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Denkmalpflege Informationen Denkmal - Bayerisches Landesamt für ...

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der olympischen Anlagen übrigens selbst auch, berichtet<br />

Michael Eberl schmunzelnd).<br />

Eine weitere Plastik versteckt sich im Innenhof der Sauna,<br />

die von Arnold Ulrich Hertel (*1937 in Weimar), damals in<br />

Martinsried heimisch, entworfen und bearbeitet wurde.<br />

Beliebtes Zentrum <strong>für</strong> Sportler aus aller Welt<br />

Der konsequenten Umsetzung der Planungen von Michael<br />

Eberl und Georg Penker ist es zu verdanken, dass die Anlage<br />

sich heute noch im Sport wie im Freizeitbereich als weltweit<br />

einzigartig darstellt. Anlagentechnisch ist die Regattaanlage<br />

immer noch das Aushängeschild des Deutschen<br />

Ruderverbandes und des Deutschen Kanuverbandes. Zu den<br />

olympischen Regatten waren täglich bis zu 40 000 Besucher<br />

(insgesamt fast 150 000) an der Strecke. Danach fanden in<br />

den letzten 40 Jahren unzählige Deutsche Meisterschaften<br />

und internationale Wettkämpfe statt. Seit 1997 wurde<br />

14-mal der Rowing World Cup, zu dem sich die Ruderelite<br />

aus aller Welt trifft, ausgetragen. Allein am diesjährigen<br />

Ruder-Weltcup waren Teilnehmer aus 46 Nationen gemeldet.<br />

Ausgerichtet werden diese Veranstaltungen vom Olympia<br />

Regattaverein München. Hervorzuheben sind ferner die<br />

beiden in Oberschleißheim durchgeführten Ruderweltmeisterschaften<br />

1981 und zuletzt 2007, zu der allein über 60 000<br />

Besucher kamen. Der damalige Bundesinnenminister Wolfgang<br />

Schäuble zeigte sich begeistert: „Das ist ein wunderbarer<br />

Schlusstag, eine gute Werbung <strong>für</strong> den Rudersport.“<br />

Die Weltmeisterschaft habe gezeigt, dass die 1972 errichtete<br />

Regatta-Anlage „immer noch eine tolle Sportstätte ist“.<br />

Täglich wird die Anlage durch die Mitglieder der Wassersportvereine<br />

RG München, Schleißheimer RC und MTV<br />

München, von Schulen aus München und dem Umland<br />

sowie von der Technischen Universität München <strong>für</strong> die<br />

Ausbildung von Lehrkräften im Ruder- und Kanusport und<br />

MEHR ALS EIN HAUS<br />

Ein italienisches Schmuckstück im Mühldorfer Hinterland<br />

Die denkmalgeschützte Remise in Deinbach<br />

Mehr als ein Haus<br />

Es ist eine beinahe schon einsame Fahrt nach Deinbach. Von<br />

Ampfing aus geht es in die Hügel des Mühldorfer Hinterlandes,<br />

über Zangberg nach Lohkirchen. Die Straßen werden<br />

immer schmaler, führen durch Wiesen und Felder, am<br />

Waldrand entlang. Erst taucht eine alte kleine Wegkapelle<br />

auf, dann plötzlich der Vierseithof der Familie Deinböck,<br />

malerisch gelegen auf einer Anhöhe. Gleich fällt der Blick<br />

auf die alte Remise: Sie ist das Schmuckstück des Hofes.<br />

Die denkmalgeschützte Remise hat am diesjährigen Tag<br />

des offenen <strong>Denkmal</strong>s weit über einhundert Besucher auf<br />

den Hof nach Deinbach gelockt. Vom frühen Vormittag bis<br />

weit in den Abend hinein herrschte ein reges Kommen und<br />

Mehr als ein Haus<br />

vom zentralen Hochschulsport genutzt. Auch Ruderer aus<br />

Starnberg vom Münchener RSV Bayern und Münchener RC<br />

trainieren dort. Zudem ist auf dem Gelände ein Schullandheim<br />

mit den Schwerpunkten Kanu, Rudern und Radsport<br />

angesiedelt. Darüber hinaus bedienen sich Ruderer aus aller<br />

Welt regelmäßig der Anlage als Trainingsstätte. So kamen<br />

2012 die Nationalmannschaften aus Argentinien, Brasilien,<br />

China und der Ukraine nach Oberschleißheim, um sich hier<br />

auf die Olympischen Spiele in London vorzubereiten (und<br />

wurden auch mit Gold belohnt).<br />

… aber auch <strong>für</strong> die Münchner<br />

Durch die Nähe zu München (7 km zum Oberwiesenfeld) ist<br />

die Anlage auch bei der Bevölkerung beliebt und gut besucht.<br />

Viele lassen sich olympisches Flair bei einem Spaziergang<br />

um die Nase wehen. Radfahrer und Inlineskater kommen<br />

vorbei und erfreuen sich an dem autofreien Teerweg, der das<br />

Regattabecken umläuft, andere beobachten die Sportler auf<br />

dem Wasser, die von ihren Trainern angetrieben werden.<br />

Umso wichtiger ist heute der Erhalt und die Pflege des Areals,<br />

das immer noch als eine der besten Ruder-Wettkampfstätten<br />

der Welt gilt, denn beim Bau 1972 legten die Stadt München<br />

und das Olympische Komitee sehr hohe Standards an,<br />

die durch gezielte Modernisierung und Umbauten bis heute<br />

gehalten wurden. Doch egal ob es nun die beste, fairste oder<br />

größte (immerhin bietet die Tribüne 8000 Sitzplätze) Anlage<br />

ist, wichtig ist, dass man sich hier wohlfühlt – den Planern sei<br />

es gedankt! Und wie alle, die dort trainieren oder sich entspannen,<br />

komme auch ich gerne jedes Jahr wieder dorthin,<br />

obwohl es mich beruflich seit Jahren nach Niedersachen verschlagen<br />

hat. Die Stadt München und der Freistaat mögen mit<br />

ihrem denkmalschutzwürdigen Erbe pfleglich umgehen!<br />

Axel Walter, Holzminden<br />

Gehen. Annemarie und Georg Deinböck waren überrascht –<br />

von der Vielzahl der Besucher, von ihrem großen Interesse,<br />

von ihrer Begeisterung <strong>für</strong> die Denkmäler.<br />

Das Haus der Familie Deinböck ist ein ganz besonderes<br />

<strong>Denkmal</strong>, ein ganz besonders seltenes noch dazu: Es handelt<br />

sich um eine Wagenremise, die 1846 prachtvoll verziert<br />

wurde. Die Künstler waren wohl italienische Wanderarbeiter<br />

– darauf lassen die Farben und Muster schließen, die<br />

sie verwendeten. Die Hofseite der Remise ist komplett mit<br />

einem sogenannten Sauduttenputz überzogen: Lauter kleine<br />

Erhebungen formen ein mehr oder minder regelmäßiges<br />

Muster. Zudem zieren Blumenmalereien, züngelnde Drachen<br />

und Muster die Fassade.<br />

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