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Chemische Synthesen komplexer Oligosaccharide - Dr. Daniel B ...

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<strong>Chemische</strong> <strong>Synthesen</strong> <strong>komplexer</strong> <strong>Oligosaccharide</strong><br />

Vortrag im Rahmen des OC – F Seminars WS 2007/08 von Diana Petersen und<br />

Markus Kilisch<br />

1. Aufbau eines O-Glycosides<br />

2. Schutzgruppen<br />

Die Aufgabe einer Schutzgruppe ist es eine funktionelle Gruppe während einer Umsetzung an anderer<br />

Stelle im Molekül zu blockieren und unerwünschte Reaktionen zu vermeiden.<br />

Eigenschaften der einzuführenden Schutzgruppen:<br />

- sollte leicht einzuführen sein<br />

- eine gute Ausbeute bei der Einführung sollte erzielt werden<br />

- sollten bestimmte Selektivitäten für eine Gruppe haben<br />

- die Schutzgruppe sollte unter den Bedingungen der Reaktion stabil sein<br />

- schonende und leichte Abspaltung mit guten Ausbeuten, ohne andere funktionelle Gruppen zu<br />

beeinflussen<br />

2.1. Acyl-Schutzgruppen<br />

Acetyl-Schutzgruppen sind sehr häufig genutzt und leicht einzuführen. Die vollständige Schützung des<br />

Zuckers erfolgt mit Acetanhydrid (Acetylierung) oder Benzoylchlorid (Benzoylierung). Eine schnelle<br />

und einfache Abspaltung gelingt durch Umesterung mit NaOMe und MeOH. Benzoylgruppen sind<br />

leichter abspaltbar als Acetylgruppen.<br />

Acylierungen werden genutzt um selektiv Schutzgruppen einzuführen. Eine regioselektive<br />

Benzoylierung ist einfacher als die selektive Acetylierung. Äquatoriale Hydroxylgruppen werden<br />

schneller als axialen benzoyliert (mit Benzylchlorid in CH2Cl2 und Pyridin bei –40°C). Eine selektive<br />

Deacetylierung am anomeren Zentrum ist in hohen Ausbeuten durch eine Vielzahl an Reagenzien<br />

möglich (1. 1 eq. Hydrazinacetat oder Hydrazinhydrat in DMF oder 2. Piperidin und 2-Aminoethanol).<br />

Acylgruppen tendieren stark dazu ihre Position im Ring zu ändern (Acetylgruppen eher als<br />

Benzoylgruppen). Diese Wanderung wird durch Basen oder Säuren katalysiert und kann durch die<br />

1


Verwendung von Pivaloaten komplett unterbunden werden. Die Acylgruppenwanderung wird jedoch<br />

auch genutzt, um anderweitig schwer herzustellende Schutzgruppen zu erhalten.<br />

2.2. Ether-Schutzgruppen<br />

Alkylether sind besonders stabile Schutzgruppen, da sie gegen stark basisch und saure Bedingungen<br />

resistent sind. Ether werden durch die klassische Williamson Synthese mit NaH oder NaOH als Base<br />

in einem polar aprotischen Lösungsmittel (z.B. DMF) und dem jeweiligen Alkylbromid oder –chlorid<br />

erzeugt. Basenlabile Schutzgruppen wie Acetale können bei der Ethersynthese zerstört werden.<br />

Die Abspaltung von Benzylether erfolgt durch eine katalytische Hydrogenierung (Palladium auf<br />

Aktivkohle). Oft ist dies jedoch schwierig, weshalb p-Methoxybenzyl (PMB) verwendet wird, welches<br />

leicht durch oxidative Bedingungen und Verwendung von DDQ gespalten werden kann (Benzylether<br />

bleiben unberührt).<br />

Allylether sind attraktive Schutzgruppen, da sie unter sehr milden Bedingungen wieder gespalten<br />

werden können. Es erfolgt eine Isomerisierung durch Metallkatalyse zum instabilen Vinyl, welches<br />

unter milden Bedingungen abspaltbar ist.<br />

Eine selektive Veretherung ist sehr schwierig und wird oft durch Öffnung eines<br />

Dibutylstannylenacetats erreicht.<br />

Eine selektive Schützung der primären Hydroxylgruppe ist durch eine Reaktion von<br />

t-Butyldimethylsilylchlorid in Pyridin möglich (eine Weiterreaktion zum 2,6-di-O-silylierten Glycosid ist<br />

möglich).<br />

Die selektive Silylierung der primären Hydroxylgruppe kann genutzt werden, um die reduzierte<br />

