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Denkmalpflege Informationen Denkmal - Bayerisches Landesamt für ...

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alte Kirche und den Bauplatz <strong>für</strong> das künftige Gotteshaus,<br />

den Bürgermeister Berthold gestiftet haben soll. Am 15.<br />

Juni stimmten sie ebenfalls dem dritten Projekt von Schott<br />

zu, der am 29. September erstmals nach Gundelsdorf reiste,<br />

um die örtlichen Verhältnisse zu begutachten. Das folgende<br />

Jahr verging mit Planungen von Details, Anträgen, persönlichen<br />

Vorsprachen bei den Behörden und Versammlungen.<br />

Obwohl sich Kessler, der das Projekt mit außergewöhnlichem<br />

Selbstbewusstsein und Engagement vorantrieb, am<br />

11. April 1912 <strong>für</strong> Gottlieb Schmid aus Aichach als ausführenden<br />

Baumeister entschlossen hatte, verschob sich der <strong>für</strong><br />

Mitte Mai vorgesehene Baubeginn wieder: Die Finanzierung<br />

war immer noch nicht gesichert. Erst Mitte Dezember<br />

konnte die offizielle Ausschreibung erfolgen, worauf<br />

sich im Januar 1913 Albert Rehle und Gottlieb Schmid aus<br />

Aichach um die Maurerarbeiten bzw. Wilhelm Müller und<br />

Gottlieb Veit aus Pöttmes und Karl Merk aus Aichach um<br />

die Zimmererarbeiten bewarben. Mit erheblicher Verzögerung<br />

gingen auch Offerten von Sebastian Burkhart aus<br />

Pöttmes <strong>für</strong> die Verglasung der Fenster und von der Firma<br />

Franz Xaver Zettler in München <strong>für</strong> die zugehörigen Glasmalereien<br />

ein.<br />

Der Außenbau: 1913/14<br />

Nachdem Schmid und Veit am 2. Februar den Zuschlag<br />

erhalten hatten, kam wieder Bewegung in die Angelegenheit,<br />

sodass am 20. März mit der Planierung des Zufahrtswegs<br />

und am 23. März mit dem Erdaushub begonnen werden<br />

konnte. Vier Tage danach traf auch endlich die Baugenehmigung<br />

der Regierung ein und weitere zwei Tage später<br />

notierte Kessler mit unterschwelligem Stolz: „Schott legte<br />

Linker Seitenaltar, Gemälde von Anton Niedermaier, 1917<br />

(Foto: BLfD, Joachim Sowieja)<br />

<strong>Denkmal</strong>forschung<br />

heute die Axe der Kirche fest“. Die weitere Chronologie in<br />

Stichpunkten: 12. April 1913: Schott unterzeichnet den Bauvertrag.<br />

– 14. April: Schotts Assistent Anton Wagner kontrolliert<br />

vor Ort den Grundriss. – 26. April: Schott überprüft<br />

den Fundamentgrund. – 5. Mai: Mit der Sockelverschalung<br />

wird begonnen. – 28. Mai: Abschluss der Betonarbeiten.<br />

„Um 3 Uhr war die Sockeloberkante erreicht“. – 29. Mai:<br />

Entfernung der Verschalung. – Am 30./31. Mai „wurden die<br />

Grundlagen <strong>für</strong>s Mauerwerk gelegt“. – Anfang Juni wird<br />

erstmals aufgemauert. – Am 28. Juni „war die Höhe bis zum<br />

Ansatz der Fensterbögen erreicht“. – 15. Juli: Johann Schott<br />

stirbt überraschend. Anton Wagner übernimmt die Bauleitung.<br />

– 16. Juli: Vollendung des Chorbogens. Nach wenigen<br />

Tagen sind auch alle übrigen Spitzbögen im Langhaus fertig.<br />

– 18./19. Juli: Der Dachstuhl über dem Chor wird aufgerichtet.<br />

Es folgt vom 21. bis 24. Juli das Dachwerk über den<br />

Kreuzarmen und dem Schiff. – 26. Juli: Hebauffeier. – 13.<br />

August: Das Mauerwerk und der Turm sind vollendet. – 1.<br />

bis 14. September: Einrüstung des Rohbaus. – 16. September:<br />

Die Eindeckung ist abgeschlossen. Georg Däumling<br />

stellt auf dem Turm ein Probekreuz auf. – 30. September:<br />

Das endgültige Kreuz kommt auf den Turm, das Gerüst<br />

wird abgebrochen. – 4. Oktober: Niederlegung des Ständerbaums,<br />

mit dem das Material auf den Turm gezogen worden<br />

war. – 13. bis 17. Oktober: Errichtung des Glockenstuhls. –<br />

19. Oktober: Um 3 Uhr läuten zum ersten Mal die Glocken.<br />

– Im November Abschluss der Arbeiten am Dach über dem<br />

Chor, an den Giebelfenstern und Gauben, Abbruch des restlichen<br />

Gerüstes und Einbau der Turmstiege durch Gottlieb<br />

Veit. Die Baukosten betrugen 1913 insgesamt 56 817 Mark<br />

60 Pfennig.<br />

Entwurf <strong>für</strong> den linken Seitenaltar, von<br />

Anton Wagner (Pfarrarchiv)<br />

Innenausbau und Einrichtung:<br />

bis zum ersten Gottesdienst<br />

1915<br />

Noch 1913: Die Entwürfe<br />

<strong>für</strong> die Glasgemälde durch<br />

die Firma Zettler und <strong>für</strong> die<br />

Ewig-Licht-Ampel durch<br />

Rudolf Harrach aus München<br />

liegen vor. – 1. Januar 1914:<br />

Besichtigung der Kirche durch<br />

den Günzburger Schreiner<br />

Georg Saumweber. – 16. Februar:<br />

Anlieferung der Turmuhr<br />

durch Meister Strobl aus<br />

Regensburg. – Anfang März:<br />

Wagner erhält den Auftrag,<br />

den Hochaltar zu entwerfen.<br />

– 24. März: Die Wetterverschalung<br />

wird entfernt und<br />

mit dem Einbau des Gerüstes<br />

<strong>für</strong> die Gewölbe begonnen. –<br />

5. Mai: Wagner legt im Beisein<br />

des Kunstmalers Johann<br />

Michael Schmitt aus München<br />

Pfarrer Kessler die Skizze zum<br />

Hochaltar vor. Dieser fordert<br />

eine Überarbeitung, da sie ihm<br />

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