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Verkehrsvernetzung heißt das Zauberwort der Zukunft

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logistik<br />

I mIttwoch, 18. maI 2011 EntgEltlIchE BEIlagE dEr mEdIaprInt<br />

UmSTrITTENEr KNoTEN<br />

<strong>der</strong> neue ÖBB-terminal in wien-Inzersdorf wird 324<br />

millionen € kosten und soll als Verkehrsknoten mensch<br />

und Umwelt entlasten. Kritiker sehen <strong>das</strong> an<strong>der</strong>s.<br />

SEITE 10<br />

Wirtschaft ohne Aber<br />

wenn uns die wirtschaftliche Entwicklung österreichs<br />

am herzen liegt, dann müssen wir betriebliche<br />

ansiedlungen nicht nur zulassen, son<strong>der</strong>n<br />

unternehmen die wege dafür ebnen. Das geht nicht ohne<br />

ausbau <strong>der</strong> infrastruktur. und dieser ausbau darf – bei<br />

aller berücksichtigung menschen- und umweltgerechter<br />

kriterien – die tatsächlichen anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> wirtschaft<br />

nicht außer acht lassen. wirtschaften ist auch was Menschengerechtes,<br />

vergessen wir <strong>das</strong> nicht! politiker haben es<br />

gerne, mit Entwicklungsplänen zu spielen, setzen jedoch<br />

ständig ein einschränkendes aber dazu. wir sind für erneuerbare<br />

Energie, aber nicht fürs konkrete wasserkraftwerk.<br />

wir stehen auf bildung, aber nicht für die neue schule. wir<br />

for<strong>der</strong>n die verlagerung von Güterverkehr auf die Donau,<br />

aber wollen sie nicht ausbauen. vergessen wir dieses aber<br />

und kümmern wir uns darum, wovon wir morgen wirklich<br />

leben werden. – Fg<br />

AUgEN Für DIE SchÖNhEIT<br />

gwcosmetics verschönert die augen von Frauen in 65<br />

län<strong>der</strong>n. mit <strong>der</strong> neuen Zentrale in leopoldsdorf samt<br />

eigenem lager geht man jetzt auf wachstumskurs.<br />

SEITE 22<br />

<strong>Verkehrsvernetzung</strong> <strong>heißt</strong><br />

<strong>das</strong> <strong>Zauberwort</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong><br />

nicht nur österreich, ganz Europa braucht<br />

eine sinnvolle verkehrsplanung. sie darf aber<br />

nicht von oben diktiert werden und<br />

schiene o<strong>der</strong> wasserweg bevorzugen,<br />

sagen Experten.<br />

Gebraucht werden<br />

terminals, an denen<br />

unterschiedliche<br />

verkehrsträger<br />

ihre stärken<br />

verknüpfen<br />

und industriebetriebe<br />

sich<br />

ansiedeln<br />

können.<br />

Nur wenige<br />

Bahnen werden<br />

überleben<br />

Eine liberalisierte bahn, die<br />

nationale Grenzen überschreitet,<br />

wünscht sich die schenker<br />

& co aG. für Europa sei die<br />

bahn auch künftig unverzichtbar,<br />

meint vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Elmar wieland. Doch<br />

nur wenige große bahnen<br />

– wie etwa die Db o<strong>der</strong> die<br />

fran zösische bahn – werden<br />

überleben. Die öbb hätten<br />

chancen in osteuropa, wenn<br />

die wirtschaftliche rettung <strong>der</strong><br />

rail cargo austria gelingt.<br />

SEITE 9<br />

wko<br />

Schafft Fakten<br />

für den Donauraum<br />

Der worte sind genug gewechselt,<br />

lasst uns auch<br />

endlich taten sehen: Die<br />

Eu-kommission hat eine<br />

Donauraum-strategie entwickelt,<br />

die impulse für<br />

regionenübergreifende<br />

wirtschaftsprojekte gibt.<br />

wir brauchen dazu keine<br />

neuen Gesetze, keine neuen<br />

organisationen und kein<br />

zusätzliches Geld, sagt die<br />

Eu. Die län<strong>der</strong> und unternehmen<br />

sollen selbst etwas<br />

tun. österreich hat längst<br />

fotolia/alina isakovich<br />

AUS DEr WIlDNIS IN AllE WElT<br />

wie <strong>das</strong> 22-köpfige logistik-team des Zulieferers<br />

pollmann im waldviertel die wettbewerbsfähigkeit des<br />

Betriebs steigert, erzählt logistik-chef michael hauer.<br />

SEITE 25<br />

seine chancen erkannt und<br />

will sie sich nicht entgehen<br />

lassen. Die via donau koordiniert<br />

den bereich „verbesserung<br />

<strong>der</strong> Mobilität<br />

und Multimodalität – binnenwasserstraßen“.<br />

welche<br />

Möglichkeiten sich hier für<br />

österreichs Donauhäfen,<br />

für logistiker und die industrie<br />

eröffnen, diskutierten<br />

politiker, unternehmer<br />

und hafenvertreter auf <strong>der</strong><br />

transport logistic München.<br />

SEITE 17<br />

öbb<br />

fotolia/Eray<br />

istockphoto/Drbouz<br />

NÖ verstärkt<br />

Funktion als<br />

Drehscheibe<br />

nie<strong>der</strong>österreich will sich langfristig<br />

als attraktiver logistikstandort<br />

positionieren. Der<br />

vor drei Jahren gegründete<br />

logistik cluster trägt sein<br />

scherflein dazu bei. clustermanager<br />

christian Ecker<br />

zieht eine positive bilanz: „seit<br />

2008 ist es uns gelungen, weite<br />

teile <strong>der</strong> wirtschaft vom nutzen<br />

regionaler kooperationen<br />

zu überzeugen.“ unternehmer<br />

sagen, wie ihnen <strong>der</strong> logistik<br />

cluster tatsächlich nützt.<br />

SEITEN 26, 27


2 loGistik KURIER<br />

mIttwoch, 18. maI 2011<br />

porr aG<br />

Die Nase vorn durch Schnelligkeit<br />

Auf einem Areal von 109 hektar – so groß wie <strong>der</strong> 8. wiener gemeindebezirk – entsteht nicht nur <strong>der</strong> neue wiener hauptbahnhof, son<strong>der</strong>n auch ein neues Stadtviertel: porr ist mit von <strong>der</strong> partie<br />

Der neue porrchefkarlheinz<br />

strauss<br />

erwartet erst<br />

für 2013 eine<br />

Erholung <strong>der</strong><br />

bauindustrie.<br />

schnelligkeit und flexibilität<br />

– logistische Erfolgskriterien<br />

– sollen<br />

künftig im porr-konzern <strong>das</strong><br />

Geschäftsleben beherrschen.<br />

karl-heinz strauss, seit 13.<br />

september des vorjahres<br />

vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

porr aG, sieht mit <strong>der</strong> neuen<br />

struktur des baukonzerns, die<br />

heuer am 1. april implementiert<br />

wurde, <strong>das</strong> unternehmen<br />

schlagkräftig aufgestellt. Die<br />

nähe zum kunden ist vorrangig.<br />

„in zukunft wird nicht <strong>der</strong><br />

Größte die nase vorn haben,<br />

son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> schnellste und<br />

flexibelste.“<br />

Deswegen hat sich porr<br />

schlank aufgestellt, mit flachen<br />

strukturen und klarer<br />

führungsverantwortung (siehe<br />

substory). „Die Mitarbeiter<br />

tragen diese reorganisation<br />

mit“, sagt strauss. keiner<br />

<strong>der</strong> 12.000 Mitarbeiter wurde<br />

in <strong>der</strong> dreijährigen, vergangenen<br />

krisenzeit abgebaut.<br />

aufgrund <strong>der</strong> reorganisation<br />

sollen Mitarbeiter verstärkt in<br />

jenen bereichen eingesetzt,<br />

für die sie gebraucht werden<br />

und für die sie am besten<br />

geeignet sind.<br />

natürlich hat porr-chef<br />

strauss noch viele wünsche<br />

offen. Er hat in einer zeit im<br />

konzern führungsverantwortung<br />

übernommen, als die<br />

bauindustrie – wie immer<br />

Impressum<br />

porr<br />

Porr-chef Karl-heinz Strauss<br />

zeitverzögert – noch tief in <strong>der</strong><br />

krise steckte. „Ein Ende war<br />

nicht absehbar“, sagt strauss,<br />

<strong>der</strong> für heuer und nächstes<br />

Jahr eine „seitwärtsbewegung“<br />

erwartet, „wenn nicht<br />

etwas Gravierendes passiert“.<br />

Mit einer wirklichen Erholung<br />

<strong>der</strong> bauindustrie rechnet<br />

er erst ab 2013. Das vergangene<br />

Jahr war für porr sehr<br />

schwierig. Die privaten investoren<br />

haben sich zurückgehalten<br />

und die konjunkturpakete<br />

sind ausgelaufen. trotzdem<br />

ist die auslastung für strauss<br />

zufriedenstellend. „besser<br />

sein könnte es immer“, meint<br />

er dazu. „aber wir sind in so<br />

vielen län<strong>der</strong>n – an die 18 –<br />

aufgestellt, <strong>das</strong>s wir rückgänge<br />

in einem land mit wachstum<br />

in an<strong>der</strong>en auffangen<br />

können.“ für heuer erwartet<br />

strauss ein mo<strong>der</strong>ates umsatz-<br />

und Ergebniswachstum.<br />

Aufträge für österreich, wo<br />

konjunkturpakete auslaufen<br />

und sparpakete greifen, ist es<br />

laut strauss schon erfreulich,<br />

<strong>das</strong>s laufende bauvorhaben<br />

weitergeführt werden. Jüngst<br />

erst hat porr die ausschreibung<br />

<strong>der</strong> s10, <strong>der</strong> schnellstraße<br />

linz nach freistadt,<br />

allein gewonnen. und auch<br />

im bahnbau sei porr in österreich<br />

„nicht mehr wegzudenken“.<br />

im ausbau <strong>der</strong> bahn ist<br />

österreich laut strauss schon<br />

weit fortgeschritten. Das interesse<br />

konzentriere sich jetzt<br />

auf den schienenausbau in<br />

osteuropa. „hier erwarten<br />

wir vermehrt aufträge beispielsweise<br />

aus bulgarien und<br />

an<strong>der</strong>en südosteuropäischen<br />

län<strong>der</strong>n.“ neue bahnkorridore<br />

machen für strauss insofern<br />

sinn, als sich bei genügen<strong>der</strong><br />

infrastruktur firmen<br />

ansiedeln und arbeitsplätze<br />

geschaffen werden. Deswegen<br />

mache auch <strong>der</strong> koralmtunnel<br />

sinn.<br />

im logistikbereich ist porr<br />

von beteiligungen bis hin zum<br />

industriebau tätig. „Das reicht<br />

von <strong>der</strong> baulogistik bis zur<br />

schlüsselfertigen Übergabe<br />

und bis zum bau von logistikterminals.“<br />

schön sei, <strong>das</strong>s<br />

dabei manchmal auch so große<br />

logistikprojekte wie etwa<br />

werndorf bei Graz darunter<br />

seien. Gewehr bei fuß steht<br />

porr auch beim ausbau <strong>der</strong><br />

infrastruktur im Donauraum,<br />

wie von <strong>der</strong> Eu-kommission<br />

gewünscht.<br />

an infrastrukturinvestitionen,<br />

meint strauss, werde die<br />

öffentliche hand – auch wenn<br />

sie jetzt manches verschiebe<br />

– nicht vorbeikommen. künftig<br />

müsse viel in sicherheit,<br />

komfort und instandhaltung<br />

investiert werden.<br />

▸ reorganisation<br />

Beschlüsse aus gemeinsamer Verantwortung<br />

an <strong>der</strong> spitze des<br />

porr-konzerns steht<br />

eine schlanke holding<br />

mit vier stabsstellen:<br />

strategie und Mergers &<br />

acquisitions, interne revision,<br />

konzernmanagement<br />

sowie kommunikation.<br />

alle an<strong>der</strong>en abteilungen<br />

in <strong>der</strong> holding sind im<br />

shared service center zusammengefasst.<br />

Dieses soll<br />

als große und einheitliche<br />

abteilung zentrale Dienstleistungen<br />

für den gesamten<br />

konzern anbieten.<br />

unter <strong>der</strong> holding gibt es<br />

die porr bau Gmbh, die für<br />

regionen und sparten verantwortlich<br />

ist. Dazu gehört die<br />

neue große sparte infrastruktur,<br />

die den tunnelbau, bahn-<br />

und leitungsbau, Grundbau,<br />

allgemeinen ingenieurbau,<br />

kraftwerke und Großprojekte<br />

beinhaltet. Daneben gibt es<br />

noch die sparte international,<br />

die <strong>das</strong> Joint venture mit <strong>der</strong><br />

türkischen renaissance-Gruppe<br />

betreut. in allen regionen,<br />

sparten und in den abteilungen<br />

darunter gilt <strong>das</strong> strikte<br />

vier-augen-prinzip zwischen<br />

kaufleuten und technikern.<br />

wesentlich für vorstandsvorsitzenden<br />

strauss sind<br />

künftig die neuen konzernleitungssitzungen,<br />

an denen<br />

die holdingvorstände mit den<br />

spartengeschäftsführern, <strong>der</strong><br />

leitung immobilienentwicklung<br />

und dem personalleiter<br />

teilnehmen. „so hat <strong>das</strong><br />

gesamte Management den<br />

gleichen informationsstand<br />

und kann aus gemeinsamer<br />

verantwortung heraus beschlüsse<br />

fassen“, sagt strauss.<br />

medienhaber, herausgeber & Verleger:mediaprintZeitungs-undZeitschriftenverlaggmbh.&coKg,1190wien,muthgasse2(Verlagsort)•hersteller:mediaprintZeitungsdruckereigmbh&coKg,1230wien•gesamtanzeigenleitung:prok.richardKaufmann<br />

Projektleitung:gerhardSchlögel,schloegel@mediaprojekte.at•redaktion:dr.Franzgansrigler,gansrigler@mediaprojekte.at•redaktionsanschrift:1050wien,gassergasse19/1-B3•grafische Produktion:Klepp&partnersgmbh.,1190wien<br />

porr<br />

In rumänien saniert porr auf einer länge von 48 Kilometern die Strecke<br />

campina-predeal <strong>der</strong> Eisenbahnlinie Bukarest-Brasov<br />

▸ Expansion<br />

Fit für künftiges wachstum<br />

porr plant Expansionen<br />

nach Quatar,<br />

oman, turkmenisten,<br />

aserbaidschan und<br />

russland und wird sich<br />

hier an großen ausschreibungen<br />

beteiligen. Das<br />

stadion in libyen wurde<br />

vorläufig auf Eis gelegt. Die<br />

genannten Märkte werden<br />

mit dem 50-prozent-partner<br />

renaissance bearbeitet,<br />

<strong>der</strong> dort stark vertreten<br />

ist. „Da ergänzt sich unser<br />

technologisches knowhow<br />

mit <strong>der</strong> lokalen präsenz<br />

vor ort“, sagt strauss.<br />

künftig setzt die porr-<br />

Gruppe auf heimmärkte<br />

– österreich, Deutschland,<br />

schweiz, polen –, in denen<br />

porr in voller leistungsbreite<br />

präsent ist, auf<br />

kernmärkte – cEE/sEEregion<br />

–, in denen sich <strong>das</strong><br />

unternehmen auf projekte<br />

und einzelne kompetenzen<br />

konzentriert, sowie die<br />

öbb/alDinGEr & wolf<br />

internationalen Märkte, die<br />

bevorzugt im rahmen des<br />

Joint venture mit renaissance<br />

bearbeitet werden. strauss:<br />

„Es ist unser ziel, gut gehende<br />

kernmärkte zu heimmärkten<br />

aufzuwerten.“<br />

2010 war <strong>das</strong> dritte Jahr in<br />

folge, in dem die europäische<br />

bauwirtschaft krisenbedingt<br />

mit einem rückgang zu<br />

kämpfen hatte. auch die porr<br />

konnte sich diesem allgemeinen<br />

trend nicht entziehen.<br />

Die produktionsleistung <strong>der</strong><br />

Gruppe liegt mit 2,8 Milliarden<br />

€ (minus 1,8 prozent)<br />

leicht hinter dem vorjahr,<br />

zeigt sich laut strauss aber<br />

stabiler als <strong>der</strong> Durchschnitt<br />

<strong>der</strong> bauwirtschaft (minus 3,3<br />

prozent). angesichts diverser<br />

Einmaleffekte im rahmen<br />

<strong>der</strong> optimierung <strong>der</strong> künftigen<br />

prozessabläufe sank <strong>das</strong><br />

betriebsergebnis vor zinsen<br />

und steuern (Ebit) 2010 auf<br />

49,1 Millionen €.


KURIER<br />

mIttwoch, 18. maI 2011 loGistik 3<br />

knapp aG<br />

open Shuttles suchen sich selbst den Weg<br />

knapp hat<br />

2010/11 den<br />

höchsten umsatz<br />

seiner Geschichte<br />

erzielt.<br />

heuer wird’s<br />

noch besser.<br />

Das am 31. März zu<br />

Ende gegangene wirtschaftsjahr<br />

2010/11<br />

bringt <strong>der</strong> steirischen knapp<br />

aG einen rekordumsatz. Die<br />

exakten Ergebniszahlen des<br />

lagerlogistik-spezialisten stehen<br />

noch nicht fest. „aber<br />

wir haben den höchsten um-<br />

ZAhlEN, DATEN, FAKTEN<br />

satz in <strong>der</strong> unternehmensgeschichte<br />

erzielt“, sagt cEo<br />

Eduard wünscher. für <strong>das</strong><br />

laufende wirtschaftsjahr<br />

2011/12 hat er einen noch<br />

darüber liegenden umsatz<br />

budgetiert. „und <strong>der</strong> ist mit<br />

aufträgen schon sehr gut<br />

abgesichert.“<br />

zuletzt war <strong>der</strong> umsatz<br />

von 239 Millionen € im wirtschaftsjahr<br />

2008/09 auf 204,6<br />

Millionen € im Jahr 2009/10<br />

gesunken. knapp hat im vorjahr<br />

mit dem kauf <strong>der</strong> bielefel<strong>der</strong><br />

Dürkopp för<strong>der</strong>technik<br />

Gmbh – umsatz: 30 Millionen<br />

€ – sein produktportfolio<br />

erweitert und kann jetzt auch<br />

hängeför<strong>der</strong>technik für den<br />

Modelager-bereich anbieten.<br />

„wir sind ein Jahr gemeinsam<br />

unterwegs und haben in diesem<br />

Jahr große referenzanla-<br />

Firmensitz <strong>der</strong> knapp aG ist hart bei Graz.<br />

Umsatz: 2009/10 (per 31. März): 204,6 Millionen €, nach<br />

239 Millionen € im wirtschaftsjahr davor. Das soeben abgeschlossene<br />

wirtschaftsjahr 2010/11 bringt den höchsten<br />

umsatz in <strong>der</strong> unternehmensgeschichte (budgetiert waren<br />

248 Millionen €). Das laufende wirtschaftsjahr soll noch<br />

besser werden.<br />

Investitionen: zuletzt 18 Millionen € in neue firmenzentrale<br />

mitarbeiter: weltweit 1850, in Graz 650<br />

Exportquote: 99 prozent<br />

geschäftstätigkeit: lagerlogistiker knapp entwickelt mit<br />

kunden in aller welt maßgeschnei<strong>der</strong>te Gesamtsysteme<br />

– und zwar für die bereiche pharma, tobacco, cosmetics,<br />

audio & video, office, fashion und retail.<br />

Erwartungen, die übertroffen werden. Das ist es, was unsere Kunden<br />

begeistert. Mit einer proaktiven Organisation, nahtlos über Län<strong>der</strong>grenzen<br />

hinweg und Mitarbeitern, die durch Kompetenz und Lösungsorientierung<br />

überzeugen, arbeiten wir täglich an unserem Ziel – Kundenbegeisterung.<br />

Erleben Sie selbst: GW bewegt.<br />

Servicetelefon 0800.201.666 www.gw-world.com<br />

allE fotos knapp<br />

Knapp-cEo Eduard wünscher<br />

gen gebaut“, sagt Gerald hofer,<br />

chief Executive customer<br />

relations bei knapp.<br />

weil die Geschäfte so gut<br />

laufen, sucht knapp-chef<br />

wünscher neue Mitarbeiter<br />

– vor allem in den bereichen<br />

software, logistik und projektmanagement.<br />

knapp hat<br />

aktuell weltweit 1850 Mitarbeiter.<br />

Die Exportquote beträgt<br />

99 prozent.<br />

Mit seiner hängeför<strong>der</strong>technik,<br />

sortiertechnik und<br />

den open shuttles möchte<br />

wünscher seine Marktposition<br />

als Global player weiter<br />

ausbauen. „unsere open<br />

shuttles fahren wirklich frei,<br />

nicht auf einem programmierten<br />

weg“, macht wünscher<br />

auf einen wesentlichen<br />

unterschied zum Mitbewerb<br />

aufmerksam. „Man kann sich<br />

in den weg hineinstellen und<br />

<strong>das</strong> shuttle weicht aus.“ Eine<br />

Knapp entwickelt höchst ergonomische pick-it-easy-arbeitsplätze<br />

innovation seien auch die<br />

pick-it-easy-arbeitsplätze, „ergonomisch<br />

ausgerichtet, mit<br />

hoher kommissionierleistung<br />

und hoher Qualitätskotrolle“.<br />

allein auf weiter flur sieht<br />

sich wünscher auch beim<br />

system pick-by-vision, <strong>das</strong><br />

von kunden schon eingesetzt<br />

werde. „Die kundenreaktion<br />

ist sehr positiv, weil sie sehen,<br />

<strong>das</strong>s wir uns mit breiten und<br />

zukunftsweisenden themen<br />

beschäftigen.“<br />

Die wirtschaftskrise sei<br />

zwar überwunden, <strong>der</strong> schrecken<br />

sitze aber noch vielen<br />

in den knochen, was zögerliches<br />

investitionsverhalten zur<br />

folge habe. nichts sei mehr<br />

wie vorher: Der Druck auf<br />

firmen, zu investieren, steige,<br />

the orange way of Service Excellence<br />

sagt wünscher. firmen haben<br />

zugewartet, nun müsse alles<br />

in möglichst kurzer lieferzeit<br />

über die bühne gehen.<br />

Die politik, meint <strong>der</strong> cEo,<br />

agiere momentan sehr kurzfristig.<br />

Es werden kaum vorausschauend<br />

wichtige weichen<br />

gestellt. infrastrukturell<br />

und bildungsmäßig müsse<br />

viel mehr getan werden. – Fg<br />

ADV 026/2011 AT


4 loGistik KURIER<br />

mIttwoch, 18. maI 2011<br />

Intermodalität: Verkehrslogis<br />

Ennshafen-chef christian Steindl<br />

▸ heiße Debatte<br />

Die rolle österreichs<br />

als logistikdrehscheibe<br />

Europas stand<br />

in <strong>der</strong> wkö auf<br />

dem prüfstand.<br />

Von FrANZ gANSrIglEr<br />

Die neutralität <strong>der</strong> politik<br />

– nationaler und<br />

europäischer – gegenüber<br />

unterschiedlichen<br />

verkehrsträgern darf nicht<br />

aufgegeben werden. Das ist<br />

eine <strong>der</strong> for<strong>der</strong>ungen des ob-<br />

Impulsreferent Franz Staberhofer<br />

mannes <strong>der</strong> heimischen verkehrswirtschaft<br />

in <strong>der</strong> wkö,<br />

alexan<strong>der</strong> klacska, die er am<br />

vorabend des internationalen<br />

tages <strong>der</strong> logistik bei einer<br />

Diskussionsveranstaltung in<br />

<strong>der</strong> skylounge <strong>der</strong> wkö hoch<br />

über den Dächern wiens vorbrachte.<br />

bei <strong>der</strong> von wkö und dem<br />

logistik.kuriEr veranstalteten,<br />

von Jungheinrich, Gebrü<strong>der</strong><br />

weiss und t-Mobile<br />

gesponserten, hochkarätig<br />

besetzten podiumsdiskussion<br />

ging es unter dem titel<br />

„illusion Multimodalität“ um<br />

die fragen, ob in österreich<br />

die stärken <strong>der</strong> einzelnen verkehrsträger<br />

optimal genützt<br />

werden beziehungsweise<br />

überhaupt aufeinan<strong>der</strong> abgestimmt<br />

sind und welches<br />

logistische Gesamtverkehrskonzept<br />

österreich in die<br />

lage versetzt, seiner rolle als<br />

logistikdrehscheibe Europas.<br />

gerecht zu werden.<br />

für wkö-präsident christoph<br />

leitl, <strong>der</strong> die mehr<br />

als 120 teilnehmer auf <strong>das</strong><br />

thema einstimmte, ist die op-<br />

allE fotos: MEDiaproJEktE<br />

WKÖ-Präsident christoph leitl<br />

timierung <strong>der</strong> verkehrsträger<br />

kein neues, aber aktuelleres<br />

thema denn je. vor dem <strong>der</strong>zeitigen<br />

spar-hintergrund sei<br />

Energieeffizienz ein wichtiges<br />

zukunfts- und wirtschaftsthema.<br />

„auch im bereich<br />

transport, etwa in den logistikketten,<br />

wird <strong>der</strong> nachhaltige<br />

umgang mit Energie<br />

eine wachsende rolle spielen<br />

und zu einer <strong>der</strong> wichtigsten<br />

herausfor<strong>der</strong>ungen werden“,<br />

betonte leitl. Eine weitere<br />

wichtige herausfor<strong>der</strong>ung<br />

für die branche ist aus seiner<br />

sicht die Eu-Donauraumstrategie.<br />

hier merkte er aber<br />

gleich im hinblick auf die vielen<br />

hürden für <strong>das</strong> flussbauliche<br />

Gesamtprojekt östlich<br />

von wien kritisch an: „viele<br />

reden von <strong>der</strong> verlagerung<br />

des Gütertransports auf die<br />

Donau. aber ausbauen dürfen<br />

wir sie nicht.“<br />

trotzdem, meinte spartenobmann<br />

klacska, habe<br />

österreich die historische<br />

chance, logistikdrehscheibe<br />

in zentraleuropa zu werden.<br />

Die Donauraum-strategie<br />

biete viele ansätze,<br />

die Donau<br />

als natürlichen<br />

wohlstandskorridor<br />

von zehn<br />

staaten mit einemEinzugsgebiet<br />

von rund<br />

100 Millionen<br />

Menschen weiterzuentwickeln.<br />

Die europäische<br />

verkehrspolitik<br />

müsse mittel-<br />

bis langfristig<br />

mit <strong>der</strong> europäischen regionalpolitik<br />

verzahnt werden,<br />

for<strong>der</strong>te klacska: „wenn industrieunternehmen<br />

heute in<br />

strukturschwachen regionen<br />

am rand Europas platziert<br />

werden, fernab <strong>der</strong> verkehrskorridore<br />

beziehungsweise<br />

alternativer verkehrsinfra-<br />

Augustin-Quehenberger-Boss christian Fürstaller magna-Einkaufsleiter michael druml Spediteur maximilian Schachinger sen.<br />

struktur, darf es nicht verwun<strong>der</strong>n,<br />

wenn die dort<br />

produzierten Güter quer<br />

durch Europa, überwiegend<br />

auf <strong>der</strong> straße, transportiert<br />

werden.“<br />

Illusion wie bedeutsam<br />

Multimodalität – also <strong>das</strong><br />

knüpfen von verkehrsketten<br />

mit unterschiedlichen<br />

verkehrsträgern – für die<br />

nationale und internationale<br />

wirtschaft ist, legte franz<br />

staberhofer, professor für<br />

logistik und supply chain<br />

Management an <strong>der</strong> fh oö<br />

in steyr, in seinem impulsreferat<br />

dar. bei den bedarfsträgern,<br />

<strong>der</strong> verladenden<br />

wirtschaft, sei jedoch <strong>der</strong><br />

begriff Multimodalität unbekannt,<br />

also eine illusion.<br />

Die wirtschaft habe nur den<br />

wunsch, <strong>das</strong>s aufträge erfüllt<br />

werden. wer <strong>das</strong> mache<br />

und wie <strong>das</strong> geschehe, sei<br />

ihr egal.<br />

sinnvoll sei Multimodalität,<br />

wenn <strong>der</strong> kunde sie<br />

bezahle. „nur zu sagen,<br />

wir bevorzugen einen verkehrsträger,<br />

mag vielleicht<br />

kurzfristig richtig sein“, sagte<br />

staberhofer, „aber in kurzer<br />

zeit kann schon ein an<strong>der</strong>er<br />

verkehrsträger seine vorteile<br />

ausspielen.“<br />

wichtig sei aber <strong>das</strong> zusammenwirken<br />

von verkehrsträgern.lenkungseffekte<br />

könne man zwar<br />

forcieren, es gehe aber um<br />

die frage, was sich eine<br />

volkswirtschaft leisten will.<br />

leicht mache man es sich,<br />

wenn man einen verkehrsträger<br />

stärke. Es gehe aber<br />

Voll optimismus: magna-logistiker michael<br />

druml (li.) und Spartenobmann alexan<strong>der</strong> Klacska<br />

um eine optimale nutzung<br />

aller.<br />

Daher, meinte staberhofer,<br />

sollten sich die lobbyisten<br />

<strong>der</strong> verkehrsträger zusammensetzen<br />

und einen neuen<br />

zugang zur Multimodalität<br />

schaffen. Der schrei nach<br />

politik sei zu wenig.<br />

was die verkehrspolitik<br />

hinsichtlich<br />

multimodaler verkehrsknoten<br />

zu tun gedenkt,<br />

wollten die 120 teilnehmer<br />

an <strong>der</strong> Diskussionsveranstaltung<br />

in <strong>der</strong> wkö aus erster<br />

hand, also von verkehrsministerin<br />

Doris bures, erfahren.<br />

sie hatte zugesagt, zu<br />

dem treffen zu kommen, in<br />

allerletzter Minute aber abgesagt<br />

– „wie fast immer“, meinten<br />

teilnehmer bedauernd<br />

– und ihren Generalsekretär<br />

herbert kasser geschickt.<br />

Gesprächs-Mo<strong>der</strong>ator peter<br />

Muzik gab sich aber sicher:<br />

„sie ist im Geiste bei uns.“<br />

KUrIEr: Experten beklagen<br />

in Österreich <strong>das</strong> Fehlen<br />

eines logistischen Gesamtverkehrskonzeptes.<br />

BmVIT-generalsekretär<br />

herbert Kasser: Der vorwurf<br />

stimmt nicht. wir haben erst<br />

vergangenes Jahr versucht,<br />

eine vernetzung <strong>der</strong> verkehre<br />

zu erarbeiten. Da ist viel<br />

passiert, um transparenz<br />

und planbarkeit hineinzubringen.<br />

in die infrastruktur<br />

wird viel investiert, mit klarer<br />

priorität auf die schiene,<br />

weil hier ein deutlicher<br />

nachholbedarf besteht. Die<br />

anschlussbahnför<strong>der</strong>ung<br />

AUVA-obfrau renate römer mit Spediteur<br />

Fritz müller<br />

wird trotz gegenteiliger Meldungen<br />

fortgesetzt.<br />

Wie steht es um die Verlagerung<br />

des Güterverkehrs auf die<br />

Schiene?<br />

rcA-chef Erik regter: Der<br />

rca geht es nicht so gut.<br />

Es gilt jetzt, <strong>das</strong> unternehmen<br />

zu retten. wir haben für<br />

öster reich <strong>das</strong> projekt nina<br />

installiert, um zu vermeiden,<br />

<strong>das</strong>s intermodalität in österreich<br />

komplett verschwindet.<br />

Damit verbinden wir hubs in<br />

österreich miteinan<strong>der</strong>. wir<br />

fahren hier mit 57 zügen. Die<br />

auslastung in <strong>der</strong> ersten zeit<br />

betrug 72 prozent. intermodalität<br />

ist bei uns keine illusion,<br />

son<strong>der</strong>n eine<br />

vision.<br />

Ennshafen-<br />

chef christian<br />

Steindl: Der<br />

rca kann man<br />

nichts vorwerfen.<br />

sie muss<br />

wirtschaftlich<br />

auf die beine<br />

kommen. Das<br />

sage ich auch<br />

als vertreter<br />

<strong>der</strong> österrei-<br />

chischenanschlussbahnen. aber wenn ter-<br />

maximilian Schachinger jun. (li.) tauscht sich mit BVl-Ehrenpräsident<br />

christian Skaret aus<br />

Fachgespräche führten logistik.KUrIEr-chef Franz gansrigler, Spartenobmann<br />

alexan<strong>der</strong> Klacska, consulter martin wilbers und geschäftsführer<br />

Erik wolf (v.li.) Transporte<br />

minalstandorte wie <strong>der</strong> hafen<br />

krems o<strong>der</strong> kapfenberg nicht<br />

mehr angefahren werden, ist<br />

<strong>das</strong> ein wesentlicher nachteil<br />

für den wirtschaftsstandort<br />

österreich. Die verla<strong>der</strong> werden<br />

jetzt mit preiserhöhungen<br />

von bis zu 300 prozent ein<br />

problem bekommen.<br />

rcA-chef regter: um <strong>das</strong><br />

unternehmen zu retten,<br />

müssen wir die preise erhöhen<br />

und strecken einstellen.<br />

Übrigens: 300 prozent trifft<br />

nicht zu. wir hoffen, <strong>das</strong>s wir<br />

den turnaround bis 2013/14<br />

erreichen. Es geht um unsere<br />

zukunft, nicht um sechs<br />

Monate. wir bitten unsere<br />

kunden, uns zu unterstützen,<br />

<strong>das</strong>s wir in drei Jahren noch<br />

schiene anbieten können.<br />

Wie sinnvoll ist Multimodalität<br />

überhaupt?<br />

Augustin-Quehenberger-chef<br />

christian Fürstaller: Die Güterströme<br />

werden sich bis<br />

2030 zwischen 70 und 80 prozent<br />

steigern. Daher müssen<br />

wir intermodalität machbar<br />

machen. Das ist eine gesellschaftspolitische<br />

aufgabe.<br />

Dazu muss aber <strong>der</strong> schienenverkehr<br />

in Europa harmonisiert<br />

werden und sich<br />

auf korridore fokussieren.<br />

➙<br />

Petschl-Prokurist christian Spendel und man-ma<br />

Franz weinberger (re.)


