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W Wie Whisky - auf sandig-fg.de!

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zweifelhafte Ehre, <strong>de</strong>r teuerste <strong>Whisky</strong> zu sein. Es ist abzusehen, dass bald die<br />

erste Flasche für 50.000 € unter <strong>de</strong>n Auktionshammer kommt. <strong>Whisky</strong> ist hier<br />

<strong>de</strong>m Rotwein dicht <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n Fersen, doch sollten wir ihm wünschen, besser nicht<br />

dort anzukommen. Was be<strong>de</strong>utet es für die Qualität eines Getränkes, wenn die<br />

ganze Produktion bereits zu einem Wahnsinnspreis<br />

verk<strong>auf</strong>t ist, aber noch keine Zunge in <strong>de</strong>n Genuss<br />

<strong>de</strong>s Getränkes kam? Und wie ist es um ein Getränk<br />

bestellt, wenn die Mega-Seller Holzspäne in die<br />

großen Tanks schmeißen um eine Barrique-Reifung<br />

zu imitieren?<br />

Derzeit ist nicht zu erkennen, dass eine solche<br />

Entwicklung <strong>de</strong>m <strong>Whisky</strong> bevorsteht, aber auch so ist<br />

manches mit einem Fragezeichen zu versehen. Es<br />

gibt eine ganze Reihe kleinerer Distillery-Vorhaben in<br />

verschie<strong>de</strong>nen Teilen <strong>de</strong>r Welt, von Finnland über die<br />

Shetlands bis hin nach Amerika. Ob diese Projekte<br />

jemals in Produktion gehen und ihre Produkte als<br />

akzeptablen <strong>Whisky</strong> verk<strong>auf</strong>en können, steht <strong>de</strong>rzeit<br />

noch in <strong>de</strong>n Sternen, <strong>de</strong>nn momentan sind sie kaum<br />

mehr als eine riskante Geldanlage. Auch bei <strong>de</strong>n<br />

Großen <strong>de</strong>s Business muss hinterfragt wer<strong>de</strong>n, ob<br />

z.B. alle Kapazitätsausweitungen mit <strong>de</strong>m<br />

Qualitätsanspruch übereingehen, ob das<br />

Fassmanagement mit <strong>de</strong>r Ausweitung <strong>de</strong>r Produktion<br />

mithalten kann o<strong>de</strong>r ob es <strong>de</strong>r Sammelbegeisterung<br />

wirklich gut tut, wenn man viele Jahrgänge einer<br />

Distillery wie aus <strong>de</strong>m Katalog dort eink<strong>auf</strong>en kann.<br />

Statt Sammlerinstinkt ist da plötzlich nur noch das<br />

dicke Portemonnaie gefragt – so wie bei <strong>de</strong>m<br />

Menschen aus <strong>de</strong>r Finanzwelt, <strong>de</strong>r mal eben 14<br />

Flaschen 50jährigen Dalmore k<strong>auf</strong>t und anschließend<br />

davon <strong>auf</strong> seinem 40. Geburtstag ausschenkt.<br />

Abbildung 56: Ardbeg 1965<br />

Wer sich allerdings ein Ziel setzen möchte, nach <strong>de</strong>m<br />

Motto, <strong>de</strong>n will ich wenigstens einmal in meinem Leben probieren, <strong>de</strong>m empfehle<br />

ich entwe<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n 1948er Macallan o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n 1972er o<strong>de</strong>r 1974er Ardbeg. Man<br />

kann lange darüber diskutieren, ob diese Flaschen ihr Geld wert sind, in <strong>de</strong>m<br />

Sinne, was sich ansonsten damit k<strong>auf</strong>en ließe, aber sie bleiben als <strong>Whisky</strong><br />

wirklich ein Genuss, <strong>de</strong>n zu probieren ein Erlebnis ganz beson<strong>de</strong>rer Güte ist.

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