Seite 1-44 (pdf, 10 Mb - Trafikantenzeitung
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Rauchkultur<br />
Biedermeierpfeifentisch (oben)<br />
– Tabakwarenfachgeschäft<br />
Raucherstuhl in der Raucherecke<br />
4 trafi kantenzeitung zeitung 4/2008<br />
Ausstellungsbeteiligungen der Art Collection Austria Tabak 2008<br />
Vom amerikanischen Westen<br />
bis zur barocken Schnupfkultur<br />
A<br />
Austria Tabak, deren historische Sammlung seit<br />
einigen Jahren im Schloß Schönbrunn eingelagert<br />
ist, wird heuer in Sonderausstellungen zahlreiche<br />
Objekte einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich<br />
machen.<br />
Zunächst eröffnet im April in der Kunsthalle<br />
Krems die Ausstellung „Der amerikanische<br />
Westen. Von Indianern und Österreichern“.<br />
Österreichern“<br />
Hier wird unter anderem eines der Highlights der<br />
Sammlung zu sehen sein: eine über 80 cm lange<br />
Meerschaumprunkpfeife, welche die Landung<br />
von Christoph Columbus in Amerika thematisiert.<br />
Ebenso wird eine für die Wiener Weltausstellung<br />
1873 ange fertigte Meerschaumpfeife, die Europa<br />
auf den von den Allegorien der Kontinente Asien,<br />
Australien, Amerika und Afrika getragenen Weltkugel<br />
thronend zeigt, präsentiert.<br />
Auf der Oberösterreichischen Landesausstellung<br />
in Bad Ischl „Menschen, Mythen, Monarchen“<br />
wird die Sammlung mit einigen Rauchaccessoires<br />
aus dem persönlichen Besitz Kaiser Franz Josephs I.<br />
vertreten sein. Gezeigt werden unter anderem<br />
sein Meerschaumcigarrenspitz, ein kostbares<br />
Zigaretten etui und ein Originalcigarrenrest.<br />
Im Juli wird in der Hofburg in Innsbruck einer<br />
Sonderaustellung zum Thema Wiener Werkstätte<br />
des Museums für angewandte Kunst (MAK) eröffnet.<br />
In ihrem Rahmen werden rund 70 für die damalige<br />
Tabak-Regie angefertigte Werbeentwürfe von<br />
Künstlern der Wiener Werkstätte zu sehen sein.<br />
Die im Besitz der Austria Tabak befi ndlichen Entwürfe<br />
wurden wissenschaftlich aufgearbeitet und<br />
werden hier erstmals dem Publikum vorgestellt.<br />
Ebenfalls im Juli eröffnet in der Salzburger Residenzgalerie<br />
die Ausstellung „Süße Laster,<br />
lässliche Moral. Die Sünde als Thema in<br />
der Kunst“. Dort werden aus der Sammlung<br />
zum Thema Tabak sechs hochkarätige Leihgaben<br />
gezeigt, wie etwa „Die Odaliske“ von Heinrich Leffl er.<br />
Im Oktober wird in der Marktgemeinde Frastanz die<br />
Ausstellung „Tabak und Orient“ mit rund hundert<br />
Exponaten aus der Tabaksammlung er öffnet<br />
– und in der langen Nacht der Museen werden die<br />
Besucher in die Kunst des Wasserpfeife-Rauchens<br />
eingeführt.<br />
Ab November bis Ostern 2009 sind rund <strong>10</strong>0 der<br />
schönsten und kostbarsten Schnupftabakdosen<br />
der Sammlung in einer eigenen Sonderausstellung<br />
„Die Sehnsucht der lüstern Nase – barocke<br />
Schnupfkultur“ im Barockmuseum in Salzburg<br />
zu sehen, darunter eine Dose aus der legendären<br />
Dosensammlung Friedrichs des Großen.<br />
Tabakmuseum in der Pfeilburg Fürstenfeld<br />
Die Pfeilburg in Fürstenfeld gilt als das älteste von Austria Tabak illustrieren die Entwicklung<br />
profane Gebäude der Stadt. Das Haus blickt auf dieses Genußmittels. Von den Anfängen als bota-<br />
eine wechselvolle Geschichte zurück; es diente nische Rarität in den Gärten der Herrscher, über<br />
als Wehrturm, Wohnsitz eines Adeligen, Kaserne, die Einführung des Rauchens aus Tonpfeifen, das<br />
Schule, Militärspital und Armenhaus. 1693 bis Schnupfen aus kostbaren Dosen, das Rauchen<br />
1781 beherbergten seine<br />
von Meerschaum- und<br />
Gemäuer die älteste<br />
Tabakfabrik Österreichs,<br />
die – den damaligen<br />
Zigarettenstopfmaschine<br />
um 1885<br />
Porzellanpfeifen bis zur<br />
Cigarre und Zigarette<br />
spannt sich der Bogen<br />
Konsumgewohnheiten<br />
der kulturhistorisch<br />
entsprechend – Schnupf-<br />
und kunsthandwerklich<br />
und Pfeifentabak<br />
bedeutsamen Exponate.<br />
produzierte.<br />
Ein Schwerpunkt ist der<br />
Die Fabrik entwickelte<br />
Tabakgeschichte vor Ort<br />
sich in kürzester Zeit zum<br />
gewidmet. Arbeitszeichen<br />
Lebensnerv der Region.<br />
und Arbeitsmünzen,<br />
Der Anbau und die Ver-<br />
Geräte zur Herstelarbeitung<br />
des Tabaks<br />
lung von Cigarren,<br />
sicherten die Lebensbasis<br />
Dokumente, Pläne und<br />
für Generationen von<br />
historisches Foto material<br />
Fürstenfeldern – um 1900<br />
dokumentieren anschauanschau- waren in der inzwischen in ein neues, größeres lich die im Jahr 2005 zu Ende gegangene über<br />
Gebäude übersiedelten Fabrik über 2.200 Menschen dreihundertjährige Fabriksgeschichte.<br />
beschäftigt. Ab 1820 wuchs die Produktpalette, Öffnungszeiten: April bis Oktober: Dienstag<br />
es wurden zusätzlich Cigarren produziert, ab 1873 bis Sonntag, 15 - 18 Uh; r November bis März:<br />
kamen Zigaretten dazu.<br />
Samstag 14 - 17 Uhr<br />
Eingedenk der mit dem Tabak verbundenen Ge- Ge- Führungen für Gruppen ab sechs Personen sind<br />
schichte der Pfeilburg, wurde hier 1999 ein auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich. Dauer<br />
Tabakmuseum eingerichtet. Über 300 Expo- circa eine Stunde. Voranmeldung im Tourismusnate<br />
aus der Tabakhistorischen Sammlung büro unter 03382/55470.