KURIER<br />

mIttwoch, 18. maI 2011 loGistik 5<br />

tik auf dem Prüfstand<br />

BmVIT-generalsekretär herbert Kasser rail cargo-Vorstand Erik regter Asfinag-chef alois Schedl T-mobile Service-geschäftsführer Stefan gubi<br />

ur Johann Fedl im gespräch mit christian Fürstaller<br />

österreich ist für den multimodalen<br />

verkehr zu klein.<br />

Das funktioniert höchstens<br />

auf <strong>der</strong> strecke wien-vorarlberg.<br />

hier müssen wir alle zusammenarbeiten.<br />

außerdem<br />

müssen die terminals auf<br />

diesen korridoren optimiert<br />

und harmonisiert werden<br />

magna-logistiker michael<br />

Druml: bei allen verknüpfungen<br />

geht es um die anfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> verladenden<br />

wirtschaft. Dabei sind kosten,<br />

laufzeiten und flexibilität ein<br />

Thema. Der verla<strong>der</strong> braucht<br />

verlässlichkeit. aber spar<br />

zum beispiel hat ganz an<strong>der</strong>e<br />

anfor<strong>der</strong>ungen als wir in <strong>der</strong><br />

automobilbranche. bei uns<br />

geht´s um an<strong>der</strong>e Dinge als<br />

um die verbringung von bananen<br />

ins Geschäft. Die frage<br />

ist, wie abgestimmt reagiert<br />

man auf diese bedürfnisse?<br />

Spediteur maximilian Schachinger:<br />

im kombi-verkehr<br />

waren wir vor 20 Jahren<br />

schon viel weiter als jetzt. bei<br />

den großen achsen, von denen<br />

christian fürstaller gesprochen<br />

hat, sind wir noch<br />

nicht sehr weit gekommen.<br />

und kombiverkehre im umkreis<br />

von 200 kilometern<br />

sind ein blanker unsinn. Das<br />

wäre etwa <strong>das</strong> Dreieck linz-<br />

Jungheinrich-chef christian Erlach (li.) mit Fraunhofer-chef wilfried Sihn<br />

wien-Graz. außerdem sind<br />

85 prozent aller lkw-bewegungen<br />

in ganz Europa regionale<br />

versorgungsverkehre im<br />

umkreis von 200 kilometern.<br />

Der vielgeschmähte transitverkehr<br />

macht nur 15<br />

prozent aus. wir reden über<br />

einen kleinen sektor im multimodalen<br />

verkehr. Die bittere<br />

wahrheit ist die, <strong>das</strong>s <strong>der</strong><br />

Güterverkehr stärker wächst<br />

als die wirtschaft. Das hängt<br />

von <strong>der</strong> starken arbeitsteiligkeit<br />

in Europa ab. bei den<br />

knappen Just-in-time-fenstern<br />

geht natürlich nichts auf<br />

<strong>der</strong> schiene. wir wollen den<br />

kombiverkehr, kennen aber<br />

seine Grenzen. also: keine<br />

großen Erwartungen, bitte.<br />

Ennshafen-chef Steindl: Die<br />

österreichischen Donauhäfen<br />

versuchen den Übergang<br />

von einem zum an<strong>der</strong>en<br />

verkehrsträger so günstig<br />

wie möglich zu machen. im<br />

Ennshafen haben wir für die<br />

agrana auf 150 kilometern<br />

einen binnenschiffsverkehr<br />

für zuckerrüben, <strong>der</strong> dann<br />

auf acht kilometer bis ins<br />

werk in pischelsdorf auf straße<br />

läuft. für die rhi haben<br />

wir auf schiene eine wesentliche<br />

funktion. Da sehen wir<br />

sehr viele Möglichkeiten,<br />

auf alternative verkehrsträger<br />

wechseln zu können. Die<br />

übergeordneten ziele <strong>der</strong><br />

Multimodalität sind die Erhaltung<br />

von produktion und<br />

industrie in österreich und<br />

die Erreichung <strong>der</strong> klimaziele.<br />

T-mobile Service-geschäftsführer<br />

Stefan gubi: wir reden<br />

davon, <strong>das</strong>s wir kostengünstiger<br />

werden müssen. Das<br />

geht nur über effiziente wirtschaftliche<br />

planung. und als<br />

Mobilfunker stellen wir dafür<br />

die technologische plattform<br />

zur verfügung – für flottenmanagement,<br />

routenplanung<br />

und Geo-fancing. Es geht um<br />

den standort österreich, um<br />

die zukunftssicherheit. im<br />

bereich umwelt und Energie<br />

gibt es noch viele ungenützte<br />

potenziale. Ein intelligentes<br />

und standortsicherndes<br />

konzept würde österreich<br />

langfristig wettbewerbsfähig<br />

machen und uns verkehrspolitisch<br />

einiges bringen.<br />

Was will die Asfinag künftig<br />

zur Intermodalität beitragen?<br />

Asfinag-chef Alois Schedl:<br />

wir haben geplant, in einigen<br />

Jahren einen wirklichen<br />

Überblick über unser netz<br />

zu haben. Damit können wir<br />

je<strong>der</strong>zeit wissen, wo in unserem<br />

netz gerade welcher<br />

verkehr ist und wie die verkehrs-<br />

und wetterverhältnisse<br />

rketingchef Präsident des ZV <strong>der</strong> Spediteure harald Bollmann im fachlichen Smalltalk<br />

mit Franz gansrigler NÖ Spartenobmann Franz penner (re.) und man-marketingchef weinberger<br />

120 gäste in <strong>der</strong> WKÖ-Skylounge: mo<strong>der</strong>ator peter muzik, maximilian Schachinger, herbert Kasser, Stefan gubi<br />

und alois Schedl (erste reihe, v.li.)<br />

aus schauen. Damit wollen wir<br />

sperren, staus und behin<strong>der</strong>ungen<br />

möglichst gering hal-<br />

ten. Dabei arbeiten wir auch<br />

mit dem öffentlichen verkehr<br />

zusammen.<br />

Saexinger-chef Karl Böntner (re.) debattiert mit peter overkamp<br />

Taxler-Urgestein leo müllner mit agenturchef techlog-geschäftsführer andreas Fida mit<br />

wolfgang pappler consulter Josef Berner<br />

Erster Auftritt: rca-Boss Erik regter<br />

Zwei hafen-Vertreter: herbert Szirota (hafen wien) und christian Steindl<br />

(Ennshafen)


6 loGistik KURIER<br />

mIttwoch, 18. maI 2011<br />

linde för<strong>der</strong>technik<br />

Antworten auf neue herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

linde för<strong>der</strong>technik<br />

möchte<br />

noch mehr für<br />

den kunden da<br />

sein und krempelt<br />

vertrieb in<br />

österreich um.<br />

kontinuität und stabilität<br />

möchte <strong>der</strong> neue<br />

linde för<strong>der</strong>technik-<br />

Geschäftsführer frank sturm<br />

ins österreichische unternehmen<br />

bringen. Mit raschen<br />

wechseln auf führungsebene<br />

soll schluss sein. sturm<br />

hat seine neue aufgabe von<br />

klaus-Dieter witzger übernommen,<br />

<strong>der</strong> sich künftig um<br />

den ausbau <strong>der</strong> ost- und südosteuropäischen<br />

Märkte, einer<br />

region, zu <strong>der</strong> auch österreich<br />

gehört, kümmern wird.<br />

ran an den Kunden ab sofort<br />

gilt die Devise „ran an den<br />

kunden“. Die bestellung von<br />

uwe Gabber als neuem verkaufsleiter<br />

<strong>der</strong> linde för<strong>der</strong>technik<br />

in österreich ist ein<br />

signal für ein verbessertes<br />

konzept im vertrieb. Eineinhalb<br />

Jahre hatte linde för<strong>der</strong>technik<br />

keinen vertriebsleiter.<br />

Jetzt wurde mit <strong>der</strong> neuordnung<br />

<strong>der</strong> verkaufsgebiete in<br />

maximale Wirtschaftlichkeit will linde seinen Kunden bieten – dieser marken-claim wurde auf <strong>der</strong> cemat in hannover proklamiert<br />

den regionen ost-, Mittel- und werden zusammengefasst, sammenarbeiten. Das ist in slowenien, kroatien, serbien linde för<strong>der</strong>technik übrigens<br />

westösterreich begonnen. Es die automatisierung nimmt <strong>der</strong> vergangenheit zu kurz und die weiteren balkanstaa- einen neuen „schönen auf-<br />

gibt 13 verkaufsgebiete. frank zu. „wir müssen darauf eine gekommen. wir haben aber ten betreut.<br />

trag“ erhalten. Die brauerei<br />

sturm überlegt, ob neue ge- antwort finden“, sagt sturm. die weichen in diese richtung linde för<strong>der</strong>technik hat fohrenburger in bludenz setzt<br />

schaffen werden sollen. Er Die abteilung systemtechnik schon gestellt.“ zwei, drei part- zurzeit 200 Mitarbeiter und auf linde Gabelstapler.<br />

denkt auch daran, ein für den<br />

sucht weitere. Das unterneh-<br />

österreichischen Markt sehr<br />

men bildet in linz und Graz<br />

wichtiges key account Ma-<br />

16 lehrlinge aus. „wir können<br />

nagement aufzubauen. „wir<br />

nicht alle unsere techniker<br />

konsolidieren aber zuerst und<br />

vom Markt holen, wir müssen<br />

gehen die sache langsam an“,<br />

selbst ausbilden, auch weil wir<br />

sagt sturm.<br />

jungen leuten eine perspekti-<br />

Der Markt in österreich<br />

ve bieten wollen“, sagt sturm.<br />

habe sich heuer nach verhal-<br />

linde för<strong>der</strong>technik hat<br />

tenem start leicht aufwärts<br />

vier nie<strong>der</strong>lassungen in ös-<br />

entwickelt. sturm schätzt die<br />

terreich. linz ist die zentrale,<br />

Marktgröße heuer auf etwa<br />

dazu kommen noch Gunt-<br />

6000 bis 6500 stück ein. Den<br />

ramsdorf südlich von wien<br />

geplanten linde-anteil möch-<br />

und Dobl bei Graz. nach<br />

te er nicht nennen.<br />

Frank Sturm (li.) übernimmt <strong>das</strong> lenkrad von Klaus-dieter witzger<br />

auflassung des für linde un- Neuer Verkaufschef Uwe gabber<br />

nach wie vor herrsche eine<br />

günstig gelegenen standortes<br />

große Marktkonzentration in wird daher weiter ausgebaut. ner hat sturm schon in petto.<br />

Ins. Kurier Logistics_DUK 04.11:: 27.04.2011 15:59 Uhr Seite 1<br />

Europa, auch in österreich. „wir sind dabei, im regalbe- österreich wird nach wie<br />

satteins wurde in hohenems<br />

in vorarlberg eine neue nie-<br />

Die herausfor<strong>der</strong>ung für<br />

linde Material handling mit<br />

immer mehr kunden konzenreich, in <strong>der</strong> Gestaltung und vor eine art Drehscheibe für <strong>der</strong>lassung in betrieb genom- sitz in aschaffenburg bestetrierten<br />

sich zentral und kauf- planung <strong>der</strong> lager partner den osten bleiben. von östermen, die noch nicht offiziell he darin, mehr und mehr<br />

ten auch zentral ein. lager zu suchen, die mit uns zu- reich aus werden die län<strong>der</strong> eröffnet ist. in vorarlberg hat dem nachfragetrend nach<br />

Still doing it the old way?<br />

Wir formen den neuen Homo Logisticus. Innovative und<br />

mo<strong>der</strong>ne Logistikkonzepte durch ganzheitliches Denken.<br />

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Kurier Logistik<br />

allE fotos linDE<br />

Elektro-staplern zu entsprechen.<br />

frank sturm hat diese<br />

Erkenntnis auch aus seinen<br />

Gesprächen auf <strong>der</strong> jüngsten<br />

ceMat in hannover mitgenommen.<br />

„Je leistungsfähiger<br />

<strong>der</strong> Elektro-stapler<br />

wird, desto eher wird ein<br />

wechsel stattfinden.“<br />

Mit den neuen Elektro-staplern<br />

linde E20 bis E50 und<br />

<strong>der</strong> innovativen, verbrauch<br />

senkenden verstellpumpe<br />

für die hub hydraulik von<br />

Dieselstaplern präsentierte<br />

linde Mh auf <strong>der</strong> ceMat lösungsbeispiele,<br />

um Energie<br />

zu sparen und Emissionen<br />

zu senken.<br />

Mit dem auf <strong>der</strong> ceMat<br />

proklamierten Marken-claim<br />

„Engineered for your performance“<br />

wird <strong>das</strong> oberste<br />

linde-ziel, maximale wirtschaftlichkeit<br />

für kunden zu<br />

bieten, beschrieben.


KURIER<br />

mIttwoch, 18. maI 2011 loGistik 7<br />

Der Brennstoffzellen-Schlepper rollt an<br />

Fronius – Gemeinsames projekt mit linde Material handling vor test-Einsatz<br />

Mit einem brennstoffzellenschlepper<br />

demonstrierten <strong>der</strong><br />

österreichische batterieladesystem-hersteller<br />

fronius<br />

international und <strong>der</strong> flurför<strong>der</strong>fahrzeugherstellerlinde<br />

Material handling jüngst<br />

auf <strong>der</strong> ceMat in hannover,<br />

wie innerbetriebliche logistik<br />

zukünftig emissionsfrei und<br />

gleichzeitig effizient funktionieren<br />

kann.<br />

Neue Alternative Dem projekt<br />

unter dem namen hylog<br />

fleet liegt ein 2009 geschlossener<br />

kooperationsvertrag<br />

bei<strong>der</strong> unternehmen zugrunde,<br />

dessen erklärtes ziel es<br />

ist, am Ende eine reihe von<br />

lagertechnikgeräten mit dem<br />

innovativen antrieb auszurüsten<br />

und als alternative zum<br />

Elektro-antrieb anzubieten.<br />

auf <strong>der</strong> ceMat wurde<br />

ein schlepper von linde mit<br />

drei tonnen zugkraft vorgestellt,<br />

in den eine von fronius<br />

entwickelte brennstoffzelle<br />

<strong>der</strong> zweiten Generation, die<br />

sogenannte fronius Energy<br />

cell, eingebaut ist. sie ist im<br />

vergleich zum vorgängermodell<br />

kleiner und kompakter,<br />

wodurch <strong>der</strong> wasserstofftank<br />

nicht mehr auf <strong>der</strong> batterieabdeckung<br />

sitzt, son<strong>der</strong>n in den<br />

batterieraum integriert werden<br />

kann. Das neue Design<br />

erlaubt zudem den Einbau in<br />

einen standard-batterietrog,<br />

dessen abmessungen sich<br />

ohne weitere konstruktive<br />

verän<strong>der</strong>ungen auch in nie<strong>der</strong>hubwagen<br />

und kommis-<br />

fronius<br />

Der Wasserstofftank kann in knapp fünf minuten befüllt werden – doch noch fehlen wasserstofftankstellen<br />

sionierfahrzeugen wie<strong>der</strong>finden.<br />

in einem nächsten schritt<br />

sollen die fahrzeuge bei einem<br />

projektkunden zum<br />

Einsatz kommen, berichtet<br />

Ewald wahlmüller, teamlea<strong>der</strong><br />

Energy cell in <strong>der</strong> f&Eabteilung<br />

von fronius. Dabei<br />

werden die schlepper unter<br />

realen bedingungen auf ihre<br />

Einsatztauglichkeit getestet.<br />

Das hylog-projekt wird vom<br />

staat österreich geför<strong>der</strong>t.<br />

beim brennstoffzellenan-<br />

Schienenbrücke nach china<br />

trieb wird durch eine chemische<br />

reaktion von wasserstoffmolekülen<br />

elektrische<br />

Energie freigesetzt. Der so<br />

gewonnene strom versorgt<br />

den Elektromotor, <strong>der</strong> den<br />

schlepper antreibt. „Die vorteile<br />

<strong>der</strong> brennstoffzellentechnologie<br />

manifestieren<br />

sich im hohen wirkungsgrad<br />

bei null Emission“, sagt wahlmüller.<br />

„Denn <strong>das</strong> abfallprodukt<br />

ist reines wasser.“ zudem<br />

entfallen lange batterie-ladezeiten.<br />

stattdessen werden<br />

Far East land Bridge – unterwegs auf transsibirischer route<br />

Mit einem interessanten nischenprodukt<br />

hat sich vor vier<br />

Jahren eine investorengruppe<br />

um den chemiker robert<br />

Geren<strong>das</strong> – er stammt aus<br />

siebenbürgen – auf den logistikmarkt<br />

gewagt. Die idee<br />

war, eine transportbrücke<br />

zwischen Mitteleuropa und<br />

fernost auf <strong>der</strong> schiene zu errichten.<br />

Daraus ist die far East<br />

land bridge ltd. entstanden,<br />

die die europäischen, transsibirischen<br />

und chinesischen<br />

bahnnetzwerke für maßgeschnei<strong>der</strong>te<br />

containerlogistik<br />

nutzt. „wir garantieren damit<br />

eine weitaus schnellere alternative<br />

zum transport über<br />

den seeweg“, sagt Geren<strong>das</strong>.<br />

Door-to-Door Geboten wird<br />

auch ein Door-to-Door-service,<br />

<strong>das</strong> <strong>heißt</strong> die vor- und<br />

nachläufe sind in <strong>der</strong> Dienstleistung<br />

inkludiert.<br />

„auf asiatischer seite wird<br />

unser service vorwiegend von<br />

nord- und ostchina inklusive<br />

peking und shanghai sowie<br />

korea und Japan in anspruch<br />

genommen“, sagt vice president<br />

thomas kargl. „wir<br />

konzentrieren uns in dieser<br />

relation vor allem auf Güter<br />

mit hohen sachwerten und<br />

können durch die kurzen<br />

transitzeiten einen enormen<br />

Mehwert für unsere kunden<br />

ermöglichen.“<br />

in Europa werden hauptsächlich<br />

kunden aus Mittel-<br />

und süddeutschland,<br />

österreich, tschechien, <strong>der</strong><br />

slowakei, ungarn, polen<br />

und rumänien betreut. Die<br />

transitzeit beträgt 22 tage<br />

fotos MEDiaproJEktE<br />

Firmengrün<strong>der</strong> robert geren<strong>das</strong> Vice President thomas Kargl<br />

gegenüber 50 tagen auf dem<br />

seeweg. Der zinsvorteil für<br />

unternehmen betrage im<br />

schnitt bei einem containerwert<br />

von 100.000 us Dollar<br />

und zinsen von 13,70 Dollar<br />

pro tag 383,56 Dollar, rechnet<br />

kargl vor.<br />

Ein abkommen mit transcontainer<br />

– einer 100-prozent-tochter<br />

<strong>der</strong> russischen<br />

Eisenbahn – sichert dem unternehmen<br />

die betreuung bei<br />

<strong>der</strong> umladung <strong>der</strong> container<br />

von breit- auf normalspurwagen<br />

und biete, wie Geren<strong>das</strong><br />

sagt, auch optimale transitzeiten<br />

und sicherheit beim<br />

transit auf <strong>der</strong> 11.000 kilometer<br />

langen transsibirischen<br />

route. kunden erhalten zweimal<br />

täglich eine information<br />

über den aufenthaltsort ihrer<br />

sendung.<br />

far East land bridge hat<br />

sein headquarter in wien,<br />

eine nie<strong>der</strong>lassung gibt es in<br />

budapest. Demnächst soll in<br />

bratislava ein büro eröffnet<br />

werden, später auch in prag.<br />

sechs büros gibt es in china,<br />

in korea gibt es ein Joint<br />

venture, in Moskau hat <strong>das</strong><br />

unternehmen ein koordinationsbüro.<br />

in den einzelnen<br />

län<strong>der</strong>n gibt es agents.<br />

far East land bridge baut<br />

<strong>der</strong>zeit über leasingfinanzierung<br />

langsam eine „containerflotte“<br />

auf. Momentan kann<br />

<strong>das</strong> unternehmen auf 5000 eigene<br />

container zurückgreifen.<br />

Das unternehmen hat<br />

rund 50 Mitarbeiter und<br />

plant heuer einen umsatz<br />

zwischen 60 und 70 Millionen<br />

us-Dollar. 2008 gab es<br />

einen rasanten anstieg des<br />

Geschäfts, <strong>der</strong> aber mit Ende<br />

des Jahres aufgrund <strong>der</strong> wirtschaftskrise<br />

wie<strong>der</strong> einbrach.<br />

Die investoren, sagt kargl, haben<br />

sich jedoch entschlossen,<br />

weiterzumachen. „Dadurch<br />

sind wir aus <strong>der</strong> krise gestärkt<br />

hervorgegangen.“ bis Ende<br />

2012 will <strong>das</strong> unternehmen<br />

schwarze zahlen schreiben.<br />

die tanks mit langzeitspeicherfähigem<br />

Druckgas bei<br />

350 bar in weniger als fünf<br />

Minuten befüllt. „Einziger<br />

knackpunkt ist momentan<br />

noch die versorgung mit<br />

wasserstofftankstellen“, sagt<br />

wahlmüller. Deshalb richte<br />

sich die Entwicklung beson<strong>der</strong>s<br />

an solche kunden, die<br />

wasserstoff bereits in ihrem<br />

produktionsprozess einsetzen<br />

o<strong>der</strong> schon eine wasserstofftankstelle<br />

auf dem<br />

betriebsgelände haben.<br />

bannEr<br />

Dr. ludwig scharinger, Generaldirektor <strong>der</strong> raiffeisenlandesbank oö:<br />

„EIN ATTrAKTIVEr WIrTSchAFTSSTANDorT<br />

BrAUchT EINE moDErNE INFrASTrUKTUr“<br />

Die offenen Grenzen haben unserem land<br />

und seinen Menschen völlig neue Möglichkeiten<br />

eröffnet. um österreich in einem<br />

globalisierenden umfeld als mo<strong>der</strong>nen<br />

wirtschaftsstandort zu positionieren, sind<br />

rahmenbedingungen zu schaffen, die den<br />

unternehmen eine optimale Entwicklung<br />

ermöglichen, arbeitsplätze und somit die<br />

wertschöpfung in unserem land sichern.<br />

„Dazu gehört, die bereiche forschung und<br />

Entwicklung, aus- und weiterbildung sowie<br />

verwaltung noch weiter zu optimieren, aber<br />

auch eine mo<strong>der</strong>ne und leistungsfähige<br />

infrastruktur ist ein zentrales thema“, sagt<br />

Dr. ludwig scharinger, Generaldirektor<br />

<strong>der</strong> raiffeisenlandesbank oberösterreich.<br />

Ausbau von Straße,<br />

Schiene und Binnenschifffahrt<br />

für scharinger steht in diesem zusammenhang<br />

fest: „wir müssen die waren und<br />

Dienstleistungen zu den Menschen bringen,<br />

damit die Menschen nicht wan<strong>der</strong>n müssen.<br />

staus kosten viel an lebensqualität. sie<br />

vernichten wertschöpfung, belasten die<br />

umwelt und führen durch eine häufung<br />

von unfällen zu enormen folgekosten“.<br />

von wesentlicher bedeutung für einen<br />

attraktiven wirtschaftsstandort ist daher<br />

<strong>der</strong> ausbau <strong>der</strong> infrastruktur auf allen Ebenen:<br />

straße, schiene und binnenschifffahrt.<br />

Korridor von Ostsee zur Adria<br />

impulse für die wirtschaft erwartet sich<br />

scharinger insbeson<strong>der</strong>e von <strong>der</strong> realisierung<br />

eines nord-süd-korridors, <strong>der</strong> die<br />

ostsee mit <strong>der</strong> nördlichen adria verbinden<br />

soll. scharinger: „Durch die anbindung<br />

von leistungsstarken Donauhäfen wie<br />

beispielsweise Enns und in <strong>der</strong> folge <strong>der</strong><br />

summerauerbahn und <strong>der</strong> pyhrnbahn an<br />

Banner bietet maßgeschnei<strong>der</strong>te<br />

Energieversorgungspakete<br />

Industriebatterien – Ein breites<br />

leistungsspektrum und<br />

umfassendes Dienstleistungsangebot<br />

im bereich<br />

traktionsbatterien hat <strong>das</strong><br />

linzer familienunternehmen<br />

banner auf <strong>der</strong> ceMat<br />

vorgestellt. Das anwendungsspektrum<br />

<strong>der</strong> banner<br />

powerpakete reicht vom<br />

stapler über die hebebühne,<br />

die solaranlage bis hin zur<br />

notstromversorgung, erklärt<br />

christian lan<strong>der</strong>l, koordinator<br />

für industrie-batterien.<br />

Die blei-säure-batterien<br />

aus dem hause banner,<br />

die optional mit füllsystem,<br />

Elektrolytumwälzung und<br />

Elektrolytstandsanzeige erhältlich<br />

sind, decken, wie er<br />

sagt, die unterschiedlichsten<br />

bedürfnisse ab.<br />

Einen klaren schwerpunkt<br />

im Geschäftsfeld antriebs-,<br />

Geräte- und stationärbatterie<br />

setzt banner mit maßgeschnei<strong>der</strong>tenEnergiever-<br />

Banner-chefs thomas und andreas Bawart<br />

sorgungspaketen. so bietet<br />

banner über sein dichtes<br />

nie<strong>der</strong>lassungsnetz umfassende<br />

betreuungsverträge an.<br />

Diese Dienstleistungsangebote<br />

sollen für eine verbesserte<br />

ausfallssicherheit und<br />

geringere lebenszeitkosten<br />

<strong>der</strong> batterien sorgen, wie<br />

Matthias hoffmann, koordinator<br />

für industriebatterien<br />

in Deutschland, erklärt.<br />

„Darüber hinaus erhöhen sie<br />

die kostentransparenz <strong>der</strong><br />

Energiepakete, verbessern die<br />

kalkulierbarkeit und senken<br />

die kapitalbindung.“<br />

banner hat im wirtschaftsjahr<br />

2010/11 seinen umsatz<br />

um zehn prozent auf 225<br />

Millionen € gesteigert. am<br />

einzigen produktionsstandort<br />

in linz-leonding wurden 20<br />

Millionen € in den ausbau<br />

gesteckt. Jetzt geht dort flächenmäßig<br />

nichts mehr. Ein<br />

geplantes werk in <strong>der</strong> slowakei<br />

liegt weiterhin auf Eis.<br />

Dr. Ludwig Scharinger, Generaldirektor<br />

<strong>der</strong> Raiffeisenlandesbank OÖ:<br />

„Wichtige Infrastrukturprojekte brauchen<br />

mo<strong>der</strong>ne Finanzierungen.“<br />

den rhein-Main-Donaukanal könnte eine<br />

einzigartige transitroute durch Europa<br />

entstehen.“<br />

Erfolgsformel PPP<br />

wichtige zukunftsprojekte im infrastrukturbereich<br />

brauchen mo<strong>der</strong>ne finanzierungen.<br />

Die raiffeisenlandesbank oö setzt bereits<br />

seit Jahren erfolgreich private-publicpartnership<br />

(ppp)-Modelle ein. „Durch<br />

die kombination von privater und öffentlicher<br />

finanzierung konnten wir bereits<br />

442 projekte mit einem Gesamtinvestitionsvolumen<br />

von 2,746 Milliarden Euro<br />

rasch und effizient entwickeln, realisieren<br />

und in betrieb nehmen“, zieht scharinger<br />

zwischenbilanz.<br />

Foto: RLB OÖ


8 loGistik KURIER<br />

mIttwoch, 18. maI 2011<br />

sexy logistik<br />

Frauen brauchen viel mehr mumm<br />

Frauen sollten nicht bloß auf Sicherheit gehen, son<strong>der</strong>n chancen ergreifen und Ja sagen<br />

▸ Supply chain<br />

Karrierechancen besser denn je<br />

umfragen wie die von<br />

Europhia consultings<br />

zeigen, <strong>das</strong>s in vielen<br />

entwickelten Märkten nur 21<br />

prozent aller arbeitnehmer<br />

in <strong>der</strong> logistik frauen sind.<br />

und weniger als 20 prozent<br />

<strong>der</strong> Management-positionen<br />

in dem sektor sind mit frauen<br />

besetzt.<br />

in den meisten logistikunternehmen<br />

sind mehr als 70<br />

prozent aller beschäftigten<br />

männlich. Die große Mehrheit<br />

<strong>der</strong> befragten ist <strong>der</strong> ansicht,<br />

Die AGRU Kunststofftechnik<br />

GmbH mit sitz in bad hall<br />

in oberösterreich hat mit einem<br />

neuen, dreigassigen vollautomatischen<br />

hochregallager<br />

ihre lagerkapazität von 21.600,<br />

wovon 9700 dem manuellen<br />

kommissionierbereich zuzuornen<br />

sind, auf 38.000 palettenplätze<br />

erhöht. Dafür hat die<br />

ISA GmbH, ein softwarehaus<br />

für lager-, Materialfluss- und<br />

Kapazität auf 38.000 palettenplätze erhöht<br />

<strong>das</strong>s sowohl hochschulen als<br />

auch die branche selbst insgesamt<br />

viel mehr tun könnten<br />

und müssten, um frauen zu<br />

ermutigen, eine karriere in<br />

<strong>der</strong> logistik anzustreben. Die<br />

karrierechancen für frauen<br />

in <strong>der</strong> logistik- und supply<br />

chain-branche sind nach<br />

Meinung <strong>der</strong> befragten bei<strong>der</strong>lei<br />

Geschlechts so gut wie<br />

nie zuvor.<br />

Mehr programme, die<br />

eine balance zwischen arbeit<br />

und freizeit sicherstel-<br />

steuerungstechnik mit hauptsitz<br />

in Graz, als Generalunternehmer<br />

den zuschlag erhalten.<br />

sie übernimmt <strong>das</strong><br />

projektmanagement für lagertechnik<br />

und software. Das<br />

leistungsspektrum <strong>der</strong> isa<br />

umfasst die ablöse des bisher<br />

eingesetzten lagerverwaltungssystems,<br />

die auswahl<br />

und die beschaffung<br />

<strong>der</strong> optimalen<br />

lagertechnik, die<br />

elektrotechnische<br />

planung und die<br />

ausführung sowie<br />

die implementierung<br />

<strong>der</strong> steuerungssoftware<br />

zur<br />

effizienten steuerung<br />

und Über-<br />

aGru<br />

len, Gleichberechtigung<br />

<strong>der</strong> Geschlechter im arbeitsalltag<br />

und bessere<br />

karrieremöglichkeiten für<br />

frauen werden als wichtigste<br />

faktoren zur steigerung<br />

<strong>der</strong> attraktivität<br />

<strong>der</strong> logistik- und supply<br />

chain-branche angesehen.<br />

fehlen<strong>der</strong> ausgleich zwischen<br />

arbeit und freizeit<br />

scheint bisher <strong>das</strong> größte<br />

problem zu sein, gefolgt<br />

von unzureichenden karrieremöglichkeiten.<br />

Ausbau & Auszeichnung<br />

wachung von lagertechnik<br />

und warenfluss. aGru ist<br />

hersteller von hochwertigen<br />

kunststoffprodukten für den<br />

rohrleitungs- und apparatebau<br />

sowie für umwelt- und<br />

bautechnik.<br />

��<br />

nach <strong>der</strong> erfolgreichen zusammenführung<br />

von Augustin<br />

Network und Quehenberger<br />

Logistic im vergangenen<br />

Jahr treten die logistikunternehmen<br />

nun auch im internet<br />

gemeinsam auf. Das Markenberatungs-<br />

und Designunternehmen<br />

Kiska hat für die holding<br />

augustin Quehenberger<br />

Group die neue seite www.<br />

augustin-quehenberger.com<br />

gestaltet. „Der webauftritt trägt<br />

istockphoto/stEvEcolEccs<br />

vier logistik-<br />

Damen zeigten<br />

auf <strong>der</strong> transport<br />

logistic in<br />

München, <strong>das</strong>s<br />

logistik sehr<br />

sexy sein kann.<br />

Die zuhörer b eim<br />

frauen-forum <strong>der</strong><br />

bundesvereinigung<br />

logistik (bvl) Deutschland<br />

auf <strong>der</strong> transport logistic in<br />

München staunten nicht<br />

schlecht. behauptete doch<br />

bettina wagener, Geschäftsführerin<br />

von palettenanbieter<br />

chep Deutschland, <strong>das</strong>s logistik<br />

in wirklichkeit sexy sei.<br />

Drauf gekommen ist sie, die<br />

als tochter eines logistikers<br />

tierärztin o<strong>der</strong> Journalistin<br />

werden wollte, durch schil<strong>der</strong>ungen<br />

ihres vaters über<br />

die vielseitigen facetten <strong>der</strong><br />

logistik. als Jugendliche habe<br />

sie dieses thema zunächst<br />

einmal stinklangweilig gefunden.<br />

Erst als sie auf dem<br />

schulhof mit ihrem wissen<br />

darüber prahlte und ihre Mitschüler<br />

interesse zeigten, kam<br />

sie zu <strong>der</strong> oben geschil<strong>der</strong>ten<br />

auffassung.<br />

und damit machte sie karriere.<br />

ihr weg führte sie als<br />

Marketingleiterin zu fiege,<br />

als nie<strong>der</strong>lassungsleiterin<br />

zu Dhl, als vice president<br />

zu prologis und zuletzt als<br />

Geschäftsführerin zu chep.<br />

„wir frauen dürfen uns nicht<br />

immer unterschätzen“, sagte<br />

sie. Es müsse nicht sein,<br />

<strong>das</strong>s frauen in <strong>der</strong> logistik<br />

auf höheren positionen noch<br />

zu wenig fuß fassen konnten.<br />

Eine frauenquote könne man<br />

überflüssig machen, indem<br />

sich frauen selbst was trauten.<br />

„wir brauchen ein besseres<br />

netzwerk – und mehr<br />

Mumm“, betonte sie.<br />

„oft hilft dabei, einfach zur<br />

richtigen zeit am richtigen ort<br />

zu sein und einfach mal Ja<br />

zu sagen“, ergänzte annegret<br />

Eberhardt-cakir, logistikleiterin<br />

im bereich china-highspeed-projekte<br />

bei siemens<br />

in Erlangen. sie rät frauen,<br />

w I R t S C H A F t S S p L I t t e R<br />

dem unternehmerischen neustart<br />

des unternehmens in<br />

<strong>der</strong> online-kommunikation<br />

rechnung und schafft eine<br />

einheitliche webpräsenz“, sagt<br />

Thomas rothauer, client relationship<br />

Manager bei kiska.<br />

„alle wichtigen informationen<br />

für die kunden sollten mit nur<br />

wenigen klicks erfasst und<br />

serviceorientiert aufbereitet<br />

werden.“<br />

��<br />

Der in salzburg ansässige<br />

logistikdienstleister Ontime<br />

Logistics hat vor kurzem vom<br />

oberösterreichischen flugzeugkomponentenhersteller<br />

FACC den „special performance<br />

award“ erhalten. ontime<br />

logistics verantwortet<br />

bvl DEutschlanD<br />

shuttErstock/anDrEJs piDJass<br />

ontiME loGistics<br />

nicht auf <strong>der</strong> stelle zu treten.<br />

„Man muss die Möglichkeiten<br />

zur weiterbildung nutzen –<br />

dann kommt man auch nach<br />

vorne“, fasste sie ihren eigenen<br />

beruflichen werdegang<br />

zusammen.<br />

„wir frauen gehen einfach<br />

viel zu häufig auf sicherheit“,<br />

machte bettina wagener in<br />

dem zusammenhang aufmerksam.<br />

stattdessen müsse<br />

man sich fragen: was kann<br />

schon schlimmstenfalls passieren,<br />

wenn ich eine chance<br />

ergreife?<br />

auch im logistikberatungssektor<br />

gebe es große chancen<br />

für frauen, meinte katharina<br />

von helldorff-Mager. sie ist<br />

Managerin beim logistikberater<br />

4flow in berlin. „frauen<br />

finden einen an<strong>der</strong>en zugang<br />

zu kunden und finden auch<br />

ganz an<strong>der</strong>e lösungswege“,<br />

betonte die Mutter von zwei<br />

kleinen kin<strong>der</strong>n. Dennoch<br />

müsse man als frau immer<br />

BVl motiviert Frauen, in die Branche zu kommen<br />

die zeitgerechte zulieferung<br />

einzelner komponenten, die<br />

facc zur weiteren produktion<br />

benötigt. Dabei geht es<br />

um eine punktgenaue anlieferung.<br />

Mit <strong>der</strong> gleichen präzi<br />

sion liefere ontime die fertigen<br />

bestandteile an airbus,<br />

FAcc-Purchasing Director rudolf leitner<br />

gratuliert ontime-chef roland Schäffner<br />

im hinterkopf haben, <strong>das</strong>s<br />

logistik international sei –<br />

und dies gleichzeitig bedeute,<br />

<strong>das</strong>s man auch als frau dafür<br />

die nötige flexibilität, zum<br />

beispiel für Dienstreisen, mitbringen<br />

müsse.<br />

Dass mehr frauen ihren<br />

weg in die logistik finden,<br />

dafür will auch die bvl ihren<br />

beitrag leisten. „wir wollen als<br />

bvl die frauen motivieren, in<br />

die branche zu kommen – und<br />

dort zu bleiben“, sagte frauke<br />

heistermann, vorstandsmitglied<br />

<strong>der</strong> bvl. Gleichzeitig<br />

müsse jedoch auch <strong>der</strong> staat<br />

seinen beitrag dazu leisten,<br />

den frauen die voraussetzungen<br />

für eine vereinbarkeit von<br />

familie und beruf zu geben.<br />

so sei <strong>das</strong> angebot an krippen-<br />

und hortplätzen für kin<strong>der</strong><br />

noch zu unterschiedlich<br />

stark ausgebaut und würde<br />

viele arbeitswillige Mütter, die<br />

flexibel arbeiten wollen, vor<br />

probleme stellen.<br />

Durch Selbstvertrauen Frauenquote überflüssig machen, for<strong>der</strong>n (v.li.):<br />

Frauke heistermann, annegret Eberhardt-cakir, Bettina wagener, Katharina<br />

von helldorff-mager und Stefan wolff<br />

boeing o<strong>der</strong> bombar dier. Geschäftsführer<br />

roland schäffner<br />

ist auf <strong>das</strong> ver trauen<br />

des oberösterreichischen<br />

flugzeug bauers in die Dienste<br />

seiner firma beson<strong>der</strong>s stolz:<br />

„wir sehen diese auszeichnung<br />

als vertrauensbeweis<br />

sowie als bestätigung, <strong>das</strong>s<br />

wir höchste Qualitätsperformance<br />

in <strong>der</strong> logistik bieten.<br />

Das wird unsere zusammenarbeit<br />

weiter stärken.“<br />

ontime logistics<br />

wurde 2001<br />

von kurt posch<br />

und roland schäffner<br />

gegründet.<br />

Das unternehmen<br />

beschäftigt in <strong>der</strong><br />

zentrale in seekirchen<br />

am wallersee<br />

und an standorten<br />

in linz, wien und<br />

budapest rund 100<br />

Mitarbeiter.


