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Fachzeitschrift für pOLYgiS-Anwender - LANDSCAPE GmbH

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1/2009<br />

<strong>Fachzeitschrift</strong> <strong>für</strong> <strong>pOLYgiS</strong>-<strong>Anwender</strong><br />

hintergrund<br />

Schwerpunkt<br />

Strukturwandel der deutschen<br />

Wasserwirtschaft<br />

Herausforderungen in<br />

der Wasserwirtschaft<br />

Anwendung<br />

Zukunftsfähige Instrumente:<br />

POLYGIS bei der OEWA


2 editOriAL<br />

inhALt<br />

AktuELL<br />

neues aus der wasserwirtschaft ......3<br />

HIntErGrund<br />

Strukturwandel der deutschen<br />

wasserwirtschaft ............................ 4 - 5<br />

AnWEndunG<br />

<strong>pOLYgiS</strong> bei der OewA .................. 6 - 7<br />

LöSunGEn<br />

Stadtplanung mit kOmStAt ........... 8 - 9<br />

POLYGIS IntErn<br />

Aktuelles von <strong>pOLYgiS</strong> ............... 10 - 11<br />

editorial/impressum..............................2<br />

Schulungs- und<br />

Veranstaltungstermine .......................12<br />

impreSSum<br />

Herausgeber:<br />

iAc – ingenieurgesellschaft<br />

<strong>für</strong> angewandte<br />

computertechnik mbh<br />

industriestraße 85-95<br />

04229 Leipzig<br />

tel: +49(0)341-35 52 98 0<br />

Fax: +49(0)341-35 52 98 99<br />

info@iac-leipzig.de<br />

www.iac-leipzig.de<br />

Redaktion und Gestaltung:<br />

LAndScApe gmbh, köln<br />

Fotonachweise: Seite 3: photocase; Seite<br />

4: rohrleitungsbauverband; Seite 5: aboutpixel.de;<br />

Seite 6-7: Veolia; Seite 10: pixelio.<br />

de/uwe Steinbrich<br />

Liebe vis à gis-Leser,<br />

zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser ersten Ausgabe der vis à gis in 2009 ist<br />

das Jahr schon weit vorangeschritten. Daher hoffe ich, dass Sie eine schöne Osterzeit<br />

hatten und die Frühjahrszeit auch weiterhin genießen.<br />

Aufgrund der Anregungen, die wir in vielen Gesprächen mit Ihnen zur vis à gis<br />

erhielten, haben wir einige kleinere inhaltliche Anpassungen unserer Kundenzeitschrift<br />

vorgenommen. Das Ziel ist dabei, die POLYGIS-Themen – insbesondere<br />

den <strong>Anwender</strong>bericht – in einen übergreifenden gesellschaftlichen, politischen oder<br />

wirtschaftlichen Kontext zu stellen. Die altbewährten Schwerpunkte, wie etwa aktuelle<br />

technische oder firmeninterne Neuerungen<br />

werden Sie auch fortan hier finden.<br />

Mit dieser Zielsetzung haben wir <strong>für</strong> das aktuelle<br />

Heft den Schwerpunkt Wasserwirtschaft<br />

gewählt. Neben aktuellen Informationen zum<br />

Thema Wasser wollen wir die Herausforderungen<br />

darstellen, vor denen die Branche in<br />

den nächsten Jahren stehen wird. Auch wenn<br />

wir in unseren Breiten mit der Ressource Wasser<br />

gesegnet sind, müssen sich die Verantwortlichen<br />

den sich verändernden Anforderungen<br />

stellen: Gleichbleibend hohe Qualitätstandards,<br />

Strategien mit Blick auf die Klimaveränderung<br />

oder den demographischen Wandel sind hier<br />

wichtige Stichworte.<br />

Passend zu diesem Thema handelt der <strong>Anwender</strong>bericht von der soeben abgeschlossenen<br />

POLYGIS-Installation bei der OEWA Wasser und Abwasser <strong>GmbH</strong>. Das<br />

Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft der Veolia, eines der weltweit führenden<br />

Unternehmen in der Wasserwirtschaft. Es hat die Vorteile eines modernen und flexiblen<br />

Geoinformationssystems erkannt und setzt POLYGIS sehr weitreichend ein.<br />

Ein wichtiges Entscheidungskriterium <strong>für</strong> das System war übrigens der gute Leumund<br />

– insbesondere in den Kommunen.<br />

In der Rubrik Lösungen stellen wir Ihnen eine interessante und zukunftsweisende<br />

Anwendung zur städtebaulichen Entwicklungsplanung vor: das Quartiersbarometer.<br />

Das Analysewerkzeug wurde von der Architektenpartnerschaft Wenzel & Drehmann<br />

entwickelt und basiert auf den Auswertungen aus POLYGIS-KOMSTAT. Es ermöglicht<br />

eine exakte Berechnung der Wohnqualität in zuvor definierten Gebieten und hilft<br />

Städteplanern somit Entwicklungstrends zu prognostizieren und in ihre Maßnahmenplanungen<br />

mit einzubeziehen.<br />

Ich hoffe, dass Sie in unserem neuen Konzept interessante Informationen und<br />

Anregungen finden, und möchte Sie ermuntern, uns Ihre Eindrücke und Wünsche<br />

mitzuteilen. Nur mit Ihrer Hilfe sind wir in der Lage, die vis à gis <strong>für</strong> Sie zu einem<br />

hilfreichen Werkzeug zu machen.<br />

Und natürlich würde ich mich freuen, Sie beim <strong>Anwender</strong>treffen im Juni zu sehen!<br />

