Seite 1-44 (pdf, 10 Mb - Trafikantenzeitung
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zwei TransitschmuggelContaineraufgriffe<br />
ausmacht. Dafür gingen<br />
den österreichischen Zollfahndern<br />
21,5 Tonnen Tabak ins Netz,<br />
aus denen in einer illegalen Zigarettenfabrik<br />
in Maria Ellend rund<br />
20 Millionen Glimmstängel gefertigt<br />
und in für den Laien kaum<br />
vom Original unterscheidbaren<br />
MemphisPackungen verkauft<br />
werden hätten sollen.<br />
Wie große der Fälschungsanteil<br />
bei den der TÜVapprobierten<br />
Packungsstudie zugrunde gelegten 11.099<br />
weggeworfenen Leerschachteln ist, die<br />
in insgesamt 623 Gemeinden in ganz<br />
Österreich gesammelt wurden, läßt sich<br />
nicht erfassen, zumal das äußere Erscheinungsbild<br />
ein täuschend ähnliches ist<br />
und sich die Fakes von den Originalen<br />
nur durch eine Analyse der Tabakmischung<br />
abgrenzen ließen.<br />
Schmuggelzigaretten zu erwerben<br />
ist übrigens aufgrund der von<br />
Jahr zu Jahr steigenden Zahl von in<br />
Umlauf gebrachten Fälschungen<br />
Schmuggelzigaretten:<br />
Gesundheitsrisiko und<br />
empfindliche Strafen<br />
nicht nur ein gesundheitlich riskantes<br />
Geschäft, sondern kann<br />
auch den Käufer teuer zu stehen<br />
kommen: Pro StangenAufgriff<br />
fällt eine durchschnittliche Strafe von<br />
26 Euro an, zu der noch 37 Euro Zollgebühren,<br />
Tabaksteuer und Mehrwertsteuer<br />
hinzugerechnet werden. Insgesamt<br />
kostet ein solches Vergehen also mindestens<br />
63 Euro bei gleichzeitigem Verfall<br />
der Ware, für die er ja jenseits der Grenze<br />
in der MemphisPreisklasse so um die<br />
28 Euro bezahlt hat. Damit sind also<br />
summa summarum 91 Euro auf jeden Fall<br />
einmal pfutsch. In begründeten Verdachtsfällen,<br />
daß illegal eingeführte oder<br />
gekaufte Ware bereits verraucht wurde,<br />
wird das Strafausmaß noch empfindlich<br />
nach oben geschraubt.<br />
Aber nicht nur der Zoll, seit der<br />
Schengenerweiterung und Einführung<br />
der 200StückRegelung ist auch die<br />
Polizei jenen Ameisenschmugglern, die<br />
ihr Tabakwarenbudget durch Einkäufe<br />
jenseits der nicht mehr vorhandenen<br />
Grenzbalken zu minimieren versuchen,<br />
auf den Fersen. Wer mit mehr als den erlaubten<br />
200 Zigaretten mit fremd<br />
trafikantenzeitung 4/2008<br />
Min. Rat Herwig Heller (Finanzministerium)<br />
– BGO Komm. Rat<br />
Peter Rudolf Trinkl (Bundesgremium<br />
– Gerhard Unger<br />
(Bachler & Partners):<br />
Die professionellen Schmuggler<br />
ändern ständig ihre Methoden...<br />
SCHMUGGELBEKÄMPFUNG<br />
Mit der EU-Erweiterung fielen die Zollgrenzen<br />
zu den wichtigsten Herkunftsländern von<br />
Billig-Zigaretten weg und es dürfen nach den<br />
Vorgaben des EU-Rechts Zollkontrollen nur<br />
mehr stichprobenweise im Rahmen von<br />
mobilen Kontrollen erfolgen. Die Zollverwaltung<br />
– sie ist neu organisiert worden, wobei die<br />
