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die „Bildungslandschaft“ in Deutschland ist ge - Gemeinschaft ...

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Diakonweihe Mart<strong>in</strong> Kofoth<br />

Das Amt des Diakons <strong>ge</strong>ht auf <strong>die</strong><br />

Apostel<strong>ge</strong>schichte zurück. In Kapitel<br />

6 wird <strong>die</strong> Berufung von sieben<br />

Männern beschrieben, <strong>die</strong> <strong>in</strong> erster<br />

L<strong>in</strong>ie caritativ tätig werden sollten<br />

(siehe Kasten). Die frühen Zeugnisse<br />

über den Diakonat zei<strong>ge</strong>n, dass <strong>die</strong>ser<br />

von se<strong>in</strong>er Zuordnung zum Bischof her<br />

verstanden wird. Zu se<strong>in</strong>en Aufgaben<br />

zählte <strong>die</strong> dem Bischof auf<strong>ge</strong>tra<strong>ge</strong>ne<br />

soziale Fürsor<strong>ge</strong>. Deswe<strong>ge</strong>n war der<br />

Diakon oft auch Verwalter des kirch-<br />

Apostel<strong>ge</strong>schichte 6,1 - 7<br />

In <strong>die</strong>sen Ta<strong>ge</strong>n, als <strong>die</strong> Zahl<br />

der Jün<strong>ge</strong>r zunahm, be<strong>ge</strong>hrten<br />

<strong>die</strong> Hellen<strong>ist</strong>en <strong>ge</strong><strong>ge</strong>n <strong>die</strong><br />

Hebräer auf, weil ihre Witwen<br />

bei der täglichen Versorgung<br />

übersehen wurden. Da riefen<br />

<strong>die</strong> Zwölf <strong>die</strong> ganze Schar der<br />

Jün<strong>ge</strong>r zusammen und erklärten:<br />

Es <strong>ist</strong> nicht recht, dass wir<br />

das Wort Gottes vernachlässi<strong>ge</strong>n<br />

und uns dem Dienst an den<br />

Tischen widmen. Brüder, wählt<br />

aus eurer Mitte sieben Männer<br />

von gutem Ruf und voll Ge<strong>ist</strong><br />

und Weisheit; ihnen werden wir<br />

<strong>die</strong>se Aufgabe übertra<strong>ge</strong>n. Wir<br />

aber wollen beim Gebet und<br />

beim Dienst am Wort bleiben.<br />

5 Der Vorschlag fand den Beifall<br />

der ganzen Geme<strong>in</strong>de, und<br />

sie wählten Stephanus, e<strong>in</strong>en<br />

Mann, erfüllt vom Glauben und<br />

vom Heili<strong>ge</strong>n Ge<strong>ist</strong>, ferner Philippus<br />

und Prochorus, Nikanor<br />

und Timon, Parmenas und Nikolaus,<br />

e<strong>in</strong>en Proselyten aus<br />

Antiochia. Sie ließen sie vor<br />

<strong>die</strong> Apostel h<strong>in</strong>treten und <strong>die</strong>se<br />

