Komm in den spiele, erlebe, fühle dich geborgen ... - Hörbranz
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<strong>Komm</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />
K<strong>in</strong>dergarten,<br />
<strong>spiele</strong>, <strong>erlebe</strong>,<br />
<strong>fühle</strong> <strong>dich</strong><br />
<strong>geborgen</strong>,<br />
wachse, reife,<br />
vertraue de<strong>in</strong>en<br />
Fähigkeiten.
„Sage es mir,<br />
und ich vergesse es;<br />
zeige es mir,<br />
und ich er<strong>in</strong>nere mich;<br />
lass es mich tun,<br />
und ich behalte es."<br />
Konfuzius<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
▪ Vorwort Bürgermeister Karl Hehle 4<br />
▪ Vorwort der Pädagog<strong>in</strong>nen 5<br />
▪ <strong>Komm</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> K<strong>in</strong>dergarten 6<br />
▪ Anmeldung, E<strong>in</strong>schreibungs- und Besuchsnachmittag, Öffnungszeiten,<br />
E<strong>in</strong>gangszeiten, K<strong>in</strong>dergartenbeitrag 7<br />
▪ K<strong>in</strong>dergartenpflicht, Ferienzeiten und Feiertage, Bedeutung der ersten K<strong>in</strong>dergartentage 8<br />
▪ das Team stellt sich vor 9<br />
▪ Zitat, Menschenbild 10<br />
▪ Gruppenzusammensetzung, Integration = Inklusion, Situationsanalyse,<br />
Räumlichkeiten, Spielplatz 11<br />
▪ Elternarbeit 12<br />
▪ Öffentlichkeitsarbeit, Systempartner 13<br />
▪ Spielen 14<br />
▪ Bedeutung des Spiels, Verschie<strong>den</strong>e Spielformen, Tagesablauf 15<br />
▪ Fühle <strong>dich</strong> <strong>geborgen</strong> 16<br />
▪ Bild vom K<strong>in</strong>d 17<br />
▪ Bildungs- und Erziehungsziele 18<br />
▪ Aufgaben des K<strong>in</strong>dergartens 18<br />
▪ Aufgaben der Eltern, des Trägers 19<br />
▪ Wachse und Reife 20<br />
▪ Geschichte vom Apfelbaum 21<br />
▪ Sprachförderung 22<br />
▪ Pädagogische Arbeit 23<br />
▪ Basiskompetenzen der K<strong>in</strong>der 23<br />
▪ E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die Jahresplanung 2011/2012 24<br />
▪ Feste und Brauchtum 25<br />
▪ Vorschulerziehung 25<br />
▪ Vertraue de<strong>in</strong>en Fähigkeiten 26<br />
▪ Anhang 1: Tipps für <strong>den</strong> K<strong>in</strong>dergartenbeg<strong>in</strong>n – Übergang 28<br />
▪ Anhang 2: Menschenbild 29<br />
▪ Anhang 3: Zusammenfassung Bedeutung des Spiels 30<br />
▪ Literaturangaben für Interessierte 31<br />
3
VORWORT BÜRGERMEISTER KARL HEHLE<br />
Bürgermeister Karl Hehle<br />
Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren!<br />
Sehr geehrte Eltern!<br />
Unser K<strong>in</strong>dergarten soll e<strong>in</strong> Ort se<strong>in</strong>, <strong>in</strong> dem sich die K<strong>in</strong>der<br />
wohl <strong>fühle</strong>n und glücklich s<strong>in</strong>d, gleichzeitig auch <strong>in</strong> ihrer Entwicklung<br />
begleitet, gefördert und unterstützt wer<strong>den</strong>.<br />
Die Aufgaben und Anforderungen des K<strong>in</strong>dergartens haben<br />
sich <strong>in</strong> <strong>den</strong> letzten Jahren stark verändert, s<strong>in</strong>d gewachsen und<br />
erfordern von allen Beteiligten e<strong>in</strong> hohes Maß an Kompetenz<br />
und Engagement. Mehr als je zuvor stehen heute die Förderung<br />
und Entwicklung der sozialen Kompetenz unserer heranwachsen<strong>den</strong><br />
K<strong>in</strong>der im Vordergrund der pädagogischen Arbeit.<br />
Der K<strong>in</strong>dergarten ist zu e<strong>in</strong>er unverzichtbaren und wichtigen<br />
vorschulischen Bildungse<strong>in</strong>richtung gewor<strong>den</strong>.<br />
Die fachlichen und persönlichen Fähigkeiten unserer Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
begleiten und ermöglichen die ganzheitliche Entwicklung<br />
und helfen <strong>in</strong> der gedeihlichen Vorbereitung für die<br />
weiteren Lebensabschnitte der uns anvertrauten K<strong>in</strong>der.<br />
Für diese großartige Leistung gebührt ihnen unser Respekt,<br />
unsere Wertschätzung und vor allem unser Dank!<br />
Unsere Mitarbeiter<strong>in</strong>nen haben viel Zeit und Engagement <strong>in</strong><br />
die Erarbeitung der nun vorliegen<strong>den</strong> Konzeption <strong>in</strong>vestiert.<br />
Sie soll Ihnen e<strong>in</strong>en Blick h<strong>in</strong>ter die Kulissen verschaffen und<br />
Sie über die vielfältigen Bildungsmetho<strong>den</strong> und Pädagogischen<br />
Handlungsmöglichkeiten im K<strong>in</strong>dergarten <strong>in</strong>formieren.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Freude mit dieser großartigen Arbeit<br />
und heiße Sie „Herzlich Willkommen“ im <strong>Hörbranz</strong>er K<strong>in</strong>dergarten.<br />
Karl Hehle<br />
Bürgermeister<br />
Liebe <strong>in</strong>teressierte Leser<strong>in</strong>,<br />
lieber <strong>in</strong>teressierter Leser!<br />
In <strong>den</strong> vergangenen sechs Monaten erarbeiteten und realisierten wir, die fünf Teams<br />
der <strong>Hörbranz</strong>er Geme<strong>in</strong>dek<strong>in</strong>dergärten, die nun vorliegende Konzeption.<br />
Bei e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Klausurtag entwickelten wir aus e<strong>in</strong>er Vielfalt von Ideen<br />
unseren Leitsatz: „<strong>Komm</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> K<strong>in</strong>dergarten, <strong>spiele</strong>, <strong>erlebe</strong>, <strong>fühle</strong> <strong>dich</strong> <strong>geborgen</strong>,<br />
wachse, reife, vertraue de<strong>in</strong>en Fähigkeiten.“<br />
Wie e<strong>in</strong> roter Fa<strong>den</strong> zieht sich der Leitsatz durch unsere Konzeption. Wir wollen mit<br />
der vorliegen<strong>den</strong> Zusammenfassung unsere tägliche pädagogische Arbeit für die<br />
K<strong>in</strong>der, die Eltern und unsere Systempartner sichtbar machen.<br />
„Auch wenn alle dasselbe machen, ist es nicht das gleiche.“<br />
In unserer Konzeption f<strong>in</strong><strong>den</strong> sich die Grundlagen des Vorarlberger K<strong>in</strong>dergartengesetzes<br />
und die allgeme<strong>in</strong>en Geme<strong>in</strong>degegebenheiten. Darüber h<strong>in</strong>aus vere<strong>in</strong>t sie<br />
auch <strong>in</strong>novative Ansätze mit bewährten Traditionen und lässt persönliche F<strong>in</strong>gerabdrücke<br />
jedes e<strong>in</strong>zelnen K<strong>in</strong>dergartens zu.<br />
Die gesellschaftliche Entwicklung fordert uns und alle, die wir im frühk<strong>in</strong>dlichpädagogischen<br />
Bereich verantwortlich s<strong>in</strong>d, täglich neu heraus.<br />
Wir wollen darum unsere K<strong>in</strong>dergartenarbeit stetig reflektieren, überprüfen und<br />
das Bestehende und das Neue <strong>in</strong> unserer Arbeit berücksichtigen. Die Konzeption<br />
soll jährlich <strong>den</strong> aktuellen und veränderten Gegebenheiten angepasst und weiter<br />
entwickelt wer<strong>den</strong>.<br />
„<strong>Komm</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> K<strong>in</strong>dergarten, erfahre, lerne im Spiel, <strong>fühle</strong> <strong>dich</strong> <strong>geborgen</strong>, wachse,<br />
reife, vertraue de<strong>in</strong>en Fähigkeiten“! In diesem S<strong>in</strong>ne freuen wir uns auf die Zeit mit<br />
<strong>den</strong> uns anvertrauten K<strong>in</strong>dern.<br />
Wir danken unseren Teams für die geme<strong>in</strong>same Erstellung der Konzeption und für die<br />
