SwissGuide Luzern - Deka (Swiss)
SwissGuide Luzern - Deka (Swiss) SwissGuide Luzern - Deka (Swiss)
SwissGuide Luzern. Das Deka(Swiss) Magazin.
- Seite 2 und 3: SWISSGUIDE | LUZERN | 3 04 | KANTON
- Seite 4 und 5: SWISSGUIDE | LUZERN | 5 Luzern
- Seite 6 und 7: gar einst eine durchgehende Verteid
- Seite 8 und 9: wie er da vielarmig eingebettet lie
- Seite 10 und 11: Das KKL SWISSGUIDE | LUZERN | 11 di
- Seite 12 und 13: Aussicht auf Pilatus und Vierwaldst
- Seite 14 und 15: Bahnhof Luzern KULTUR SWISSGUIDE |
- Seite 16 und 17: Wir hoffen gerne, dass Sie, liebe L
- Seite 18 und 19: siges modernes Konzertprogramm (fas
- Seite 20 und 21: Unter der Egg Gänsemännchenbrunne
- Seite 22 und 23: einst eine allseits beliebte Bade-
- Seite 24 und 25: Blick auf die Jesuitenkirche SWISSG
- Seite 26 und 27: Kunstwerk vor einigen Jahren vor de
- Seite 28 und 29: Museggmauer Unser Rundgang endet hi
- Seite 30 und 31: Tell und Sohn SWISSGUIDE | LUZERN |
- Seite 32 und 33: Luzern bei Nacht Die Traumstrasse R
- Seite 34 und 35: Luzern ist immer heiter! Trotz gele
- Seite 36 und 37: passiert. Umgekehrt viel, viel weni
- Seite 38 und 39: Eine Stadt bebt: Luzerner Fasnacht.
- Seite 40 und 41: KANTON Geistliche gegen Geister: Di
- Seite 42 und 43: KULTUR Der Eid der Eidgenossen. „
- Seite 44 und 45: ZITAT Mark Twain über Ausblicke:
- Seite 46 und 47: Gut essen am Kasernenplatz, direkt
- Seite 48 und 49: Hotel Restaurant Schiff Original Sc
- Seite 50 und 51: Alpenkulisse. Täglich ab 18 Uhr: L
<strong><strong>Swiss</strong>Guide</strong> <strong>Luzern</strong>.<br />
Das <strong>Deka</strong>(<strong>Swiss</strong>) Magazin.
SWISSGUIDE | LUZERN | 3<br />
04 | KANTON LUZERN<br />
14 | STADTRUNDGANG<br />
30 | TELLS SÖHNE<br />
35 | INTERVIEW<br />
38 | MEHR LUZERN<br />
46 | TRAVEL<br />
68 | GLOSSAR<br />
70 | DEKA(SWISS)<br />
71 | DETAILKARTE LUZERN<br />
71 | IMPRESSUM
„The Essence of Switzerland“.<br />
Das Herzblut der Schweiz.<br />
Stellen Sie sich vor, Sie wären ein Tourismusdirektor.<br />
Sie hätten die Chance,<br />
in der Schweiz eine ideale Ferienregion<br />
zu kreieren. Sie wären ganz<br />
frei in Ihren Entscheidungen und –<br />
wenn auch nur für wenige genussvolle<br />
Momente – der liebe Gott<br />
der helvetischen Ferienprofis. Wie<br />
würden Sie die perfekte Schweizer<br />
Feriendestination gestalten?<br />
Vielleicht, liebe Leserin, lieber Leser, erschüfen<br />
Sie so etwas wie die Urschweiz.<br />
Viele sagen von dieser Gegend, sie sei<br />
das Kronjuwel eines Landes, welches an<br />
Sehenswürdigkeiten wahrlich nicht arm<br />
ist. Manche Marketingleute bezeichnen<br />
sie gar als „The Essence of Switzerland“.<br />
Hier nahm die Eidgenossenschaft ihren<br />
Anfang, hier reckten knorrige Krieger<br />
stämmige Fäuste gen Himmel und<br />
schworen vor Gott, von nun an vereint<br />
allen menschlichen Obrigkeiten und insbesondere<br />
den habsburgischen Vögten<br />