nunmehr neun Zollämter im Binnenland liegen<br />
– hat die Schmuggel-Bekämpfungsmaßnahmen<br />
an die neuen Rahmenbedingungen<br />
angepaßt und auch den Bereich der<br />
Ermittlungstätigkeit intensiviert, sodaß<br />
auch der Wegfall der Grenzkontrollen mit<br />
Inkrafttreten des Schengenabkommens für die<br />
österreichische Steuer- und Zollverwaltung<br />
nur geringe Auswirkungen haben dürfte. Die<br />
Einhaltung der Einfuhrbeschränkungen von<br />
200 Stück für Zigaretten mit nicht-deutschsprachigen<br />
Gesundheits-Warnhinweisen wird<br />
auch durch mobile Kontrollen überprüft. Und<br />
zwar nicht nur vom Zoll, sondern auch von<br />
der Polizei. Darüber hinaus leistet auch die<br />
Schmuggelhiotline (0800 20 76 75) wertvolle<br />
Ausforschungstätigkeiten.<br />
sprachigen Gesundheitswarnungen<br />
aufgegriffen wird, hat ein Verwaltungsstrafverfahren<br />
zu gewärtigen,<br />
wobei die Strafbehörde die Bezirkshauptmannschaft<br />
ist.<br />
Und darüber hinaus registriert<br />
auch die Schmuggelhotline (0800<br />
20 76 75) rund <strong>10</strong>0 Anrufe pro<br />
Jahr, von denen einige spektakuläre<br />
Aufgriffe im Gefolge<br />
hatten.<br />
In einem Fall ging etwa der<br />
Hinweis darauf ein, daß eine in<br />
Wien wohnhafte Dame geschmuggelte<br />
Zigaretten verkaufe und die illegale Ware<br />
in ihrer Wohnung lagere. Dem ging ein<br />
privater Ermittler nach und beobachtete<br />
die Anlieferung mehrerer Kartons, in<br />
denen sich augenscheinlich Zigarettenstangen<br />
befanden. Die mit diesem Sachverhalt<br />
konfrontierte Zollfahndung führte<br />
eine Hausdurchsuchung durch – mit<br />
dem Ergebnis, daß mehrere hundert<br />
Stangen geschmuggelter<br />
Glimmstängel gefunden und<br />
sichergestellt werden konnten.<br />
Schmuggelhotline<br />
0800 20 76 75:<br />
<strong>10</strong>0 Anrufe pro Jahr<br />
In einem anderen Fall wurden<br />
einer Trafikantin in der Steiermark<br />
geschmuggelte Zigaretten<br />
zum Kauf angeboten. Sie lehnte<br />
ab, notierte sich aber das ausländische<br />
Fahrzeugkennzeichen des Anbieters.<br />
Dieses teilte sie der Schmuggelhotline<br />
mit, die ihrerseits diese Angaben an die<br />
Behörden weiterleitete. Monate später<br />
wurde das Fahrzeug eigentlich rein zufällig<br />
an einem österreichischen Grenzübergang<br />
angehalten und überprüft – und<br />
zwar aufgrund des Vermerks im Polizeicomputer<br />
besonders genau und schlußendlich<br />
mit Erfolg. Mehrere hundert<br />
Zigarettenstangen konnten sichergestellt<br />
und der Fahrzeuglenker angezeigt<br />
werden.<br />
Der Hinweis darauf, daß ein Herr in<br />
Oberösterreich an seinem Arbeitsplatz<br />
geschmuggelte Zigaretten verkauft, ließ<br />
einen Ermittler der Hotline aktiv werden.<br />
Dieser konnte einen schwunghaften<br />
Glimmstängelhandel auf dem Parkplatz<br />
des Firmengeländes beobachten. Diese<br />
Wahrnehmung wurde der Zollfahndung<br />
mitgeteilt, die ihrerseits eine Hausdurchsuchung<br />
vornahm und mehrere hundert