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Denkmalpflege Informationen Denkmal - Bayerisches Landesamt für ...

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Machtergreifung 1933 boten die Olympischen Spiele in der<br />

Heimat eine ideale Plattform <strong>für</strong> Propaganda. Da möglichst<br />

viele Menschen an den Wettkämpfen teilhaben sollten, war<br />

eine großzügige Erweiterung der vorhandenen Sportstätten<br />

notwendig. Besonders wichtig war den Machthabern, dass<br />

das Deutsche Reich der restlichen Welt Olympische Spiele<br />

präsentierte, die alles Dagewesene in den Schatten stellen<br />

und durch Superlative glänzen sollten. Das trügerische Bild<br />

eines „neuen“, „weltoffenen“ Deutschlands sollte mit Hilfe<br />

der Olympischen Spiele in die ganze Welt projiziert werden.<br />

Dabei dienten die perfekt organisierten IV. Winterspiele<br />

selbst „nur“ als Generalprobe bzw. Ouvertüre <strong>für</strong> die folgenden<br />

Sommerspiele in der Reichshauptstadt. Kurz nach<br />

Bekanntgabe des Zuschlags an Garmisch-Partenkirchen<br />

wurde das Organisationskomitee gegründet und Karl Ritter<br />

von Halt als Präsident eingesetzt. Die Planung und die Entwürfe<br />

<strong>für</strong> die Sportstätten lagen in den Händen der Architekten<br />

Arthur Holzheimer, Arnulf Albinger und Hanns<br />

Ostler.<br />

Die Wettkampfstätten<br />

Die ehemalige Bobbahn am Nordhang des Rießerkopfes<br />

oberhalb des Rießersees, auf der bereits zwischen 1909<br />

und 1934 Rennen ausgetragen worden waren, besaß die<br />

idealen Voraussetzungen <strong>für</strong> eine olympische Rennstrecke.<br />

Für die Modernisierung der neuen Bahn beauftragte man<br />

den erfahrenen Planer Stanislaus Zentzytzki. Dieser hatte<br />

sich bereits bei der Errichtung der Olympiabobbahn von<br />

Lake Placid (III. Olympische Winterspiele von 1932) einen<br />

Garmisch-Partenkirchen. Olympisches Skistadion von 1935/39 (Foto: BLfD, Klaus Kratzsch 1980)<br />

<strong>Denkmal</strong>geschützte Sportstätten<br />

Namen gemacht. Wie <strong>für</strong> die Winterspiele allgemein stellten<br />

die Machthaber auch bei der Bobbahn den Anspruch,<br />

dass diese alles in den Schatten zu stellen hatte, was davor<br />

gebaut worden war. Zentzytzki legte also auf einer Länge<br />

von rund 1600 Metern eine Rennstrecke mit 14 Kurven<br />

an. Der Höhenunterschied betrug 129 Meter und wies ein<br />

Gefälle von fast 9 % auf. Zentzytzki gelang es dadurch, die<br />

anspruchsvollste, modernste und auch gefährlichste Bobbahn<br />

der Welt zu schaffen. Für die Besucher standen entlang<br />

der Strecke und in der Zielkurve Beobachtungstribünen aus<br />

Holz zur Verfügung. Insgesamt konnten auf diese Weise<br />

rund 10 000 Besucher dem Spektakel beiwohnen. Sieger<br />

wurde 1936 das Team aus der Schweiz. Die Naturbahn ist<br />

seit 2003 mitsamt den Fußgängerbrücken, einem alten Pumpenhaus,<br />

dem hölzernen Bobschuppen und einem Transportaufzug<br />

als Baudenkmal in die <strong>Denkmal</strong>liste eingetragen.<br />

Die guten Eigenschaften des Gudiberges <strong>für</strong> den Skisprung<br />

hatte man bereits 1920/21 erkannt und auf diesem eine<br />

Sprungschanze <strong>für</strong> Wettkämpfe errichtet. So nimmt es<br />

kaum wunder, dass die Planer der IV. Olympischen Winterspiele<br />

auch denselben Berg <strong>für</strong> den Skisprung nutzen<br />

wollten. Nachdem die alte Schanze abgetragen worden war,<br />

errichtete man 1933/34 eine kleine Schanze <strong>für</strong> den Kombinationssprunglauf<br />

und eine große – die sogenannte Große<br />

Olympiaschanze – <strong>für</strong> das Spezialspringen. Sie war aus Holz<br />

errichtet und verfügte über einen 43 Meter hohen Turm. Mit<br />

einer Anlaufbahn von 70 Metern konnten die Springer eine<br />

Weite von bis zu 80 Metern erreichen. Der Norweger Birger<br />

Ruud ging 1936 mit Weiten von 75 und 74,5 Metern als<br />

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