den Hintern zu versohlen.<br />
Und wie die Schweizer halt so sind, hiess<br />
es schon bald: gesagt, getan. So und nicht<br />
anders begann die beispiellose Erfolgsgeschichte<br />
einer Nation, die heute auf<br />
der Weltbühne in vielerlei Hinsicht etwas<br />
„kurrlig“ (Schweizerdeutsch für: etwas<br />
eigen) auftritt, andererseits aber mit<br />
gutem Recht als Vorbild-Demokratie gilt.<br />
Innerschweiz, Urschweiz, Zentralschweiz?<br />
Nennen Sie die Gegend, wie Sie wollen,<br />
denn die Lokalbevölkerung tut das oft<br />
auch. Korrigiert werden Sie höchstens<br />
von ein paar Alteingesessenen, die sich<br />
dagegen verwehren möchten, das zentralschweizerische<br />
Zug mit den urschweizerischen<br />
Uri, Schwyz und Unterwalden<br />
über einen Kamm zu scheren. Aber wen<br />
kümmert’s? So oder so ist hier eine Stadt<br />
das Reiseziel Nummer Eins – und die liegt<br />
in keinem der eben genannten Kantone:<br />
Das weltberühmte <strong>Luzern</strong> am fast ebenso<br />
bekannten Vierwaldstättersee. Von ihren<br />
rund 60'000 Einwohnern wird <strong>Luzern</strong><br />
stolz die „Leuchtenstadt“ genannt. Und<br />
wer die kleine grosse Stadt einmal vom<br />
nahen Dietschiberg aus (eher ein Hügel<br />
und locker zu Fuss zu besteigen) oder gar<br />
vom See her bewundern darf, wie sie da<br />
nächtlich gleissend das Ufer des Vierwaldstättersees<br />
verzaubert, der weiss, woher<br />
der Kosename kommt.<br />
Oder doch nicht? Historiker melden dies:<br />
„Die erste Siedlung ging aus einem um<br />
die Mitte des 8. Jhs. gegründeten Kloster<br />
„Luceria“ hervor (daher der Name Leuchtenstadt).“<br />
Na, uns ist die romantische<br />
Variante lieber!<br />
Die verbrannte Brücke.<br />
Ehrwürdige Stadtmauern zeugen von<br />
einer wehrhaften Vergangenheit. Es gab
SWISSGUIDE | LUZERN | 5<br />
<strong>Luzern</strong>
Kapellbrücke und Jesuitenkirche
gar einst eine durchgehende Verteidigungsbrücke<br />
entlang des Ufers der ganzen<br />
damaligen Stadt. Was davon noch<br />
übrig ist, heisst heute Kapellbrücke.<br />
Nicht nur ist sie das unverwechselbare<br />
Wahrzeichen der Stadt, sie führt auch<br />
über den Fluss Reuss und entlang des<br />
Wasserturms. Hier fanden böse Buben<br />
einst ein modriges Verlies. Es soll gar<br />
noch ein alter Totenkopf in den Tiefen<br />
der Kerker – nur von der Brücke her zugänglich<br />
– liegen.<br />
„Aber Moment mal“, werden Sie nun<br />
vielleicht sagen, „ist denn die Kapellbrücke<br />
nicht abgebrannt?“ Ist sie. Zumindest<br />
teilweise. Und so schaffte es<br />
<strong>Luzern</strong> im Jahr 1993 auf die Titelseite<br />
des amerikanischen Massenmediums<br />
USA TODAY. Klar, dass die zerstörten Teile<br />
wieder aufgebaut wurden. Aber unter<br />
uns gesagt: Vielen <strong>Luzern</strong>ern blutete<br />
angesichts der neuen, hellen Schindeln<br />
der rekonstruierten Brücke solange das<br />
