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Denkmalpflege Informationen Denkmal - Bayerisches Landesamt für ...

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Berichte<br />

Ein opulentes Mahl organisert Beate Anker, und Karlheinz Hemmeter<br />

macht den Reporter ohne Grenzen (Fotos: BLfD, H. Pitzig / K. Hemmeter)<br />

40 Jahren, nach so kurzer Existenzzeit – ein Wunder! Was<br />

<strong>für</strong> ein Wunder, wahrlich eine Art September-Märchen!<br />

Um Vergleichbares oder gar noch Übertreffendes zu<br />

finden, muss man schon in die Antike zurückreisen, zu<br />

Herodot, dem Erfinder der sieben Weltwunder. Denn zwei<br />

der von ihm verewigten Architekturwunder – der Koloss<br />

von Rhodos und der Leuchtturm von Alexandria – waren<br />

zu seiner Zeit noch gar nicht gebaut. Andererseits reichte<br />

seine Weitsicht allerdings noch nicht bis zur chinesischen<br />

Mauer und zu den mexikanischen Pyramiden. Auch Olympia<br />

bestand zu Herodots Zeit erst teilweise: Der Zeustempel<br />

war etwa 40 Jahre alt, das Stadion allerdings entstand erst<br />

50 Jahre später – war aber zur Zeit des Erfinders trotzdem<br />

schon eines der sieben Wunder der griechischen Welt!<br />

Das könnten die Münchner jetzt toppen, indem sie die neu<br />

gekürte Weltarchitektur Olympiapark ohne Zaudern auch<br />

gleich zum 8. Weltwunder erklären. Eine Online-Abstimmung<br />

wäre schnell gestartet. Oder – noch einfacher: Der<br />

CN Tower von Toronto wird aus der Liste der sieben modernen<br />

Weltwunder gestrichen, da er sowieso ein Nachbau des<br />

Olympiaturmes ist! Also los, weshalb gezögert?<br />

So oder so: Die Rangerhöhung des Olympiaparks ist <strong>für</strong> uns<br />

„denkmal“-Läufer 2013 schicksalhaft – beschönigend und<br />

angemessen antik ausgedrückt – eine Frage der „fortuna“.<br />

Wie bewegt „man sich“ künftig in dieser Weltarchitektur?<br />

Tänzelnd, schöner oder noch schneller Laufen? (Andererseits<br />

sind unsere Grenzen – nach meiner Meinung – erreicht,<br />

ästhetisch wie sportlich, sonst müssen wir dopen oder tricksen,<br />

was wir ja alle nicht wollen). Oder ein neues Outfit<br />

82<br />

tragen? Es sind wahrhaft schicksalsschwangere Fragen, die<br />

im weltarchitektonischen Raum schweben. Besser ist es<br />

wohl, es ganz einfach den modernen Griechen gleichzutun,<br />

die sich aus schwierigen Situationen meist heraushalten und<br />

dann sagen: „ετσι ειναι, θα δουμε“ (etsi ine, tha dume), sinngemäß<br />

übersetzt: „Jetzt ist es halt mal so, ändern können<br />

wir es nicht mehr, wir werden abwarten, und dann sehen,<br />

was die Zukunft bringt“.<br />

Eines ist – unabhängig davon – bereits abzusehen: 2013<br />

wird es notwendig sein, dass sich <strong>für</strong> das ausgezeichnete<br />

Denkma(h)l mehr Hungrige der hervorragenden Speisen<br />

an- und diese zu sich nehmen. Unsere zwei bis drei Dauerunterstützer<br />

platzen uns sonst. Voraussetzung ist einfach,<br />

positiv anwesend zu sein.<br />

Simone Kreuzeder<br />

Bronzekonservierungskolloquium in<br />

Stuttgart<br />

Das „Bronze Conservation Colloquium“, 22. bis 23. Juni<br />

2012, war eine international ausgerichtete Veranstaltung<br />

der Stuttgarter Kunstakademie in Kooperation mit dem<br />

Württembergischen Landesmuseum und dem International<br />

Council of Museums (ICOM). Durchgehend englischsprachig,<br />

gab es 15 Fachvorträge, jeweils mit Diskussion. Im<br />

Begleitprogramm angeboten wurden eine Posterpräsentation,<br />

Exkursionen zur Weissenhof-Siedlung und zu jüngst<br />

restaurierten Bronzen im Freien, außerdem eine Informationsveranstaltung<br />

zur Ausstellungstechnik im Landesmuseum.<br />

120 Teilnehmer fanden sich ein. Bebilderte Kurzfassungen<br />

der Vorträge sind online abrufbar über „http://www.bronzecolloquium.abk-stuttgart.de“.<br />

Die Eintrittsgebühr inklusive<br />

Vortragsband und Pausenverpflegung betrug 50 €, <strong>für</strong> Studenten<br />

10 €.<br />

„Sag die Wahrheit“ lautete der Titel einer Fernseh-Quizsendung,<br />

die 1956 erstmals in den USA ausgestrahlt wurde<br />

und einige Jahre später, wie so vieles Gute und manches<br />

weniger Gute, über den großen Teich nach Deutschland hereinschwappte.<br />

Es galt hierbei, unter drei glanzvollen Kandidaten<br />

den echten „Ich heiße Dr. X“, beispielsweise einen<br />

hoch spezialisierten Kernphysiker, herauszufinden. Die<br />

beiden anderen waren lediglich wortgewandte, jedoch mit<br />

allen Wassern gewaschene Blender. Bereits als Kind festigte<br />

sich beim Autor dank dieser Fernsehsendung die bis<br />

heute gültige Einsicht, dass der echte Spezialist stets einfach<br />

zu erkennen ist: Es gelingt ihm nie, auf scheinbar einfache<br />

Fragen auch wirklich einfache Antworten zu geben. Man<br />

spürte beim echten Dr. X förmlich, wie sich hinter seiner<br />

Denkerstirn die Sonderfälle und Ausnahmeregeln zu einer<br />

allumfassenden Ungewissheit verdichteten: ein Mann der<br />

Realität, zur ewigen Ehrlichkeit und zum unaufhörlichen<br />

Grübeln verdammt.<br />

Womit wir schon beim Thema wären: Was ist eine Bronze?<br />

Der Antiquitätenhändler würde vielleicht einfach sagen: eine<br />

Figur aus gegossenem, rötlich-gelbem Metall. Auch der Chemielehrer<br />

würde sich kurz fassen: Im Unterschied zum Mes

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