Hohenzollerlsche Heimat - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV

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42 HOHEN Z Ö L LERISCHE HEIMAT Jahrgang 1967 verbietet, wird entschieden, daß diese Gebote nichtig sein sollen, und die gen. Härrin zusammen mit den anderen Erben einen Träger stellen soll, der dem Grafen von Zollern seine Zinsen und Gülten sammeln und geben soll und die Härrin wegen der Rinder und anderer Gebote wegen gehorchen soll, damit der Hof im rechten Bau bleibt. (8) Wegen der Hennen, die der Vogt zu Hechingen nach Meinung des Vogts zu Tübingen zu Unrecht im Todesfall von den wirtembergischen Eigenleuten zu Schlatt genommen habe, wogegen der Hechinger Vogt vorbringt, daß er das nicht speziell als zollerischer Vogt tun, sondern von jedem dort Wohnhaften eine Henne nehme, und das schon mehr als 50 Jahre geschehe, wird entschieden, daß die zollerischen Amtleute auch weiterhin von wirtb. Eigenleuten in deren Eigenschaft als Einwohner von Hausen die Hennen nehmen möge, doch unbeschadet der Rechte der Herrschaft Wirtemberg an ihnen als ihren Leibeigenen. (9) Wegen der Leibeigenen, die die Herrschaft Wirtemberg in Zollern bzw. die Herrschaft Zollern in Wirtemberg besitzt, wird entschieden, daß jede Seite der anderen gestatten soll, daß die Leibeigenen ihren Leibherren nach üblichem Brauch schwören, huldigen und Bürgschaft leisten und daß künftig so in Zwingen und Bännen des Killertals und in Schlatt verfahren werden soll. (10) Wegen des Almosens, das an die Frühmesse zu Killer gegeben ist, wird entschieden, daß der Herr von Zollern als Kastvogt der Kirche in Killer oder seine Vormünder und Pfleger dem Kirchherrn von Killer einen Termin zur Rechnungslegung über die Frühmesse geben und diesen Termin dem wirtembergischen Amtmann zu Jungingen und den Amtleuten im Tal rechtzeitig anzeigen soll, damit die Amtleute und die Untertanen, soweit sie oder ihre Vorfahren etwas an das Almosen vergabt haben, bei der Rechnungslegung zugegen sein und ihre Ansicht dartun können. Der Herr von Zollern oder seine Vormünder sollen dann erklären, das Almosen werde ganz im Sinne der Schenker zur Frühmesse geschlagen, doch dem Herrn von Zollern ohne Schaden an seiner Kastvogtei. (11) Die der Herrschaft Wirtemberg leibeigene Frau zu Boll, der in Jungingen ein Erbe zugefallen sei, dessen Annahme ihr der Vogt zu Tübingen wegen Ungenossenschaft — sie hat einen unter der Herrschaft Zollern sitzenden Mann geheiratet — nicht erlaubt hat, muß wegen der Ungenossenschaft dem Herrn von Wirtemberg 1 Pfund Heller zahlen und darf dann das Erbe antreten. Sie und ihre Kinder müssen aber wie andere Eigenleute der Herrschaft Wirtemberg huldigen und schwören. (12) In jeder der beiden Herrschaften sollen künftig unbehindert Erbschaften von Erbberechtigten aus der anderen Herrschaft angetreten werden können. (13) Der Schuhmacher, der das Schütterlinsgut zu Jungingen gekauft hat, soll dem Herrn von Zollern 6 fl zahlen und darnach der Herr von Zollern mit dem Gut nichts mehr zu tun