Herz, bis alle Teile von Wind und Wetter<br />
erneut ins gewohnte Dunkelbraun verfärbt<br />
wurden.<br />
Adel verpflichtet.<br />
<strong>Luzern</strong>s Stadtkern zeigt sich vielerorts<br />
wie einst. Auch schöne Traditionen, wie<br />
die Fasnacht oder der Wochenmarkt<br />
am Flussufer, haben sich über die Jahrhunderte<br />
erhalten. Gleichzeitig weht in<br />
<strong>Luzern</strong> aber schon seit langem der<br />
Wind der grossen, weiten Welt: Einst<br />
war die Stadt wohlhabender Handelsplatz<br />
auf dem Weg nach Süden. Später<br />
empfing man hohe Herrschaften, beispielsweise<br />
aus Preussen, die auf ihrer<br />
herbstlichen Reise gen Italien und ihrer<br />
Frühlingsreise nach Norden gleich wochenlang<br />
Villen für sich und ihre Bediensteten<br />
mieteten.<br />
Als sich die Zeiten änderten und die Aufenthaltsdauer<br />
kürzer wurde – zu Beginn<br />
SWISSGUIDE | LUZERN | 7<br />
des 20. Jahrhunderts kam man doch immer<br />
noch mindestens für einige Tage an<br />
die Gestade des Vierwaldstättersees –<br />
passte <strong>Luzern</strong> sich an. Ungern zwar, wie<br />
Protokolle des Tourismusvereins verraten,<br />
der sich um etwa 1900 bitterlich<br />
über die sinkende Aufenthaltsdauer der<br />
Gäste beklagte. Doch andererseits waren<br />
geschäftige Hoteliers schon längst<br />
daran, sich an die neuen Bedingungen<br />
anzunähern. Und das sieht man noch<br />
heute:<br />
Überall und besonders an bester Lage<br />
finden Sie als Gast grosse und kleine<br />
Hotels in jeder Preislage. Manche von ihnen,<br />
wie der Schweizerhof, prägen das<br />
Stadtbild schon seit über 150 Jahren mit.<br />
Welcome und Sayonara!<br />
Lassen wir erneut einige Jahrzehnte verstreichen:<br />
Zum Ende des Zweiten Weltkriegs<br />
empfing die Leuchtenstadt amerikanische<br />
Soldaten auf Erholungsurlaub.
Ein geradezu geniales Arrangement,<br />
denn die GIs priesen <strong>Luzern</strong>s Vorzüge<br />
ennet des Atlantiks nach Kräften und<br />
kamen in den folgenden Jahrzehnten<br />
prompt mit ihren Familien zum Urlaub in<br />
die Zentralschweiz. Und dann? Japaner.<br />
Die heiraten – seit einer erfolgreichen<br />
Kampagne des damaligen <strong>Luzern</strong>er Tourismus-Zampanos<br />
Kurt Illy – ausgesprochen<br />
gerne auf dem nahen Gletscher<br />
Titlis. Nicht zu vergessen: die Taiwanesen.<br />
Sie bezahlen, so hört man aus gut<br />
unterrichteten Kreisen, ihre Rolex meist<br />
in bar. Und seit einigen Jahren sieht man<br />
in <strong>Luzern</strong> auch immer mehr Inder. Sie<br />
entdecken die Urschweiz, weil Bombays<br />
Filmcrews die unvergleichliche Alpen-<br />
Szenerie als wunderbaren Hintergrund<br />
für Bollywoods Schmachtfetzen lieben.<br />
Und so sind sie heute alle gleichzeitig da.<br />
Von überall her. Und mit jedem Budget.<br />
Die einen werden mit dem Rolls-Royce<br />
am Flughafen abgeholt und logieren im<br />