Ihr<br />

Rolf Lüdicke, IAC mbH<br />

vis à gis 1/2009


vis à gis 1/2009 AktueLL<br />

3<br />

neueS AuS der<br />

wASSerwirtSchAFt<br />

Trinkwasserpreise in der Diskussion<br />

Wasser zu teuer?<br />

Ob Strom-, Gas- oder Wasserpreis – im Zweifelsfall<br />

ist er zu hoch. Während ein Wasserversorger<br />

in Hessen im letzten Jahr vom<br />

Oberlandesgericht zur Senkung seiner Preise<br />

verpflichtet wurde, schimpft die Berliner Verbraucherschützerin<br />

Gabriele Francke heute,<br />

dass die Wasserpreise eine Katastrophe seien.<br />

Die Versorger halten dem entgegen, dass die<br />

Preise in den letzten Jahren nahezu konstant<br />

geblieben sind und die anfallenden Kosten weit<br />

unter dem Anstieg der allgemeinen Lebenshaltungskosten<br />

liegen. Die MIDEWA Wasserversorgungsgesellschaft<br />

in Mitteldeutschland<br />

mbH beispielsweise konnte ihre Preise vor<br />

acht Jahren sogar senken und seitdem kons-<br />

Kennen die Wasserkunden die Höhe<br />

ihres jährlichen Wassergebrauchs?<br />

ja 32,1 %<br />

67,9 % nein<br />

Nachhaltige Umweltinformationen durch Datenmanagement<br />

E-Government und Wasserwirtschaft<br />

Wo befinden sich in einer Region Wasserschutzgebiete<br />

oder Badegewässer? Wie hoch<br />

sind Pegelstände von Oberflächengewässern?<br />

Wie verteilen sich Niederschlagsmengen in<br />

bestimmten Landstrichen? Derartige Fragestellungen<br />

beschäftigen nicht nur Fachämter<br />

der Verwaltung oder Wasserwirtschaftsunternehmen,<br />

sondern auch Wissenschaftler oder<br />

Bürger. Daher sollten Informationen zum<br />

Thema Wasser ebenso wie andere interessante<br />

Umweltinformationen von den datenhaltenden<br />

Stellen der Öffentlichkeit nicht vorenthalten<br />

werden. Gerade vor dem Hintergrund<br />

den E-Government-Prozess zu optimieren,<br />

ist es <strong>für</strong> Kommunen oder Länder wichtig,<br />

Umweltdaten ämter- und institutionsübergreifend<br />

zu verwalten und Interessenten mittels<br />

Internettechnologie, beispielsweise in Form<br />

eines Wasserportals, zugängig zu machen.<br />

Quelle: BDEW 2007<br />

tant auf dem gleichen Niveau halten (s. auch<br />

<strong>Anwender</strong>bericht). Dass es in Deutschland<br />

allgemein unterschiedliche Wasserpreise gibt,<br />

lässt sich durch die spezifischen regionalen<br />

Gegebenheiten erklären. Wasservorkommen,<br />

Siedlungsdichte, geografische Besonderheiten<br />

und rechtliche Rahmenbedingungen sind laut<br />

VKU (Verband Kommunaler Unternehmen)<br />

die maßgeblichen Kostenfaktoren, die es zu<br />

berücksichtigen gilt. Interessant sind Preisbeschwerden<br />

übrigens vor dem Hintergrund,<br />

dass nahezu 70 Prozent der Wasserkunden<br />

die Höhe ihres jährlichen Wassergebrauchs<br />

und die daraus resultierenden Ausgaben nicht<br />

kennen. Das ergab eine Befragung im Rahmen<br />

des BDEW (Bundesverband der Energie-<br />

und Wasserwirtschaft)-Kundenbarometers.<br />

Darüber hinaus schätzten die Befragten den<br />

Wasserpreis mehr als doppelt so hoch wie den<br />

realen Preis ein. Ob die durchschnittlich rund<br />

0,2 Cent pro Liter tatsächlich zu teuer sind,<br />

mag jeder selbst entscheiden.<br />

Durch den Zugriff auf einheitliche Daten,<br />

die mit Hilfe eines Geoinformationssystems<br />

verwaltet und bereitgestellt werden, können<br />

zudem Abstimmungsprozesse zwischen Kommunen<br />

und Wirtschaftsbetrieben vereinfacht<br />

werden. Darüber hinaus entspricht ein professionelles<br />

Datenmanagement den europäischen<br />

Vorgaben zur Bildung einer übergreifenden<br />

Geodateninfrastruktur. Dies ist auch den eindrücklichen<br />

Worten der rheinland-pfälzischen<br />

Umweltministerin Margit Conrad zum „Tag<br />

der Umwelt“ auf der diesjährigen Cebit zu<br />

entnehmen: „Europäisch denken und lokal<br />

handeln bedeutet auch, Daten, Dienste und<br />

Werkzeuge mit modernem Informationsmanagement<br />

zur Verfügung zu stellen. Zeitgemäße<br />

Kommunikation muss von der kommunalen<br />

bis zur europäischen Ebene durchdacht<br />

und gestaltet werden.“<br />

Quelle: OFWAT 2007<br />

Wasserverbrauch der Deutschen<br />

ressourcenschonend<br />

Pro Tag verbraucht der durchschnittliche<br />

Deutsche rund 125 Liter Trinkwasser. Diese<br />

Menge mag im ersten Moment hoch<br />

erscheinen, ist aber im europäischen Vergleich<br />

eher gering und im unteren Drittel<br />

einzuordnen. Die Schwankungen zwischen<br />

den einzelnen Nationen sind enorm. So<br />

verbrauchen die Rumänen mit 294 Litern<br />

pro Kopf und Tag rund 200 Liter mehr als<br />

die Litauer (97 Liter). Doch im weltweiten<br />

Vergleich sind selbst die europäischen<br />

"Verschwender" noch sparsam. In Kanada<br />

liegt der Pro-Kopf-Tagesgebrauch bei 310<br />

Litern, in den USA schwankt er gar zwischen<br />

360 und 589 Litern. Diese Ergebnisse<br />

verdeutlichen, dass in Deutschland bewusst<br />

und schonend mit der wichtigen Ressource<br />

Wasser umgegangen wird.<br />

Pro-Kopf-Wassergebrauch<br />

im europäischen Vergleich<br />

Rumänien<br />

Spanien<br />

Kroatien<br />

Norwegen<br />

Schweden<br />

Frankreich<br />

Portugal<br />

Schweiz<br />

Ungarn<br />

Finnland<br />

Luxemburg<br />

Großbritannien<br />

Slowenien<br />

Dänemark<br />

Polen<br />

Österreich<br />

Niederlande<br />

Deutschland<br />

Bulgarien<br />

Slowakei<br />

Belgien<br />

Tschechien<br />

Estland<br />

Litauen<br />

200<br />

190<br />

164<br />

161<br />

160<br />

151<br />

150<br />

150<br />

148<br />

146<br />

131<br />

125<br />

125<br />

125<br />

125<br />

116<br />

109<br />

107<br />

103<br />

100<br />

97<br />

232<br />

Angaben in Litern pro Einwohner und Tag<br />

265<br />

294


4 hintergrund<br />

In der Wasserwirtschaft herrscht<br />

Handlungsbedarf. Der demographische<br />

Wandel oder die Klimaveränderung,<br />

aber auch praktische Probleme wie<br />

veraltete Netze konfrontieren die Branche<br />

mit neuen strategischen Herausforderungen.<br />

Vor diesem Hintergrund gewinnen<br />

bereichsübergreifende IT-Lösungen mehr und<br />

mehr an Bedeutung. Dies gilt auch <strong>für</strong> Geoinformationssysteme<br />