Report<br />

I MIttwoch, 18. MaI 2011<br />

mediaprojekte<br />

Logistik<br />

dB Schenker<br />

Schiene bereitet Kopfzerbrechen<br />

die Bahn ist unverzichtbar<br />

für europa. doch<br />

nur wenige Unternehmen<br />

werden überleben.<br />

europa wird durchgehend leistungsfähige<br />

Bahnsysteme brauchen, um die steigenden<br />

Sendungsvolumina bewältigen<br />

zu können und <strong>der</strong> strengeren Umweltpolitik<br />

rechnung zu tragen. davon ist elmar Wieland,<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Schenker & Co aG,<br />

überzeugt. dazu sei dringend erfor<strong>der</strong>lich,<br />

„<strong>das</strong>s <strong>der</strong> Blick und <strong>der</strong> Handlungsspielraum<br />

<strong>der</strong> Staatsbahnen nationale Grenzen überwindet<br />

und <strong>der</strong> prozess <strong>der</strong> Liberalisierung weiter<br />

voranschreitet“.<br />

in manchen Län<strong>der</strong>n sei die Bahnliberalisierung<br />

auf einem guten Weg, in an<strong>der</strong>en haben<br />

private eisenbahnverkehrsunternehmen<br />

(eVU) kaum Fuß gefasst. in deutschland beträgt<br />

etwa <strong>der</strong> anteil privater<br />

eVU am Güterverkehr auf <strong>der</strong><br />

Schiene 25 prozent, in rumänien<br />

liegt <strong>der</strong> marktanteil <strong>der</strong><br />

privaten bei 48 prozent. in<br />

Österreich wird dieser anteil<br />

auf etwa 15 prozent geschätzt.<br />

Liberalisierung ein treiber <strong>der</strong><br />

Liberalisierung sei die eU-richtlinie 91/440<br />

gewesen, die eine trennung von infrastruktur<br />

und Betrieb verbunden mit ungehin<strong>der</strong>tem<br />

Zugang für dritte zur infrastruktur for<strong>der</strong>t und<br />

damit faire Voraussetzungen für einen Wettbewerb<br />

auf <strong>der</strong> Schiene schaffen wollte. diese<br />

richtlinie habe den markt deutlich verän<strong>der</strong>t,<br />

meint klaus Lippstreu, director rail South<br />

east europe <strong>der</strong> Schenker & Co aG. „es werden<br />

neue private eisenbahnverkehrsunternehmen<br />

in aktion treten.“ Lippstreu geht davon<br />

aus, <strong>das</strong>s in einigen jahren eine Handvoll großer<br />

Staatsbahnen den europäischen Güterverkehr<br />

auf <strong>der</strong> Schiene beherrschen. deutsche<br />

und französische Bahn werden überleben. ein<br />

Fragezeichen sei die trenitalia, desgleichen<br />

die russische eisenbahn. private eVU werden<br />

dann eine rolle spielen, wenn sie es verstehen,<br />

sich mit partnern grenzüberschreitend zu<br />

angebots- und Leistungsverbünden aufzustellen.<br />

die <strong>Zukunft</strong> kleinerer, zum teil schwer<br />

angeschlagener Staatsbahnen dürfte im Verkauf<br />

o<strong>der</strong> in allianzen mit an<strong>der</strong>en anbietern<br />

liegen, wie <strong>das</strong> die kooperation Cargo 10 <strong>der</strong><br />

Staatsbahnen aus Slowenien, kroatien, Serbien,<br />

mazedonien und Bosnien-Herzegowina<br />

versuche. Für die ÖBB liege die einzige Chance<br />

in Südosteuropa. die rCa müsse es aber zuvor<br />

schaffen, aus ihrem wirtschaftlichen desaster<br />

herauszukommen.<br />

im Güterverkehr auf <strong>der</strong> Schiene werde es<br />

künftig hochfrequente Linienverkehre statt<br />

unrentabler Bedienung <strong>der</strong> Fläche geben.<br />

dafür werden laut Lippstreu eigene Schienentrassen<br />

notwendig sein. in vielen Län<strong>der</strong>n<br />

zeichne sich ein rückzug aus dem einzelwaggongeschäft<br />

ab. dB Schenker rail stellt dieser<br />

entwicklung gemeinsam mit an<strong>der</strong>en Bahnen<br />

<strong>das</strong> projekt Xrail entgegen. Schienengüterverkehre<br />

werden sich national und international<br />

aber vermehrt eng getaktet zwischen Hochleistungsterminals<br />

für den Güterumschlag<br />

abspielen. Und die Güterumschlagszentren<br />

neuer prägung werden bi- bis trimodale plattformen<br />

sein, offen für alle interessenten, häufig<br />

in Form von ppp-modellen verwirklicht. „die<br />

größten Zuwächse wird es hier aber zweifellos<br />

bei den intermodalen Verkehren geben“, ist<br />

Lippstreu überzeugt.<br />

Um Jahre zu spät Bahnen – wie etwa die ÖBB,<br />

die jetzt ein neues Güterverteilzentrum in<br />

inzersdorf errichten wollen (siehe Seite 10)<br />

– müssten im Zusammenhang mit Hochleistungsterminals<br />

genau prüfen, was sie eigentlich<br />

wollen, sagt Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> elmar<br />

„<strong>der</strong> Blick <strong>der</strong> Staatsbahnen<br />

muss nationale<br />

Grenzen überwinden und<br />

<strong>der</strong> Prozess <strong>der</strong> Liberalisierung<br />

voranschreiten“<br />

Wieland. Wien inzersdorf komme eigentlich<br />

um jahre zu spät. denn in den 20 jahren <strong>der</strong><br />

diskussion um den Standort inzersdorf haben<br />

sich viele an<strong>der</strong>e Logistikstandorte profiliert.<br />

momentan herrsche bei <strong>der</strong> ÖBB <strong>der</strong> Gedanke<br />

vor, einen kombi-terminal zu bauen. <strong>der</strong><br />

Gedanke, auch Betriebe anzusiedeln, sei stark<br />

zurückgetreten. offenbar wolle die ÖBB Güterumschlag<br />

nur zu ihren Bedingungen. es sei<br />

auch nicht klar, ob es Sinn mache, eine konkurrenz<br />

zu an<strong>der</strong>en Logistikstandorten – an<br />

<strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Hafen Wien, <strong>der</strong> eigentlich ausgebaut<br />

gehörte – aus dem Boden zu stampfen.<br />

man müsse den Standort inzersdorf auch<br />

in Zusammenhang mit einer möglichen Führung<br />

<strong>der</strong> russischen Breitspur bis Wien – für<br />

Wieland „keine grandiose idee“ – sehen. ÖBBpressesprecher<br />

johannes Gfrerer meint dazu,<br />

<strong>das</strong>s sich dieses projekt noch in einem Frühstadium<br />

befinde, <strong>das</strong> noch keine konkreten<br />

aussagen zulasse. Wieland meint, man müsse<br />

bei einem <strong>der</strong>art großen projekt wie inzersdorf<br />

auch <strong>das</strong> mitbedenken. „o<strong>der</strong> will man später<br />

einen weiteren riesenterminal bauen?“<br />

Für Wien gelte es, Logistik<br />

mit industrie und produzierenden<br />

Unternehmen, die<br />

hier sehr dünn gesät seien,<br />

zu verknüpfen. Von Logistik<br />

allein werde man nicht leben<br />

können. „Wir brauchen umfassendeinfrastrukturlösungen.<br />

Für unseren Standort<br />

in Wien albern hat man uns seit jahren eine<br />

autobahnabfahrt zugesagt. Wir haben sie bis<br />

heute nicht.“ die Weiterführung <strong>der</strong> S1 mit <strong>der</strong><br />

donauuntertunnelung sei unabdingbar.<br />

▸ Power railer<br />

Bahnverkehre forciert<br />

dB Schenker unternehme viel, um<br />

den Schienengüterverkehr zu stärken,<br />

sagt reinhard Bamberger, Leiter<br />

rail Logistics and Forwarding (rLF) bei<br />

Schenker & Co aG. allein in <strong>der</strong> von Wien<br />

aus geleiteten region Südosteuropa sind im<br />

Bahnverkehr mehr als 500 mitarbeiter tätig,<br />

die jährlich fünf millionen tonnen Güter<br />

bewegen. dB Schenker hat auch eigene<br />

Umschlagzentren (rail Service Centers) in<br />

Südosteuropa.<br />

<strong>das</strong> Leistungsspektrum umfasst einzelwagenverkehre<br />

und die disposition von<br />

Waggongruppen ebenso wie die organisation<br />

von Ganzzügen samt Vor- und Nachlauf<br />

und die kombination des Bahnverkehrs<br />

mit Logistikleistungen. „Unser kernprodukt<br />

sind die power railer-Ganzzüge nach Südosteuropa“,<br />

sagt Bamberger. Über knotenpunkte<br />

wie etwa Sopron in Ungarn werden<br />

Wagen aus Zentral-, Nord- und Westeuropa<br />

zu kompletten Zügen konsolidiert. damit<br />

wird bis nach Bulgarien, Griechenland und<br />

in die türkei gefahren. Gemeinsam mit<br />

zwei Speditionspartnern ist dB Schenker<br />

in <strong>der</strong> Spitze mehr als 4000 Züge gefahren<br />

und hat dabei – wie Bamberger sagt – rund<br />

zwei dritel des Co 2 -ausstoßes im Vergleich<br />

zum Lkw-Verkehr auf <strong>der</strong> gleichen Strecke<br />

gespart.<br />

in ganz europa hat dB Schenker in den<br />

vergangenen jahren sogenannte rail Service<br />

Center in Betrieb genommen. <strong>das</strong> sind<br />

Standorte mit eigenem anschlussgleis und<br />

hochwertiger Lager- und Umschlagtechnik.<br />

Beispiele dafür sind die 2010 eröffneten<br />

terminals in Salzburg, Sofia, Brünn und<br />

pardubice. einen Bahnanschluss erhält<br />

auch <strong>der</strong> im September dieses jahres in<br />

Betrieb gehende, zehn millionen € teure<br />

neue terminal beim Flughafen klagenfurt.<br />

Beim anschlussgleis kam es hier zu bürokratischen<br />

Verzögerungen. Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Wieland geht jedoch von einer<br />

termingerechten Fertigstellung aus.<br />

mediaprojekte<br />

EinE LanzE für diE ÖffiS<br />

Wie man mehr Menschen auf Öffis<br />

bekommt, sagt Thomas Scheiber,<br />

FV-Obmann <strong>der</strong> Schienenbahnen.<br />

SEitE 14<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> Elmar Wieland: In Wien gehören Industrie und Logistik besser verknüpft<br />

9


10 LoGiStik<br />

Was bedeutet<br />

es, <strong>das</strong>s die<br />

rCa im Stückgutverkehr<br />

auf<br />

die Straße geht?<br />

VOn Johann narrEnhofEr<br />

Faktum ist, <strong>das</strong>s die ÖBB-<br />

Güterverkehrstochter rail Cargo<br />

austria (rCa) erhebliche<br />

teile des Stückgutverkehrs auf<br />

die Straße verlagert. als Begründung<br />

wird genannt, <strong>das</strong>s<br />

<strong>das</strong> eine Verbesserung des<br />

wirtschaftlichen ergebnisses<br />

bewirken wird. es wirkt sich<br />

aber auf <strong>das</strong> Gesamtaufkommen<br />

im eisenbahngüterverkehr<br />

nur marginal aus. <strong>der</strong><br />

rCa-Stückgutverkehr hat ein<br />

Volumen von rund 600.000<br />

tonnen pro jahr. <strong>der</strong> gesamte<br />

eisenbahnverkehr in Österreich<br />

bewegt ein Volumen von<br />

mehr als 100 millionen tonnen<br />

jährlich. Wir reden also von<br />

einer Verlagerung von 0,3 prozent<br />

des eisenbahnverkehrs<br />

– eine quantité negligeable.<br />

priVat<br />

allerdings wirft dieser<br />

Schritt <strong>der</strong> rCa zwei Fragen<br />

auf: konterkariert die Verlagerung<br />

des Stückgutverkehrs<br />

auf die Straße nicht die klima-<br />

Ziele des eigentümers, also<br />

<strong>der</strong> republik Österreich? Und:<br />

Welche Begründung gibt es<br />

noch, <strong>das</strong>s die rCa überhaupt<br />

einen Stückgutverkehr betreibt,<br />

wenn dieser nicht mehr<br />

auf <strong>der</strong> Schiene abgewickelt<br />

wird, wo noch dazu allgemein<br />

bekannt ist, <strong>das</strong>s <strong>der</strong> Stückgutbereich<br />

<strong>der</strong> rCa ein negatives<br />

ergebnis bringt?<br />

es kann doch nicht sein, <strong>das</strong>s<br />

die rail Cargo austria staatlich<br />

gestützt <strong>der</strong> Speditionsbranche<br />

konkurrenz macht, die preisni-<br />

mediaprojekte<br />

HaFeN WieN<br />

g a s t ko m m e n ta r<br />

veaus ruiniert und so fort, und<br />

obendrein kein Umwelteffekt<br />

entsteht, weil ohnehin mit Lkw<br />

transportiert wird. konsequenterweise<br />

müsste die staatliche<br />

rCa den Bereich abgeben.<br />

Grundsätzlich sollte man in<br />

diesem Zusammenhang die<br />

Bedeutung <strong>der</strong> vielen mitbewerber<br />

<strong>der</strong> rail Cargo austria<br />

viel mehr würdigen, die 2012<br />

nach meiner einschätzung<br />

bereits ein Viertel des Schienenaufkommens<br />

in Österreich<br />

bewegen werden.<br />

angesichts <strong>der</strong> düsteren prognosen<br />

für die <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> rail<br />

Cargo austria kommt diesen<br />

Wettbewerbern große Bedeutung<br />

zu, um auch künftig die<br />

österreichische Wirtschaft mit<br />

Schienentransportleistungen<br />

zu versorgen.<br />

regionalbahnen parallelen<br />

dazu gibt es beim thema ÖBB<br />

postbus versus ÖBB personenverkehr<br />

auf <strong>der</strong> Schiene. <strong>der</strong><br />

Bus versorgt die Fläche, hat<br />

eine innerstädtische Verteilfunktion.<br />

die Bahn bedient ein<br />

größeres aufkommen – eigentlich<br />

ganz logisch.<br />

Bemerkenswert sind hier die<br />

aktuell völlig unterschiedlich<br />

mediaprojekte<br />

KURIER<br />

MITTWOch, 18. MaI 2011<br />

terminal inzersdorf<br />

Mensch und Umwelt sollen entlastet werden<br />

324 millionen €<br />

wird <strong>der</strong> ÖBBterminal<br />

in inzersdorf<br />

kosten.<br />

die kritik lässt<br />

nicht auf sich<br />

warten.<br />

mit dem jahrzehntelang<br />

diskutierten<br />

neuen Güterverteilzentrum<br />

<strong>der</strong> ÖBB in Wien<br />

inzersdorf scheint es nun<br />

ernst zu werden. <strong>das</strong> mit rund<br />

324 millionen € veran schlagte<br />

terminal-projekt wurde<br />

ende märz 2011 beim Bundesministerium<br />

für Verkehr,<br />

innovation und technologie<br />

(BmVit) zur Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

(UVp) und<br />

zum eisenbahnrechtlichen<br />

Baugenehmigungsverfahren<br />

eingereicht. Voraussichtlicher<br />

Baubeginn ist ende 2012/<br />

anfan 2013. „<strong>der</strong> tatsächliche<br />

Baubeginn ist jedoch abhängig<br />

vom Verlauf des UVp-<br />

Verfahrens“, schränkt ÖBB-<br />

pressesprecher johannes<br />

Gfrerer etwas ein. <strong>das</strong> neue<br />

Logistikcenter entsteht auf einer<br />

Fläche von 50 Hektar, die<br />

sich zwischen dem 10. und 23.<br />

Wiener Gemeindebezirk und<br />

den nie<strong>der</strong>österreichischen<br />

Gemeinden Vösendorf und<br />

Hennersdorf befindet. <strong>das</strong><br />

ist die Schnittstelle zwischen<br />

pottendorfer Linie und <strong>der</strong><br />

Wiener Südumfahrung S1.<br />

die ÖBB infrastruktur aG<br />

baut den terminal für die<br />

ÖBB-Güterverkehrstochter<br />

rail Cargo austria, die dort<br />

ihr Bestes geben soll. rund<br />

400 mitarbeiter sollen in dem<br />

Logistikcenter tätig sein, <strong>das</strong><br />

laut planung 2017/18 fertig<br />

sein soll. eine teilinbetriebnahme<br />

– <strong>das</strong> <strong>heißt</strong> eine erste<br />

Containeranlage und teile<br />

des Wagenladungsverkehrs –<br />

ist bereits für 2015/16 geplant.<br />

„Geplant ist auch eine zweite<br />

Containeranlage, die bei Bedarf<br />

entsprechend ausgebaut<br />

werden kann“, sagt Gfrerer.<br />

die planungen für <strong>das</strong> Center<br />

verschlingen elf millionen €.<br />

den Nutzen des terminals<br />

sehen die ÖBB in <strong>der</strong> optimierung<br />

<strong>der</strong> Umschlagskapazitäten<br />

für den Güterverkehr<br />

im raum Wien und Umge-<br />

inzersdorf-Kritiker wollen Logistik im hafen Freudenau bündeln<br />

Wettbewerber auf <strong>der</strong> Schiene werden immer bedeutsamer<br />

BVL-Vorstand Johann narrenhofer<br />

Bis anfang 2018 soll auf einem 50 hektar großen areal an <strong>der</strong> Schnittstelle Pottendorfer Linie und S1 <strong>der</strong> neue ÖBB-Terminal Inzersdorf entstehen<br />

bung – inklusive Wiener Neustadt<br />

– sowie in <strong>der</strong> Verringerung<br />

<strong>der</strong> innerstädtischen<br />

Zug- und Verschubfahrten.<br />

Bis 2025 soll <strong>der</strong> Güterumschlag<br />

über die Bahnhöfe<br />

Wien Nordwest, Hirschstetten<br />

und Wiener Neustadt (heute<br />

sind <strong>das</strong> etwa 1,9 millionen<br />

tonnen Güter) über den neuen<br />

terminal Wien inzersdorf<br />

abgewickelt werden. Für 2025<br />

werden 2,8 millionen tonnen<br />

Güter prognostiziert.<br />

inzersdorf bedeutet laut<br />

Gfrerer eine entlastung für<br />

die anrainer und die Umwelt,<br />

da auch innerstädtische Lkw-<br />

Fahrten reduziert werden<br />

– wie etwa Lkw-Zubringerverkehre<br />

zum Wiener Nordwestbahnhof.<br />

Zudem könne<br />

dann auch <strong>das</strong> projekt eines<br />

neuen Stadtentwicklungsgebietes<br />

am Nordwestbahnhof<br />

bis 2025 realisiert werden.<br />

▸ Konkurrenz<br />

„Knotenpunkt für Intermodalverkehr“<br />

eine konzentration<br />

<strong>der</strong> Logistikkräfte<br />

<strong>der</strong> ÖBB im trimodalen<br />

Hafen Wien Freudenau/albern,<br />

wo bereits<br />

ein großes Logistikcenter<br />

besteht und sich viele Unternehmen<br />

angesiedelt<br />

haben, ist laut ÖBB-pressesprecher<br />

Gfrerer nicht<br />

möglich. „die Schienen-<br />

und Straßenanbindungen<br />

weisen für diesen Standort<br />

nicht ausreichend kapazität<br />

aus.“ Weiters seien dort<br />

nicht ausreichend Flächen<br />

für den intermodalen Güterumschlag<br />

zur Bewältigung<br />

<strong>der</strong> prognostizierten<br />

Gütermengen vorhanden.<br />

allein schon durch seine<br />

Lage sei beim Standort inzersdorf<br />

sowohl im Straßen-<br />

als auch im Schienennetz für<br />

eine optimale einbindung<br />

gesorgt. „dadurch bekommt<br />

inzersdorf die rolle eines<br />

knotenpunktes für den intermodalverkehr“,<br />

betont Gfrerer.<br />

„Zudem sind alle Funktionalitäten<br />

im Schienengüterverkehr<br />

in inzersdorf vorgesehen:<br />

Containerverladung, Sattelauflieger<br />

und Wechselaufbauten<br />

werden ausreichend für<br />

intermodalität sorgen.“ darüber<br />

hinaus sollen einrichtungen<br />

zum Umschlag von<br />

Gütern im herkömmlichen<br />

Wagenladungsverkehr sowie<br />

anlagen für den Umschlag<br />

von Stückgutverkehr geschaffen<br />

werden. außerdem seien<br />

Gleisanschlüsse für etwaige<br />

Betriebsansiedlungen möglich.<br />

So gesehen präsentiere<br />

sich inzersdorf nicht bloß<br />

als ergänzung, son<strong>der</strong>n als<br />

konkurrenz zum Hafen Wien<br />

Freudenau, meinen kritiker<br />

des projektes, die die Bündelung<br />

von Logistik-ressourcen<br />

an einem Standort für sinnvoller<br />

halten. eine Verlinkung<br />

zwischen maritimem und<br />

kontinentalem kombi-Verkehr<br />

<strong>der</strong> Standorte Freudenau<br />

und inzersdorf via Shuttle-<br />

Verkehr sei wirtschaftlich<br />

nicht sinnvoll.<br />

verlaufenden entwicklungen<br />

in deutschland und Österreich.<br />

Während die ÖBB personenverkehrsgesellschaft<br />

– getrieben<br />

von <strong>der</strong> ÖBB infrastruktur<br />

in unheiliger allianz – sukzessive<br />

regionalbahnen schließt<br />

– Wachau, Waldviertel, aktuell<br />

in diskussion: oberwart-Friedberg<br />

–, gehen in deutschland<br />

laufend ehemals stillgelegte<br />

regionalbahnen wie<strong>der</strong> ans<br />

Netz.<br />

die allianz pro Schiene<br />

hat jüngst deutschlands erfolgreichste<br />

regionalbahnen<br />

vorgestellt. 15 ausgewählte<br />

Bahnen aus allen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

haben mit ihren kundenzuwächsen<br />

innerhalb weniger<br />

jahre den Beweis erbracht, <strong>das</strong>s<br />

sogar Stilllegungskandidaten<br />

zu regelrechten Fahrgastmagneten<br />

werden können, wenn<br />

<strong>das</strong> angebot entsprechend auf<br />

die Fahrgäste abgestimmt wird.<br />

aber diesbezüglich orten<br />

fast alle Fachleute eine völlig<br />

falsche Strategie <strong>der</strong> ÖBB und<br />

<strong>der</strong> österreichischen Verkehrspolitik.<br />

die ÖBB setzt lei<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong>zeit nur auf Großprojekte,<br />

die zu milliardengräbern für<br />

künftige Generationen werden<br />

könnten. Stückgut kommt künftig nicht auf die Schiene, son<strong>der</strong>n auf die Straße


KURIER<br />

MITTWOch, 18. MaI 2011 LoGiStik 11<br />

Hafen Wien/ÖBB infrastruktur<br />

aufrüstung des terminals freudenau<br />

Beim ausbau<br />

des Hafen Wien<br />

Freudenau ist<br />

die ÖBB infrastruktur<br />

aG ein<br />

starker partner.<br />

<strong>der</strong> trimodale Hafen<br />

Wien, ein Unternehmen<br />

<strong>der</strong> Wien Holding<br />

und eines <strong>der</strong> größten<br />

Güterverkehrszentren Österreichs,<br />

baut seine infrastruktur<br />

aus und erweitert seine<br />

kapazitäten im vom tochterunternehmen<br />

WienCont<br />

betriebenen terminal Freudenau.<br />

Für diese expansion<br />

hat Hafen-Chef rudolf mutz<br />

dieser tage einen koperationsvertrag<br />

mit andreas matthä,<br />

dem Vorstand <strong>der</strong> ÖBB<br />

infrastruktur aG, unterzeichnet.<br />

WienCont und ÖBB haben<br />

die neuen anlagen im Bereich<br />

des Containerterminals<br />

Freudenau 2009 in Betrieb<br />

genommen. jetzt wurde eine<br />

Vereinbarung über die erweiterte<br />

inbetriebnahme und<br />

Än<strong>der</strong>ungen geschlossen, die<br />

an den Gleisanlagen in den<br />

vergangenen jahren im Hafen<br />

Freudenau vorgenommen<br />

wurden. rudolf mutz: „<strong>der</strong><br />

Foto: © wragg, istockphoto.com<br />

Hafen Wien wird wichtige investitionen<br />

in die infrastruktur<br />

des Standortes, insbeson<strong>der</strong>e<br />

am Containerterminal Freudenau,<br />

konsequent vorantreiben.“<br />

Für andreas matthä<br />

ist <strong>der</strong> terminal Freudenau<br />

ein „gelungenes Beispiel für<br />

die Verknüpfung von Schiene<br />

und Wasserweg“ für einen<br />

umweltfreundlichen Gütertransport.<br />

„Freudenau ist eine<br />

leistungsfähige, hochmo<strong>der</strong>ne<br />

Logistikdrehscheibe.“<br />

Um für die wachsenden anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an den terminalbetrieb<br />

Wien Freudenau bestens<br />

gerüstet zu sein, braucht<br />

WienCont als Betreiber dieses<br />

terminals partner, die dabei<br />

Unterstützung bieten. mit <strong>der</strong><br />

ÖBB infrastruktur aG und<br />

dem Hafen Wien habe Wien-<br />

Cont partner, die den ausbau<br />

<strong>der</strong> infrastruktur und damit<br />

die kapazitätsmäßige erweiterung<br />

für diesen Standort<br />

garantieren. Für WienCont<br />

ist <strong>der</strong> abschluss dieses Vertrages<br />

beson<strong>der</strong>s wichtig, um<br />

weiter wachsen und auch in<br />

<strong>Zukunft</strong> ihren kunden qualitativ<br />

hochwertige Services<br />

und ausreichende kapazitäten<br />

zur Verfügung stellen zu<br />

können.<br />

im rahmen <strong>der</strong> Vertragsunterzeichnung<br />

stellte Hafendirektor<br />

mutz seine weiteren<br />

pläne für <strong>das</strong> areal vor. dabei<br />

drängte sich doch die Frage<br />

auf, warum eigentlich die<br />

Das ist <strong>das</strong> Einzige,<br />

was es bei uns<br />

zu holen gibt ...<br />

Jetzt neu!<br />

ÖBB in inzersdorf ein eigenes,<br />

zusätzliches Logistikzentrum<br />

zu bauen glauben müssen<br />

(siehe Seite 10), wo doch <strong>der</strong><br />

Hafen ein idealer trimodaler<br />

Logistikstandort für die drehscheibe<br />

Wien wäre. Zumal die<br />

sogenannte Landgewinnung<br />

im Hafen Wien von zentraler<br />

Bedeutung für weitere kapazitäten<br />

und Betriebsansiedlungen<br />

ist.<br />

dabei werden in einer ersten<br />

Bauphase durch Verlandung<br />

eines teils des Hafenbeckens<br />

Freudenau 25.000<br />

Quadratmeter hochwertige<br />

Betriebsfläche gewonnen. ein<br />

teil dieser Fläche ist für die<br />

erweiterung des Containerterminals<br />

vorgesehen.<br />

eine zusätzliche aufwertung<br />

<strong>der</strong> Hafenanlagen in<br />

<strong>der</strong> Freudenau wird die neue<br />

trassenführung <strong>der</strong> B14 über<br />

die Seitenhafenstraße bringen.<br />

<strong>das</strong> Gelände wird dadurch<br />

besser an den a4-knoten<br />

Simmeringer Haide und<br />

<strong>das</strong> hochrangige Verkehrsnetz<br />

des Großraumes Wien angeschlossen.<br />

durch strategische partnerschaften<br />

mit großen europäischenLogistikunternehmen<br />

wollen sich <strong>der</strong> Hafen<br />

Wien und WienCont noch<br />

stärker auf internationaler<br />

ebene positionieren und<br />

ein erweitertes Spektrum an<br />

ganzheitlichen Logistikkonzepten<br />

anbieten.<br />

mediaprojekte<br />

trafen Vereinbarung für Logistik-Drehscheibe hafen Wien: ÖBB-Infrastruktur-Vorstand andreas Matthä und<br />

hafendirektor Rudolf Mutz (v.li.)<br />

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12 LoGiStik<br />

aLpLoG<br />

um position als<br />

Hinterland-<br />

Hub für<br />

adria-Häfen<br />

und prescht<br />

logistisch vor.<br />

kärnten zittert um ein<br />

Logistikprojekt. <strong>das</strong><br />

von <strong>der</strong> ÖBB geplante<br />

Cargo Center in Fürnitz südlich<br />

von Villach liegt offenbar<br />

auf eis. <strong>das</strong> Land kärnten<br />

und die entwicklungsagentur<br />

kärnten (eak) unternehmen<br />

große anstrengungen, die<br />

Baltisch-adriatische Schienenverkehrsachse<br />

und damit<br />

den Standort Villach/Fürnitz<br />

zu stärken.<br />

Laut meinung zahlreicher<br />

experten bestehe für den<br />

Standort Fürnitz, wo sich <strong>der</strong><br />

Großverschiebebahnhof Villach<br />

Süd befindet, enormes<br />

potenzial, sich als Hinterland-<br />

Hub für die Häfen an <strong>der</strong> oberen<br />

adria zu positionieren,<br />

meint eak-Chefin Sabrina<br />

Schütz-oberlän<strong>der</strong>.<br />

dem projekt läuft jedoch<br />

die Zeit davon. Von <strong>der</strong> ÖBB<br />

geplant und eingereicht, liegen<br />

für <strong>das</strong> Cargo Center Fürnitz<br />

alle Genehmigungen vor.<br />

„alle Grundstückssicherungen<br />

wurden durchgeführt,<br />

so<strong>das</strong>s je<strong>der</strong>zeit mit dem Bau<br />

<strong>der</strong> anlage begonnen werden<br />

kann“, sagt Udo tarmann,<br />

projektmanager <strong>der</strong> kärntner<br />

GiG Grundstücks- und infrastruktur<br />

Besitz aG.<br />

die Genehmigungen <strong>der</strong><br />

vorhandenen Grundlagen haben<br />

jedoch nur noch Gültigkeit<br />

bis 2014. „Sollte bis dahin<br />

nicht mit dem Bau begonnen<br />

werden, sind alle Verfahren,<br />

aLpLoG kärnten kämpft<br />

mit großer Wahrscheinlichkeit<br />

auch eine UVp, neu abzuhandeln“,<br />

befürchtet tarmann.<br />

„die <strong>der</strong>zeitige Bestandsanlage<br />

entspricht mittelfristig<br />

jener kapazität, die die<br />

rail Cargo austria für den<br />

Güterumschlag im raum<br />

Villach benötigt“, sagt ÖBBpressesprecher<br />

johannes<br />

Gfrerer. „entsprechende anpassungen<br />

und kapazitätserweiterungen<br />

sind im Bedarfsfall<br />

möglich.“ die rCa<br />

habe jedenfalls mit dem Land<br />

kärnten bereits 2009 eine Zusammenarbeit<br />

gestartet, wo<br />

über diverse aktivitäten mit<br />

den vielen bereits bestehenden<br />

möglichkeiten und einrichtungen<br />

Verkehre für den<br />

KURIER<br />

MITTWOch, 18. MaI 2011<br />

Hub in kärnten<br />

zittern um fürnitzer Cargo Center<br />

für geplantes Cargo Center in Fürnitz wird die Zeit knapp<br />

Standort attraktiviert werden<br />

sollen, was <strong>das</strong> beste argument<br />

für einen allfälligen ausbau<br />

wäre, wie Gfrerer meint.<br />

<strong>das</strong> Land kärnten hat mit<br />

17 partnern aus Österreich,<br />

italien, polen, <strong>der</strong> tschechischen<br />

republik und <strong>der</strong><br />

Slowakei <strong>das</strong> eU-projekt<br />

Baltic adriatic transport Cooperation<br />

(BatCo) ins Leben<br />

gerufen, um die verkehrstechnischen<br />

anfor<strong>der</strong>ungen für<br />

eine Schnellverbindung per<br />

Bahn zwischen danzig und<br />

<strong>der</strong> oberen adria sowie die<br />

damit verbundenen Schadstoff-,<br />

Lärm- und Gefahreneinsparungspotenziale<br />

zu ermitteln.<br />

ein Schwerpunkt ist dabei<br />

auch <strong>der</strong> auf- und ausbau<br />

einer verstärkten Wirtschaftskooperation<br />

entlang des<br />

Baltisch-adriatischen Wirtschaftsraumes.koralmtunnel<br />

und terminal Villach Süd<br />

spielen dabei eine entscheidende<br />

rolle.<br />

Materialwirtschaftszentrum ein<br />

weiteres logistisches projekt<br />

<strong>der</strong> entwicklungsagentur<br />

kärnten ist die Bedarfserhebung<br />

für ein materialwirtschaftszentrum<br />

(maWiZ) im<br />

kärntner Zentralraum, vorzugsweise<br />

am Standort Flughafen<br />

klagenfurt. die erhebung<br />

und konzeption eines<br />

maWiZ führt die abteilung<br />

für produktions-, Logistik- und<br />

Umweltmanagement <strong>der</strong> Universität<br />

klagenfurt im auftrag<br />

<strong>der</strong> eak durch.<br />

„die erkenntnisse aus dem<br />

projekt dienen dazu, die möglichkeit<br />

zur errichtung eines<br />

materialwirtschaftszentrums<br />

nach den anfor<strong>der</strong>ungen und<br />

erwartungen interessierter<br />

Unternehmen zu prüfen“, sagt<br />

Schütz-oberlän<strong>der</strong>. Weiters<br />

sollten grundlegende Leistungsanfor<strong>der</strong>ungenerhoben<br />

werden. im Vor<strong>der</strong>grund<br />

steht die Hebung von op-<br />

Um den Großverschiebebahnhof Villach Süd haben sich viele Betriebe angesiedelt<br />

timierungspotenzialen in<br />

transportlogistik und Lagerverwaltung<br />

durch die Leistungen<br />

eines professionellen<br />

Logistikdienstleisters sowie<br />

durch kooperative Zusammenarbeit<br />

<strong>der</strong> Unternehmen<br />

untereinan<strong>der</strong>.<br />

in <strong>der</strong> Vergangenheit wurde<br />

bereits eine erste potenzialerhebung<br />

im Zentralraum kärntens<br />

durchgeführt: Von den<br />

53 befragten Unternehmen<br />

waren elf an einer teilnahme<br />

am projekt interessiert.<br />

Für die überwiegende<br />

mehrheit <strong>der</strong> befragten Unternehmen<br />

ist ein autobahn-<br />

und Schienenanschluss für<br />

die Logistik beson<strong>der</strong>s wichtig.<br />

<strong>das</strong> jährliche Beschaf-<br />

fungsvolumen <strong>der</strong> interessierten<br />

Unternehmen liegt<br />

zwischen einer million und<br />

150 millionen euro.<br />

Wichtige motive für die<br />

teilnahme am projekt waren:<br />

auslagerung <strong>der</strong> Lagerverwaltung,<br />

Verbesserung<br />

des Warenflusses, auslagerung<br />

<strong>der</strong> kommissionierung,<br />

kosteneinsparungen durch<br />

gemeinsame Nutzung des<br />

maWiZ, Gewinnung von Lagerfläche,<br />

auslagerung <strong>der</strong><br />

Verpackungsentsorgung.<br />

Von den technischen einrichtungen<br />

im maWiZ werden<br />

ein mo<strong>der</strong>nes Warenwirtschaftssystem,<br />

kleinteilelager,<br />

eine automatisierte ein- und<br />

auslagerung sowie ein Lager<br />

für großvolumige/sperrige<br />

Güter als wichtig angesehen.<br />

Für den Betrieb des maWiZ<br />

wird mit großer mehrheit <strong>der</strong><br />

einsatz eines kompetenten<br />

Logistikdienstleisters befürwortet.<br />

<strong>das</strong> könnte natürlich<br />

Schenker sein, <strong>der</strong> soeben<br />

sein neues Logistikcenter am<br />

Flughafen klagenfurt fertig<br />

stellt (siehe Seite 9).<br />

Bündelung durch ein materialwirtschaftszentrumkönnten<br />

redundanzen und Verschwendungen<br />

in <strong>der</strong> Logistik<br />

vermieden, ein- und ausgehende<br />

materialströme gebündelt<br />

werden. Für die beteiligten<br />

Betriebe gebe es durch<br />

einen kompetenten Logistikdienstleister<br />

eine zuverlässige<br />

just-in-time-Versorgung mit<br />

materialien und teilen. durch<br />

den professionellen Betrieb<br />

soll es auch zu Zeiteinsparungen<br />

kommen.<br />

dadurch sollten nach meinung<br />

<strong>der</strong> eak auch ökologische<br />

Vorteile wie eine reduzierung<br />

<strong>der</strong> Umweltkosten<br />

generiert werden. erwartet<br />

werden auch Value-added<br />

Services für industrie- und<br />

Handelsunternehmen wie<br />

durchführung von Qualitäts-<br />

kontrollen,kommissionierung und preisauszeichnung.<br />

als Vorteile aus <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

von Unternehmen<br />

und einem Logistikdienstleister<br />

in einem materialwirtschaftszentrum<br />

wird die<br />

planung, organisation und<br />

Steuerung eines teiles o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> gesamten materialwirtschaft<br />

für ein Unternehmen<br />

und seine partner gesehen<br />

sowie die kostenteilung bei<br />

transport, Lagerung und investitionen.<br />

Zudem stünden<br />

dadurch mo<strong>der</strong>ne, kostenintensive<br />

Lagersysteme wie<br />

klimabereiche o<strong>der</strong> automatisierte<br />

ein- und auslagersysteme<br />

zur Verfügung (siehe auch<br />

Gastkommentar Seite 16).