tägliche Arbeit!<br />
Danke an Sie, liebe Eltern, für ihr Vertrauen und die Unterstützung.<br />
Herzlich Willkommen im K<strong>in</strong>dergarten!<br />
Die K<strong>in</strong>dergartenleiter<strong>in</strong>nen,<br />
Monika S<strong>in</strong>z, L<strong>in</strong>da Sassi, Elke Huber, Verena Hehle, Birgit Innerhuber<br />
VORWORT DER PÄDAGOGINNEN<br />
4 5
<strong>Komm</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> K<strong>in</strong>dergarten Ziegelbach<br />
<strong>Komm</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> K<strong>in</strong>dergarten Ziegelbach<br />
6 7<br />
Anmeldung<br />
E<strong>in</strong>schreibungs- und Besuchsnachmittag<br />
Im Frühl<strong>in</strong>g bekommen Sie von der Geme<strong>in</strong>de <strong>Hörbranz</strong> das Anmeldeformular,<br />
welches ausgefüllt wieder zurückgesandt wird.<br />
Die neuen K<strong>in</strong>dergartenk<strong>in</strong>der und ihre Eltern wer<strong>den</strong> zu e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>schreibungs- und<br />
Besuchsnachmittag <strong>in</strong> <strong>den</strong> K<strong>in</strong>dergarten e<strong>in</strong>gela<strong>den</strong>.<br />
K<strong>in</strong>dergartenbeg<strong>in</strong>n<br />
Anfang September bekommen Sie e<strong>in</strong>en Informationsbrief für die erste<br />
K<strong>in</strong>dergartenwoche und die E<strong>in</strong>ladung für <strong>den</strong> Elternabend.<br />
Öffnungszeiten<br />
MO – DO 07:00 Uhr – 17:30 Uhr<br />
FR 07:00 Uhr – 12:30 Uhr<br />
E<strong>in</strong>gangszeiten<br />
07:00 Uhr – 08:30 Uhr<br />
K<strong>in</strong>dergartenbeitrag<br />
Der K<strong>in</strong>dergartenbeitrag beträgt monatlich:<br />
▪ Vormittagsbetreuung von Montag bis Freitag von 7.00 – 12.30 Uhr: 15,00 €<br />
▪ Mittagsbetreuung von 12.30 – 13.30 Uhr: 3,00 €<br />
▪ Nachmittagsbetreuung von Montag bis Donnerstag von 13.30 – 17.30 Uhr: 12,00 €<br />
Das Mittagessen kostet pro Essen 3,50 €.<br />
Der K<strong>in</strong>dergartenbeitrag wird alle zwei Monate per Erlagsche<strong>in</strong> von der Geme<strong>in</strong>de<br />
<strong>Hörbranz</strong> vorgeschrieben.<br />
Den Nachmittag können die Eltern je<strong>den</strong> Monat neu im K<strong>in</strong>dergarten an- oder<br />
abmel<strong>den</strong>.<br />
20,00 € pro Jahr für Bastelmaterial, bitte im K<strong>in</strong>dergarten abgeben.
<strong>Komm</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> K<strong>in</strong>dergarten Ziegelbach<br />
K<strong>in</strong>dergartenpflicht<br />
Für die fünf- bis sechsjährigen K<strong>in</strong>der und für jene K<strong>in</strong>der (auch vier- bis fünfjährige),<br />
die e<strong>in</strong>en Sprachförderbedarf haben, besteht K<strong>in</strong>dergartenpflicht, die <strong>in</strong> 16 bis 20<br />
Stun<strong>den</strong> an m<strong>in</strong>destens vier Tagen pro Woche e<strong>in</strong>zuhalten ist.<br />
Im letzten K<strong>in</strong>dergartenjahr entfällt der K<strong>in</strong>dergartenbeitrag für <strong>den</strong> Vormittag (gratis<br />
K<strong>in</strong>dergartenjahr).<br />
Ferien und Feiertage<br />
Während des K<strong>in</strong>dergartenjahres gelten die Weihnachtsferien, Semesterferien,<br />
Osterferien und 2 Wochen Sommerferien, die auf die Kalenderwoche 32 und 33<br />
fallen, sowie die kirchlichen Feiertage, an <strong>den</strong>en der K<strong>in</strong>dergarten geschlossen ist.<br />
Dazu gehört auch der Josefitag, am 19. März.<br />
Übergänge kennzeichnen das Leben und s<strong>in</strong>d manchmal mit hohen Anforderungen<br />
sowohl für die K<strong>in</strong>der als auch für die Eltern verbun<strong>den</strong>.<br />
Machen Sie sich bewusst, dass e<strong>in</strong>e positive Erwartungshaltung, Vorfreude und das<br />
„Sich-Zeitlassen“, besonders beim E<strong>in</strong>gewöhnen, dazu beitragen, dass das K<strong>in</strong>d se<strong>in</strong>en<br />
Platz <strong>in</strong> der Gruppe f<strong>in</strong>det.<br />
Wenn sich der Übergang für e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d besonders schwierig zeigt, gibt es <strong>in</strong>dividuelle<br />
Lösungen <strong>in</strong> Zusammenarbeit.<br />
Kle<strong>in</strong>e Tipps dazu f<strong>in</strong><strong>den</strong> Sie im Anhang 1, Seite 28!<br />
Bedeutung der ersten K<strong>in</strong>dergartentage<br />
Das Team 2012/2013<br />
<strong>Komm</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> K<strong>in</strong>dergarten Ziegelbach<br />
L<strong>in</strong>da Sassi<br />
Leiter<strong>in</strong><br />
K<strong>in</strong>dergartenpädagog<strong>in</strong>, Montessoripädagog<strong>in</strong>, 100%<br />
Annette Theisen<br />
Sonderk<strong>in</strong>dergartenpädagog<strong>in</strong>, 80%<br />
Jacquel<strong>in</strong>e Hehle<br />
Assistent<strong>in</strong>, 100%<br />
8 9
<strong>Komm</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> K<strong>in</strong>dergarten Ziegelbach<br />
Im Entwicklungsprozess der „Teamf<strong>in</strong>dung“ des vergangenen Jahres s<strong>in</strong>d<br />
unterschiedliche Werte <strong>in</strong> der Begleitung von K<strong>in</strong>dern bewusst gewor<strong>den</strong>:<br />
Wert: Bewusste wertschätzende Interaktion (Begegnung – Beziehung),<br />
die reflektierend weiterentwickelt wird.<br />
Wert: Basteln, werken.<br />
Wert: K<strong>in</strong>der unterstützen.<br />
Wert: Ge<strong>fühle</strong> <strong>in</strong> Beziehung mit K<strong>in</strong>dern leben.<br />
Um <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em neuen Team „zusammen zu f<strong>in</strong><strong>den</strong>“, ist es für alle wichtig, sich<br />
das eigene Menschenbild bewusst zu machen.<br />
Bewusst und unbewusst macht sich jeder Mensch e<strong>in</strong> eigenes Bild über <strong>den</strong><br />
Menschen und im Besonderen über das K<strong>in</strong>d.<br />
Welches Bild haben wir?<br />
Kolleg<strong>in</strong>nen, Eltern, Bekannte, …?<br />
Geme<strong>in</strong>devertreter und Vorgesetzte?<br />
Zitat:<br />
Sage es mir, und ich vergesse es;<br />
zeige es mir, und ich er<strong>in</strong>nere mich;<br />
lass es mich tun, und ich behalte es."<br />
Konfuzius<br />
Wir arbeiten täglich daran, diese Gedanken praktisch <strong>in</strong> unserem Verhalten zu zeigen.<br />
Inwieweit unser Verhalten im Umgang mit <strong>den</strong> K<strong>in</strong>dern gel<strong>in</strong>gt, zeigen uns die K<strong>in</strong>der,<br />
die Eltern und erkennen wir <strong>in</strong> unserer eigenen Reflexion.<br />
Situationsanalyse<br />
Seit 2010 gibt es die Ganztagesgruppe <strong>in</strong> der Ziegelbachstraße.<br />
Der Gruppennamen im Jahr 2011/2012 ist: „Fischlegruppe“<br />
3 - 4-Jährig e 2<br />
4 - 5-Jährige 7<br />
5 - 6-Jährig e 4<br />
gesamt: 13<br />
Integrationsk<strong>in</strong>der: 3<br />
Integration im K<strong>in</strong>dergarten – was heißt Integration?<br />
<strong>Komm</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> K<strong>in</strong>dergarten Ziegelbach<br />
In unserer Gruppe gibt es entwicklungsverzögerte K<strong>in</strong>der mit e<strong>in</strong>em Integrationsgutachten, welches der<br />
Arzt/die Ärzt<strong>in</strong> ausstellt.<br />
Inklusion ist der aktuelle Fachbegriff für Integration.<br />
„Inklusive Pädagogik erkennt Unterschiede an, <strong>in</strong>dem sowohl die besonderen Bedürfnisse jedes<br />