Pentose in eine Furanose zu überführen.<br />

Silylether können unter sauren Bedingungen abgespalten werden oder durch Fluorid-Ionen<br />

(Tertbutylammoniumfluorid). Säurebeständigkeit von Silylethern: TMS < TES < TBDMS < TIPS <<br />

TBDPS.<br />

2.3. Acetal-Schutzgruppen<br />

Cyclische Acetale werden zur gleichzeitigen Schützung von 2 Hydroxylgruppen verwendet und<br />

können durch eine säure-katalysierte Reaktion mit Ketonen oder Aldehyden hergestellt werden.<br />

Wichtige cyclische Acetale:<br />

2


Alle Acetale können durch saure Bedingungen entfernt werden und sind stabil unter basischen<br />

Bedingungen und gegen nucleophile Angriffe. Benzyliden-Acetale dienen der 4,6-O-Schützung von<br />

Hexopyranosiden (mit Benzaldehyd und Zinkchlorid als Katalysator). Benzylidene haben den Vorteil<br />

der regioselektiven Spaltung und bieten somit beste Voraussetzungen für weitere selektive<br />

Reaktionen.<br />

Isopropyliden-Acetale werden oft für eine Schützung von cis-1,2-Diolgruppen verwendet. Dies<br />

geschieht durch die Verwendung von trockenem Aceton und einem Proton oder einer Lewis-Säure<br />

oder den folgenden Reagenzien : 2,2-Dimethoxypropan, 2-Methoxypropen. Abhängig vom<br />

eingesetzten Reagenz verläuft die Reaktion unter thermodynamischer oder kinetischer Kontrolle, was<br />

Einfluss auf die Ringgröße hat, da die größtmögliche Anzahl an cis-ständigen Diolgruppierungen<br />

umgesetzt wird.<br />

3


2.4. Orthoester als Schutzgruppen<br />

Orthoester können zur Blockierung von vicinalen Hydroxylgruppen in cis-Stellung verwendet werden.<br />

Außerdem kann der Dioxolanring regioselektiv unter sauren Bedingungen abgespalten werden, was<br />

eine selektive Bildung entschützter OH-Gruppen ermöglicht.<br />

2.4. Orthoester als Schutzgruppen<br />

Orthoester können zur Blockierung von vicinalen Hydroxylgruppen in cis-Stellung verwendet werden.<br />

Außerdem kann der Dioxolanring regioselektiv unter sauren Bedingungen abgespalten werden, was<br />

eine selektive Bildung entschützter OH-Gruppen ermöglicht.<br />

2.5. N-Schützung von Aminozuckern<br />

Zur Schützung kann Phtalsäureanhydrid genutzt werden und es bildet sich die 2-Phtalimido-<br />

Schutzgruppe. Die Entfernung erfolgt mit Hydrazin oder Ethylendiamin, kann jedoch oft problematisch<br />

sein und verläuft dann unter schlechten Ausbeuten. Deshalb wird die Labilität von Phtalimiden durch<br />

Substituion des aromatischen Ringes mit Elektronenziehenden Substituenden gesteigert. Abspaltung<br />

von Tetrachlorphtalimido (TCP) gelingt dann unter sehr milden Bedingungen mit Ethylendiamin oder<br />

Natriumborhydrid.<br />

4


3.1. 1,2-trans-Glycosidierung<br />

Bei der 1,2-trans-Glycosidierung wird mittels eines Promotors wird die Abgangsgruppe aktiviert und<br />

abgespalten. Man macht sich bei Glycosiden mit Acetatschutzgruppe in C-2-Position deren<br />

Nachbargruppeneffekt zunutze. Dabei greift der Cabonylsauerstoff an der pseudoaxialen Position des<br />

anomeren Zentrums an. Es bildet sich das Acetoxoniumion. Dieses kann vom Glycosylakzeptor an<br />

zwei Positionen angegriffen werden. Der Angriff am C-1 führt nach einem SN2-Mechanismus zum 1,2trans-Glycosid.<br />

Der Angriff am „Carbonylkohlenstoff“ führt zum Orthoester, dieses kann zum 1,2-trans-<br />