wie POLYGIS, das nicht nur die technische<br />

Dokumentation und Verwaltung der bestehenden Netze<br />

unterstützt, sondern auch eine vorausschauende Planung<br />

von Instandhaltungs-, Sanierungs- und Um- oder<br />

Ausbaumaßnahmen ermöglicht.<br />

Ist-Situation<br />

In der Wasserwirtschaft verfolgen sowohl die Bundesregierung<br />

als auch das Europäische Parlament die Politik:<br />

Modernisierung statt Liberalisierung. Dementsprechend<br />

liegen Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung in<br />

Deutschland in den Händen der Kommunen. Trotzdem<br />

unterliegt die Wasserwirtschaft einem gewissen<br />

Grad der Privatisierung. Ein deutlicher Wandel von<br />

öffentlich-rechtlichen Organisationsformen hin zu privatrechtlichen<br />

Unternehmen ist zu verzeichnen. So<br />

zeigt das Branchenbild der deutschen Wasserwirtschaft<br />

2008, dass die Anzahl von privaten Unternehmen in<br />

der Wasserversorgung von 22 Prozent (1993) auf 42<br />

Prozent (2005) gestiegen ist. In der Abwasserentsorgung<br />

zeichnet sich allerdings ein anderes Bild ab. In diesem<br />

Sektor nehmen kommunale Eigenbetriebe sowie Zweck-<br />

Der demographische<br />

Wandel in Deutschland<br />

bedeutet auch neue<br />

Herausforderungen <strong>für</strong><br />

die Wasserwirtschaft und<br />

andere Versorger. Quelle: BBR<br />

vis à gis 1/2009<br />

Strukturwandel der deutschen<br />

und Wasserverbände den größten Teil ein. Ob trotz<br />

oder gerade wegen der strikten staatlichen Reglementierungen<br />

- die Wasserwirtschaft ist ein bedeutender und<br />

gut funktionierender Wirtschaftszweig in Deutschland.<br />

Nicht nur die ausreichende Versorgung mit qualitativ<br />

hervorragendem Trinkwasser, die Behandlung des<br />

Abwassers nach den höchsten EU-Reinigungsstandards,<br />

sondern auch die gehobenen technischen Standards charakterisieren<br />

hierzulande die Wasserwirtschaft. Damit<br />

sich diese positive Situation zukünftig nicht verändert,<br />

dürfen sich Ver- und Entsorger nicht auf dem Erreichten<br />

ausruhen, sondern müssen sich auf verändernde Bedingungen<br />

in Gesellschaft, Umwelt sowie bei technischen<br />

Anforderungen einstellen.<br />

Demographischer Wandel<br />

Rückläufige Bevölkerungsentwicklung in bestimmten<br />

Regionen und Überalterung der Gesellschaft sind Kennzeichen<br />

des demographischen Wandels, die in der Bevölkerung<br />

inzwischen wahrgenommen werden. Dass gerade<br />

diese Verschiebungen auch die versorgungstechnische<br />

Infrastruktur vor neue Herausforderungen stellt, wird<br />

häufig nicht bedacht. Der Wasserbedarf sinkt, die Ausstattung<br />

mit Rohrleitungsnetzen ist jedoch dem früher<br />

vorherrschenden, höheren Wasserbedarf angepasst. Was<br />

ist also zu tun? Einige Netzabschnitte können zurückgebaut<br />

werden. Allerdings ist dies sehr kostenintensiv<br />

und muss von Kommunen nachhaltig geplant werden.<br />

Dass Rückbau nicht immer die geeignete Option ist,<br />

liegt auf der Hand, denn schließlich müssen alle Bürger,<br />

gleichgültig wie abgelegen sie wohnen, mit Trinkwasser<br />

versorgt werden. Dies bedeutet einen hohen Aufwand<br />

<strong>für</strong> die Versorger, da die Leitungen immer in einem<br />

einwandfreien Zustand bereit stehen müssen. Zu beachten<br />

ist beispielsweise, dass die Leitungen regelmäßig<br />

gespült werden oder die regulierten Wassermengen mit<br />

einem bestimmten Druck fließen. Ist dies nicht gegeben,<br />

besteht die Gefahr, dass sich Ablagerungen in den<br />

Rohren und somit auch Bakterien im Trinkwasser bilden.<br />

Dieses Problem, welches sich in Zukunft durch die<br />

bereits erwähnte Veränderung der Bevölkerungsstruktur<br />

deutlich verstärken wird, zeichnet sich bereits gegenwärtig<br />

durch den stetig sinkenden Pro-Kopf-Wasserverbrauch<br />

ab. Unter dieser demographischen Fragestellung<br />

kann ein Geoinformationssystem dienlich sein. Die<br />

POLYGIS-Fachanwendung KOMSTAT, die bei vielen<br />

Kommunen im Einsatz ist, kann <strong>für</strong> statistische Auskünfte<br />

zur Bevölkerungs- oder Infrastrukturentwicklung<br />

zu Rate gezogen werden.<br />

Klimawandel<br />

Eine weitere Veränderung, die in den nächsten Jahren<br />

weltweit zu verzeichnen sein wird, ist der Klimawandel.<br />

Daraus ergeben sich neue Voraussetzungen, denen sich


vis à gis 1/2009 hintergrund<br />

5<br />

Wasserwirtsc haft<br />

auch die Wasserwirtschaft nicht verschließen kann. Die<br />

Ausgangspunkte sind eine allgemeine Temperaturerhöhung,<br />

eine Zunahme von Niederschlägen in den Winter-<br />

und deren Abnahme in den Sommermonaten sowie ein<br />

verstärktes Auftreten von Wetterextremen, wie Hochwässer,<br />

Starkregen, Trockenzeiten oder Stürme. Inwieweit<br />

diese Ergeignisse Berücksichtigung finden müssen,<br />

kann im Vorfeld nicht 100-prozentig geklärt werden,<br />

zeichnen sich perspektivisch doch regionale Unterschiede<br />

ab. Zudem ist das Wetter natürlich eine nicht<br />

zu kalkulierende Komponente. Trotzdem muss sich die<br />

Wasserwirtschaft darauf vorbereiten. Fragestellungen in<br />

extremen Hitze- oder Trockenperioden wären beispielsweise:<br />

Sind die Anlagen <strong>für</strong> den steigenden Bedarf ausgelegt?<br />

Reichen die eigenen Reserven aus? Liegen ausreichend<br />

Wasserentnahmerechte vor? Dem gegenüber<br />

steht die Berücksichtigung der Hochwasserereignisse:<br />

Haben Kanäle und Stauseen ausreichende Kapazitäten?<br />

Sind die Anlagen entsprechend gesichert? Existiert eine<br />

praktikable Notfallplanung? Insgesamt ergibt sich die<br />

Notwendigkeit, Auslastungen dem jeweiligen Außenzustand<br />

angemessen zu regeln. Das bedeutet, dass Netze<br />

anders geplant und be- oder entlastet werden müssen,<br />

ohne jedoch die Forderungen, die ohnehin an Druck<br />

oder Fließgeschwindigkeiten gestellt werden, außer Acht<br />

zu lassen. Auch hierbei kann Geoinformationstechnologie<br />

wertvolle Hilfestellung leisten.<br />

Technische Voraussetzungen<br />

Bislang ist die deutsche Wasserwirtschaft, auch unter<br />

Berücksichtigung der erwähnten Veränderungen, gut<br />

aufgestellt. Die Netzlängen und damit verbunden der<br />

Anschlussgrad der Bevölkerung an die Wasserversorgung<br />

ist im europäischen Vergleich überdurchschnittlich,<br />

der Wasserverlust ist gering und der Zustand<br />

der Versorgungsleitungen ebenfalls recht gut. Trotzdem<br />

besteht bereits jetzt <strong>für</strong> Kommunen und Betreiber die<br />

Notwendigkeit, den bevorstehenden Wandel in ihren<br />

Bau- und Instandhaltungsplanungen zu berücksichtigen.<br />

Aufgrund der sich verändernden Auslastungssituation<br />

sind flexiblere Lösungen gefordert. Wie muss<br />

der Druck an einer bestimmten Stelle reguliert werden,<br />

wenn Starkregen oder eine Trockenperiode einsetzt?<br />

Sind alle Leitungen so ausgelegt, dass sie jedem Extremzustand<br />

standhalten? In manchen Fällen muss schnell<br />

auf Umwelteinflüsse reagiert werden, daher sollten die<br />

Betreiber genaue Kenntnisse über Stärken aber gerade<br />

auch Schwächen ihrer Netze haben. Dabei stellen Wassernetzstudien,<br />

die im vorhandenen Geoinformationssystem<br />

visualisiert werden können, eine große Hilfe dar.<br />

Aussagekräftige Daten ermöglichen zudem eine branchenübergreifende<br />

Zusammenarbeit von Wasserwirtschaft,<br />

Kommunen und anderen Energieversorgern.<br />

Die bessere Koordinierung von Maßnahmen, die bei<br />

der Erneuerung oder der Modernisierung von Netzen<br />

oder Leitungswartungen und kommunalem Straßenbau<br />

anfallen, könnten zur Kosteneinsparung und Effektivitätssteigerung<br />

führen. Auch Informationen zur demographischen<br />

Entwicklung, die der Kommune vorliegen,<br />

könnten bei Netzplanungsvorhaben mit einbezogen werden.<br />

Der Netzbetreiber, dem die Daten von der Kommune<br />

zur Verfügung gestellt werden, wird somit in die<br />

Lage versetzt, Planungen auf faktischer Datengrundlage<br />

vorzunehmen. Eine elementare Voraussetzung <strong>für</strong> solche<br />

übergreifenden Lösungen ist, dass sämtliche Entscheider<br />

auf eine gemeinsame Informationsgrundlage zurückgreifen<br />

und auf deren Basis planen können. Ein einheitliches<br />

Geoinformationssystem mit entsprechenden Planungstools<br />

würde diese Aufgabe erleichtern. Innerhalb der<br />

POLYGIS-Produktfamilie sind <strong>für</strong> diese Fragestellungen<br />

spezifische Lösungen vorhanden (s. Infokasten).<br />

POLYGIS-Produkte<br />

Wasser/Abwasser<br />

Wasser – Anwendung zur erfassung, dokumentation<br />

und Verwaltung aller informationen über<br />

wasserversorgungsnetze<br />

Kanal – Anwendung zur erfassung, Auswertung<br />

und Verwaltung von entsorgungsnetzen<br />

Indirekteinleiter – Anwendung zur Bewältigung<br />

aller im Bereich der indirekteinleiter-Verwaltung<br />

und -Auswertung anfallenden Aufgaben<br />

Kleinkläranlagen – ergänzung zu den modulen<br />

kanalsysteme und indirekteinleiter<br />

Demographischer Wandel<br />

Kommunale Statistik (KOMSTAT) – umfassendes<br />

Analyse- und Auswertungstool geographischer<br />

und fachbezogener daten<br />

Internet-Auskunftslösung<br />

POLYMAP – webbasiertes ämter- und abteilungsübergreifendes<br />

Auskunftssystem<br />

Wasser – ein kostbares Gut,<br />

dessen Qualität nur durch<br />

ständige Prozessoptimierung<br />

der Wasserwirtschaft gewährleistet<br />

werden kann.


