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Bildarchiv
Schätze aus dem Bild- und Planarchiv
„Sic patens unum miseris asylum“:
Burg Trausnitz 1579
Am 21. Oktober 1961 ging, angeblich wegen eines vergessenen
Tauchsieders, im Renaissancetrakt der Burg
Trausnitz in Landshut das wohl schönste Raumensemble
des Manierismus in Bayern in Rauch und Flammen auf.
Wie prachtvoll Friedrich Sustris die prinzlichen Wohnräume
von Herzog Wilhelm V. und seiner Gattin Renata
von Lothringen gemalt hatte, war bisher nur durch einige
wenige Schwarz-Weiß-Aufnahmen nachzuvollziehen.
Im Zuge der digitalen Erschließung des Bildarchivs
tauchten nun gut 160 bis zu 18 × 24 cm große Gelatinetrockenplatten
mit Aufnahmen der Burg Trausnitz aus
der Zeit zwischen 1900 und etwa 1920 auf. Zusätzlich
fand sich im Planarchiv ein 98 × 52 cm großes Aquarell
des Malers Hans Jenny aus der Zeit um 1890, auf
dem sich auch die unglaubliche Farbigkeit und Qualität
der Wandmalerei im sog. Rittersaal nachvollziehen lässt.
Inmitten einer phantastischen Groteskenmalerei mit den
Wappen der Eheleute und der Jahreszahl 1579 war ein
Zitat nach Boethius’ „Consolatio philosophiae“ als Motto
angebracht: Sei eine offene Zuflucht den Beladenen.
Markus Hundemer
Bildnachweis:
Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege,
Repro: Markus Hundemer
Sog. Ritter- oder Wartsaal in Burg Trausnitz. Ausmalung 1579–80 von
Friedrich Sustris, Alexander Paduano und Antonio Ponzano, 18 × 24
cm Gelatinetrockenplatte (Foto: Georg Loesti, um 1920)
50
Südwestansicht von Burg Trausnitz in Landshut, 13 × 18 cm Gelatinetrockenplatte
(Foto: Georg Loesti, um 1920)