e<strong>in</strong>zelnen K<strong>in</strong>des als auch die Gesamtheit e<strong>in</strong>er Gruppe berücksichtigt wer<strong>den</strong>. E<strong>in</strong>e vorurteilsbewusste<br />
Pädagogik unterstützt K<strong>in</strong>der, Eltern und Pädagog<strong>in</strong>nen dar<strong>in</strong>, sich aktiv und kritisch mit Vorurteilen und<br />
Diskrim<strong>in</strong>ierung ause<strong>in</strong>ander zu setzen.<br />
Wenn sich K<strong>in</strong>der als akzeptierter und vollwertiger Teil e<strong>in</strong>er Gruppe <strong>erlebe</strong>n, wird ihr Selbstwertgefühl<br />
gestärkt.“<br />
Aus: Bundesländerübergreifender BildungsRahmenPlan für elementare Bildungse<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> Österreich<br />
Seite 13<br />
Bewusst und unbewusst zeigt sich das Menschenbild, das jede/r e<strong>in</strong>zelne von uns hat dar<strong>in</strong>, wie<br />
Unterschiede gefühlsmäßig erlebt wer<strong>den</strong>.<br />
Die Räumlichkeiten im K<strong>in</strong>dergarten Ziegelbach<br />
Das Haus ist beh<strong>in</strong>dertengerecht und hat<br />
▪ E<strong>in</strong>en Gruppenraum<br />
▪ Raum zum Bauen<br />
▪ Raum für das Familienspiel<br />
▪ Garderobe<br />
▪ Bewegungsraum<br />
▪ Toiletten- und Waschbereich, e<strong>in</strong> WC mit Dusche<br />
▪ Büro und Garderobe für das K<strong>in</strong>dergartenpersonal<br />
▪ Küche<br />
▪ Keller<br />
▪ Technikraum<br />
Zum K<strong>in</strong>dergarten gehört e<strong>in</strong> Spielplatz,<br />
Dieser Spielplatz ist nicht öffentlich zugänglich.<br />
10 11
<strong>Komm</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> K<strong>in</strong>dergarten Ziegelbach<br />
Elternarbeit<br />
Gegenseitige Achtung, Respekt und Toleranz s<strong>in</strong>d Werte, die im gelebten Mite<strong>in</strong>ander<br />
für die K<strong>in</strong>der jene Basis s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong> der wir alle wachsen und leben können.<br />
Die Zusammenarbeit be<strong>in</strong>haltet:<br />
▪ Information: Elternkontakt, Elternabende (Schulvorbereitung, Sprachförderung,<br />
Informationsabend am K<strong>in</strong>dergartenbeg<strong>in</strong>n, ....), Elternbriefe, E<strong>in</strong>ladungen,<br />
Informationsschriften, Informationsgespräche, Tür- und Angelgespräche<br />
▪ Beratung: beim K<strong>in</strong>dergartene<strong>in</strong>tritt, bei Erziehungsfragen, Entwicklungsgespräche<br />
▪ Elternbildung: Vorträge mit Referenten (z. B. Maxima, Clownfrau Blomb<strong>in</strong>e,....)<br />
▪ Gespräche im Dreieck mit Systempartnern<br />
▪ Gespräch nach dem VBB (Vorarlberger Beobachtungsbogen)<br />
▪ Feste und Feiern: Feste mit Eltern und K<strong>in</strong>dern, Bastelabende, Teestüble zur<br />
Weihnachtszeit, K<strong>in</strong>dersegnung,......<br />
▪ Öffentlichkeitsarbeit: Beiträge <strong>in</strong> öffentlichen Medien (<strong>Hörbranz</strong> Aktiv)<br />
Wichtig ist e<strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierlicher Austausch zwischen Eltern und Pädagog<strong>in</strong>nen, um<br />
dem K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>en guten K<strong>in</strong>dergartenalltag zu ermöglichen.<br />
Dieser regelmäßige Austausch ist e<strong>in</strong>e Voraussetzung, um Verhaltensweisen und<br />
Entwicklungsprozesse der K<strong>in</strong>der nachvollziehen und angemessen darauf reagieren<br />
zu können, ganz besonders, wenn K<strong>in</strong>der Auffälligkeiten <strong>in</strong> der Entwicklung zeigen<br />
und zusätzliche Maßnahmen (z.B. spezifische Förderung, Arztbesuch etc.) notwendig<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Unsere Systempartner<br />
<strong>Komm</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> K<strong>in</strong>dergarten Ziegelbach<br />
Um unser Tun für Außenstehende transparent zu machen nutzen wir folgende<br />
Medien bzw. Aktivitäten zur Öffentlichkeitsarbeit:<br />
▪ Exkursionen <strong>in</strong> verschie<strong>den</strong>e Betriebe <strong>in</strong> <strong>Hörbranz</strong>, Sozialzentrum Josefsheim<br />
▪ Beiträge fürs <strong>Hörbranz</strong> Aktiv<br />
▪ Schulbesuch<br />
▪ Ausflüge zu <strong>den</strong> Spielplätzen <strong>in</strong> <strong>Hörbranz</strong><br />
▪ Teilnahme am Geme<strong>in</strong>degeschehen (z.B.: Spielefest, …)<br />
▪ Marktgeme<strong>in</strong>de <strong>Hörbranz</strong> als Träger und Erhalter<br />
▪ Bildungsanstalt für K<strong>in</strong>dergartenpädagogik (BAKIP) Feldkirch<br />
▪ Volksschule <strong>Hörbranz</strong><br />
▪ andere K<strong>in</strong>dergärten<br />
▪ K<strong>in</strong>dergarten<strong>in</strong>spektorat des Landes Vorarlberg<br />
▪ Soziale Institutionen: AKS, IfS, SPZ, LZH, Car<strong>in</strong>a Feldkirch<br />
▪ Jugendwohlfahrt (Bezirkshauptmannschaft Bregenz)<br />
▪ BrückenbauerInnen (Okay zusammen leben)<br />
L<strong>in</strong>ks zu oben genannten Institutionen:<br />
http://www.aks.or.at/<br />
http://www.vobs.at/lzh/<br />
http://www.ifs.at/<br />
http://www.vorarlberg.at/<br />
http://www.car<strong>in</strong>a.at<br />
http://www.okay-l<strong>in</strong>e.at<br />
12 13
SPIELE<br />
Bedeutung des Spiels<br />
Spiel – wir sehen unsere Aufgabe dar<strong>in</strong>, das Spiel des K<strong>in</strong>des zu schützen, <strong>in</strong>dem wir<br />
dafür Zeit und Raum und noch e<strong>in</strong>mal Zeit und Raum zur Verfügung stellen.<br />
Das Spiel ist die wichtigste Lebensform des K<strong>in</strong>des, <strong>den</strong>n für das K<strong>in</strong>d gibt es ke<strong>in</strong>e<br />
Trennung zwischen <strong>den</strong> drei Begriffen:<br />
leben = lernen = <strong>spiele</strong>n<br />
(<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er allumfassen<strong>den</strong> Bedeutung)<br />
Welche Bedeutung das <strong>in</strong> der Zukunft haben wird, zeigen die Entscheidungen von<br />
heute.<br />
Bewegungsspiel<br />
Kontaktspiel: Begegnung – Verbal und nonverbal – das bedeutet auch, dass<br />
„Sprachförderung“ „immer“ stattf<strong>in</strong>det.<br />
Musikspiel und Tanz<br />
Spielplatz<br />
Tischkultur:<br />
Geme<strong>in</strong>same Jause am Vormittag, Mittagessen, „freie Jause“ am Nachmittag<br />
<strong>Hörbranz</strong> und Umgebung<br />
Kreativität – persönlicher Ausdruck<br />
Sprachspiel<br />
Tagesablauf<br />
„Spielende K<strong>in</strong>der – s<strong>in</strong>d glückliche K<strong>in</strong>der“<br />
Tagesablauf mit <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Abschnitten<br />
▪ Vormittag:<br />
Spiel – frei und geleitet, offener Spiel- und Bewegungsraum, Morgenkreis,<br />
geme<strong>in</strong>same Jause, Spielplatz, ...<br />
▪ Mittag:<br />
Essen und anschließend „Schlafgarten“: S<strong>in</strong>gen, erzählen, „Stillezeit“<br />
▪ Nachmittag:<br />
Spiel – frei und geleitet, offene Jause, Spielplatz - Abholzeit<br />
▪ Abend:<br />
Spiel – mite<strong>in</strong>ander, erzählen, Mithilfe beim Zusammenräumen, Abholzeit<br />
14 15<br />
SPIELE
FÜHLE DICH GEBORGEN<br />
In unseren Räumen kann sich das K<strong>in</strong>d mit se<strong>in</strong>em ganzen Se<strong>in</strong> „zu Hause“ <strong>fühle</strong>n,<br />
<strong>den</strong>n sie s<strong>in</strong>d nach k<strong>in</strong>dlichen Bedürfnissen gestaltet. Sie ermöglichen <strong>den</strong> K<strong>in</strong>dern<br />
