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P - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume ...

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gejagt. Mit Beginn des Ackerbaus (4. Jahrtausend v. Chr.) griff der Mensch zunehmend in ihren Lebens-<br />

raum ein: Wald wurde gerodet, um Ackerflächen zu schaffen. Zudem wurden Haustiere, vor allem<br />

Schweine, auf die Waldweide getrieben. Mit steigender Siedlungsdichte wuchs der Bedarf an Bau- <strong>und</strong><br />

Brennholz. Ziegeleien, Glashütten <strong>und</strong> Holzkohlegewinnung beschleunigten den Niedergang des Waldes.<br />

Neben der Waldzerstörung führte eine immer effektivere Bejagung, insbesondere der Konkurrenten des<br />

Menschen, zur Dezimierung <strong>und</strong> Ausrottung der Großtiere. In der Neuzeit sorgten der Wandel in der Land-<br />

wirtschaft <strong>und</strong> der fortschreitende Ausbau des Straßennetzes <strong>für</strong> weitere Eingriffe <strong>und</strong> damit <strong>für</strong> den Rück-<br />

gang <strong>und</strong> das Aussterben weiterer Arten. Andere hingegen wurden gefördert oder konnten überhaupt erst<br />

Fuß fassen. Eine Übersicht geben die nachfolgenden Kapitel.<br />

6 In historischer Zeit ausgestorbene Arten<br />

Elch (Alces alces Linnaeus, 1758)<br />

Diese Art scheint schon recht früh verschw<strong>und</strong>en zu sein. Es gibt nur<br />

wenige Nachweise: Ein Elchgeweih aus der Sommerlander Au wird in<br />

das 1. Jahrh<strong>und</strong>ert n. Chr. datiert (DÖHLER 1963), aus Haithabu liegen<br />

einige Skelettreste vor (REICHSTEIN 1991). Eine urk<strong>und</strong>liche Erwäh-<br />

nung von Elchen <strong>für</strong> den Raum Ostangeln aus dem 12./13. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

hält JESSEN (1958) <strong>für</strong> zweifelhaft. In jüngerer Zeit sind gelegentlich<br />

Einzelexemplare eingewechselt (S.109(.<br />

Auerochse, Ur (Bos primigenius Bojanus, 1827)<br />

.^ a<br />

Der Ur läßt sich seit dem Präboreal (8000 v. Chr.) nachweisen. Er scheint im Frühmittelalter aber schon<br />

sehr selten geworden zu sein. REQUATE (1957) nimmt an, daß um 1000 n. Chr. noch wenige Exemplare<br />

existierten. Einige F<strong>und</strong>e liegen aus Haithabu vor (REICHSTEIN 1991). In geschichtlichen Quellen wird die<br />

Art nicht erwähnt. Ursache des Aussterbens dürfte die Verfolgung durch den Menschen gewesen sein.<br />

Braunbär (Ursus arctos Linnaeus, 1758)<br />

Bären waren im Mittelalter im Lande noch heimisch, wie Knochenf<strong>und</strong>e in Scharstorf <strong>und</strong> Haithabu bewei-<br />

sen (HEINRICH 1979, REICHSTEIN 1984, 1991). Nach Waldemars Erdbuch sollen Anfang des 13. Jahr-<br />

h<strong>und</strong>erts auf der Insel Gehe (Schleimündung) in königlichen "Wildgärten" Bären gehalten worden sein<br />

(MOHR 1931). Ursache des Aussterbens dürfte das Schwinden des Lebensraums, verb<strong>und</strong>en mit starker<br />

Verfolgung, gewesen sein.<br />

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