die „Bildungslandschaft“ in Deutschland ist ge - Gemeinschaft ...
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BUCHBESPRECHUNGEN<br />
Buchbesprechung<br />
Dieser vorlie<strong>ge</strong>nde Band enthält <strong>die</strong><br />
Vorlesun<strong>ge</strong>n und den Festvortrag der<br />
Salzbur<strong>ge</strong>r Hochschulwochen 2011, <strong>die</strong><br />
vom 1. August bis zum 7.August<br />
<strong>in</strong> der großen Aula der<br />
Universität Salzburg <strong>ge</strong>halten<br />
wurden. Beg<strong>in</strong>nend mit<br />
dem Vortrag von Alois Glück<br />
„Orientierun<strong>ge</strong>n <strong>in</strong> unsicheren<br />
Zeiten“, s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Hauptvorlesun<strong>ge</strong>n<br />
hier ab<strong>ge</strong>druckt.<br />
Damit kann man sowohl nachvollziehen,<br />
was Prof. Lieven<br />
Boeve über „Chr<strong>ist</strong>licher Glaube<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Zeit der Verunsicherung:<br />
Theologie, Kirche<br />
und <strong>die</strong> Angst vor dem Risiko“<br />
aussagte, aber auch den Vortrag von<br />
Maximilian Bur<strong>ge</strong>r-Scheidl<strong>in</strong> „Wirtschaft<br />
Buchbesprechung<br />
Sicher – unsicher<br />
und Ethik – e<strong>in</strong> Widerspruch“. Im AUF-<br />
TRAG 284, Seite 13 ff haben wir darüber<br />
berichtet. Dieser Band<br />
mit mi den wichtigsten Vorlesun<strong>ge</strong>n<br />
<strong>ge</strong> spie<strong>ge</strong>lt <strong>die</strong> Salzbur<strong>ge</strong>r<br />
Hochschulwochen H<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
großarti<strong>ge</strong>n gr Weise wider und<br />
gibt gi den Menschen, <strong>die</strong> dabei<br />
waren, w <strong>die</strong>se Gedanken klar<br />
und u deutlich wieder <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung,<br />
n den Menschen, <strong>die</strong><br />
noch n nicht an den Salzbur<strong>ge</strong>r<br />
g Hochschulwochen dabei<br />
waren, w <strong>ist</strong> <strong>die</strong>ser Band e<strong>in</strong><br />
„Appetithäppchen“, „<br />
um <strong>in</strong><br />
<strong>die</strong>sem d Jahr dabei zu se<strong>in</strong>,<br />
wenn w das Thema über „Ver-<br />
antworten“ <strong>ge</strong>ht. In <strong>die</strong>sem Band s<strong>in</strong>d<br />
<strong>die</strong> Vorträ<strong>ge</strong> des Publikumspreises ab-<br />
Erneuerungsdenken <strong>in</strong> der islamischen Welt<br />
<strong>ge</strong>druckt und <strong>die</strong> Laudatio von Prof. Dr.<br />
Elmar Salmann über den Pre<strong>ist</strong>rä<strong>ge</strong>r sowie<br />
<strong>die</strong> Dankesrede des Erzbischofs von<br />
Chieti-Vasto, Italien Dr. Bruno Forte, der<br />
den Theologischen Preis der Salzbur<strong>ge</strong>r<br />
Hochschulwochen erhalten hatte. E<strong>in</strong>e<br />
Übersicht über <strong>die</strong> Lehrveranstaltun<strong>ge</strong>n<br />
und <strong>die</strong> Vorstellun<strong>ge</strong>n der ab<strong>ge</strong>druckten<br />
Autoren runden <strong>die</strong>ses <strong>ge</strong>lun<strong>ge</strong>ne Compendium<br />
der Salzbur<strong>ge</strong>r Hochschulwochen<br />
2011 ab. (BB)<br />
Im Auftrag des Direktoriums<br />
der Salzbur<strong>ge</strong>r Hochschulwochen<br />
als Jahrbuch heraus<strong>ge</strong><strong>ge</strong>ben<br />
von Gregor Maria Hoff,<br />
Sicher – unsicher, 256 Seiten,<br />
Tyrolia – Verlag, Innsbruck – Wien,<br />
ISBN 978-3-7022-3148-4<br />
Orthodoxie-Kritik und neue Selbstver<strong>ge</strong>wisserung als Mittel zur Überw<strong>in</strong>dung der <strong>ge</strong><strong>ist</strong>ig-kulturellen Krise?<br />
Das Beispiel der Altajdeed Cultural & Social Society<br />
Der Autor Said alDailami folgte als<br />
Neunjähri<strong>ge</strong>r se<strong>in</strong>em Vater aus dem<br />
Jemen <strong>in</strong>s politische Exil nach <strong>Deutschland</strong>.<br />
Hier sorgte se<strong>in</strong> Vater dafür, dass er<br />
neben se<strong>in</strong>er religiösen Erziehung auch<br />
<strong>die</strong> neue Landessprache lernte. Dieses<br />
H<strong>in</strong>- und Her<strong>ge</strong>rissense<strong>in</strong> zwischen se<strong>in</strong>em<br />
Zuhause und der Alltagswelt, <strong>die</strong><br />
dem jun<strong>ge</strong>n Muslim be<strong>ge</strong>gnete, prägte<br />
den jun<strong>ge</strong>n Mann. Die Be<strong>ge</strong>gnung mit<br />
der „westlichen Kultur“, das Kennenlernen<br />
