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P - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume ...

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Landesnatur<br />

4.1 Landschaftliche Gliederung<br />

Schleswig-Holstein verdankt seine heutige Oberflächengestalt im wesentlichen den beiden letzten Eiszei-<br />

ten. Sie schufen die Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> die drei Landschaftszonen: Östliches Hügelland, Geest <strong>und</strong> Marsch.<br />

Auf das Östliche Hügelland entfallen 43% (668 231 ha) der Landesfläche. Es ist ein Teil der Jungmoränen-<br />

landschaft, die sich von Dänemark bis zum Baltikum erstreckt <strong>und</strong> die die Randlagen des Eises während<br />

der letzten Kaltzeit (Weichseleiszeit) markiert. Die Ostseeküste ist durch ehemalige Eiszungen in Förden<br />

<strong>und</strong> Buchten gegliedert. Das Hinterland zeigt ein lebhaftes Relief, das im Landesteil Schleswig in den Hüt-<br />

tener Bergen (106 m) <strong>und</strong> in Ostholstein mit dem Bungsberg (168 m) seine höchsten Erhebungen hat. Im<br />

östlichen <strong>und</strong> südöstlichen Landesteil sind zahlreiche Seen eingestreut. Ausgangsmaterial <strong>für</strong> die Boden-<br />

bildung ist der Geschiebemergel, aus dem sich Parabraunerden entwickelten. Ursprünglich waren diese<br />

Gebiete mit Buchenmischwäldern bestanden.<br />

Die Geest geht auf zwei eiszeitliche Elemente zurück: Die Vorgeest (16% = 252 117 ha) ist das Sanderge-<br />

biet im Vorfeld der Jungmoränen. Aus ihr erheben sich im Westen inselartig die Hügel der Hohen Geest<br />

( 28 % = 432 824 ha). Sie stellen die Endmoränen der vorletzten Vereisung (Saaleeiszeit) dar. Das subark-<br />

tische Klima der Weichseleiszeit hat sie überformt: Bodenfließen führte zu einem ausgeglichenen Relief.<br />

Die feinen, nährstoffhaltigen <strong>und</strong> quellfähigen Bestandteile wurden ausgewaschen oder ausgeblasen. Auf<br />

den leichten, zur Podsolierung neigenden Sandböden der Geest stockte ursprünglich ein Eichen-Buchen-<br />

Mischwald, der schon früh durch Übernutzung zu Heideflächen degenerierte. Heute finden sich hier grö-<br />

ßere Nadelholzaufforstungen (Fichte, Kiefer). Charakteristisch <strong>für</strong> den Mittelrücken sind die eingestreuten<br />

Hoch- <strong>und</strong> Niedermoore. Eingebettet in diese Landschaft sind die ausgedehnten Niederungsgebiete von<br />

Eider/Treene <strong>und</strong> Stör.<br />

Die Marsch ist die jüngste <strong>und</strong> mit 13 % Anteil (202 723 ha) die kleinste der drei Landschaftszonen. Mit<br />

Abtauen der eiszeitlichen Gletscher stieg der Meeresspiegel wieder an <strong>und</strong> erreichte schließlich den<br />

Geestrand. Durch Secfimentablagerung im Rhythmus der Gezeiten entwickelte sich ein breiter, von Mooren<br />

durchsetzter Marschengürtel. Sturmfluten im 14. <strong>und</strong> 17. Jahrh<strong>und</strong>ert zerschlugen diese Anlandungen wie-<br />

der <strong>und</strong> ließen das Wattenmeer mit seinen Inseln entstehen. Landgewinnungs- <strong>und</strong> Eindeichungsmaßnah-<br />

men bis in unsere Tage gaben dem Küstenraum seine derzeitige Gestalt.<br />

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