6 Anwendung<br />

Instrument <strong>für</strong> eine<br />

zukunftsfähige Wasserwirtschaft<br />

Die Zusammenarbeit zwischen privaten Unternehmen und der öffentlichen Hand ist in der Wasserwirtschaft heute keine<br />

Seltenheit mehr. Die Anforderungen an den jeweiligen Dienstleister sind hoch: Bürger wie öffentliche Auftraggeber erwarten<br />

einen gleichbleibend hohen Qualitäts- und Versorgungsstandard – und zwar zu vertretbaren Gebühren.<br />

Die Kläranlage Schönebeck in<br />

Sachsen-Anhalt wird gemeinsam<br />

von der Stadt Schönebeck<br />

und der OEWA betrieben.<br />

Die zuverlässige Arbeit<br />

der OEWA-Mitarbeiter<br />

ist ein Garant <strong>für</strong> hohe<br />

Qualitätstandards.<br />

Ein gutes und erfolgreiches Beispiel da<strong>für</strong> ist<br />

die OEWA Wasser und Abwasser <strong>GmbH</strong>, eine<br />

Tochtergesellschaft der Veolia Wasser <strong>GmbH</strong>.<br />

Veolia ist der weltweit größte Anbieter <strong>für</strong> Umweltdienstleistungen<br />

