Mitarbeit und Mitschrift - Märkisches Gymnasium Hamm

———————————————— Profilklassencurriculum ———————
2. Qualifikationen, die gemäß Lehrplan am Ende der Jahrgangsstufe 11
erwartet werden:
Vorbemerkung:
Die folgenden Ausführungen konzentrieren sich vornehmlich auf die Bereiche
2.1.1 - 2. l. 4 der Richtlinien und Lehrpläne für die Sekundarstufe II - Gymnasium/Gesamtschule
in Nordrhein-Westfalen - Deutsch, Düsseldorf 1999. Der Bereich
„Schreiben" wird allerdings im Zusammenhang mit den Bereichen „Umgang
mit Texten und Medien", „Reflexion über Sprache" und „Methoden fachlichen
und fachübergreifenden Arbeitens" behandelt, da er nur im Rahmen der
dort formulierten Anforderungen konkret umgesetzt werden kann.
Die methodischen Verfahren, Fachtermini u.a. sind so zu verstehen, dass ihre
Einführung bzw. Reaktivierung aus dem, was in der Sekundarstufe I an Kenntnissen,
Einsichten, Fähigkeiten und Fertigkeiten erworben wurde, am Ende der
Jahrgangsstufe 11 erreicht sein sollte. Bedingt durch die Schwerpunkte schuleigener
Umsetzung des Lehrplans, können diese im Einzelfall - auch im Sinne
einer kontinuierlich über die gesamte Sekundarstufe II aufzubauenden Analyse-
, Interpretations- und Schreibkompetenz - allerdings z.T. auch erst innerhalb
der Qualifikationsphase (nach)vermittelt werden.
1. Umgang mit poetischen Texten (und Medien) - Schreiben
Der Umgang mit poetischen Texten wird im Gymnasium in erster Linie durch
die Vermittlung von Verfahren der Analyse und Interpretation bestimmt. Dabei
ist der in der Sekundarstufe I und entscheidend in der Sekundarstufe II vermittelte
Zugriff weitgehend durch strukturbestimmte Interpretationsverfahren mit
besonderer Betonung analytischer Beschreibungsmuster und entsprechende
deskriptive Begriffsrepertoires bestimmt. Letztere sind zum Teil auf je eine der
drei poetischen Gattungen bezogen, andere sind darüber hinaus für die analytische
Beschreibung struktureller Elemente aller Textarten von Nutzen. Ansatzweise
wurden in der Sekundarstufe I aber auch bereits Interpretationsparadigmata
mit entsprechend altersspezifischer Reduktion erprobt. Um das in der Sekundarstufe
I Gelernte mit dem im Sinne wissenschaftspropädeutischen Arbeitens
in der Jahrgangsstufe 11 Vermittelten zu verknüpfen, müssen die Schülerinnen
und Schüler zum Abschluss der Jahrgangsstufe 11 über ein elementares
Theoriebewusstsein im Fach Deutsch verfügen. Dazu gehört zunächst eine
eindeutige Differenzierung der Begriffe „Analyse" und „Interpretation".
Analyse (im engeren Sinne) bedeutet die Untersuchung eines poetischen (oder
- s.u. - Sach-) Textes mit dem Ziel, dessen komplexe (grammatische, syntaktische,
stilistische und semantische) bedeutungskonstituierende Einheit auf die
sie begründenden Untereinheiten und Teilelemente zu untersuchen. All das
bestimmt sich bei den Schülerinnen und Schülern als - in den Jahrgangsstufen
5-10 erworbenes, in der Jahrgangsstufe 11 wieder aufgefrischtes, dort im Sinne
einer Behebung von Defiziten ergänztes und neu vermitteltes - Wissen um gattungs-
und genretypische, strukturelle, lexikalische, grammatische, rhetorische
sowie unmittelbar erfassbare semantische - und mit entsprechenden Fachbegriffen
bezeichnete - Bedeutungsmerkmale, wie sie poetische (und - s.u. nichtpoetische)
Texte maßgebend konstituieren. Demgegenüber ordnet Analyse (im
weiteren Sinne) bzw. Interpretation die auf der „engeren" analytischen Ebene
gewonnenen Einsichten zur Struktur des Textes gattungsgeschichtlichen, bio-
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