haben, unbeschadet der dem Heiligen zustehenden Zinsen. Drei fl. soll der Schuhmacher am 11. November 1448 („nächst Martini über ein Jahr"), weitere 3 fl am 11. November 1449 zahlen. (14) Untertanen, die in Hausen auf Gütern des Herrn von Wirtemberg sitzen, beteiligen sich an der Abgabe des Raubhabers. Eine Aenderung kann erst nach Mündigwerden des Herrn von Zollern erfolgen. (15) Lücke Hamel zu Mössingen bleibt weiterhin Leibeigene des Herrn von Zollern und kann behühnert werden ohne Hinderung von Seiten Wirtembergs. (16) Ist Iienslin Meyer vor dem „Uebertrag" zwischen dem Herrn von Wirtemberg und Graf Ytelfritz von Zollern sei. von Mössingen nach Weilheim gezogen, gehört er weiterhin dem Herrn von Zollern; im andern Fall fällt er an die Herrschaft Wirtemberg. Siegler: die 3 Aussteller. Perg. Orig., 3 Siegel: 1, 2, 3. (Wirtemberg. Regesten Nr. 5072; Orig. im Hauptstaatsarchiv Stuttgart.) 1473 Mai 8 (Sa. v. Jubilate) Killertal 2 Ueber folgenden Tausch wurde verhandelt: Graf Eberhard (V. v. Wirtbg.) soll dem Gr. von Zollern Leute, Gülten, Güter und Gerechtigkeiten im Killertal, in Jungingen, Starzein, Killer, Hausen und Burladingen, samt Gülten, die aus anderen Orten ins Killertal gedient haben, übertragen und dafür von dem Gr. von Zollern Leute, Gülten, Güter und Gerechtigkeit in Schlaitdorf, Riet (?Altenried), Dörnach und Haslach erhalten. Der von Zollern soll Gr. Eberhard im Voraus den Mehrnutzen aus der Schönbuch-Gerechtigkeit gegenüber(?) den Wäldern im Killertal widerlegen. Von den Abgaben wird Pfund gegen Pfund und Sack Korn gegen Sack Korn gerechnet. Ein Unterschied bis zu 30 Personen bleibt beim Tausch der Eigenleute unberücksichtigt. Was darüber geht, muß widerlegt (ersetzt) werden. Entsteht Streit wegen des Ueberhangs an Leuten oder Gülten oder wegen der Vorleistungen des Gr. von Zollern, soll Gr. Eberhard einen Obmann unter Merk von Hailfingen, Wilhelm von Urbach, Kaspar Remp und Werner Schenk auswählen, dem beide Parteien je 2 Schiedleute beigeben. Die Entscheidung dieses Schiedsgerichts ist bindend. Pap. Orig.: Wü. Reg. 5081. Killertal 3 1473 Juli 15 (15. Tag Höwmonats) Zur Vollendung des Tausches zwischen Gr. Eberhard (v.) von Wirtemberg und Graf Jos Nikiaus von Zollern hatten beide Grafen den festen Wilhelm von Urbach als Gemeinmann genommen, und als er den folgenden Beschluß nicht billigte, durch den festen Kaspar Remp ersetzt laut der Absprache, von der jede Partei einen „usgeschnitten zedel" hat. Zusätze Graf Eberhards sind Ludwig Hafenberg, Altvogt, und Johannes Kungot, neuer Vogt zu Urach; des Grafen Jos Niklas von Zoller Zusätze sind Balthasar von Bühl und Johannes Keller, Vogt zu Nürtingen. Gemeinmann und Zusätze entscheiden: 1) Gülten im Killertal, die Graf Eberhard dem Grafen Jos geben und fertigen soll: 33 Pfd. jährliche Steuer, 1 Pfd. 15 ß Fleischsteuer; an jährlichen Zinsen 62 Pfd. 2 ß 1 hl; je 10 Malter 672 Vtl Dinkel u. Haber; 8 Malter 2 tl Vogthaber, alles Tübinger Maß, 2 Gänse, 154 Hühner, 1700 Eier, 1 Malter Aepfel; Aus Maygingen und Burladingen 4 Pfund 15 ß Hl, je 7Va Scheffel Dinkel und Haber, Reutlinger Meß, 18 Hühner und 600 Eier als Gült. 2) Gülten, die Gr. Eberhard dem Gr. Jos geben, aber nicht fertigen soll: 13 Pfund 3 ß 4Hlr. Umgeld aus dem Killertal, 3 Pfund für das Wasser (Fischwasser); Ackergült nach der Zeig 3 Malter V2 Vtl, tut jährlich 2 Malter 4 Vtl, ferner 77 Malter 2 Vtl von der Landgarbe und den Weitraiten. 