und betreut in Deutschland derzeit 92<br />

Kommunen mit rund 2400 Kilometern Trinkwassernetz<br />

und etwa 1800 Kilometern Abwassernetz. In den<br />

Arbeitsprozessen des Unternehmens spielt das Geoinformationssystem<br />

eine zentrale Rolle. Im Umfeld der<br />

OEWA muss es jedoch deutlich mehr leisten als nur die<br />

technische Verwaltung des Netzes. Als der Systemwechsel<br />

anstand, erwartete die OEWA von ihrem neuen GIS<br />

vor allem auch Optionen <strong>für</strong> eine flexible<br />

bereichsübergreifende Nutzung der Daten –<br />

etwa <strong>für</strong> die Verwaltung der Leitungsrechte<br />

oder kaufmännische Analysen. Mit einer<br />

ausgereiften wasserwirtschaftlichen Fachanwendung<br />

und einem flexibel gestaltbaren<br />

Webservice konnte die Leipziger IAC überzeugen:<br />

Seit Oktober 2008 nutzt die OEWA<br />

das Geoinformationssystem POLYGIS sowie<br />

die Weblösung POLYMAP.<br />

„Der Betrieb von Wasser- und Abwassernetzen ist schon<br />

<strong>für</strong> sich allein eine technisch zunehmend anspruchsvolle<br />

Aufgabe“, erläutert Wasserwirtschaftsingenieurin<br />

Katja Böhm, Teamleiterin Kommunaler Betrieb bei<br />

der OEWA. „Hinzu kommen laufende Wartungs- und<br />

Sanierungsarbeiten, das Störfallmanagement sowie die<br />

Planung und Durchführung von Aus- oder Umbaumaßnahmen.“<br />

Diese Aufgaben sind <strong>für</strong> kleinere Kommunen<br />

zunehmend schwieriger zu bewältigen, so dass vielerorts<br />

auf das Know-how und die technische Ausstattung privater<br />

Partner zurückgegriffen wird. Der Lösungsansatz<br />

der Betriebsführung durch private Dienstleister stößt in<br />

der Bevölkerung bisweilen noch auf Vorbehalte, rechnet<br />

sich jedoch auch <strong>für</strong> den Bürger, da die Kostenvorteile<br />

des öffentlichen Eigentümers der Anlagen meist direkt<br />

weitergegeben werden. Das zeigt sich unter anderem am<br />

Beispiel der MIDEWA Wasserversorgungsgesellschaft<br />

in Mitteldeutschland mbH, an der die OEWA beteiligt<br />

ist. Seit dem Jahr 2001 konnte der Kubikmeterpreis <strong>für</strong><br />

Trinkwasser im dortigen Einzugsgebiet von 1,65 Euro<br />

auf heute aktuell 1,49 Euro gesenkt und auf diesem<br />

Niveau gehalten werden.<br />

Wichtige Nutzenargumente<br />

vis à gis 1/2009<br />

Um vorhandene Optimierungspotenziale voll und ganz<br />

ausschöpfen zu können, benötigt das Unternehmen<br />

nicht nur qualifizierte Mitarbeiter, sondern auch leistungsfähige<br />

Softwarelösungen. In den Arbeitsprozessen<br />

der Wasserver- und -entsorgung gilt dies insbesondere<br />

<strong>für</strong> das Geoinformationssystem, das alle relevanten<br />

Netzdaten in ihrem räumlichen Bezug abbildet. „Daher<br />

war es <strong>für</strong> uns beim Systemwechsel auch von besonderer<br />

Bedeutung, dass ein Verlust durch Datenmigration<br />

ausgeschlossen werden kann“, erklärt Daniel Lüdke,<br />

Projektingenieur bei der OEWA und verantwortlich <strong>für</strong><br />

die POLYGIS-Einführung. „Erfahrungsgemäß kann eine<br />

derartige Migration zu Konflikten führen. Die IAC hat<br />

die Überführung der alten Bestandsdaten vollständig<br />

und gut gemeistert, so dass wir mit der Entscheidung<br />

<strong>für</strong> POLYGIS sehr zufrieden sind“, so Lüdke weiter. Bis<br />

es dazu kam, wurde das System auf Herz und Nieren<br />

geprüft und konnte sowohl technisch wie wirtschaftlich<br />

überzeugen. Zusätzliche Argumente <strong>für</strong> das GIS des<br />

sächsischen Anbieters lieferten die positiven Erfahrungen<br />

der Beteiligungsgesellschaft MIDEWA, die schon<br />

seit längerem POLYGIS-Nutzer ist. Katja Böhm: „Gerade<br />

mit Blick auf neue Kunden ist es sehr hilfreich, das selbe<br />

System vorweisen zu können. Das war ein weiteres<br />

Argument <strong>für</strong> POLYGIS – aufgrund seiner starken<br />

Verbreitung im Einzugsgebiet der OEWA. Auf Basis des<br />

gemeinsamen GIS ist eine harmonisierte und übergreifende<br />

Kommunikation möglich. Die Aufwände <strong>für</strong> den<br />

Datenaustausch mit Drittsystemen verringern sich. Viele<br />

Prozesse können sofort implementiert werden. Das ist<br />

ein wichtiger Zusatznutzen.“<br />

Auch diese Denkweise belegt, dass es sich bei der OEWA<br />

um ein Unternehmen handelt, dem die erfolgreiche<br />

Arbeit <strong>für</strong> den Kunden sehr am Herzen liegt. „Das<br />

Thema der übergreifenden GIS-Nutzung hat <strong>für</strong> uns<br />

zentrale Bedeutung. Es wird uns ermöglichen, unsere<br />

Betriebsprozesse weiter zu optimieren", erklärt Lüdke.<br />

Die Voraussetzung hier<strong>für</strong> sind bei der OEWA jedoch<br />

bereits geschaffen: Mit dem webbasierten Geodaten-


vis à gis 1/2009 Anwendung<br />

7<br />

system POLYMAP bietet POLYGIS eine serviceorientierte<br />

Architektur, die einen gemeinsamen Zugriff auf<br />

den Datenbestand ermöglicht. Die dabei verfügbaren<br />

Zugriffsrechte und Funktionalitäten richten sich nach<br />

dem individuellen Arbeitsprozess. Über das Intranet,<br />

dessen Zugriff über einen zentralen Server bei der<br />

MIDEWA in Merseburg gesteuert wird, können nahezu<br />

alle Mitarbeiter der MIDEWA und der OEWA-Niederlassungen<br />

in Döbeln, Grimma und in Teilen Braunschweigs<br />

sowie in der Zentrale auf die Auskunftslösung<br />

zugreifen und beliebige Abfragen online durchführen.<br />

So wird nicht nur die ständige Aktualisierung der<br />

Daten gewährleistet, sondern auch die Möglichkeit einer<br />

Betrachtung des gesamten Netzes eröffnet. Dabei haben<br />

die Verantwortlichen die Möglichkeit, Zugriffe individuell,<br />

personen-, projekt- oder niederlassungsbezogen einzustellen.<br />

Diese Spezifikation des POLYMAP, die sogenannte<br />

Mandantenfähigkeit, wurde auf die Bedürfnisse<br />

des Wasserwirtschaftsunternehmens parametrisiert. Das<br />

beweist die Fähigkeit des Systems, flexible unternehmensübergreifende<br />

Lösungen bereitstellen zu können.<br />

Strategische Ziele mit POLYGIS<br />

Hier liegen nach Ansicht der Fachleute enorme<br />

Zukunftspotenziale des Systems. „Bislang führen wir mit<br />

POLYGIS erst einmal die Standardaufgaben durch: die<br />

digitale Bestandsverwaltung der Leitungen, Bestimmung<br />

von Leitungsnetzlängen sowie Abfragen zu Durchmesser,<br />

Material, Baujahr oder sonstigen Eigenschaften des<br />

Trink- und Abwassernetzes“, erklärt Lüdke. Darüber<br />

hinaus werden die Pläne <strong>für</strong> die Entwässerungssysteme<br />

aus dem GIS heraus erstellt, sowie Informationen zur<br />

Leitungssicherung entnommen und die Leitungsrechte<br />

in POLYGIS verwaltet. Dabei ist die Auslastung des<br />

Systems schon kurz nach der Inbetriebnahme hoch: Das<br />

System war sofort nach Abschluss der Datenmigration<br />

einsatzfähig und wurde offenkundig gut angenommen.<br />

Die nächsten Schritte hat die OEWA bereits im Blick:<br />

Angedacht sind momentan der Datenaustausch mit<br />

dem Netzberechnungsprogramm STANET, mit dem<br />

die OEWA hydraulische Netze modelliert, sowie mit<br />

der vom Unternehmen selbst entwickelten Rohrnetzprognosesoftware.<br />

Ein weiteres strategisches Ziel ist die<br />

Realisierung einer Schachtscheinauskunft in POLYGIS.<br />

„Auch das war übrigens eine wichtige Voraussetzung,<br />

die bei der Entscheidungsfindung <strong>für</strong> POLYGIS sprach“,<br />

führt Lüdke aus, „das System kann nahtlos in unsere<br />

Prozesse und unsere Infrastruktur integriert werden und<br />

dort die Informationen liefern, die wir benötigen.“<br />

Die Zufriedenheit mit dem OEWA-Projekt beruht<br />

durchaus auf Gegenseitigkeit. Rolf Lüdicke, Geschäftsführer<br />

der IAC: „Natürlich freuen wir uns über jeden<br />

neuen, zufriedenen Kunden. Hier hatten wir zudem die<br />

Chance, Neues zu lernen und die Grenzen von POLYGIS<br />

wieder ein Stück zu erweitern – das ist immer etwas ganz<br />

Besonderes.“<br />

Pumpwerk Grimma<br />

Über die OEWA<br />

die OewA wasser und Abwasser gmbh wurde 1991 gegründet und ist auf kommunaler<br />

ebene mittlerweile in über 40 und auf industrieller ebene in 11 projekten der<br />

wasserwirtschaft tätig. im Jahr 1998 wurden die gesellschaftsanteile komplett durch<br />

die damalige générale des eaux, heute die Veolia wasser gmbh, übernommen. Zudem<br />

hält die OewA mehrere Beteiligungen an verschiedenen Stadtwerken und anderen<br />

wasserversorgungsgesellschaften, wie beispielsweise an der midewA wasserversorgungsgesellschaft<br />

in mitteldeutschland mbh. insgesamt versorgt die OewA mit 34<br />

wasserwerken und 2358 kilometern netzlänge rund 240000 einwohner mit trinkwasser.<br />

die entsorgung des Abwassers erfolgt mit 1832 kilometern kanalnetz und 30 kläranlagen<br />

bei rund 335000 einwohnern.


8 LöSungen<br />

Stadtplanung mit POLYGIS<br />

Stadtplanung ist ein komplexer Prozess. Bei der nachhaltigen baulichen Optimierung<br />

der Kommunen und Gemeinden müssen sowohl soziale, wirtschaftliche als auch<br />

ökologische Komponenten beachtet werden. Nur die Zusammenführung und Analyse<br />

aller relevanten Daten bildet dabei eine zukunftsorientierte Planungsgrundlage. Am<br />

Beispiel des von der Architektenpartnerschaft Wenzel & Drehmann entwickelten<br />

Quartiersbarometers, das auf Auswertungen von POLYGIS-KOMSTAT basiert, lässt<br />

sich anhand der Stadtkarte von Aschersleben verdeutlichen, wie exakt Stadtgebiete<br />