Luxushotel. Die anderen wohnen im<br />
zum Hotel umgebauten Gefängnis. Und<br />
die dritten logieren auf einem der beliebtesten<br />
Schweizer Campingplätze,<br />
gleich hinter dem Lido, einer wunderschönen<br />
Badeanstalt mit Sandstrand.<br />
Ja, und wir?<br />
Aber, aber – keine Erwähnung des<br />
deutschsprachigen Gastes? Mal ehrlich:<br />
Ohne Euch, liebe Nachbarinnen und<br />
Nachbarn, wären Schweizer Gästestatistiken<br />
ausgesprochen blutarm. Auch<br />
in <strong>Luzern</strong>. Und weil das schon immer so<br />
war, gehört Ihr bei uns zur Familie. Und<br />
nicht auf die touristische Showbühne.<br />
See und Berge.<br />
Überhaupt, dieser Vierwaldstättersee.<br />
Das ist nicht irgendein Gewässer! Über<br />
diesen See mit der eigenartigen Form –<br />
den findet jedes Kind auf jeder Schweizerkarte<br />
– gibt’s ganze Bücher voller visueller<br />
und wortreicher Poesie. Kein Wunder,
wie er da vielarmig eingebettet liegt<br />
zwischen den ersten grossen Ausläufern<br />
der Alpen! Ja, das müssen Sie gesehen<br />
haben, wenn im Tal schon die Kirschen<br />
blühen und ganz droben noch kaltes<br />
Weiss der jungen Frühlingssonne trotzt.<br />
Auf dem See ziehen stattliche Raddampfer<br />
ehrwürdig ihre Bahn, umgeben<br />
vom weiss blendenden Gewusel<br />
zahlloser kleiner Segelschiffe. Und die<br />
<strong>Luzern</strong>er Seepromenade wird zum belebtesten<br />
Ort der ganzen Stadt.<br />
Komm, lass uns spazieren gehen.<br />
Flanieren Sie dort, unter alten Kastanien,<br />
vorzugsweise an einem schönen<br />
Sonntag. Sie werden sich unwillkürlich<br />
fragen: „Ist hier irgendwas besonderes<br />
los?“ Nun, das Wetter ist schön, die Geschäfte<br />
sind – wie fast jeden Sonntag –<br />
gut-katholisch geschlossen, und ausserdem<br />
gibt es doch eh nichts Schöneres<br />
als „sehen und gesehen werden“.<br />
Schauen Sie sich also um, und geniessen<br />
Sie den Anblick: Mamis und Papis aller<br />
Nationalitäten bummeln mit ihren Kinderwagen<br />
entlang der Gehwege. Mit<br />
Rüschen herausgeputzte kleine Mädchen<br />
können nach Herzenslust umhertoben,<br />
denn Autos gibt’s hier nicht.<br />
Ball- und andere Spiele.<br />
Kaum ein Tag, an dem sie sich nicht treffen:<br />
Faltige Herren mit Käppi beäugen<br />
sich misstrauisch beim Boule. Verliebte<br />
Pärchen, ob mit 16 oder mit 76, vergessen<br />
die Welt. Und was wäre dieser ganze<br />
Laufsteg ohne die modisch-eleganten<br />
Damen von Welt mit Gemahl, Spitz und<br />
Pudel und ohne den krassen Gegensatz:<br />
die schrillen Outfits der Video-Generation?<br />
Beim Casino – natürlich hat <strong>Luzern</strong><br />
ein Casino, und selbstverständlich liegt<br />
es direkt am See, und klar sieht man von<br />
hier aus die Berggipfel – treffen sich<br />
Schwäne, Enten und alte Damen mit<br />
Brot zum Rendezvous.<br />
SWISSGUIDE | LUZERN | 9<br />
Am Nationalquai
Undauchschonmalgeselltsicheinjunger<br />
