Praktikum Elektrotechnik
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Oszilloskop 19<br />
• elektrischer Strom, indirekt über den Spannungsabfall an einem Widerstand, (siehe Ohmsches Gesetz) oder<br />
mittels einer Stromzange;<br />
• Frequenz eines Signals;<br />
• Phasenverschiebungen eines Signals mit Hilfe von Lissajous-Figuren (sofern am Oszilloskop ein Eingang für die<br />
X-Ablenkung vorhanden ist), ebenfalls mit dieser Methodik die Frequenz eines Signals mit Hilfe eines externen<br />
Frequenzgenerators;<br />
• Durchgangskennlinien von elektronischen Bauelementen (entweder mit Hilfe einer bereits im Oszilloskop<br />
vorhandenen Schaltung (Komponententester) oder, sofern ein Eingang für die X-Ablenkung vorhanden ist, mit<br />
einer Zusatzschaltung);<br />
• Frequenzgänge elektronischer Schaltungen (mit einem Wobbelgenerator);<br />
• Impulsdiagramme an digitalen Schaltungen und Mikroprozessoren.<br />
Allgemein kann jeder Vorgang, der sich als zeitlicher Verlauf einer elektrischen Spannung abbilden lässt, mit dem<br />
Oszilloskop dargestellt werden.<br />
Triggerung<br />
Um bei periodischen Signalen (dies kann ein einfaches Sinus-Signal sein, aber auch ein äußerst komplexes Signal)<br />
ein stehendes, klares Bild zu erhalten, ist es nötig, den Elektronenstrahl vor jedem Durchlauf solange aufzuhalten,<br />
bis das zu messende Signal einen definierten Zustand (entspricht einem Zeitpunkt) erreicht. Man stellt mit dem<br />
"Level"-Potentiometer einen Spannungswert ein, der diesem Zustand entspricht, und kann zumeist festlegen, ob sich<br />
dieser auf einer ansteigenden oder fallenden Flanke befinden soll. Somit werden die einzelnen Signalperioden stets<br />
genau übereinander gezeichnet und ermöglichen zusammen mit der relativ langen Nachleuchtdauer der<br />
Leuchtschicht ein mehr oder minder stehendes Bild. Je nach Ausstattung des Oszilloskops gibt es noch weitere<br />
Triggerungsmethoden oder die Möglichkeit, ein externes Triggersignal zu verwenden.<br />
Bei digitalen Oszilloskopen (siehe unten) ist es einfacher, auch auf einmalige Ereignisse zu triggern, also einen<br />
sogenannten „single shot“ (Einzelschuss) eines transienten Signals zu machen. Bei analogen Oszilloskopen ist dies<br />
nur durch einen aufwändigen Röhrenaufbau realisierbar. Aufgrund der Architektur eines digitalen<br />
Speicheroszilloskopes ist es dann auch möglich, den Kurvenverlauf vor dem Trigger-Ereignis („pre trigger“) zu<br />
betrachten, da diese ihren Signalspeicher in der Regel rollierend beschreiben. Weiterhin bieten die meisten digitalen<br />
Oszilloskope auch Trigger-Optionen auf bestimmte Signalformen bzw. -signalzusammenhänge, z. B.:<br />
• Start-Stopp-Bedingung auf I 2 C-Bussen,<br />
• Start of Frame bei CAN-Signalen,<br />
• TV-Signale (auch bei analogen Oszilloskopen üblich),<br />
• Pulsbreite.<br />
HoldOff<br />
Als HoldOff bezeichnet man die (einstellbare) Zeit, um die der Triggermechanismus gegenüber einem erneuten<br />
Triggern gesperrt werden kann.<br />
Zeitbasis<br />
Als Zeitbasis bezeichnet man die Baugruppe in einem Oszilloskop, die die Signaldarstellung (bzw. Abtastung) in<br />
X-Richtung vorgibt, bei einem analogen Oszilloskop also den Kippschwingungsgenerator. Um<br />
Signalzusammenhänge darzustellen, bei denen das Triggerereignis weit vor dem eigentlich interessanten<br />
Signalverlauf auftritt, gibt es Oszilloskope mit zwei Zeitbasen: Die erste legt den Abstand zwischen Trigger-Ereignis<br />
und Signaldarstellung fest („Main“), die andere die Zeitachse im angezeigten Oszillogramm („Delayed“). Bei<br />
digitalen Oszilloskopen gibt es dann meist noch einen „Rolling“ Modus, bei dem das Signal nicht von links nach<br />
rechts geschrieben wird, sondern nach Art eines Messschreibers: das bisher angezeigte Signal wird nach links