analysiert und somit deren Entwicklungen geplant werden können<br />

KOMSTAT gibt detailliert<br />

Auskunft über<br />

alle festgelegten<br />

Indikatoren.<br />

Wie hoch ist die Wohnqualität in einem bestimmten<br />

Gebiet? Im Zweifelsfall mag jeder die Frage selbst beantworten,<br />

da zumindest <strong>für</strong> den Wohnungssuchenden<br />

meist subjektive Gründe <strong>für</strong> die Wahl des Wohnortes<br />

sprechen. Für Stadtplaner hat die Frage nach Wohnqualität<br />

allerdings eine weitreichendere Bedeutung. Wo<br />

leben wirtschaftlich stärkere oder schwächere Personen?<br />

Wo sind wie viele Wohnungen belegt? Wo herrscht eine<br />

gute Versorgungsstruktur? Wie ist die Qualität der Wohnungsausstattung?<br />

Die Beantwortung dieser und weiterer<br />

Fragen ergibt ein detailliertes sowie aussagekräftiges<br />

Bild der einzelnen Stadtteile und ihrer Wohnqualität.<br />

Auf dieser Grundlage können Stadtplaner Gebiete mit<br />

besonderem Handlungsbedarf eruieren und festlegen,<br />

welche räumlichen Prioritäten bei der Stadtentwicklung<br />

gesetzt werden. Zudem lassen sich Wohnungsunternehmen<br />

oder gar –suchende gezielt mit exakten Gebietsdaten<br />

versorgen.<br />

In Aschersleben hilft bei der exakten Kategorisierung<br />

der Stadtteile das sogenannte Quartiersbarometer,<br />

das <strong>für</strong> jedes Gebiet die relative Wohnqualität (RWQ)<br />

vis à gis 1/2009<br />

beschreibt. Es berücksichtigt die drei verschiedenen<br />

Indikatorengruppen Bewohner, Wohngebäude und<br />

Ausstattung & Lage, die wiederum weitere Indikatoren<br />

beinhalten. Sie werden entsprechend zuvor<br />

festgelegter Bedeutung nach Wichtigkeit kategorisiert<br />

und somit berechnet. Dies heißt in diesem Fall konkret:<br />

Zur Indikatorengruppe Bewohner, die zu 30 Prozent<br />

in die Gesamtauswertung mit eingeht, gehören die Indikatoren:<br />

Geringe Altenquote (Anteil der Bevölkerung unter 65<br />

Jahren)<br />

Kinder- und Jugendquote (Anteil der Bevölkerung,<br />

der bis einschließlich 18 Jahre alt ist)<br />

Wirtschaftliche Stärke (Anteil der Bevölkerung, der<br />

kein Wohngeld, Arbeitslosengeld o.ä. bezieht)<br />

Durchschnittliche Haushaltsgröße (Verhältnis der<br />

Einwohner eines Gebietes zu den belegten Wohnungen)<br />

Entsprechend der Bedeutung der einzelnen Kriterien <strong>für</strong><br />

den relativen Wohnwert wird hier die Wirtschaftliche<br />

Stärke als A-Kriterium eingestuft, während die Kinder-<br />

und Jugendquote als C-, die geringe Altenquote sowie<br />

die durchschnittliche Haushaltsgröße als D-Kriterium<br />

geführt werden. Dementsprechend werden die Indikatoren<br />

auch unterschiedlich gewichtet.<br />

Die Indikatorengruppe Wohngebäude umfasst die<br />

Einzelindikatoren<br />

Wohnungsgrößen-Mischung (prozentualer Anteil<br />

der Wohneinheiten in Ein-, Zwei-, Dreiraumwohnungen<br />

etc.)<br />

Anteil belegter Wohnungen (Wohneinheiten, die<br />

nicht von Leerständen betroffen sind)<br />

Sanierungsgrad (Anteil der sanierten und teilsanierten<br />

Gebäude)<br />

Bewohnerdichte (Anzahl der Einwohner pro ha in<br />

einem Gebiet)<br />

Mischungsgrad (drei Gruppen von Gebäudetypen:<br />

Mehrfamilienhaus, Ein- und Zweifamilienhäuser sowie<br />

Nebengebäude/Gewerbe etc.)<br />

Bei dieser Gruppe wird der Anteil belegter Wohnungen<br />

am wichtigsten eingeschätzt (A-Kriterium), gefolgt von<br />

Sanierungsgrad (B-), Mischungsgrad (C-), Bewohnerdichte<br />

und Wohnungsgrößenmischung (D-Kriterium).


vis à gis 1/2009 LöSungen<br />

9<br />

Zu guter Letzt bleibt noch die Indikatorengruppe Ausstattung<br />

und Lage zu differenzieren. In ihr werden<br />

folgende Faktoren untersucht:<br />

Kinderbetreuung & Horte (Verhältnis von Kinderbetreuung-<br />

und Hortplätzen zur Einwohnerzahl des<br />

Gebiets)<br />

Grund- und Sekundarschulen (Verhältnis der Grund-<br />

und Sekundarschulplätze zur Einwohnerzahl)<br />

Allgemeinmediziner (Verhältnis der Summe aus Allgemeinmediziner,<br />

Apotheken und Kliniken eines Gebiets<br />

zur Einwohnerzahl)<br />

Citynähe (Nähe zum Stadtkern abhängig von Entfernung,<br />

verkehrliche Anbindungen, trennende Barrieren<br />

etc.)<br />

Grün (Grünwert ergibt sich aus der Summe von Punkten,<br />

die <strong>für</strong> Laubbäume, Nadelbäume, Sträucher etc.<br />

vergeben werden)<br />

Da die hier aufgeführten Indikatoren zumindest aus<br />

städtebaulicher Perspektive nicht so wichtig sind wie<br />

beispielsweise der Anteil der belegten Wohnungen, werden<br />

alle Indikatoren als C-Kriterien eingestuft.<br />

Durch die Kombination der einzelnen Faktoren, die alle<br />

aus POLYGIS-KOMSTAT ausgelesen werden können,<br />

lassen sich nun detaillierte Aussagen über die einzelnen<br />

Stadtgebiete treffen: entweder nach den einzelnen<br />

Indikatorengruppen aufgeschlüsselt oder als Gesamtbewertung.<br />

Anhand des Quartierbarometers kann die relative<br />

Wohnqualität in Prozentzahlen abgelesen werden.<br />

Wichtig daran ist, dass sichtbar wird, welche Probleme<br />

oder Besonderheiten es in einem bestimmten Gebiet<br />

bereits gibt oder in Zukunft vermutlich geben wird.<br />

Somit kann schon im Vorfeld entsprechend reagiert<br />

werden, wenn beispielsweise ein Stadtteil von Überalterungstendenzen<br />

bedroht ist. Obgleich der Wohnungsbestand<br />

dort vielleicht einigen Sanierungsbedarf aufweist,<br />

fühlen sich die jetzigen älteren Bewohner wohl, da das<br />

Gebiet gegebenenfalls im Grünen liegt und gleichzeitig<br />

der Hausarzt um die Ecke seine Praxis betreibt. Daher<br />

herrscht dort auch kein großer Wohnungsleerstand. Hätte<br />

ein Stadtplaner nur diese Leerstandsdaten vorliegen,<br />

fiele seine Prognose <strong>für</strong> das Gebiet vermutlich positiv<br />

aus und würde auf seiner städtebaulichen Prioritätenliste<br />

nicht weit oben angesiedelt sein. Aufgrund der verschiedenen<br />

Faktoren, die dank des Quartiersbarometers<br />

erfasst und in einen Zusammenhang gesetzt werden,<br />

kann er jedoch erkennen, dass gerade an dieser Stelle<br />

Handlungsbedarf herrscht. Die Attraktivität des Stadtteils<br />

muss frühzeitig durch Sanierungen, Ansiedlungen<br />

von Geschäften oder zusätzlichen Bildungsangeboten<br />

gesteigert werden, um junge Personen zum Zuzug zu<br />

animieren. Ansonsten könnte sich das momentan noch<br />

recht bevölkerte Gebiet im Laufe der Zeit zu einer Geisterstadt<br />

entwickeln.<br />

Wie dieses Szenario beweist, eignet sich das Analysewerkzeug<br />

gut zur Planung von nachhaltigen und<br />

zukunftsorientierten Entwicklungsvorhaben. Ein nicht<br />

zu verachtender Nebenaspekt ist allerdings, dass es<br />

zudem Transparenz bietet. Sowohl Entscheider als auch<br />

Bürger können auf Basis der ermittelten Werte von spezifischen<br />

Vorhaben überzeugt werden, deren Notwendigkeit<br />

<strong>für</strong> sie nicht ad hoc offensichtlich ist.<br />

Nähere Informationen zum Quartiersbarometer<br />

sind erhältlich bei: Wenzel & Drehmann<br />

Planungs-Entwicklungs-Management <strong>GmbH</strong><br />

info@wenzel-drehmann-pem.de<br />

Bei der<br />

Entwicklung des<br />

Quartiersbarometers<br />

profitierten Wenzel<br />

& Drehmann von<br />

ihren umfassenden<br />

Erfahrungen in der<br />

Stadtplanung und der<br />

langjährigen Arbeit mit<br />

KOMSTAT.