Labrador dazu, der die Bremskraft seiner<br />
Pfoten über- und die Beweglichkeit der<br />
Enten unterschätzt. Worauf er mit Karacho<br />
in den See klatscht, um sich hinterher<br />
nach Herzenslust mitten im Volk das Fell<br />
zu schütteln.<br />
Es lohnt sich also alleweil, anzuhalten und<br />
hier Eis zu essen. Vorausgesetzt, Sie ergattern<br />
auf der Terrasse vor dem Casino<br />
einen Sitzplatz – zwischen Stadtbewohnern,<br />
wild knipsenden Japanern und<br />
breiten Texanern. Und falls das nicht<br />
klappt: Mieten Sie doch ein Pedalo, die<br />
wassergängige Version des Fahrrads,<br />
und geniessen Sie die Seepromenade<br />
vom Logenplatz Ihres – hmm – darf man<br />
diese metallenen Ungetüme eigentlich<br />
Boote nennen?<br />
Vielleicht zieht es Sie danach weiter,<br />
stadtauswärts zum Verkehrshaus, dem<br />
grössten europäischen Transportmuseum.<br />
Vielleicht lassen Sie sich dort auch auf einer<br />
Bank am Seeufer nieder und nehmen<br />
dann später das Dampfschiff zum Bahnhof<br />
am anderen Seeufer. Kostet nicht viel<br />
und:wosonstgehtdasschon?Taxifahren<br />
kann doch jeder!<br />
Shopping und anderes Vergnügen.<br />
Vielleicht spazieren Sie lieber zurück ins<br />
Stadtzentrum und freuen sich angesichts<br />
der vielen Schaufenster auf den Montag:<br />
Ganz egal, ob Sie ein typisches Souvenir<br />
(hier gibt’s alles, von der geschnitzten Kuh<br />
bis zum exklusiv gebrannten Fondue-Set),<br />
eine Schweizer Uhr für 100 oder 100'000<br />
Franken, den Wein der ehemaligen<br />
Staatskellerei, kräftigen „Pflümli“ (eine<br />
Schnapssorte, welche die Innerschweizer<br />
gerne in wässrigen Kaffee mischen),<br />
einen italienischen Anzug (direkt aus<br />
Milano) oder Wanderschuhe suchen – in<br />
<strong>Luzern</strong> werden Sie fündig. Dass man hier<br />
ausserdem – Einkaufen macht hungrig –
Das KKL<br />
SWISSGUIDE | LUZERN | 11<br />
die Schweizer Küche genauso pflegt wie<br />
echt italienische Spezialitäten, und das<br />
Wiener Schnitzel so feinfühlig wie die<br />
thailändische Tom Kha Gai veredelt, ist<br />
in einer Stadt mit internationaler Kundschaft<br />
selbstverständlich.<br />
Da ist Musik drin.<br />
Kultur? Pur. In Jean Nouvels Kunst- und<br />
Kongresshaus empfangen die <strong>Luzern</strong>er<br />
regelmässig die grössten klassischen<br />
Musiker der Welt (und die Karten sind<br />
jeweils in Windeseile weg). In den vielen<br />
Clubs sind Top-DJs aus Ibiza und<br />
London Stammgäste. Und einmal pro<br />
Jahr wird die Stadt zum Irrwisch: Wenn<br />
die Fasnacht ausbricht, nehmen viele<br />
Heimweh-<strong>Luzern</strong>erinnen und -<strong>Luzern</strong>er<br />
in der ganzen Schweiz mal eben sieben<br />
Tage frei, um in den Gassen „ihrer“ Altstadt<br />
zu feiern, bis es scheint, dass selbst<br />
die Geister alter Gemäuer samt rasselnden<br />
Ketten durch die Nacht rabauken.