KURIER<br />

MITTWOch, 18. MaI 2011 LoGiStik 13<br />

Schiene in <strong>der</strong> Fläche<br />

Jetzt schlägt die Stunde für Privatbahnen<br />

die Staatsbahn lässt<br />

Unternehmen teilweise<br />

im Stich. privatbahnen<br />

erkennen ihre Chance<br />

und nehmen sie wahr.<br />

die <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Schiene als stärkerer und<br />

zudem noch äußerst umweltfreundlicher<br />

Güterverkehrsträger wurde von<br />

<strong>der</strong> eU-kommission längst ausgerufen und<br />

wird von den mitgliedstaaten wortreich unterstützt.<br />

Um die diversen Schienen-programme<br />

umzusetzen, fehlt allerdings allerorten <strong>das</strong><br />

Geld. daher ziehen sich Staatsbahnen aus <strong>der</strong><br />

Fläche zurück – und überlassen sie dem viel<br />

flexibleren Lkw, <strong>der</strong> übrigens längst nicht mehr<br />

so umweltfeindlich fährt, wie oft geglaubt.<br />

<strong>der</strong> rückzug <strong>der</strong> Bahn vom Gütertransport<br />

auf <strong>der</strong> Schiene – die Bahn fährt ja auch auf <strong>der</strong><br />

Straße, und <strong>das</strong> nicht wenig – lässt Wirtschaftstreibende<br />

in einer unbefriedigenden Situation<br />

zurück. ein Beispiel: die vor fünf monaten<br />

erfolgte teilweise einstellung <strong>der</strong> erlauftalbahn<br />

im Bezirk Scheibbs in Nie<strong>der</strong>österreich hat<br />

WK nÖ Bezirksobfrau Erika Pruckner: „Verkürzte<br />

Strecke wird unter ihrem Wert geschlagen“<br />

zu einem aufschrei <strong>der</strong> Unternehmer in <strong>der</strong><br />

region geführt. Sie for<strong>der</strong>n von den ÖBB wenigstens<br />

die Wie<strong>der</strong>aufnahme eines teiles <strong>der</strong><br />

gestrichenen Zugleistungen im Güter- und personenverkehr.<br />

„die spürbar verkürzte Strecke<br />

wird jetzt weit unter ihrem Wert geschlagen“,<br />

stellt die obfrau <strong>der</strong> Bezirksstelle Scheibbs<br />

<strong>der</strong> Wk Nie<strong>der</strong>österreich, erika pruckner, fest.<br />

<strong>das</strong> mögliche engagement einer privatbahn<br />

auf dem von <strong>der</strong> ÖBB infrastruktur aG zum<br />

Weiterbetrieb ausgeschriebenen Streckenabschnitt<br />

Scheibbs-kienberg-Gaming schließt sie<br />

kategorisch aus. „Für eine ohnehin in <strong>der</strong> region<br />

verankerte Bahngesellschaft wie die ÖBB<br />

müsste <strong>der</strong> Verkehr doch deutlich attraktiver<br />

sein als für eine bis dato nicht vor ort tätige<br />

privatbahn.“<br />

mit einem an<strong>der</strong>en problem hat die papierindustrie<br />

Nie<strong>der</strong>österreichs zu kämpfen. mit<br />

ihren acht Unternehmen und rund 1600 mitarbeitern<br />

stöhnt sie unter den preiserhöhungen<br />

SLB-Chef Günter Mackinger: „Die Wirtschaft muss sich<br />

auf uns verlassen können“<br />

von 30 prozent <strong>der</strong> ÖBB-tochter rail Cargo<br />

austria. Wolfgang pfarl, präsident <strong>der</strong> austropapier,<br />

<strong>der</strong> Vereinigung <strong>der</strong> Österreichischen<br />

papierindustrie, betont laut NÖ Wirtschaftspressedienst,<br />

<strong>das</strong>s man sich gezwungen sehe,<br />

mit privatbahnen o<strong>der</strong> Lkw zu fahren, wenn<br />

von Seiten <strong>der</strong> rCa kein einlenken erfolge.<br />

„Gerade unsere produkte papier und pappe<br />

sowie unser rohstoff Holz bieten sich ideal für<br />

den umweltfreundlichen Schienentransport<br />

an“, sagt pfarl. Unverständlich sei, <strong>das</strong>s die rCa<br />

die tarife <strong>der</strong>art erhöht und zugleich Bahnhöfe<br />

Wk Noe<br />

SaLZBUrG aG<br />

und Strecken schließt. „auch haben wir effiziente<br />

Be- und entladesysteme entwickelt, die<br />

wir jetzt verschrotten können.“<br />

Wie es künftig auf <strong>der</strong> Schiene laufen könnte,<br />

demonstriert Günter mackinger, Chef <strong>der</strong><br />

Salzburger Lokalbahn, einem Unternehmen<br />

<strong>der</strong> Salzburg aG, <strong>das</strong> auch im Güterverkehr<br />

tätig ist. als kleine, aber feine eisenbahn, die<br />

sich vollkommen auf die Bedürfnisse <strong>der</strong><br />

Salzburger Wirtschaft abgestellt hat, transportiert<br />

die SLB jährlich 1,7 millionen tonnen<br />

Güter. kunden wie kaindl, m-real o<strong>der</strong> SaB<br />

Siggerwiesen nutzen die SLB, um den transport<br />

von rohstoffen von <strong>der</strong> Straße auf die<br />

Schiene zu verlegen. „die Wirtschaft muss sich<br />

auf uns verlassen können“, sagt mackinger,<br />

<strong>das</strong> sei <strong>das</strong> erfolsrezept. just-in-time <strong>heißt</strong> für<br />

ihn nicht schnell, son<strong>der</strong>n pünktlich zu sein.<br />

die SLB betreibt auch anschlussbahnen für<br />

dritte, wie zum Beispiel für dB Schenker am<br />

neuen Standort aupoint. mit Sorge betrachtet<br />

mackinger <strong>das</strong> auslaufen <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung für<br />

anschlussbahnen.<br />

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14 LoGiStik<br />

KURIER<br />

MITTWOch, 18. MaI 2011<br />

Öffentlicher personenverkehr<br />

Jobtickets – nicht nur <strong>der</strong> Umwelt zuliebe<br />

individualverkehr auf Öffis umzulenken, ist Ziel <strong>der</strong> Jobtickets-Offensive <strong>der</strong> Wirtschaftskammer<br />

▸ interview thomas Scheiber<br />

„Beim Güterverkehr vermisse ich jegliche art von Vision“<br />

KUriEr: Wie beurteilen Sie die<br />

Situation für den Güterverkehr<br />

auf Schiene in Österreich?<br />

thomas Scheiber: Hier ist die<br />

Verkehrspolitik gefor<strong>der</strong>t zu<br />

sagen, was sie möchte. ich<br />

bin unglücklich über die Vorgangsweise<br />

<strong>der</strong> rail Cargo<br />

austria, wenngleich ich verstehe,<br />

<strong>das</strong>s sie redimensionieren<br />

muss. aber von <strong>der</strong><br />

Verkehrsministerin erwarte<br />

ich mir eine klare aussage,<br />

wie künftig Wegeketten aussehen<br />

sollen. Welches System<br />

<strong>der</strong> Güterbeför<strong>der</strong>ung wollen<br />

wir haben, wann soll <strong>der</strong> Lkw,<br />

wann die Bahn, wann <strong>das</strong><br />

Schiff zum einsatz kommen.<br />

Und wo soll es dafür knoten,<br />

Übergabestellen geben und<br />

wie sollen die ausschauen.<br />

Darüber lässt sich die Verkehrsministerin<br />

nicht aus.<br />

ich vermisse hier jegliche<br />

art von Vision – und zwar<br />

kurz-, mittel- und langfristig.<br />

Erhalten Sie Informationen<br />

über künftige Verkehrspolitik?<br />

Wir werden natürlich vom<br />

neuen rCa-Vorstand andreas<br />

Fuchs informiert, was er<br />

vorhat. aber <strong>das</strong> sind Unternehmensinformationen.<br />

Wir<br />

wollen aussagen <strong>der</strong> verkehrspolitisch<br />

Verantwortlichen haben.<br />

Und da kommt nichts.<br />

Was tut die WK in dieser<br />

Situation?<br />

Wir können nur for<strong>der</strong>n,<br />

<strong>das</strong>s es klarheit darüber gibt,<br />

wie sich <strong>der</strong> Flächenverschub<br />

in <strong>Zukunft</strong> gestalten soll. Wenn<br />

ihn die rCa nicht mehr macht,<br />

weil er sich nicht rechnet, okay,<br />

<strong>das</strong> verstehe ich. aber wir wollen<br />

wissen, wie es künftig aussehen<br />

wird, damit sich die<br />

Unternehmen darauf einstellen<br />

können. Wird es eine art<br />

Sammelsystem in <strong>der</strong> Fläche<br />

SHUtterStoCk/péter GUdeLLa<br />

künftig sollen<br />

nicht nur mitarbeiter,<br />

son<strong>der</strong>n<br />

alle pendler mit<br />

Öffis kostengünstig<br />

fahren<br />

dürfen.<br />

die För<strong>der</strong>ung des öffentlichen<br />

Verkehrs<br />

– und damit die För<strong>der</strong>ung<br />

von menschen als<br />

Verkehrsteilnehmer – hat sich<br />

thomas Scheiber, obmann<br />

des Fachverbandes <strong>der</strong> Schienenbahnen,<br />

als vorrangigs<br />

Ziel gesetzt. Seit Längerem<br />

bastelt er, <strong>der</strong> im Brotberuf<br />

als kaufmännischer Bereichsleiter<br />

bei den innsbrucker<br />

Verkehrsbetrieben (iVB) arbeitet,<br />

an einem sogenannten<br />

jobticket für alle. „in Zeiten<br />

vermehrten Co 2 -ausstoßes,<br />

höherer treibstoffkosten und<br />

mobilitätseinschränkungen<br />

ist <strong>das</strong> eines unserer Lieblingsprojekte“,<br />

sagt <strong>der</strong> kämmerer.<br />

„es geht uns darum,<br />

<strong>das</strong>s menschen Leistungen<br />

des öffentlichen Verkehrs zu<br />

kostengünstigen Bedingungen<br />

in anspruch nehmen<br />

können.“<br />

Vorbild sind die iVB, die<br />

bereits 12.000 menschen in<br />

Zusammenarbeit mit den<br />

geben, macht <strong>das</strong> <strong>der</strong> Lkw<br />

o<strong>der</strong> gibt es Chancen für<br />

privatbahnen. da bin ich<br />

ein bisschen blauäugig, <strong>das</strong><br />

muss man durchrechnen.<br />

Über För<strong>der</strong>maßnahmen<br />

kann ich auch erst sprechen,<br />

wenn ich weiß, was<br />

ich will. aber es ist nichts<br />

da. Und es ist nicht aufgabe<br />

<strong>der</strong> rCa, Verkehrspolitik<br />

zu betreiben. <strong>das</strong> ist völlig<br />

falsch, geschieht aber so.<br />

jetzt müssen die rahmenbedingungen<br />

festgelegt<br />

werden, um zu wissen, ob<br />

sich eine investition rechnet<br />

o<strong>der</strong> nicht.<br />

Unis, <strong>der</strong> klinik,<br />

<strong>der</strong> tiwag, <strong>der</strong><br />

Stadt und ikea mit<br />

um 40 prozent billigeren<br />

tickets für<br />

Öffis ausgestattet<br />

haben. <strong>das</strong> sollte<br />

in ganz Österreich<br />

ausgerollt werden,<br />

for<strong>der</strong>t Scheiber<br />

zusammen mit<br />

dem Geschäftsführer<br />

des Fachverbandes<br />

<strong>der</strong><br />

Schienenbahnen,<br />

robert Woppel.<br />

eine legistische<br />

Hürde für dieses<br />

projekt stellt allerdings<br />

die Sachbezugsregelung<br />

dar.<br />

Sie bedeutet, <strong>das</strong>s<br />

Geldwertleistun-<br />

mediaprojekte<br />

gen, die von einem<br />

Unternehmen seinen<br />

mitarbeitern<br />

gegenüber erbracht werden,<br />

zu versteuern sind. damit<br />

mache ein jobticket, <strong>das</strong> zwischen<br />

Verkehrsbetrieb und<br />

dem Unternehmen vereinbart<br />

werde, wenig Sinn.<br />

Steuerfrei Scheiber und Woppel<br />

verweisen aber auf die<br />

historisch gewachsene Steuerfreiheit,<br />

wenn Beför<strong>der</strong>ungsunternehmen<br />

wie etwa ÖBB,<br />

Wiener Verkehrsbetriebe und<br />

iVB ihre arbeitnehmer und<br />

<strong>der</strong>en angehörige unentgeltlich<br />

o<strong>der</strong> verbilligt beför<strong>der</strong>n.<br />

dieser kostenvorteil ist von<br />

<strong>der</strong> einkommensteuer und<br />

von <strong>der</strong> Sozialversicherungspflicht<br />

befreit.<br />

„<strong>der</strong> arbeitnehmer und seine<br />

angehörigen fahren mit<br />

den ÖBB o<strong>der</strong> <strong>der</strong> U-Bahn in<br />

Wien verbilligt o<strong>der</strong> kostenlos<br />

und noch dazu steuerfrei<br />

und sozialversicherungsfrei“,<br />

sagt Scheiber. Nach dem verfassungsrechtlich<br />

gebotenen<br />

Gleichheitsgrundsatz sollte<br />

man <strong>das</strong> auch allen an<strong>der</strong>en<br />

arbeitnehmern gewähren.<br />

durch eine Verlagerung<br />

von individualverkehr zum<br />

öffentlichen personenverkehr<br />

sei eine bessere Luft in<br />

den Ballungszentren zu erreichen.<br />

„dieses Ziel ist eine<br />

sachliche rechtfertigung für<br />

eine großzügige För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Benutzung öffentliche<br />

Verkehrsmittel“, sagt Scheiber.<br />

„täglich haben tausende<br />

arbeitnehmer den Weg zur<br />

fV-obmann Thomas Scheiber<br />

arbeit und zurück nach Hause<br />

zu bewältigen. Und <strong>das</strong> fünfmal<br />

pro Woche und rund 50<br />

Wochen im jahr. <strong>das</strong> sind 250mal<br />

hin und retour pro arbeitnehmer<br />

multipliziert mit <strong>der</strong><br />

Zahl <strong>der</strong> pendler Österreichs.<br />

Gelingt es, diese Verkehrsflut<br />

in öffentliche Verkehrsmittel<br />

umzulenken, so wird<br />

die abgasbelastung im Straßenverkehr<br />

drastisch reduziert.“<br />

Scheiber und Woppel<br />

for<strong>der</strong>n: „trägt ein arbeitgeber<br />

kosten <strong>der</strong> Beför<strong>der</strong>ung<br />

seiner arbeitnehmer durch<br />

öffentliche Verkehrsmittel,<br />

so soll dieser kostenvorteil<br />

einkommensteuerfrei und sozialversicherungsfrei<br />

sein.“<br />

Begünstig werden sollen<br />

alle Fahrten mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln zu und vom<br />

arbeitsplatz.<br />

Visionär Scheiber geht sogar<br />

noch einen Schritt weiter und<br />

will angehörige <strong>der</strong> arbeitnehmer<br />

in die För<strong>der</strong>ung einbezogen<br />

wissen. „man muss<br />

hier visionär denken: Günstige<br />

Familientickets sollen<br />

Fahrten zum kin<strong>der</strong>garten,<br />

zur Schule, zur Uni, zum einkaufen,<br />

ins kino und so weiter<br />

ebenso auf öffentliche Verkehrsmittel<br />

verlagern. Umwelt-<br />

und Familienför<strong>der</strong>ung<br />

gehen Hand in Hand.“ damit<br />

könnte auch die auslastung<br />

<strong>der</strong> Öffis gesteigert und Geld<br />

für <strong>der</strong>en ausbau generiert<br />

werden, meint Scheiber.


KURIER<br />

MITTWOch, 18. MaI 2011 LoGiStik 15<br />

anschlussbahnen<br />

Unkalkulierbar und unrentabel<br />

die rCa wirbt<br />

vollmundig für<br />

anschlussbahnen,<br />

überlässt<br />

sie aber einem<br />

unbestimmten<br />

Schicksal.<br />

es fährt ein Zug nach<br />

nirgendwo – <strong>das</strong> Lied<br />

von Christian an<strong>der</strong>s<br />

aus dem jahr 1972 will nicht<br />

aus dem kopf, wenn man<br />

sich mit dem Schicksal <strong>der</strong><br />

anschlussbahnen in Österreich<br />

beschäftigt. denn wohin<br />

<strong>der</strong> Zug auf anschlussgleisen<br />

fährt, weiß niemand. ein Verwirrspiel<br />

son<strong>der</strong>gleichen hat<br />

laut Bahnexperten mit dem<br />

rail Cargo-Ziel Sparen um jeden<br />

preis eingesetzt, <strong>das</strong> <strong>das</strong><br />

bisherige prinzip Fahren um<br />

jeden preis abgelöst hat.<br />

auf ihrer Homepage wirbt<br />

rail Cargo austria vollmundig<br />

für anschlussbahnlogistik,<br />

die Wettbewerbsvorteile biete.<br />

„die anschlussbahn ermöglicht<br />

ihnen eine bestmögliche<br />

Logistik bei nationalen und<br />

internationalen transporten<br />

entlang des engmaschigen,<br />

europaweiten Schienennetzes<br />

und schafft so eine optimale<br />

Verbindung zu den wichtigsten<br />

europäischen Häfen,<br />

teminals, industrie- und Wirtschaftszentren“,<br />

<strong>heißt</strong> es da.<br />

Gleichzeitig wird <strong>der</strong> rückzug<br />

<strong>der</strong> rCa aus <strong>der</strong> Fläche<br />

verkündet.<br />

eine nicht unbeträchtliche<br />

Verwirrung gibt es auch,<br />

was die anschlussbahnför<strong>der</strong>ung<br />

betrifft. Österreichs<br />

anschlussbahnbetreiber<br />

be fürchten eine einstellung<br />

<strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung nach 2012.<br />

<strong>das</strong> Verkehrsministerium<br />

beteuert, sie wird fortgesetzt.<br />

Für die Betreiber wird die<br />

anschlussbahn künftig zum<br />

Luxusgut, weil ihr Betrieb<br />

immer unkalkulierbarer und<br />

unrentabler wird. Heuer gibt<br />

es für die errichtung von anschlussbahnen<br />

acht millionen<br />

€ an öffentlichem Zuschuss.<br />

ende 2012 läuft <strong>das</strong> <strong>der</strong>zeitige<br />

För<strong>der</strong>modell aus. Was danach<br />

kommt, ist völlig offen.<br />

die Betreiber verlangen eine<br />

Weiterführung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung<br />

auch nach 2012 und eine<br />

nachhaltige und faire Bedienung<br />

von anschlussbahnen.<br />

Laut rCa gibt es 1150<br />

anschlussbahnen in Österreich,<br />

davon dürften etwa<br />

800 aktiv sein. im vergangenen<br />

jahr sind in Österreich<br />

1,285 millionen Güterwagen<br />

über anschlussbahnen abgefertigt<br />

worden, <strong>heißt</strong> es<br />

seitens des Verbandes <strong>der</strong><br />

anschlussbahnunternehmen<br />

SHUtterStoCk/UptHeBaNNer<br />

für Betreiber werden anschlussbahnen künftig zum Luxusgut<br />

Österreichs. 1,13 millionen<br />

Waggons entfielen dabei auf<br />

<strong>das</strong> Netz <strong>der</strong> ÖBB. Über nur<br />

25 anschlussbahnen liefen<br />

aber 50 prozent des gesamten<br />

anschlussbahngüterverkehrs.<br />

auf <strong>der</strong> rCa-Homepage ist<br />

von 1,65 millionen Güterwagen<br />

über anschlussbahnen<br />

die rede, die jährlich 66 millionen<br />

tonnen Güter beför<strong>der</strong>n.<br />

mit den transporten<br />

für anschlussbahnkunden<br />

verhin<strong>der</strong>e rCa einen jähr-<br />

lichen Co 2 -ausstoß von rund<br />

1,77 millionen tonnen.<br />

die tarifgestaltung auf <strong>der</strong><br />

letzten meile ist ein weiterer<br />

Streitpunkt. Hier ist <strong>der</strong> preis<br />

nicht selten höher, als für den<br />

transport auf <strong>der</strong> Langstrecke.<br />

auf 0,2 prozent <strong>der</strong> Wegstrecke<br />

auf <strong>der</strong> anschlussbahn<br />

entfallen etwa 40 prozent <strong>der</strong><br />

gesamten transportkosten –<br />

vor allem, wenn für die Bedienung<br />

auf <strong>der</strong> anschlussbahn<br />

eine diesellok benötigt wird.<br />

anSChLUSSBahnEn<br />

anzahl in Österreich: 1150 laut rCa, 800 sind laut Verband<br />

<strong>der</strong> anschlussbahnunternehmen aktiv.<br />

Beför<strong>der</strong>ung: 1,285 millionen Güterwagen, davon entfallen<br />

1,13 millionen auf <strong>das</strong> Netz <strong>der</strong> ÖBB. die rCa spricht von<br />

rund 1,65 millionen Güterwagen, die jährlich 66 millionen<br />

tonnen Güter beför<strong>der</strong>n.<br />

Emission: die rCa produziert bei diesen jahresmengen<br />

etwa 80.400 tonnen Co . <strong>der</strong> Lkw hätte im Vergleich dazu<br />

2<br />

einen Co -ausstoß von rund 1,85 millionen tonnen. die<br />

2<br />

Co -ersparnis: ca. 1,77 millionen tonnen.<br />

2<br />

WERBUnG<br />

Leobener Logistik Sommer:<br />

Nachhaltig wertvolle Fachtage<br />

Der diesjährige Logistik Sommer in Leoben widmet sich<br />

wissenschaftlichen Grundlagen und <strong>der</strong> praktischen Umsetzung<br />

nachhaltiger Konzepte und Technologien in <strong>der</strong><br />

Logistik.<br />

Dass es die Organisatoren des Leobener Logistik Sommers mit<br />

<strong>der</strong> Nachhaltigkeit sehr genau nehmen, zeigt sich schon am Einführungsreferat<br />

von Dr. Hannes Androsch zur Bedeutung einer<br />

Bildungsoffensive als Notwendigkeit für neue Technologien. Denn<br />

natürlich bauen nachhaltige Logistikkonzepte auf <strong>der</strong> Grundlagenarbeit<br />

und auf Forschungsergebnissen aus <strong>der</strong> Wissenschaft<br />

auf, dem zweiten Kernthema des Logistik Sommers. Hier kommt<br />

die Expertise <strong>der</strong> Montanuniversität Leoben ins Spiel.<br />

Praktische Umsetzungsbeispiele für Nachhaltigkeitskonzepte<br />

präsentieren unter an<strong>der</strong>em Unternehmen wie SPAR Österreich,<br />

JCL Logistics AG, Energie Steiermark, BVL und an<strong>der</strong>e.<br />

Der 9. Leobener Logistik Sommer findet heuer am 22. und 23.<br />

September statt. Austragungsort ist wie<strong>der</strong> <strong>das</strong> Falkensteiner<br />

Hotel & Asia Spa Leoben, <strong>das</strong> zur gewohnt spätsommerlichen<br />

Atmosphäre dieses hochkarätigen Branchentreffs beiträgt.<br />

Univ.-Prof. Albert Oberhofer, Präsident des Logistik Clubs in<br />

Leoben: „Der Leobener Logistik Sommer hat sich zu einem<br />

wichtigen, international beachteten Branchentreff entwickelt. Die<br />

Verbindung von fachlich hoch stehenden Themen mit sommerlich-entspannten<br />

Get Together ist <strong>das</strong> Beson<strong>der</strong>e dieser Veranstaltung.“


16 LoGiStik<br />

kärnten ist in<br />

höchstem maß<br />

auf leistungsfähige<br />

Logistik<br />

angewiesen.<br />

VOn hErWiG WinKLEr<br />

Für die meisten Unternehmen<br />

stellt die Logistik heute<br />

die zentrale Funktion bei <strong>der</strong><br />

Versorgung und durchführung<br />

<strong>der</strong> produktionsprozesse sowie<br />

bei <strong>der</strong> Verteilung und<br />

entsorgung <strong>der</strong> hergestellten<br />

Güter dar. die Logistik determiniert<br />

damit immer mehr die<br />

Wettbewerbsfähigkeit und den<br />

erfolg <strong>der</strong> Unternehmen. dies<br />

führt u.a. dazu, <strong>das</strong>s Unternehmen<br />

sich dort ansiedeln o<strong>der</strong><br />

ihre ressourcen ausbauen,<br />

wo sie geeignete logistische<br />

rahmenbedingungen für ihre<br />

aktivitäten vorfinden. dadurch<br />

werden in diesen Gebieten arbeitsplätze<br />

geschaffen o<strong>der</strong><br />

abgesichert, Wertschöpfung<br />

erzielt und Wohlstand gesteigert.<br />

die attraktivität <strong>der</strong> Lebens-<br />

und Wirtschaftsräume<br />

ist damit direkt o<strong>der</strong> indirekt<br />

priVat aLLe FotoS VtG<br />

von den logistischen rahmenbedingungen<br />

abhängig.<br />

in kärnten ist fast je<strong>der</strong><br />

zweite arbeitnehmer in einem<br />

industrieunternehmen<br />

beschäftigt. die kärntner industrie<br />

erwirtschaftete durch<br />

den export ihrer Güter im jahr<br />

2009 über vier milliarden euro<br />

und weist eine exportquote<br />

von über 66 prozent auf (iVkärnten).<br />

<strong>das</strong> Land kärnten<br />

ist damit in höchstem maße<br />

auf eine leistungsfähige eingangs-<br />

und ausgangs-Logistik<br />

angewiesen. den Lebens- und<br />

Wirtschaftsraum kärnten zu<br />

stärken, die Beschäftigung zu<br />

steigern und Wohlstand zu sichern<br />

<strong>heißt</strong>, insbeson<strong>der</strong>e in<br />

Logistikinfrastrukturen zu in-<br />

g a s t ko m m e n ta r<br />

vestieren, die Forschung in <strong>der</strong><br />

Logistik zu forcieren und <strong>das</strong><br />

vorhandene Logistik-knowhow<br />

in den Unternehmen<br />

weiterzuentwickeln. damit<br />

sind die erfor<strong>der</strong>lichen rahmenbedingungen<br />

für <strong>das</strong> Wirtschaften<br />

stark zu verbessern.<br />

die südlichsten Bundeslän<strong>der</strong><br />

Österreichs, kärnten und<br />

die Steiermark, sind seit jeher<br />

durch ihre geografische Lage<br />

den wirtschaftlichen Ballungszentren<br />

in ober- und Nie<strong>der</strong>österreich,<br />

Wien, Salzburg und<br />

tirol gegenüber benachteiligt.<br />

die realisierung <strong>der</strong> geplanten<br />

infrastrukturprojekte koralmbahn<br />

und Semmeringbasistunnel<br />

stellen möglichkeiten<br />

dar, die gegebenen Nachteile<br />

teilweise zu kompensieren und<br />

eine positive Wirtschafts- und<br />

regionalentwicklung einzuleiten.<br />

dies liegt nicht zuletzt<br />

auch daran, <strong>das</strong>s die prosperierenden<br />

Wirtschaftsräume<br />

zukünftig wie<strong>der</strong> vermehrt in<br />

ost- und nicht in Westeuropa<br />

liegen werden.<br />

damit werden leistungsfähige<br />

Straßen- und Schienenverbindungen<br />

von den europäischen<br />

Südhäfen bis nach<br />

danzig in polen entlang <strong>der</strong><br />

Baltisch-adriatischen-achse<br />

eine wichtige Voraussetzung,<br />

um die gebotenen Chancen<br />

KURIER<br />

MITTWOch, 18. MaI 2011<br />

VtG<br />

die zukunftsmärkte liegen im osten<br />

Waggonvermieter<br />

VtG sieht<br />

große Wachstumspotenziale<br />

in russland, <strong>der</strong><br />

türkei und<br />

in den USa.<br />

Österreich ist für Logistiker<br />

nach wie vor<br />

eine drehscheibe<br />

zwischen West- und osteuropa,<br />

meint Hannes kotratschek,<br />

Geschäftsführer von<br />

VtG austria. die Wachstumsmöglichkeiten<br />

in Westeuropa<br />

seien „enden wollend“, während<br />

die Welt im osten Österreichs<br />

weitergehe, sagt <strong>der</strong> Österreich-Chef<br />

des in Hamburg<br />

angesiedelten Logistik-dienstleistungskonzerns<br />

VtG aG.<br />

die VtG Gruppe zählt mit<br />

dem Unternehmensbereich<br />

kesselwaggonvermietung, <strong>der</strong><br />

Sparte Waggon-reparaturwerke,<br />

<strong>der</strong> eisenbahn-Spedition<br />

transpetrol sowie mit den<br />

russland wird von VTG sukzessive aufgebaut<br />

Geschäftsführer h. Kotratschek<br />

Beteiligungsgesellschaften für<br />

Großraum- und Spezialwaggons<br />

transwaggon und dem<br />

Container-operateur VotG<br />

zu den größten europäischen<br />

anbietern für Gefahrenguttransport<br />

und integrierte<br />

Schienen- und tankcontainerlogistik.<br />

„Unsere ambi tion<br />

ist, in europa zu einem <strong>der</strong><br />

größten player in diesem Segment<br />

zu werden“, sagt kotratschek.<br />

VtG besitzt rund<br />

50.000 eisenbahngüterwagen<br />

zum transport von mineralöl,<br />

Flüssiggas, Chemikalien,<br />

Schüttgütern, Lebensmitteln<br />

und an<strong>der</strong>en Spezialproduk-<br />

Logistik ist Grundlage <strong>der</strong> Entwicklung des Lebensraums Kärnten<br />

<strong>der</strong> autor ist assoziierter Professor<br />

für angewandte BWL an <strong>der</strong> alpenadria-Universität<br />

Klagenfurt<br />

50.000 Eisenbahngüterwagen hat die VTG Gruppe im Einsatz, kooperiert wird mit 165 Eisenbahngesellschaften<br />

ten. Vom Standort Wien werden<br />

neben Österreich – mit<br />

weiteren Büros in prag und<br />

Budapest – die Nachbarlän<strong>der</strong><br />

tschechien, die Slowakei,<br />

Ungarn, Slowenien sowie die<br />

märkte in rumänien, Bulgarien,<br />

kroatien, Serbien, montenegro<br />

und auch Bosnien-<br />

Herzegowina bearbeitet.<br />

Seit Neuestem gibt es auch<br />

eine VtG-repräsentanz in<br />

moskau. Sie ist <strong>der</strong>zeit mit<br />

einem mitarbeiter besetzt, <strong>der</strong><br />

als markterkundungsagent<br />

fungiert. „Wir sind in russland<br />

schon an mehreren projekten<br />

dran“, berichtet kotratschek.<br />

„Für uns ist <strong>der</strong> eintritt in den<br />

russischen markt ein experi-<br />

FotoLia/oraLiNk<br />

ment, <strong>das</strong> wir 60 jahre nach<br />

<strong>der</strong> VtG-Gründung – <strong>das</strong><br />

jubiläum wird heuer ge feiert<br />

– in angriff nehmen.“<br />

Vorkrisenniveau VtG ist in<br />

seiner Umsatz-entwicklung<br />

zuletzt wie<strong>der</strong> „fast auf Vorkrisenniveau“<br />

gelandet. in <strong>der</strong><br />

Gruppe setzte VtG vergangenes<br />

jahr 629,4 millionen € um,<br />

was einem plus von 8,2 gegenüber<br />

2009 entspricht. <strong>das</strong><br />

eBitda des seit 2007 an <strong>der</strong><br />

Frankfurter Börse notierten<br />

Unternehmens stieg um 3,4<br />

prozent auf 154,4 millionen €.<br />

<strong>der</strong> Umsatz im Bereich Waggonvermietung<br />

ist von 289<br />

millionen € auf 283,6 millio-<br />

Geografisch bedingte wirtschaftliche Benachteiligungen Südösterreichs gehören kompensiert<br />

aus kärntner Sicht nutzen zu<br />

können.<br />

Bei <strong>der</strong> entwicklung <strong>der</strong> Logistikinfrastrukturen<br />

geht es<br />

jedoch nicht nur darum, Verkehrsprojekte<br />

zu realisieren.<br />

Vielmehr wird es von Bedeutung<br />

sein, die neu geschaffenen<br />

Verkehrsverbindungen mit<br />

logistischen knotenpunkten<br />

auszustatten, die zur regionalen<br />

Wertschöpfung beitragen<br />

und die anbindung <strong>der</strong> lokalen<br />

Wirtschaftsunternehmen ermöglichen.<br />

Solche logistischen<br />

Hot Spots sind z.B. Güterver-<br />

nen € gesunken. <strong>das</strong> eBitda<br />

sank in diesem Bereich um<br />

0,6 prozent auf 146,3 millionen<br />

€. Län<strong>der</strong>ergebnisse gibt<br />

VtG nicht bekannt.<br />

die Gruppe hat rund 1000<br />

mitarbeiter, ein drittel davon<br />

in Hamburg. in den von Wien<br />

verantworteten Standorten<br />

prag und Budapest sind drei<br />

mitarbeiter tätig, 15 mitarbeiter<br />

hat Wien. VtG kooperiert<br />

in europa mit 165 eisenbahnverkehrsunternehmen,<br />

„von<br />

<strong>der</strong>en performance natürlich<br />

auch unser erfolg abhängt“,<br />

wie kotratschek sagt. „als einem<br />

<strong>der</strong> größten privatinvestoren<br />

in den Systemgüterverkehr<br />

ist <strong>der</strong> erfolg von<br />

kehrszentren o<strong>der</strong> regionale<br />

materialwirtschaftszentren.<br />

mit diesen einrichtungen<br />

werden Güterverkehre systematisch<br />

in <strong>der</strong> region gestaltet,<br />

<strong>der</strong> Fernverkehr mit dem<br />

Nahverkehr verbunden, die<br />

paarigkeit <strong>der</strong> Güterströme<br />

verbessert sowie insgesamt<br />

die ökologische Situation<br />

unterstützt.<br />

in kärnten werden all diese<br />

themen durch die Zusammenarbeit<br />

von entwicklungsagentur<br />

kärnten, alpen-adria-Universität<br />

klagenfurt und Land<br />

Bahnunternehmen von vitalem<br />

interesse für uns.“<br />

die größten potenziale<br />

sieht kotratschek in den<br />

märkten russland, türkei und<br />

USa. ein weiteres Ziel ist <strong>der</strong><br />

ausbau <strong>der</strong> Flotte – sowohl<br />

über eigenproduktion von<br />

spezialisierten Waggontypen<br />

bis hin zu Flottenakquisitionen.<br />

So wurde etwa 2006 die<br />

kesselwagenflotte <strong>der</strong> omV<br />

gekauft. 2010 wurde tmF in<br />

Frankreich erworben, an <strong>der</strong><br />

die rCa zu 25 prozent beteiligt<br />

war. dabei handelt es sich<br />

um Getreidewagen, einen für<br />

VtG neuem marktsegment.<br />

diversifikation wird bei VtG<br />

künftig groß geschrieben.<br />

kärnten systematisch angegangen.<br />

<strong>das</strong> neu geschaffene<br />

Logistikkompetenzzentrum<br />

aLpLoCC, in dem noch weitere<br />

relevante institutionen<br />

des Landes integriert werden<br />

sollen, wird als koordinierende<br />

instanz die notwendigen<br />

entwicklungsschritte weiter<br />

för<strong>der</strong>n. durch diese anstrengungen<br />

in <strong>der</strong> Logistikentwicklung<br />

wird sich kärnten als zukunftsträchtiger<br />

Lebens- und<br />

Wirtschaftsraum in <strong>der</strong> alpenadria-region<br />

stark positionieren<br />

können.