10 intern<br />

POLYGIS auf Enertec und KomCom Nord<br />

Messestarts 2009<br />

Als einziger GIS-Anbieter auf der internationalen<br />

Fachmesse <strong>für</strong> Energie Enertec vom<br />

27. bis zum 29. Januar in Leipzig konnte<br />

die IAC mbH am POLYGIS-Messestand<br />

eine Vielzahl von Interessenten verzeichnen.<br />

Einen Themenschwerpunkt des Messeauftritts<br />

bildeten zielgruppengemäß die Fachkatasterlösungen<br />

<strong>für</strong> Strom, Gas, Fernwärme,<br />

Wasser und Abwasser im Zusammenspiel mit<br />

pOLYmAp AktueLL<br />

„druck/report“-Modul<br />

Auf Grund der ständig wachsenden Anforderungen<br />

in den Verwaltungen, unterschiedlicher<br />

Nutzerszenarien und nicht zuletzt als<br />

Konsequenz aus dem Nutzergruppentreffen<br />

des Jahres 2007 ergänzt POLYMAP sein<br />

Basissystem um das Modul Druck/Report.<br />

Auch wenn die Erwartungen und Anforderungen<br />

der Kunden an das System generell<br />

sehr verschieden sind, so decken sie<br />

sich doch in dem Anliegen, aus POLYMAP<br />

heraus druckbare „Karten“ generieren zu<br />

können. Diesem Wunsch ist POLYMAP nun<br />

nachgekommen.<br />

Das neue Plugin ist eine integrierte, vollkommen<br />

unabhängige Druck- und Reporting-Lösung<br />

<strong>für</strong> POLYMAP. Ziel ist nicht<br />

die Ablösung von vorhandenen Druckfunktionen<br />

in angeschlossenen GI-Systemen,<br />

sondern die Ergänzung. Fachdaten können<br />

eingebunden und ausgewertet werden, so<br />

dass Berichte (Reports) mit Kartendaten und<br />

Fachinformationen aus verschiedenen Quel-<br />

allen kommunalen und regionalen Aufgaben.<br />

Ergänzt wurde dieser Schwerpunkt durch<br />

einen erfolgreichen Workshop zum Thema<br />

„Kleinkläranlagen“. Insgesamt zeigt sich die<br />

IAC-Belegschaft mit diesem Messeauftakt<br />

sehr zufrieden. Aufgrund ihrer Einzelstellung<br />

und einem gut gelegenen Standplatz konnte<br />

sie viele interessante Kontakte zu Stadtwerken<br />

und Zweckverbänden knüpfen. Dass der<br />

Enertec somit ein Stammplatz im POLYGIS-<br />

Veranstaltungskalender eingeräumt wird, ist<br />

gewiss.<br />

Mit gewohnt stärkerer Besetzung stellte das<br />

POLYGIS-Team auf der KomCom Nord vom<br />

10. bis zum 11. Februar aus. Neben den<br />

POLYGIS-Akteuren waren auch die Wissenschaftler<br />

des Fachbereichs Verwaltungswissenschaften<br />

der Kooperationshochschule<br />

Harz am Stand vertreten. Über einen Mangel<br />

an Fachbesucher konnten sich die Geoinformationsspezialisten<br />

auch in Hannover<br />

nicht beklagen. Besonders erfreut zeigte sich<br />

das Standkonsortium über den Besuch des<br />

Bürgermeisterstammtischs, der sich ausgiebig<br />

über die Vorteile der POLYGIS-Produkte<br />

informierte.<br />

len in einem Dokument<br />

entstehen. Damit wird<br />

es den <strong>Anwender</strong>n<br />

möglich, Arbeitsstände und Prozesse schnell<br />

und einfach zu dokumentieren. Dies kann<br />

entweder durch Erstellung eines digitalen<br />

Dokumentes oder durch einen Ausdruck<br />

erfolgen.<br />

Folgende werden Ausgabeformate werden<br />

unterstützt: PDF, Word, Excel, Powerpoint,<br />

Postscript und HTML.<br />

tile Cache<br />

Die Nutzung eines oder mehrerer<br />

öffentlichen WMS (Web-<br />

MapServices) ist heute in den Verwaltungen<br />

nicht nur fast selbstverständlich,<br />

sondern oft bereits<br />

ein Muss. POLYMAP ermöglicht,<br />

die verschiedenen Dienste entsprechend<br />

der Anforderungen<br />

des Kunden so in die Oberfläche<br />

einzubinden, dass diese miteinander<br />

verknüpft, übereinandergelegt<br />

und verschnitten werden<br />

können.<br />

vis à gis 1/2009<br />

Verschneidungsfreiheit<br />

Ab sofort gibt <strong>pOLYgiS</strong> in thüringen die ALkdaten<br />

im Format edBS (einheitliche datenbankschnittstelle)<br />

aus. hierbei handelt es sich<br />

um das standardisierte Format zum Austausch<br />

von daten der in deutschland gebräuchlichen<br />

geoinformationssysteme in ALk und AtkiS.<br />

der Vorteil gegenüber dem ehemaligen Format<br />

SQd (Sequential data Format) ist, dass<br />

die daten verschneidungsfrei einlesbar sind.<br />

Zudem werden differenzdaten geliefert.<br />

Finanzplanung mit kSIB<br />

Straßeninstandhaltungs- und -erneuerungsprozesse<br />

setzen nachhaltige und effiziente<br />

planungen von maßnahmen und somit von<br />

kosten voraus. daher ist es kaum verwunderlich,<br />

dass die Verbreitung von kSiB (kommunale<br />

StraßeninformationsBank) stetig zunimmt.<br />

da dieses Arbeitsfeld verstärkt in den Finanzverwaltungen<br />

der kommunen beheimatet ist,<br />

entwickelt <strong>pOLYgiS</strong> zunehmend Schnittstellen<br />

zu den verschiedensten hkr-programmen, die<br />

zur Finanzplanung eingesetzt werden. Fertig<br />

gestellt sind bisher die Schnittstellen zu infoma<br />

und AB-dAtA, die zu profiskal und Saskia<br />

von kisa sind in Arbeit. geplant sind weitere<br />

Schnittstellen zu cip und mpS.<br />

Da die angebotenen WMS häufig nicht über<br />

ausreichende Stabilität und/oder Schnelligkeit<br />

verfügen, können Wartezeiten beim Aufbau<br />

der Karten entstehen. Mit dem Einsatz<br />

des POLYMAP Tile Cache (KachelSpeicher)<br />

kann dies verhindert werden. Der Tile Cache<br />

macht es möglich, die Daten eines Kartenlieferanten<br />

als Kacheln mit festen Maßstäben<br />

zwischenzuspeichern. Dadurch wird der<br />

Zugriff auf die Daten wesentlich<br />

beschleunigt, ohne dass sich<br />

die Bedienung in irgendeiner<br />

Weise ändert. Begonnene<br />

Arbeitsprozesse können<br />

ohne zeitliche Unterbrechung<br />

fortgeführt und beendet werden.<br />

Der Nutzer wird somit unabhängiger<br />

von der Performance und<br />

der Zuverlässigkeit der angebotenen<br />

öffentlichen Dienste.<br />

POLYMAP Tile Cache verringert<br />

Wartezeiten beim<br />

Aufbau von Karten.