e<strong>in</strong> vielseitiges, <strong>in</strong>dividuelles und geme<strong>in</strong>sames Tätigse<strong>in</strong>.<br />
Die K<strong>in</strong>der haben die Möglichkeit zur Bewegung und Ruhe, etwas mit anderen<br />
K<strong>in</strong>dern geme<strong>in</strong>sam zu tun oder sich zurückzuziehen.<br />
Unser Bild vom K<strong>in</strong>d<br />
FÜHLE DICH GEBORGEN<br />
e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d spielt = lebt = lernt:<br />
will se<strong>in</strong>e Welt erforschen und „be-greifen“<br />
ist offen und neugierig für Neues<br />
lebt im Hier und Jetzt<br />
will schöpferisch und kreativ tätig se<strong>in</strong><br />
will sich äußern (verbal und non-verbal)<br />
und eigenständig <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Tun se<strong>in</strong><br />
ist e<strong>in</strong> Akteur se<strong>in</strong>er Entwicklung<br />
braucht die Zuwendung von Menschen<br />
...<br />
Von Geburt an ist jedes K<strong>in</strong>d aktiv an se<strong>in</strong>er Entwicklung beteiligt. Es will sich<br />
fortbewegen, stellt unzählige Fragen und will sich mitteilen.<br />
Die K<strong>in</strong>der haben unterschiedliche Temperamente, verschie<strong>den</strong>e Anlagen und Stärken.<br />
Das Tempo se<strong>in</strong>er Entwicklung ist <strong>in</strong>dividuell und von Multifaktoren abhängig und<br />
bestimmt.<br />
Wir orientieren uns <strong>in</strong> der Begleitung (Bildung und Erziehung) der K<strong>in</strong>der, am Se<strong>in</strong> des<br />
K<strong>in</strong>des. Dabei ist das Spiel „pädagogisches Grundpr<strong>in</strong>zip“ <strong>in</strong> unserem K<strong>in</strong>dergarten.<br />
Entschei<strong>den</strong>d für das Gel<strong>in</strong>gen s<strong>in</strong>d die aufmerksame Haltung der Pädagogen, e<strong>in</strong>e<br />
gute Beobachtung und Reflexionsfähigkeit und e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>fühlsames Mite<strong>in</strong>ander.<br />
16 17
FÜHLE DICH GEBORGEN<br />
Bildungs- und Erziehungsziele<br />
Im Bildungs- und Erziehungsplan des Vorarlberger K<strong>in</strong>dergartengesetzes s<strong>in</strong>d die Lernbereiche, an <strong>den</strong>en<br />
sich der K<strong>in</strong>dergarten orientiert, ausführlich beschrieben:<br />
▪ Emotionalität<br />
▪ Sozialkompetenz<br />
▪ Werte und Orientierungskompetenz<br />
▪ Religiöse Erziehung<br />
▪ Sexualerziehung<br />
▪ Sprachbildung und frühe Sprachförderung<br />
▪ Gesundheits- und Bewegungserziehung<br />
▪ Rhythmisch- musikalische Erziehung<br />
▪ Lern- und Leistungsfähigkeit<br />
▪ Denk- und Merkfähigkeit<br />
▪ Kreativität<br />
▪ Umweltwissen und Umweltverständnis<br />
Siehe Webseite des Landes Vorarlberg:<br />
www.vorarlberg.at/k<strong>in</strong>dergarten<br />
Aufgaben des K<strong>in</strong>dergartens<br />
▪ Der K<strong>in</strong>dergarten ist e<strong>in</strong>e vorschulische Bildungse<strong>in</strong>richtung und hat die Aufgabe die häusliche<br />
Betreuung, Bildung und Erziehung von K<strong>in</strong>dern im Vorschulalter <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Atmosphäre der Offenheit und<br />
Wertschätzung zu unterstützen und zu ergänzen.<br />
▪ Aufgabe der Erziehung ist die Förderung der seelischen, geistigen, religiösen, sozialen und der<br />
körperlichen Entwicklung der K<strong>in</strong>der.<br />
▪ Unter Berücksichtigung der frühk<strong>in</strong>dlichen Lernformen – Spielen, Forschen, Erf<strong>in</strong><strong>den</strong>, Gestalten und<br />
Experimentieren – s<strong>in</strong>d Lernfähigkeit, Lernbereitschaft und soziale Reife vorzugsweise <strong>in</strong> altersgemischten<br />
Gruppen zu fördern und die K<strong>in</strong>der ohne Zeit- und Leistungsdruck zu begleiten.<br />
▪ K<strong>in</strong>der mit speziellen Begabungen, mit Verhaltensauffälligkeiten bzw. Defiziten jeder Art s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />
Zusammenarbeit mit <strong>den</strong> Eltern frühestmöglich, gegebenenfalls unter H<strong>in</strong>zuziehen geeigneter Fachleute,<br />
zu fördern und so weit möglich <strong>in</strong> die Geme<strong>in</strong>schaft der Gruppe zu <strong>in</strong>tegrieren.<br />
▪ Zur Sicherung der Qualität der K<strong>in</strong>dergartenarbeit haben sich K<strong>in</strong>dergartenpädagog<strong>in</strong>nen regelmäßig<br />
durch Fortbildungen mit neuen Erkenntnissen und gesellschaftlichen Entwicklungen ause<strong>in</strong>ander zu<br />
setzen und sich täglich gewissenhaft vorzubereiten.<br />
▪ Die K<strong>in</strong>dergartenpädagog<strong>in</strong>nen haben <strong>in</strong>sbesondere die pädagogische Arbeit schriftlich zu dokumentieren,<br />
die Planung zu erstellen und mit <strong>den</strong> Eltern und Schulen engen Kontakt zu pflegen.<br />
Nachzulesen unter:<br />
http://voris.vorarlberg.at/voris/voris/3/3100-1.doc<br />
Aufgaben der Eltern<br />
Aufgaben des Trägers<br />
FÜHLE DICH GEBORGEN<br />
▪ Regelmäßiger Kontakt mit <strong>den</strong> K<strong>in</strong>dergartenpädagog<strong>in</strong>nen<br />
▪ Teilnahme an <strong>den</strong> angebotenen Elternaben<strong>den</strong><br />
▪ K<strong>in</strong>der abmel<strong>den</strong>, wenn sie nicht <strong>in</strong> <strong>den</strong> K<strong>in</strong>dergarten kommen<br />
▪ Bei Krankheit die K<strong>in</strong>der zu Hause pflegen<br />
▪ Ansteckende Krankheiten dem K<strong>in</strong>dergartenpersonal mitteilen<br />
▪ Uns bei Läusebefall <strong>in</strong>formieren und die notwendigen Maßnahmen ergreifen<br />
▪ Aktive Elternmitarbeit<br />
▪ Für <strong>den</strong> Weg zum K<strong>in</strong>dergarten und nach Hause s<strong>in</strong>d die Eltern verantwortlich.<br />
Ebenso bei geme<strong>in</strong>samen Festen und Aktivitäten, an <strong>den</strong>en die Eltern teilnehmen.<br />
E<strong>in</strong>haltung der gesetzlichen Vorgaben von Bund, Land und Geme<strong>in</strong>de:<br />
▪ K<strong>in</strong>dergartengesetz<br />
▪ Dienstrecht<br />
▪ Förderrichtl<strong>in</strong>ien zu Personal und Ausstattung<br />
▪ Personelle Ausstattung<br />
▪ K<strong>in</strong>derzahlen<br />
▪ Gruppenräume und Ausstattung<br />
▪ Angebot Öffnungszeiten<br />
▪ Aufnahme der gesetzlichen Altersgruppen<br />
▪ Budgetvorgaben<br />
18 19
WACHSE UND REIFE<br />
WACHSE UND REIFE<br />
Maria Summer († Sprachheillehrer<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Car<strong>in</strong>a Feldkirch<br />
und <strong>in</strong> Rankweil) über das Reifen des K<strong>in</strong>des:<br />
„Auf der Wiese drüben stand e<strong>in</strong> Apfelbaum. Auf der Wiese herüben stand auch e<strong>in</strong><br />
Apfelbaum. Zwischen <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> Apfelbäumen war e<strong>in</strong> Zaun. Der war das Zeichen,<br />
dass die bei<strong>den</strong> Apfelbäume je e<strong>in</strong>em anderen Besitzer gehörten.<br />
Am ersten Julitag nahm der Besitzer von drüben e<strong>in</strong>e Leiter, stieg h<strong>in</strong>auf und pflückte<br />
die hellgelben Äpfel, die <strong>in</strong> Fülle da oben h<strong>in</strong>gen. Lesesack um Lesesack wurde voll. Er<br />
füllte manche Kiste. Nach getaner Arbeit betrachtete er mit Freude die vollen Kisten,<br />
nahm e<strong>in</strong>en Apfel und biss h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Es war e<strong>in</strong> Klarapfel. Er schmeckte besonders köstlich,<br />
