Praktikum Elektrotechnik
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Oszilloskop 24<br />
Verbesserungen ersetzten den mechanischen Zeiger des Galvanometer<br />
durch ein Spiegelgalvanometer und die Aufzeichnung des<br />
Signalverlaufes erfolgte optisch auf einen lichtempfindlichen Film. Die<br />
Handhabung inklusive der notwendigen Filmentwicklung war<br />
allerdings aufwändig. Eine deutliche Verbesserung ergab sich durch<br />
den Einsatz von Kathodenstrahlröhren. Erste Kathodenstrahlröhren<br />
wurden zwar schon Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt, der Einsatz<br />
in Form eines Messgerätes zur Signalaufnahme mit zwei<br />
Elektronenstrahlen geht auf eine Entwicklung aus den 1930 Jahren der<br />
britischen Firma A.C.Cossor zurück, welche später von der Firma<br />
Raytheon gekauft wurde. Einsatz fanden diese meist noch<br />
unkalibrierten Geräte im Zweiten Weltkrieg als Darstellungsgerät bei<br />
den ersten Radarbildschirmen.<br />
Eine weitere Verbesserung des Oszilloskops, neben einer kalibrierten<br />
Zeitbasis, wurde durch die Möglichkeit zur Triggerung bei<br />
periodischen Signalverläufen geschaffen. Damit war die zeitlich exakte<br />
Ausrichtung bei der Darstellung von wiederholenden Signalverläufen<br />
möglich und es war der grundlegende Funktionsumfang eines analogen<br />
Frühes Oszillogram auf Filmmaterial<br />
Kameravorsatz für Aufnahmen bei analogen<br />
Oszilloskop<br />
Oszilloskops geschaffen. Die Entwicklung der Triggerung erfolgt noch während des Zweiten Weltkriegs in<br />
Deutschland und fand erstmals 1946 in dem kommerziell eingesetzten Oszilloskop Modell 511 der amerikanischen<br />
Firma Tektronix Anwendung. [4]<br />
Zur Anzeige einmaliger, nicht periodischer Vorgänge wurden analoge Oszilloskope mit Kathodenstrahlröhren mit<br />
extrem langer Nachleuchtzeit, einer so genannten speichernden Anzeigeröhre verwendet. Diese Geräte wurden auch<br />
als Oszillograph bezeichnet. Die hohe Nachleuchtzeit wurde durch spezielle Beschichtungen der Leuchtschicht in<br />
der Kathodenstrahlröhre erreicht. Die Speicherröhren besaßen eine zeitlich limitierte Speicherzeit im Bereich einiger<br />
Sekunden bis unter einer Minute und hatten eine vergleichsweise geringe räumliche Auflösung und eine limitierte<br />
Betriebszeit. Sie waren lange Zeit die einzige Möglichkeit, Einzelereignisse mit Zeiten unterhalb etwa 1 ms<br />
darzustellen. Ab Zeiten von etwa 1 ms aufwärts konnten alternativ auch ereignisausgelöste fotografische Aufnahmen<br />
des Abbildes der Kathodenstrahlröhre angefertigt werden.<br />
Eine weitere Entwicklung war die nicht selbstleuchtende Blauschriftröhre, auch Skiatron genannt. Sie benötigt eine<br />
externe Lichtquelle. Der Elektronenstrahl trifft hierbei auf eine von außen sichtbare Schicht aus aufgedampften<br />
Alkalihalogeniden, meist Kaliumchlorid. Die negative Ladung des Strahles ruft eine Verfärbung der getroffenen<br />
Stellen hervor, die je nach Typ blau bis blauviolett erscheint. Diese Spur ist sehr dauerhaft, hält einige Minuten bis<br />
zu einigen Tagen und kann durch Erwärmen wieder gelöscht werden.<br />
Durch die zusätzlichen Möglichkeiten der digitalen Signalverarbeitung und Speicher wurden ab den 1980er Jahren<br />
analoge Oszilloskope zunehmend durch digitale Speicheroszilloskope (DSO) ersetzt. Voraussetzung dafür war die<br />
Verfügbarkeit von Analog-Digital-Umsetzer mit hoher Bandbreite. Die ersten digitalen Speicheroszilloskope wurden<br />
von Walter LeCroy, dem Gründer der New Yorker Firma LeCroy, auf den Markt gebracht, der sich zuvor am CERN<br />
mit der Entwicklung schneller Analog-Digital-Umsetzer zur Messsignalaufnahme beschäftigt hatte. Die Firma<br />
LeCroy zählt auch im Jahr 2009 zu einer der weltweit führenden Hersteller von Oszilloskopen.