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die „Bildungslandschaft“ in Deutschland ist ge - Gemeinschaft ...

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RELIGION UND GESELLSCHAFT<br />

halte fest? Die Rolle des Ansprechpartners,<br />

übernimmt <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-<br />

Westfalen (NRW) e<strong>in</strong> staatsunabhängi<strong>ge</strong>r<br />

Beirat, der <strong>ge</strong>mäß ersatzweise<br />

<strong>die</strong> Funktion e<strong>in</strong>er Religions<strong>ge</strong>me<strong>in</strong>schaft.<br />

Dieser Beirat besteht aus <strong>in</strong>s<strong>ge</strong>samt<br />

acht Mitgliedern, vier werden<br />

von den muslimischen Organisationen<br />

bestimmt und müssen über theologisch,<br />

religionspädagogisch oder islam-wissenschaftlich<br />

qualifiziert se<strong>in</strong>.<br />

Die restlichen vier Mitglieder werden<br />

vom Schulm<strong>in</strong><strong>ist</strong>erium bestimmt. Zwei<br />

ebenfalls religionspädagogisch oder<br />

islam-wissenschaftlich qualifizierte<br />

Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens<br />

und zwei muslimische Religions<strong>ge</strong>lehrte.<br />

Der Beirat soll <strong>die</strong> Anlie<strong>ge</strong>n<br />

der islamischen Glaubens<strong>ge</strong>me<strong>in</strong>schaft<br />

vertreten und beim Erstellen<br />

der Unterrichtsvorgaben und der<br />

Auswahl der Lehrmittel und Lehrkräfte<br />

mitwirken. In allen Fra<strong>ge</strong>n hat nur<br />

das Schulm<strong>in</strong><strong>ist</strong>erium <strong>die</strong> Entscheidungsbefugnis.<br />

Diese Übergangsre<strong>ge</strong>lung<br />

<strong>ist</strong> im neuen Schul<strong>ge</strong>setz <strong>in</strong><br />

NRW im Artikel 132 a fest<strong>ge</strong>legt. Im<br />

Artikel 133 <strong>ist</strong> fest<strong>ge</strong>schrieben, dass<br />

Cartellverband der katholischen Deutschen Studentenverb<strong>in</strong>dun<strong>ge</strong>n (CV)<br />

Me<strong>die</strong>nfachtagung des CV im Kloster Banz<br />

<strong>die</strong>se E<strong>in</strong>führung des islamischen Religionsunterrichtes<br />

wissenschaftlich<br />

begleitet und aus<strong>ge</strong>wertet werden soll.<br />

Dem Landtag <strong>ist</strong> bis zum 31. Juli 2018<br />

darüber zu berichten.<br />

Die Durchführung von konfessions<strong>ge</strong>bundenem<br />

Religionsunterricht<br />

für <strong>die</strong> jun<strong>ge</strong>n Muslime <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

kann e<strong>in</strong> wesentlicher Schlüssel<br />

für <strong>die</strong> Integration se<strong>in</strong>. Auf dem<br />

Boden des Grund<strong>ge</strong>setzes können<br />

Grundla<strong>ge</strong>n <strong>ge</strong>legt werden für e<strong>in</strong> konfliktfreies<br />

Nebene<strong>in</strong>ander verschiedener<br />

Ansichten. ❏<br />

– Aufklärung – Unterhaltung – Special Interest. Welche Rolle spielt zwischen <strong>die</strong>sen Kräften<br />

noch <strong>die</strong> Orientierung an Werten?“ Mit <strong>die</strong>sem ausführlichen Titel beschäftigten sich an der Hanns<br />

„Sensation<br />

Seidel Stiftung <strong>in</strong> Kooperation mit dem CV rund fünfzig Teilnehmer vom 4. bis 6. November 2011<br />

Nach der Begrüßung durch Roswitha<br />

Weiß von der Hanns Seidel<br />

Stiftung und durch Wolfgang Braun<br />

vom CV trug der ehemali<strong>ge</strong> Intendant<br />

des Bayerischen Rundfunks, Prof. Dr.<br />

Albert Scharf zum Thema „Der Journalismus<br />

im Zug der Zeiten und Technologien“<br />

vor. Aus se<strong>in</strong>er langjähri<strong>ge</strong>n<br />

Erfahrung stellte er <strong>die</strong> Aufgabe des<br />

Journal<strong>ist</strong>en vor, der der Freiheit <strong>die</strong>nen<br />

sollte. Indem er den zu <strong>in</strong>formierenden<br />

Menschen <strong>die</strong> Welt vermittelt,<br />

wie er sie sieht. Indem er Missbräuche<br />

aufzeigt, H<strong>in</strong>tergründe erklärt, Akzente<br />

setzt. Dies bedeute, der Journal<strong>ist</strong><br />

müsse e<strong>in</strong>en Standpunkt haben,<br />

der dem Publikum bekannt se<strong>in</strong><br />

müsse, damit <strong>die</strong> richti<strong>ge</strong> E<strong>in</strong>ordnung<br />

der Information erfol<strong>ge</strong>, führte Prof.<br />

Scharf aus. Dabei kommt allerd<strong>in</strong>gs<br />

auch zum Tra<strong>ge</strong>n, dass Zeitun<strong>ge</strong>n und<br />

Verla<strong>ge</strong> heute wirtschaftliche Unternehmen<br />

se<strong>in</strong>e, <strong>die</strong> auf e<strong>in</strong>en Gew<strong>in</strong>n<br />