3) Die nachgeschriebenen Gülten zu Schlaitdorf, Riet, Dörnach und Haslach soll Gr. Jos Nikiaus an Gr. Eberhard übergeben und fertigen: In Riet 3 Pfund Steuer, in Dörnach 5 Pfund Steuer und 3 Pfund 11 ß 10 hl jährlich Zins 12 Fh (Fasanen?), 69 Hühner, 6V2 Scheffel Roggen, 7'/a Scheffel Dinkel, 16 V2 Scheffel Haber, alles Reutl. Meß; In Schlaitdorf 5 Pfund Steuer und 30 Pfund Weidezins; In Sulz a. Neck. 127s Pfund Hlr Geld, das Jakob Gut innegehabt hatte. 4) Gülten, die Graf Jos Nikiaus an Gr. Eberhard übergeben hat und nicht fertigen soll: In Schlaitdorf 6 Pfund 16 ß 8 hl Umgeld und 34 Leibhühner. In Riet 11, in Häslach 7 und in Dörnach 7 Leibhühner. 5) Bei den Früchten soll Sack gegen Sack verglichen (verrechnet) werden. 6) wegen der Uebergilten, die Gr. Jos dem Gr. Eberhard widerlegen soll, hat man sich geeinigt: Graf Jos soll jedes Pfund Geld mit 22 Pfund ablösen oder für Eberhard in dessen Land Gülten kaufen oder Leute zur Aufnahme von Gülten bringen, wobei 1 Pfund Gült für 1 Pfund Gült angerechnet wird. 7) Für die Wälder im Killertal, die auf 600 Morgen angeschlagen werden, und die Frondienste (wie Holzen, Wilpretführen nach Tübingen, Hegen und Jagen, wozu die armen Leute von Schlaitdorf, Riet, Dörnach und Häslach den Grafen von Wirtemberg wegen des Schönbuchs verpflichtet waren) hat Gr. Jos Niklas das Dörflein Gniebel mit Zugehörde und Herrlichkeit sowie das Wasser zu Kirchentellinsfurt („Kirchen"), die Jakob Gut bis jetzt innehatte, gegeben. 8) Dafür daß Gr. Jos im Killertal mehr Handlohn und Weglösin bekommt, als Eberhard in den 4 gen. Dörfern, sowie für Atzung, die deren Einwohner bei manchen Zinszahlungen zu reichen ist, hat Gr. Jos zum Ausgleich für das Wasser im Killertal 3 Pfund Heller zu zahlen. 9) Beide Parteien sollen einander unverzüglich Leute, Gülten und Güter übergeben. Gr. Jos hat bis zum Martinitag die nicht widerlegten Gülten zu bezahlen. 10) Beide Parteien sollen den Tausch fertigen und alle Briefe, Register und was sonst sie haben, einander übergeben. 11) Für die gegenseitige Fertigung nach Landesgewohnheit hat jede Partei der andern 2 Gewährsmänner und 2 Bürgen zu stellen. 12) Beide Partenen haben künftig ungehinderte Möglichkeit, alte Schulden in den ausgetauschten Orten einzutreiben. 13) Zur Beurkundung sind gleichlautende Zettel angefertigt, auseinandergeschnitten und jeder Partei einer gegeben worden. Pap. Orig. Unterschrift: „Mathias Horn prothonotarius opidi Urach hec scripsit manu propria." Wü. Reg. 5081 (im Hauptstaatsarchiv Stuttgart). Die Abschrift der langatmigen Urkunden verdanken wir der Freundlichkeit des Herrn Dr. Hans Jänichen in Tübingen.

