Praktikum Elektrotechnik
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Messgeräteabweichung 17<br />
z. B. Energiezähler (sogenannte Kilowattstunden-Zähler) mit Ziffernrollen; diese haben auf der<br />
niederwertigsten Stelle eine kontinuierliche durchlaufende Ziffernrolle, versehen mit einer kleinen Strichskale;<br />
sie sind in Blick auf ihre Abweichungen zu behandeln wie Geräte mit Skalenanzeige,<br />
• digital arbeitende Messgeräte mit Skalenanzeige,<br />
z. B. Bahnhofsuhren, die überwiegend keinen Sekundenzeiger enthalten; diese sind in Blick auf ihre<br />
Abweichungen zu behandeln wie Geräte mit Ziffernanzeige (wegen Ankopplung dieser Uhren an die<br />
Zeitreferenz reduziert auf die Quantisierungsabweichung; siehe auch Digitale Messtechnik).<br />
Geräteabweichungen anzeigender Messgeräte<br />
Gemeinsames<br />
Trägt man das Ausgangssignal (abgelesener Wert) als Funktion des Eingangssignals (Messgröße) in einem<br />
rechtwinkligen, linear geteilten Koordinatensystem auf, so erhält man die Kennlinie, die als linear angestrebt wird<br />
(bei Digital-Geräten linear, wenn man nur die linken (oder rechten) Ecken der gestuften Kennlinie verbindet). Bei<br />
der Kennlinie sind drei Abweichungen möglich:<br />
1. Verschiebung der Näherungsgeraden: Anfangspunktabweichung (häufig Nullpunktsabweichung),<br />
2. Verdrehung der Näherungsgeraden: Steigungsabweichung oder Empfindlichkeitsabweichung,<br />
3. Abweichung von der Näherungsgeraden: Linearitätsabweichung.<br />
Die Messabweichungen werden im Rahmen der Herstellung durch Justierung möglichst klein gemacht; durch<br />
Unvollkommenheit der Konstruktion, der Fertigung und der Justierung werden sie aber nicht null.<br />
Im praktischen Einsatz unterliegt ein Messgerät verschiedenen Umwelteinflüssen, die weitere Messabweichungen<br />
hervorrufen, z. B. wenn es bei einer anderen Temperatur betrieben wird als bei der Justierung.<br />
Messgeräte mit Skalenanzeige<br />
Für diese Geräte ist in der Regel ein Einsteller für den Nullpunkt frei zugänglich, so dass die Nullpunktsabweichung<br />
vermeidbar ist. Für die Messabweichung aus den übrigen Gründen wird eine zusammenfassende Aussage gemacht<br />
durch die Angabe eines Klassenzeichens. Dieses beschreibt<br />
1. den Betrag der maximalen Eigenabweichung, also der Messabweichung bei Betrieb unter denselben Bedingungen<br />
wie bei der Justierung, den sogenannten Referenzbedingungen,<br />
2. den Betrag der maximalen Einflusseffekte, also der zusätzlich auftretenden Messabweichungen, wenn das Gerät<br />
nicht unter Referenzbedingungen betrieben wird, aber wenigstens noch in einer zulässigen Nähe zur jeweiligen<br />
Referenzbedingung, im Nenngebrauchsbereich.<br />
Auf Beispiele unter dem Stichwort Genauigkeitsklasse wird verwiesen.<br />
Messgeräte mit Ziffernanzeige<br />
Der Nullpunkt ist innerhalb der Breite einer Stufe der Kennlinie nicht justierbar (Nullpunktsabweichung). Bei der<br />
Ablesung eines Messwertes kommt eine weitere Messabweichung, die Quantisierungsabweichung - ebenfalls bis zur<br />
Breite einer Stufe -, hinzu; beide ergeben zusammen die Fehlergrenze von ± 1 Ziffernschritt (auf der<br />
niederwertigsten Stelle) oder ± 1 Digit. Bei manchen Messaufgaben, z. B. bei Wechselstrommessungen, kann diese<br />
Fehlergrenze größer sein. Sie gilt im ganzen Messbereich und wird vielfach umgerechnet in Prozent vom Endwert<br />
(v.E.) angegeben.<br />
Die nächste Abweichung kommt von der Steigung der angenäherten Kennlinie her. Der Grenzwert dieser<br />
Empfindlichkeitsabweichung wird in Prozent vom Messwert (v.M.) bzw. von der Anzeige (v.A.) angegeben. Die<br />
dritte oben genannte Abweichung, durch die Nichtlinearität des Analog-Digital-Umsetzers (ADU), liegt häufig so<br />
weit unter 1 Ziffernschritt, dass sie keiner Beachtung bedarf. Die Gesamt-Fehlergrenze setzt sich also aus zwei