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Denkmalpflege Informationen Denkmal - Bayerisches Landesamt für ...

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Berichte<br />

Positivbeispiel universitärer Flexibilität – Bild der Eingangsseite zur<br />

vorab eingerichteten Veranstaltungs-Website mit dem Tagungsprogramm<br />

und den illustrierten Kurzfassungen aller Vorträge (WebSite-Design: Fa.<br />

Tillevision, unter Verwendung eines Kupferkorrosionsbildes von Britta<br />

Schmutzler)<br />

Vorträge der Sektion 3: Bronzen im Freien<br />

Jörg Freitag, Potsdam, gab einen Überblick zur Entwicklung<br />

der Bronze-Restaurierungspraxis in den letzten 15<br />

Jahren (d. h. seit dem letzten bundesdeutschen Bronzekolloquium<br />

in München, im Jahr 1997).<br />

Der Berichterstatter schilderte die besondere Herausforderung<br />

der Restaurierung der gigantischen Münchner Bronze-<br />

Bavaria durch die bayerische Verwaltung der staatlichen<br />

Schlösser, Gärten und Seen, wobei insbesondere der erhobene<br />

linke Arm wegen eines neu entstandenen Risses von<br />

innen stabilisiert werden musste.<br />

Rolf-Dieter Blumer, Esslingen, sprach über die Schwierigkeiten<br />

bei der Restaurierung von Bronzen im Stuttgarter<br />

Stadtgebiet, hinterfragte kritisch die gängige Praxis<br />

der Wachskonservierung und erläuterte seine Sichtweise<br />

in einer Exkursion zu jüngst restaurierten Bronzen in der<br />

Umgebung.<br />

John Scott, New York, stellte eine neue Mixtur zur partiellen<br />

chemischen Freilegung korrodierter Bronzeoberflächen<br />

vor, interpretierte die Wirkungsweise als mikrobiologischen<br />

Prozess, der unter anderem durch das Bakterium Acidithiobacillus<br />

ferrooxidans bewirkt wird.<br />

Christa Scheiblauer und Brigitte Boll, St. Pölten und Wien,<br />

referierten gemeinsam über den konservatorischen Umgang<br />

mit den Bronzen von Daniel Spoerri (der nicht zuletzt auch<br />

durch seine „Eat Art“ Weltberühmtheit erlangt hatte), wobei<br />

klar wurde, dass sich auch die internationale Kunst gelegentlich<br />

mit alltäglichen Problemen wie dem Umgang mit<br />

benachbarten Taubenpopulationen und deren Hinterlassenschaften<br />

konfrontiert sieht.<br />

Poster<br />

Kati Bott, Stuttgart, präsentierte ihre Ergebnisse zu den<br />

Vergoldungen an römischen Großbronzen im Bereich des<br />

Limes (vgl. Vortrag von Frank Willer in Sektion 1). Sie fand<br />

heraus, dass praktisch ausschließlich Blattvergoldungen<br />

zum Einsatz gekommen waren. In einem Einzelfall könnte<br />

eine Diffusionsvergoldung vorliegen, möglicherweise wird<br />

dies jedoch nur durch eine sekundäre Feuereinwirkung vorgetäuscht.<br />

84<br />

Ines Frontzek, Vellberg-Großaltdorf, beschrieb die am<br />

mittelalterlichen Radleuchter von Comburg vorgefundene<br />

Dekortechnik auf der Basis von braunem Firnis und analysierte<br />

die einschlägigen historischen Quellen.<br />

Jörg Stelzner, Esslingen, untersuchte die jeweilige Wirksamkeit<br />

und chemische Aggressivität unterschiedlicher<br />

Komplexbildner im Hinblick auf die Entfernung kalzifizierter<br />

Krusten, wie sie bei archäologischen Bronzen vorgefunden<br />

werden.<br />

Exkursion zur Weissenhof-Siedlung<br />

Die dem Akademiegelände direkt benachbarte Weissenhof-<br />

Siedlung prunkt mit Modellhäusern von Ludwig Mies van<br />

der Rohe, Le Corbusier, Hans Scharoun und anderen. Die<br />

Gebäude sind allesamt sehr gut geeignet, um sogar hoffnungslosen<br />

architektonischen Kostverächtern unbestreitbare<br />

gestalterische Qualitäten vor Augen zu führen. Auch<br />

die nicht mehr erhaltenen Häuser, wie beispielsweise das<br />

von Bruno Taut, und ihre erkennbar unwürdigeren Nachfolger<br />

sind gleichzeitig eine eindrucksvolle Warnung an alle<br />

Zeitgenossen, die meinen, man könne schadlos ohne <strong><strong>Denkmal</strong>pflege</strong><br />

auskommen.<br />

Lob<br />

Den Veranstaltern Gerhard Eggert und Britta Schmutzler<br />

von der Stuttgarter Kunstakademie gebührt besonderer<br />

Dank, dass sie die Veranstaltungskultur auf einem weniger<br />

gut bestellten Feld, nämlich dem der Metallkonservierung,<br />

neu belebten und dem Nachwuchs die Möglichkeit zum<br />

Referieren, Zuhören und Diskutieren verschafften, wobei<br />

auch die soziale Vernetzung einschließlich der katalysierenden<br />

Getränke nicht zu kurz kam.<br />

Martin Mach<br />

24. Schwäbischer Archäologentag in<br />

Kempten (Allgäu)<br />

Vom 19. bis 21. Oktober hatten das BLfD und die Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> Archäologie in Bayern e.V. gemeinsam zum<br />

Archäologentag nach Kempten eingeladen. 152 angemeldete<br />

und darüber hinaus zahlreiche „spontane“ Gäste – Ehrenamtliche,<br />

Studenten, Fachkollegen und privat Interessierte<br />

– nahmen das Angebot an: kostenlose Vorträge, Führungen<br />

und ein Rahmenprogramm einschließlich Exkursion zum<br />

Selbstkostenpreis.<br />

Am Tagungsort konnte der Archäologische Park Cambodunum<br />

in diesem Jahr sein 25. Jubiläum feiern, und der<br />

archäologische Schauraum Erasmuskapelle ist seit zwei<br />

Jahren eröffnet. Die gastgebende Stadt Kempten war und ist<br />

Gegenstand vielfältiger archäologischer Forschungen, was<br />

sich auch im Vortragsprogramm niederschlug und in mehreren<br />

Beiträgen dargestellt wurde: Die frühesten römischen<br />

Holzbaubefunde unter den Kleinen Thermen, die römischen<br />

Amphoren, das Stadtbild zur Römerzeit, die spätantike<br />

Stadtmauer, der St.-Mang-Platz seit dem Frühmittelalter,<br />

der Verlauf der Iller in früheren Jahrhunderten, die Neupräsentation<br />

des Archäologischen Parks waren Vortragsthemen

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