Praktikum Elektrotechnik
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Gleichrichtwert 35<br />
Angezeigter Wert:<br />
Richtiger Wert:<br />
Relativer Fehler:<br />
Für = 1,00 = + 11 % ; Anzeige deutlich zu groß<br />
Für = 1,11 = ± 0 ; Anzeige frei vom Kurvenform-Fehler<br />
Für = 1,57 = - 29 % ; Anzeige erheblich zu klein<br />
Für = 5,0 = - 78 % ; Anzeige katastrophal zu klein;<br />
nur 22 % des Effektivwertes werden angezeigt.<br />
Bei der Verwendung dieser eher preiswerten Geräte ist also Vorsicht geboten. Der relative Fehler durch die<br />
Kurvenform kann den Bereich „wenige Prozent“ leicht überschreiten. Die Sinusform ist noch am ehesten bei der<br />
Spannung im Energieversorgungsnetz vorzufinden; dort ist das Einsatzgebiet dieser Geräte. Aber selbst die<br />
Netzspannung wird durch die Vielzahl von elektronischen, nicht linearen Lasten immer stärker verzerrt.<br />
Effektivwert<br />
Unter dem Effektivwert (englisch: root mean square, Abkürzung: RMS) versteht man in der <strong>Elektrotechnik</strong> den<br />
quadratischen Mittelwert eines zeitlich veränderlichen Signals. Zu einer Wechselgröße (Wechselstrom,<br />
Wechselspannung) gibt der Effektivwert denjenigen Wert einer Gleichgröße (Gleichstrom, Gleichspannung) an, die<br />
an einem ohmschen Verbraucher in einer vorgegebenen Zeit dieselbe Energie, also auch dieselbe Leistung, umsetzt.<br />
Der Effektivwert hängt sowohl vom Scheitelwert (Amplitude) als auch von der Kurvenform ab.<br />
Allgemeines<br />
Der häufigste Fall ist die Angabe des Effektivwertes einer<br />
Wechselspannung (Effektivspannung), die man aus dem Stromnetz<br />
bzw. der Steckdose beziehen kann. Diese sinusförmige Spannung mit<br />
einer Frequenz von 50 Hz (in den USA und anderen Ländern auch<br />
60 Hz) mit einem Maximum (Scheitelwert) von etwa 325 V erbringt an<br />
einem ohmschen Widerstand (z. B. einem Toaster) im zeitlichen Mittel<br />
dieselbe (thermische) Leistung wie eine Gleichspannung von 230 V.<br />
Die momentane Spitzenleistung zum Zeitpunkt des Scheitelwertes<br />
beträgt jedoch das Doppelte.<br />
Der aufgenommene Strom von Geräten ist oft abweichend von der<br />
Spannung nicht gleich- oder sinusförmig, verursacht durch nichtlineare<br />
Bauelemente wie Gleichrichterdioden oder Schalttransistoren. Die<br />
Eine sinusförmige Wechselspannung.<br />
1 = Scheitelwert,<br />
2 = Spitze-Spitze-Wert,<br />
3 = Effektivwert,<br />
4 = Periodendauer<br />
Stromwärme in Verlustwiderständen ergibt sich jedoch aus seinem Effektivwert, daher muss die Dimensionierung<br />
von Leiterquerschnitten den Effektivstrom berücksichtigen.<br />
Mit Hilfe der Effektivwerte von Strom und Spannung lassen sich bei periodischen Spannungsverläufen an ohmschen<br />
Verbrauchern die Formeln der Gleichstromtechnik für die Wechselstromtechnik verwenden, wenn die<br />
Umrechnungsfaktoren der Kurvenformen bekannt sind.