Glycosid isomerisiert werden.<br />

3.2. 1,2-cis-Glycosidierung<br />

BnO<br />

BnO<br />

BnO<br />

OBn<br />

O<br />

RO<br />

OBn<br />

Br<br />

RO<br />

O<br />

O<br />

CH +<br />

RO<br />

O<br />

CH 3<br />

BnO<br />

OBn<br />

O +<br />

RO<br />

RO<br />

O<br />

RO<br />

RO<br />

RO<br />

RO<br />

RO<br />

RO<br />

O<br />

O<br />

Promotor -L<br />

O<br />

O +<br />

CH 3<br />

O<br />

RO<br />

O<br />

O<br />

CH 3<br />

O<br />

CH 3<br />

OR'<br />

RO<br />

Im Gegensatz zur 1,2-trans-Glycosidierung ist es weitaus schwieriger 1,2-cis-Glycoside darzustellen.<br />

Die Darstellung von 1,2 – cis - Glycosiden erfolgt in situ bei Anwesenheit von<br />

Tetraalkylammoniumhalogeniden. Duch den anomeren Effekt sind Substituenten in α-Position<br />

begünstigt.<br />

5<br />

RO<br />

L<br />

H<br />

RO<br />

O<br />

R<br />

O<br />

(a)<br />

(a) (b)<br />

Isomerisierung<br />

O<br />

O<br />

C +<br />

CH3 (b)<br />

RO<br />

RO<br />

RO<br />

RO<br />

RO<br />

O<br />

O<br />

C<br />

H 3<br />

Glycosid Orthoester<br />

in Anwesenheit eines<br />

O +<br />

OBn<br />

Br -<br />

RO<br />

O<br />

O<br />

O<br />

OR'<br />

BnO<br />

Br Tetraalkylammoniumhalogenids<br />

OBn<br />

-<br />

ROH SN2<br />

BnO<br />

OBn<br />

- Typ ROH SN2 - Typ<br />

BnO<br />

OBn<br />

O<br />

OBn<br />

OR<br />

ROH<br />

SN1 - Typ<br />

BnO<br />

BnO<br />

OBn<br />

O +<br />

OBn<br />

BnO<br />

ROH<br />

SN1 - Typ<br />

BnO<br />

BnO<br />

BnO<br />

O +<br />

BnO<br />

CH 3<br />

OBn<br />

O<br />

OBn<br />

OBn<br />

O<br />

Br<br />

OBn<br />

RO


3.3 Koenigs-Knorr-Methode<br />

Bei der Koenigs-Knorr-Methode handelt es sich um eine heute noch oft genutzte Methode<br />

stereospezifisch 1,2-trans-Glycoside zu synthetisieren. Dabei werden zunächst α-Glycosylhalogenide<br />

durch Umsetzung der geschützten Glycoside mit HBr gebildet, anschließend wird die Halofunktion<br />

durch Silbersalze aktiviert und der Glycosiddonor zur Reaktion mit einem Alkohol gebracht.<br />

3.4 Trichloracetimidat-Methode<br />

Bei dieser Methode wird zunächst das anomere Zentrum selektiv entschützt (z.B. Hydrazin),<br />

anschließend wird die freie OH-Gruppe in Anwesenheit einer Base wie K2CO3 oder DBU umgesetzt<br />

und bildet mit Trichloracetonitril das Trichloracetimidat .<br />

3.5 Thioglycoside<br />

Thioglycoside können durch Reaktion einer vollständig acetalgeschützten Hexopyranose mit<br />

Thiophenol oder Thioethanol in Anwesenheit von Lewis-Säuren wie BF3*Et2O dargestellt werden. Die<br />

Vorteile eines Thioglycosids bestehen darin, dass verschiedenste Reaktionsbedingungen toleriert<br />

werden.<br />

3.6 n-Pentenylglycosidierung<br />

Die Aktivierung des Glycosiddonoren erfolgt durch NBS/NIS in Anwesenheit einer protischen Säure.<br />

Anschließend bildet sich der cyclische Übergangszustand (Iodoniumion) aus. Diese Zwischenstufe<br />

6


lagert zu einer weiteren Zwischenstufe um. Durch Eliminierung erhält man das Glycosylkation und<br />

das 2-Halomethyltetrahydrofuran.<br />

3.7 Synthese von 2-Deoxy-2-acetimido-Glycopyranosiden<br />

Bei Anwesenheit einer Acetamido-Gruppe in 2-Position bildet sich während der Glycosidierung ein<br />