Jahrgang 1967 H O H E N Z O L L, E R I S C H E HEIMAT 43 Zu den Familien, die in unserem Ringingen (Hohz.) am längsten seßhaft nachgewiesen werden können, gehören die Maier, deren Name vor 1870 auch oft als Mayer erscheint. Er bedeutet eigentlich „Bauer" (vgl. Maierhof), d. h. Inhaber eines Lehenhofes. Noch im Fleckenbuch von 1530 werden die Bauern allgemein Maier genannt. Alle heutigen Träger des Namens Maier (mit i) dahier sind miteinander verwandt, gehen auf den einen Stammvater „Hans Mayer den alten" zurück, der von 1653 bis 1666 nachzuweisen war. Von dieser Abstammung ist unter der Bevölkerung nichts mehr bekannt. Wohl zu merken, daß Raphael Mayer (mit y) im Neuen Weg Nr. 206 nicht von diesem Stamme ist, sondern 1932 aus Gauselfingen hereinheiratete! Schon im Jahre 1524 erscheinen zu Ringingen Klaus und Hans Mayer, 1545 dann Kaspar und Hieronymus, 1578—84 Ludwig, 1578—89 Michael, 1542—56 Balthas, 1542—56 Valentin des Hans. Im folgenden Jahrhundert begegnen uns Balthas Mayer 1608—15, Georg Mayer aus Wessingen 1622, Hans der ältere 1653 — 66, Hans der junge 1659—66, Kaspar 1632—62, Kaspar der junge 1670—94; Matheis als Sohn des alten Hans 1675—94, Michael (wohl der obige) noch 1608, Ludwig (der obige) 1608. Obiger Hans Mayer, der alte, steht an der Spitze der heutigen Maiergenossen. Die Abstammung in 10 Generationen von ihm zeigt folgendes Schema, das eine Handreichung für die Familienforschung sein will, aber nicht vollständig sein kann, weil vor 1710 die Kirchenbücher fehlen, und nur das Toten- und Ehebuch bis 1660 zurückreichen. — 8 5a 13 10 I 11 _!_ 12 I 14—15 16 17 18 19 I 21—22 I 23 24 I 25 26 I 27 28 35—36 J_ L 44 I 45 45 37 47 38 Die Familie Maier zu Ringingen 61 30—32 33 34 62 63 I I 41 42 43 1) Hans Mayer, der alte, 1653—1666. 2) Matheiß von 1, 1675—94; heir. 1675 mit Maria Bayler, Lai 15. 3) Johann von 2, gb. um 1676, starb 14. Dez. 1728, heir. 1708 Anna Vogel des Johann (Hs. 123) u. der Maria geb. Rueß. 4) Franz von 2, heir. 1723 die Witwe Rosina Baur, verwitwete 4) Beck: Hs. 96 (Wanger-Franz). 5) Felix von 3, heir. 1738 auf Hs. 123 mit Magdalena Beck. Er war Stiefsohn des Christian Heinzelmann, den die Mutter 1730 nach des Vaters Sohn geehelicht hatte. Der Sohn Martin Mayer (Nr. 5a) des Felix heir. 1775 in Hs. 123 mit Walburga Ott des Oswald von Hs. 46, deren Tochter Elisabeth Mayer 1781—1857 heir. 1806 den Kaspar Dietz des Veit, 1777—1861 in Hs. 21. 6) Franz von 3, Wagner, heir. 1745 aufs Hs. 15 mit Barbara Rueß des Matheuß und der Maria gb. Kraus. Der Sohn Franz Xaver (Nr. 6a) heir. 1781 mit Mar. Agatha Schneider des Pius. Ihr Kind hieß Josef (6b). Xaver war schon 1784 tot. Die Witwe heir. den Wagner Ignaz Buck aus Inneringen, 1757—1836, Haus 15 im Lai. 7) Julius von 3, Wirt, gb. 1723, heir. Mar. Ursula Volk des Balthas ins Hs. 48. Des Julius Schwester Barbara (7a) sei nicht weiter verfolgt. J_ 39 I 54—58 59—60 I 48—53 Von Joh. Adam Kraus 20 29 40 8) Johann von 3, 1726—1805, heir. am 4. Nov. 1749 ins Hs. 67 im Bach mit Mar. Magdalena Kraus des Lorenz. Sie 1729—72. 9) Johann von 4, gb. 1726, heir. 1749 die Salome Bailer. Wohnte in Hs. 96. 10) Thomas von 8, 1753—1830, heir. 1784 mit Anna Maria Dorn des Johann von Hs. 70: 1754—1821. Thomas erwarb 1786 das Hs. 48 von seinem Vetter Julius. 11) Leonhard von 8, 1770—1834, heir. 1811 die Magdalena Schmid des Raphael in Hl. 80 bei der Hilb. Sie 1776—1843. 