da es ja der erste Apfel <strong>in</strong> diesem Erntejahr war. Dies sah der Nachbar jenseits<br />
vom Zaun.<br />
Was, der da drüben erntet Äpfel? Dann muss ich die me<strong>in</strong>en doch auch ernten! Aber<br />
die Äpfel an se<strong>in</strong>em Baum waren w<strong>in</strong>zig kle<strong>in</strong> und grasgrün. Jedoch, es g<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>fach<br />
nicht, dass er dem Nachbarn nachstand. So stieg er <strong>den</strong>n auch auf die Leiter, um die<br />
Äpfel zu pflücken. Doch die kle<strong>in</strong>en grünen Bollen lösten sich nicht vom Stiel. Da riss<br />
der Mann e<strong>in</strong>fach mit Gewalt und riss die Zweige mit.<br />
Dann biss auch er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Apfel, wie es zuvor der Nachbar getan hatte. Se<strong>in</strong> Gesicht<br />
verzog sich, <strong>den</strong>n der Apfel war bocksauer. Im Inneren waren ke<strong>in</strong>e Apfelkerne, nur<br />
ganz kle<strong>in</strong>e weiße Pünktchen waren sichtbar. Es handelte sich um Boskop-Äpfel. Sie<br />
hätten noch viel Saft aus der Erde und Sonne vom Himmel gebraucht. Juli, August,<br />
September, Oktober – fast vier Monate hätten sie noch am Baum hängen müssen,<br />
dann wären sie groß, saftig, kräftig, wohlschmeckend gewesen und hätten <strong>in</strong>nen<br />
braune Kerne gehabt. Man hätte sie auch lagern können bis <strong>in</strong>s Frühjahr h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> und<br />
sie wären frisch geblieben.<br />
Ist e<strong>in</strong> Boskopapfel <strong>den</strong>n wirklich weniger wert als e<strong>in</strong> Klarapfel? Zeit hätten diese<br />
wertvollen Äpfel nur gebraucht! Die großen Vorzüge dieser Sorte wären dann voll zur<br />
Geltung gekommen. Doch der total ‚nachbar-orientierte’, der ‚man-tut’ ausgelieferte<br />
Apfelbaumbesitzer gab ihnen ke<strong>in</strong>e Zeit und damit ke<strong>in</strong>e Chance zum Reifen und ihre<br />
großartigen Vorzüge zu entfalten.“<br />
20 21
WACHSE UND REIFE<br />
Sprache ist die e<strong>in</strong>zige Fähigkeit, die K<strong>in</strong>der nur <strong>in</strong> direktem Kontakt zu Menschen<br />
lernen.<br />
Von <strong>Komm</strong>en am Morgen bis zum „Nach Hause Gehen“ wer<strong>den</strong> die K<strong>in</strong>der mit<br />
Sprache begleitet und „gefördert“.<br />
Der k<strong>in</strong>dliche Spracherwerb ist e<strong>in</strong> wichtiger Teil für die Entwicklung und Entfaltung<br />
der <strong>in</strong>dividuellen Gesamtpersönlichkeit e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des. In unserer Gesellschaft wird die<br />
Sprache oft e<strong>in</strong>seitig <strong>in</strong> <strong>den</strong> Vordergrund gestellt.<br />
Die Sprachförderung will e<strong>in</strong>e Chancengerechtigkeit für jedes K<strong>in</strong>d herstellen, um <strong>den</strong><br />
Anforderungen im Schulsystem gerecht zu wer<strong>den</strong>.<br />
Wir bestärken Familien mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund dar<strong>in</strong>, dass sie ihre Muttersprache<br />
pflegen und fördern sollen, <strong>den</strong>n e<strong>in</strong>e Zweitsprache kann nur so gut gelernt wer<strong>den</strong>,<br />
wie die Erstsprache beherrscht wird.<br />
E<strong>in</strong>e Pädagog<strong>in</strong> arbeitet mit e<strong>in</strong>er Sprachmappe mit jenen K<strong>in</strong>dern, die e<strong>in</strong>e<br />
zusätzliche Förderung bekommen. Die Mitarbeit und Zusammenarbeit mit <strong>den</strong> Eltern<br />
ist für <strong>den</strong> Erfolg unumgänglich. Deshalb erhalten die Eltern Informationen und<br />
Spielideen für zu Hause.<br />
Die gesamten Kosten wer<strong>den</strong> von der Geme<strong>in</strong>de getragen.<br />
Sprachförderung Unsere pädagogische Arbeit<br />
WACHSE UND REIFE<br />
Wir s<strong>in</strong>d für die K<strong>in</strong>der da und schaffen e<strong>in</strong>en Ort, an dem sich das K<strong>in</strong>d<br />
angenommen <strong>fühle</strong>n kann. Wir begleiten es liebevoll <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Entwicklung und<br />
legen Wert darauf, dem K<strong>in</strong>d se<strong>in</strong>e Umgebung mit allen S<strong>in</strong>nen erlebbar zu machen.<br />
Durch unsere geführten Aktivitäten, Rituale und Regeln möchten wir die K<strong>in</strong>der<br />
dort abholen wo sie <strong>in</strong> ihrer Entwicklung stehen und ihren Interessen entgegen<br />
kommen.<br />
Um das K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Entwicklung und auf se<strong>in</strong>em weiteren Weg zu stärken,<br />
unterstützen wir es beim Erwerb se<strong>in</strong>er Basiskompetenzen:<br />
▪ Selbstkompetenz<br />
- Selbstwertgefühl, Selbstbewusstse<strong>in</strong><br />
- Fremd- und Selbstwahrnehmung<br />
- Voraussetzung für die Leistungs- und Durchsetzungsfähigkeit<br />
▪ kognitive Kompetenz<br />
- Lust am Lernen<br />
- mit allen S<strong>in</strong>nen <strong>erlebe</strong>n – „be-greifen“<br />
▪ soziale Kompetenz<br />
- Kontaktfähigkeit<br />
- Konfliktfähigkeit<br />
- eigene Ideen, Bedürfnisse, Wünsche äußern<br />
- Empathie<br />
▪ Bewegungskompetenz – körperliche Kompetenz – sich spüren<br />
- erlernen versch. Grundbewegungsarten (Laufen, Spr<strong>in</strong>gen, Klettern,…)<br />
- Gleichgewichtsschulung<br />
- Grob- / Fe<strong>in</strong>motorik<br />
- selbstständiges An- / Ausziehen<br />
- selbstständiges aufs WC gehen<br />
▪ Entwicklung von Werten und Normen<br />
- „Gleichheit“ – Gleichwertigkeit (Hautfarbe, Geschlecht, Religion, …)<br />
- wo beg<strong>in</strong>nt und wo endet me<strong>in</strong>e „Freiheit“ ?<br />
- Natur- und Umwelt achten<br />
- Konsumverhalten<br />
22 23
WACHSE UND REIFE<br />
Jahresplanung 2011/2012<br />
Jahresschwerpunkt – uns ist es wichtig, e<strong>in</strong>en Schwerpunkt zu f<strong>in</strong><strong>den</strong>, der an das Erleben und <strong>den</strong><br />
Erfahrungsh<strong>in</strong>tergrund des K<strong>in</strong>des anknüpft bzw. aus dem Leben des K<strong>in</strong>des kommt<br />
So lautete das Jahresthema: 2012/2013:<br />
„Kneippi“ begleitet die Fischlegruppe - „Wie e<strong>in</strong> Fisch im Wasser“<br />
Wir „tauchen e<strong>in</strong>“ <strong>in</strong> das Element Wasser und lassen uns „mitreißen“! Kneippi, e<strong>in</strong>e Handpuppe, ist e<strong>in</strong><br />
Wassertropfen (Logo des Kneippbundes), der uns Vieles über das Leben im Wasser erzählen kann und uns<br />
täglich im Morgenkreis begleitet. Wasser ist „immer“ <strong>in</strong> Bewegung (Wasserkreislauf, Fluss, Strömung, ...) –<br />
Bewegung ist für die Entwicklung des Menschen, besonders des K<strong>in</strong>des, von allergrößter Bedeutung und<br />
sehr wichtig!<br />
Wir möchten diesem Grundbedürfnis viel Raum gegeben –<br />
In der Fischlegruppe haben deshalb die K<strong>in</strong>der täglich die Möglichkeit, im Spiel- und Bewegungsraum ihren<br />
eigenen Aktivitäten nachzugehen – wir nennen diese Spielzeit „offener Spiel- und Bewegungsraum“.<br />
E<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> der Woche „turnen“ die K<strong>in</strong>der – unsere Ziele s<strong>in</strong>d hier:<br />
▪ Selbständiges „Umziehen“ der Kleidung – Kleidungsstücke zusammenlegen<br />
▪ Verschie<strong>den</strong>e Materialien kennen lernen (Reifen, Bälle, Seile, …), <strong>in</strong>dem wir sie „be–greifen“.<br />
