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Denkmalpflege Informationen Denkmal - Bayerisches Landesamt für ...

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Metamorphosen<br />

Sommernachtslauf 2012 und – Verwandlung im Lauf<br />

… der Zeit ist eine ganz normale Angelegenheit – πάντα ρεϊ<br />

(panta rhei) „Alles fließt und nichts bleibt; es gibt nur ein<br />

ewiges Werden und Wandeln“ – schon Heraklit wusste dies.<br />

Unsere „denkmal“-Frauen waren heuer extrem schnell und<br />

erliefen sich dadurch den dritten Gruppenplatz beim diesjährigen<br />

Sommernachtslauf! Die Mädels können nicht laut<br />

genug gepriesen werden, haben sie doch <strong>für</strong> Hobbyläuferinnen<br />

Superleistungen – und alle unter einer Stunde – erbracht.<br />

Man kann es nicht glauben, da sprintet Ina Hofmann sogar<br />

mit bandagierten Beinen noch auf 55:50 Minuten. Gut auch,<br />

dass wir immer wieder Nachwuchs haben wie die Restaurierungsvolontärin<br />

Stephanie Hodek oder treue Gastläufer<br />

wie Alexa Gattinger, die sich gegenüber ihrer Zeit vom letzten<br />

Jahr um 7 Sekunden verbessert hat. Bedenkt man, dass<br />

es in dieser Zeitklasse schon viel Training kostet, den Stand<br />

zu halten, und es besonders guten, qualifizierten und ausdauernden<br />

Trainings bedarf, um eine noch bessere Zeit zu<br />

erzielen – man wird ja schließlich jedes Jahr älter!<br />

Von solchen Zeiten kann ich – ein paar Worte in eigener<br />

Sache – nur träumen. Ich kam im Vergleich zu den Kollegen(innen)<br />

als letzte ins Ziel (1:05:43) und verfehlte damit die<br />

Erfüllung meines Traumes, unter 1:05 zu laufen. Aber ich<br />

hatte trotzdem ein positives Gefühl während des Kampfes<br />

„you versus you“ (Kampf mit sich und dem inneren Schweinehund):<br />

Das hat sicher mit einer Art Metamorphose zu tun,<br />

einer Verwandlung im Lauf: Die Ausschüttung von Endorphinen<br />

infolge großer körperlicher Anstrengung ist unbestritten,<br />

aber sie ist auch individuell höchst unterschiedlich.<br />

Bei hoher Ausschüttung wird Schmerz unterdrückt und<br />

trotzdem Glück empfunden, welches meist zu weiterer<br />

Leistung anspornt. Vermutlich spuckt der Körper von ganz<br />

Schnellen Unmengen dieser Opiate aus, während mein<br />

Körper damit knausert und mich noch jeden Stein unter den<br />

Laufschuhen spüren lässt (auch bei neuen Schuhen!). Kann<br />

aber auch sein, dass ich mich nicht so stark quäle (eher der<br />

Fall) und ich damit nie in diesen vorwärtstreibenden Glückszustand<br />

versetzt werde. Die Knie taten mir ausnahmsweise<br />

vor, während und nach dem Lauf nicht weh! Das schreib ich<br />

mal der heißen Vorgymnastik von Gerd Ongyerth zu – ein<br />

Muss <strong>für</strong> nächstes Jahr!<br />

Die Metamorphose während des Laufs haben sicher auch<br />

die Männer erlebt, bei denen Peter Handwerker (00:45:37)<br />

und Martin Ende (00:46:13) hervorragende Zeiten vorlegten<br />

und verdientermaßen die Mixt-Gruppe anführten, die den<br />

8. Platz belegen konnte – und dies bei 689 Mitbewerbern<br />

(2011 noch 653).<br />

Letztendlich hätte es beinahe noch eine große Veränderung<br />

gegeben, welche die „Treuesten der Treuen“ denkmal-Läufer,<br />

Anton Zobel und Holger Pitzig, betraf: Sie meldeten<br />

sich, wegen krankheitsbedingter mangelnder Vorbereitung<br />

heuer bewusst nicht zum Lauf an! Aber beide wurden eine<br />

Stunde vor dem Wettkampf dann ganz unruhig – und mussten<br />

schließlich, wie es der Zufall will, als Ersatzleute <strong>für</strong><br />

Ausfälle einsteigen. Diesmal allerdings kämpfte jeder, im<br />

Gegensatz zum letzten Jahr, wieder ganz <strong>für</strong> sich allein –<br />

und als „Notnagel“ incognito.<br />

Berichte<br />

Zum ersten Mal in unserer Amtsstatistik liefen diesmal alle<br />

15 Teilnehmer die 10-km-Strecke durch, keiner bog schon<br />

nach einer Runde ab und gab sich mit 5,3 km zufrieden.<br />

Warum weiß keiner, vielleicht weil an diesem Abend (26°C)<br />

nur der „Lauf“wind kühlte oder weil danach kein erfrischendes<br />

Freilassinger Weißbier lockte. Der Lohn waren<br />

viele puterrote Köpfe und ein gehöriger Heißhunger und<br />

Kaltdurst. Für kühle Getränke und Gaumenfreuden jeglicher<br />

Art war aber – da sind wir unabhängig von irgendwelchen<br />

gesponserten Weißbieren – wie immer dank Beate<br />

Anker bestens vorgesorgt.<br />

Am Start: das Lauf-Team des BLfD (Fotos: BLfD, Karlheinz Hemmeter)<br />

Metamorphose Olympiastadion<br />

Aber die gravierendste Metamorphose von 2012 vollzog<br />

sich genau zwei Wochen später:<br />

Es ging alles davon aus, dass der Münchner Traum vom<br />

Wintermärchen 2018 Anfang Juli geplatzt war: Das IOC<br />

entschied sich nämlich (bereits im ersten Durchgang!) <strong>für</strong><br />

Asien als Austragungsort der Winterspiele – und dann ausgerechnet<br />

<strong>für</strong> dieses südkoreanische Pyeongchang (das man<br />

nicht einmal aussprechen kann). Wahrscheinlich hat sich das<br />

Komitee sofort von Pyeongchang überzeugen lassen, weil<br />

dort auf jede Schneekanone nur 20 Einwohner kommen. Das<br />

konnten die Münchner natürlich nicht auf sich sitzen lassen,<br />

das „Mia-san-Mia“ musste etwas Weltbewegendes bewegen<br />

– und das möglichst sofort. Und nur einen Monat später<br />

– am 9. August 2012 – wurde dann der Olympiapark zum<br />

„einzigen <strong>Denkmal</strong>, das Weltarchitektur ist“ erklärt: nach<br />

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