die „Bildungslandschaft“ in Deutschland ist ge - Gemeinschaft ...
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zen Frühl<strong>in</strong>gs“ im März 2003 <strong>in</strong>haftiert,<br />
zu horrenden Haftstrafen verurteilt<br />
und auf <strong>in</strong>ternationalen Druck<br />
vor e<strong>in</strong>em Jahr <strong>in</strong>s Exil ab<strong>ge</strong>schoben<br />
wurden. Sie war aktives Mitglied der<br />
„Damen <strong>in</strong> Weiß“ und nahm, an den<br />
Rollstuhl <strong>ge</strong>fesselt, bis zu ihrem Tod<br />
vor zwei Jahren an den Protestmärschen<br />
der Gefan<strong>ge</strong>nenhilfsorganisation<br />
teil.<br />
Nach Angaben ihres Sohnes Juan<br />
Francisco Sigler Amaya griffen <strong>die</strong><br />
mit Stöcken, Ste<strong>in</strong>en und Stichwaffen<br />
bewaffneten Sicherheitskräfte den<br />
Gedenkmarsch an, ohne Rücksicht<br />
auf K<strong>in</strong>der und ältere Menschen zu<br />
nehmen. Mobiltelefone und Videokameras<br />
wurden den Dissidenten <strong>ge</strong>waltsam<br />
entrissen, um Beweismaterial<br />
des brutalen Übergriffs zu vernichten.<br />
IGFM-Vorstandssprecher Mart<strong>in</strong><br />
Lessenth<strong>in</strong> verurteilte das unverhältnismäßig<br />
harte Vor<strong>ge</strong>hen der kubanischen<br />
Polizei <strong>ge</strong><strong>ge</strong>n <strong>die</strong> Regimekritiker.<br />
„Wenn es <strong>in</strong> Kuba bereits e<strong>in</strong> Ver<strong>ge</strong>hen<br />
<strong>ist</strong>, Blumen auf das Grab se<strong>in</strong>er<br />
Mutter zu le<strong>ge</strong>n, dann spricht das für<br />
<strong>die</strong> Angst des kubanischen Regimes<br />
vor den Menschen, <strong>die</strong> sich friedlich<br />
für ihre Rechte e<strong>in</strong>setzen.“<br />
Gewalttäti<strong>ge</strong> Aktionen, mit denen<br />
<strong>die</strong> Behörden bereits vor dem Besuch<br />
Papst Benedikts versuchten, <strong>die</strong> kubanische<br />
Demokratiebewegung zum<br />
Schwei<strong>ge</strong>n zu br<strong>in</strong><strong>ge</strong>n, gab es auch<br />
nach dem Papstbesuch. So g<strong>in</strong>g <strong>die</strong><br />
Polizei seit dem 2. April mit neuer<br />
„Kirche <strong>in</strong> Not“<br />
AUFTRAG 285 • APRIL 2012<br />
Härte <strong>ge</strong><strong>ge</strong>n Bür<strong>ge</strong>rrechtler und Aktiv<strong>ist</strong>en<br />
der kubanischen Zivil<strong>ge</strong>sellschaft<br />
vor. In der ostkubanischen Prov<strong>in</strong>z<br />
Santiago de Cuba durchsuchten<br />
und verwüsteten Poliz<strong>ist</strong>en mehrere<br />
Häuser von Dissidenten, schlu<strong>ge</strong>n<br />
und misshandelten sie und beschlagnahmten<br />
elektronische Geräte, ohne<br />
es zu protokollieren. M<strong>in</strong>destens 25<br />
Personen wurden zeitweise verhaftet,<br />
unter den Verhafteten waren mehrere<br />
An<strong>ge</strong>höri<strong>ge</strong> der Bür<strong>ge</strong>rrechtsorganisation<br />
„Damen <strong>in</strong> Weiß“.<br />
Der Erzbischof von Havanna,<br />
Kard<strong>in</strong>al Jaime Ortega, hatte sich<br />
dennoch für e<strong>in</strong>e Fortsetzung des Reformkurses<br />
von Castro aus<strong>ge</strong>sprochen,<br />
der allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong>e Abkehr<br />
vom Sozialismus vorsieht. Die Verantwortlichen<br />
müssten „<strong>die</strong> notwendi<strong>ge</strong>n<br />
Schritte zu e<strong>in</strong>em Wandel im ökonomischen<br />
und sozialen Leben“ vollziehen,<br />
forderte er bei e<strong>in</strong>em Gottes<strong>die</strong>nst.<br />
Kuba bef<strong>in</strong>de sich im „Glaubensfrühl<strong>in</strong>g“.<br />
Vom Glaubensfrühl<strong>in</strong>g<br />
<strong>ist</strong> es nicht weit zur Hoffnung auf e<strong>in</strong><br />
besseres Leben, das den Kubanern<br />
seit Jahrzehnten vorenthalten wird.<br />
Offizieller Anlass des Kuba-Besuchs<br />
von Papst Benedikt XVI.<br />
war der 400. Jahrestag der Entdeckung<br />
des Bildes der „Barmherzi<strong>ge</strong>n<br />
Jungfrau von Cobre“. Die „Vir<strong>ge</strong>n de<br />
la Caridad del Cobre“ wurde 1916 von<br />
Papst Benedikt XV. zur kubanischen<br />
Arabischer Frühl<strong>in</strong>g und chr<strong>ist</strong>licher W<strong>in</strong>ter<br />
GESELLSCHAFT NAH UND FERN<br />
Schutzpatron<strong>in</strong> erklärt. Alte Dokumente<br />
erzählen, dass an e<strong>in</strong>en nicht<br />