▪ In vielen Bewegungsarten (klettern, balancieren, rennen, hüpfen, …) Erfahrungen sammeln und<br />
Geschicklichkeit, Tempo, Ausdauer und Kraft weiter entwickeln.<br />
▪ Die sozialen Fähigkeiten wer<strong>den</strong> im Bewegungsraum „immer“ auch geübt und weiterentwickelt.<br />
Wir bemühen uns regelmäßig Zeit zu f<strong>in</strong><strong>den</strong>, <strong>in</strong> die Natur zu gehen, und nützen die Möglichkeit, <strong>in</strong> die<br />
R<strong>in</strong>gerhalle zu gehen.<br />
E<strong>in</strong>en Tag <strong>in</strong> der Woche wollen wir Ausgänge und Exkursionen (Eislaufen, Wasserplätze) durchführen und<br />
dabei auch die Umgebung von <strong>Hörbranz</strong> kennen lernen. So waren wir mehrere Male im K<strong>in</strong>derparadies<br />
„Rappel-Zappel“ beim Sportplatz.<br />
Wasser ist „gesund“ – zum „Gesundse<strong>in</strong>“ gehört auch wertvolle, abwechslungsreiche Nahrung.<br />
▪ Wir hatten wöchentlich e<strong>in</strong>en „Kochtag“! Von der ersten K<strong>in</strong>dergartenwoche bis Ende Jänner 2012 hatten<br />
wir diesen am Donnerstag. Wir übten uns im geme<strong>in</strong>samen hauswirtschaftlichen Tun: die K<strong>in</strong>der halfen<br />
bei der Vorbereitung, beim E<strong>in</strong>kaufen, beim Schnei<strong>den</strong>, beim Portionieren, beim Kochen. Das bedeutete für<br />
die Eltern, e<strong>in</strong>mal das Essensgeld, 3.- Euro, im K<strong>in</strong>dergarten abzugeben.<br />
▪ Ab Februar 2012 gab es an unterschiedlichen Wochentagen unseren Kochtag. In der Zeit vor Ostern wurde<br />
anstelle des Kochtages am Donnerstag die Jause mit <strong>den</strong> K<strong>in</strong>dern zubereitet – Buffetjause.<br />
Wasser „kl<strong>in</strong>gt“ sehr unterschiedlich! Klänge – musizieren, mite<strong>in</strong>ander s<strong>in</strong>gen, Instrumente <strong>spiele</strong>n!<br />
Neben der Bewegung ist das geme<strong>in</strong>same Musizieren und tägliche S<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong> weiterer Schwerpunkt <strong>in</strong> der<br />
Begleitung von K<strong>in</strong>dern. Lieder, die auf das Thema abgestimmt und abgeändert s<strong>in</strong>d, „Liebl<strong>in</strong>gslieder“ der<br />
K<strong>in</strong>der, Ohrwürmer, …<br />
Vorschulerziehung<br />
WACHSE UND REIFE<br />
Bei uns fand seit dem 1. K<strong>in</strong>dergartentag e<strong>in</strong> Morgenkreis statt:<br />
Im Morgenkreis wird das „Mite<strong>in</strong>ander“ <strong>in</strong> Liedern, kurzen Spielen, Ge<strong>dich</strong>ten und lustigen Sprüchen erlebt.<br />
Wir „w<strong>in</strong>ken“ jenen K<strong>in</strong>dern, die nicht da s<strong>in</strong>d. Darum bitten wir Sie auch, dass Sie uns über die Gründe<br />
<strong>in</strong>formieren, so können wir sagen: „Elias, wir <strong>den</strong>ken an <strong>dich</strong>, alles Gute bei ….., oder e<strong>in</strong> anderes K<strong>in</strong>d, das<br />
krank ist: … werde bald gesund!“<br />
Im Morgenkreis erzählen die K<strong>in</strong>der von sich und üben sich so <strong>spiele</strong>risch <strong>in</strong> die Welt des Erwachsenen<br />
h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Ziele, die dabei erreicht wer<strong>den</strong> können: Beherrschen der <strong>Komm</strong>unikationsregeln, Mut, vor anderen<br />
zu sprechen, still zu sei, wenn andere re<strong>den</strong> und die Entscheidungsfreiheit zu haben, „zu zuhören“.<br />
Wasserkreislauf – Jahreskreislauf – „Festkreislauf“ – wir feiern die Feste, die <strong>in</strong> unserer Kultur Tradition<br />
s<strong>in</strong>d – manchmal vielleicht „abgeändert“ und bestimmt mit dem „gedanklichen“ H<strong>in</strong>tergrund des Elements<br />
Wasser und <strong>den</strong> Fragen zu <strong>den</strong> Fischen.<br />
„Wasser zieht Kreise“ – Neues – wie „offen“ s<strong>in</strong>d unsere Eltern Neuem gegenüber? Wie können wir das Ziel,<br />
Zugehörigkeitsgefühl entwickeln, erreichen?<br />
Geme<strong>in</strong>schaftsverständnis kann „nur“/vor allem durch geme<strong>in</strong>same Aktivitäten, Rituale und durch das<br />
„Mittun“ aller wachsen.<br />
Die erste Aktivität, das „Mittun“ bestand dar<strong>in</strong>, dass jede Familie e<strong>in</strong>en Wassertropfen für die Garderobe im<br />
K<strong>in</strong>dergarten gestaltete – der mit <strong>den</strong> Fotos und Beschreibungen e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die Familie gibt.<br />
In der Adventszeit waren die Eltern e<strong>in</strong>gela<strong>den</strong>, an e<strong>in</strong>er Adventstunde teilzunehmen: Lieder, e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es<br />
Hirten-Rollenspiel und e<strong>in</strong>e Keks-, Mandar<strong>in</strong>en- und Teejause.<br />
Im Frühjahr wur<strong>den</strong> die Eltern e<strong>in</strong>gela<strong>den</strong>, sich mit dem Thema Schule ause<strong>in</strong>ander zusetzen: was können<br />
wir Zuhause tun?<br />
An zwei Nachmittagen wurde e<strong>in</strong>e Osterhenne gewerkt und dabei regen Austausch gehalten.<br />
Projekte und Exkursionen<br />
Passend zu <strong>den</strong> e<strong>in</strong>zelnen Themen f<strong>in</strong><strong>den</strong> Exkursionen und Projekte statt.<br />
▪ Zahnprophylaxe<br />
▪ Besuch e<strong>in</strong>es Polizisten zum Thema Verkehrserziehung<br />
▪ Gesunde Jause<br />
▪ spontan geplante Exkursionen und Projekte<br />
Die gesamte Lebenszeit e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des vor der Schule hat mit „Vorschulerziehung“ zu tun. Jedes Spiel, das<br />
„freie und das geführte“ im K<strong>in</strong>dergarten und Zuhause dient im weitesten S<strong>in</strong>n auch dazu, die Schulreife zu<br />
erreichen.<br />
24 25
VERTRAUE DEINE FÄHIGKEITEN<br />
E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d, das wir ermutigen,<br />
lernt Selbstvertrauen.<br />
E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d, dem wir mit Toleranz begegnen,<br />
lernt Offenheit.<br />
E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d, das Aufrichtigkeit erlebt,<br />
lernt Achtung.<br />
VERTRAUE DEINE FÄHIGKEITEN<br />
E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d, dem wir Zuneigung schenken,<br />
lernt Freundschaft.<br />
E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d, dem wir Geborgenheit geben,<br />
lernt Vertrauen.<br />
E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d, das geliebt und umarmt wird,<br />
lernt zu lieben und zu umarmen<br />
und die Liebe dieser Welt zu empfangen.<br />
26 27
Liebe Mama, lieber Papa!<br />
Anhang 1<br />
▪ Du kannst gerne mit mir im K<strong>in</strong>dergarten noch e<strong>in</strong> bisschen <strong>spiele</strong>n. Lange Abschiedsszenen zwischen uns<br />
zwei tun uns bei<strong>den</strong> eher weh. Ich werde unsicher, weil ich de<strong>in</strong>e Unsicherheit und de<strong>in</strong>en Schmerz spüre<br />
und me<strong>in</strong>e Ängste wer<strong>den</strong> damit bestätigt oder vergrößert. Es ist gut, wenn du mir sagst, dass du mich<br />
abholst und du <strong>dich</strong> auf das Wiedersehen freust – aber dann verabschiede <strong>dich</strong> „kurz, sicher und klar“. Du<br />
hilfst mir damit sehr!<br />
▪ Ich nehme e<strong>in</strong> Kuscheltier oder e<strong>in</strong>en vertrauten Gegenstand von zu Hause mit, um <strong>den</strong><br />