aus<strong>ge</strong>richtet seien. Während früher<br />

Zeit zur Reflektion, Berichterstattung<br />

unter Beachtung des Zeit<strong>ge</strong><strong>ist</strong>es und<br />

vor allem der Zeitpunkt e<strong>in</strong>er Veröffentlichung<br />

e<strong>in</strong>e große Rolle spielten,<br />

setze heut <strong>die</strong> Globalisierung den Berichtenden<br />

unter Zeitdruck unter der<br />

Maxime: Verkauft es sich? Dadurch<br />

resultierenden Vorbehalten <strong>ge</strong><strong>ge</strong>nüber<br />

den Journal<strong>ist</strong>en könne man nur be-<br />

<strong>ge</strong>gnen durch sorgfälti<strong>ge</strong> Recherche<br />

(trotz Zeitdruck), klare Sprache sowie<br />

e<strong>in</strong>en spürbaren D<strong>ist</strong>anz des Berichtenden<br />

<strong>ge</strong><strong>ge</strong>nüber dem Bericht selbst.<br />

Das Programm setzte am Samstagvormittag<br />

Birgit Wentzien, Leiter<strong>in</strong><br />

des Hauptstadtstudios des SWR-<br />

Hörfunks fort. Sie referierte über<br />

„Hauptstadtjournalismus zwischen<br />

Vertraulichkeit, Enthüllung und politischer<br />

Aufklärung“. Der Journal<strong>ist</strong><br />

sei Mittler zwischen den Politikern<br />

und den Bür<strong>ge</strong>r (Wähler), begann <strong>die</strong><br />

Referent<strong>in</strong> ihren Vortrag. Dabei habe<br />

der Bür<strong>ge</strong>r teilweise Erwartun<strong>ge</strong>n an<br />

<strong>die</strong> Politiker, <strong>die</strong> <strong>die</strong>se nicht erfüllen<br />

könnten (Fraktionszwang, Koalitionskompromisse),<br />

was letztendlich dazu<br />

führen könne, dass der Bür<strong>ge</strong>r sich<br />

von der repräsentativen Demokratie<br />

abwende. Durch e<strong>in</strong>e „Überhöhung“<br />

von M<strong>in</strong>derheiten aber auch<br />

Kle<strong>in</strong>igkeiten könnten Wichtigkeiten<br />

um<strong>ge</strong>kehrt werden, führte Birgit<br />

Wentzien aus. E<strong>in</strong> Beispiel sei das<br />

Gespräch zwischen Helmut Schmidt<br />

und Peer Ste<strong>in</strong>brück <strong>ge</strong>wesen. Hier<br />

sei dem Leser oder Zuschauer nur<br />

noch <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung, dass das Schachbrett<br />

falsch auf<strong>ge</strong>stellt <strong>ge</strong>wesen war,<br />

der ei<strong>ge</strong>ntliche politische Inhalt des<br />

Gespräches sei davon verdrängt worden,<br />

erklärte sie <strong>die</strong>ses Phänomen.<br />

Beim „Kampf um <strong>die</strong> Aufmerksamkeit“<br />

se<strong>in</strong>e Schlagzeilen <strong>ge</strong>fragt, <strong>die</strong><br />

Aufla<strong>ge</strong>n br<strong>in</strong><strong>ge</strong>n würden, dabei verkümmere<br />

der Sprach<strong>ge</strong>brauch. „Wer<br />

se<strong>in</strong>e Sprache nicht beherrscht, kann<br />

nicht <strong>in</strong>formieren und aufklären“ sagte<br />

<strong>die</strong> Leiter<strong>in</strong> des Hauptstadtstudios.<br />

Im Anschluss trug Prof. Dr. Michael<br />

Rutz zur Me<strong>die</strong>nlandschaft <strong>in</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> vor. Er legte <strong>die</strong> neuesten<br />

Zahlen zur Me<strong>die</strong>nbenutzung vor,<br />

wobei <strong>in</strong>teressanterweise <strong>die</strong> Pr<strong>in</strong>tme<strong>die</strong>n<br />

nach wie vor ihren Stellenwert<br />

behalten hätten. Der wachsende<br />

E<strong>in</strong>fluss des Internet sei <strong>ge</strong>rade bei<br />

den jün<strong>ge</strong>ren Konsumenten deutlich<br />

zu beobachten. Während früher <strong>die</strong><br />

Zeitung <strong>in</strong>formierte, was <strong>ge</strong>schehen<br />

war, <strong>ge</strong>schehe <strong>die</strong>s jetzt durch das<br />

Internet während <strong>die</strong> Zeitung erkläre,<br />

warum <strong>die</strong>s <strong>ge</strong>schehen sei. Diese<br />

Veränderung der Me<strong>die</strong>n würde<br />

begleitet durch <strong>die</strong> Veränderung des<br />

Verhaltens der Konsumenten. Es sei<br />

e<strong>in</strong>e wachsende Bildorientierung festzustellen,<br />

<strong>die</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er stei<strong>ge</strong>nden Unterhaltungsorientierung<br />

münde, führte<br />

Prof. Rutz aus. „Die Entwicklung <strong>ge</strong>ht<br />

zum Infota<strong>in</strong>ment“ sagte der Redner.<br />

Bei den Zeitun<strong>ge</strong>n hörte der Vortra<strong>ge</strong>nde<br />

„ke<strong>in</strong> Sterbeglöckle<strong>in</strong>“, wenn<br />

<strong>die</strong> Pr<strong>in</strong>tme<strong>die</strong>n sich umstellen würden<br />

und auch im Internet Präsenz<br />

30 AUFTRAG 285 • APRIL 2012

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