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W Wie Whisky - auf sandig-fg.de!

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36<br />

Was hat Farbstoff im <strong>Whisky</strong> zu suchen?<br />

Abbildung 38: Farbgebung nachträglich<br />

Abbildung 39: Farbe <strong>auf</strong>grund <strong>de</strong>r<br />

Nutzung von Sherryfässern<br />

Die naheliegen<strong>de</strong> Antwort: nichts!<br />

Und doch fügen eine ganze Reihe von Unternehmen<br />

ihrem Produkt Farbstoff hinzu und erzürnen damit<br />

eine Konsumentengruppe, die lieber ein Produkt<br />

hätte, das ohne Farbstoff geliefert wird.<br />

Die Begründung <strong>de</strong>r Hersteller: Eine<br />

einheitliche Farbgebung ist für die<br />

Mehrzahl <strong>de</strong>r Käufer wichtig.<br />

Die Zugabe von Farbstoff muss bei in Deutschland<br />

verk<strong>auf</strong>ten Flaschen <strong>auf</strong> <strong>de</strong>m Label angegeben sein.<br />

<strong>Whisky</strong> als Naturprodukt ist von Fass zu Fass<br />

an<strong>de</strong>rs und so variiert auch die Farbe. Da die<br />

meisten Kun<strong>de</strong>n aber erwarten, so die Hersteller,<br />

dass ein Markenprodukt gestern, heute und morgen<br />

gleich aussieht, sorgen sie mit Zuckercouleur für ein<br />

einheitliches Aussehen.<br />

Die an<strong>de</strong>re Seite argumentiert natürlich an<strong>de</strong>rs:<br />

Kun<strong>de</strong>n, mit Wissen um das Produkt: Die<br />

nachträgliche Färbung ist Betrug am<br />

Konsumenten<br />

Diese Käufer wür<strong>de</strong>n lieber die Originalfarbe <strong>de</strong>s<br />

Produktes sehen und sie gehen sogar so weit, dass sie<br />

behaupten, dass <strong>de</strong>r Farbstoff (und <strong>de</strong>r Name<br />

Zuckercouleur gibt ja Anlass dazu) auch <strong>de</strong>n<br />

Geschmack beeinflusst. Zumin<strong>de</strong>st das zuletzt genannte<br />

Argument kann <strong>de</strong>r Autor nicht nachvollziehen. Wer<br />

jemals Zuckercouleur probiert hat und selbst getestet hat<br />

wie stark man diesen Stoff verdünnen muss, um eine<br />

Flasche <strong>Whisky</strong> nicht in flüssige Kohle zu verwan<strong>de</strong>ln,<br />

und wer dann noch ein Blind-Tasting mit <strong>de</strong>mselben<br />

<strong>Whisky</strong> in dunklen Gläsern einmal gefärbt und einmal<br />

ungefärbt veranstaltet hat, wird sich <strong>de</strong>r Argumentation,<br />

dass die nachträgliche Färbung auch <strong>de</strong>n Geschmack<br />

beeinflusst, nicht anschließen können.<br />

Zuckercouleur ist in <strong>de</strong>r angewen<strong>de</strong>ten Verdünnung mit <strong>de</strong>r „durchschnittlichen“<br />

geschmacklichen Sensibilität nicht zu schmecken<br />

Den Wunsch, ein ungefärbtes Produkt genießen zu können, kann <strong>de</strong>r Autor<br />

trotz<strong>de</strong>m unterstützen, allerdings nur bis zu einem gewissen Grad. Denn wenn die<br />

Argumentation <strong>de</strong>r Hersteller richtig ist und sie Kun<strong>de</strong>n verlieren, wenn sie nicht<br />

färben, dann wür<strong>de</strong> das letztlich die Vielfalt <strong>auf</strong> <strong>de</strong>m <strong>Whisky</strong>markt einschränken,<br />

weil viele Destillerien keinen Kun<strong>de</strong>nschwund finanziell verkraften können.

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