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Literatur
gehalten und manch verborgenes Kleinod notiert. „Still
werden“ hat Generalkonservator Greipl deshalb auch sein
Vorwort überschrieben, denn viele dieser Kleinode sind nur
in einer örtlichen Stille zu finden oder fordern dazu heraus,
sich still auf ihre besondere Stimmung einzulassen – wie
zum Beispiel die 274 Stufen der Wallfahrtsstiege von Mariahilf
in Passau hinaufzubeten.
Der Kulturwanderer wird diesen zweiten Spurenband mit
Spannung erwartet haben, gehört doch sein Vorgänger
längst zur Standardausrüstung für solcherlei Denkmaltouren.
Mit ihm waren unter anderem Reisen in die römische
Vergangenheit nach Ruffenhofen, zum „Klösterl“ bei Kelheim
oder in die Zentrale der Denkmalläufer selbst, die
Alte Münze in München, möglich. Und möchte sich der
Suchende einmal eine anständige Brotzeit im denkmalgerechten
Umfeld gönnen, so reicht der Griff in die Westentasche,
um den bekannten und ebenfalls vom Volk Verlag
herausgegebenen Band „Genuss mit Geschichte“ hervorzuholen.
Ein Blick sollte genügen, ein geeignetes Gasthaus mit
passender Verköstigung anzupeilen.
Ina Hofmann
Archäologie und Ehrenamt
Neues Heft aus der Reihe der Denkmalpflege Themen
erschienen
Äcker nach Lesefunden absuchen, wissenschaftliches Erfassen
und Prospektieren erlernen, Lehrgrabungen mitmachen
und Audioguides erstellen, Aktionen der Experimentalarchäologie
mitgestalten, an Ausstellungen, Vorträgen, Publikationen
mitarbeiten – ein schier unerschöpfliches Spektrum
ehrenamtlichen Engagements in Bodendenkmalpflege und
Archäologie! Die Lebensbedingungen der Menschen in der
Steinzeit oder in keltischen Großsiedlungen, das römische
Straßennetz in Bayern, historische Stollen, mittelalterliche
Wüstungen oder Befestigungen, Relikte eines Zwangsarbeiterlagers
der NS-Zeit: Das sind nur einige der Themen, mit
denen sich Heimatpfleger und Mitglieder der Gesellschaft
für Archäologie, vor allem aber Hobbyhistoriker, Hobbyarchäologen
und am archäologischen Erbe Bayerns Interessierte
in ihrer Freizeit beschäftigen. Aber es ist bei Weitem
keine Freizeitbeschäftigung allein. Sich praktisch für die
Archäologie in Bayern einzusetzen, sich in Arbeitskreisen,
Dokumentationsgruppen, Inventarisationsteams u. ä. zu
engagieren, erfordert den „ganzen“ Menschen: Neugier und
Interesse arten zumeist in vertiefte Weiterbildung und stundenlangen
Arbeitseinsatz aus.
Das im neuen Heft der „Denkmalpflege Themen“ vorgestellte
Modellprojekt „Archäologie und Ehrenamt“ ist nach
einer zweijährigen Modellphase zu einem Ende gekommen.
Eine große Anzahl von begleiteten und geförderten Projekten
belegt die Begeisterung und den riesigen Einsatz, mit
denen unzählige Stunden ehrenamtlicher Tätigkeit geleistet
wurden. Zwei mit Zeitvertrag beschäftigte Archäologen
betreuten die Projekte aus den Bereichen „Schulung“ von
Ehrenamtlichen, Erfassung und Erforschung von archäologischen
Denkmälern und Artefakten, Inwertsetzung von
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Einrichtungen, Wanderwegen, Informationspunkten u. ä.
durch gezielte Weiterentwicklung sowie Vermittlung von
Sachverhalten durch Aktionstage, experimentalarchäologische
Vorführungen, Ausstellungen, Vorträgen bis hin zu
digitaler Veröffentlichung.
Es war unzweifelhaft das Sinnvollste, die begonnene Arbeit
weiterzuführen und am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege,
das die Betreuung der Ehrenamtlichen und der
ausgewählten Projekte vorbildhaft begleitet hatte, personell
zu verankern. Die Zuordnung zweier neuer Referenten für
diese Aufgabe erfolgte dann auch konsequenterweise in das
für die Führung der Denkmalliste zuständige Referat. Wie
sich zeigte, lagen die Schwerpunkte des Interesses bei den
Ehrenamtlichen eindeutig in den Bereichen Erfassung und
Vermittlung der Bodendenkmäler.
Für unsere Publikation sind aus der großen Anzahl der
durchgeführten und betreuten Projekte 25 Fallbeispiele ausgewählt
worden, die das gesamte Spektrum mit interessanten
Themen abdecken. Wie viele Projekte gezeigt haben, ist
die bewährte, enge Kooperation bei Feld- und Geländebegehungen
eine der wichtigsten Säulen der archäologischen
Landesaufnahme, auch wenn man den verstärkten Einsatz
moderner Prospektionsmethoden in Betracht zieht. Selbst
Airborne-Laserscanning kann ohne Vor-Ort-Prüfungen
nicht auskommen. Die Entdeckung und Erkundung der
meist versteckt im Boden verborgenen archäologischen
Funde und Befunde bedarf der Ortskenntnis ehrenamtlicher
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Deshalb war ein häufig
geäußerter Projektwunsch, die Ehrenamtlichen durch Schu-