Zentral-Schweiz?<br />
Das lässt sich beweisen.<br />
Kommen wir zurück zu unserer Prämisse:<br />
Sie sind der liebe Gott der Touristiker. Was<br />
braucht sie denn nach den geschilderten<br />
Vorzügen noch, Ihre Stadt? Natürlich eine<br />
tolle Lage! Oder wie die Amerikaner<br />
sagen: Location, Location, Location!<br />
Wie wär’s daher mit einer guten Stunde<br />
nach Airolo im Nordtessin – via Autobahn<br />
und Seelisberg- sowie Gotthard-<br />
Tunnel? Wie mit nur einer Stunde nach<br />
Basel, zur deutschen Grenze?<br />
Und dann ist da der Flughafen Zürich,<br />
ca. 60 km von <strong>Luzern</strong>. Und letztlich erreichen<br />
Sie auch die Bundeshauptstadt<br />
Bern in einer guten Stunde, ohne Ihre<br />
Papiere zu riskieren. Ab ins Graubünden?<br />
Auch Chur ist in deutlich unter<br />
zwei Stunden zu erreichen.<br />
Soviel für die Autofahrer unter Ihnen.<br />
<strong>Luzern</strong> hat aber ausserdem einen der<br />
schönsten Schweizer Bahnhöfe, gestaltet<br />
von Santiago Calatrava. Mit Bus, Bahn<br />
oder Schiff liegt unsere Top-Destination<br />
in bequemer Ausflugsdistanz zu den<br />
schönsten Bergpanoramen, zu Gletschern,<br />
zur steilsten Zahnradbahn der<br />
Welt und zu einem Dorf, in dem dank<br />
einer Klimakuriosität Palmen wachsen.<br />
Addieren wir nun noch einen berühmten<br />
Berg – die Rigi. Goethe, Brahms und<br />
Mark Twain liebten sie gleichermassen<br />
und der Maler William Turner verewigte<br />
sie gleich drei Mal.<br />
Ohne Legenden geht’s bei so einem alteingesessenen<br />
Traumziel natürlich auch<br />
nicht. Drum also fügen wir nun etwas<br />
„Drache im Bergsee“ zu unserem Mix.<br />
Dann etwas Weltliteratur mit „hohler<br />
Gasse“ und einem Schuss „Wilhelm Tell“<br />
und viel echte Geschichte. Wir sagen<br />
nur: Rütlischwur und die Urkantone Uri,<br />
Schwyz und Unterwalden.<br />
Die ideale<br />
Ferienregion:<br />
Wenn es sie nicht gäbe, man müsste<br />
sie erfinden.<br />
Und so müssen wir sie also nicht<br />
mehr kreieren, diese ideale Schweizer<br />
Feriendestination. Mit <strong>Luzern</strong> und der<br />
Innerschweiz ist sie schon erfahrbare<br />
Wahrheit. Manch einer hatte in dieser<br />
Region seinen Lebensmittelpunkt.<br />
Franz Beckenbauer wohnte ganz in der<br />
Nähe. Boris Becker ebenfalls. Und auch<br />
Flöten-Maestro James Galway weiss<br />
bestimmt, warum er mit seinen Liebsten<br />
ausgerechnet an den Gestaden des<br />
Vierwaldstättersees wohnt.
Aussicht auf Pilatus und Vierwaldstättersee<br />
KANTON<br />
SWISSGUIDE | LUZERN | 13<br />
Blauweiss:<br />
Die Farben der Freiheit.<br />
1415 erhält <strong>Luzern</strong> von Kaiser<br />
Sigismund die Reichsfreiheit und<br />
darf Weiss tragen. Der blaue Teil<br />
des Wappens zeigt den See.<br />
Weshalb Zürich und Zug zwar<br />
in denselben Farben auftreten –<br />
allerdings diagonal und horizontal<br />
aufgeteilt – ist wahrscheinlich<br />
darauf zurückzuführen, dass<br />
man sich eben schon damals<br />
nach Schweizer Art demokratisch<br />
über die Geometrie der<br />
Beflaggung einigte.