12) Theodor von 8, 1762—1834, in Hs. 67, heir. 1790 mit Justina Beck d. Joh., in Hs. 31. Sie 1763—1830. 13) Basilius von 9, 1756—1791, heir. 1786 mit Veronika Straubinger von Salmendingen: 1738—1842. Ihr Kind hieß Marianne. Die Witwe heir. den Abraham Emele ins Hs. 57. 14) Pelagius von 10, 1786—1859, heir. 1817 ins Hs. 48 mit Magdalena Hipp d. Johann von Hs. 50. Sie 1785—1835. 15) Jakob von 10, Wagner, 1790—1863, heir. 1817 ins Hs. 96 mit Salome Emele d. Abraham. Sie 1795—1863. 16) Bruno von 11, Zimmermann, in Hs. 80, 1803—68, heir. 1832 Theresia Jochum von Hettingen, 1805—82. 17) Viktoria von 12, 1782—1849, heir. 1825 mit Synes Kraus ins Hs. 116. Er 1791—1843, Glaser und Bauer. 18) Augustin von 12, 1796—1862, heir. im Hs. 67 1830 mit Elisabeth Pfister d. Hilarius vom Nachbarhaus 68. Sie 1801—68. 19) Andreas von 12, heir. nach Meldungen. 20) Titus von 12, Schneider, 1805—84, heir. .1839 ins .Hs. 143 mit Anna M. Ott d. Lukas, 1814—69; kaufte 1Ö52 den „Adler" Nr. 58 und stockte ihn auf. 21) Maria von 14, 1821—88, heir. 1859 den Witwer Sebastian Emele zur Sonne, 1814—94. 22) Nikolaus von 14, 1818—80, heir. 1848 ins Hs. 48 die Franziska Rueß, 1826—52 und 1853 die Katharina Kraus d. Fridolin aus Hs. 7, die 1828—88 lebte. 23) Johann Bapt. von 15, Schuster, 1824—67, heir. 1850 ins Hs. 25 die Elisabeth Faigle d. Franz von Hs. 118, 1827—1904. Johann vertauschte sein Haus i. J. 1854 mit Nr. 119 des Wunibald Neser, Peitschenmacher, der nach Amerika ging und dort 1855 starb. 24) Johann Georg von 15, Wagner in Hs. 96, 1820—86, heir. 1848 Elisabeth Barth d. Kaspar, 1825—93. 25) Nikolaus von 16, Zimmermann in Hs. 80, 1836—1923, heir. 1868 Katharina Kraus d. Gottfried von Hs. 37, 1838—1906. 26) Maria von 16, 1839—1917, heir. 1869 Franz Xaver Feßler, Schneider, in Hs. 92, 1845—1914. Söhne: Mathias in Hs. 81; Raphael Feßler in Hs. 41. 27) Barbara von 18, 1832—1907, heir. 1863 den Lehrer Markus Dieter 1829—1904, Sohn d. Andreas von Hs. 86a. Sie brachte ihm das Hs. 67. Söhne: Andreas, Professor i. Sasbach, August in Hs. 67 und Karl Dieter in 15. Die Schwester Justina Mayer der Barbara blieb ledig. 28) Bibiana von 18, 1835—1916, heir. 1873 Christian Bailer in Hs. 111 bei der Kirche, 1835—1913. 29) Theodor von 20, Adlerwirt, 1842—98, heir. 1869 Kunigunde Emele des Sebastian u. d. Mar. Ann. gb. Honold z. Sonne. Sie 1848—1922. 30) Theresia von 22, 1850—1900, heir 1879 Johann Dietz d. Jakob (Veitenkaspars) 1850—1918, Hs. 21. 31) Barbara von 22, 1869—1933, heir. 1892 Sebastian Honer d. Balthas von Hs. 91, 1867—1918. Baute Hs. 13 an Hälschloch. Töchter: Katharina, Ottilie (Sr. Jukundina in Laudenbach bei Mergentheim), Maria. 32) Konrad von 22, zog nach Stetten u. Holnstein und dann Mengen. 32a) Magdalena von 22, 1849—81, heir. 1875 Balthas Bailer d. Konrad in Hs. 60. Er 1846—1923. 33) Valentin von 22, 1863—1905 i. Hs. 48, heir. 1890 Rosina Kraus des Markus 1864—1940. 34) Fridolin von 22, 1865—1922, Lehrer in Bingen u. a.; verh. mit Sophie Amann von Heudorf bei Meßkirch. 35) Wilhelm von 23, Schuster, 1851—1923, heir. 1879 ins Hs. 23 im Kreben mit Antonie Dorn des Michael von dort. Sie 1844—1918. 36) Georg von 23, Zimmermann, Polizei, Hs. 119, 1859—1927, heir. 1882 Agnes Pfister des Titus, 1856—1935. 37) Balthas von 24 (Wangerbalthes) i. Hs. 96, 1853—1936, heir. 1880 Notburga Dorn des Egide u. der Maria geb. Pfister von Hs. 16. Sie 1851—1919. 37a) Josefine von 24, heir. 1879 Michael Wahl d. Johann in Hs. 10. Sie 1855—1926, er 1857—1904.