Transport & Verkehr<br />

I MIttwoch, 18. MaI 2011<br />

LogisTik<br />

Donauraum-strategie<br />

Jetzt <strong>heißt</strong>’s etwas zu tun<br />

ein bekenntnis zur wirtschaftlichen Entwicklung des Donauraumes legten in <strong>der</strong> Diskussion mit Franz Gansrigler (Mitte) Ennshafen-Chef Christian Steindl, OÖ Wirtschaftslandesrat<br />

Viktor Sigl, Linz AG-Vorstandsdirektor Erich Hai<strong>der</strong> und Linz Hafen-Leiter Harald Kronsteiner (v.li.) am gemeinsamen Stand auf <strong>der</strong> transport logistic in München ab.<br />

Die Donauraum-strategie<br />

<strong>der</strong> eK darf kein lippenbekenntnis<br />

bleiben.<br />

Österreich koordiniert<br />

Mobilitäts-Projekte.<br />

nicht nur neue Bankerl am Ufer <strong>der</strong><br />

Donau o<strong>der</strong> ausbau <strong>der</strong> radwan<strong>der</strong>wege<br />

– so wichtig <strong>das</strong> lokal auch sein<br />

mag – werden künftig <strong>das</strong> Bild des wirtschaftsraumes<br />

Donau mit seinen 14 anrainerstaaten<br />

und fast 100 Millionen einwohnern bestimmen.<br />

Die neue Donauraum-strategie <strong>der</strong><br />

eU-Kommission zielt auf die wirtschaftliche<br />

Dynamik <strong>der</strong> zentral- und osteuropäischen<br />

län<strong>der</strong> ab, die es – ohne neue gesetzliche<br />

Bestimmungen, ohne neue institutionen und<br />

auch ohne neue För<strong>der</strong>mittel – weiterzuentwickeln<br />

gilt. Die eU spielt damit den Ball an<br />

die einzelnen län<strong>der</strong> weiter, an denen es nun<br />

liegt, regionenübergreifende Projekte auf unterschiedlichsten<br />

Gebieten auszuarbeiten und<br />

zu verwirklichen.<br />

auf <strong>der</strong> Münchener weltleitmesse transport<br />

logistic haben vergangene woche österreichische<br />

experten – Unternehmer, Politiker,<br />

hafenvertreter – in zwei Gesprächsrunden<br />

unter leitung von logistik.KUrier-chef<br />

Franz Gansrigler darüber diskutiert, was an<br />

<strong>der</strong> Donau und auf <strong>der</strong> Donau künftig abgehen<br />

soll und kann. Dabei wurde von Thomas<br />

hartl, Projektmanager <strong>der</strong> via donau, die als<br />

Koordinator für den Bereich „Verbesserung <strong>der</strong><br />

Mobilität und Multimodalität – Binnenwasserstraßen“<br />

fungiert, darauf verwiesen, <strong>das</strong>s die<br />

Donauraum-strategie ein handlungsorientiertes<br />

instrument ist, <strong>das</strong> die Donaulän<strong>der</strong> dabei<br />

unterstützen will, gemeinsame, koordinierte,<br />

bilaterale und län<strong>der</strong>übergreifende Ziele zu<br />

setzen. nationale regelungen sollen besser in<br />

einklang gebracht werden, um einen integrierten<br />

Donauraum zu schaffen, <strong>der</strong> für die region<br />

selbst, aber auch für den rest europas attraktiver<br />

wird. es geht um steigerung des wohl-<br />

▸ Linz<br />

10 Mio. für Verlandung<br />

linz bietet aufgrund seiner trimodalen<br />

auslegung für wasser, straße und<br />

schiene laut linz aG-Vorstandsdirektor<br />

erich hai<strong>der</strong> beste Voraussetzungen für<br />

Güterumschlag. Die Donauraum-strategie<br />

wird seiner ansicht nach im weißbuch Verkehr<br />

(siehe seite 18) konterkariert: im weißbuch<br />

sind <strong>der</strong> Binnenschifffahrt nur ein paar<br />

Zeilen gewidmet. Der linzer hafen hat – wie<br />

<strong>der</strong> hafen wien – ein Verlandungsprogramm<br />

beschlossen, weil nach Grundstücken und<br />

hallen im linzer hafen rege nachfrage herrsche.<br />

Dieses Projekt wird rund zehn Millionen<br />

€ kosten und bringt Flächen im ausmaß<br />

von sechs hektar. acht bis zehn hektar würde<br />

hafen-chef harald Kronsteiner brauchen .<br />

im vergangenen Geschäftsjahr konnte er den<br />

wasserumschlag um 24,6 Prozent steigern.<br />

Jährlich werden in linz rund drei Millionen<br />

tonnen Güter umgeschlagen. Der rund<br />

90.000 Quadratmeter große containerterminal<br />

versteht sich als logistikdrehscheibe<br />

hafen linz.<br />

standes und <strong>der</strong> Beschäftigung in <strong>der</strong> region<br />

durch innovationsför<strong>der</strong>ung für KMU, durch<br />

tourismusprojekte und Jugendbeschäftigung.<br />

ein starkes augenmerk gilt <strong>der</strong> nachhaltigen<br />

ökologischen entwicklung, was einfluss auf<br />

den Verkehr und die abwasserwirtschaft<br />

haben wird. in gleicher weise sollen die infrastruktur<br />

im Donauraum verbessert und handelshemmnisse<br />

weiter abgebaut werden. Von<br />

<strong>der</strong> attraktivität von multimodalen häfen an<br />

<strong>der</strong> Donau werde schließlich die Bereitschaft<br />

zur ansiedlung von industriebetrieben abhängen<br />

– obwohl <strong>das</strong> viele nicht so gern hören.<br />

aber vom tourismus allein wird Mittel- und<br />

Osteuropa nicht leben können und sich <strong>der</strong><br />

von <strong>der</strong> eU-Kommission erwünschte zunehmende<br />

wohlstand nicht einstellen. Die hafenvertreter<br />

christian steindl (enns hafen), harald<br />

Kronsteiner (hafen linz) und hubert Mierka<br />

(Mierka Donauhafen Krems) sehen denn auch<br />

in <strong>der</strong> attraktivierung <strong>der</strong> Donaulogistik die<br />

Voraussetzung dafür, den zukunftsträchtigen<br />

schwarzmeerraum zu erreichen, aber auch<br />

neue wege bis nach asien zu eröffnen.<br />

▸ Potenzial<br />

Ausbau <strong>der</strong> Häfen<br />

Die Donau als Verkehrshauptschlaga<strong>der</strong><br />

möchte OÖ wirtschaftslandesrat<br />

Viktor sigl verstärkt nützen. „sie<br />

birgt enormes Potenzial für die österreichische<br />

exportwirtschaft.“ Deswegen setzt er<br />

auf den infrastrukturausbau des schienen-<br />

und wasserstraßennetzes als Voraussetzung<br />

für eine effiziente transport alternative<br />

zur straße. Dabei hat sigl nicht nur die<br />

west-Ost-richtung <strong>der</strong> Donau im auge,<br />

son<strong>der</strong>n will durch den ausbau von summerauer<br />

und Pyhrn-Bahn eine leistungsfähige<br />

Verbindung aus dem Berliner raum<br />

über Prag und linz zum adria-hafen Koper<br />

ermöglichen. Die industriellen vereinigung<br />

Oberösterreich kämpft ebenfalls schon<br />

lange um die Verwirklichung dieser schienenachse.<br />

Der ausbau <strong>der</strong> häfen linz und<br />

ennshafen wird von ihm vorangetrieben.<br />

in den ennshafen werden heuer an die 3,3<br />

Millionen € gesteckt. Das Bürogebäude am<br />

containerterminal wird aufgestockt, lagerkapazitäten<br />

werden ausgebaut.<br />

Felicitas Matern<br />

MeDiaPrOJeKte<br />

haFen wien<br />

haFen linZ<br />

ennshaFen<br />

haFen MierKa KreMs<br />

Verbotene Wege<br />

Beim 2. Logistik.Club-Abend<br />

beschrieb Wolfgang Herzer die<br />

Hürdenfahrt <strong>der</strong> Transporteure.<br />

Seite 24<br />

Verlandung ist im Hafen Wien angesagt, um den<br />

Containerterminal ausbauen zu können<br />

nach grundstücken und Hallen im Linzer Hafen<br />

herrscht rege Nachfrage<br />

17<br />

Der Aufbau von Containerliniendiensten auf <strong>der</strong> Donau<br />

wird vom Ennshafen vorangetrieben<br />

Um engere Kooperation aller Verkehrsträger – Straße,<br />

Schiene, Wasser – geht’s dem Mierka Donauhafen Krems<br />

▸ ennshafen<br />

Vor Linienverkehren<br />

Der aufbau von internationalen containerliniendiensten<br />

und roro-<br />

liniendiensten auf <strong>der</strong> Donau richtung<br />

schwarzmeerraum zählt für ennshafen-<br />

Geschäftsführer christian steindl zu den<br />

wichtigsten Zielsetzungen für die nächsten<br />

Jahre. „Durch ein umfassendes linienangebot<br />

kann ein großer teil des Güterverkehrs<br />

von <strong>der</strong> straße auf schiene und wasserstraße<br />

verlagert werden“, hofft er. eine Pilotstudie<br />

zur Umsetzung eines linienverkehrs auf <strong>der</strong><br />

wasserstraße Donau und schiene zwischen<br />

dem ennshafen und dem hafen Galatz sei<br />

bereits in Planung. in dieser studie sollen<br />

<strong>das</strong> Marktpotenzial für einen regelmäßigen<br />

linienverkehr sowie die wirtschaftlichen<br />

Faktoren analysiert werden. Der enns hafen<br />

hat sich in den Jahren 2010/11 zum stärksten<br />

exporthafen Österreichs entwickelt. Dieser<br />

aufschwung sei vor allem durch die investitionen<br />

in die infrastruktur des containerterminals<br />

möglich gewesen, wie wirtschaftslandesrat<br />

sigl betont.


18 lOGistiK<br />

KURIER<br />

MiTTWOCH, 18. MAi 2011<br />

weißbuch Verkehr<br />

teilweise unrealistische Visionen<br />

Die wKÖ<br />

wird die Verkehrsziele<br />

<strong>der</strong><br />

eK auf ihre<br />

tauglichkeit für<br />

Österreich genau<br />

abklopfen.<br />

sind´s illusionen, Flausen,<br />

Visionen o<strong>der</strong> real-<br />

Utopien, was <strong>der</strong> europäischen<br />

Kommission bei<br />

ihren weichenstellungen für<br />

die europäische Verkehrspolitik<br />

bis 2050 vorschwebt? Das<br />

neue weißbuch „Fahrplan zu<br />

einem einheitlichen europäischen<br />

Verkehrsraum – hin<br />

zu einem wettbewerbsorientierten<br />

und ressourcenschonenden<br />

Verkehrssystem“ will<br />

die Mobilität verbessern und<br />

wesentliche hin<strong>der</strong>nisse bei<br />

<strong>der</strong> Verkehrsinfrastruktur, bei<br />

investitionen, innovation und<br />

Binnenmarkt beseitigen.<br />

als Ziel sieht die europäische<br />

Kommission (eK) die<br />

schaffung eines einheitlichen<br />

europäischen Verkehrsraums<br />

mit mehr wettbewerb und<br />

einem vollständig integrierten<br />

Verkehrsnetz, <strong>das</strong> die verschiedenen<br />

Verkehrsträger<br />

miteinan<strong>der</strong> verknüpft und<br />

grundlegende Verän<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Personen- und Güterverkehrsmuster<br />

ermöglicht. Je<br />

nach art <strong>der</strong> Beför<strong>der</strong>ung –<br />

innerstädtisch, zwischen den<br />

städten und Fernstrecken –<br />

gibt es unterschiedliche Ziele.<br />

wKO<br />

Zugleich sollen die Vorschläge<br />

dazu dienen, europas<br />

abhängigkeit vom Öl<br />

stark zu verringern und die<br />

verkehrsbedingten cO 2 -<br />

emissionen bis 2050 um<br />

60 Prozent zu senken.<br />

Zu den wichtigsten<br />

Zielen für 2050 gehören<br />

laut eK:<br />

• Keine mit konventionellem<br />

Kraftstoff betriebene<br />

Pkw in den<br />

städten,<br />

• erreichung eines<br />

40-Prozent-anteils<br />

cO 2 -emissionsarmer<br />

nachhaltiger Flugkraftstoffe,<br />

Verringerung <strong>der</strong><br />

cO 2 -emissionen von<br />

schiffen um mindestens 40<br />

Prozent,<br />

•Verlagerung von 50 Prozent<br />

des Personen- und Güterver-<br />

rosemarie Schön, Leiterin <strong>der</strong><br />

WKÖ-Abteilung für Rechtpolitik<br />

kehrs über mittlere entfernungen<br />

zwischen städten auf<br />

eisenbahn und schiffe,<br />

• Dadurch senkung <strong>der</strong> verkehrsbedingten<br />

emissionen<br />

bis Mitte des Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

um<br />

60 Prozent.<br />

Das Prinzip <strong>der</strong> Ko-Modalität<br />

aller Verkehrsträger wird<br />

zwar beibehalten. Für Gütertransporte<br />

ab 300 Kilometer<br />

wird aber eine Verlagerung<br />

von 30 Prozent von <strong>der</strong> straße<br />

auf an<strong>der</strong>e Verkehrsträger bis<br />

2030, bis 2050 sogar von 50<br />

Prozent gefor<strong>der</strong>t.<br />

Kritik Von <strong>der</strong> wirtschaftskammer<br />

Österreich wird die<br />

schwerpunktsetzung auf<br />

innovation und technologischen<br />

Fortschritt im weißbuch<br />

Verkehr zwar begrüßt,<br />

gleichzeitig aber auf teils unrealistische<br />

Visionen hingewiesen.<br />

„einer jahrelangen For<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> wKÖ entspricht die<br />

im weißbuch festgeschriebene<br />

Ko-Modalität, also die Optimierung<br />

<strong>der</strong> effizienten Be-<br />

n u tzung<br />

<strong>der</strong><br />

verschiedenen<br />

Verkehrsträger“, sagt<br />

rosemarie schön, leiterin<br />

<strong>der</strong> wKÖ-abteilung für rechtpolitik.<br />

„Bedauerlicherweise<br />

for<strong>der</strong>t die Kommission aber<br />

praktisch im gleichen atemzug<br />

für den langstreckentransport<br />

über 300 Kilometer<br />

eine Verlagerung <strong>der</strong> Gütertransporte<br />

von <strong>der</strong> straße auf<br />

an<strong>der</strong>e Verkehrsträger.“<br />

neben zehn Überzielen<br />

„mit teilweise utopischen<br />

Zahlen“ findet sich im annex<br />

zum weißbuch eine liste<br />

von mehr als 120 initiativen,<br />

die den Fahrplan <strong>der</strong> Kommission<br />

für die nächsten 40<br />

Jahre darstellt. aus sicht <strong>der</strong><br />

wKÖ werden diese initiativen<br />

einzeln und gründlich im<br />

hinblick auf ihre auswirkungen<br />

auf die österreichische<br />

wirtschaft zu prüfen sein. „Bestimmte<br />

<strong>Zukunft</strong>svisionen <strong>der</strong><br />

g a s t ko m m e n ta r<br />

Spediteuren bleibt zum Durchatmen nur wenig Zeit<br />

VorausschauendeKostenrechnung<br />

führt<br />

transporteure<br />

zum erfolg.<br />

VON chriStiAn SPenDeL<br />

Die Jahresabschlüsse sind<br />

gebunden, gestempelt und<br />

vielerorts branchenbedingt<br />

wahrscheinlich nach 2009<br />

noch immer mit roter tinte<br />

unterschrieben. Doch <strong>das</strong> 2.<br />

halbjahr 2010 war bereits von<br />

aufschwung und hoffnung auf<br />

stabilität ins neue Jahr hinein<br />

geprägt. Und tatsächlich finden<br />

wir uns bereits in einem<br />

vernünftigen arbeiten mit<br />

aussicht auf eine halbwegs<br />

positive <strong>Zukunft</strong> wie<strong>der</strong>. aus<br />

Kundengesprächen kann ein<br />

eindeutiger tenor in richtung<br />

stabilität und aufwärtsprognosen<br />

herausgehört werden.<br />

Die Kapazitäten sind solide<br />

ausgelastet und die Frachtpreise<br />

konnten annähernd an die<br />

nachfrage angepasst werden.<br />

Bei aller euphorie und Zuversicht<br />

liegt genau hier die<br />

Krux begraben. „annähernd<br />

angepasst“ ist halt lei<strong>der</strong> in unserem<br />

Geschäft nicht genug.<br />

wer mit Gewinnmargen von<br />

ein bis zwei Prozent wirtschaften<br />

muss, wird mit Pauschalkalkulation<br />

und Marktpreisorientierung<br />

sehr schnell auf<br />

<strong>der</strong> strecke bleiben. ein gesundes<br />

transportunternehmen<br />

definiert sich nicht allein über<br />

qualitative Dienstleistungen<br />

auf <strong>der</strong> straße, son<strong>der</strong>n immer<br />

mehr über eine lupenreine<br />

und vorausschauende Kostenrechnung.<br />

Die ersten entwicklungs-<br />

und ergebnisdiskussionen<br />

nach dem 1. Quartalsabschluss<br />

2011 sind geprägt von einem<br />

dominierenden schlagwort:<br />

Kostenexplosion! nach zwei<br />

extrem harten – nahezu existenzbedrohenden<br />

– Jahren hat<br />

die Branche wie<strong>der</strong> großteils<br />

ein stabiles auftragsniveau erreicht,<br />

wird aber im gleichen<br />

atemzug von explodierenden<br />

Kosten eingeholt. Zum Durchatmen<br />

bleibt wenig Zeit. Die<br />

schwergewichte sind hinlänglich<br />

bekannt. Diesel, Personal<br />

und road Pricing. Kostenweiterleitung<br />

ist mehr als notwendig.<br />

Das geschieht lei<strong>der</strong> oft<br />

mit etwas Zeitverzögerung,<br />

so<strong>das</strong>s ein beträchtlicher anteil<br />

immer beim Unternehmen<br />

hängen bleibt.<br />

wer schnell agiert – nicht<br />

reagiert –, <strong>der</strong> hat die nase vorne.<br />

Bei aller logik und transparenz<br />

stoßen die Dringlichkeiten<br />

aber nicht überall auf<br />

Gehör. hier gibt es dann nur<br />

eine Konsequenz, nein sagen.<br />

Kundenabhängigkeit hin o<strong>der</strong><br />

her, hier muss <strong>das</strong> Gesetz des<br />

Marktes regieren. wer in Zeiten<br />

von la<strong>der</strong>aumknappheit<br />

immer noch zu schlechten<br />

Preisen unterwegs ist, hat<br />

entwe<strong>der</strong> nur einen einzigen<br />

Kunden o<strong>der</strong> gar keinen direkten<br />

Kunden.<br />

Diejenigen, die sich die la<strong>der</strong>aumknappheit<br />

intelligent<br />

zu nutze machen, segeln mit<br />

einem günstigen wind und<br />

sollten ihr Ziel in diesem Punkt<br />

auf Kontinuität ausrichten.<br />

eine anpassung <strong>der</strong> Kapazitäten<br />

ist daher gerade jetzt <strong>der</strong><br />

falsche weg.<br />

Fahrzeugaufstockungen werden<br />

aber zurzeit ohnehin noch<br />

auf kleiner Flamme gekocht.<br />

Die Banken und leasinggesellschaften<br />

sind zwar wie<strong>der</strong><br />

aktiv am Markt, aber vor einem<br />

endgültigen abschluss doch<br />

noch sehr selektiv. eigenkapital<br />

gewinnt noch wesentlich mehr<br />

an schlagkraft. Daraus lernen<br />

wir erneut, <strong>das</strong>s selbst im spekulantenzeitalter<br />

die transportbranche<br />

ihr Geld immer<br />

noch zuerst verdienen muss,<br />

um es danach wie<strong>der</strong> in neue<br />

lkw zu investieren.<br />

würden sich alle teilnehmer<br />

– und damit meine ich<br />

sowohl investoren als auch<br />

Kreditoren – an diese goldene<br />

Finanzregel halten, wären<br />

die aussichten nicht ganz so<br />

düster. einen eher grünlichen<br />

teint wird uns <strong>der</strong> ausblick<br />

auf die Zinsentwicklung ins<br />

Gesicht treiben. Die Banken<br />

kämpfen gegen den inflationsdruck<br />

und schrauben kräftig<br />

an den Zinsen. wer also von<br />

Fremdkapital stark abhängig<br />

ist o<strong>der</strong> in richtung Fahrzeugaustausch/Kauf<br />

schielt, wird<br />

tiefer in die tasche greifen<br />

müssen.<br />

ich will hier keine Kostenrechnungsweisheitenverbreiten,<br />

aber <strong>das</strong> thema treibstoff,<br />

Personal und Mauten – vor allem<br />

die steigerungen in diesen<br />

Bereichen – sollte doch von<br />

jedem einzelnen sehr genau<br />

durchleuchtet werden. wer anschauliche<br />

Berechnungen verwendet,<br />

sollte diese auch zum<br />

Kundengespräch mitnehmen.<br />

so was vermittelt transparenz<br />

und Fairness.<br />

Die Zapfsäulenpreise und<br />

<strong>der</strong>en entwicklung sind ohnehin<br />

öffentlich zugänglich,<br />

die prozentuale Zuordnung<br />

zu den lkw-Gesamtkosten<br />

sollte auch unter die Pflichthausaufgaben<br />

fallen. Petschl<br />

transporte orientiert sich<br />

bereits seit vielen Jahren am<br />

treibstoffpreismonitor des<br />

Bundesministeriums für wirtschaft<br />

und hat diesen als Basis<br />

für die Dieselpreisgleitklauseln<br />

mit den Kunden vereinbart.<br />

Personalkosten, Mauten und<br />

an<strong>der</strong>e Positionen müssen<br />

Petschl<br />

Kommission<br />

lassen aber bereits<br />

auf den ersten Blick<br />

Böses ahnen“, stellt<br />

schön besorgt fest. „so<br />

erinnern die ausführungen<br />

zu end-to-end security an<br />

die 2007 gescheiterten Bemühungen<br />

<strong>der</strong> Kommission, eine<br />

umfassende regelung zur lieferkettensicherheitdurchzusetzen,<br />

die <strong>der</strong> europäischen<br />

wirtschaft exorbitante Kosten<br />

abverlangt hätte.“<br />

Äußerst ambitioniert seien<br />

auch die Visionen <strong>der</strong> Kommission<br />

zur internalisierung<br />

<strong>der</strong> externen Kosten. so sollen<br />

bis 2020 alle Mitgliedstaaten<br />

verpflichtet werden, Mautgebühren<br />

für den gewerblichen<br />

Güterkraftverkehr zu erheben,<br />

wobei die anlastung <strong>der</strong><br />

Kosten für infrastruktur, lärm<br />

und Umweltverschmutzung<br />

ohnehin in die allgemeine<br />

Frachtratenerhöhung miteinbezogen<br />

werden. ansonsten<br />

wird ein höherer Umsatz nicht<br />

verdient, son<strong>der</strong>n im schlechtesten<br />

Fall nur erkauft! Die<br />

rechnung dafür präsentiert<br />

sich spätestens am Jahres ende,<br />

wenn <strong>der</strong> möglicherweise erwirtschaftete<br />

Überschuss von<br />

den gestiegenen Kosten aufgefressen<br />

wird.<br />

selbst bei breit gestreuten<br />

ausschreibungen dürfen Preisgleitklauseln<br />

nicht übersehen<br />

werden. wer sich die arbeit<br />

antun will und bei Massenausschreibungen<br />

Zeit findet, seitenweise<br />

excel tabellen aus-<br />

istOcKPhOtO/crOssBrain66<br />

schrittweise eingeführt werden<br />

soll. auch für die an<strong>der</strong>en<br />

Verkehrsträger soll die internalisierung<br />

<strong>der</strong> externen<br />

Kosten gemäß gemeinsa-<br />

men Prinzipien durchgeführt<br />

werden.<br />

„Grundsätzlich begrüßen<br />

wir wirtschaftsverträgliche<br />

lösungen im europäischen<br />

Gleichklang, so<strong>das</strong>s wettbewerbsverzerrungen<br />

zwischen<br />

einzelnen Mitgliedstaaten<br />

o<strong>der</strong> verschiedenen Verkehrsträgern<br />

vermieden werden“,<br />

sagt schön. „aber auch hier<br />

behalten wir uns eine sorgfältige<br />

Prüfung aller zukünftigen<br />

Maßnahmen im interesse <strong>der</strong><br />

österreichischen wirtschaft<br />

vor.“<br />

Petschl-Prokurist Christian Spendel: „Kostensteigerungen, nein danke“<br />

zufüllen, sollte zuerst einen<br />

Blick auf die sogenannten „side<br />

letters“ werfen und in ruhe<br />

durchlesen, welche Dienstleistungen<br />

denn überhaupt abgefragt<br />

werden und wo die fixen<br />

und variablen Kostenpositionen<br />

definiert werden können.<br />

Die erfahrung hat uns jedoch<br />

gelehrt, <strong>das</strong>s kein Kundenvolumen<br />

so groß ist, ohne<br />

nicht auch einen persönlichen<br />

Zugang zu erlauben. ausschreibungen<br />

dienen in erster<br />

linie zur Preisorientierung,<br />

abschlüsse werden definitiv<br />

viel öfter im persönlichen Gespräch<br />

gemacht als im world<br />

wide web.


KURIER<br />

MiTTWOCH, 18. MAi 2011 lOGistiK 19<br />

Güterverkehr<br />

bahn-Fiasko führt zu neuen Lkw-Lawinen<br />

Der VcÖ for<strong>der</strong>t<br />

einen Umweltbonus<br />

für Betriebe,<br />

die ihre Güter<br />

auf die schiene<br />

verlagern.<br />

Der lkw-Verkehr ist heuer auf<br />

allen österreichischen autobahnen<br />

und schnellstraßen<br />

massiv gestiegen. Das zeigt eine<br />

aktuelle studie des Verkehrsclubs<br />

Österreich (VcÖ). Die größten Zunahmen<br />

hatten Ostösterreich und<br />

Oberöster reich zu verzeichnen. Die<br />

meisten lkw fahren demnach auf<br />

<strong>der</strong> westautobahn a1 bei haid, wo<br />

im 1. Quartal mehr als eine Million<br />

lkw gezählt wurden.<br />

in dem Zusammenhang warnt<br />

VcÖ-eperte Martin Blum: „Durch<br />

Kürzungen bei <strong>der</strong> Bahn werden<br />

neue lkw-lawinen losgetreten.“<br />

aus diesem Grund for<strong>der</strong>t <strong>der</strong><br />

VcÖ einen Umweltbonus für Unternehmen,<br />

die ihre Güter auf <strong>der</strong><br />

schiene transportieren. wie dies gehen<br />

soll, wenn sich die rca aus <strong>der</strong><br />

Fläche zurückzieht und 75 Prozent<br />

aller lkw-Verkehre in Österreich<br />

hausgemacht sind, stellen an<strong>der</strong>e<br />

Verkehrsexperten dahin. wenn tatsächlich<br />

neue lkw-lawinen durch<br />

unser land rollen, wie <strong>der</strong> VcÖ<br />

feststellt, dann müsse schon deutlicher<br />

zwischen transit und hausgemachten<br />

Verkehren unterschieden<br />

werden.<br />

Der VcÖ hat 81 Zählstellen analysiert<br />

– und nur an einer einzigen,<br />

an <strong>der</strong> a1 bei Pressbaum, waren<br />

heuer im 1. Quartal weniger laster<br />

unterwegs als zur gleichen Zeit des<br />

Vorjahres (minus 4,8 Prozent.)<br />

Der Ost-west-transit habe massiv<br />

zugenommen, behauptet <strong>der</strong> VcÖ.<br />

so sei auf <strong>der</strong> Ostautobahn a4 <strong>der</strong><br />

lkw-Verkehr um rund elf Prozent<br />

gestiegen, bei schwechat waren im<br />

1. Quartal 680.000 lkw unterwegs.<br />

Das gleiche gelte für die wiener südumfahrung<br />

s1, bei <strong>der</strong> laxenburger<br />

straße habe es ebenfalls ein Plus um<br />

elf Prozent auf etwa 847.000 lkw<br />

gegeben.<br />

transithölle stärker als in an<strong>der</strong>en<br />

Bundeslän<strong>der</strong>n hat auch <strong>der</strong> lkw-<br />

Verkehr in Oberösterreich zugenommen.<br />

Die innkreisautobahn a8 und<br />

die welser autobahn a25 verzeichnen<br />

um je zehn Prozent mehr lkw.<br />

auf <strong>der</strong> in Österreich als klassische<br />

transitrouten geltenden Brenner-<br />

und tauernautobahn habe <strong>der</strong> lkw-<br />

Verkehr je nach Zählstelle um drei<br />

bis sieben Prozent zugenommen.<br />

„Ostösterreich wird von <strong>der</strong> anrainer-Bevölkerung<br />

zunehmend<br />

als transithölle erlebt“, sagt Martin<br />

Blum. „lärm und schadstoffbelastung<br />

haben <strong>das</strong> Maß des erträglichen<br />

schon jetzt vielerorts überschritten.“<br />

Mehr Kontrollen Der VcÖ betont, <strong>das</strong>s<br />

an <strong>der</strong> sanierung <strong>der</strong> rail cargo austria<br />

und damit verbundenen Preiserhöhungen<br />

kein weg vorbei führt.<br />

Damit die wirtschaft aber ihre Güter<br />

nicht von <strong>der</strong> schiene auf die straße<br />

verlagert, sollten Unternehmen, die<br />

ihre Güter auf <strong>der</strong> schiene transportieren,<br />

einen Umweltbonus erhalten.<br />

„Pro tonnenkilometer ist <strong>der</strong> cO 2 -<br />

ausstoß von lkw 15-mal höher als<br />

jener <strong>der</strong> Bahn. Für Österreichs<br />

Klimaziele wäre es fatal, wenn die<br />

Güter von <strong>der</strong> schiene auf die straße<br />

verlagert werden. Zudem erhöht<br />

eine weitere Zunahme des lkw-<br />

Verkehrs <strong>das</strong> Unfallrisiko auf Österreichs<br />

straßen“, sagt VcÖ-experte<br />

Blum.<br />

Zusätzlich for<strong>der</strong>t <strong>der</strong> VcÖ mehr<br />

Kostenwahrheit beim lkw-transport,<br />

etwa durch ein ende des steuerprivilegs<br />

auf Diesel und mehr<br />

lkw-Kontrollen.<br />

LKW-hotSPotS<br />

A1 haid: 1,100.422 (+8,6 Prozent)<br />

A2 Wr. neudorf: 964.966 (+5 Prozent)<br />

A23 handelskai: 914.482 (+4,8<br />

Prozent)<br />

S1 Laxenburgerstraße: 847.618<br />

(+11,2 Prozent)<br />

A8 Krenglbach: 835.789 (+10,6<br />

Prozent)<br />

A25 Wels: 806.364 (+10,1 Prozent)<br />

A21 brunn am gebirge: 806.105 (+<br />

6,1 Prozent)<br />

FOtOlia/OUtDOOrPixel<br />

Lkw-Verkehr ist laut VCÖ-Studie heuer in Österreich massiv gestiegen


20 lOGistiK<br />

Volvo trucks<br />

hun<strong>der</strong>t hybrid-Lkw rollen an<br />

Kraftstoffeinsparungen<br />

von<br />

bis zu 30 Prozent<br />

erwartet<br />

sich Volvo bei<br />

den neuen<br />

hybrid-lkw.<br />

Volvo trucks beginnt ab<br />

sofort als erster lkwhersteller<br />

mit dem Verkauf<br />

von schweren hybridlkw<br />

in <strong>der</strong> Klasse 18 und<br />

26 tonnen, nachdem eine<br />

reihe umfangreicher Praxistests<br />

durchgeführt wurde.<br />

im Juni startet die limitierte<br />

serienproduktion von etwa<br />

100 hybrid-lkw. Die Zulieferung<br />

<strong>der</strong> lkw an Kunden<br />

in vorläufig 13 europäischen<br />

Märkten – darunter Österreich,<br />

Deutschland, Großbritannien,<br />

Frankreich, die<br />

schweiz und italien – ist für<br />

den Zeitraum von 2011 bis<br />

2013 vorgesehen. „Die leiseren<br />

und saubereren hybridlkw<br />

ermöglichen Kraftstoffeinsparungen<br />

von bis zu 30<br />

Prozent und werden in erster<br />

linie im Verteilerverkehr und<br />

für entsorgungsaufgaben im<br />

städtischen Bereich eingesetzt“,<br />

sagt Otto c. Frommelt,<br />

Geschäftsführer <strong>der</strong> Volvo<br />

austria Gmbh mit sitz in tribuswinkel.<br />

Beim Volvo Fe hybrid handelt<br />

es sich um ein Parallelhybrid.<br />

Das bedeutet, <strong>das</strong>s<br />

die leistung von Diesel- und<br />

elektromotor gemeinsam<br />

o<strong>der</strong> unabhängig voneinan<strong>der</strong><br />

genutzt werden kann. Das<br />

system schaltet automatisch<br />

zwischen beiden antriebsquellen<br />

um. Beim Fahren des<br />

hybrids im ersten Gang wird<br />

<strong>das</strong> Fahrzeug ausschließlich<br />

durch den elektromotor angetrieben.<br />

wenn dann <strong>der</strong><br />

hybridmodus zugeschaltet<br />

wird, arbeiten Diesel- und<br />

elektromotor zur Optimierung<br />

des Kraftstoffverbrauchs<br />

gemeinsam. Zudem ist die<br />

hybridtechnologie von Volvo<br />

so ausgelegt, <strong>das</strong>s beim Bremsen<br />

so viel energie wie möglich<br />

zurückgewonnen wird.<br />

ein zusätzliches laden <strong>der</strong><br />

Batterie aus einer externen<br />

Quelle ist nicht erfor<strong>der</strong>lich.<br />

hybrid-busse auch bei Bussen<br />

setzt Volvo auf umweltfreundliche<br />

hybrid-technologie. seit<br />

Kurzem ist <strong>der</strong> erste Volvo<br />

7700 hybridbus für die Grazer<br />

Verkehrsbetriebe aG im<br />

einsatz. „Das ist zwar eine<br />

große herausfor<strong>der</strong>ung“, sagt<br />

wolfgang Messner, Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> Grazer Verkehrsbetriebe,<br />

„bietet aber gleichzeitig<br />

die chance, die ökologische<br />

FOtOs VOlVO<br />

KURIER<br />

MiTTWOCH, 18. MAi 2011<br />

Auf herz und nieren wird <strong>der</strong> neue Volvo Hybrid-Bus in Graz in den nächsten drei Jahren getestet<br />

<strong>Zukunft</strong> des Bus-linienverkehrs<br />

mitzugestalten.“ ein<br />

hybrid-Bus verursacht deutlich<br />

weniger lärm, da die<br />

Kombination von Diesel- und<br />

elektroantrieb ein deutlich<br />

leiseres ein- und ausfahren<br />

aus den haltestellenbuchten<br />

ermöglicht.<br />

Das Fahrzeug entlastet laut<br />

Günter Kallus, Bus Manager<br />

bei Volvo Bus Österreich, die<br />

Umwelt mit einem um bis zu<br />

30 Prozent geringeren cO 2 -<br />

ausstoß. Zudem senke es die<br />

Feinstaubbelastung um bis<br />

zu 90 Prozent. „Für den stopand-Go-Betrieb<br />

ist hybrid<br />

ideal“, sagt Kallus. „Denn die<br />

entstehende Bremsenergie<br />

wird regenerativ wie<strong>der</strong> verwendet.<br />

außerdem rechnen<br />

wir durch diese technologie<br />

mit einer Kraftstoffeinsparung<br />

▸ Lehrlinge<br />

Basis für künftige Erfolge<br />

lehrlinge sind für Volvo<br />

austria die Basis für<br />

künftige erfolge. Von<br />

den 302 Mitarbeitern sind<br />

59 lehrlinge – 13 davon in<br />

<strong>der</strong> Zentrale in tribuswinkel<br />

–, die für die Bereiche Volvo<br />

trucks, Volvo Busse und Volvo<br />

Baumaschinen ausgebildet<br />

werden, berichtet thomas<br />

Groß, human resources Manager.<br />

er ist beson<strong>der</strong>s stolz<br />

darauf, vor Kurzem von <strong>der</strong><br />

stadtgemeinde traiskirchen<br />

die auszeichnung „lehrlingsfreundliches<br />

Unternehmen“<br />

erhalten zu haben.<br />

als großen erfolgsfaktor für<br />

▸ Sicherheit<br />

Kampf dem<br />

Alkohol<br />

Volvo trucks hat<br />

sich vor Jahren entschlossen,<br />

alles zu<br />

unternehmen, um dem<br />

alkoholmissbrauch am<br />

steuer entgegenzuwirken.<br />

Dabei reicht ein einmaliges<br />

ausatmen aus. Der<br />

seit 2005 werksseitig eingebaute<br />

alcolock von Volvo<br />

trucks wurde seither<br />

kontinuierlich weiterentwickelt.<br />

Mittels Brennstoffzellen-technik<br />

wird <strong>der</strong><br />

alkoholgehalt in <strong>der</strong> atemluft<br />

gemessen und die Zündung<br />

bei Überschreitung<br />

<strong>der</strong> zulässigen Grenze blockiert.<br />

Das Verfahren sei höchst<br />

zuverlässig, sagt Geschäftsführer<br />

Frommelt, und verursache<br />

keine unnötigen<br />

stehzeiten. Der tiroler<br />

transporteur Fluckinger<br />

mit 260 Mitarbeitern<br />

setzt bei seinen 200 Volvo<br />

trucks auf die ausstattung<br />

mit alcolock.<br />

▸ Weiterbildung<br />

Wirtschaftliche Fahrweise stark nachgefragt<br />

seit 19 Monaten bietet<br />

Volvo trucks alle fünf<br />

Module <strong>der</strong> verpflichtenden<br />

eU-weiterbildung für<br />

Berufskraftfahrer an. Für 2010<br />

zieht heinz Gossmann, aftermarket<br />

Manager von Volvo<br />

trucks in Österreich, eine<br />

äußerst positive Bilanz: Österreichweit<br />

wurden 48 Kurse<br />

mit 520 teilnehmern in Volvo<br />

truck centern und Fahrtechnikzentren<br />

durchgeführt.<br />

„Die Berufskraftfahrerweiterbildung<br />

ist ein wichtiger Bestandteil<br />

unseres Komplettangebots<br />

für Firmen und Fahrer<br />

in <strong>der</strong> transportbranche“, sagt<br />

Gossmann. „Bis 2014 müssen<br />

alle gewerblich tätigen lkw-<br />

Fahrer die fünf Module dieser<br />

weiterbildung absolviert haben.<br />

Dadurch macht es nur<br />

von wenigstens 20 Prozent.“<br />

Der einsatz des Volvo 7700<br />

in Graz wird in den nächsten<br />

drei Jahren wissenschaftlich<br />

durch die tU Graz begleitet.<br />

„im ergebnis erwarten<br />

wir ein scharfes ökonomisches<br />

und ökologisches Profil<br />

des hybrid-Busses von je<strong>der</strong><br />

strecke“, sagt Günter Kallus.<br />

weitere Kaufentscheidungen<br />

hängen davon ab.<br />

die erfolgreiche lehrlingsausbildung<br />

sieht <strong>das</strong> Unternehmen<br />

vor allem den laufenden<br />

Kontakt mit potenziellen und<br />

bestehenden lehrlingen. Volvo<br />

trucks präsentiert sich<br />

nicht nur auf <strong>der</strong> überregionalen<br />

lehrlingsmesse, <strong>der</strong><br />

startmesse in wien, als attraktiver<br />

arbeitgeber, son<strong>der</strong>n<br />

lädt auch österreichweit alle<br />

beschäftigten lehrlinge zum<br />

„Volvo way Day für lehrlinge“<br />

in die Zentrale nach tribuswinkel<br />

ein. in workshops und<br />

Vorträgen können sich die<br />

jungen leute über mögliche<br />

Karrierewege informieren.<br />

sinn, <strong>das</strong>s wir als lkw-hersteller<br />

diesen trainingsbedarf abdecken<br />

können.“ Gossmann<br />

macht aber darauf aufmerksam,<br />

<strong>das</strong>s Unternehmen bei<br />

dieser verpflichtenden weiterbildung<br />

Gas geben müssen,<br />

damit es 2014 nicht zu einem<br />

Megastau kommt.<br />

Das belieb teste<br />

Modul bei <strong>der</strong> Berufskraftfahrerweiterbildung<br />

ist<br />

die wirtschaftliche<br />

Fahrweise. „es ist<br />

bemerkenswert,<br />

<strong>das</strong>s auch langjährige<br />

und sehr<br />

erfah rene Fahrer,<br />

die an diesem<br />

training teilnahmen,<br />

nachweislich<br />

den treibstoff-<br />

verbrauch reduzie ren konnten“,<br />

sagt Josef strohmeier,<br />

Geschäftsführer <strong>der</strong> Josef F.<br />

strohmeier transporte. er hat<br />

bereits mit zwölf Fahrern an<br />

drei Modulen teilgenommen<br />

und möchte die weiterbildung<br />

heuer abschließen.<br />

erfolg für Weiterbildung von Berufskraftfahrern


KURIER<br />

MiTTWOCH, 18. MAi 2011 lOGistiK 21<br />

Anschlussbahn für Wirtschaftspark<br />

ecoplus – nÖ ist ein gutes Pflaster für Betriebsansiedlungen<br />

KtW hat in Waidhofen an <strong>der</strong> Thaya ein neues Test- und Technologiezentrum in Betrieb genommen<br />

