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Denkmalpflege Informationen Denkmal - Bayerisches Landesamt für ...

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Im Amt<br />

fleißig genützte Dienstfahrräder, die nicht nur innerhalb<br />

Münchens gute Dienste leisten, sondern auch z. B. von den<br />

Fotografen mitgenommen werden, um vor Ort ohne Auto<br />

mobiler zu sein.<br />

Hier sind in Zeiten sich abzeichnender Erdölknappheit<br />

sicher noch Ideen gefragt, sind Synergieeffekte auszuloten,<br />

wie man mit weniger Autokilometern auskommen kann.<br />

DE<br />

Der dienstälteste unserer Fahrer ist Gerhard Petschner an<br />

der Dienststelle Bamberg – Schloss Seehof. Anfang des<br />

Jahres 2012 konnte er sein 40-jähriges Dienstjubiläum<br />

feiern, weshalb er hier mit einigen Erinnerungen selbst zu<br />

Wort kommen soll.<br />

Gerhard Petschner erinnert sich:<br />

„An meinem ersten Arbeitstag in Schloss Seehof 1976<br />

musste ich im Schlosspark Laub zusammenrechen und dem<br />

damaligen Hausmeister beim Auf- bzw. Ausräumen im<br />

Schloss helfen. Am Ende dieses Tages spendierte der damalige<br />

Außenstellenleiter Sekt <strong>für</strong> alle – das waren Frau Scheiderer,<br />

Frau Pfister, Frau Forster, Herr Pfister, Dr. Ramisch<br />

und ich. Mein erster Dienstwagen war das damalige Postfahrzeug<br />

von München, ein grüner R 4. Mit ihm sind wir<br />

ein halbes Jahr lang auf Dienstreise gegangen, immer vollgepackt<br />

mit Übernachtungsgepäck, 20 Ltr.-Reservekanister<br />

und Schlagseite rechts, da der damals zuständige Kunstreferent<br />

<strong>für</strong> Unterfranken-West ein bisschen mehr Körperumfang<br />

als ich mit meinen 22 Jahren hatte. Standheizung gab<br />

es im R 4 natürlich nicht, die gab es erst im nächsten Dienstfahrzeug,<br />

einem R 12 Sport. Da wurde die Standheizung<br />

im Kofferraum eingebaut, der Warmluftaustritt war auf der<br />

Heckscheibenablage; bei Betrieb der Standheizung glühte<br />

der Kopf, die Füße aber blieben Eisklumpen. Ich war ja in<br />

den ersten fünf Jahren nicht so oft unterwegs und musste<br />

daher dem Hausmeister helfen bzw. Vertretung machen.<br />

Die Hausmeistervertretung hatte ich bis zur Übernahme<br />

der Schlösserverwaltung am Hals. Während der Bauarbeiten<br />

am Schloss, als die Dächer neu eingedeckt wurden, war<br />

ich mit dem Hausmeister manches Wochenende beim Wasserschöpfen<br />

in den Schauräumen unterwegs. Auch musste<br />

ich während der Abwesenheit des Hausmeisters alleine im<br />

Schloss übernachten. Abwechselnd mit dem Hausmeister<br />

war auch die Telefonzentrale zu betreuen und zu bedienen;<br />

sie befand sich im heutigen Kassenraum der Schlösserverwaltung.<br />

Der Raum der Telefonzentrale war zwar bauseits<br />

fertiggestellt – auch mit Heizkörpern –, diese waren jedoch<br />

nicht angeschlossen. Da aber vom früheren Besitzer des<br />

Schlosses noch einige Kohleöfen vorhanden waren und<br />

Unmengen altes Parkett im Schuppen hinter dem Schloss<br />

lagerte, schlossen der Hausmeister und ich einen Kohleofen<br />

mit Ofenrohr an einem – was wir nicht wussten! – stillgelegten<br />

Kamin an. Wir verschürten in zwei Stunden zwei<br />

Schubkarren Parkett, es wurde aber nicht warm. Nach zwei<br />

Tagen kam der Schlotfeger vorbei und fragte, was wir da<br />

mit dem Holz machen. Wir antworteten: Uns friert es. Er<br />

sagte: Sofort aufhören, sonst brennt das ganze Schloss ab.<br />

Wir heizten dann mit Elektroradiatoren.<br />

58<br />

Gerhard Petschner an der Dienststelle Bamberg (Foto: BLfD, Eberhard<br />

Lantz)<br />

Als Garage <strong>für</strong> das Dienstfahrzeug nutzte ich das heutige<br />

Büro von Dr. Büttner. Beim Saubermachen des Fahrzeugs<br />

schlich sich auch einmal ein ungebetener Gast (eine Maus)<br />

als Mitfahrer <strong>für</strong> ca. zwei Wochen ein.<br />

Zu der damaligen Zeit gab es noch keine Gärtner in Seehof.<br />

Deswegen musste ich mit dem Hausmeister auch Hecken<br />

schneiden, Brennesseln mähen und den Schlosspark so gut<br />

es ging in Ordnung halten. Ich konnte mir damals nicht vorstellen,<br />

dass die Baustelle Seehof einmal fertig würde. Seinerzeit<br />

hatte ich noch keinen Fotoapparat – was mich heute<br />

noch ärgert –, um die damaligen Zustände im Schloss festhalten<br />

zu können.<br />

Meine Arbeit als Kraftfahrer macht mir jeden Tag noch viel<br />

Spaß und Freude. Bonus-Meilen habe ich vom Amt noch<br />

keine bekommen!“<br />

Frauenpower: Stephanie Hodek

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