42 HOHEN Z Ö L LERISCHE HEIMAT Jahrgang 1967<br />

verbietet, wird entschieden, daß diese Gebote nichtig sein sollen,<br />

und die gen. Härrin zusammen mit den anderen Erben<br />

einen Träger stellen soll, der dem Grafen von Zollern seine<br />

Zinsen und Gülten sammeln und geben soll und die Härrin<br />

wegen der Rinder und anderer Gebote wegen gehorchen soll,<br />

damit der Hof im rechten Bau bleibt. (8) Wegen der Hennen, die<br />

der Vogt zu Hechingen nach Meinung des Vogts zu Tübingen<br />

zu Unrecht im Todesfall von den wirtembergischen Eigenleuten<br />

zu Schlatt genommen habe, wogegen der Hechinger Vogt vorbringt,<br />

daß er das nicht speziell als zollerischer Vogt tun, sondern<br />

von jedem dort Wohnhaften eine Henne nehme, und<br />

das schon mehr als 50 Jahre geschehe, wird entschieden, daß<br />

die zollerischen Amtleute auch weiterhin von wirtb. Eigenleuten<br />

in deren Eigenschaft als Einwohner von Hausen die<br />

Hennen nehmen möge, doch unbeschadet der Rechte der<br />

Herrschaft Wirtemberg an ihnen als ihren Leibeigenen. (9)<br />

Wegen der Leibeigenen, die die Herrschaft Wirtemberg in<br />

Zollern bzw. die Herrschaft Zollern in Wirtemberg besitzt,<br />

wird entschieden, daß jede Seite der anderen gestatten soll,<br />

daß die Leibeigenen ihren Leibherren nach üblichem Brauch<br />

schwören, huldigen und Bürgschaft leisten und daß künftig so<br />

in Zwingen und Bännen des Killertals und in Schlatt verfahren<br />

werden soll. (10) Wegen des Almosens, das an die<br />

Frühmesse zu Killer gegeben ist, wird entschieden, daß der<br />

Herr von Zollern als Kastvogt der Kirche in Killer oder seine<br />

Vormünder und Pfleger dem Kirchherrn von Killer einen Termin<br />

zur Rechnungslegung über die Frühmesse geben und diesen<br />

Termin dem wirtembergischen Amtmann zu Jungingen<br />

und den Amtleuten im Tal rechtzeitig anzeigen soll, damit<br />

die Amtleute und die Untertanen, soweit sie oder ihre Vorfahren<br />

etwas an das Almosen vergabt haben, bei der Rechnungslegung<br />

zugegen sein und ihre Ansicht dartun können.<br />

Der Herr von Zollern oder seine Vormünder sollen dann erklären,<br />

das Almosen werde ganz im Sinne der Schenker zur<br />

Frühmesse geschlagen, doch dem Herrn von Zollern ohne<br />

Schaden an seiner Kastvogtei. (11) Die der Herrschaft Wirtemberg<br />

leibeigene Frau zu Boll, der in Jungingen ein Erbe<br />

zugefallen sei, dessen Annahme ihr der Vogt zu Tübingen<br />

wegen Ungenossenschaft — sie hat einen unter der Herrschaft<br />

Zollern sitzenden Mann geheiratet — nicht erlaubt hat, muß<br />

wegen der Ungenossenschaft dem Herrn von Wirtemberg 1<br />

Pfund Heller zahlen und darf dann das Erbe antreten. Sie<br />

und ihre Kinder müssen aber wie andere Eigenleute der<br />

Herrschaft Wirtemberg huldigen und schwören. (12) In jeder<br />

der beiden Herrschaften sollen künftig unbehindert Erbschaften<br />

von Erbberechtigten aus der anderen Herrschaft angetreten<br />

werden können. (13) Der Schuhmacher, der das<br />

Schütterlinsgut zu Jungingen gekauft hat, soll dem Herrn von<br />

Zollern 6 fl zahlen und darnach der Herr von Zollern mit<br />

dem Gut nichts mehr zu tun haben, unbeschadet der dem<br />

Heiligen zustehenden Zinsen. Drei fl. soll der Schuhmacher<br />

