Praktikum Elektrotechnik
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Oszilloskop 21<br />
DSOs werden oft auf FPGAs-Basis (Programmierbares Gatterfeld)]<br />
realisiert, da die geringen Stückzahlen und die zu verarbeitende und<br />
speichernde Datenflut nicht immer mit einem DSP erreicht werden<br />
kann. Über ca. einer Abtastrate von 100 MS/s verwenden DSOs oft<br />
mehrere AD-Umsetzer pro Kanal parallel (interleaved mode), welche<br />
phasenverschoben das Signal abtasten [1] . Dabei gilt bei sehr hohen<br />
Frequenzen der geringe Takt-Jitter als das stärkste Qualitätskritärium<br />
[2] .<br />
Digitale Spitzen-Erkennung (Störimpuls-Erkennung)<br />
Anschlüsse eines DSO, hier für RS232, Drucker<br />
und GPIB<br />
Manche digitalen Speicheroszilloskope verfügen über eine digitale Spitzen-Erkennung (englisch: Glitch Capture;<br />
neudeutsch auch Peak-Erkennung). Damit wird sichergestellt, dass Spannungsspitzen (englisch: Glitches) auch bei<br />
langsameren Zeitbasis-Einstellungen erfasst und angezeigt werden. Der angezeigte Signalverlauf erscheint dann<br />
dicker, da Minimum- und Maximumwerte gleichzeitig angezeigt werden. Ist diese nicht vorhanden, kann es durch<br />
Aliasing zu Messfehlern kommen.<br />
Unterabtastung (Äquivalenzzeitabtastung)<br />
Periodische Signale mit sehr hoher Frequenz können mit Hilfe von<br />
Unterabtastung (undersampling) dargestellt werden. Voraussetzung ist<br />
eine sehr schnelle Abtast-Halte-Schaltung, die noch Bruchteile des<br />
Eingangssignals erfassen kann. Beträgt die Periode eines Signals z. B.<br />
1 ns, dann wird im Abstand von 10,05 ns eine Probe entnommen. Der<br />
Analog-Digital-Wandler hat nun ungefähr 10 ns Zeit für die<br />
Umsetzung, obwohl das eigentliche Signal viel schneller ist. Nachdem<br />
20 Proben gemessen wurden, ist das Signal einmal abgetastet. (20 ·<br />
Abtastung eines Signals in mehreren Zyklen<br />
0,05 ns = 1 ns) Inzwischen sind aber 20 · 10,05 ns vergangen; dies entspricht 201 Perioden des Eingangssignals. In<br />
diesem Fall dürfen allerdings keine niederfrequenten Signalanteile vorhanden sein, da diese nicht von der zu<br />
messenden Frequenz zu unterscheiden wären.<br />
Unterschiede gegenüber dem analogen Oszilloskop<br />
• Die Anzeige kann größer und farbig sein, dadurch lassen sich die einzelnen Kanäle leichter unterscheiden.<br />
• Unterabtastung und Mittelung über aufeinanderfolgende Abtastungen oder Perioden ergibt eine bessere<br />
Auflösung bis in den µV-Bereich sowie Störunterdrückung.<br />
• Spitzenerkennung<br />
• Pretrigger - Es kann damit der Signalverlauf vor dem Triggerzeitpunkt betrachtet werden<br />
• Komplexe Trigger-Funktionen wie beispielsweise Pulsweitentrigger oder im Rahmen von seriellen Schnittstellen<br />
die Triggerung auf eine Abfolge von seriellen Bitmustern<br />
• Autoset und Autorange um eine automatische in für viele Fälle optimale Einstellung in Abhängigkeit der<br />
Eingangssignale zu erhalten.<br />
• Scrollen und Vergrößern über mehrere gespeicherte Graphen<br />
• Aufzeichnen langsamer Vorgänge, z. B. ein Temperaturverlauf über einen Tag.<br />
• Der Speicher des Oszilloskop kann anstatt einer eindimensionalen Liste auch ein mehrdimensionales Array der<br />
vorangegangenen Abtastintervalle enthalten, um einen Phosphor-Schirm zu simulieren. Die vorangegangenen<br />
Perioden werden farblich unterschiedlich dargestellt und damit unterscheidbar (z. B. farbige Augendiagramme).