Stadt-Delikatessen statt Touristenmenü.<br />
<strong>Luzern</strong> auf der Spur.<br />
Wohlgemerkt: Ein allgemeiner Stadtrundgang<br />
durch <strong>Luzern</strong> (Anmeldung<br />
bei: www.luzern.com) lohnt sich. Sie<br />
sehen alles und verpassen nichts. Und<br />
doch... wie wäre es mit einer Variante,<br />
bei der auch einheimische Tourismus-<br />
Profis noch etwas lernen? Bitte sehr!<br />
Beginnen wir doch gleich da, wo ein<br />
Caesar enden würde: unterm Triumphbogen<br />
1 , dem einzigen Überbleibsel<br />
des 1971 in Feuer und Flamme aufgegangenen<br />
Prachtsbahnhofs aus der<br />
Jahrhundertwende. Manche <strong>Luzern</strong>er<br />
weinten diesem Monument mehr als<br />
nur eine Träne nach. Die ganze Stadt<br />
stand still, als „öise“, unser Bahnhof<br />
unterging.<br />
So spannt sich über Ihnen nun ehrwürdiges<br />
Rund aus einer anderen Zeit.<br />
Unter sich haben Sie ehemaliges<br />
Sumpfgebiet (alles ist hier tief in den<br />
Boden gepfählt, ganz wie in Venedig).<br />
Hinter Ihnen wartet der „neue“<br />
<strong>Luzern</strong>er Bahnhof 2 (seit 1991) auf<br />
architektonisch versierte Bewunderer.<br />
Und nebenan trotzt ein scheinbar frei<br />
schwebendes Dach, erdacht von Jean<br />
Nouvel, vernunftwidrig und in grosser<br />
Eleganz der Schwerkraft: Das kann ja<br />
nur das Kunst- und Kongresshaus 3<br />
sein, in dem das Lucerne Festival endlich<br />
wieder ein adäquates Heim gefunden<br />
haben.<br />
Die Panorama-Brücke.<br />
Vor Ihnen: die Anlegestelle für die<br />
<strong>Luzern</strong>er Dampfschiffe 4 und Co.<br />
Und etwas weiter links geht’s über die<br />
Seebrücke 5 , die eher Seh-Brücke<br />
heissen sollte. Denn von hier aus<br />
erkennt man alle drei Flügel des Hotels<br />
Schweizerhof 6 auf einen Schlag.<br />
Und beachten Sie – gleich davor, direkt<br />
am See – die hübsche Kanzel 7 . Das<br />
war mal eine Anlegestelle aus Holz.<br />
Heute ist sie ein Souvenir aus Stein und<br />
erinnert an den Tag, als Wilhelm II. auf<br />
seinem Weg vom Bahnhof zum Hotel<br />
Schweizerhof keinen, aber auch wirklich<br />
keinen Schritt zu viel machen sollte.
Bahnhof <strong>Luzern</strong><br />
KULTUR<br />
SWISSGUIDE | LUZERN | 15<br />
(St)architekten am Vierwaldstättersee:<br />
Santiago Calatrava<br />
und Jean Nouvel.<br />
Früher war <strong>Luzern</strong> einfach <strong>Luzern</strong>.<br />
Mit dem Neubau des abgebrannten<br />
Bahnhofs durch Santiago<br />
Calatrava und der Eröffnung<br />
des Musentempels KKL, nach<br />
den Plänen von Jean Nouvel,<br />
ist <strong>Luzern</strong> zur architektonischen<br />
Weltstadt geworden. Drittes<br />
Meisterstück: „The Hotel“, die<br />
edle Designabsteige von Jean<br />
Nouvel.<br />
[ www.the-hotel.ch ]
KANTON<br />
Per Schaufelrad zur Tellsplatte<br />
und andere feine Ausflüge!<br />
Die Schifffahrtsgesellschaft von <strong>Luzern</strong><br />
darf von sich behaupten, erfolgreich<br />
die grösste Binnenschifffahrt Europas<br />
zu betreiben. Kein Wunder: Wer hat<br />
schon heutzutage noch fünf besterhaltene<br />
Dampfschiffe, von denen<br />
das jüngste Exemplar doch auch<br />
schon 80 Lenze zählt?<br />
Das ist doch noch Technik, die wirklich<br />
begeistert! Einmalig, wie man das<br />
Öl der Maschinen riecht, wie die Kolben<br />