Trennungsschmerz <strong>in</strong> <strong>den</strong> ersten Tagen zu bewältigen.<br />
▪ Manchmal ist die zweite Woche für e<strong>in</strong>en Neuanfänger im K<strong>in</strong>dergarten die schwierigste. Ich b<strong>in</strong><br />
erstmals <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>dergruppe und will <strong>in</strong> ihr soziale Anerkennung f<strong>in</strong><strong>den</strong>, muss vielleicht Konflikte mit<br />
wechselndem Erfolg austragen. Dies kann mich mürrisch und gereizt machen, so, dass ihr es zu Hause<br />
zu spüren bekommt – ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong>fach unausgeglichen. In diesen „unsicheren“ Zeiten habe ich e<strong>in</strong>erseits<br />
verstärkt e<strong>in</strong> besonderes Bedürfnis nach Geborgenheit und Anlehnung, andererseits kann ich euch<br />
mitunter auch <strong>in</strong> „Durchsetzungsproben“ und Machtkämpfe verwickeln. Habt Geduld mit mir, verliert<br />
nicht eure Ruhe – bald ist diese schwierige Zeit vorüber!<br />
▪ Uns K<strong>in</strong>dern geht es nach dem K<strong>in</strong>dergarten anfänglich oft wie <strong>den</strong> Erwachsenen nach arbeitsreichen und<br />
anstrengen<strong>den</strong> Tagen. Wir sehnen uns nach Ruhe und Entspannung. Vielleicht verr<strong>in</strong>gern wir zu Hause<br />
jene Aktivitäten, die wir vor dem K<strong>in</strong>dergartene<strong>in</strong>tritt mochten, dies, um die verschie<strong>den</strong>en E<strong>in</strong>drücke<br />
und K<strong>in</strong>dergartenerlebnisse verarbeiten zu können. Dabei s<strong>in</strong>d wir meistens nicht besonders mitteilsam:<br />
Wir wollen Abstand von <strong>den</strong> Ereignissen im K<strong>in</strong>dergarten, die so neu und anstrengend se<strong>in</strong> können. Wir<br />
brauchen Zeit zum Verarbeiten ….<br />
▪ Es ist gut, wenn ich <strong>den</strong> K<strong>in</strong>dergarten regelmäßig besuche – damit ich mich richtig e<strong>in</strong>gewöhnen kann<br />
und <strong>den</strong> Anschluss an die K<strong>in</strong>der oder an die verschie<strong>den</strong>en Aktivitäten und damit auch me<strong>in</strong>e Freude <strong>in</strong><br />
<strong>den</strong> K<strong>in</strong>dergarten zu gehen aufbauen kann.<br />
▪ Ihr wisst jetzt, dass Übergänge zum Leben gehören und manchmal schwierig s<strong>in</strong>d. Darum ist es wichtig,<br />
wenn die Erwachsenen sich darüber austauschen, so können sie im K<strong>in</strong>dergarten und Zuhause bei deren<br />
Bewältigung mithelfen.<br />
▪ Nach etwa vier Wochen s<strong>in</strong>d me<strong>in</strong>e größten Anfangsschwierigkeiten überwun<strong>den</strong>. Ich kenne die<br />
K<strong>in</strong>dergartenpädagog<strong>in</strong>nen, viele K<strong>in</strong>der me<strong>in</strong>er Gruppe, die Spielregeln, Spielmaterialien, <strong>den</strong> Raum<br />
und habe auch e<strong>in</strong> Stück von me<strong>in</strong>em <strong>in</strong>neren Platz <strong>in</strong> der Gruppe gewonnen. Ich b<strong>in</strong> nicht mehr so<br />
unausgeglichen, nicht mehr so unsicher und körperlich auch gar nicht mehr so müde. Ich habe viel<br />
geschafft <strong>in</strong> <strong>den</strong> vergangenen Wochen, b<strong>in</strong> ich doch zum ersten Mal aus der Geborgenheit der Mutter-<br />
Vater-K<strong>in</strong>d-Beziehung h<strong>in</strong>ausgetreten. Ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Stück gewachsen!<br />
De<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d<br />
Tipps für <strong>den</strong> Übergang <strong>in</strong> <strong>den</strong> K<strong>in</strong>dergarten Menschenbild – Zusammenfassung von Birgit Bonner<br />
28 29<br />
Literatur für<br />
Interessierte:<br />
Titel:<br />
Erziehung zum Se<strong>in</strong><br />
Autor<strong>in</strong>:<br />
Rebeca Wild<br />
Verlag:<br />
Arbor Freiamt<br />
Anhang 2<br />
Das Menschen- und Glaubensbild ist Grundlage für menschliches Se<strong>in</strong>, besonders Mutter und Vater zu se<strong>in</strong><br />
mit Seele.<br />
Weil sich die Menschenbilder <strong>in</strong> <strong>den</strong> letzten Jahrhunderten immer wieder veränderten und <strong>in</strong> Kulturen<br />
unterschiedlich s<strong>in</strong>d, f<strong>in</strong>de ich es sehr wichtig, <strong>in</strong> unserer multikulturellen Gesellschaft mir me<strong>in</strong><br />
persönliches Menschen- und Glaubensbild bewusst zu machen.<br />
Ich möchte <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Se<strong>in</strong>, <strong>in</strong> <strong>den</strong> täglichen „Begegnungen“ mit <strong>den</strong> K<strong>in</strong>dern, Eltern und Menschen<br />
die „Würde alles Lebendigen“ achten. Ich möchte achtsam, vorurteilslos, beobachtend, zurückhaltend,<br />
respektierend, tolerant, liebevoll, <strong>den</strong> unterschiedlichen Temperamenten entsprechend, nachfragend,<br />
mitteilend, s<strong>in</strong>gend und <strong>spiele</strong>nd, sich selbst und dem Anderen verzeihend …. der Welt begegnen.<br />
K<strong>in</strong>der, Menschen,<br />
br<strong>in</strong>gen ihren Entwicklungsplan, mit ihren Ge<strong>fühle</strong>n und Talenten, ihren Erfahrungen aus der Familie und<br />
Gesellschaft mit. K<strong>in</strong>der kommen als kompetente Individuen zur Welt, die ihre Lebenswelt von Anfang an<br />
mit allen S<strong>in</strong>nen wahrnehmen und erforschen. Im Austausch mit vertrauten Personen und der Umwelt<br />
entwickeln sie ihre Kompetenzen und ihre Persönlichkeit.<br />
Ich begleite die K<strong>in</strong>der zwischen 3-6 Jahren <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Zeit, die von Wissenschaft und Forschung als e<strong>in</strong>e der<br />
wichtigsten Entwicklungszeiten gesehen wird. Spiel ist die Lebens- und Lernform des K<strong>in</strong>des und diese gilt<br />
es zu schützen, zu verstehen und zu begleiten. Mehr dazu <strong>in</strong> <strong>den</strong> Ausführungen zum Spiel.<br />
Wer sich dem eigenen oft sehr unbewusstem Menschen- und Glaubensbild näher kommen möchte, kann<br />
sich folgende Fragen stellen und auf Alltagsäußerungen achten:<br />
Wann beg<strong>in</strong>nt der Mensch e<strong>in</strong> Mensch zu se<strong>in</strong>?<br />
Ist der Mensch e<strong>in</strong> Produkt der Gene und Anlagen, der Umwelt,<br />
von Gott geschaffen, ist er e<strong>in</strong> „Wiedergeborener“, e<strong>in</strong> Triebwesen,<br />
das vor allem durch se<strong>in</strong>e Triebe gesteuert ist?<br />
„Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm!“ „Ich war auch so!“<br />
„Man erbt nicht nur Häuser und Grundstücke“<br />
„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr!“<br />
„Er/sie ist wie der Vater, die Mutter, die Oma, ….!“<br />
„Übung macht <strong>den</strong> Meister!“<br />
Und ganz besonders wichtig war und ist es für mich, dass wir die, <strong>in</strong> uns <strong>in</strong>nenliegende Fähigkeit<br />
entwickeln, <strong>in</strong> <strong>den</strong> eigenen Körper, <strong>in</strong> die Körperzellen h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> hören, <strong>den</strong>n dort s<strong>in</strong>d jene Erlebnisse<br />
gespeichert, die vor allem das Unterbewusstse<strong>in</strong> aufgenommen hat.<br />
Auf diesem Weg begleitet uns das Allumfassende Se<strong>in</strong>, mit dem wir alle E<strong>in</strong>s s<strong>in</strong>d.
