Hohenzollerlsche Heimat - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV
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48 HOHENZOLLERISCHE HEIMAT Jahrgang 19(57<br />
Grimeus Jakob, nicht Primeus, steht tatsächlich 1581 in den<br />
Matrikeln der Universität Freiburg für den Veringer<br />
Studenten. Das ist natürlich verhört für Grineus, Griner,<br />
heute Gröner (Matrikel hgg. von J. Mayer I, 590 Nr. 8 und<br />
Hohenz. <strong>Heimat</strong> 1967, 10). H. H. Josef Schülzle aus Burladingen<br />
in Köln hat auf den vermutlichen Irrtum hingewiesen,<br />
und das Universitätsarchiv bestätigte den Flüchtigkeitsfehler.<br />
Krs.<br />
Kätene Oefen<br />
Kingingen. ..Kätene Oefen bleiben länger warm, als eiserne",<br />
pflegten die Alten zu sagen. In vielen Stuben standen<br />
große Kastenöfen aus gegossenen Platten, in anderen dagegen<br />
Kachelöfen, eben „k ä t e n e". Die Gauselfinger Häfner Klaiber<br />
haben noch vor wenigen Jahren solche selbst hergestellt,<br />
die Kacheln gebrannt, einige sogar mit dem hiesigen Ortswappen<br />
geschmückt, und dann kunstvoll mit Lehm aufgebaut.<br />
Was soll nun der Name kätene Oefen? Nach H.<br />
Fischers Schwäbischem Wörterbuch liegt das mittelhochdeutsche<br />
Wort k a t zugrunde, das verwandt ist mit dem<br />
norddeutschen Kot, und soviel bedeutet wie Dreck, Lehm,<br />
ja selbst Exkremente. Der Name stammt also aus einer Zeit,<br />
als die Oefen noch ganz aus Lehm hergestellt wurden. Das<br />
Wort Ofen selbst hieß im Althochdeutschen o v a n, angelsächsisch<br />
ofen. Es hat viele Verwandte in der indogermanischen<br />
Sprachsippe und bedeutet eigentlich, der altertümlichsten<br />
Form des Ofens entsprechend, Hafen oder Topf, der<br />
ja ursprünglich auch nur aus Lehm geformt war. Als letzte<br />
Erinnerung daran erscheint noch auf den Oefen des 16. Jahrhunderts<br />
ein kuppeiförmiger Aufsatz ähnlich einem umgestülpten<br />
Hafen. Im Schwarzwald war bis vor kurzem als<br />
Teil des Ofens eine Art Bank sehr beliebt, die miterwärmt<br />
wurde und den Namen „K u n s t" führte. Die Bedeutung<br />
dieses Wortes ist umstritten. Vermutlich bedeutet es „kunstvoll<br />
gebaut." Krs.<br />
Inzigkofen und Kalkofen haben angeblich mit Hof und<br />
Ofen nichts zu tun (Zeitschr. für Hohz. Gesch. 2, 1966 S. 246<br />
unten). Dies klingt nicht recht glaubhaft und hätte bewiesen<br />
werden sollen. Denn Kalkofen erinnert doch viel zu stark an<br />
einen Brennofen für Kalk, und Inzigkofens älteste Form lautete<br />
nach Ansicht der Namenforscher Inzing-hofen, war<br />
also eigentlich ein -Ingenort. Was eine „Kufen-(Einschnitt)<br />
-Rodung" sein soll, bleibt schleierhaft. Der häufige Name Espan,<br />
Aispen o. ä. wurde an dieser Stelle schon als E-spann<br />
erklärt (nach Schnetz), d. h. es bezeichnet einen Platz in Ortsnähe,<br />
auf dem rechtmäßig das Vieh „gespannt" (oder<br />
leicht an den Vorderfüßen gefesselt) und geweidet werden<br />
darf. Krs.<br />
Wer verschenkt ältere Nummern der „HOHENZOLLERI-<br />
SCHEN HEIMAT" an interessierten Historiker? Jede Nummer<br />
ist willkommen. Adresse: Werner Häberle, 78 Freiburg-<br />
St. Georgen, Am Dorfbach 28.<br />
BESTELL-SCOEIN<br />
zum Bezug der „Hohenzollerischen <strong>Heimat</strong>"<br />
Ich/wir bestelle(n) ab sofort zum laufenden Bezug<br />
durch die Post Stück „Hohenzollerische <strong>Heimat</strong>",<br />
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zugspreis von DM 1.40.<br />
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Dieser Bestellschein ist bei Neubestellung bzw. Nachbestellungen<br />
der nächsten Poststelle aufzugeben. Um<br />
deutliche Schrift wird gebeten.<br />
Berichtigungen zu H. H. 1967 Seite 17, Zeile 20 von unten:<br />
1012—1080. Zeile 15 v. u.: Die fünf Sternchen bei den Grafennamen<br />
sind irrig stehen geblieben, trotz der Korrektur durch<br />
den Verfasser. Es sollten Kreuzchen sein, also Todesjahre<br />
anzeigen. Seite 21 links: Heinrich von Haidek vermittelte 1240<br />
zwischen Kl. Weißenau (nicht Reichenau). Seite 26 Mitte<br />
links: Almandgasse (nicht Aland-). Seite 26 Mitte rechts Halde<br />
(nicht Hilde). Seite 27 links: Mettelhans Schwelher. Daselbst<br />
Zeile 33: „also genannt". Seite 18 Mitte links: Gattin Judith<br />
864 (nicht 1864). Seite 18 Zeile 16 v. u.: Im Zwiefalter Nekrolog,<br />
wenigstens in der Ausgabe der Monumenta Germaniae,<br />
