Denkmalpflege Informationen Denkmal - Bayerisches Landesamt für ...
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Partenkirchen erneut den Zuschlag <strong>für</strong> die Austragung<br />
der Spiele. Wegen der kurzen Vorbereitungszeit berief<br />
man dieselben Personen ein, die schon bei den IV. Olympischen<br />
Winterspielen tätig waren. Arthur Holzheimer<br />
entwarf selbst die Pläne <strong>für</strong> den Umbau des Skistadions.<br />
Für die hufeisenförmige Anlage konzipierte der Architekt<br />
auch einen großzügiger dimensionierten Aus- bzw. Umbau<br />
des Olympiahauses. Nach dem Einfall des Deutschen Reiches<br />
in Polen am 1. September 1939 einigte sich das IOC,<br />
sowohl die Winterspiele in Bayern als auch die Olympischen<br />
Sommerspielen in London kriegsbedingt abzusagen.<br />
Bis zu jenem Zeitpunkt waren bereits erhebliche Summen<br />
in das Projekt der V. Olympischen Winterspielen investiert<br />
worden. Am Skistadion ist dies besonders gut abzulesen:<br />
Es war zu einer hufeisenförmigen Anlage umgebaut und<br />
die Holz- durch Massivbauten ersetzt worden. Im Osten<br />
Prämierte Architektur zwischen Thymian und Wiesensalbei<br />
Die Olympia-Regattastrecke von 1972 in Oberschleißheim<br />
1972, also vor vierzig Jahren, fanden in München die Sommerspiele<br />
der XX. Olympiade statt. Am Hauptaustragungsort<br />
der Spiele, dem Münchner Olympiapark, stehen die<br />
bekannten großen Sportstätten und der Olympiaturm heute<br />
unter <strong>Denkmal</strong>schutz. Weniger im Bewusstsein ist, dass es<br />
darüber hinaus zahlreiche weitere Sportstätten verschiedenster<br />
Art in Bayern gibt, die <strong>Denkmal</strong>schutz genießen<br />
bzw. denkmalschutzwürdig sind.<br />
Die Olympia-Regattaanlage in Oberschleißheim etwa<br />
würde kaum jemand spontan zu jenen Errungenschaften<br />
der Spiele zählen, die München bis heute etwas Einzigartiges<br />
verleihen.<br />
Entsprechend den Anforderungen der Internationalen<br />
Sportverbände <strong>für</strong> Rudern und Kanu untersuchte die<br />
Olympia-Baugesellschaft zunächst die oberbayerischen<br />
Seen auf deren Eignung <strong>für</strong> die olympischen Wettbewerbe.<br />
Sie erwiesen sich jedoch wegen der dort herrschenden<br />
Windverhältnisse oder unterschiedlicher Wassertiefen als<br />
ungeeignet. Es musste also eine künstliche Anlage gebaut<br />
werden – nicht zuletzt deshalb, weil Mexiko <strong>für</strong> die Spiele<br />
1968 ebenfalls eine solche errichtet hatte. Bei der Suche<br />
nach einem Standort waren wegen deren Größe und Erreichbarkeit<br />
nachfolgende Kriterien zu erfüllen: kurze Entfernung<br />
zum olympischen Dorf auf dem Oberwiesenfeld,<br />
gute Verkehrsanbindung, ebenes Gelände ohne großes<br />
Gefälle, hoher Grundwasserstand und preiswerte Grundstücke.<br />
Nach langwierigem Suchen und von heute aus betrachtet<br />
unter abenteuerlichen Umständen fiel schließlich die<br />
Wahl auf das heutige Gelände, das teilweise auf Münchner<br />
Stadtgebiet (Feldmoching), teilweise auf dem Gebiet<br />
der Gemeinde Oberschleißheim liegt. Dies ist übrigens der<br />
Standort, der bereits 1966 bei der Bewerbung <strong>für</strong> die Olympischen<br />
Spiele angedacht war.<br />
<strong>Denkmal</strong>geschützte Sportstätten<br />
und Westen unterbrechen zwei Turmpaare die Tribünen,<br />
an deren Innenseiten je fünf Meter hohe Skulpturen des<br />
Bildhauers A. Lang angebracht sind. Bei den Zeremonien<br />
sollte der Zug der Olympioniken durch diese Tore in das<br />
Stadion ein- bzw. ausziehen. Als die Bauarbeiten eingestellt<br />
wurden, war die hufeisenförmige Anlage mit den Tribünen<br />
zwar fertig, das Olympiahaus aber noch von den Erweiterungsplanungen<br />
weitgehend unberührt geblieben und präsentiert<br />
sich weitestgehend im Zustand von 1936. Stadion<br />
und Olympiahaus sind, wie die kleine Sprungschanze, die<br />
<strong>für</strong> den Kombinationssprung konzipiert worden war, in der<br />
<strong>Denkmal</strong>liste verzeichnet. Heute zieht aber vor allem die<br />
2008 nach den Plänen von Klaus Leonhart und Christoph<br />
Mayr errichtete neue Große Olympiaschanze die Aufmerksamkeit<br />
der Besucher auf sich.<br />
Florian Leitner<br />
Münchner Architekten gewinnen den<br />
Architekturwettbewerb<br />
Die aus dem Architekturwettbewerb als 1. Preisträger hervorgegangenen<br />
Architekten Eberl & Partner verstanden<br />
ihre Aufgabe so, dass keine monumentalen Bauten, wie sie<br />
auf dem Oberwiesenfeld entstanden, geschaffen werden<br />
sollten, sondern dass die Anlage mit der weiträumigen<br />
Moorlandschaft des Dachauer Mooses architektonisch und<br />
landschaftlich in Einklang stehen sollte. Der in Berg am<br />
Starnberger See lebende Architekt Michael Eberl betont,<br />
dass die drei großen Gebäudegruppen im Zielbereich der<br />
über zwei Kilometer langen Wasserfläche des Regattatroges<br />
Halt geben. Die sich zum Wasser hinneigenden, konstruktiv<br />
bedingten Dachformen von Tribüne, Bootshäusern und<br />
Leistungszentrum bilden mit ihrer geringen Höhenentwicklung<br />
einen homogenen Abschluss.<br />
Blick Richtung Start über die 2000 m lange Regattastrecke (Foto: Wolfgang<br />
Walter)<br />
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