1,2-Oxazolring aus. Dieser begünstigt die Bildung von 1,2-trans-Glycosiden. Zur Aktivierung dieser<br />

Funktion werden harte Reaktionsbedingungen wie Lewis- oder protische Säuren benötigt.<br />

3.8 Synthese von β-Mannopyranosiden<br />

β-Mannopyranoside sind vergleichsweise schwer darzustellen, da die Bildung von α-Glycosiden<br />

sowohl durch den α-dirigierenden anomeren Effekt als auch durch die Abstoßung zwischen dem<br />

eintretendem Nucleophil und dem axialen C-2 bevorzugt ist. Durch den Einsatz von Silbersalzen kann<br />

via SN2-Mechanismus das β-Glycosid gebildet werden.<br />

Desweiteren lassen sich β-Glycoside durch intramolekulare Aglyconübertragung darstellen.<br />

Nachfolgend ist der allgemeine Mechanismus dargestellt.<br />

7


3.9 Synthese von 2-Deoxyglycosiden<br />

2-Deoxyglycoside sind Bestandteil vieler biologisch<br />

wirksamer Stoffe, diese können durch eine<br />

vorübergehende dirigierende Funktion am C-2<br />

dargestellt werden (Aktivierung eines Glycals durch<br />

NIS). Durch Reaktion mit einer OH-Gruppe eines<br />

weiteren Glycosides bildet sich das 1,2-trans-2-deoxy-2iod-α-glycosid.<br />

Dieses kann dann zum 2-deoxy-αglycosid<br />

reduziert werden.<br />

4.1. Totalsynthese eines Tetrasaccharid-Antigens von Bacillus anthracis<br />

HO<br />

OH<br />

H3C O<br />

OH<br />

OH<br />

NaOMe, MeOH, 6 h, quant.<br />

Ac 2 O, Pyridin, 12 h, qaunt.<br />

LevOH, DMAP, DIPC, CH 2 Cl 2 ,<br />

0 °C, 3 h, 92 %<br />

nBu 2 SnO, Toluol, Wasserabscheider,<br />

Rückfluss, 2 h<br />

HO<br />

C<br />

H 3<br />

OH<br />

H3C CH 3<br />

AcO<br />

O<br />

OAc<br />

H3C OH<br />

MPO<br />

O<br />

H3C O<br />

Bu<br />

Bu<br />

Sn<br />

O<br />

H3C O<br />

O<br />

8<br />

O<br />

OAc<br />

OAc<br />

MPOH, BF 3 *OEt 2 , Aceton,<br />

0 °C -> 25 °C, 12 h, 71 %<br />

C<br />

H 3<br />

2,2-Dimethoxypropan, BF 3 *OEt 2 ,<br />

Aceton, 0 °C -> 25 °C, 12 h, 96 %<br />

OLev<br />

MPO<br />

O<br />

OLev<br />

MPO<br />

HCl (pH 3), MeOH, 50 °C,<br />

18 h, 85 %<br />

BnBr, TBAI. Toluol,<br />

Rückfluss, 3 h, 95 %<br />

Tf2O, Pyridin, 0 °C, 90 min<br />

OTf<br />

H3C BnO<br />

O NaN3 , DMF, 25 °C, 10 h, 80 %<br />

OLev<br />

MPO<br />

CH 3<br />

HO<br />

AcO<br />

O<br />

H3C O<br />

OH<br />

H3C N 3<br />

BnO<br />

BnO<br />

OAc<br />

H3C O<br />

OH<br />

MPO<br />

O<br />

OLev<br />

MPO<br />

OH<br />

H3C H 3 C<br />

O<br />

O<br />

OAc<br />

MPO<br />

O<br />

OLev<br />

MPO<br />

OLev<br />

MPO


CAN, H 2 O/CH 3 CN, 25 °C, 1 h<br />

Dargestellt ist die Synthese eines Anthrose-Bausteins, der zur Darstellung eines Tetrasaccharids<br />

verwendet wird. Dabei werden Modifikationen an einer D-Fructose durchgeführt. Bei dieser Reaktion<br />

wird selektiv das anomere Zentrum sowie die OH-Gruppe an C3-Position geschützt. Die Inversion an<br />

