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Aus den AGs - Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie

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Tab. 3<br />

Dosierung der first-line Antituberkulotika<br />

im Kindesalter [10]<br />

Medikament Dosis<br />

Isoniazid<br />

200 mg/m<br />

INH<br />

2 KO max. TD 300 mg<br />

entspricht ca.<br />

0–5 Jahre 8–10 mg/kgKG<br />

6–9 Jahre 7–8 mg/kgKG<br />

10–14 Jahre 6–7 mg/kgKG<br />

15–18 Jahre 5–6 mg/kgKG<br />

Rifampicin 350 mg/m<br />

RMP<br />

2 KO max. TD 600 mg<br />

entspricht ca.<br />

0–5 Jahre 15 mg/kgKG<br />

6–9 Jahre 12 mg/kgKG<br />

10–14 Jahre 10 mg/kgKG<br />

15–18 Jahre 10 mg/kgKG<br />

Pyrazinamid 30 mg/kgKG/Tag max. TD<br />

PZA<br />

2,0 g (> 70 kg)<br />

Ethambutol 850 mg/m<br />

EMB<br />

2 KO max. TD 1,75 g<br />

entspricht ca.<br />

0–5 Jahre 30 mg/kgKG<br />

> 5 Jahre 25 mg/kgKG<br />

Streptomycin 20 mg/kgKG/Tag max. TD 0,75 g<br />

SM<br />

i.m. oder i.v.<br />

nale Lymphknoten kann ebenfalls<br />

mit Prednisolon behandelt<br />

wer<strong>den</strong> (2 mg/kg/Tag in absteigender<br />

Dosierung über einen<br />

Monat), die Datenlage zur Effektivität<br />

ist jedoch noch nicht ausreichend.<br />

Bei unzureichender<br />

Besserung oder schwerer Obstruktion<br />

ist eine bronchoskopische<br />

Intervention notwendig.<br />

Dosierung der Antituberkulotika<br />

im Kindesalter<br />

Während des Wachstums machen<br />

Kinder eine ganze Reihe<br />

von Veränderungen durch: Sie<br />

nehmen an Größe und Gewicht<br />

zu und die Verhältnisse ihrer<br />

Körperkompartemente zueinan-<br />

der verändern sich. Außerdem<br />

unterliegen die Metabolisierung<br />

und die Exkretion Reifungsprozessen.<br />

Dies führt dazu, dass<br />

eine gleiche mg/kg-Dosierung<br />

vieler Antituberkulotika bei Kindern<br />

zu niedrigeren Serumspiegeln<br />

führt als bei Erwachsenen<br />

[11, 12]. Eine Dosierung anhand<br />

der Körperoberfläche ist häufig<br />

exakter (siehe Tab. 3), wird jedoch<br />

aus Praktikabilitätsgrün<strong>den</strong><br />

leider kaum verwendet. Für<br />

die first-line-Medikamente liegen<br />

wenige Daten zur Pharmakokinetik<br />

und damit zur Dosisfindung<br />

bei Kindern vor, <strong>für</strong> die<br />

second-line-Medikamente fehlen<br />

diese Studien größtenteils<br />

und man lehnt sich entspre-<br />

Forschung und Klinik<br />

24<br />

Tab. 4<br />

Medikamentengruppen <strong>für</strong> die Behandlung<br />

der resistenten Tuberkulose [13]<br />

Gruppenname<br />

First-line-Antituberkulotika<br />

Medikament<br />

1 First-line orale Antituber- Isoniazid<br />

kulotika<br />

Rifampicin<br />

Ethambutol<br />

Pyrazinamide<br />

Injizierbare Medikamente Streptomycin*<br />

Second-line-Medikamente<br />

2 Injizierbare Medikamente Kanamycin**<br />

Amikacin<br />

Capreomycin<br />

3 Fluorchinolone Moxifloxacin<br />

Levofloxacin<br />

Ofloxacin<br />

4 Orale, bakteriostatisch<br />

wirkende second-line-<br />

Medikamente<br />

5 Medikamente mit unklarer<br />

Effektivität<br />

chend an die Erwachsenendosen<br />

an.<br />

Die wichtigsten<br />

Nebenwirkungen<br />

Im Allgemeinen vertragen Kinder<br />

die Antituberkulotika viel<br />

besser als Erwachsene und Nebenwirkungen<br />

treten deutlich<br />

seltener auf. Sowohl INH, RMP<br />

als auch PZA können hepatotoxische<br />

Nebenwirkungen haben,<br />

die am häufigsten in <strong>den</strong> ersten<br />

zwei bis sechs Wochen auftreten.<br />

Ein engmaschiges Monitoring<br />

der Transaminasen ist notwendig.<br />

Bei Anstieg der Transaminasen<br />

über das Dreifache der<br />

Norm müssen INH, RMP und PZA<br />

Ethionamid**<br />

Prothionamid<br />

Cycloserine<br />

Terizidone<br />

Para-Aminosalicylsäure<br />

Clofazemin<br />

Linezolid<br />

Amoxicillin-Clavulansäure<br />

Thiacetazon**<br />

Imipenem/Cilastatin<br />

Isoniazid in hoher Dosis (20 mg/kg)<br />

Clarithromycin<br />

* bei WHO/ATS/IDSA zählt Streptomycin zu <strong>den</strong> second-line-Medikamenten<br />

** in Deutschland nicht zugelassen<br />

bis zur Normalisierung der Leberfunktion<br />

abgesetzt wer<strong>den</strong>.<br />

Danach ist ein langsames Einschleichen<br />

von einem Medikament<br />

nach dem anderen möglich.<br />

INH kann des Weiteren eine<br />

periphere Neuropathie hervorrufen,<br />

vorwiegend bei Erwachsenen,<br />

der durch Gabe von Pyridoxin<br />

(Vit B6) entgegengewirkt<br />

wer<strong>den</strong> kann. RMP verfärbt Körperflüssigkeiten<br />

orange, worauf<br />

die Patienten und Eltern hingewiesen<br />

wer<strong>den</strong> sollten. Bei der<br />

Therapie mit PZA treten relativ<br />

häufig eine asymptomatische,<br />

nicht behandlungsbedürftige<br />

Hyperurikämie und gelegentlich<br />

Gelenkscherzen zu Beginn der<br />

Behandlung auf. Regelmäßige

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