Das land nie<strong>der</strong>österreich<br />

machte es möglich: heute<br />

Mittag hat wirtschaftslandesrätin<br />

Petra Bohuslav im<br />

wirtschaftspark Kematen im<br />

Mostviertel die neue, sechs<br />

Millionen € teure anschlussbahn<br />

eröffnet. Damit gibt es<br />

nun eine Verbindung des<br />

wirtschaftsparks zur westbahn.<br />

Kematen wurde 1998 als<br />

Beteiligungspark <strong>der</strong> nÖ<br />

wirtschaftsagentur ecoplus<br />

von 22 Gemeinden aus dem<br />

Mostviertel und <strong>der</strong> hypo nÖ<br />

landesbank errichtet. Zurzeit<br />

sind fünf Unternehmen im<br />

wirtschaftspark angesiedelt,<br />

zwei weitere Betriebe grenzen<br />

direkt an <strong>das</strong> wirtschaftsparkareal.<br />

Für ecoplus-Geschäftsführer<br />

helmut Miernicki<br />

ist die inbetriebnahme <strong>der</strong><br />

anschlussbahn im wirtschaftspark<br />

Kematen eine<br />

Fortschreibung <strong>der</strong> ecopluserfolgsgeschichte.<br />

„Mit <strong>der</strong><br />

anschlussbahn leistet <strong>der</strong><br />

wirtschaftspark Kematen<br />

auch in <strong>Zukunft</strong> seine wichtige<br />

Drehscheibenfunktion für<br />

gesundes Wachstum geplant<br />

Der Zweiradhandel in nie<strong>der</strong>österreich<br />

wird immer<br />

deutlicher von Gegensätzen<br />

geprägt. während exklusive<br />

Motorrä<strong>der</strong> in gehobener<br />

Preisklasse ständig Zuspruch<br />

finden, sinkt die nachfrage in<br />

<strong>der</strong> Mittelklasse. am ende <strong>der</strong><br />

Modellpalette, bei den rollern<br />

und Kleinmotorrä<strong>der</strong>n, sorgen<br />

von den hohen spritpreisen<br />

verärgerte Pkw-Fahrer für<br />

kontinuierliche stückzahlen.<br />

Von den in den ersten drei<br />

Monaten in Österreich neu<br />

zugelassenen 7012 Zweirad-<br />

Motorfahrzeugen entfallen<br />

1376 o<strong>der</strong> 19,6 Prozent auf<br />

nie<strong>der</strong>österreich.<br />

Der Motorradmarkt <strong>der</strong><br />

spitzenklasse l3e entwickelte<br />

sich im Geschäftsjahr<br />

2010 in nie<strong>der</strong>österreich mit<br />

einem Zuwachs um 4,3 Prozent<br />

auf 2169 neuzulassungen<br />

wesentlich dynamischer<br />

als <strong>der</strong> Bundesdurchschnitt,<br />

<strong>der</strong> auf 1,1 Prozent gekommen<br />

war.<br />

im Jahr 2010 verzeichnete<br />

BMw mit 362 neuzulassungen<br />

ein Plus von 39,7 Prozent.<br />

Der italienische hersteller<br />

Ducati sicherte sich mit 127<br />

erstmals zum Verkehr zuge-<br />

FOtOlia/MassiMilianO serra<br />

die wirtschaftliche entwicklung<br />

<strong>der</strong> gesamten region.“<br />

Ansiedlungen nie<strong>der</strong>österreich<br />

scheint überhaupt zurzeit ein<br />

gutes Pflaster für Betriebsansiedlungen<br />

zu sein. nicht nur<br />

im Mostviertel, son<strong>der</strong>n auch<br />

in an<strong>der</strong>en landesteilen nehmen<br />

neue Unternehmen ihre<br />

Geschäftstätigkeit auf, berichtet<br />

<strong>der</strong> nÖ wirtschaftspressedienst.<br />

Vor Kurzem hat landeshauptmann<br />

erwin Pröll in<br />

leobendorf im Bezirk Korneuburg<br />

(weinviertel) Österreichs<br />

größte und mo<strong>der</strong>nste akten-<br />

und Datenvernichtungsanlage<br />

eröffnet. Die Betreiberfirma,<br />

<strong>das</strong> deutsche Unternehmen<br />

reisswolf, hat fünf Millionen €<br />

in diese anlage gesteckt. reisswolf<br />

beschäftigt in leo bendorf<br />

25 Mitarbeiter, weitere sollen<br />

folgen.<br />

in waidhofen an <strong>der</strong> Thaya<br />

im waldviertel hat <strong>der</strong> Formenbauer<br />

Ktw – eine tochter<br />

des kanadischen Konzerns<br />

husky injection Molding systems<br />

– ein neues test- und<br />

technologiezentrum in Be-<br />

trieb genommen. in diesen<br />

ausbau sind 700.000 € geflossen.<br />

Das Ktw-werk wird zu<br />

einem Kompetenzzentrum<br />

für Verschlusswerkzeuge aufgerüstet.<br />

Mit 200 Beschäftigten<br />

in waidhofen an <strong>der</strong><br />

thaya und 200 weiteren an<br />

standorten in Deutschland<br />

und tschechien erzielte <strong>das</strong><br />

Unternehmen zuletzt einen<br />

Umsatz von 45 Millionen €.<br />

Die wiener Firma Kahles,<br />

weltältester hersteller von<br />

Zieloptik, hat ihren Unternehmenssitz<br />

und die Produktions<br />

stätte nach Guntramsdorf<br />

(industrieviertel) südlich<br />

von wien verlegt. in dieses<br />

Projekt investiert Kahles sechs<br />

Millionen €. Kahles ist ein<br />

tochterunternehmen <strong>der</strong><br />

swarovski Optik. 40 arbeitsplätze<br />

werden von wien nach<br />

nie<strong>der</strong>österreich mitgenommen.<br />

Dieser tage wurde in<br />

Beisein von wirtschaftslandesrätin<br />

Bohuslav <strong>der</strong> spatenstich<br />

für die neue anlage<br />

gesetzt. Der neue standort<br />

des hightech-Unternehmens<br />

in Guntramsdorf soll im Frühjahr<br />

2012 in Betrieb gehen.<br />

Motorradhandel – in nie<strong>der</strong>österreich von Gegensätzen geprägt<br />

lassenen Motorrä<strong>der</strong>n einen<br />

Zuwachs von 58,7 Prozent.<br />

auch <strong>der</strong> amerikanischen<br />

traditionsmarke harley-Davidson<br />

gelang mit 166 neuzulassungen<br />

ein mo<strong>der</strong>ates Plus<br />

von 3,1 Prozent. als einziger<br />

österreichischer hersteller<br />

schloss KtM 2010 mit einem<br />

rückgang um 9,3 Prozent auf<br />

165 neuzulassungen ab.<br />

Der rückgang des Marktes<br />

<strong>der</strong> Mopeds und Motorroller<br />

mit weniger als 125 Kubik-<br />

Motorradfahrer lassen sich ihr Hobby gern etwas kosten<br />

zentimeter hubraum um 16,1<br />

Prozent auf 4788 erstzulassungen<br />

ist ein Verlust auf hohem<br />

niveau: „2008 und 2009<br />

durften 15-Jährige erstmals<br />

ein Moped lenken. Der davon<br />

ausgelöste Zuwachs ist mittlerweile<br />

wie<strong>der</strong> abgeflacht“,<br />

sagt Branchensprecher alfred<br />

czaker sen. im Gegensatz<br />

zum Motorradmarkt wird <strong>der</strong><br />

Markt <strong>der</strong> roller und Kleinmotorrä<strong>der</strong><br />

von unzähligen<br />

anbietern aus Fernost geprägt.<br />

Ktw GrOUP<br />

Logistik mit<br />

Gewinn ­<br />

garantie<br />

Spezialist in <strong>der</strong><br />

Automobilindustrie<br />

Leistungsstarkes<br />

europäisches Netzwerk<br />

(A,CZ,D,E,PL,<br />

H,RO,RUS,SK)<br />

Ganzheitliche<br />

Logistiklösungen<br />

Dynamik und<br />

Innovation<br />

Sicherheit<br />

und Stärke<br />

Mittelständisches,<br />

inhabergeführtes<br />

Unternehmen<br />

Duvenbeck Logistik GmbH • Styriastrasse 35 • A-8042 Graz<br />

Phone: +43-316-407-566-0 • Fax: +43-316-407-566-50<br />

Mail: graz@duvenbeck.de • Web: www.duvenbeck.de


22 lOGistiK<br />

Gwcosmetics<br />

ein Auge für die Schönheit<br />

reinraumbedingungen fast wie bei Pharmabetrieben herrschen bei GWCosmetics in Leopoldsdorf<br />

▸ Weltneuheit<br />

Korallenwirkstoff lässt Wimpern wachsen<br />

Bis herbst dieses Jahres<br />

wird es noch einige<br />

Überraschungen bei<br />

Produktneuheiten geben,<br />

kündigt Gwcosmetics-chef<br />

Deisenhammer an. Demnächst<br />

bringt er unter seiner<br />

zweiten Marke Beautylash,<br />

die retail-Produkte wie etwa<br />

ein wimpernfärbeset für die<br />

endanwen<strong>der</strong>in entwickelt<br />

und produziert, ein neues<br />

wimpernwachstumsmittel<br />

– eyelash Growth Booster -<br />

auf den Markt. „Das ist eine<br />

weltneuheit, bedingt durch<br />

die rohstoffe, die darin enthalten<br />

sind. Das hat niemand<br />

sonst“, sagt Deisenhammer.<br />

Der schlüsselwirkstoff kommt<br />

aus <strong>der</strong> karibischen Koralle<br />

Plexaura homomalla, <strong>der</strong> laut<br />

Deisenhammer die wachstumsphase<br />

<strong>der</strong> wimpern<br />

nachweislich verlängere.<br />

„in jedem haarfollikel<br />

wechseln sich Phasen des<br />

wachstums, des Übergangs<br />

und des ausfalls in rhythmischer<br />

Folge ab“, erklärt Deisenhammer.<br />

Dieser haarzyklus<br />

könne mit wirkstoffen positiv<br />

beeinflusst werden. „hier setzt<br />

unser eyelash Growth Booster<br />

an. Die haarwurzeln werden<br />

stimuliert, die Zellteilung und<br />

Um<strong>das</strong>ch-Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> Andreas Ludwig: Krise gut gemeistert<br />

UMDasch<br />

somit <strong>das</strong> wimpernwachstum<br />

angeregt.“ außerdem<br />

werde die struktur und<br />

elastizität <strong>der</strong> wimpern<br />

verbessert und dem vorzeitigen<br />

ausfallen o<strong>der</strong> abbrechen<br />

entgegengewirkt,<br />

versichert Deisenhammer.<br />

Die wirksamkeit des<br />

Produktes sei in einer klinischen<br />

studie bestätigt<br />

worden. 95 Prozent <strong>der</strong> anwen<strong>der</strong>innen<br />

hatten nach<br />

sechs wochen bis zu drei<br />

Millimeter längere wimpern,<br />

sagt Deisenhammer.<br />

Das Produkt wurde auch<br />

augenärztlich getestet.<br />

FOtOs GwcOsMetics<br />

am neuen<br />

standort in<br />

leopoldsdorf<br />

(nÖ) will sich<br />

Gwcosmetics<br />

ordentlich<br />

entfalten.<br />

endlich kann sich Gwcosmetics<br />

so richtig<br />

ausbreiten und entfalten.<br />

Das aus den beiden<br />

Kosmetikfirmen Gschwentner<br />

und weinzierl hervorgegangene<br />

Unternehmen hat 7,5<br />

Millionen € in sein neues<br />

werk in leopoldsdorf südlich<br />

von wien gesteckt und<br />

ist jetzt auch „international<br />

herzeigbar“ geworden, wie<br />

eigentümer rainer Deisenhammer<br />

sagt. Kein Vergleich<br />

mehr zur enge am früheren<br />

1000 m 2 -standort in <strong>der</strong> wiener<br />

liechtensteinstraße.<br />

neben labor, entwicklung<br />

und Produktion hat Deisenhammer<br />

jetzt auch ein riesenlager<br />

mit 1600 Palettenplätzen<br />

zur Verfügung. Die<br />

Büroflächen, die er in leopoldsdorf<br />

nicht benötigt, hat<br />

er teilweise vermietet – an die<br />

spedition Kalt. Gwcosmetics<br />

hat keinen eigenen Fuhrpark,<br />

son<strong>der</strong>n bedient sich einiger<br />

speditionen.<br />

Deisenhammer, <strong>der</strong> ausgerechnet<br />

in <strong>der</strong> wirtschaftskrisenzeit<br />

die Unternehmen<br />

Gschwentner und weinzierl<br />

fusionierte und deswegen<br />

manch schlaflose nacht<br />

verbrachte, hat sich einem<br />

wachstumskurs verschrieben.<br />

Die Befürchtungen, absatzeinbrüche<br />

zu erleiden – gerade<br />

auch im Zusammenhang<br />

mit dem Umzug von wien<br />

nach leopoldsdorf – haben<br />

sich nicht bewahrheitet. „Umzug<br />

und Fusion haben uns<br />

sehr viel energie gekostet“,<br />

sagt Deisenhammer. „Da haben<br />

wir einiges unterschätzt.“<br />

Die Zusammenführung von<br />

zwei Unternehmenskulturen<br />

habe sich schwieriger als erwartet<br />

erwiesen. Mit einem<br />

Unternehmensberater habe<br />

KURIER<br />

MiTTWOCH, 18. MAi 2011<br />

man die Fusion letztlich geschafft.<br />

„es hat aber ein Jahr<br />

gedauert, alte spuren finden<br />

wir heute noch“, sagt Deisenhammer.<br />

Die ansiedlung in leopoldsdorf<br />

wurde vom land<br />

nie<strong>der</strong>österreich geför<strong>der</strong>t.<br />

Über den damit verbundenen<br />

aufwand ist Deisenhammer<br />

jedoch alles an<strong>der</strong>e als glücklich.<br />

„hätte ich gewusst, was<br />

mir da für ein Papierkram<br />

ins haus steht, hätte ich die<br />

För<strong>der</strong>ung nicht genommen.“<br />

Für ein Kleinunternehmen<br />

sei so etwas unzumutbar.<br />

Jetzt fährt Gwcosmetics<br />

eine Zwei-Marken-strategie.<br />

refectocil ist die best eingeführte<br />

professionelle Marke<br />

für Friseure. hier wurde<br />

<strong>das</strong> Produktportfolio von<br />

16 auf 40 artikel erweitert.<br />

Die Marke Beautylash ist<br />

für endkundinnen gedacht<br />

(siehe substory). Dazu gibt<br />

es noch die lohnproduktion<br />

für mittlere Kunden. Gwcosmetics<br />

ist aber auch für große<br />

Ketten wie rewe, hofer<br />

und spar tätig. Mittelfristig<br />

will sich Deisenhammer<br />

aber davon verabschieden.<br />

Deisenhammer setzt auch<br />

stark auf naturkosmetik –<br />

wie etwa Murmeltiersalbe.<br />

„Unsere Palette ist da sehr<br />

weit gestreut.“<br />

im labor arbeiten<br />

<strong>der</strong>zeit drei<br />

akademikerinnen, demnächst<br />

kommt eine vierte dazu. Gwcosmetics<br />

hat 52 Mitarbeiter,<br />

davon sind 40 Frauen.<br />

Mittelfristig will Deisenhammer<br />

wachsen. Der Umsatz<br />

soll von aktuell zwölf<br />

Millionen € auf 20 Millionen<br />

steigen. Die Marke soll weiter<br />

gestärkt werden, <strong>das</strong> Potenzial<br />

sei noch sehr hoch.<br />

als nischenplayer sei man<br />

weltmarktführer, worauf Deisenhammer<br />

„sehr stolz“ ist.<br />

Gwcosmetics-Produkte gibt<br />

es in 67 län<strong>der</strong>n. „Unser Ziel<br />

ist, 120 län<strong>der</strong> zu erreichen,<br />

<strong>das</strong> ist nicht unmöglich.“ Die<br />

exportquote liegt bei 75 Prozent.<br />

Das Geschäft läuft über<br />

importeure und Großhändler,<br />

denen Deisenhammer<br />

eigene schulungen anbietet.<br />

schulungen für Profi-Kunden<br />

bietet <strong>das</strong> Unternehmen übrigens<br />

auch in ganz Österreich<br />

verstärkt an. – FG<br />

eigentümer Rainer Deisenhammer hat schlaflose Nächte hinter sich<br />

ZAhLen, DAten, FAKten<br />

Firmensitz <strong>der</strong> Gwcosmetics ist leopoldsdorf bei wien.<br />

Firmengründung: Das Unternehmen ist aus <strong>der</strong> Fusion von<br />

Gschwentner haarkosmetik (wien), gegründet 1930, und<br />

weinzierl (Brunn/Gebirge) 2009 entstanden.<br />

Mitarbeiter: 52, davon 40 Frauen<br />

Umsatz: 2010: 12 Millionen €, für heuer sind 13,5 Millionen<br />

geplant, mittelfristig sind 20 Millionen € angestrebt.<br />

investition: in den neuen standort in leopoldsdorf samt<br />

lager wurden 7,5 Millionen € gesteckt.<br />

geschäftstätigkeit: augenbrauen- und wimpernfarben<br />

unter <strong>der</strong> Profi-Marke refectocil, retail-Marke Beautylash<br />

und Private label-Produktion. Die Produkte gehen in<br />

65 län<strong>der</strong> weltweit.<br />

Um<strong>das</strong>ch baut Doka Logistik center<br />

Aufschwung – insgesamt sollen 25 Millionen € in den ausbau fließen<br />

Um<strong>das</strong>ch in amstetten<br />

baut aus. Der größte private<br />

arbeitgeber im westlichen<br />

nie<strong>der</strong>österreich wird dafür<br />

kolportierte 25 Millionen €<br />

investieren. 15 Millionen €<br />

werden in eine neue lackieranlage<br />

im werk amstetten<br />

gesteckt, zehn weitere Millionen<br />

fließen in ein neues<br />

Distributionszentrum. es<br />

wird unter dem namen Doka<br />

logistik center im nachbarort<br />

st. Georgen/Ybbsfelde<br />

errichtet. während sich die<br />

lackieranlage noch in <strong>der</strong><br />

Projekt und Genehmigungsphase<br />

befindet, wird für den<br />

neuen lagerkomplex auf<br />

mehr als 200.000 Quadratmetern<br />

Grundfläche bereits am<br />

1. Juni 2011 <strong>der</strong> spatenstich<br />

gesetzt. Die Fertigstellung ist<br />

für Februar kommenden Jahres<br />

vorgesehen.<br />

Umsatz-Milliarde Der Um<strong>das</strong>ch-Konzern<br />

hat weltweit<br />

7000 Mitarbeiter, 2000 davon<br />

sind im Mostviertel beschäftigt.<br />

Dem Unternehmen<br />

geht es nach <strong>der</strong> Krise wie<strong>der</strong><br />

gut, seit Jahresbeginn wird<br />

wie<strong>der</strong> zusätzliches Personal<br />

aufgenommen, wie Um<strong>das</strong>ch-<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> andreas ludwig<br />

sagt. Die Bremsspuren <strong>der</strong><br />

weltwirtschaftskrise waren<br />

bis zum dritten Quartal 2010<br />

zu spüren. Das Unternehmen<br />

ist mit seiner tochtergesellschaft<br />

Doka in <strong>der</strong> schalungstechnik<br />

und im ladenbau tätig.<br />

es betreibt in 70 län<strong>der</strong>n<br />

weltweit 170 Vertriebs- und<br />

logistikstandorte.<br />

im vergangenen Jahr erzielte<br />

die Um<strong>das</strong>ch-Guppe einen<br />

Umsatz von 908 Millionen €,<br />

nach 955 Millionen im Jahr<br />

2009. 2007 und 2008 überschritt<br />

<strong>der</strong> Umsatz mit 1,074<br />

Milliarden beziehungsweise<br />

1,177 Milliarden € schon zweimal<br />

die Milliarden-Marke. Mit<br />

einem eGt von 60 Millionen<br />

€ nach 70 Millionen 2009 ist<br />

ludwig sehr zufrieden. „heuer<br />

wollen wir erneut die Umsatz-<br />

Milliarde knacken.“<br />

an interessanten aufträgen<br />

herrscht jedenfalls kein<br />

Mangel: so ist die innovative<br />

Doka-schalungstechnik beim<br />

Bau des neuen Basistunnels<br />

unter dem st. Gotthard in <strong>der</strong><br />

schweiz genauso zum einsatz<br />

gekommen wie bei <strong>der</strong> errichtung<br />

des hochwasserschutz-<br />

netzwerks für Venedig o<strong>der</strong><br />

beim Bau eines gigantischen<br />

schiffshebewerkes am Dreischluchten-Damm<br />

des Jangtsekiang<br />

in china. in Österreich<br />

ist u.a. die neue talstation Planet<br />

Planai, die für die ski-wM<br />

2013 in schladming gebaut<br />

wird, von Um<strong>das</strong>ch.<br />

Zweites geschäftliches<br />

standbein des Konzerns ist<br />

<strong>der</strong> ladenbau. in diesem segment<br />

hat <strong>das</strong> Unternehmen<br />

seinen Umsatz im Vorjahr<br />

gegenüber 2009 um zwei<br />

Prozent auf 196 Millionen €<br />

leicht steigern können. Kunden<br />

<strong>der</strong> Um<strong>das</strong>ch-ladenbau-<br />

Gruppe sind neben bekannten<br />

handelsketten auch global<br />

tätige Markenunternehmen<br />

wie swatch, nike, levi´s, esprit,<br />

hugo Boss und red Bull.


Das Güterverteilzentrum für die Stadt<br />

Die Hafen Wien-Gruppe, die zum Wien Holding-Konzern gehört, betreibt drei große Güterhäfen inklusive Infra-<br />

struktur: den Hafen Freudenau, den Hafen Albern sowie den Ölhafen Lobau. In <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Wasserwege zwischen<br />

Nordsee und Schwarzem Meer kommt dem Hafen Wien eine bedeutende logistische Rolle zu. Dafür werden laufend<br />

Konzepte entwickelt, um Mensch und Umwelt zu schonen. Terminals werden technisch hoch gerüstet, Lagerhallen<br />

vergrößert, die Anbindung an den Schienenverkehr erweitert und <strong>der</strong> Hochwasserschutz optimiert. Mehr darüber<br />

unter www.hafenwien.com.<br />

Logistik im FLuss<br />

www.hafenwien.com Seitenhafenstraße 15, A-1023 Wien<br />

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24 lOGistiK<br />

KURIER<br />

MiTTWOCH, 18. MAi 2011<br />

▸ logistik.club: Die wege <strong>der</strong> transportwirtschaft sind mit Verboten<br />

gepflastert, konstatiert Fachverbandsobmann wolfgang herzer<br />

hürdenfahrt <strong>der</strong> transporteure<br />

Strichen die bedeutung des Lkw für unser aller Wohlstand heraus (v.li.): Hafendirektor Rudolf Mutz, Fachverbandsobmann Wolfgang Herzer und Wien Holding-Chef Peter Hanke<br />

VON FrAnZ gAnSrigLer<br />

Der vom hafen wien und dem<br />

logistik.KUrier initiierte<br />

logistik.club geht in serie.<br />

Der zweite clubabend anfang Mai<br />

führte in den feudalen räumen des<br />

hafen wien rund 50 höchst interessierte<br />

Brachenteilnehmer – mehr als<br />

beim ersten Mal – zu einem vielfältigen<br />

Gedankenaustausch zusammen.<br />

Peter hanke, Geschäftsführer<br />

in gespräche vertieft: Referent<br />

Wolfgang Herzer<br />

<strong>der</strong> wien holding, und hafendirektor<br />

rudolf Mutz, die die Gäste willkommen<br />

hießen, zeigten sich über<br />

den Zuspruch höchst erfreut, befanden<br />

sich unter den Gästen doch viele<br />

hafenkunden und Geschäftspartner.<br />

rollende bombe weniger erfreut,<br />

wenngleich nicht völlig pessimistisch<br />

gab sich wolfgang herzer. Der<br />

Fachverbandsobmann Güterbeför<strong>der</strong>ungsgewerbe<br />

in <strong>der</strong> wKO zeichnete<br />

in seinem referat „hürdenfahrt<br />

<strong>der</strong> transporteure“ einen <strong>Zukunft</strong>sweg<br />

<strong>der</strong> Branche, <strong>der</strong> mit Verboten<br />

vollgepflastert werde.<br />

Dabei würde sich unser aller leben<br />

völlig verän<strong>der</strong>n beziehungsweise<br />

unser wohlstand, würden wir<br />

den lkw von <strong>der</strong> straße wegwischen,<br />

wie dies seinerzeit die ÖBB in einem<br />

eher unglücklichen werbespot<br />

als so einfach darstellten. was uns<br />

abgehen würde, wenn <strong>der</strong> lkw verschwände,<br />

demonstrierte herzer<br />

alle FOtOs Felicitas Matern<br />

bVL-geschäftsführer Stefan Ulz und<br />

PR-Lady Sabine Lukas<br />

drastisch mit einem kurzen werbefilm<br />

<strong>der</strong> „Friends on the road“. Ohne<br />

lkw-transporte gäbe es sehr bald<br />

keine lebensmittel mehr in den regalen,<br />

die Mobilität wäre am ende,<br />

weil an den tankstellen kein sprit<br />

mehr zur Verfügung stünde, Betriebe<br />

müssten in weiterer Folge schließen,<br />

arbeitnehmer würden nach hause<br />

geschickt.<br />

Die breite Masse und die Politik<br />

wüssten nicht wirklich, was transporteure<br />

tagtäglich tun, meinte her-<br />

zer. Das sei Grund für <strong>das</strong> schlechte<br />

image des lkw. Der lkw werde fast<br />

nur als „rollende Bombe“ gesehen,<br />

<strong>das</strong> werde jungen leuten sogar in<br />

<strong>der</strong> schule vermittelt – was herzer<br />

beson<strong>der</strong>s ärgert. „wir müssen stärker<br />

am image arbeiten.“ allergisch<br />

reagiert herzer auf den slogan „alles<br />

auf die schiene“. Denn selbst die<br />

ÖBB transportierten fast die hälfte<br />

ihres Güterverkehrs auf <strong>der</strong> straße.<br />

neben imageproblemen liegt laut<br />

herzer eine weitere hürde für den<br />

mo<strong>der</strong>nen transporteur darin, <strong>das</strong>s<br />

er vom operativen in den administrativen<br />

Bereich wechseln musste.<br />

„wir haben nur noch mit Behörden<br />

und Gutachten, mit strafverfahren<br />

und Genehmigungen zu tun“, klagte<br />

herzer. „Der Papierkram wird täglich<br />

mehr.“ nicht nur als Unternehmer<br />

müsste man sich umstellen, auch<br />

dem Personal – also den Fahrern<br />

– werde <strong>das</strong> abverlangt, die heute<br />

den lkw als ein hightech-Produkt<br />

handeln müssten. Die nächste tech-<br />

Logistik.KUrier-trio Franz Gansrigler,<br />

Gerhard Schlögel, Michael Vokurka (v.li.)<br />

nologiehürde, die einführung <strong>der</strong><br />

lkw euroklasse 6, steht bevor. Jetzt<br />

kämen neue Belastungen auf die<br />

Branche zu: Das Fahrzeug sei teurer,<br />

komplizierter und damit anfälliger<br />

als frühere.<br />

eine ganz wesentliche hürde für<br />

den lkw stellen die vielen Fahrverbote<br />

in Österreich dar. herzer:<br />

„Österreich ist hier europaweit Vor-<br />

Fast 50 teilnehmer interessierten sich für die Probleme <strong>der</strong> Transporteure<br />

reiter. täglich haben wir mit neuen<br />

Fahrverboten zu tun. Mittlerweile<br />

gibt es bereits 150.“ Mit Bürgerbewegungen<br />

sei in dieser angelegenheit<br />

fast kein sachliches Gespräch möglich,<br />

„weil die den lkw einfach nicht<br />

wollen“. Für den Quell-Zielverkehr<br />

gebe es auf vielen straßen Zusatztafeln<br />

mit bis zu 15 straßenzügen, wo<br />

gefahren werden darf und wo nicht.<br />

„ich frage mich, wie <strong>das</strong> in <strong>der</strong> Praxis<br />

Fh-Vizerektor Andreas Breinbauer (2.v.li.)<br />

mit Versicherer Ernst Rüdiger Graff Monika Unterholzner vom Hafen Wien<br />

Unitcargo-chef Davor Sertic (Mitte) mit<br />

Duvenbeck-Boss Norbert Joichl (re.)<br />

führte durch den Abend<br />

zu vollziehen ist“, sagt herzer. „wenn<br />

<strong>das</strong> schule macht, droht uns große<br />

Gefahr.“<br />

toleranzausweitung auch bei den<br />

lkw-Kontrollen gebe es viele unnötige<br />

hürden, meint herzer. „wir sind<br />

für Kontrollen, sie schaffen auch<br />

wettbewerbsgleichheit. aber sie<br />

müssen praktikabel und menschlich<br />

sein.“ heute werde aber bei<br />

hinterGrUnDFOtO istOcKPhOtO/BiM<br />

minimalsten lenkzeitüberschreitungen<br />

schon gestraft. herzer for<strong>der</strong>t<br />

diesbezüglich eine ausweitung <strong>der</strong><br />

toleranzen. Dieses Problem stelle<br />

sich in vielen län<strong>der</strong>n, deswegen<br />

wolle man dabei auch auf eU-ebene<br />

etwas erreichen. „auch hier gilt wie<strong>der</strong>,<br />

wenn die Politik versteht, was<br />

<strong>der</strong> lkw macht, dann entstehen für<br />

uns ganz an<strong>der</strong>e Möglichkeiten, wir<br />

werden dann als echtes Vis-à-vis und<br />

nicht bloß als spazierfahrer von <strong>der</strong><br />

Politik wahrgenommen.“<br />

Um dem ausflaggen von lkw entgegenzutreten<br />

und steuerausfällen<br />

zu begegnen, müssten in Österreich<br />

viele Belastungen entschärft werden,<br />

for<strong>der</strong>t herzer. eine riesenbedrohung<br />

für <strong>das</strong> transportgewerbe<br />

sieht <strong>der</strong> Fachverbandsobmann in<br />

den traktorfrächtern, die – ohne<br />

gewerberechtliche Bestimmungen<br />

– viele Dienstleistungen am land<br />

übernommen hätten.<br />

transporteure verstehen sich als „Friends<br />

on the Road“


Unternehmen & Logistik<br />

I MIttwoch, 18. MaI 2011 Logistik<br />

Weites NetzWerk<br />

Nie<strong>der</strong>österreich vernetzt sich<br />

international und nimmt seine<br />

Betriebe dabei mit.<br />

seiteN 26, 27<br />

pollmann<br />

Aus <strong>der</strong> Wildnis in alle Welt<br />

Das Pollmann-Logistikteam handled pro Woche 550 Versandpaletten – auf dem Foto (v.li.): Sonja Bauernfried, Olivia Engel, Michael Hauer, Monika Trümel, Franz Pfabigan, Manuela Fidi und Roswitha Maier<br />

Wie logistik die<br />

Wettbewerbsfähigkeit<br />

von<br />

pollmann<br />

steigert, erzählt<br />

logistikleiter<br />

michael Hauer.<br />

Wöchentlich verlassen<br />

56 lkw <strong>das</strong><br />

p o l l m a n n ­ We r k<br />

in Karlstein im Waldviertel.<br />

Jährlich werden rund 100<br />

millionen Einzelteile für den<br />

automotive­ und non­automotive­Bereich<br />

an Kunden<br />

geliefert. 13 millionen teile<br />

gehen an <strong>das</strong> pollmann Werk<br />

in den Usa. 87 tonnen stahl­<br />

und messingbleche sowie 22<br />

tonnen Kunststoff werden<br />

hier pro Woche verarbeitet.<br />

Eine gewaltige Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

für <strong>das</strong> logistikteam<br />

um logistikleiter michael<br />

Hauer. 21 mitarbeiter hat er<br />

und einen lehrling – darunter<br />

viele junge frauen, die im<br />

lager und beim Handling von<br />

550 Versandpaletten pro Woche<br />

„großartige arbeit leisten“,<br />

wie Hauer sagt. In wenigen<br />

tagen stößt ein neuer mitarbeiter<br />

zur truppe, „<strong>der</strong> als<br />

projektleiter mit <strong>der</strong> Implementierung<br />

von Warehouse<br />

management auf sap­Basis<br />

einen weiteren Beitrag zu unserer<br />

Wettbewerbsfähigkeit<br />

verantworten wird“.<br />

Das Unternehmen hat eine<br />

verbaute fläche von 15.700<br />

Quadratmetern, die nettogeschoßfläche<br />

beträgt 19.780<br />

Quadratmeter. Dieser tage<br />

wurde eine neue, 800 Quadratmeter<br />

große lagerhalle in<br />

Betrieb genommen. sie war<br />

notwendig geworden, weil ein<br />

großer tIER 1­Zulieferer auf<br />

pollmann aufmerksam geworden<br />

war. „Der hat gesehen, da<br />

ist in <strong>der</strong> Wildnis einer, <strong>der</strong><br />

sich rasch anpassen kann“,<br />

sagt Hauer. Jetzt hat er platz<br />

für neue projekte.<br />

Kaum jemand vermutet an<br />

diesem standort, 125 Kilometer<br />

nordwestlich von Wien, ein<br />

<strong>der</strong>art großes und bedeutendes<br />

Unternehmen, <strong>das</strong> hier<br />

453 mitarbeiter beschäftigt<br />

und in aller Welt agiert. Vor<br />

Kurzem gab´s hier einen<br />

tag <strong>der</strong> offenen tür, <strong>der</strong> von<br />

etwa 2000 Besuchern genutzt<br />

wurde, um sich von den leistungen<br />

des Unternehmens<br />

zu überzeugen. für michael<br />

Hauer wirkt sehr motivierend,<br />

„wenn wir erkennen, welches<br />

Erstaunen die Erzählungen<br />

über unsere leistungen bei<br />

den Besuchern bewirken.<br />

Und wir werden uns daran<br />

erinnern, wenn uns <strong>der</strong> logistische<br />

alltag wie<strong>der</strong> mal an<br />

die Belastungsgrenzen bringt.“<br />

Die Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

an die logistik, die seit 1998<br />

mit zunehmen<strong>der</strong> Variantenvielfalt<br />

bei den produkten<br />

aufgebaut wurde, sind mit<br />

wachsenden Kundenanfor<strong>der</strong>ungen<br />

an mehr flexibilität,<br />

mit kürzeren Durchlaufzeiten<br />

und punktgenauer liefe­<br />

rung äußerst komplex. „Je<strong>der</strong><br />

standort unserer 50 Kunden<br />

hat an<strong>der</strong>e anfor<strong>der</strong>ungen an<br />

lieferanten, sogar innerhalb<br />

eines Konzerns, wo es einen<br />

Wettbewerb <strong>der</strong> standorte<br />

gibt“, sagt Hauer.<br />

pollmann beför<strong>der</strong>t hauptsächlich<br />

auf <strong>der</strong> straße. lieferungen<br />

in die Usa werden<br />

ab linz mit <strong>der</strong> Bahn in die<br />

nord­Häfen transportiert.<br />

Das Unternehmen hat keinen<br />

eigenen fuhrpark. transporteure<br />

sind für Hauer partner,<br />

die hohe Qualität bieten müssen.<br />

„Es geht uns nicht unbedingt<br />

um den besten preis,<br />

son<strong>der</strong>n ums beste service.“<br />

Hauer ist ständig am Überlegen,<br />

welche Verkehrsträ­<br />

ger für ihn sowohl aus ökonomischen,<br />

als auch aus<br />

ökologischen Gründen am<br />

sinnvollsten sind. so werden<br />

beispielsweise <strong>der</strong>zeit<br />

wöchentlich 20 paletten aus<br />

Karlstein über einen sammelverkehr<br />

eines Kunden in<br />

Deutschland auf <strong>der</strong> straße<br />

nach porto geliefert. Jetzt<br />

denkt er daran, via Bahn<br />

den adriahafen Koper anzusteuern<br />

und von dort per<br />

schiff die Ware nach portugal<br />

zu liefern. auf Koper ist er im<br />

Gedankenaustausch mit dem<br />

logistik Cluster nie<strong>der</strong>österreich<br />

gekommen, an dem er<br />

aktiv mitarbeitet und dessen<br />

arbeit er als „sehr befruchtend“<br />

beurteilt.<br />

Vor einer Woche ging <strong>der</strong> erste Seecontainer aus <strong>der</strong> neuen Versandhalle<br />

in Karlstein direkt nach Pollmann North America<br />

▸ Aufschwung<br />

150 Kunden weltweit<br />

Während <strong>der</strong> Krise<br />

hat pollmann<br />

einerseits massiv<br />

auf Kurzarbeit gesetzt<br />

und versucht, mitarbeitern<br />

ausbildung und trainings<br />

zu ermöglichen. mehr als<br />

60 mitarbeiter mussten<br />

abgebaut werden. nun hat<br />

ein gewaltiger aufschwung<br />

eingesetzt, <strong>der</strong> – wie logistikleiter<br />

michael Hauer<br />

sagt – möglicherweise trügerisch<br />

ist.<br />

Die Kernkompetenz des<br />

Unternehmens liegt in <strong>der</strong><br />

Entwicklung und produktion<br />

von metall­ und Kunststoffverbund­Komponenten<br />

in Zusammenhang mit<br />

elektro­/mechanischen<br />

Erzeugnissen. Im automotive­segment<br />

umfasst<br />

<strong>das</strong> produktportfolio ne­<br />

men zAhLeN, DAteN, fAkteN<br />

25<br />

firmensitz <strong>der</strong> pollmann International GmbH ist Karlstein<br />

im Waldviertel.<br />

firmengründung: 1888, Handwerksbetrieb zur Herstellung<br />

feinmechanischer Geräte und Uhren<br />

standorte: Karlstein, Jindrichuv (tschechien), Chicago und<br />

Kunshan bei shanghai (China)<br />

Mitarbeiter: Österreich: 400 (2009: 360), tschechien: 240<br />

(195), Usa: 55 (45), China: 300 (190)<br />

Umsatz 2010: 78 millionen €, nach 55 bzw. 54 millionen € in<br />

den Jahren davor<br />

Geschäftstätigkeit: Hersteller und Zulieferer für die automobil­,<br />

Konsum­, Elektronik­ und medizintechnik­Industrie.<br />

Weltmarktführer im Bereich schiebedach­mechaniken<br />

fotos pollmann<br />

benschiebedach­mechaniken – wo pollmann Weltmarktführer<br />

ist (60 prozent)<br />

– und türschloss­systemen<br />

auch schließsysteme für Cabrio­Verdecke,antriebseinheiten<br />

für lordosenstützen,<br />

anschlussstücke für Benzinpumpen<br />

sowie Komponenten<br />

für Wischersysteme.<br />

pollmann ist auch im nonautomotive­segment<br />

stark<br />

verankert. Hier werden Komponenten<br />

für die Bereiche<br />

prothetik, Rehabilitation und<br />

Verschluss­systeme für Haushaltsgeräte<br />

produziert.<br />

pollmann hat 150 Kunden<br />

– darunter audi, Jaguar, ford,<br />

VW, Volvo, porsche, man sowie<br />

Bosch, brose, flextronics,<br />

magna, otto Bock und Continental.<br />

15 län<strong>der</strong> werden<br />

direkt aus Karlstein beliefert.