C4 wird durch Umsetzung mit Trifluormethansulfonsäureanhydrid und anschließende Substitution des<br />

Triflats mit Natriumazid bewirkt. Mithilfe von wässriger Cerammoniumnitrat-Lösung wird die 4-<br />

Methoxyphenylgruppe gespalten und anschließen mit Trichloracetonitril in Anwesenheit von NaH<br />

umgesetzt. Es bildet sich das Anthrose-Trichloracetimidat.<br />

H3C HO<br />

OH<br />

O<br />

OH<br />

OH<br />

H3C N3 BnO<br />

Ac 2 O, Pyridin, 12 h, quant.<br />

HCl (pH 3), MeOH, 50 °C, 89%<br />

AcOH/H 2 O (4:1, ν/ν), 10 °C,<br />

10 min, 98 %<br />

CAN, H 2 O/CH 3 CN, 25 °C,<br />

1 h, 76 %<br />

O<br />

OLev<br />

H3C HO<br />

H3C BnO<br />

H3C BnO<br />

H3C BnO<br />

H3C AcO<br />

FmocO<br />

OH<br />

AcO<br />

OH<br />

O<br />

OMP<br />

2,2 H3C BnO<br />

OH<br />

OH<br />

- Dimethoxypropan, BF3 *OEt2 ,<br />

Aceton, 0 °C -> 25 °C, 12 h, 84 %<br />

NaH, BnBr, DMF, 0 °C -> 25 °C,<br />

4 h, qaunt.<br />

OH<br />

O<br />

O<br />

O<br />

OAc<br />

Cl 3 CCN, NaH, CH 2 Cl 2 , 25 °C,<br />

45 min, 78 %<br />

O<br />

9<br />

OH<br />

OAc<br />

OH<br />

OAc<br />

OMP<br />

OMP<br />

OAc<br />

1,1,1-Triethoxyethan,<br />

para - Toluolsulfonsäure (kat.),<br />

DMF, 50 °C, 50 min<br />

FmocCl, Pyridin. 25 °C,<br />

2 h, 88 %<br />

Cl 3 CCN, NaH, CH 2 Cl 2 ,<br />

25 °C, 1 h, 94 %<br />

N 3<br />

BnO<br />

MPOH, BF 3 *OEt 2 , Aceton,<br />

0 °C -> 25 °C, 12 h, 80 %<br />

H 3 C<br />

H3C BnO<br />

H3C BnO<br />

H3C BnO<br />

H3C AcO<br />

O<br />

O<br />

O<br />

H3C CH3 O<br />

FmocO<br />

FmocO<br />

O<br />

OLev<br />

AcO<br />

O<br />

O<br />

EtO CH 3<br />

O<br />

HN<br />

O<br />

O<br />

OAc<br />

OAc<br />

O<br />

O<br />

OAc<br />

CCl 3<br />

OMP<br />

OMP<br />

OMP<br />

OMP<br />

CH 3<br />

NH


Analog zur Synthese des Antrose-Bausteins wird der Rhamnose-Baustein synthetisiert, dabei wird in<br />

der Zwischenstufe ein Orthoester erzeugt und gespalten. Zusätzlich wird eine Fmoc-Schutzgruppe<br />

eingeführt, um die OH-Gruppe an C3-Position zu schützen.<br />

H3C BnO<br />

H3C BnO<br />

BnO<br />

OH<br />

O<br />

O<br />

OAc<br />

OAc<br />

OMP<br />

O<br />

CH 3<br />

N 3<br />

BnO<br />

NH<br />

H 3 C<br />

CAN, H 2 O/CH 3 CN, 25 °C, 1 h<br />

O<br />

HN<br />

OLev<br />

O<br />

TMSOTf, CH 2 Cl 2 , 0 °C,<br />

1 h, 90 %<br />

CCl 3<br />

H3C BnO<br />

H3C N O<br />

3<br />

BnO<br />

H3C BnO<br />

H3C N<br />

O<br />

3<br />

BnO<br />

OMe<br />

O<br />

O<br />

OLev<br />

OAc<br />

OH<br />

O<br />

O<br />

Die Disaccharid-Bausteine werden ausgehend von en zuvor synthetisierten Anthrose- und Rhamnose-<br />

Bausteinen synthetisiert. Dabei werden zusätzliche Modifikationen und Schutzgruppen eingeführt, die<br />

zur Weitersynthese benötigt werden. Durch Kupplung der beiden Disaccharid-Bausteine wird ein<br />

