Praktikum Elektrotechnik
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Zangenamperemeter 27<br />
Anzeige über Zusatzgeräte<br />
Es gibt auch Stromzangen ohne direkte Anzeige<br />
(Zangenstromwandler). Ihr Aufbau ist prinzipiell der gleiche wie bei<br />
normalen Ausführungen. Statt eines Anzeigeinstruments sind hier<br />
Buchsen vorhanden, über die der Messwert z. B. auf Oszilloskope,<br />
Stromzange zum Anschluss an ein Oszilloskop<br />
Messschreiber oder Multimeter übertragen wird. Jedes Gerät hat ein festgelegtes Übersetzungsverhältnis, über das<br />
die wahre Größe des Stromes errechnet werden muss. So gibt z. B. eine Stromzange mit einem<br />
Übersetzungsverhältnis von 100:1 bei einem Strom von 20 A einen Ausgangsstrom von 200 mA ab.<br />
Ausführung des Kerns<br />
Der teilbare Kern der Zangenamperemeter besteht aus geschichteten<br />
Elektroblechen (bei höheren Frequenzen auch Ferrite) und ist meist zusätzlich<br />
isoliert, da mit solchen Geräten ja oft an unisolierten Stromschienen gemessen<br />
wird. Die Berührungsflächen der beiden Kernteile sind geschliffen und mit<br />
Verzahnungen aufeinander gepasst, um magnetische Verluste möglichst gering<br />
zu halten. Der bewegliche Teil des Kerns ist mit einem Scharnier mit dem festen<br />
Teil verbunden und kann mittels eines Hebels geöffnet werden. Während der<br />
Messung drückt eine Schließfeder die beiden Kernteile zusammen.<br />
Messbereich<br />
Der Messbereich von Zangenamperemetern ist nach unten begrenzt, da bei<br />
kleineren Strömen die magnetische Wirkung so schwach ist, dass der Eisenkern<br />
nicht mehr genug magnetisiert wird. Will man trotzdem kleinere Ströme mit<br />
ihnen messen, so kann man mehrere Windungen der stromführenden Leitung<br />
durch die Zange führen. Legt man z. B. die zu messende Leitung in 10<br />
Windungen um den Kern, so erhält man die zehnfache Anzeige. Nach oben ist<br />
der mögliche Messbereich nur durch die Größe der Zangenöffnung begrenzt, da<br />
ja Ströme im kA-Bereich extrem große Leiterquerschnitte oder Stromschienen<br />
und somit entsprechend große Zangenöffnungen erfordern.<br />
Sonderausführung für mehradrige Leitungen<br />
Stromzange für Gleichstrom und<br />
Wechselstrom<br />
Die meisten Zangenamperemeter sind nur für die Messung eines einzelnen Leiters ausgelegt. Deshalb muss bei<br />
mehradrigen Leitungen die zu messende Ader einzeln zugänglich sein, was in bestimmten Fällen ein Abisolieren des<br />
Kabelmantels erfordert. Deshalb bietet die Industrie auch Zangenamperemeter an, die den Stromfluss in mehradrigen<br />
Leitungen messen können.<br />
Solche Messgeräte sind wesentlich teurer als die herkömmlichen für Einzelleiter, da sie mit speziellen<br />
Sensorsystemen und zusätzlich mit Mikroprozessoren ausgestattet sind, die die dazu notwendigen Berechnungen<br />
ausführen.<br />
siehe auch: Stromsensor