der Aufklärung und der Philosophen<br />
wie Hobbes, Descartes, Kant und He<strong>ge</strong>l,<br />
um nur e<strong>in</strong>i<strong>ge</strong> zu nennen, weckte se<strong>in</strong><br />
Interesse. Während se<strong>in</strong>es Studiums der<br />
Staatswissenschaften vertiefte er se<strong>in</strong>e<br />
Kenntnisse um <strong>die</strong> abendländische Theologie<br />
und Philosophie. Aus dem Vorwort:<br />
„Auf der empirischen Ebene zog der <strong>in</strong>zwischen<br />
<strong>in</strong> der Bundeswehr <strong>die</strong>nende<br />
muslimische Offizier („Treues Dienen<br />
versus treues Glauben“, AUFTRAG 281,<br />
Seite 26 ff, <strong>die</strong> Redaktion) alltäglich den<br />
Vergleich zwischen der Mentalität, der<br />
Bewusstse<strong>in</strong>sla<strong>ge</strong> sowie den Denkmustern<br />
se<strong>in</strong>er „Glaubensbrüder“ und jener<br />
vorwie<strong>ge</strong>nd chr<strong>ist</strong>lich-abendländisch<br />
<strong>ge</strong>prägten <strong>ge</strong><strong>ist</strong>i<strong>ge</strong>n E<strong>in</strong>stellung se<strong>in</strong>er<br />
deutschen und europäischen Bekannten,<br />
Freunden und Kameraden. Das Resultat<br />
<strong>die</strong>ses Vergleiches <strong>ist</strong> <strong>die</strong> nahelie<strong>ge</strong>nde,<br />
wissenschaftlich jedoch nicht unbestrittene<br />
Feststellung, dass <strong>die</strong> Handlun<strong>ge</strong>n<br />
der e<strong>in</strong>en wie der anderen, wenn<br />
sie nicht oberflächlich ab<strong>ge</strong>urrteilt werden sollen, nur vor dem m<br />
H<strong>in</strong>tergrund ihres zugrunde-<br />
lie<strong>ge</strong>nden Weltbildes <strong>in</strong> ihren n<br />
ganzen Dimensionen begriffen n<br />
werden können.“ Dieses Buch<br />
wird allen empfohlen, denen,<br />
<strong>die</strong> dem Islam kritisch <strong>ge</strong><strong>ge</strong>nüberstehen,<br />
denen, <strong>die</strong> den<br />
Weg der Verständigung suchen,<br />
denen, <strong>die</strong> dem muslimischen<br />
Glauben <strong>die</strong> Kraft<br />
der Veränderung wünschen.<br />
Wer mit islamischen Glau-<br />
bensbrüdern und Glaubensfrauen auen dis-<br />
kutieren möchte, für den <strong>ist</strong> <strong>die</strong>se Abhandlung<br />
e<strong>in</strong> unbed<strong>in</strong>gtes Muss, um <strong>in</strong> <strong>die</strong><br />
H<strong>ist</strong>orie <strong>die</strong>ser dritten monothe<strong>ist</strong>ischen<br />
Weltreligion e<strong>in</strong>zutauchen. So wie es <strong>die</strong><br />
Erklärung des II.Vaticanums „nostra<br />
aetate“ aussagt: „Die katholische Kirche<br />
lehnt nichts von alledem ab, was <strong>in</strong> <strong>die</strong>sen<br />
Religionen wahr und heilig <strong>ist</strong>. Mit aufrichti<strong>ge</strong>m<br />
Ernst betrachtet sie jene Handlungs-<br />
und Lebensweisen, jene Vorschriften<br />
und Lehren, <strong>die</strong> zwar <strong>in</strong> manchem von<br />
dem abweichen, was sie selber für wahr<br />
hält und lehrt, doch nicht selten e<strong>in</strong>en<br />
Strahl jener Wahrheit erkennen lassen,<br />
<strong>die</strong> alle Menschen erleuchtet.“ Und weiter<br />
führt f <strong>die</strong>se Erklärung aus:<br />
„Da „ es jedoch im Lauf der<br />
Jahrhunderte J zu manchen<br />
Zw<strong>ist</strong>igkeiten Z<br />
und Fe<strong>in</strong>dschaften<br />
s zwischen Chr<strong>ist</strong>en<br />
und u Muslim kam, ermahnt<br />
<strong>die</strong> di Heili<strong>ge</strong> Synode alle, das<br />
Vergan<strong>ge</strong>ne Ve beiseite zu lassen,<br />
sen sich aufrichtig um <strong>ge</strong><strong>ge</strong>nseiti<strong>ge</strong>s<br />
<strong>ge</strong>n Verstehen zu bemühen<br />
mü und <strong>ge</strong>me<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong>zutreten<br />
zut für Schutz und Förderung<br />
der der sozialen Gerechtigkeit,<br />
tigk der sittlichen Güter<br />
und<br />
nicht zuletzt des Friedens<br />
und der Freiheit für alle Menschen“. Die<br />
Kenntnis <strong>die</strong>ses Buch von Said alDailami<br />
<strong>ist</strong> e<strong>in</strong> wichti<strong>ge</strong>r Schritt zu <strong>die</strong>sem lobenswerten<br />
Ziel. (BB)<br />
Said alDailami, Erneuerungsdenken<br />
<strong>in</strong> der islamischen Welt, Kultur,<br />
Recht und Politik <strong>in</strong> muslimischen<br />
Gesellschaften, Band 21, 457 Seiten,<br />
Ergon Verlag, Würzburg,<br />
ISBN 978-3-89913-860-3<br />
42 AUFTRAG 285 • APRIL 2012