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Johannes Brahms<br />
Das Brahmshaus zeigt das Leben des<br />
großen Komponisten<br />
Quellen belegen, dass das Grundstück Lüttenheid 34 in<br />
Heide bereits 1756 bebaut war. Ein großer Brand vernichtete<br />
1796 alles bis auf den Keller. 1800 wieder neu<br />
aufgebaut, ist es kein Bauernhaus mehr, sondern ein<br />
Bürgerhaus. Von 1819 bis 1887 war das Haus im Besitz<br />
der Familie Brahms. Johannes Brahms schreibt am 1.<br />
Juli 1865 (er ist 32 Jahre alt) aus Baden-Baden an seinen<br />
in Heide geborenen Vater (1806 – 1872) Johann<br />
Jacob Brahms:<br />
„Liebster Vater, nun bin ich wirklich begierig, ob diese<br />
Zeilen Dich so ohne weiteres in Hamburg fi nden?<br />
Nach Heide nachlaufen müssen? Oder in Hamburg auf<br />
Dich warten? Passiert aber die Reise, die ich Dir so sehr<br />
wünsche, so strenge Dich an und schreibe einen langen<br />
Brief, wie Du denn Deine Verwandten und die ganze<br />
Heimat gefunden. Ich weiß mich auf Heide besser zu<br />
besinnen als auf mache Stadt, wo ich länger war. Aber<br />
es war auch meine erste kleine Reise.“<br />
In Vertonungen von Groth-Gedichten spürt man immer<br />
wieder Brahms` Bekenntnis zum Herkunftsort und<br />
zur Lebenssphäre seines Vaters in der holsteinischen<br />
Kleinstadt Heide. 1988 hatte die Brahms-Gesellschaft<br />
Schleswig Holstein das Haus erworben und ein Jahr<br />
später mit der Umgestaltung angefangen. 1990 konnte<br />
es seiner neuen Bestimmung übergeben werden.<br />
14 | mUSeen<br />
Das Spannende und Aufregende an Lüttenheid ist die<br />
Tatsache, dass von hier im 19. und frühen 20. Jahrhundert<br />
große Dynamik und Entwicklung ausgegangen ist.<br />
In der Würdigung des Aufstiegswillens und der kreativen<br />
Kraft der kleinen Leute am Beispiel Brahms und in<br />
der Nachbarschaft am Beispiel Groths liegt der große<br />
Reiz des Brahmshauses und des Klaus-Groth-Museums<br />
auf der Museumsinsel.<br />
Das Brahmshaus konnte im musealen Bereich und in<br />
der Bibliothek kräftig ausgebaut werden. Heute steht<br />
es im offi ziellen Katalog der deutschen Musikermuseen<br />
als nördlichste Einrichtung neben dem Mozarthaus,<br />
dem Richard-Wagner-Museum, dem Richard-Strauss-<br />
Institut oder dem Bach Stammhaus. Das ist das Ergebnis<br />
konsequenter Sammlertätigkeit, Ankäufe, Aufträge,<br />
aber auch einer gelungenen Präsentation. Am Anfang<br />
war die Spende eines bürgerlichen Wohnzimmers.<br />
Zahlreiche Fotodokumente, Faksimiles, Musikalien,<br />
Brahmsportraits und Büsten, schließlich sogar die Kopie<br />
der Totenmaske konnten in das Haus integriert<br />
werden. Glanzstück der musealen Sammlung ist ein<br />
Tafelklavier aus dem Jahr 1855, auf dem Brahms und<br />
Clara Schumann zusammen in Göttingen gespielt haben<br />
dürften.<br />
Neuerdings können Besucher können sich auch einen<br />
45-minütigen Film von Manfred Spitz mit dem Titel:<br />
„Verliebt in Rügen“ ansehen.<br />
Neben der musealen Ausstellung sind es kleine Konzerte<br />
(„Konzertsaal im Wohnzimmer“) und Vorträge, die<br />
Besucher ins Brahmshaus locken.<br />
Öffnungszeiten: April bis Oktober: dienstags, donnerstags<br />
und freitags von 14.30 Uhr bis 16.30 Uhr und<br />
samstags von 10.30 bis 12.30 Uhr<br />
Juni bis September zusätzlich: dienstags, donnerstags<br />
und freitags von 10.30 Uhr bis 12.30<br />
Brahmshaus heide<br />
Lüttenheid 34<br />
25746 Heide<br />
T 0481/63186 oder 0481/683 7162<br />
www.brahms-sh.de