stehen allerdings viele auswärtige Wohltäter und Freunde des<br />
Klosters, dabei unterm 21. Februar das Gedächtnis des Grafen<br />
Berthold von Hätingen, aber kein Wort davon,<br />
daß er „hic sepultus", d. h. in Zwiefalten begraben sei. Es<br />
muß ein Irrtum vorliegen! Zudem ist diese Angabe der Zimmernschen<br />
Chronik für die Frühzeit mit größter Vorsicht aufzunehmen.<br />
Dies ist der Grund, weshalb bisher niemand auf die<br />
originelle Hypothese kam, Graf Berthold von Hätingen sei ein<br />
Sproß des Gammertinger Grafenhauses gewesen. Im Uebrigen<br />
sind die Forschungen sehr zu begrüßen, damit man endlich<br />
über die im Hohz. Jahresheft 1950, S. 145 fg. gebotenen<br />
Ausführungen hinauskommt!<br />
Anmerkung zur Berichtigung<br />
.. Der Nekrologeintrag: Graf Berthold von Hettingen „hic<br />
sepultus" wurde zitiert nach H. M. Maurer, „Die hochadeligen<br />
Herren von Neuffen und Sperberseck im 12. Jahrhundert"<br />
(Zeitschrift für Württ. Landesgeschichte 1966). Maurer gibt<br />
als Quelle an: Necr. I. 245. Es ist richtig, daß die Angaben<br />
der Zimmerschen Chronik für die Frühzeit mit Vorsicht zu<br />
betrachten sind. Hier handelt es sich aber offensichtlich um<br />
einen Augenzeugenbericht des Chronisten über die alten<br />
Adelsgräber, die im 16. Jahrhundert in Zwiefalten zu sehen<br />
waren. Wie käme er sonst z. B. auf den Grafen Arnold von<br />
Gammertingen, der vom Chronisten Berthold ein einziges Mal<br />
in einem Nebensatz erwähnt wird (Zimmersche Chronik Barack<br />
221; 23).<br />
Nachdem Berthold von Hettingen wegen des Löwenwappens<br />
nicht mit Berthold von Neuffen identisch sein kann,<br />
war die Idee, ihn einer anderen Familie zuzuordnen, keineswegs<br />
originell. Kraus hat schon 1950 versucht, ihn mit Berthold<br />
von Ronsberg gleichzusetzen (Hohenz. Jahreshefte 1950).<br />
Da der Ronsberger aber nicht in Zwiefalten, sondern in Ottobeuren<br />
begraben wurde, kann auch er nicht Berthold von<br />
Hettingen sein. Nachdem es seit Adalbert I. von Gammertingen,<br />
Hettingen und Achalm eine Hettinger Grafenlinie gab,<br />
lag es nahe, Berthold dieser Familie zuzuordnen. Auch das<br />
Wappen (Hettingen roter Löwe in Gold, Gammertingen<br />
blauer Löwe in Silber) drängt diese Verbindung geradezu<br />
auf.<br />
Baldenstein<br />
In dieser Zeitschrift wurde schon öfters nach der Lage von<br />
Baldenstein gefragt. Der Zwiefalter Chronist Berthold berichtet,<br />
daß die Nonne Adelheid, eine Tochter des Grafen Ulrich<br />
(II.) von Gammertingen, dem Kloster 4 Huben und eine Mühle<br />
in Baldenstein schenkte. Das war das halbe Dorf. Die andere<br />
Hälfte des Dorfes, 6 Huben, schenkte Gepa von Dietfurt.<br />
Nach Sulger soll Baldenstein zwischen Inneringen und Jungnau<br />
gelegen haben. Auf den Markungen Inneringen, Hochberg<br />
und Jungnau gibt es jedoch nicht den geringsten Anhalt<br />
für einen Flurnamen Baldenstein. Baldenstein findet man<br />
aber in allernächster Umgebung, nämlich auf Markung<br />
Veringenstadt. Hier gab es noch lange Zeit einen Baldensteiner<br />
Hof. Zusammen mit einigen anderen Höfen bildete<br />
er den Weiler Veringerfeld, der zur Pfarrei Deutstetten gehörte.<br />
Der Weiler erstreckte sich südlich der Straße Veringenstadt—Inneringen<br />
auf der Höhe bis zur Markungsgrenze<br />
Inneringen. In den „Kunstdenkmälern Hohenzollerns" (Bd.<br />
II S. 389) heißt es: „Baldenstein. Abgegangener Hof auf der<br />
Höhe links über dem Tal. 1329 erhält Graf Heinrich von<br />
Veringen den Hof vom Kloster Zwiefalten auf 6 Jahre Nutzung."<br />
Hier ist also nicht nur der Name, sondern auch der<br />
Zwiefalter Besitz erwähnt. Zur Zeit der Schenkung war Baldenstein<br />
ein stattliches Dorf mit 10 Huben und einer Mühle<br />
und 1329 nur noch ein Hof. Was ist in der Zwischenzeit vor<br />
sich gegangen? Allem Anschein nach, sind die Bewohner von<br />
Baldenstein im Anfang des 13. Jahrhunderts in die neugegründete<br />
Stadt Veringen gezogen, ebenso wie die Bewohner<br />
von Deutstetten, Trebstetten und anderer kleiner<br />
Weiler und Höfe in der Umgebung. Von dem Platz, wo Baldenstein<br />
stand, zieht sich ein Trockental zur Lauchert<br />
herunter. Hier bei der Jungeies Wies (Neue Volksschule von<br />
Veringenstadt) dürfen wir die Baldensteiner Mühle vermuten.<br />
Sicherlich mußte sie dem Stadtbau weichen und bekam eine<br />
Nachfolgerin in der Veringer Stadtmühle. Dr. Burkarth