vis à gis 1/2009 intern<br />

11<br />

Austausch von digitalen raumbezogenen Planungsdaten<br />

XPlanGML – Standards schaffen<br />

Für den Austausch digital erstellter Landschafts-,<br />

Regional- und Bauleitpläne (Flächennutzungspläne,<br />

Bebauungspläne) existiert bislang kein standardisiertes<br />

Format. Die Verwendung der im Bereich der geografischen<br />

Datenverarbeitung üblichen Schnittstellen und<br />

Formate stößt oftmals an Grenzen und erfordert erhebliche<br />

Nacharbeiten. Mit dem Projekt XPlanung soll nun<br />

Abhilfe geschaffen werden.<br />

Die Erstellung von Plänen in der Bauleit-, Regional- und<br />

Landschaftsplanung erfolgt schon seit langem überwiegend<br />

digital. Die Planer und Zeichner haben die Vorteile<br />

der Nutzung von CAD und GIS <strong>für</strong> ihre Arbeit erkannt.<br />

Liegen die Pläne einmal digital vor, erscheint es logisch,<br />

dass diese auch zwischen allen, am Planungsprozess<br />

Beteiligten einfach ausgetauscht werden können.<br />

In der Praxis scheitert dies aber oftmals nicht nur an<br />

den rechtlichen Bedenken, die dem entgegenstehen,<br />

sondern auch an den technischen Problemen, die durch<br />

die Inkompatibilität der unterschiedlichen verwendeten<br />

Systeme hervorgerufen werden.<br />

Im Rahmen des E-Government Projektes XPlanung wird<br />

seit dem Jahr 2004 der Standard XPlanGML erarbeitet.<br />

Seit Anfang 2008 findet die Weiterentwicklung und Verbreitung<br />

des Standards unter Mitwirkung von Vertretern<br />

aus Forschung, Verwaltung und der Wirtschaft in drei<br />

Arbeitsgruppen statt:<br />

• AG1 – Kommunale Implementierung<br />

• AG2 – Modellierung und<br />

• AG3 – Marketing und Verbreitung.<br />

Die aktuelle Version XPlanGML 3.0 wurde am 02.09.2008<br />

offiziell freigegeben. Durch das Projekt XPlanung wird<br />

ein möglichst vollständiges Datenmodell <strong>für</strong> die Abbildung<br />

raumbezogener Planwerke (Bauleitpläne, Landschaftspläne,<br />

Regionalpläne) erarbeitet. XPlanGML definiert<br />

auf Basis dieses Datenmodells ein standardisiertes,<br />

objektorientiertes Datenformat <strong>für</strong> den Austausch von<br />

Plänen. Mit diesem Format soll ein verlustfreier und<br />

uneingeschränkter Datenaustausch zwischen verschiedenen<br />

Systemen und Fachanwendungen ermöglicht werden.<br />

Darüber hinaus bestehen die Ziele, mit XPlanGML<br />

Planungsdaten in Datenbanken zu speichern und zu<br />

verwalten sowie diese über standardisierte Dienste verfügbar<br />

zu machen.<br />

Während CAD und GIS bisher überwiegend als Werkzeuge<br />

<strong>für</strong> die Erstellung der graphischen Präsentation<br />

eines Planes dienten, wird mit XPlanung konsequent die<br />

Trennung von Fachdaten und Präsentation vollzogen.<br />

Für die Speicherung der Daten nutzt XPlanGML den<br />

weit verbreiteten Standard XML. Dabei handelt es sich<br />

um eine vom World Wide Web Consortium (W3C)<br />

veröffentlichte Auszeichnungssprache, mit der es möglich<br />

ist, strukturierte Daten als Textdateien darzustellen<br />

und so <strong>für</strong> den Datenaustausch zwischen verschiedenen<br />

Coputersystemen aufzuarbeiten..<br />

IAC unterstützt diesen neuen Standard und bietet mit<br />

XPlanung ein Verfahren innerhalb der Fachinformationssysteme<br />

<strong>für</strong> POLYGIS.<br />

In Tabellen- und Maskenansichten können die Fachobjekte<br />

erfasst sowie deren Eigenschaften bearbeitet und<br />

analysiert werden. Die Darstellung und Bearbeitung<br />

der Geometriedaten erfolgt wie gewohnt in POLYGIS.<br />

Für eine grafische Präsentation der vorliegenden Pläne<br />

entsprechend der Planzeichenverordnung (PlanzV)<br />

kann eine vorkonfigurierte Projektvorlage <strong>für</strong> POLYGIS<br />

genutzt werden.<br />

Ebenfalls neu ist die Schnittstelle <strong>für</strong> den Im- und Export<br />

der XPlanGML-Daten. Diese wird künftig als universelle<br />

Schaltzentrale <strong>für</strong> die Aufbereitung, Transformation<br />

und Umstrukturierung von Daten mit und ohne Raumbezug<br />

dienen. Mit Hilfe eines PlugIn-Systems kann<br />

die Unterstützung weiterer Formate <strong>für</strong> den Im- und<br />

Export hinzugefügt werden. Die Bedeutung von XML<br />

<strong>für</strong> den Datenaustausch im Bereich der Geografischen<br />

Datenverarbeitung wie auch <strong>für</strong> viele spezielle Fachverfahren<br />

wird deutlich zunehmen. IAC hat dieses Potenzial<br />

erkannt und Basistechnologien geschaffen, um zukunftssichere<br />

Produkte bereitstellen zu können.<br />

Neben XPlanung wurde bereits eine Fachanwendung<br />

<strong>für</strong> ALKIS realisiert. An der Unterstützung der Formate<br />

DIWA (Digitales Wartungsprotokoll) sowie ISYBAU<br />

XML-2006 wird zurzeit noch gearbeitet.


Schulungstermine der IAC mbH<br />

POLYGIS-tr-Basis<br />

12.05. – 14.05.2009<br />

23.06. – 25.06.2009<br />

POLYGIS-tr-Suchcenter<br />

29.06.2009<br />

POLYGIS-tr-Auffrischung<br />

(nEu)<br />

18.05.2009<br />

29.06.2009<br />

POLYGIS-tr-Pro<br />

18.05. – 19.05.2009<br />

POLYGIS-tr-Plan<br />

03.06.2009<br />

POLYGIS-tr-Print<br />

04.06.2009<br />

POLYGIS-tr-GIS-dB<br />

11.05.2009<br />

13.07.2009<br />

POLYGIS-tr-Admin<br />

07.05.2009<br />

09.07.2009<br />

POLYGIS-tr-GeoManager<br />

02.06. – 03.06.2009<br />

POLYGIS-tr-kanal<br />

26.05. – 27.05.2009<br />

POLYGIS-tr-Indirekteinleiter<br />

19.05. – 20.05.2009<br />

POLYGIS-tr-Wasser<br />

23.06. – 24.06.2009<br />

POLYGIS-tr-Elektro<br />

05.05. – 06.05.2009<br />

POLYGIS-tr-kSIB<br />

30.06. – 01.07.2009<br />

POLYGIS-tr-kOMStAt<br />

09.06. – 10.06.2009<br />

POLYGIS-tr-kOMStAt-<br />

Importe<br />

11.06.2009<br />

POLYGIS-tr-ArCHIkArt-<br />

Bauantragsverwaltung<br />

11.05.2009<br />

POLYGIS-tr-ArCHIkArt-<br />

Facility Management (nEu)<br />

12.05. – 13.05.2009<br />

POLYGIS-tr-ArCHIkArt-<br />

Mieten und Pachten (nEu)<br />

14.05.2009<br />

POLYMAP-tr-Basis<br />

28.04. – 29.04.2009<br />

POLYMAP-tr-Fachdatenintegration<br />

05.05. – 06.05.2009<br />

POLYMAP-tr-druck/<br />

report<br />

12.05. – 13.05.2009<br />

IAC mbH Leipzig · Industriestraße 85-95 · 04229 Leipzig<br />

PSDG · Deutsche Post AG · Entgelt bezahlt<br />

*54299#000#1/09*<br />

Veranstaltungstermine<br />

28.-29.04.2009 kOmcOm Süd, karlsruhe<br />

06.05.2009 praxismesse halberstadt, halberstadt<br />

16.-17.06.2009 <strong>pOLYgiS</strong>-<strong>Anwender</strong>treffen, kaiserslautern<br />

15.-16.09.2009 kOmcOm Ost, Leipzig<br />

22.-24.09.2009 intergeO karlsruhe<br />

POLYGIS-neukunden<br />

Brandenburg:<br />

Amt gransee und gemeinden<br />

wAZV Ziesar<br />

rheinland-Pfalz:<br />

Verbandsgemeinde Arzfeld<br />

Sachsen:<br />

gAd dresden- dölzschen<br />

gemeinde mülsen<br />

gemeinde Schmiedeberg<br />

Vermessungsbüro Jeschek, plauen<br />

Sachsen-Anhalt:<br />

wasserverband Burg<br />

thüringen:<br />

Vgem. Bad tennstedt<br />

Vgem. ershausen/ geismar<br />

Vgem. wasungen- Am Sand

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