Thema: Freudenboten
Thema: Freudenboten
Thema: Freudenboten
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Freudenboten</strong> Sonntag, 23.12.2007 (4. Advent)<br />
erwarten. Da klopft das Herz schneller beim Gedanken an Heiligabend, an die<br />
Geschenke, an den Lichterglanz des Weihnachtsbaums… Können wir uns vielleicht<br />
Verliebte und Kinder in der Weihnachtserwartung zum Vorbild nehmen, um ebenso<br />
sehnsüchtig Gottes Ankunft in unserem Leben zu erwarten, zu ersehnen?<br />
„Auf den Bergen“ – Merkwürdig. Jesaja schreibt diese Worte für das Volk Israel, das<br />
gefangen ist in Babylon. Nur – Babylon hat weit und breit keine Berge! Es ist eine platte<br />
Ebene. Ich glaube, Jesaja hat mehr im Blick als nur die Befreiung aus der babylonischen<br />
Gefangenschaft. Er ist Prophet und er sieht – sicher unbewusst – die<br />
Weihnachtsgeschichte voraus! Da sind die Berge! Bethlehem liegt umgeben von<br />
judäischen Bergland. Die Hirten auf dem Felde – die waren tatsächlich mit ihren Herden<br />
auf Bergen unterwegs.<br />
„Die Füße der <strong>Freudenboten</strong>…“ Wer sind sie denn, diese <strong>Freudenboten</strong>? Im Hebräischen<br />
wie auch im Griechischen ist das Wort für Bote dasselbe wie für Engel! Aha! Die<br />
<strong>Freudenboten</strong> – das sind in der Weihnachtsgeschichte Engel! Was sagen sie denn: „Siehe,<br />
ich verkündige euch große Freude.“ Aber Füße? Haben Engel Füße? Durchaus! Gottes<br />
Boten können menschliche Gestalt annehmen. Es heißt in der Weihnachtsgeschichte:<br />
„Und der Engel des Herrn trat zu ihnen.“ Da sind also Füße. Aber warum betont es<br />
Jesaja so? Weil die Botschaft laufen muss! Sie muss weitergehen. Sie muss die ganze<br />
Welt umfassen. Jeder soll sie hören, die Guten und Bösen, die Fröhlichen und Frechen,<br />
die Traurigen und Trauernden, die Geschlagenen und Geschundenen. Und jeder, der<br />
anderen diese Freudenbotschaft weitersagt, wird in gewisser Weise zum Engel für<br />
andere. Aber nun wollen wir uns noch den vierfachen Inhalt der Freudenbotschaft<br />
genauer anschauen, passend zu den 4 Adventssonntagen, den 4 Kerzen des<br />
Adventskranzes:<br />
die da 1) Frieden verkündigen, 2) Gutes predigen, 3) Heil verkündigen und 4) die da<br />
sagen zu Zion: Dein Gott ist König!<br />
1) Frieden verkündigen:<br />
Jesaja beschreibt hier ja haargenau die Weihnachtsgeschichte.<br />
Wie heißt es dort: „Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden!“ Frieden auf Erden!<br />
Das gehört zur Freudenbotschaft. Ist dass nur ein frommer Wunsch? Ist die Erde nicht in<br />
den 2000 Jahren seit Christi Geburt dem Frieden keinen einzigen Schritt näher<br />
gekommen? Bekennende Atheisten machen sogar im Gegenteil den Gottesglauben für<br />
viele Kriege verantwortlich. Doch man muss schon genau hinhören auf die Botschaft der<br />
Engel: Der Satz hat zwei Teile und die gehören zusammen wie die zwei Seiten einer<br />
Münze. Ehre sei Gott in der Höhe heißt es zuerst – und dann Frieden auf Erden. Damit<br />
wird das Geheimnis des Friedens deutlich: Wo Menschen Gott die Ehre geben und nicht<br />
sich selbst in ihrem Machtstreben, in ihrem Geltungsdrang, in ihrer Selbstsucht, da<br />
wächst Friede! Echter tiefer Frieden. Wenn unsere Beziehung zu Gott in Ordnung<br />
kommt, dann eröffnet sich die Chance, dass auch unsere Beziehungen zu den<br />
Mitmenschen heil werden. Wenn mir meine Schuld von Gott vergeben wird, dann fällt es<br />
mir vielleicht leichter, auch anderen zu vergeben. Und das ist wirklich eine<br />
Freudenbotschaft, ein Evangelium!<br />
1944 Heiligabend mitten in der Ardennenschlacht. Ein Vater wollte seine Familie in<br />
Sicherheit bringen und verlegte sie in sein Jagdhäuschen. Plötzlich klopfte es und<br />
draußen standen drei bewaffnete Amerikaner mit einem verwundeten Kollegen. Obwohl<br />
es Feinde waren, bat Mutter sie ins Haus und kümmerte sich um den Verwundeten. Sie<br />
lud sie auch zum Essen ein: Die Soldaten hatten sich verirrt und waren halb erfroren.<br />
Mutter wusste was es bedeutete: Wenn wir Gott in der Höhe ehren, kehrt bei uns hier<br />
der Frieden ein – nicht der große Weltfriede – aber der Friede, der in unserm Herzen