Bioinformatik: Äpfel mit Birnen vergleichen - Science Communications
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FORSCHEN<br />
Licht, Luft, Kreativität: Seit Ende 2011 kann sich<br />
die Sektion für <strong>Bioinformatik</strong> im neu errichteten<br />
Biozentrum (Meduni Innsbruck) entfalten.<br />
Absolut bekömmlich: Das Humangenomprojekt<br />
weckte den Appetit auf <strong>Bioinformatik</strong>.<br />
6 genosphären 11/12<br />
Österreich, sondern im gesamten deutschsprachigen<br />
Forschungsraum“, betont der Techniker. BIN ist<br />
es auch geschuldet, dass sich Forschungsgruppen<br />
vernetzten, die aus so andersartigen „Regionen“ wie<br />
Protein-, RNA- und DNA-Analyse kamen.<br />
„Eine besondere Herausforderung in der <strong>Bioinformatik</strong><br />
ist die Integration und die Analyse von<br />
Was ist <strong>Bioinformatik</strong>?<br />
Pfeiler der Biowissenschaften<br />
Die <strong>Bioinformatik</strong> ist eine interdisziplinäre<br />
Wissenschaft, die Probleme aus den Lebenswissenschaften<br />
<strong>mit</strong> theoretischen computergestützten<br />
Methoden löst. Sie hat zu grundlegenden<br />
Erkenntnissen der modernen Biologie und Medizin<br />
geführt. Bekanntheit in der Öffentlichkeit erreichte<br />
die <strong>Bioinformatik</strong> in erster Linie in den Jahren<br />
2000 und 2001 <strong>mit</strong> ihrem wesentlichen Beitrag zur<br />
Sequenzierung des menschlichen Genoms.<br />
<strong>Bioinformatik</strong> ist breit gefächert: Wesentliche<br />
Gebiete sind die Verwaltung und Integration<br />
biologischer Daten, die Sequenzanalyse, die Strukturbioinformatik<br />
und die Analyse von Daten aus<br />
Hochdurchsatzmethoden. Da die <strong>Bioinformatik</strong><br />
unentbehrlich ist, um Daten im großen Maßstab zu<br />
analysieren, bildet sie einen wesentlichen Pfeiler<br />
der Systembiologie.<br />
Daten unterschiedlicher Herkunft“, erklärt Gerhard<br />
Thallinger. So werden etwa Labordaten wie die Zusammensetzung<br />
von Patientenproben <strong>mit</strong> klinischen<br />
Daten über den Krankheitsverlauf zusammengebracht.<br />
„Molekularbiologische Untersuchungsmethoden<br />
von Proteinen, RNA-Molekülen oder<br />
Stoffwechselprodukten liefern immer nur Teilas-<br />
In der <strong>Bioinformatik</strong> gilt es, neben großen<br />
Datenmengen auch Informationen aus unterschiedlichen<br />
Quellen zu verarbeiten. Gerade in der<br />
Integration besteht die große Herausforderung,<br />
da es sich um verschiedenste Datensätze handelt.<br />
Man muss sozusagen <strong>Äpfel</strong> und <strong>Birnen</strong> vergleichbar<br />
machen und unter einen Hut bringen.<br />
Zu den „<strong>Äpfel</strong>n“ und „<strong>Birnen</strong>“ zählen u. a.<br />
Labordaten, Patientendaten, die nicht quantifizierbar<br />
sind, sogar handschriftliche Aufzeichnungen<br />
oder Zeichnungen von beobachteten Phänomenen.<br />
Sind diese erst einmal integriert und ausgewertet,<br />
können die Daten – über ein Netzwerk – anderen<br />
zur Verfügung gestellt werden.<br />
In den Biowissenschaften geht die Tendenz<br />
immer mehr in Richtung kombinierter Methoden<br />
aus Informatik und Labor. Mit ihrer Hilfe entwirft<br />
man mathematische Modelle, um medizinische<br />
Phänomene zu simulieren und diese dann im<br />
Labor zu bestätigen oder zu verbessern.<br />
Foto: istockphoto © t_kimura