die „Bildungslandschaft“ in Deutschland ist ge - Gemeinschaft ...
die „Bildungslandschaft“ in Deutschland ist ge - Gemeinschaft ...
die „Bildungslandschaft“ in Deutschland ist ge - Gemeinschaft ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
GKS Bereich West<br />
Interkulturelle Kompetenz<br />
oder „den dritten Weg suchen“<br />
Dank der Großzügigkeit des Bundesvorstandes der<br />
GKS war es möglich e<strong>in</strong>e zweite Familienwerkwoche<br />
im Bereich West durchzuführen. Ziel war <strong>die</strong> Kolp<strong>in</strong>g-Familienferienstätte<br />
Allgäuhaus <strong>in</strong> Wertach. Unter der bewährten<br />
Leitung von Albert Hecht trafen sich 14 Familien<br />
aus dem Bereich West. Das Kennzeichen der Gruppe<br />
Bild 1<br />
war e<strong>in</strong> braunes T-Shirt mit goldfarbenem GKS-Aufdruck<br />
(Bild 1). Dieses Aussehen zeigt Aussenwirkung und fällt<br />
auf. „Die GKS kommt!“<br />
E<strong>in</strong> vielfälti<strong>ge</strong>s Programm aus den drei Säulen Bildung,<br />
Bes<strong>in</strong>nung und Be<strong>ge</strong>gnung erwartete <strong>die</strong> Teilnehmer. Begonnen<br />
wurde jeder Tag <strong>in</strong> der hausei<strong>ge</strong>nen Kapelle. Kurze<br />
nachdenkliche Texte und Gesän<strong>ge</strong> aus dem extra von<br />
Markus Wolters an<strong>ge</strong>fertigten Liederheft boten e<strong>in</strong>e gute<br />
E<strong>in</strong>stimmung <strong>in</strong> den Tag.<br />
Bild 2<br />
Das Thema der Werkwoche lautete: „Wo Himmel und<br />
Erde sich berühren“ –Multi – Kulti? – Deutsche Leitkultur?<br />
– Parallel<strong>ge</strong>sellschaft(en)?<br />
Zu <strong>die</strong>sem Thema konnte Frau Kawka-Wegmann als<br />
Referent<strong>in</strong> <strong>ge</strong>wonnen werden (Bild 2). Sie leitet e<strong>in</strong>e katholische<br />
Grundschule <strong>in</strong> Bonn mit e<strong>in</strong>em sehr hohen Aus-<br />
AUFTRAG 285 • APRIL 2012<br />
AUS BEREICHEN, STANDORTEN UND GKS<br />
länderanteil. K<strong>in</strong>der und Eltern vieler Nationen und Religionen<br />
besuchen ihre katholische Schule, sie s<strong>in</strong>d willkommen,<br />
leben hier mite<strong>in</strong>ander und lernen vone<strong>in</strong>ander.<br />
Chr<strong>ist</strong>en und Muslime stellen mehr als 55% der Weltbevölkerung.<br />
„Wir leben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Stunde des Dialogs und<br />
überleben nur, wenn <strong>die</strong> wachsenden Konfrontationen<br />
durch e<strong>in</strong>e Kultur der Verständigung überwunden werden.“<br />
schreibt Eu<strong>ge</strong>n Biser (<strong>ge</strong>b. 1918, Fundamentaltheolo<strong>ge</strong> und<br />
Religionsphilosoph). Leitl<strong>in</strong>ien der katholischen Kirche<br />
und e<strong>in</strong> Dialog aus chr<strong>ist</strong>lichem Ursprung s<strong>in</strong>d <strong>ge</strong>gründet<br />
auf Hebr 13.1-2: „Bleibt fest <strong>in</strong> der brüderlichen Liebe.<br />
Gastfrei zu se<strong>in</strong> ver<strong>ge</strong>sst nicht, denn dadurch haben e<strong>in</strong>i-<br />
<strong>ge</strong> ohne ihr Wissen En<strong>ge</strong>l beherbergt.“ Elementare Motive<br />
kirchlichen Integrationsenga<strong>ge</strong>ments s<strong>in</strong>d Wertschätzung<br />
von zunächst Fremden, Verteidigung ihrer Menschenwürde<br />
und Bereitschaft Gastfreundschaft zu <strong>ge</strong>währen. Das 2.<br />
Vatikanische Konzil stellt e<strong>in</strong>en entscheidenden Moment<br />
für <strong>die</strong> Seelsor<strong>ge</strong> der Migranten dar. „Die Aufnahme der<br />
Fremden <strong>ge</strong>hört zum Wesen selbst der Kirche und bezeugt<br />
ihre Treue zum Evan<strong>ge</strong>lium. Im Mittelpunkt der Integration<br />
steht <strong>die</strong> von Gott verbürgte Würde des Menschen. Trotz<br />
aller Unterschiede kommt allen Menschen <strong>die</strong> gleiche<br />
Würde zu, weil sie K<strong>in</strong>der des e<strong>in</strong>en Vaters s<strong>in</strong>d.“ Interreligiöse<br />
Kompetenz entwickelt sich <strong>in</strong> unserer Gesellschaft<br />
zu e<strong>in</strong>er wichti<strong>ge</strong>n Schlüsselkompetenz. Wir können uns<br />
e<strong>in</strong>er Ause<strong>in</strong>andersetzung mit kultureller und religiöser<br />
Andersartigkeit nicht mehr entziehen.<br />
Interreligiöse Kompetenz <strong>ist</strong><br />
– Persönlichkeitsbildung: mit Bewusstwerdung, Erneuerung<br />
des ei<strong>ge</strong>nen Glaubens; Wahrung chr<strong>ist</strong>licher<br />
Identität; Zeugnis <strong>ge</strong>ben der ei<strong>ge</strong>nen Religion und<br />
Spiritualität; offene, von <strong>ge</strong><strong>ge</strong>nseiti<strong>ge</strong>m Respekt <strong>ge</strong>tra<strong>ge</strong>ne<br />
Gespräche; Selbstreflektion; gleichberechtigte<br />
Partner kennenlernen, nicht belehren wollen; andere<br />
Religion nicht als Gefahr sondern als ei<strong>ge</strong>ne Horizonterweiterung<br />
erkennen; Ause<strong>in</strong>andersetzung mit<br />
anderen Religionen; offen se<strong>in</strong> für Gotteserfahrun<strong>ge</strong>n<br />
anderer Menschen<br />
– Ehrfurcht vor Gott<br />
– Ehrfurcht vor anderen Religionen<br />
– Nächstenliebe<br />
39