<strong>ge</strong>nau bekannten Tag zwei Indianer<br />
und e<strong>in</strong> schwarzer Sklavenjun<strong>ge</strong> e<strong>in</strong>e<br />
Statue der Muttergottes auf e<strong>in</strong>em<br />
Brett über dem Wasser schwimmen<br />
sahen. Auf dem Brett stand demnach<br />
<strong>ge</strong>schrieben: „Ich b<strong>in</strong> <strong>die</strong> Jungfrau<br />
der Barmherzigkeit“. Erstmals wurde<br />
sie auf e<strong>in</strong>em Altar <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Hütte<br />
aus Palmen- und Guanobrettern verehrt,<br />
später brachten Gläubi<strong>ge</strong> <strong>die</strong><br />
Statue mit e<strong>in</strong>er Prozession nach El<br />
Cobre. Der Ort <strong>in</strong> den Ausläufern der<br />
Sierra Maestra liegt <strong>in</strong> der Nähe von<br />
Santiago de Cuba, der zweitgrößten<br />
Stadt Kubas. Der Name <strong>ist</strong> vom spanischen<br />
Wort für Kupfer ab<strong>ge</strong>leitet.<br />
In <strong>die</strong>ser Ge<strong>ge</strong>nd gab es, bis <strong>in</strong>s 19.<br />
Jahrhundert h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>es der größten<br />
Kupfervorkommen der Welt.<br />
Johannes Paul II. krönte und segnete<br />
<strong>die</strong> Statue 1998 bei se<strong>in</strong>em Besuch<br />
<strong>in</strong> Kuba. Als Ernest Hem<strong>in</strong>gway<br />
<strong>in</strong> den Fünfzi<strong>ge</strong>rjahren se<strong>in</strong>e Nobelpreis-Medaille<br />
dem kubanischen Volk<br />
schenken wollte, fand er dafür ke<strong>in</strong>en<br />
würdi<strong>ge</strong>ren Ort als <strong>die</strong> 1684 erbaute<br />
Wallfahrtskirche der Barmherzi<strong>ge</strong>n<br />
Jungfrau von El Cobre, wo sie noch<br />
heute unter den Votivgaben zu sehen<br />
<strong>ist</strong>. Zwischen unzähli<strong>ge</strong>n anderen Gaben,<br />
<strong>die</strong> Gläubi<strong>ge</strong> aus Dankbarkeit<br />
für <strong>die</strong> Erhörung ihrer Bitten <strong>ge</strong>stiftet<br />
haben, hängt auch e<strong>in</strong>e Plakette, <strong>die</strong><br />
e<strong>in</strong>st <strong>die</strong> Mutter von Fidel Castro und<br />
se<strong>in</strong>em Bruder Raúl <strong>ge</strong>spendet hatte.<br />
„Kirche <strong>in</strong> Not“ be<strong>ge</strong>ht 9. Pater-Werenfried-Jahres<strong>ge</strong>denken <strong>in</strong> Köln<br />
E<strong>in</strong>e Rückbes<strong>in</strong>nung auf <strong>die</strong> Botschaft<br />
des Evan<strong>ge</strong>liums und Authentizität<br />
des chr<strong>ist</strong>lichen Glaubens<br />
haben Journal<strong>ist</strong>en säkularer und<br />
kirchlicher Me<strong>die</strong>n auf e<strong>in</strong>er Veranstaltung<br />
des weltweiten katholischen<br />
Hilfswerks „Kirche <strong>in</strong> Not“ <strong>in</strong> Köln<br />
<strong>ge</strong>fordert. Im Rahmen des Jahres<strong>ge</strong>denkens<br />
an den 2003 verstorbenen<br />
Gründer des Hilfswerks, Pater Werenfried<br />
van Straaten, bedauerten <strong>die</strong><br />
Teilnehmer e<strong>in</strong>es Podiums<strong>ge</strong>sprächs<br />
mit dem Titel „Der Papst, <strong>die</strong> Neuevan<strong>ge</strong>lisierung<br />
und <strong>die</strong> Me<strong>die</strong>n – sprechen<br />
wir <strong>die</strong>selbe Sprache? “, dass<br />
viele Menschen hierzulande nur noch<br />
wenig über Glaubens<strong>in</strong>halte wüssten.<br />
Der Chefredakteur des deutschsprachi<strong>ge</strong>n<br />
Programms des chr<strong>ist</strong>lichen<br />
Senders EWTN, Mart<strong>in</strong> Rothweiler,<br />
sprach von e<strong>in</strong>er „Analphabetisierung<br />
im Religiösen“. Daher<br />
sei <strong>die</strong> authentische Weitergabe des<br />
Glaubens wichtig. Dieser Aussa<strong>ge</strong><br />
stimmte der Chefredakteur des katholischen<br />
Fernsehsenders K-TV, Michael<br />
Ragg, zu. Nach se<strong>in</strong>er Erfahrung<br />
wollten <strong>die</strong> Menschen ke<strong>in</strong> „Herum<strong>ge</strong>eiere“,<br />
sondern vielmehr e<strong>in</strong> Bekenntnis<br />
und authentisches Vorleben<br />
chr<strong>ist</strong>licher Werte.<br />
Der SPIEGEL-Redakteur und<br />
Autor Matthias Matussek sagte, dass<br />
man „<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Schwarzes Loch“ spreche,<br />
weil Gott <strong>in</strong> der Gesellschaft ke<strong>in</strong>e<br />
Rolle mehr spiele. Man brauche aber<br />
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