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Modulkatalog - Abteilung VWL - Universität Mannheim

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denen sich Wirtschaftssubjekte in verschiedenen Epochen und<br />

Gesellschaften gegenüber sahen. Neben ökonomischen Modellen und<br />

Theorien lernen die Studierenden die historischen Methoden des<br />

Quellenstudiums und der Quellenkritik kennen. Die Verknüpfung von<br />

ökonomischen und historischen Methoden soll die Studierenden in die<br />

Lage versetzen, strukturelle Gründe für wirtschaftliche Entwicklung und<br />

Stagnation zu erkennen. Desweiteren soll die Veranstaltung theoretische<br />

ökonomische Konzepte anhand eines breiten Spektrums historischer<br />

Fallbeispiele vertiefen.<br />

Die Vorlesung behandelt abwechselnd verschiedene Epochen und<br />

Fragekomplexe. Bisher angebotene Veranstaltungen befassten sich unter<br />

anderem mit folgenden Themengebieten:<br />

1) Industrielle Revolutionen im Vergleich<br />

Grundanliegen dieser Vorlesung ist es, die Bedingungen für industrielle<br />

Revolutionen, also für wirtschaftliche Entwicklung, im historischen<br />

Vergleich herauszuarbeiten. Nach einer ausführlichen Analyse der ersten<br />

industriellen Revolution in Großbritannien wird auf den Prozess des<br />

Übergreifens der Industrialisierung nach Kontinentaleuropa eingegangen.<br />

Schließlich gilt das Interesse den industriellen Revolutionen dieses<br />

Jahrhunderts, u. a. in Südkorea, sowie der bisher nicht gelungenen<br />

wirtschaftlichen Entwicklung Argentiniens.<br />

2) Wirtschaftliche Probleme in Europa 1914/18-1945<br />

Die behandelte Periode war in Deutschland, aber auch in vielen Ländern<br />

Europas und der ganzen Welt von zahlreichen wirtschaftlichen<br />

Turbulenzen und Umbrüchen gekennzeichnet. Hyperinflation und<br />

Währungsprobleme unter dem Gold- und Devisenstandard, lokale<br />

Depressionen und die Weltwirtschaftskrise, Protektionismus und<br />

überbordender Staatsinterventionismus sowie die Kriegswirtschaft des<br />

Ersten und Zweiten Weltkriegs sind nur einige davon. Insgesamt gab es<br />

zahlreiche Abweichungen vom normalen langfristigen Wachstumstrend und<br />

starke Deglobalisierungstendenzen. Dies soll am Beispiel Deutschlands<br />

und Europas analysiert werden, wobei die Interdependenz der Probleme in<br />

internationaler Hinsicht gebührend berücksichtigt wird.<br />

3) Wirtschaftsgeschichte Deutschlands in der neuesten Zeit (seit Anfang<br />

der 1970er Jahre)<br />

Die Vorlesung orientiert sich an Aussagen der aktuellen<br />

wirtschaftspolitischen Diskussion wie der bis vor kurzem behaupteten<br />

Wachstumsschwäche, den Problemen des Sozialstaats oder der<br />

vielbeschworenen Notwendigkeit einer Rückkehr zur Sozialen<br />

Marktwirtschaft Erhard'scher Prägung. Daraus werden Fragestellungen<br />

abgeleitet, die dann im Lichte der historischen Entwicklung behandelt<br />

werden.<br />

z. B. im FSS 2011: Die deutsche Kriegswirtschaft im 20. Jahrhundert –<br />

Ältere Arbeiten gingen davon aus, dass Kriegswirtschaften grundsätzlich<br />

dirigistisch ausgerichtet sind, der Markt-Preis-Mechanismus durch den<br />

Staat ausgeschaltet wird, und staatliche Institutionen die Wirtschaft meist<br />

unter Zwang rein auf Kriegszwecke hin ausrichten. Dabei sei ein Erliegen<br />

des privaten Konsums und ein permanenter Einkommenstransfer aus der<br />

privaten in die öffentliche Hand zu beobachten. Den damit aufgeworfenen<br />

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