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An(ge)dacht Seite 3
AN(GE)DACHT
Licht und Dunkelheit - in Tespe und anderswo
Immer, wenn mir Simone Pfaff in der letzten Zeit eine Mail geschickt hat,
dann endete diese mit den Worten: „Grüße aus dem dunklen Tespe“.
Ja, es ist dunkel geworden in dieser Jahreszeit - nach dem Ende der
Sommerzeit zumal. Und auf dem Land ist es noch wesentlich dunkler als
in den Städten, in denen die Lichter ja oft nie ganz ausgehen.
Die Dunkelheit hat ja manches für sich. Nur wenn keine Lichtquelle stört,
kann man die Sterne besonders gut sehen. So möchte ich auch nicht dort
leben, wo es nie dunkel wird – in der Umgebung des Hamburger Hafens
zum Beispiel. Dort ist es auch nachts immer hell, vom Sternenhimmel
keine Spur. Es kann den menschlichen Rhythmus ganz schön durcheinanderbringen,
wenn die permanente Beleuchtung darüber hinwegtäuscht,
dass es schon längst Schlafenszeit ist.
Auf der anderen Seite ist die Dunkelheit auch bedrohlich. Einbrüche und
andere Verbrechen werden gern im Schutz der Nacht verübt.
Und das Dunkel steht außerdem für alles, was bedrückt und ängstigt.
Das „finstere Tal“ aus dem 23 Psalm ist ein Bild für das, was einem
Menschen das Leben schwer macht: Kummer, Sorgen, Schicksalsschläge.
Der Beter des 23. Psalms vertraut allerdings darauf, dass er dort im
Dunklen nicht alleine ist: „Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal,
fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir.“ Mit diesen Worten wendet
er sich vertrauensvoll an Gott und hofft auf dessen Begleitung.
„Und es wird nicht dunkel bleiben über denen, die in Angst sind,“ so verspricht
es die Bibel in einer alttestamentlichen Prophezeiung.
Dies ist eins der Worte aus dem Jesajabuch, die wir Christen als
Prophezeiung auf das Kommen Jesu Christi deuten.
Angst und Dunkelheit gehören zusammen, aber so soll es nicht bleiben.
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