Hohenzollerlsche Heimat - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV
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Jahrgang 1967 HOHENZOLLE Ii ISCHE HEIMAT 41<br />
Madonna Fridingen<br />
er den Kreuzstab mit dem Spruchband: „Ecce Agnus Dei".<br />
Der Zeigefinger deutet auf das Lamm, das er mit dem Buch<br />
in der Linken trägt.<br />
Sehr nahe in der Gestaltung stehen sich die Madonna aus<br />
Neufra und Fridingen und die Barbara aus Geislingen. Sie<br />
gehörten sehr wahrscheinlich mit einer Katharina zusammen<br />
zu einem Altar. Gesichtsschnitt, Haarbehandlung und Gewanddrapierung<br />
zeigen weitgehende Parallelen. Barbara, die<br />
auch zu den 14 Nothelfern gehört, hält ihr Attribut, den<br />
Turm, auf der linken Seite. Sie wurde wegen ihrer Schönheit<br />
von ihrem Vater, wenn er abwesend war, in einen Turm<br />
gesperrt, der zwei Fenster hatte. Zu Ehren der hl. Dreifaltigkeit<br />
ließ sie ein drittes Fenster einbrechen und auf der<br />
Schwelle das Kreuzeszeichen anbringen. Unter Kaiser Maxi-<br />
1447 März 3 (Fr. v. Reminiscere)<br />
Jakob Hertter von Herttneck, Rudolf von Ehingen und<br />
Konrad von Bubenhofen, alle 3 Räte des Grafen Ludwig (I.)<br />
von Wirtemberg und Mömpelgard bekennen, daß der feste<br />
Werner von Tieringen, Vogt zu Hechingen, mit dem ehrbaren<br />
weisen Martin Holtzwart, Vogt zu Tübingen, von Amts<br />
wegen Streitigkeiten wegen Diensten und „anderen Sachen"<br />
gehabt und sie um deren Austrag gebeten hätten, wozu Graf<br />
Ludwig einer- und Graf Sigmund von Hohenberg sowie<br />
Junker Simon von Stoffeln, Freiherr zu Justingen, als Vormünder<br />
und Pfleger des unmündigen Grafen von Zollern<br />
anderseits ihr Einverständnis erklärt haben, und sie nun,<br />
nachdem sie auf beiderseitige Bitten und auf Befehl Graf<br />
Ludwigs den Austrag übernommen hätten, nach Anhörung<br />
beider Seiten und deren Kundschafter von Fall zu Fall so<br />
entscheiden:<br />
(1) In Hausen und anderen Orten im Killertal soll jede<br />
Partei den Ihren, unter wem sie auch sitzen, die Dienste selbst<br />
festsetzen, jedoch ohne der anderen Seite Eintrag zu tun, und<br />
zwar in dem Maß wie sie üblich waren, bevor Albrecht Hurnus<br />
sei., Altschultheiß zu Tübingen, im Auftrag der Frau von<br />
Mömpelgard sei., die damals Hechingen und anderen Besitz<br />
im Tal gehabt hatte, den Umfang der Dienste festgelegt hatte.<br />
Diese Regelung soll bis zur Mündigkeit des Grafen von Zollern<br />
gelten. Falls dann eine Partei eine Neuregelung anstrebt,<br />
soll die jetzige Regelung dem nicht im Wege sein. (2) Den<br />
Fladenmul soll der Vogt von Tübingen wegen der 6 fl vernehmen<br />
und dieser sich durch einen Fürsprech verantworten.<br />
Falls die Richter zu keinem Ergebnis kommen, sollen sie sich<br />
dahin wenden, wo sie ihr Recht holen. (3) In Sachen des<br />
Untergangs (Grenzbegehung) wegen der Weitraite zu Hausen<br />
Killertal 1<br />
Altar In Weilen Foto: Wedler<br />
min wurde sie gefoltert, und als sie das zweitemal vor den<br />
Richter kam, von ihrem eigenen Vater umgebracht.<br />