am 11. November 1448 („nächst Martini über ein Jahr"), weitere<br />

3 fl am 11. November 1449 zahlen. (14) Untertanen, die<br />

in Hausen auf Gütern des Herrn von Wirtemberg sitzen, beteiligen<br />

sich an der Abgabe des Raubhabers. Eine Aenderung<br />

kann erst nach Mündigwerden des Herrn von Zollern erfolgen.<br />

(15) Lücke Hamel zu Mössingen bleibt weiterhin Leibeigene<br />

des Herrn von Zollern und kann behühnert werden<br />

ohne Hinderung von Seiten Wirtembergs. (16) Ist Iienslin<br />

Meyer vor dem „Uebertrag" zwischen dem Herrn von Wirtemberg<br />

und Graf Ytelfritz von Zollern sei. von Mössingen<br />

nach Weilheim gezogen, gehört er weiterhin dem Herrn von<br />

Zollern; im andern Fall fällt er an die Herrschaft Wirtemberg.<br />

Siegler: die 3 Aussteller. Perg. Orig., 3 Siegel: 1, 2, 3.<br />

(Wirtemberg. Regesten Nr. 5072; Orig. im Hauptstaatsarchiv<br />

Stuttgart.)<br />

1473 Mai 8 (Sa. v. Jubilate)<br />

Killertal 2<br />

Ueber folgenden Tausch wurde verhandelt:<br />

Graf Eberhard (V. v. Wirtbg.) soll dem Gr. von Zollern<br />

Leute, Gülten, Güter und Gerechtigkeiten im Killertal, in<br />

Jungingen, Starzein, Killer, Hausen und Burladingen, samt<br />

Gülten, die aus anderen Orten ins Killertal gedient haben,<br />

übertragen und dafür von dem Gr. von Zollern Leute, Gülten,<br />

Güter und Gerechtigkeit in Schlaitdorf, Riet (?Altenried),<br />

Dörnach und Haslach erhalten. Der von Zollern soll Gr. Eberhard<br />

im Voraus den Mehrnutzen aus der Schönbuch-Gerechtigkeit<br />

gegenüber(?) den Wäldern im Killertal widerlegen.<br />

Von den Abgaben wird Pfund gegen Pfund und Sack Korn<br />

gegen Sack Korn gerechnet. Ein Unterschied bis zu 30 Personen<br />

bleibt beim Tausch der Eigenleute unberücksichtigt.<br />

Was darüber geht, muß widerlegt (ersetzt) werden. Entsteht<br />

Streit wegen des Ueberhangs an Leuten oder Gülten oder<br />

wegen der Vorleistungen des Gr. von Zollern, soll Gr. Eberhard<br />

einen Obmann unter Merk von Hailfingen, Wilhelm von<br />

Urbach, Kaspar Remp und Werner Schenk auswählen, dem<br />

beide Parteien je 2 Schiedleute beigeben. Die Entscheidung<br />

dieses Schiedsgerichts ist bindend. Pap. Orig.: Wü. Reg. 5081.<br />

Killertal 3<br />

1473 Juli 15 (15. Tag Höwmonats)<br />

Zur Vollendung des Tausches zwischen Gr. Eberhard (v.)<br />

von Wirtemberg und Graf Jos Nikiaus von Zollern hatten<br />

beide Grafen den festen Wilhelm von Urbach als Gemeinmann<br />

genommen, und als er den folgenden Beschluß nicht<br />

billigte, durch den festen Kaspar Remp ersetzt laut der Absprache,<br />

von der jede Partei einen „usgeschnitten zedel" hat.<br />

Zusätze Graf Eberhards sind Ludwig Hafenberg, Altvogt, und<br />

Johannes Kungot, neuer Vogt zu Urach; des Grafen Jos<br />

Niklas von Zoller Zusätze sind Balthasar von Bühl und Johannes<br />

Keller, Vogt zu Nürtingen. Gemeinmann und Zusätze<br />

entscheiden: 1) Gülten im Killertal, die Graf Eberhard dem<br />

Grafen Jos geben und fertigen soll: 33 Pfd. jährliche Steuer,<br />

1 Pfd. 15 ß Fleischsteuer; an jährlichen Zinsen 62 Pfd. 2 ß 1 hl;<br />

je 10 Malter 672 Vtl Dinkel u. Haber; 8 Malter 2 tl Vogthaber,<br />

alles Tübinger Maß, 2 Gänse, 154 Hühner, 1700 Eier, 1 Malter<br />

Aepfel; Aus Maygingen und Burladingen 4 Pfund 15 ß Hl, je<br />

7Va Scheffel Dinkel und Haber, Reutlinger Meß, 18 Hühner<br />