beteten und legten ihnen <strong>die</strong><br />

Hände auf. Und das Wort Gottes<br />

breitete sich aus und <strong>die</strong> Zahl<br />

der Jün<strong>ge</strong>r <strong>in</strong> Jerusalem wurde<br />

immer größer; auch e<strong>in</strong>e große<br />

Anzahl von den Priestern nahm<br />

<strong>ge</strong>horsam den Glauben an.<br />

AUFTRAG 285 • APRIL 2012<br />

Was <strong>ist</strong> e<strong>in</strong> Diakon?<br />

Diakonenweihe am 20.11.2011 <strong>in</strong> Munster<br />

lichen Vermö<strong>ge</strong>ns. Er wirkte <strong>in</strong> der<br />

Euchar<strong>ist</strong>iefeier mit und ass<strong>ist</strong>ierte<br />

bei der Taufliturgie. Im 4. Jahrhundert<br />

übernahm der Diakon auch Dienste<br />

<strong>in</strong> der Verkündigung. Das Nebene<strong>in</strong>ander<br />

von Diakonat und Presbyterat<br />

(Priestertum), <strong>die</strong> Überschneidung<br />

ihrer Aufgaben im liturgischen Bereich,<br />

ihre Konkurrenz um kirchlichen<br />

E<strong>in</strong>fluss sowie <strong>die</strong> Stärkung der<br />

Stellung der Presbyter durch <strong>die</strong> ihnen<br />

<strong>in</strong> den Parochien 1 übertra<strong>ge</strong>nen<br />

Leitungsfunktionen führten dazu, dass<br />

<strong>die</strong> Diakone spätestens im Frühmittelalter<br />

nicht mehr engste Mitarbeiter<br />

des Bischofs waren. Noch vor Ende<br />

des 1. Jahrtausends wird der Diakonat<br />

zu e<strong>in</strong>er re<strong>in</strong>en Durchgangsstufe<br />

zum Priestertum.<br />

Das 2. Vatikanische Konzil (1962<br />

– 1965) hat den Ständi<strong>ge</strong>n Diakonat<br />

<strong>in</strong> der Katholischen Kirche wiederbelebt.<br />

Den Konzilsvätern g<strong>in</strong>g es<br />

darum, den spezifischen Dienst des<br />

Diakons Kraft des Weihesakraments<br />

<strong>in</strong> amtlicher Sendung und Vollmacht<br />

zu verlebendi<strong>ge</strong>n. Der Diakon <strong>ge</strong>hört<br />

mit Priester und Bischof zum Weiheamt,<br />

wird aber nicht zum Priesteramt,<br />

sondern zum Dienstamt <strong>ge</strong>weiht (LG<br />

29). In der Kirchenkonstitution nennt<br />

das Konzil ohne Anspruch auf Vollständigkeit<br />

und ohne theologische<br />

Begründung e<strong>in</strong>zelne<br />

Aufgaben des Diakons<br />

im sozial-caritativen<br />

Dienst, <strong>in</strong> der Glaubensverkündigung<br />

und<br />

<strong>in</strong> der Liturgie (LG 29)<br />

– e<strong>in</strong>e Theologie des<br />

Diakonats lässt sich<br />

von <strong>die</strong>sen Vollmachten<br />

her aber nicht entwerfen.<br />

Die konkrete<br />

Gestaltung des Diako-<br />

nats hatten <strong>die</strong> Konzilväter<br />

<strong>in</strong> <strong>die</strong> Verantwortung<br />

der e<strong>in</strong>zelnen<br />

Bild 2<br />

B<strong>ist</strong>ümer <strong>ge</strong>legt. Daher <strong>ist</strong> <strong>die</strong> Ausbildung<br />

zum Ständi<strong>ge</strong>n Diakon und de-<br />

1 E<strong>in</strong>e Parochie <strong>ist</strong> der Amtsbezirk e<strong>in</strong>es<br />

Pfarrers (Parochus), das heißt e<strong>in</strong><br />

Pfarrbezirk oder Pfarrei<br />

BILD DES SOLDATEN<br />

ren Dauer <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen B<strong>ist</strong>ümern<br />

unterschiedlich <strong>ge</strong>re<strong>ge</strong>lt.<br />

Im B<strong>ist</strong>um Münster hat Bischof<br />

He<strong>in</strong>rich Tenhumberg den Ständi<strong>ge</strong>n<br />

Diakonat im Jahr 1970 wieder e<strong>in</strong><strong>ge</strong>führt.<br />

Die Ausbildung im B<strong>ist</strong>um<br />

Münster wird durch das Institut für<br />

Diakonat und pastorale Dienste (IDP)<br />

Bild 1<br />

organisiert und verantwortet. Sie erfolgt<br />

durch monatliche Wochenendsem<strong>in</strong>are<br />

im Laufe von vier Jahren und<br />

wird durch das Studium der Theologie<br />

im Fernkurs ergänzt. Anfang 2011 gab<br />

es <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> 2362 noch aktive<br />

Ständi<strong>ge</strong> Diakone. Sie leben als Verheiratete<br />

<strong>in</strong> Familie und Beruf, e<strong>in</strong>i<strong>ge</strong><br />

haben sich bei der Diakonenweihe<br />

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