Anhang 3<br />
<strong>spiele</strong>n = lernen = leben<br />
Über die Wichtigkeit und Bedeutungen des k<strong>in</strong>dlichen Spiels gibt es viele Theorien,<br />
zahlreiche Literatur und viele Forschungsergebnisse.<br />
In unserer heutigen Gesellschaft wird noch von vielen die Aussage gemacht, „Die<br />
<strong>spiele</strong>n ja nur!“<br />
Me<strong>in</strong>e Aufgabe ist es, das k<strong>in</strong>dliche Spiel zu schützen.<br />
So <strong>fühle</strong> ich mich dazu aufgefordert, überall und immer wieder, dieses menschliche<br />
Phänomen mir selbst, <strong>den</strong> Eltern, Kolleg<strong>in</strong>nen und Menschen, bewusst zu machen.<br />
Im Bundesländerübergreifen<strong>den</strong> BildungsRahmenPlan für elementare<br />
Bildungse<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> Österreich wird dem „Spiel“ unter dem Bereich Bildung und<br />
Kompetenzen folgender Beitrag gewidmet:<br />
„Dem Spiel als e<strong>in</strong>er wichtigen Form der k<strong>in</strong>dlichen „Aneignung der Welt“ kommt<br />
große Bedeutung zu. Spielfähigkeit ist jedem Menschen angeboren. Mit dem Begriff<br />
„Spielfähigkeit“ wer<strong>den</strong> die Spielfreude, die unermüdliche Neugier und Aktivität von<br />
K<strong>in</strong>dern sowie ihre <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sische (von <strong>in</strong>nen kommende) Motivation, die Umgebung mit<br />
allen S<strong>in</strong>nen handlungsnahe zu begreifen und Neues zu lernen, bezeichnet.“<br />
Im Bildungsplan-Anteil zur sprachlichen Förderungen <strong>in</strong> elementaren<br />
Bildungse<strong>in</strong>richtungen, aktualisierte Version 2009 ist unter Punkt 1.4. Lernen im Spiel,<br />
folgendes zu lesen:<br />
„Neben anderen Lernformen, wie Nachahmen, Forschen, Gestalten ect., ist das Spiel<br />
die grundlegende Form des Lernens, die aktiv, entdeckend und strukturierend ist und<br />
wiederum neues Lernen stimuliert (Callies, 1975). In <strong>den</strong> USA und Kanada warnen<br />
namhafte Spielforscher und Spielforscher<strong>in</strong>nen vor dem Verschw<strong>in</strong><strong>den</strong> des k<strong>in</strong>dlichen<br />
Spiels <strong>in</strong> elementaren Bildungse<strong>in</strong>richtungen, seitdem <strong>in</strong> <strong>den</strong> Achtzigerjahren<br />
wissenschaftliche Bildungsstandards e<strong>in</strong>geführt wur<strong>den</strong>, um die Schulfähigkeit aller<br />
K<strong>in</strong>der zu gewährleisten.“<br />
Die moderne Lebenswelt lässt unseren K<strong>in</strong>dern immer weniger Spielräume und freie<br />
Spielmöglichkeiten.<br />
Vgl. dazu Literaturh<strong>in</strong>weis rechts<br />
Im Spiel dom<strong>in</strong>ieren die Ich-Prozesse über die Erkenntnisprozesse.<br />
Spielen ermöglicht <strong>den</strong> K<strong>in</strong>dern Selbstf<strong>in</strong>dung und Selbstverwirklichung.<br />
Sie benützen das Spiel auch als hervorragendes symbolisches Ausdrucksmittel, um<br />
anderen ihre Sorgen und Freu<strong>den</strong>, Hoffnungen und Ängste mitzuteilen. Im sozialen<br />
Spiel f<strong>in</strong>det das K<strong>in</strong>d se<strong>in</strong>e eigene I<strong>den</strong>tität und kann diese stabilisieren.<br />
Die Sprache des freien Spiels ist e<strong>in</strong>e Bildersprache.<br />
Märchen und Träume haben dieselbe Sprache.<br />
Spiel ist Quelle von leiblicher, seelischer und geistiger Gesundheit.<br />
Literatur für Interessierte:<br />
Titel: Spiel aus der Tiefe<br />
Von der Fähigkeit der K<strong>in</strong>der, sich<br />
gesund zu <strong>spiele</strong>n<br />
Autor<strong>in</strong>: Maria Luisa Nüesch,<br />
Verlag: Neue Pädagogik<br />
Titel: Heilende Kräfte im k<strong>in</strong>dlichen<br />
Spiel<br />
Autor: Hans Zull<strong>in</strong>ger<br />
Verlag: Fischer Taschenbuchverlag<br />
Bildungsrahmenplan<br />
© 2009 Seite 6<br />
K<strong>in</strong>dergarten<br />
Bildungsplan-Anteil zur sprachlichen<br />
Förderungen …<br />
Seite 12<br />
K<strong>in</strong>dergarten<br />
www.familienhandbuch.de/<br />
Das Familienhandbuch des<br />
Staats<strong>in</strong>stituts für Frühpädagogik<br />
(IFP)<br />
Titel: Das Geheimnis glücklicher K<strong>in</strong>der<br />
Autor: Steve Biddulph<br />
Verlag: Heyne<br />
Literatur für <strong>in</strong>teressierte Eltern<br />
Titel: Ganz entspannt mit K<strong>in</strong>d und Kegel. Meditationen für gestresste Mütter<br />
Autor<strong>in</strong>: Gisela Preuschoff<br />
Verlag: Kösel<br />
Titel: Erziehung zum Se<strong>in</strong><br />
Autor<strong>in</strong>: Rebeca Wild<br />
Verlag: Arbor<br />
Titel: Se<strong>in</strong> zum Erziehen<br />
Autor<strong>in</strong>: Rebeca Wild<br />
Verlag: Arbor<br />
Titel: Freiheit und Grenzen, Liebe und Respekt<br />
Autor<strong>in</strong>: Rebeca Wild<br />
Verlag: Arbor<br />
Titel: Denn me<strong>in</strong> Leben ist Lernen<br />
Autor: Olivier Keller<br />
Verlag: Arbor<br />
Titel: Von <strong>den</strong> Anfängen des freien Spiels<br />
Autoren: Éva Kálló und Györgyi Balog<br />
Verlag: Pikler Gesellschaft Berl<strong>in</strong><br />
Titel: Arbeitsbuch Spiel – Fachbuch für K<strong>in</strong>dergarten, Hort, Heim, …<br />
Autor: Peter Thiesen<br />
Verlag: Bildungsverlag EINS<br />
30 31
Kontaktdaten:<br />
K<strong>in</strong>dergarten Ziegelbach<br />
Ziegelbachstraße 14<br />
6912 <strong>Hörbranz</strong><br />
T 05573 83842<br />
E ziegelbach@kiga-hoerbranz.at<br />
Träger:<br />
Marktgeme<strong>in</strong>de <strong>Hörbranz</strong><br />
L<strong>in</strong>dauer Straße 58<br />
6912 <strong>Hörbranz</strong><br />
T 05573 82222-0<br />
E geme<strong>in</strong>de@hoerbranz.at<br />
H www.hoerbranz.at<br />
Impressum:<br />
Herausgeber: Marktgeme<strong>in</strong>de <strong>Hörbranz</strong><br />
Für <strong>den</strong> Inhalt verantwortlich: K<strong>in</strong>dergartenteam <strong>Hörbranz</strong><br />
Fotografie und Gestaltung: Othmar Jochum<br />
<strong>Hörbranz</strong>, 2012