Tetrasaccharid dargestellt.<br />

H3C BnO<br />

H3C BnO<br />

BnO<br />

OH<br />

O<br />

O<br />

OAc<br />

O<br />

OPent<br />

4-Penten-1-ol, TMSOTf, CH 2 Cl 2 ,<br />

-20 °C, 45 min, 79 %<br />

H3C BnO<br />

FmocO<br />

O<br />

OAc<br />

O<br />

CH 3<br />

NH<br />

TMSOTf, CH 2 Cl 2 , 0 °C, 1 h, 91 %<br />

+<br />

H3C BnO<br />

H3C N<br />

O<br />

3<br />

BnO<br />

OMe<br />

O<br />

O<br />

OAc<br />

O<br />

H3C BnO<br />

H3C BnO<br />

H3C BnO<br />

CCl 3<br />

BnO<br />

FmocO<br />

NH<br />

BnO<br />

O<br />

10<br />

O<br />

O<br />

OAc<br />

OAc<br />

OAc<br />

O<br />

OMP<br />

OPent<br />

OPent<br />

NaOMe, MeOH, 4 h, 96 %<br />

Piperidin, DMF, 25 °C,<br />

30 min, 89 %<br />

Hyrazinacetat, CH2Cl2 , MeOH,<br />

25 °C, 12 h, quant.<br />

MeI, Ag2O, THF, Me2S (kat.),<br />

25 °C, 8 h, 73 %<br />

Cl 3 CCN, NaH, CH 2 Cl 2 ,<br />

25 °C, 1 h, 95 %<br />

TMSOTf, CH 2 Cl 2 , 0 °C,<br />

70 min, 73 %<br />

H3C BnO<br />

H3C BnO<br />

H3C BnO<br />

BnO<br />

BnO<br />

OH<br />

H3C BnO<br />

H3C N<br />

O<br />

3<br />

BnO<br />

H3C BnO<br />

H3C N O<br />

3<br />

BnO<br />

H3C BnO<br />

H3C N<br />

O<br />

3<br />

BnO<br />

OMe<br />

OMe<br />

O<br />

H3C BnO<br />

H3C BnO<br />

O<br />

O<br />

OAc<br />

O<br />

O<br />

O<br />

OAc<br />

OMe<br />

O<br />

BnO<br />

OH<br />

O<br />

O<br />

O<br />

OPent<br />

OPent<br />

O<br />

O<br />

OAc<br />

OAc<br />

O<br />

O<br />

O<br />

OAc<br />

CCl 3<br />

OPent<br />

OMP<br />

NH


Durch Entschützung und Umsetzung mit 3-Hydroxy-3-methylbutansäure wird dieses zusätzlich<br />

modifiziert. Die während der Synthese der Disaccharid-Bausteine eingeführte n-Pentenyl-Funktion<br />

ermöglicht die spätere Konjugation an ein Transportprotein.<br />

3-Hydroxy-3-methylbutansäure,<br />

HATU, DIPEA, DMF, 25 °C, 2 h, 75 %<br />

C<br />

H 3<br />

HO<br />

CH 3<br />

O<br />

H3C NH<br />

HO<br />

5. Literatur<br />

[1] Lindhorst, T.K.; Essentials of Carbohydrate Chemistry and Biochemistry, Wiley-VCH, Weinheim,<br />

2003.<br />

[2] Toshima, K., Tatsuta, K., Recent Progressin O-Glycosylation Methods and its Application to<br />

Natural Produkt Synthesis, Chem. Rev. 1993, 93, 1503-1531.<br />

[3] Toshima, K., Novel Glycosylation Methods and their Application to Natural Product Synthesis,<br />

Carb. Res. 2006, 341, 1282-1297.<br />

[4] <strong>Daniel</strong> B. Werz und Peter H. Seeberger; Totalsynthese eines Tetrasaccharid-Antigens von Bacillus<br />

anthracis – Basis für einen Impfstoff gegen Anthrax, Angew. Chem. 2005, 117, 6474-6476.<br />

11<br />

H3C HO<br />

O<br />

OMe<br />

O<br />

H3C HO<br />

H3C HO<br />

O<br />

OH<br />

O<br />

OH<br />

O<br />

O<br />

OH<br />

O<br />

OPent

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