und 600 Eier als Gült. 2) Gülten, die Gr. Eberhard dem Gr.<br />

Jos geben, aber nicht fertigen soll: 13 Pfund 3 ß 4Hlr. Umgeld<br />

aus dem Killertal, 3 Pfund für das Wasser (Fischwasser);<br />

Ackergült nach der Zeig 3 Malter V2 Vtl, tut jährlich 2 Malter<br />

4 Vtl, ferner 77 Malter 2 Vtl von der Landgarbe und den<br />

Weitraiten. 3) Die nachgeschriebenen Gülten zu Schlaitdorf,<br />

Riet, Dörnach und Haslach soll Gr. Jos Nikiaus an Gr. Eberhard<br />

übergeben und fertigen: In Riet 3 Pfund Steuer, in<br />

Dörnach 5 Pfund Steuer und 3 Pfund 11 ß 10 hl jährlich Zins<br />

12 Fh (Fasanen?), 69 Hühner, 6V2 Scheffel Roggen, 7'/a Scheffel<br />

Dinkel, 16 V2 Scheffel Haber, alles Reutl. Meß; In Schlaitdorf<br />

5 Pfund Steuer und 30 Pfund Weidezins; In Sulz a. Neck.<br />

127s Pfund Hlr Geld, das Jakob Gut innegehabt hatte.<br />

4) Gülten, die Graf Jos Nikiaus an Gr. Eberhard übergeben<br />

hat und nicht fertigen soll: In Schlaitdorf 6 Pfund 16 ß 8 hl<br />

Umgeld und 34 Leibhühner. In Riet 11, in Häslach 7 und in<br />

Dörnach 7 Leibhühner. 5) Bei den Früchten soll Sack gegen<br />

Sack verglichen (verrechnet) werden. 6) wegen der Uebergilten,<br />

die Gr. Jos dem Gr. Eberhard widerlegen soll, hat<br />

man sich geeinigt: Graf Jos soll jedes Pfund Geld mit 22<br />

Pfund ablösen oder für Eberhard in dessen Land Gülten kaufen<br />

oder Leute zur Aufnahme von Gülten bringen, wobei 1<br />

Pfund Gült für 1 Pfund Gült angerechnet wird. 7) Für die<br />

Wälder im Killertal, die auf 600 Morgen angeschlagen werden,<br />

und die Frondienste (wie Holzen, Wilpretführen nach Tübingen,<br />

Hegen und Jagen, wozu die armen Leute von Schlaitdorf,<br />

Riet, Dörnach und Häslach den Grafen von Wirtemberg<br />

wegen des Schönbuchs verpflichtet waren) hat Gr. Jos Niklas<br />

das Dörflein Gniebel mit Zugehörde und Herrlichkeit sowie<br />

das Wasser zu Kirchentellinsfurt („Kirchen"), die Jakob Gut<br />

bis jetzt innehatte, gegeben. 8) Dafür daß Gr. Jos im Killertal<br />

mehr Handlohn und Weglösin bekommt, als Eberhard in<br />

den 4 gen. Dörfern, sowie für Atzung, die deren Einwohner<br />

bei manchen Zinszahlungen zu reichen ist, hat Gr. Jos zum<br />

Ausgleich für das Wasser im Killertal 3 Pfund Heller zu<br />

zahlen. 9) Beide Parteien sollen einander unverzüglich Leute,<br />

Gülten und Güter übergeben. Gr. Jos hat bis zum Martinitag<br />

die nicht widerlegten Gülten zu bezahlen. 10) Beide Parteien<br />

sollen den Tausch fertigen und alle Briefe, Register und was<br />

sonst sie haben, einander übergeben. 11) Für die gegenseitige<br />

Fertigung nach Landesgewohnheit hat jede Partei der andern<br />

2 Gewährsmänner und 2 Bürgen zu stellen. 12) Beide Partenen<br />

haben künftig ungehinderte Möglichkeit, alte Schulden<br />

in den ausgetauschten Orten einzutreiben. 13) Zur Beurkundung<br />

sind gleichlautende Zettel angefertigt, auseinandergeschnitten<br />

und jeder Partei einer gegeben worden.<br />

Pap. Orig. Unterschrift: „Mathias Horn prothonotarius opidi<br />

Urach hec scripsit manu propria."<br />

Wü. Reg. 5081 (im Hauptstaatsarchiv Stuttgart).<br />

Die Abschrift der langatmigen Urkunden verdanken wir<br />

der Freundlichkeit des Herrn Dr. Hans Jänichen in<br />

Tübingen.

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