Praktikum Elektrotechnik
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Arithmetischer Mittelwert (<strong>Elektrotechnik</strong>) 29<br />
Messung des arithmetischen Mittelwertes<br />
Analoges Messverfahren<br />
Bei diesem Messverfahren wird die Drehspule des Drehspulmesswerkes durch eine Kraft, welche proportional zum<br />
Strom i (t) ist, ausgelenkt. Eine Wechselspannung erzeugt abwechselnd einen positiven und negativen Strom und<br />
eine entsprechende Kraft. Da das mechanische Messwerk dem Rhythmus technischer Wechselspannungen nicht<br />
folgen kann, wird nur die mittlere Kraft erfasst und somit der Gleichspannungsanteil U_ der Mischspannung<br />
angezeigt.<br />
Digitales Messverfahren<br />
Digitalmultimeter benutzen häufig einen Analog-Digital-Umsetzer nach dem Dual-Slope-Verfahren.<br />
Bei der Messung im DC-Messbereich wird ein Kondensator eine feste Zeit lang aufgeladen, er integriert Strom. Eine<br />
Gleichspannung lädt den Kondensator linear über der Zeit auf. Bei Wechselspannung wird den Kondensator<br />
aufgeladen und in demselben Maße wieder entladen; nach einer ganzen Zahl von Perioden, z. B. 300 ms bei 50 Hz<br />
oder 60 Hz, ist der Kondensator durch den Wechselspannungsanteil genau so viel oder wenig geladen wie durch die<br />
Gleichspannung alleine. Die Höhe der Kondensatorladung ist bestimmend für die Anzeige. Somit wird im Bereich<br />
DC nur der Gleichspannungsanteil der Mischspannung gemessen.<br />
Gleichrichtwert<br />
Der arithmetische Mittelwert einer Wechselgröße ist null und eignet sich daher nicht, eine Wechselgröße zu<br />
charakterisieren. Die messtechnisch einfachste Möglichkeit zur Gewinnung einer quantitativen Aussage über eine<br />
Wechselgröße ist deren Gleichrichtwert (engl. average rectified value (ARV)). Dieser in der <strong>Elektrotechnik</strong><br />
verwendete Begriff steht für den Mittelwert des Betrages dieser Größe. Vorzugsweise wird der Gleichrichtwert bei<br />
Wechselstrom oder Wechselspannung angewendet.<br />
Einführung<br />
Der Gleichrichtwert eines Wechselstromes gibt an, welcher Gleichstrom dieselbe Ladungsmenge transportiert wie<br />
im zeitlichen Mittel ein gleichgerichteter Wechselstrom.<br />
Die Definition lautet in der Sprache der Mathematik:<br />
Lässt sich der Verlauf des Signals nicht ohne weiteres mathematisch beschreiben, kann man zur Berechnung des<br />
Gleichrichtwertes folgendes Näherungsverfahren anwenden<br />
wobei Abtast- bzw. Momentanwerte sind, die in einem immer gleichen Abstand Δt während einer Periode T von<br />
dem Signal abgelesen werden. Dabei ist<br />
mit<br />
Die Reihenfolge – erst Betrag, dann Mittelwert bilden – darf nicht vertauscht werden. Deshalb muss sie an der<br />
Schreibweise (siehe oben) erkennbar sein. Zu vermeiden sind die Schreibweisen (falsche Reihenfolge) und | |<br />
(unklare Reihenfolge).