Außerdem erscheinen als Skulpturen des Meisters oder<br />
seiner Werkstatt die Heiligen: Margarete, Agathe, Christopherus<br />
und Dionysius, dann Johannes Evangelist und Andreas.<br />
Die vielfigurige Beweinung in Harthausen an der Scher<br />
wird sicher mit Unrecht auch dem Meister von Weilen zugerechnet.<br />
Eine solche spannungsgeladene Szenerie lag unserm<br />
Meister nicht. Der geistige Ausdruck der Geschichter<br />
und die Behandlung der Gewänder deuten auf einen ganz andern<br />
persönlichen Stil.<br />
Trotzdem müssen wir die Originalität des Meisters von<br />
Weilen anerkennen und dürfen ihn als eine Bereicherung im<br />
künstlerischen plastischen Schaffen der Spätgotik schätzen<br />
lernen, der die Unruhe der Zeitenwende in seinem individuellen<br />
Stil durch eine expressive Linienführung zum Ausdruck<br />
bringt. Seine Werke und auch die meisten seiner Werkstatt<br />
können sich im Reigen der spätgotischen Skulpturen wohl<br />
sehen lassen, wenn sie auch nicht zu den höchsten künstlerischen<br />
Leistungen gehören. Wedler, Kurt.<br />
dürfen beide Seiten den Untergängern Beweismittel und eingezogene<br />
Kundschaften vorbringen. Was die Untergänger nach<br />
Anhörung der Kundschafter und nach eigenem Erachten entscheiden,<br />
soll Rechtens sein. Die Kundschafter dürfen von der<br />
Sache selbst nicht berührt werden und ihre Zahl darf bei<br />
beiden Parteien 13 nicht überschreiten. (4) Wegen der beiden<br />
in Hechingen wohnhaften Töchter des Buchmüllers, Endlin<br />
des Bronbers und Aellin, Fritz Walckers Weib, und wegen<br />
des armen Mannes Konrad Bryol zu Starzein, der zur Zahlung<br />
von 30 fl angeleitet ist, wird entschieden: daß Konrad<br />
Bryol und Hans Binder der Sprengler von Tübingen Leibeigene<br />
des Herrn v. Wirtemberg, dafür aber die beiden Buchmüllerinnen<br />
Leibeigene des Herrn von Zollern werden sollen.<br />
Die 30 fl, zu deren Zahlung die Schwestern angeleitet sind,<br />
werden ihnen erlassen. Bryol soll dem Herrn von Zollern den<br />
Rest der 30 fl bezahlen. Die Verschreibung über 50 fl, die er<br />
nach dem Tod seines Vaters der Herrschaft Zollern gegeben<br />
hat, wird hinfällig und soll ihm durch den Vogt von Hechingen<br />
alsbald herausgegeben werden. Hans Sengler soll das<br />
Seine, das er in Hechingen besitzt, ausgefolgt werden. (5) Da<br />
der Baiinger die geforderten 10 fl dem Herrn von Wirtemberg<br />
schon bezahlt hat, soll es dabei bleiben. (6) Eigenleute der<br />
Herrschaft Zollern, die der Herrschaft Wirtemberg gehörende<br />
Eigengüter gekauft haben, und die der Vogt von Tübingen<br />
wie andere Herrenleute behandeln will, welches Recht ihm<br />
der Vogt von Hechingen bestreitet, besonders das Recht auf<br />
Erhebung des Landschadens (Steuer), soll der Vogt von Tübingen<br />
wie wirtembergische Untertanen behandeln. (7) Wegen<br />
des Rinds, das der Härin auf Befehl des Vogtes von<br />
Hechingen wegen ihres Erbteils an der Lehenschaft des Hofes<br />
zu Killer zu halten hat, was ihr der Vogt von Tübingen aber