26 loGIstIK<br />

nie<strong>der</strong>österreich positioniert<br />

sich als<br />

logistikstandort mit<br />

Drehscheibenfunktion in die<br />

wachsenden osteuropäischen<br />

märkte. Das hat nie<strong>der</strong>österreichsWirtschaftslandesrätin<br />

petra Bohuslav auf <strong>der</strong><br />

transport logistic vergangene<br />

Woche in münchen festgestellt<br />

und gleich selbst networking<br />

mit dem bayerischen<br />

Wirtschaftsminister martin<br />

Zeil betrieben. Bohuslav will<br />

in den Bereichen Cluster,<br />

technologie und E­mobilität<br />

verstärkt mit Bayern zusammenarbeiten.<br />

noch vor dem<br />

sommer soll es dazu einen<br />

Expertenaustausch zwischen<br />

den beiden län<strong>der</strong>n geben.<br />

Zur Rolle des logistik Clusters<br />

nÖ bei dieser positionierung<br />

nie<strong>der</strong>österreichs<br />

befragten wir Clustermanager<br />

Christian Ecker.<br />

kUrier: Welche Erfolge kann<br />

<strong>der</strong> Logistik Cluster Nie<strong>der</strong>österreich<br />

nach drei Jahren<br />

bereits vorweisen?<br />

Christian ecker: Eines unserer<br />

Ziele ist es, daran mitzuwirken,<br />

nie<strong>der</strong>österreich langfristig<br />

als attraktiven logistikstandort<br />

zu positionieren. Da<br />

<strong>der</strong> logistik Cluster nie<strong>der</strong>österreich<br />

per definitionem<br />

ein netzwerk <strong>der</strong> und für die<br />

Wirtschaft ist und we<strong>der</strong> als<br />

verkehrspolitisches Instrument<br />

noch als Interessenvertretung<br />

gesehen werden<br />

kann, ist es die aufgabe des<br />

Clusters, bei den heimischen<br />

Unternehmen – sowohl logistikdienstleister<br />

als auch die<br />

Verladende Wirtschaft – die<br />

Bedeutung des themas logistik<br />

hervorzustreichen und<br />

sie für die wirtschaftlichen<br />

Chancen und möglichkeiten<br />

zu sensibilisieren. Die stra­<br />

WKo<br />

tegie des logistik Clusters<br />

nie<strong>der</strong>österreich ist es daher,<br />

durch bewusstseinsbildende<br />

maßnahmen und Qualifizierungsangebote<br />

zur Kompetenzsteigerung<br />

<strong>das</strong> allgemeine<br />

Verständnis für logistische<br />

Einsparungspotenziale zu<br />

stärken und dadurch die motivation<br />

<strong>der</strong> Unternehmen zu<br />

Bündelung und Verlagerung<br />

zu steigern. als gemeinsame<br />

Initiative des Verkehrsressorts<br />

„seit 2008 ist es uns<br />

gelungen, weite teile <strong>der</strong><br />

Wirtschaft vom Nutzen<br />

regionaler kooperationen<br />

zu überzeugen“<br />

und des Wirtschaftsressorts<br />

des landes nie<strong>der</strong>österreich<br />

unterstützt <strong>der</strong> logistik Cluster<br />

nie<strong>der</strong>österreich die Ziele,<br />

die in <strong>der</strong> Wirtschaftsstrategie<br />

nie<strong>der</strong>österreich 2015 festgelegt<br />

sind, in den punkten Innovation,<br />

Kooperation, Qualifizierung<br />

und nachhaltigkeit.<br />

Wie schärfen Sie konkret <strong>das</strong><br />

Verständnis von Unternehmen<br />

für logistische Vorgänge?<br />

Das erfolgt als neutrale<br />

plattform unter Zugrundelegung<br />

folgen<strong>der</strong><br />

maßnahmen: Wir bieten Informations­<br />

und Qualifizierungsveranstaltungen<br />

und helfen bei<br />

<strong>der</strong> Entwicklung, Initiierung<br />

und Begleitung von innovativen<br />

projekten mit schwerpunktWirtschaftskooperation.<br />

Zu dem erfüllen wir eine<br />

schnittstellenfunktion zu unterstützenden<br />

abteilungen des<br />

landes und des Bundes – unter<br />

an<strong>der</strong>em zu för<strong>der</strong>stellen.<br />

Gleichzeitig sehen wir uns<br />

als zentraler ansprechpartner<br />

zum Thema logistik. Das<br />

Thema logistik verankern wir<br />

auch in den an<strong>der</strong>en themen­Clustern/­Initiativen<br />

des<br />

landes nie<strong>der</strong>österreich, als<br />

da sind Bau.Energie.Umwelt,<br />

lebensmittel, Kunststoff, mechatronik<br />

und E­mobilität.<br />

Wie viele Unternehmen<br />

beziehungsweise Unternehmer<br />

haben an Ihren<br />

kostenpflichtigen Seminaren<br />

und diversen Informationsveranstaltungen<br />

schon teilgenommen?<br />

Vorab möchte ich darauf<br />

hinweisen, <strong>das</strong>s die meisten<br />

Cluster­Veranstaltungen kostenfrei<br />

sind. an diesen<br />

Veranstaltungen –<br />

Informationsveranstaltungen,fachveranstaltungen,Themenlounges<br />

– haben bisher<br />

mehr als<br />

1500 Unternehmerteilgenommen.<br />

Wie viele<br />

Unternehmen<br />

haben Ihr Angebot<br />

einer Logistikanalyse<br />

mit folgen<strong>der</strong> Logistikoptimierung<br />

genützt?<br />

Das geför<strong>der</strong>te Kooperationsprojekt<br />

logistik<br />

Check – Benchmark<br />

wurde im Jahr 2010 mit<br />

16 Unternehmen gestartet.<br />

Da es um wichtige betriebsinterne<br />

Zahlen und fakten geht<br />

und die projektpartner daher<br />

zu einan<strong>der</strong> eine Vertrauensbasis<br />

auf bauen müssen,<br />

kann dies als vorzeigenswerter<br />

Erfolg betrachtet werden.<br />

aufgrund <strong>der</strong> nachfrage von<br />

seiten <strong>der</strong> Clusterpartner haben<br />

wir im april 2011 ein<br />

folgeprojekt mit weiteren fünf<br />

Unternehmen gestartet.<br />

Mit wie vielen Unternehmen<br />

hat <strong>der</strong> Logistik Cluster<br />

Projekte verwirklicht?<br />

51 Unternehmen waren<br />

o<strong>der</strong> sind in abgeschlossenen<br />

und laufenden projekten als<br />

partner dabei.<br />

Ist es gelungen, im Stückgut-<br />

und Teilladungsverkehr durch<br />

Zusammenfassung größerer<br />

Ladeeinheiten Einsparungspotenziale<br />

zu heben? Welche<br />

Auswirkungen haben diesbezügliche<br />

Maßnahmen auf die<br />

Transportkosten für Unternehmen?<br />

an diesem punkt wird aktuell<br />

engagiert gearbeitet. Wie<br />

bereits erwähnt, ist es uns seit<br />

2008 gelungen, weite teile<br />

<strong>der</strong> Wirtschaft vom nutzen<br />

regionaler Kooperationen zur<br />

Bündelung und Verkehrsvermeidung<br />

zu überzeugen beziehungsweise<br />

lösungen zur<br />

Umsetzung zu entwickeln.<br />

KURIER<br />

MiTTWOcH, 18. MAi 2011<br />

logistik Cluster<br />

Nie<strong>der</strong>österreich vernetzt sich international<br />

Bilanz des logis­<br />

tik Clusters nÖ.<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

und sorgen<br />

von Clustermanager<br />

Ecker.<br />

▸ Gottschligg<br />

Erstes Projekt mit Logistik cluster<br />

als eine prinzipiell vernünftige<br />

sache hält paletten­Unternehmerin<br />

andrea michelfeit, CEo <strong>der</strong><br />

W. Gottschligg GmbH, den<br />

nie<strong>der</strong>österreichischen logistik<br />

Cluster. Dahinter stecke<br />

die „geniale Idee“ von landeshauptmann<br />

Erwin pröll, wo<br />

immer es möglich sei, Unternehmen<br />

zu vernetzen.<br />

„mir gefällt, wie Clustermanager<br />

Christian Ecker voller<br />

Ideen und sehr engagiert an<br />

die sache herangeht“, sagt<br />

michelfeit. sie selbst hat mit<br />

Hilfe des logistik Clusters ein<br />

neues projekt gemeinsam mit<br />

einer nie<strong>der</strong>österreichischen<br />

firma aus einer an<strong>der</strong>en<br />

Branche gestartet, bei dem es<br />

um bessere Verladelösungen<br />

geht. mehr möchte sie noch<br />

Clustermanager christian Ecker<br />

nicht verraten, nur: „Der Bedarfsträger<br />

ist ein Industriebetrieb,<br />

<strong>der</strong> völlig neue Wege<br />

beschreiten will.“ Das projekt<br />

wurde in Zusammenarbeit<br />

mit einem Universitätsinstitut<br />

in Wien aufgesetzt. für die<br />

Vernetzung habe <strong>der</strong> Clustermanager<br />

gesorgt.<br />

Herauskommen soll bei<br />

dem projekt „praktisch eine<br />

neue Verladelösung, die dem<br />

Kooperations­Unternehmen<br />

seinen nächsten Expansionsschritt<br />

in neue märkte erleichtern<br />

soll“, sagt michelfeit.<br />

„Wenn <strong>das</strong> Ding läuft, werden<br />

wir damit auch an die Öffentlichkeit<br />

gehen.“<br />

Vernetzen von unterschiedlichen<br />

Interessen müsse man<br />

in Österreich erst lernen,<br />

meint michelfeit. „speziell in<br />

mEDIapRoJEKtE<br />

Paletten-Chefin A. Michelfeit<br />

ostösterreich sind wir noch<br />

zu sehr Individualisten.“ Der<br />

logistik Cluster leiste seinen<br />

Beitrag, angst vor Vernetzungen<br />

zu nehmen.<br />

KUGEln: fotolIa/maRDRE<br />

aufbauend auf<br />

den Erfolgen unserer<br />

bisherigen<br />

arbeit und dem<br />

daraus gesteigerten<br />

Bewusstsein für<br />

optimierung durch Kooperation<br />

in <strong>der</strong> logistik,<br />

aber auch durch gewonnenes<br />

Verständnis für kooperative<br />

Clusterprojekte sind wir dabei,<br />

regionale logistikkooperationsprojekte<br />

zur nutzung<br />

logistischer synergien zu<br />

entwickeln, die heuer – die<br />

Bereitschaft <strong>der</strong> Wirtschaft<br />

vorausgesetzt – gestartet werden<br />

sollen. Diese regionalen<br />

Kooperationen zielen auf die<br />

mIERKa<br />

Bedienung <strong>der</strong> strategischen<br />

Cluster­schwerpunkte Bündelung<br />

und Verlagerung ab.<br />

Welche effizient(er)en Verkehrsmaßnahmen<br />

schlägt <strong>der</strong><br />

Logistik Cluster Nie<strong>der</strong>österreich<br />

vor, um sinnvolle Intermodalität<br />

zu gewährleisten?<br />

Wir schlagen regionale ➙<br />

▸ Mierka Donauhafen krems<br />

Als Antennenterminal in schwieriger Situation<br />

mit dem logistik<br />

Cluster hat <strong>das</strong><br />

Thema logistik in<br />

<strong>der</strong> nie<strong>der</strong>österreichischen<br />

landesregierung eine zunehmende<br />

Bedeutung<br />

gewonnen, meint Hubert<br />

mierka, Chef des mierka<br />

Donauhafen Krems. Dadurch<br />

komme es auch zu<br />

Gesprächsplattformen nicht<br />

nur zwischen logistikern,<br />

son<strong>der</strong>n auch mit Industrie<br />

und Handel – also potenziellen<br />

Kunden. „Deswegen<br />

arbeite ich gerne mit und betrachte<br />

die sache mit großer<br />

sympathie.“<br />

ob es allerdings aufgabe<br />

<strong>der</strong> politik sei, trimodalität<br />

in logistischen abläufen zu<br />

gewährleisten o<strong>der</strong> nicht<br />

vielmehr eine <strong>der</strong> Wirtschaftsteilnehmer<br />

selbst, sei dahingestellt,<br />

meint mierka. „Unsere<br />

aufgabe ist, angebote so zu<br />

gestalten, <strong>das</strong>s sie nutzbringend<br />

für den Kunden sind.<br />

Wenn trimodalität nutzbringend<br />

ist, wird sie auch ankommen.<br />

Wenn nicht, nützen<br />

auch die besten för<strong>der</strong>ungen<br />

für sie nichts.“ als Unternehmer<br />

sei er in dieser frage für<br />

freien und fairen Wettbewerb.<br />

Die Entwicklung im mierka<br />

Donauhafen Krems zeige ein<br />

ständiges auf und ab <strong>der</strong><br />

unterschiedlichsten Verkehrsträger.<br />

„Das ist ein zufälliger,<br />

kein gesteuerter Bereich“, sagt<br />

Hubert mierka.<br />

als antennenterminal für<br />

die schiene sieht sich mierka<br />

in einer sehr, sehr schwierigen<br />

situation. Zwar gebe es<br />

wohlwollende Gespräche mit<br />

<strong>der</strong> RCa, „aber Ergebnisse<br />

liegen aktuell noch nicht vor“.<br />

hafenchef Hubert Mierka


KURIER<br />

MiTTWOcH, 18. MAi 2011 loGIstIK 27<br />

und nimmt seine Betriebe dabei mit<br />

Kooperation verladen<strong>der</strong> Betriebe<br />

mit logistikdienstleistern<br />

vor und setzen auf kooperativen<br />

Betrieb regionaler<br />

Hubs zum Umschlag und zur<br />

Bündelung von Vor­, Haupt­<br />

und nachläufen. Damit erzielt<br />

man eine verbesserte<br />

auslastung und Reduktion<br />

des schwerlastverkehrs. außerdem<br />

verweisen wir<br />

auf alternative Betriebskonzepte<br />

für<br />

die nutzung <strong>der</strong><br />

ausreichend vorhandenenschieneninfrastruktur<br />

inklusive <strong>der</strong> privatenanschlussbahnen<br />

durch<br />

Einbeziehung<br />

privater EVU.<br />

Die Binnenhäfensollten<br />

für den<br />

f l e x i b l e n<br />

Umschlag<br />

wasserstraßenaffiner<br />

Güter entsprechendausgestattetwerden.<br />

We l c h e<br />

Auswirkungen<br />

hat <strong>das</strong><br />

neue NINA-<br />

Konzept <strong>der</strong> Rail<br />

Cargo Austria auf<br />

Nie<strong>der</strong>österreich?<br />

Eine Infragestellung von nie<strong>der</strong>österreichischenterminalstandorten<br />

– zum Beispiel st.<br />

pölten und Krems – und die<br />

damit verbundene Involvierung<br />

zahlreicher Unternehmen<br />

sehen wir natürlich mit<br />

Besorgnis.<br />

negative auswirkungen sehen<br />

wir ebenfalls, wenn abseits<br />

von Hauptrouten erhebliche<br />

preiserhöhungen den schie­<br />

DPD – eine Sorge weniger!<br />

nengüterverkehr im Vergleich<br />

zur straße unwirtschaftlich<br />

machen und Rückverlagerungen<br />

auf die straße zu befürchten<br />

sind.<br />

Dabei sind vor allem Betriebe<br />

mit anschlussbahnen betroffen,<br />

da die Gefahr besteht,<br />

Investitionen unnötigerweise<br />

getätigt zu haben und an<strong>der</strong>erseits<br />

die schiene als transportmittel<br />

hinkünftig nicht mehr<br />

nutzen zu können. an<strong>der</strong>erseits<br />

könnte nIna auch als<br />

Chance für viele Unternehmen<br />

betrachtet werden, ihre<br />

logistik neu auszurichten und<br />

alternative lösungen an den<br />

arrivierten schienenlogistikanbietern<br />

vorbei anzudenken.<br />

Der logistik Cluster bietet<br />

sich für diese fälle als wichtige<br />

neutrale projektplattform an.<br />

– FG<br />

Ihr Versand läuft wie am Schnürchen, Ihr Fahrer stellt routiniert und zuverlässig zu. Ihre maßgeschnei<strong>der</strong>te Businesslösung<br />

spart Zeit und Geld – ganz ohne Reibungsverlust. Keine Vision! DPD.<br />

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Mehr Informationen erhalten Sie unter 0810/810 373 o<strong>der</strong> www.dpd.at<br />

▸ Würth und zwettler Bier<br />

cluster ist weniger interessant<br />

Kaum Interesse am<br />

logistik Cluster<br />

nie<strong>der</strong>österreich<br />

hat die mehrfach für ihre<br />

logistikleistungen ausgezeichnete<br />

Würth HandelsgmbH<br />

in Böheimkirchen.<br />

„Wir waren zwar bei <strong>der</strong><br />

Eröffnungsveranstaltung<br />

des Clusters seinerzeit<br />

bei Um<strong>das</strong>ch dabei“, sagt<br />

lagerlogistik­leiter Josef<br />

preyer. „seither waren wir<br />

auf keiner Veranstaltung<br />

mehr. Wir bekommen<br />

noch die diversen newsletter<br />

mit Erfolgsberichten<br />

und Infos über projekte<br />

des logistik Clusters. Wir<br />

selbst haben uns daran<br />

aber nicht mehr engagiert.“<br />

Bei Clustern, meint<br />

franz Kolm, logistik­ und<br />

fuhrparkleiter bei Zwettler<br />

Bier, müsste die Gruppe zusammenpassen.<br />

Deswegen<br />

findet er den logistik Cluster<br />

für eine Brauerei nicht so<br />

sinnvoll. „Wir messen uns mit<br />

an<strong>der</strong>en Brauereien, nicht mit<br />

transporteuren“, sagt Kolm.<br />

Zwar sei <strong>das</strong> familienunternehmen<br />

Zwettler Bier im<br />

Cluster angemeldet, könne<br />

aber daran nicht viel mitwirken.<br />

Vernetzungen seien<br />

kaum möglich, weil man einen<br />

eigenen fuhrpark betreibe<br />

und an<strong>der</strong>e logistische<br />

anfor<strong>der</strong>ungen für die Eigenbedürfnisse<br />

aufgebaut habe.<br />

Zwettler bediene sich außerdem<br />

verschiedener frächter,<br />

die mit <strong>der</strong> Einwegsituation<br />

zurechtkommen müssen. für<br />

Rückladungen müssten sie<br />

selber sorgen, um leerfahrten<br />

zu vermeiden.<br />

Zum Überprüfen eigener<br />

logistischer Vorstellungen hält<br />

Kolm netzwerke sehr wohl für<br />

geeignet. „Es schadet nicht,<br />

wenn ein an<strong>der</strong>er drüberschaut,<br />

ob wir in <strong>der</strong> logistik<br />

insgesamt o<strong>der</strong> beim Kommissionieren<br />

fehler machen.“<br />

Zwettler Bier ist eingebunden<br />

in <strong>das</strong> netzwerk die freien<br />

Brauer, ein Zusammenschluss<br />

von 37 Brauereien in<br />

Deutschland und Österreich,<br />

die konzernunabhängig und<br />

seit Generationen in familienbesitz<br />

sind. für sie gelten<br />

Verantwortung für eine saubere<br />

Umwelt und Bauen an<br />

einer gesunden Wirtschaftsstruktur<br />

in <strong>der</strong> Region als<br />

▸ Cargo-Partner<br />

Bewusstseinsbildung<br />

Gemessen an <strong>der</strong><br />

Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />

verschiedene Unternehmen,<br />

die teilweise<br />

Wettbewerber sind, zum<br />

Überdenken und optimieren<br />

von logistischen abläufen<br />

zu bewegen, habe sich<br />

<strong>der</strong> logistik Cluster nÖ in<br />

<strong>der</strong> kurzen Zeit seines Bestehens<br />

gut etabliert. Das<br />

meint ferdinand Koch,<br />

Umwelt­Verantwortlicher<br />

bei Cargo­partner, <strong>der</strong><br />

auch im Beirat des logistik<br />

Clusters nÖ mitwirkt. „Der<br />

Cluster ist auf erfolgreicher<br />

spur.“ Er sei ein langfristprojekt,<br />

Ziele seien nicht<br />

von heute auf morgen zu<br />

erreichen.<br />

Weil logistik eine Querschnittsmaterie,<br />

keine<br />

Branche sei, habe es im<br />

Beirat Diskussionen gegeben,<br />

ob man nicht an<strong>der</strong>s<br />

als mittels eines Clusters<br />

die logistischen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

ins Bewusstsein<br />

von Unternehmen bringen<br />

sollte.<br />

Cargo­partner macht bei<br />

<strong>der</strong> Initiative mit, weil es<br />

sich als nie<strong>der</strong>österreichisches<br />

Unternehmen versteht.<br />

„Und weiters sehen<br />

CaRGo paRtnER<br />

wir es als tolles ansinnen an,<br />

Unternehmen, die beginnen,<br />

sich international aufzustellen,<br />

bei <strong>der</strong> Implementierung<br />

ihrer künftigen logistikprozesse<br />

zu unterstützen. logistik<br />

ist <strong>der</strong> kritischste faktor für<br />

den Geschäftserfolg.“<br />

als schwerpunkte für nie<strong>der</strong>österreich<br />

bezeichnet<br />

Koch die Entwicklung des<br />

Donauraums und Green logistics,<br />

eine stoßrichtung, die bei<br />

Cargo­partner immer wichtiger<br />

wird. Bewusstseinsbildung<br />

ist für Koch „<strong>das</strong> <strong>Zauberwort</strong>“<br />

für den Erfolg des nie<strong>der</strong>österreichischen<br />

logistik Clusters.<br />

wichtige Grundsätze. ferdinand koch von cargo-Partner<br />

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28 loGIstIK<br />

Um treffsicherheit<br />

zwischen<br />

allen Unwägbarkeiten<br />

geht<br />

es am 8. Juni<br />

am logistik tag<br />

in linz.<br />

Die erfolgreichsten Unternehmen<br />

werden<br />

die sein, die mit unerwarteten<br />

Ereignissen am<br />

besten umgehen können und<br />

dabei die Kundenanfor<strong>der</strong>ungen<br />

bestmöglich lösen.<br />

Beim kommenden Österreichischen<br />

logistik tag des Vereins<br />

netzwerk logistik (Vnl)<br />

am 8. Juni im Design Center<br />

in linz geht es um treffsicherheit<br />

durch logistik. Und zwar<br />

um treffsicherheit zwischen<br />

planbarem und Unplanbarem,<br />

zwischen stillstand und<br />

Höchstbeschleunigung, wie<br />

Vnl­obmann franz staberhofer<br />

erklärt. „Unternehmen<br />

erleben ein immer schnelleres<br />

auf und ab in <strong>der</strong> nachfrage.<br />

Das abrupte Bremsen <strong>der</strong><br />

DEsIGn CEntER<br />

VON heLMUt zsifkoVits pRIVat<br />

Konjunkturlok ist gefolgt von<br />

einem rasanten Beschleunigen,<br />

die Volatilität <strong>der</strong> Wirtschaft<br />

ist evident und nimmt<br />

laufend zu. Unternehmen<br />

müssen entsprechend flexibel<br />

Vnl<br />

g a s t ko m m e n ta r<br />

Vnl<br />

KURIER<br />

MiTTWOcH, 18. MAi 2011<br />

Österreichischer logistik tag<br />

treffsicherheit in volatiler situation<br />

Vorträge und Diskussionsrunden geben Denkanstöße<br />

Intelligente<br />

transportsysteme<br />

lösen fest<br />

installierte Rollenför<strong>der</strong>er<br />

ab.<br />

Energieeffizienz war <strong>das</strong><br />

große thema <strong>der</strong> Cemat in<br />

Hannover. Ressourcensparende<br />

Intralogistik, logistikzentren,<br />

die sich selbst mit Energie<br />

versorgen, leise stapler mit<br />

Hybridantrieb, Hochleistungs­<br />

Regalbediengeräte in leichtbauweise,<br />

die Energie ausgleichen<br />

und auch rückspeisen.<br />

Die zunehmende Vielfalt an<br />

produkten und teilen stellt<br />

hohe anfor<strong>der</strong>ungen an die<br />

systeme <strong>der</strong> Intralogistik.<br />

lean­Konzepte erfor<strong>der</strong>n, <strong>das</strong>s<br />

<strong>der</strong> fertigung und montage immer<br />

kleinere lose in höherer<br />

frequenz zugeführt werden.<br />

mit den kleineren Einheiten<br />

steigt <strong>der</strong> Bereitstellungsaufwand,<br />

die lager­ und materialflusssysteme<br />

müssen sich<br />

zu alleskönnern entwickeln,<br />

müssen schnell, zuverlässig<br />

Mehr als 600 teilnehmer werden heuer zum Österreichischen Logistik Tag im Design center in Linz erwartet – Unternehmen präsentieren Logistikprodukte, -lösungen und -dienstleistungen<br />

und vielfältig einsetzbar sein.<br />

Diese systeme erfor<strong>der</strong>n immensen<br />

planungsaufwand<br />

und hohe Investitionen. sie<br />

haben neben hohen Kosten<br />

ein weiteres problem. Viele <strong>der</strong><br />

notwendigen funktionalitäten<br />

sind in starre, fest installierte<br />

Hardware gegossen. Es wird<br />

schwierig, die Infrastruktur mit<br />

den anfor<strong>der</strong>ungen wachsen<br />

o<strong>der</strong> schrumpfen zu lassen.<br />

Hier setzen einige neuartige<br />

lösungen an. nicht mehr<br />

fest installierte materialfluss­<br />

elemente wie Rollenför<strong>der</strong>er<br />

transportieren Güter, son<strong>der</strong>n<br />

kleine, intelligente, kostengünstige<br />

transporteure, die<br />

sich frei bewegen und autonom<br />

orientieren können.<br />

sein und Än<strong>der</strong>ungen in beide<br />

Richtungen vorwegnehmen<br />

können, sowohl in Richtung<br />

absatz­ und damit produktionsmin<strong>der</strong>ungen,<br />

als auch<br />

in Richtung überraschen<strong>der</strong>,<br />

nicht planbarer Erhöhungen“<br />

(siehe dazu Gastkommentar<br />

auf seite 32).<br />

In Diskussionsrunden sollen<br />

die teilnehmer des Österreichischen<br />

logistik tages<br />

antworten bekommen auf<br />

fragen wie „Was kann eine<br />

agile Beschaffung zwischen<br />

Krise und Boom leisten?“,<br />

„Welche logistikstrukturen<br />

für welche Kundenbedürfnisse?“,<br />

„Erfor<strong>der</strong>t die Volatilität<br />

<strong>der</strong> Wirtschaft neue transportkonzepte?“<br />

und „Welche<br />

Beiträge liefert die logistik für<br />

monofunktionale autonome<br />

systeme lautet <strong>das</strong> stichwort.<br />

Die Universität stuttgart<br />

stellte ein flexibles transportsystem<br />

mit kleinen autonomen<br />

transporteinheiten (Kate) vor,<br />

für Güter von maximal 400 mal<br />

600 millimeter. Die fahrzeuge<br />

sind über Differentialantriebe<br />

gut manövrierbar und können<br />

sich selber orientieren. Jedes<br />

fahrzeug ist eindeutig identifiziert<br />

und erfährt von <strong>der</strong> leitsteuerung,<br />

wo es sich befindet<br />

und wo es gebraucht wird.<br />

Die eingebaute Intelligenz<br />

ermöglicht es <strong>der</strong> Kate, selbstständig<br />

ein Ziel anzusteuern,<br />

sich einen Weg zu suchen und<br />

Hin<strong>der</strong>nissen auszuweichen.<br />

Die fahrzeuge sind leicht, verwenden<br />

als Energiespeicher<br />

platzsparende supercaps, die<br />

aufgeladen werden, während<br />

die Kate ein transportgut aufnimmt<br />

o<strong>der</strong> abgibt. Die Herstellkosten<br />

je fahrzeug liegen<br />

mit 2000 € weit unter jenen<br />

konventioneller för<strong>der</strong>er.<br />

In einem weiteren projekt<br />

wurde ein Doppelkufensystem<br />

entwickelt, <strong>das</strong> den transport<br />

von paletten ermöglicht. Die<br />

Kufen unterfahren die palette<br />

und heben sie an. Das antriebssystem<br />

kombiniert Hub­,<br />

fahr­ und lenkbewegungen.<br />

eine neue flexibilität in produktionssystemen?“<br />

am Vortag des Österreichischen<br />

logistik tages gibt es<br />

im logistikzentrum Ennshafen<br />

Diskussionen zum themenkreis„Industrie­Infrastruktur­logistik“.<br />

Dabei soll<br />

logistik im Zusammenhang<br />

mit effizienter Verkehrsinfrastruktur<br />

als ganzheitliches<br />

system betrachtet werden.<br />

Ebenfalls am 7. Juni geht es<br />

im Courtyard marriott in linz<br />

um <strong>das</strong> Thema „Intralogistik:<br />

Der Weg vom prozess zum<br />

service“ (siehe dazu untenstehenden<br />

Gastkommentar).<br />

am abend des 7. Juni findet<br />

im Design Center linz die<br />

große abendgala <strong>der</strong> logistiker<br />

mit RlB oÖ General­<br />

Wenn ihnen eine Palette entgegenkommt...<br />

Der Autor ist Leiter des Lehrstuhls<br />

industrielogistik an <strong>der</strong> Montanuniversität<br />

Leoben<br />

ZsIfKoVIts<br />

Die selbstfahrende Palette ist keine Utopie mehr<br />

Damit lässt sich eine „selbstfahrende<br />

palette“ realisieren.<br />

Vorgestellt wurde auch ein<br />

system mit modularen Rollenför<strong>der</strong>ern.<br />

module von<br />

800 mal 800 millimeter können<br />

flexibel und einfach zusammengesteckt<br />

werden, die<br />

Güter sind in alle Richtungen<br />

bewegbar. Jedes modul „kennt“<br />

seine adresse und kommu­<br />

direktor ludwig scharinger,<br />

voestalpine stahl­Vorstand<br />

peter ackerlauer und fraunhofer<br />

Institutsleiter michael<br />

ten Hompel statt. In diesem<br />

Rahmen wird auch <strong>der</strong><br />

Clever netzwerken ist am Österreichischen Logistik Tag angesagt<br />

niziert mit den nachbarmodulen.<br />

alle diese lösungen<br />

bauen auf kleinen autonomen<br />

Einheiten auf, die dezentral<br />

Entscheidungen treffen und<br />

nicht auf aufwändige zentrale<br />

steuerungen angewiesen sind.<br />

Die vergleichsweise niedrigen<br />

Herstellkosten erlauben den<br />

Einsatz vieler redundanter Einheiten.<br />

so wird Zuverlässigkeit<br />

Österreichische logistikpreis<br />

2011 in den Kategorien bestes<br />

logistik­tool, beste inno ­<br />

vative partnerschaftliche<br />

lösung und beste Diplomarbeit<br />

vergeben.<br />

erreicht, wenn ein fahrzeug<br />

ausfällt, steht ein an<strong>der</strong>es<br />

bereit.<br />

Die intelligenten flexiblen<br />

objekte könnten in <strong>Zukunft</strong> die<br />

Intralogistik prägen, vielleicht<br />

die logistik überhaupt. Die angeführten<br />

lösungen sind in <strong>der</strong><br />

prototyp­ o<strong>der</strong> Vorserienphase.<br />

aber es gibt sie zu sehen und<br />

bald zu kaufen.


KURIER<br />

MiTTWOcH, 18. MAi 2011 loGIstIK 29<br />

fast jedes Neugeschäft geht auf die straße<br />

stark Gmbh – Entsorger klagt über mangelndes politik­Interesse an <strong>der</strong> schiene<br />

Die abwan<strong>der</strong>ung von<br />

Gütern von <strong>der</strong> schiene auf<br />

die straße muss nicht immer<br />

etwas mit den gestrafften<br />

und verteuerten angeboten<br />

<strong>der</strong> ÖBB­Güterverkehrstochter<br />

Rail Cargo austria (RCa)<br />

zu tun haben. „auch die politik<br />

hat es in den letzten Jahren<br />

deutlich verabsäumt, neue Industriegebiete<br />

mit <strong>der</strong> schiene<br />

zu erschließen“, stellt <strong>der</strong><br />

Geschäftsführer des WaldviertlerEntsorgungsfachbetriebes<br />

stark aus Irnfritz, Gottfried<br />

stark, fest.<br />

schiene im rückzug sobald<br />

hochrangige straßen neu gebaut<br />

sind, werde sofort über<br />

die positiven folgen für die<br />

regionale Wirtschaft gesprochen.<br />

Hingegen sieht stark in<br />

den vergangenen Jahrzehnten<br />

kein Beispiel einer mo<strong>der</strong>nisierten<br />

Bahnlinie, wie etwa<br />

<strong>der</strong> franz­Josef­Bahn, die befähigt<br />

wäre, neue Betriebe<br />

anzulocken.<br />

Im Jahr 1997 hat <strong>der</strong> familienbetrieb<br />

rund 175.000<br />

€ in eine eigene anschlussbahn<br />

investiert, die direkt vom<br />

Bahnhof Irnfritz <strong>der</strong> franz­<br />

Josef­Bahn abzweigt. Erst im<br />

vergangenen Jahr konnte man<br />

mit 351 Waggons <strong>das</strong> transportaufkommen<br />

um 26 prozent<br />

steigern. „mittlerweile<br />

stehen wir vor dem problem“,<br />

sagt stark, „<strong>das</strong>s wir jedes<br />

neugeschäft auf <strong>der</strong> straße<br />

abwickeln müssen, weil viele<br />

unserer Kooperationspartner<br />

keinen Bahnanschluss haben.“<br />

fotos staRK<br />

Gleisanschluss nützt Waldviertler Entsorgungsbetrieb nicht mehr viel<br />

firmenchef Gottfried Stark<br />

Dadurch werde sich auch<br />

<strong>das</strong> ursprüngliche Verhältnis<br />

von eins zu drei zwischen<br />

dem schienen­ und dem<br />

Sicher aus Tradition<br />

1947 gegründet, ist <strong>das</strong> Versicherungsbüro Dr. Ignaz<br />

Fiala ein traditionsreicher und erfahrener Partner <strong>der</strong><br />

Verkehrswirtschaft.<br />

Im Wirtschaftsaufschwung nach dem Krieg begann<br />

die Speditionsbranche zu boomen. Und schon seit<br />

damals steht <strong>das</strong> Versicherungsbüro Fiala Spediteuren<br />

wie Frächtern „in guten wie in schlechten Zeiten“ stets<br />

zur Seite. Durch unsere langjährige Marktpräsenz und<br />

Zusammenarbeit mit unseren Kunden und <strong>der</strong>en Interessensvertretungen<br />

kennen wir sämtliche Gefahren und<br />

Risken des Transportwesens sowie die neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

in diesem Segment.<br />

Unsere Mitarbeiter sind mit den Gesetzen, Pflichten und<br />

Abläufen vertraut und können daher zu Haftungs- und<br />

Versicherungsfragen unmittelbar Auskunft geben sowie<br />

bei Schadensfällen rasch und zielgerichtet handeln. Wir<br />

stehen neben <strong>der</strong> persönlichen Betreuung auch für klare<br />

und den individuellen Bedürfnissen <strong>der</strong> Kunden angepasste<br />

Bedingungen ohne obskure Deckungsausschlüsse.<br />

Sicher durch Stärke<br />

Durch die frühzeitige Spezialisierung auf Speditions- und<br />

straßentransport nicht mehr<br />

länger halten lassen. „Wir steigern<br />

unser frachtaufkommen<br />

von Jahr zu Jahr, ohne <strong>das</strong>s die<br />

schiene von dieser erfreulichen<br />

Entwicklung profitieren<br />

kann“, stellt <strong>der</strong> Geschäftsführer<br />

bedauernd fest. Von<br />

50.000 tonnen, die 2010 verladen<br />

wurden, sind nur 12.000<br />

auf die schiene gegangen.<br />

„Die von uns vermarkteten<br />

Güter sind we<strong>der</strong> ver<strong>der</strong>blich,<br />

noch müssen sie binnen<br />

weniger stunden am Zielort<br />

sein. Das macht sie eigentlich<br />

wie geschaffen für den Bahntransport“,<br />

streicht Gottfried<br />

stark hervor.<br />

Deswegen stellt er mit<br />

schrecken fest, <strong>das</strong>s Vitis von<br />

<strong>der</strong> RCa nicht mehr bedient<br />

werde – obwohl die<br />

Betreuung seitens <strong>der</strong> ÖBB<br />

grundsätzlich gut sei. „aber<br />

die müssen jetzt privatwirtschaftlich<br />

denken und dementsprechendepreisanpassungen<br />

vornehmen.“<br />

Die palette des am 1. april<br />

1987 von othmar stark<br />

gegründeten familienuntenehmens,<br />

<strong>das</strong> heute 60 mitarbeiter<br />

beschäftigt, reicht<br />

vom Eisenhandel über den<br />

Handel mit schrott, metallen<br />

und altstoffen bis hin<br />

zur kompletten Entsorgung<br />

mit eigenem Containerservice<br />

und WC­miet­service.<br />

am standort werden 60.000<br />

tonnen umgeschlagen.<br />

SIE BEWEGEN, wir versichern.<br />

sicher<br />

Frachtführerhaftungsversicherungen (Stichwort: SVS und CMR)<br />

wurde <strong>das</strong> Unternehmen zum maßgeblichen Wegbereiter und<br />

Gestalter eines maßgeschnei<strong>der</strong>ten, umfassenden Versicherungsschutzes<br />

für die Haftungsrisken in <strong>der</strong> Transportbranche.<br />

Die Organisation des Versicherungsbüros Dr. Ignaz Fiala als<br />

Mitversicherungsgemeinschaft (Pool) mehrerer österreichischer<br />

Versicherungsgesellschaften gewährleistet dem Kunden vielseitige<br />

Möglichkeiten sowie gebündelte Sicherheit auch im<br />

Schadensfall.<br />

Ein dichtes Netzwerk von zuverlässigen Experten und Juristen<br />

im In- und Ausland steht unseren Kunden mit Know-how und<br />

Einsatz zur Seite. Mit diesem starken Hintergrund findet <strong>das</strong><br />

Team von Dr. Fiala daher auch in komplizierten Fällen individuelle<br />

Einzellösungen.<br />

Sicher im Transportwesen<br />

Die Dr. Ignaz Fiala GmbH ist <strong>das</strong> Kompetenzzentrum für Fracht-,<br />

Logistik-, Speditions- und Transportunternehmen sowie für <strong>der</strong>en<br />

betreuende Versicherungsberater und Makler. Wir bieten eine<br />

breite Palette an speziell für die Transportbranche unverzichtbaren<br />

Produkten, wie z.B.:<br />

n Speditions- und Speditionslager-Versicherungsschein<br />

n Speditionsmantelpolizze (Spediteur-Ergänzungsvertrag)<br />

Versicherungsbüro Dr. Ignaz Fiala Ges.m.b.H.<br />

Strohgasse 45/3, A-1030 Wien<br />

T: +43 (1) 533 68 17-0<br />

M: office@fiala.at<br />

www.fiala.at<br />

WK nÖ<br />

NÖ transporteure fahren in<br />

enger werdende sackgasse<br />

fahrermangel – lkw­fahrer<br />

gehören in nie<strong>der</strong>österreich<br />

offenbar einer aussterbenden<br />

Berufsgruppe an. Von<br />

rund 2800 führerscheinneulingen,<br />

die im vergangenen<br />

Jahr die lenkerberechtigung<br />

für den lkw erworben haben,<br />

entschlossen sich nur<br />

5,4 prozent zur ablegung<br />

aller notwendigen prüfungen<br />

für die sogenannte Berufskraftfahrer­Grundqualifikation.<br />

„mit etwa 150 fertig ausgebildetenBerufskraftfahrern<br />

steuert unsere gesamte<br />

Branche in eine immer<br />

enger werdende sackgasse“,<br />

sagt Heinz schierhuber,<br />

fachgruppenobmann <strong>der</strong><br />

sparte Güterbeför<strong>der</strong>ung in<br />

<strong>der</strong> WK nÖ. Warum sich 95<br />

prozent <strong>der</strong> führerscheinneulinge<br />

darauf beschränkt<br />

haben, einen lkw nur in <strong>der</strong><br />

freizeit fahren zu wollen,<br />

hat für schierhuber unterschiedliche<br />

Gründe. „meiner<br />

Einschätzung nach ist diese<br />

für uns alarmierende Zahl<br />

<strong>das</strong> Ergebnis mangeln <strong>der</strong> Informationen<br />

und eines lei<strong>der</strong><br />

verschobenen Berufsbildes<br />

in <strong>der</strong> Öffent lichkeit“, sagt<br />

schierhuber. Um den nie<strong>der</strong>österreichischentransportunternehmern<br />

den lenkernachwuchs<br />

zu sichern,<br />

will <strong>der</strong> fachgruppenobmann<br />

vorweg die fahrschulen kontaktieren.<br />

absolute priorität hat für<br />

den fachgruppenobmann<br />

die Botschaft, <strong>das</strong>s <strong>der</strong> lkwführerschein<br />

nur dann eine<br />

vollwertige Berufsausbildung<br />

bescheinigt, wenn auch die<br />

theoretische und die praktische<br />

prüfung <strong>der</strong> Berufskraftfahrer­Grundqualifikation<br />

absolviert wurden. Den<br />

transportunternehmen rät<br />

schierhuber, sich aktiv mit<br />

dem thema fahrerweiterbildung<br />

zu beschäftigen. Die<br />

Zeiten, in denen sich auf ein<br />

stelleninserat gleich zehn Interessenten<br />

gemeldet haben,<br />

seien vorbei. (nöwpd)<br />

fachgruppenobmann Heinz Schierhuber: „Verschobenes Berufsbild“<br />

n Möbelspeditionsversicherungsschein<br />

n FIATA Bill of Lading-Versicherung (FBL Versicherung)<br />

n Versandscheinversicherung<br />

n Speditions- und Frachtführerhaftungs-Gesamtpolizze<br />

n Frachtführerhaftungsversicherung (CMR, auch für<br />

Kabotagefahrten)<br />

n Bahnrollfuhrversicherung<br />

n Subsidiärversicherung<br />

n Und ähnliche sonstige Versicherungsprodukte<br />

Sicher aus Überzeugung<br />

Im Vergleich mit an<strong>der</strong>en Anbietern bietet <strong>das</strong> Büro Dr.<br />

Ignaz Fiala viele Vorteile:<br />

n Österreichische Risikoträger, Poolorganisation<br />

n Jahrzehntelange Branchenkenntnis, daher optimale<br />

Abstimmung <strong>der</strong> Leistungen auf die Bedürfnisse des<br />

nationalen und internationalen Transportgewerbes<br />

n Beste Betreuung durch ein weltweites Netz von unabhängigen<br />

Experten, Sachverständigen und Anwälten<br />

n Unbürokratische und rasche Unterstützung <strong>der</strong> Kunden<br />

durch optimierte und fallspezifische Lösungen<br />

n Personelle Kontinuität, daher beständige, persönliche<br />

Kundenbegleitung mit wertvoller Sach- und Fallkenntnis


30 loGIstIK<br />

schnuppertag<br />

spedition hautnah erleben<br />

schnuppertag: insgesamt 80 Schüler <strong>der</strong> Handelsakademien aus Telfs, innsbruck und Wörgl pilgerten zu Quehenberger nach innsbruck<br />

für die breite<br />

Öffentlichkeit<br />

ist <strong>der</strong> tag<br />

<strong>der</strong> logistik<br />

gedacht, <strong>der</strong><br />

heuer zum<br />

4. mal stattfand.<br />

Quehenberger logistics<br />

bildet jährlich rund 50<br />

schulabgänger für den<br />

Beruf speditionskaufmann,<br />

logistiker und im kaufmännischen<br />

Bereich aus. am heuer<br />

zum vierten mal durchgeführten<br />

Internationalen tag <strong>der</strong><br />

logistik – einer Initiative <strong>der</strong><br />

Bundesvereinigung logistik<br />

Deutschland – bot Quehenberger<br />

in Innsbruck jungen<br />

leuten einen Einblick in die<br />

Welt <strong>der</strong> spedition. mehr als<br />

80 schüler <strong>der</strong> Handelsakademien<br />

aus telfs, Innsbruck und<br />

Wörgl pilgerten zu Quehenberger<br />

nach Innsbruck, um<br />

logistik hautnah zu erleben.<br />

marcus Einbock, projektmanager<br />

bei Quehenberger:<br />

„Quehenberger logistics<br />

unterstützt Initiativen wie<br />

den tag <strong>der</strong> logistik, da wir<br />

schülerinnen und schülern,<br />

als auch studierenden einen<br />

praxisorientierten Einblick<br />

in <strong>das</strong> tätigkeitsgebiet von<br />

logistikdienstleistern geben<br />

können. Wir demonstrieren,<br />

<strong>das</strong>s <strong>der</strong> lkw in <strong>der</strong> regionalen<br />

Distribution eine sehr<br />

hohe Bedeutung aufweist, wir<br />

jedoch sehr stark auf einen<br />

neuen und umweltfreundlichen<br />

fahrzeugmix setzen. Zusätzlich<br />

geben wir den jungen<br />

menschen die möglichkeit,<br />

sich aus erster Hand über<br />

Uni-Logistikabsolventen drängen verstärkt auf den Arbeitsmarkt<br />

ausbildungsmöglichkeiten<br />

bei Quehenberger zu informieren.“<br />

Die Quehenberger­führungskräfte<br />

zeigten sehr anschaulich,<br />

wie eine sendung<br />

vom Versen<strong>der</strong> pünktlich<br />

und sicher zum Empfänger<br />

kommt. Experten gaben einen<br />

spannenden Einblick in die<br />

komplexe Welt eines logistikdienstleisters.<br />

Die interessierten<br />

schüler waren überrascht,<br />

wie spannend diese Berufswelt<br />

sein kann.<br />

Insgesamt haben am Internationalen<br />

tag <strong>der</strong> logistik in<br />

Deutschland und Österreich<br />

mehr als 300 Unternehmen<br />

ihre türen geöffnet, um Interessierten<br />

einen Blick auf<br />

die vielfältigen logistischen<br />

aufgabenstellungen zu ermöglichen.<br />

„logistik schlägt Brücken“,<br />

lautete <strong>das</strong> motto am lehrstuhl<br />

für Industrielogistik an<br />

sHUttERstoCK/maRCIn BalCERZaK<br />

<strong>der</strong> montanuniversität leoben,<br />

unter dem Unternehmenspraxis,<br />

ausbildung und<br />

Wissenschaft zusammengeführt<br />

wurden. Etwa 60 Vertreter<br />

aus Industriebetrieben,<br />

Handel, Dienstleistung und<br />

Universitäten trafen sich in<br />

<strong>der</strong> montanuniversität leoben<br />

zu einer Vorstellung von<br />

projekten, bei denen studierende<br />

in Unternehmen logistische<br />

aufgabenstellungen<br />

behandelt und gelöst hatten.<br />

Ihre weltweiten Warenströme<br />

präsentierte die Eine Welt<br />

Handel aG in Kooperation<br />

mit <strong>der</strong> ÖBB. Das Unternehmen<br />

arbeitet mit etwa 30<br />

Handelspartnern in 15 län<strong>der</strong>n<br />

zusammen. Eine logistische<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung an und<br />

für sich, kommen doch die<br />

meisten produkte aus südostasien<br />

und afrika.<br />

Das BVl Competence Center<br />

für transport und Ver­<br />

ÖBB<br />

KURIER<br />

MiTTWOcH, 18. MAi 2011<br />

kehr bot den teilnehmern <strong>der</strong><br />

firmenbesichtigung die möglichkeit,<br />

mit einem son<strong>der</strong>zug,<br />

einem historischen Dieselschnelltriebwagen,<br />

von<br />

Wien nach niklasdorf in die<br />

steier mark zu reisen, um<br />

die Geschäftsphilosophie<br />

QUEHEnBERGER<br />

<strong>der</strong> Eine Welt Handel aG<br />

„Hilfe durch Handel“ und die<br />

umweltfreundliche logistik<br />

des weltweit tätigen Unternehmens<br />

kennen zu lernen.<br />

Warenanlieferungen erfolgen<br />

großteils per Bahn o<strong>der</strong><br />

schiff.<br />

karriere in <strong>der</strong> Logistik<br />

Diskussion – transport logistic befasste sich mit Berufschancen<br />

Bachelor­ o<strong>der</strong> masterabschluss?<br />

Viele studenten, aber<br />

auch Unternehmen in <strong>der</strong> logistik<br />

sind verunsichert, welcher<br />

Weg <strong>der</strong> richtige ist. auf<br />

<strong>der</strong> Weltleitmesse transport<br />

logistic in münchen hat sich<br />

eine Diskussionsrunde unter<br />

leitung von andre Kranke,<br />

stellvertreten<strong>der</strong> Chefredakteur<br />

des münchner WochenmagazinsVerkehrsRundschau,<br />

dieser frage gestellt.<br />

Unsicherheit „mit <strong>der</strong> Bologna­<br />

Reform hat sich die Hochschulausbildung<br />

von einem<br />

einstufigen in ein zweistufiges<br />

system verwandelt“,<br />

sagt Kranke. Wirtschaft und<br />

Wissenschaft wüssten noch<br />

nicht genau, wie sie mit den<br />

nun verstärkt auf den arbeitsmarkt<br />

drängenden logistikabsolventen<br />

verfahren sollen.<br />

„logistik ist eine praxis­<br />

son<strong>der</strong>zug von Wien nach Niklasdorf am internationalen Tag <strong>der</strong> Logistik<br />

orien tierte Wissenschaft, da­<br />

her haben Bachelor­absolventen<br />

gute Chancen in <strong>der</strong> logistik“,<br />

meint professor thomas<br />

Wieske von <strong>der</strong> Hochschule<br />

Bremerhaven/studiengang<br />

transportwesen. Um Karriere<br />

zu machen, müsse man nicht<br />

einen master machen. „Wer<br />

aber lust hat, Einzelfragen<br />

vertieft zu untersuchen, sollte<br />

durchaus über ein masterstudium<br />

nachdenken“, rät Wieske.<br />

Dies würde einer späteren<br />

Karriere nicht schaden.<br />

„neben dem fachlichen<br />

Können steht für uns die<br />

persönlichkeit im fokus. Wir<br />

suchen deshalb junge leute<br />

mit ersten Erfahrungen im<br />

ausland und interkultureller<br />

Kompetenz. Ein hohes maß<br />

an Kommunikationsstärke<br />

und Integrationsfähigkeit sind<br />

ebenso gefragt wie teamfähigkeit<br />

und mobilität“, beschreibt<br />

personalvorstand steffen<br />

Wurst von <strong>der</strong> schenker aG<br />

in Essen die Wunschkandidaten<br />

des weltweit tätigen<br />

logistikdienstleisters.<br />

rekordmarke Die am vergangenen<br />

freitag zu Ende gegangene<br />

transport logistic<br />

endete sowohl mit einem<br />

aussteller­plus, als auch mit<br />

einem fachbesucherrekord.<br />

mehr als 51.000 fachbesucher<br />

aus 134 län<strong>der</strong>n waren<br />

nach münchen gekommen.<br />

Die top ten­Besucherlän<strong>der</strong><br />

waren neben Deutschland – in<br />

dieser Reihenfolge – Österreich,<br />

nie<strong>der</strong>lande, Italien,<br />

schweiz, tschechische Republik,<br />

frankreich, Belgien, polen,<br />

Großbritannien und Ungarn.<br />

1893 Unternehmen aus 59<br />

län<strong>der</strong>n (plus sieben prozent)<br />

präsentierten sich heuer auf<br />

<strong>der</strong> transport logistic.


KURIER<br />

MiTTWOcH, 18. MAi 2011 loGIstIK 31<br />

focuson Industrial services<br />

kunden sollen entlastet werden<br />

Die Grazer<br />

focuson<br />

erweitert ihr<br />

Dienstleistungsangebot<br />

im<br />

supply Chain<br />

management.<br />

Die vor zehn Jahren<br />

in Graz gegründete<br />

focuson Industrial<br />

services, die sich <strong>der</strong> Qualitätssicherung<br />

und ­prüfung<br />

von produktionsteilen verschrieben<br />

hat, bündelt ihr<br />

Know­how und erweitert ihr<br />

Dienstleistungsangebot im<br />

supply Chain management.<br />

Die focuson­mitarbeiter wickeln<br />

für die produzierende<br />

Industrie – vor allem für die<br />

automobil­ und Zulieferindustrie<br />

– projekte und aufgabenstellungen<br />

im Qualitätswesen,<br />

in <strong>der</strong> produktion und<br />

in <strong>der</strong> logistik ab.<br />

Beschaffung, produktion,<br />

Warehousing, logistik – die<br />

einzelnen aufgabenstellungen<br />

innerhalb globaler<br />

Wertschöpfungskettten verlangen<br />

Expertenwissen und<br />

Erfahrung. laufend verän<strong>der</strong>te<br />

Rahmenbedingungen,<br />

fachkräftemangel und vola­<br />

tile märkte bedingen höchste<br />

flexibilität und Umsicht im<br />

Beziehungsgeflecht zwischen<br />

Kunden und lieferanten.<br />

„mit hochqualifizierten mitarbeitern<br />

übernehmen wir<br />

schnell und flexibel projekte<br />

des Kunden“, sagt Gernot<br />

loibnegger von focuson Industrial<br />

services. „Der Vorteil<br />

für den Kunden liegt darin,<br />

<strong>das</strong>s wir durch vielfältige und<br />

langjährige projekterfahrung<br />

in den segmenten <strong>der</strong> supply<br />

Chain wissen, was die<br />

Branchenanfor<strong>der</strong>ungen<br />

sind. Je nach anfor<strong>der</strong>ung<br />

und Bedarf des Kunden kann<br />

die projektlaufzeit kurz­, mittel­<br />

o<strong>der</strong> langfristig vereinbart<br />

werden. Über die aufgabenstellung<br />

definiert sich<br />

die Expertenleistung und die<br />

Qualifikation.“ focuson logistiker<br />

planen und optimieren<br />

logistische abläufe, materialwirtschaft<br />

und Warenfluss im<br />

lager o<strong>der</strong> übernehmen logistik­outsourcing­projekte.<br />

technologiespezialisten<br />

unterstützen Einkaufsabteilungen<br />

im serien­ und projekteinkauf.<br />

Jahrelange Erfahrung<br />

und praxis­Know­how<br />

in den Bereichen Quality­ und<br />

logistics services und or<strong>der</strong>fulfilment<br />

soll an Kunden<br />

weitergegeben werden. „Wir<br />

übernehmen die Verantwortung<br />

für die wirtschaftliche<br />

und effiziente abwicklung<br />

<strong>der</strong> projekte und tragen<br />

Ziel <strong>der</strong> Veranstaltung ist:<br />

• eine Leistungsschau <strong>der</strong> Verkehrswirtschaft für die<br />

geladenen Ehrengäste aus Wirtschaft, Politik und<br />

Behörden sowie die Öffentlichkeit zur Imageverbesserung<br />

<strong>der</strong> Verkehrsgewerbe<br />

• die gebündelte Darstellung für die Mitgliedsunternehmen<br />

<strong>der</strong> Vielseitigkeit und <strong>der</strong> Bedeutung <strong>der</strong><br />

fotos foCUson<br />

Geschäftsführer Maximilian Müller-Mezin: effiziente Projektabwicklung Projektmanager Gernot Loibnegger: langjährige Projekterfahrung<br />

außerdem zur Entlastung<br />

unserer Kunden bei“, betont<br />

Geschäftsführer maximilian<br />

müller­mezin.<br />

Bindeglied Die fachleute von<br />

focuson verstehen sich als<br />

Bindeglied zwischen den<br />

Kunden und den lieferanten.<br />

sie übernehmen die Umsetzung<br />

aller qualitätsför<strong>der</strong>nden<br />

maßnahmen, wie lieferantenauswahl<br />

und ­entwicklung,<br />

planung­ und Durchführung<br />

von prozess­ und lieferantenaudits<br />

o<strong>der</strong> die Entwicklung<br />

und abnahme von prozessen<br />

und produkten bei lieferanten.<br />

sie verantworten<br />

die optimierte steuerung von<br />

technologiebereichen und<br />

managen produktionsneuanläufe<br />

und sourcingprojekte.<br />

focuson Industrial services<br />

wickelt professionell den<br />

gesamten Qualitätssicherungsprozess<br />

mit all seinen<br />

einzelnen arbeitsschritten<br />

von <strong>der</strong> Wareneingangs­ und<br />

Warenausgangsprüfung, <strong>der</strong><br />

Reklamationsabwicklung, <strong>der</strong><br />

abstimmung mit den lieferanten<br />

bis hin zur Kontrolle<br />

o<strong>der</strong> nachbearbeitung<br />

in klusive <strong>der</strong> gesamten Dokumentation<br />

ab. Das Unternehmen<br />

setzte zuletzt 3,5 millionen<br />

€ um.<br />

eigenen Tätigkeit für die österreichische Volkswirtschaft<br />

• vor allem junge Menschen darüber zu informieren,<br />

was die Verkehrswirtschaft leistet, welche<br />

Branchenzweige es gibt und welche Berufsmöglichkeiten<br />

die Verkehrswirtschaft bietet. Es wurden<br />

daher alle Schüler <strong>der</strong> NÖ Schulen (Hauptschulen,<br />

foCUsoN<br />

firmensitz <strong>der</strong> focuson Industrial services: Graz<br />

firmengründung: 2001<br />

Mitarbeiter: 250 Experten in Österreich, Deutschland, Ungarn,<br />

<strong>der</strong> slowakei, tschechien und Russland<br />

Umsatz: 3,5 millionen €<br />

Geschäftstätigkeit: focuson ist neben dem Geschäftsfeld<br />

Industrial services noch in den Bereichen Business Consulting<br />

und logistics tätig. focuson Industrial services hat<br />

sich ganz <strong>der</strong> Qualitätssicherung von produktionsteilen<br />

verschrieben. Einsatzschwerpunkt: die automobilindustrie.<br />

Logistik: focuson logistics bietet wettbewerbsentscheidende<br />

lösungen entlang <strong>der</strong> gesamten Wertschöpfungskette<br />

an. Beginnend bei <strong>der</strong> logistikberatung, analyse und planung<br />

über effiziente lager­ und materialwirtschaft und<br />

logistikdienstleistung bis hin zur Übernahme von logistikoutsourcing­projekten.<br />

Die Verkehrswirtschaft stellt sich vor<br />

Mittelschulen, AHS, Polys, HAK, HASCH, HTL,<br />

HLW) eingeladen und die Veranstaltung wurde<br />

vom Landesschulrat für NÖ als schulbezogene<br />

Veranstaltung genehmigt.<br />

Infos und Anmeldung unter Tel.: 02742/851-18501<br />

o<strong>der</strong> 18502, e-mail: verkehr.sparte@wknoe.at


32 loGIstIK<br />

integrierte Logistikleistungen sind stark gefragt<br />

trans-o-flex – lager­ und Distributionskonzept für neukunden Barme GmbH<br />

zentraler Lagerstandort für die Barme Gruppe in Frechen bei Köln: trans-o-flex schaffte die Umsetzung in nur drei Wochen<br />

Innerhalb von nur drei Wochen<br />

hat die trans­o­flex logistik­service<br />

GmbH für die Barme­Gruppe<br />

ein integriertes<br />

lager­ und Distributionskonzept<br />

umgesetzt. für Barme,<br />

ein auf Beratung und Belieferung<br />

von firmen im Gesundheits­<br />

und pflegebereich spezialisiertes<br />

Unternehmen mit<br />

sitz in staudt/montabaur in<br />

Rheinland­pfalz, wurde in<br />

frechen bei Köln ein zentra­<br />

ler lager standort gemietet,<br />

eingerichtet und die Ware<br />

vom bisherigen lager umgezogen.<br />

flexibilität „trans­o­flex erhält<br />

vermehrt anfragen nach integriertenlogistikdienstleistungen,<br />

wo beispielsweise<br />

Webshop­anwendungen, lagerung,<br />

Warenmanipulation,<br />

Displaybau, Displaybestückung<br />

und die Beschaffung<br />

und Verteilung unterschiedlichster<br />

produkte auf paletten<br />

o<strong>der</strong> als paket aus einer Hand<br />

marktschwankungenerfor<strong>der</strong>n<br />

heute viel<br />

mehr Wandlungsfähigkeit.<br />

VON WiLfrieD sihN<br />

Zunehmende Kundenorientierung<br />

und die damit verbundene<br />

Individualisierung <strong>der</strong><br />

produkte generieren bei Industrieunternehmennachfrageschwankungen,<br />

die von ihnen<br />

eine äußerst hohe flexibilität<br />

abverlangen. schwankungen,<br />

die über ihren vorhandenen<br />

flexibilitätskorridor hinausgehen,<br />

können in <strong>der</strong> Regel nur<br />

mit Zusatzkosten abgearbeitet<br />

werden.<br />

In nahezu allen Branchen<br />

haben Unternehmen mit<br />

unterschiedlichsten Konzepten<br />

und strategien versucht,<br />

dieser Herausfor<strong>der</strong>ung mit<br />

notfallmaßnahmen kurzfristig<br />

gerecht zu werden. selten<br />

aber haben sie Konzepte<br />

entwickelt, die sich mit einer<br />

kontinuierlichen anpassung<br />

ihrer flexibilität auseinan<strong>der</strong>setzten.<br />

Die aktuelle Japankrise<br />

hat verdeutlicht, <strong>das</strong>s die in<br />

vielen Unternehmen entstan­<br />

tU WIEn<br />

gefragt ist“, sagt Holger Eberhard,<br />

Vertriebsleiter <strong>der</strong> logistik­service.<br />

„Unsere stärke<br />

liegt dabei in <strong>der</strong> Entwicklung<br />

und Umsetzung einer lösung,<br />

die nicht nur die Wünsche,<br />

son<strong>der</strong>n auch vorhandene<br />

Einrichtungen o<strong>der</strong> software<br />

<strong>der</strong> Kunden berücksichtigt.“<br />

Während trans­o­flex beispielsweise<br />

im normalfall mit<br />

dem eigenen lagerverwaltungsprogramm<br />

o<strong>der</strong> dem für<br />

Internet­anbindungen von<br />

außendienst­ o<strong>der</strong> Endkundenbestellungen<br />

entwickelten<br />

system I­net­or<strong>der</strong> arbeitet,<br />

wird beim Barme­auftrag auf<br />

Kundenwunsch <strong>das</strong> bisher<br />

von Barme genutzte Warenwirtschaftssystem<br />

genutzt.<br />

nach dem Warenumzug<br />

startete unmittelbar die bundesweite<br />

Verteilung <strong>der</strong> produkte,<br />

die von Verbänden über<br />

spritzen und Kanülen bis zu<br />

Hygiene­, Desinfektions­ und<br />

Reinigungsmitteln reichen. Im<br />

Zweischichtbetrieb werden<br />

denen lieferengpässe etwa in<br />

<strong>der</strong> Elektronik o<strong>der</strong> automobilbranche<br />

lediglich mit immensem<br />

finanziellen aufwand<br />

behoben werden konnten. Der<br />

Grund: sie hatten keine wandlungsfähigen<br />

produktions­ und<br />

logistikstrukturen vorgehalten,<br />

die eine notwendige anpassung<br />

ihrer flexibilität ermöglicht<br />

hätten.<br />

Die Wandlungsfähigkeit<br />

eines Unternehmens zu verbessern,<br />

bedeutet nicht nur<br />

flexibel innerhalb eines festgelegten<br />

Rahmens zu reagieren,<br />

son<strong>der</strong>n diesen auch kontinuierlich<br />

anzupassen. möchte<br />

ein Unternehmen wandlungsfähig<br />

sein, erfor<strong>der</strong>t dies in<br />

aller Regel eine permanente<br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> produktions­<br />

g a s t ko m m e n ta r<br />

und logistikstruktur, über die<br />

<strong>der</strong> Kundenbedarf vom Wareneingang<br />

des Unternehmens<br />

bis hin zur auslieferung zum<br />

Kunden geleitet wird. Gerade<br />

auch in <strong>der</strong> jüngsten finanzkrise<br />

wurde offenbar, <strong>das</strong>s<br />

wandlungsfähige Unternehmen<br />

deutlich besser mit den<br />

auftragseinbrüchen zurechtkamen.<br />

flexibilität allein reichte in<br />

den seltensten fällen und viele<br />

Betriebe konnten Verluste<br />

bis hin zu Insolvenzen nicht<br />

vermeiden. Wandlungsfähige<br />

Unternehmen hingegen gingen<br />

gestärkt aus <strong>der</strong> Krise, da <strong>das</strong><br />

Gesamtsystem schnell auf die<br />

geän<strong>der</strong>te situation angepasst<br />

werden konnte und auf niedrigerem<br />

niveau weiterhin profitabel<br />

gewirtschaftet wurde.<br />

In <strong>der</strong> produktion ermöglichen<br />

wandlungsfähige strukturen<br />

zum Beispiel eine regelmäßige<br />

wirtschaftliche anpassung<br />

des produktionslayouts an die<br />

neuen marktbedingungen. Diese<br />

können durch verän<strong>der</strong>te<br />

nachfragen von produkten<br />

o<strong>der</strong> mengenentwicklungen<br />

seitens des marktes notwendig<br />

werden.<br />

Ähnlich erfolgreich können<br />

Unternehmen im Bereich <strong>der</strong><br />

logistik agieren, so sie es beispielsweise<br />

schaffen, durch<br />

Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Beschaffungsstrategien<br />

Vorteile in Hinblick<br />

fotolIa/anDREJs pIDJass<br />

DpD<br />

KURIER<br />

MiTTWOcH, 18. MAi 2011<br />

Unternehmen müssen ihre Wandlungsfähigkeit erhöhen<br />

Der Autor ist Geschäftsführer von<br />

Fraunhofer Austria<br />

aus den auf 2500 Quadratmeter<br />

gelagerten Waren täglich<br />

bis 19 Uhr mehrere hun<strong>der</strong>t<br />

Bestellungen kommissioniert<br />

und versandfertig gemacht.<br />

Die sendungen erreichen<br />

über <strong>das</strong> netz des trans­o­flex<br />

schnell­lieferdienstes ihre<br />

Empfänger im standardservice<br />

zu mehr als 98 prozent<br />

am nächsten Werktag. „Die<br />

flexibilität, mit <strong>der</strong> trans­o­flex<br />

auf unsere anfor<strong>der</strong>ungen<br />

eingegangen ist, hat uns überzeugt“,<br />

sagt Barme­Chef Juan<br />

Carlos Rodriguez.<br />

Die trans­o­flex logistikservice<br />

betreibt neben frechen<br />

noch vier eigene lagerstandorte<br />

in Deutschland<br />

und wird in diesem Jahr noch<br />

mindestens ein weiteres lager<br />

in Betrieb nehmen. Das Erfolgsmodell<br />

von trans­o­flex,<br />

seit Juni 2008 eine 100 prozent­tochter<br />

<strong>der</strong> Österreichischen<br />

post aG, ruht auf den<br />

säulen schnell­lieferdienst,<br />

temperaturführung mittels<br />

Vertriebsleiter Holger Eberhard<br />

thermomed und zusätzliche<br />

logistikdienstleistungen<br />

durch logistik­service. Die<br />

Gruppe hat 1600 mitarbeiter<br />

und setzte 2010 ca. 524 millionen<br />

€ um. seit april 2011<br />

ist Ulrich schupp als dritter<br />

Geschäftsführer neben Kai<br />

schmuck und Wolfgang Weber<br />

für die Bereiche finanzen<br />

und administration verantwortlich.<br />

eine permanente Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Produktions- und Logistikstruktur ist unabdingbar<br />

auf Unruhekosten, die Kosten<br />

durch ungeplante maßnahmen,<br />

zu realisieren. Ein weiteres<br />

Beispiel zur indirekten<br />

Erhöhung <strong>der</strong> Wandlungsfähigkeit<br />

ist eine unternehmensübergreifende<br />

Bündelung von<br />

materialströmen. schwankun­<br />

fotos tRans-o-flEx<br />

primetime und DPD lassen<br />

die krisenzeit hinter sich<br />

Paketdienste – „Im Jahr 2010<br />

wurden mit Expressdienstleister<br />

primetime 2,791.462<br />

pakete verschickt. Das ist<br />

ein plus gegenüber 2009<br />

von 8,12 prozent, über <strong>das</strong><br />

wir uns sehr freuen“, sagt<br />

Rainer schwarz, Geschäftsführer<br />

von primetime und<br />

DpD austria. Wachstumstreiber<br />

waren die positive<br />

Wirtschaftsentwicklung<br />

und die nachfrage nach<br />

höherwertigen Dienstleistungen.<br />

„Insbeson<strong>der</strong>e die<br />

primetime Zusatzleistungen<br />

kamen bei den Kunden<br />

gut an und tragen zu den<br />

guten Zahlen 2010 bei.“<br />

primetime konnte 2010<br />

beson<strong>der</strong>s von den Zusatzservices<br />

profitieren. 37<br />

prozent steigerung an paketen<br />

gab es etwa bei <strong>der</strong><br />

samstagszustellung bis 9<br />

Uhr. „Die Kunden greifen<br />

nach dem Krisenjahr 2009<br />

offenbar gerne wie<strong>der</strong> auf<br />

Expresszustellungen am<br />

Wochenende zurück“, sagt<br />

schwarz. auch bei <strong>der</strong> Zusatzleistungaustausch­service<br />

verzeichnet primetime<br />

ein plus von 25 prozent<br />

gegenüber dem Vorjahr. Bei<br />

dieser Zustellungsart er­<br />

gen in den Bedarfen einzelner<br />

Unternehmen werden ausgeglichen<br />

und auslastungsrisiken<br />

können geteilt werden.<br />

Durch die Erhöhung <strong>der</strong><br />

Wandlungsfähigkeit <strong>der</strong> Unternehmen<br />

in den Bereichen<br />

produktion und logistik kön­<br />

folgt an ort und stelle ein Zugum­Zug­austausch<br />

des paketinhalts,<br />

wobei primetime<br />

<strong>das</strong> tauschobjekt bringt und<br />

beim Empfänger <strong>das</strong> produkt<br />

ersetzt. Das getauschte objekt<br />

wird in gleicher Verpackungseinheit<br />

an die vereinbarte adresse<br />

retourniert.<br />

Das Retourenmanagement<br />

verzeichnet 2010 ein plus<br />

von rund 16 prozent. Der<br />

Vorteil für den Kunden sei<br />

hierbei, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> paket direkt<br />

in <strong>der</strong> entsprechenden abteilung<br />

o<strong>der</strong> dem richtigen Büro<br />

abgeholt wird. „Wichtig ist,<br />

<strong>das</strong>s wir für den Kunden den<br />

direktesten Weg wählen, um<br />

Zeit und aufwand zu sparen.<br />

Wir bemerken auch, <strong>das</strong>s die<br />

Kunden eben diese spezifika<br />

an uns schätzen.“<br />

Der paketversand DpD<br />

austria setzte 2010 mehr als<br />

153 millionen € um. Gegenüber<br />

dem Krisenjahr 2009 ist<br />

<strong>das</strong> ein plus von vier prozent.<br />

Beim nationalen paketversand<br />

konnte DpD 3,6 prozent<br />

gewinnen. Der Export erzielte<br />

ein plus von 12,5 prozent. Der<br />

Import steigerte sich um 6,2<br />

prozent. 2010 lieferte DpD<br />

insgesamt 37,5 millionen pakete<br />

(+5,4 prozent).<br />

primetime- und DPD-Chef Rainer Schwarz: Nachfrage nach höherwertigen<br />

Dienstleistungen<br />

nen Einsparpotenziale erzielt<br />

und gleichzeitig kann besser<br />

auf die zunehmende turbulenz<br />

<strong>der</strong> märkte reagiert werden.<br />

Unternehmen müssen aber zur<br />

Realisierung ihre individuellen<br />

stellhebel zur Wandlungsfähigkeit<br />

identifizieren.

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