der gewaltigen Dampfmaschinen<br />
schnaubend zum Leben erwachen,<br />
wie sich riesige Schaufelräder ins<br />
Wasser eingraben, als wollten sie es<br />
mit sich tragen. Planen Sie während<br />
Ihres Aufenthalts nach Möglichkeit<br />
mindestens eine kurze Rundfahrt<br />
mit einem Raddampfer ein! Sie<br />
werden es nicht bereuen.<br />
Und mit etwas Glück sind Sie dann<br />
sogar zu Gast auf der gewaltigen<br />
„Stadt <strong>Luzern</strong>“, wo Sie mit 1600<br />
anderen Passagieren ein stählernes<br />
Highlight der Industrialisierung<br />
in urschweizerischer Umgebung ge-<br />
niessen. Unsere Lieblingstour: die<br />
siebenstündige Kreuzfahrt, welche<br />
Sie bis in die hintersten Ecken des<br />
Sees führt. Gratis inbegriffen: Geschichtslektionen<br />
via Lautsprecher<br />
und grosses Staunen, dass ein Schiff<br />
wie die „Stadt <strong>Luzern</strong>“ an manchen<br />
der kleinen Anlegestellen überhaupt<br />
manövrieren kann.<br />
Kürzere Tour, Sushi Cruising, Volksmusik-Fahrt,<br />
Abendfahrt oder Frühstücks-<br />
Dampfer erwünscht? Ihnen kann geholfen<br />
werden: [ www.lakelucerne.ch ]
Wir hoffen gerne, dass Sie, liebe<br />
Leserin, lieber Leser, etwas besser zu<br />
Fuss sind als der olle Wilhelm und uns<br />
flott über die Seebrücke begleiten.<br />
Linkerhand haben Sie nun freie Sicht<br />
auf den Wasserturm und die Kapellbrücke<br />
8 . Geradeaus links – am Ende<br />
der Brücke – steht der Schwanen 9 ,<br />
Urenkel des ersten echten Touristenhotels<br />
am Platze und Namensgeber<br />
für den Schwanenplatz 10 . Und noch<br />
etwas weiter links, nun doch schon<br />
fast an der Reuss: die kleine St. Peterskapelle<br />
11 , gern gewählte Heiratskapelle<br />
lokaler Politiker.<br />
Hinter der Kapelle (spazieren Sie rechts<br />
an ihr vorbei), auf dem Kapellplatz 12 ,<br />
lag früher ein Friedhof und hier ruht<br />
anscheinend ein ganz berühmter <strong>Luzern</strong>er:<br />
der Fritschi, verewigt auf dem<br />
gleichnamigen Brunnen 13 . Und das<br />
kam so:<br />
Kapellbrücke und Wasserturm<br />
SWISSGUIDE | LUZERN | 17
Fridolin, genannt: Fritschi.<br />
Die Benediktiner, die ersten Mönche<br />
auf dem Gebiet der heutigen Hofkirche,<br />
betrieben Misswirtschaft und<br />
verramschten <strong>Luzern</strong> ans Elsässer<br />
Kloster Murbach. Von den dortigen<br />
Geistlichen sagt man, dass sie soviel<br />
Geld hatten, dass ihre Hunde Halsbänder<br />
mit Diamanten trugen! Aber<br />
auch das war wohl nicht genug:<br />
Rudolf von Habsburg kaufte im 12.<br />
Jahrhundert <strong>Luzern</strong> und Volk anlässlich<br />
einer Gant. Er starb sechs Monate<br />
später. Nun hatten die Habsburger<br />
ausgesprochen markante Zahnstellungen.<br />
Und drum hat auch der Habsburger<br />
Fridolin, kurz: Fritschi, auf dem<br />
Fritschi-Brunnen 13 kräftig gezeichnete<br />
Beisserchen.<br />
Der Fritschi, so heisst es, lebte bei der<br />
Hofkirche, und das ganz brav. Einmal<br />
im Jahr jedoch war er so richtig in Fest-<br />
laune: am Fetten Donnerstag, heute<br />
bekannt als „Schmutziger Donnerstag“<br />
(Schmutz = Fett = deftige Speisen).<br />
Und so gibt’s in der <strong>Luzern</strong>er Fasnacht<br />
noch im 21. Jahrhundert alljährlich einen<br />
neuen „Fritschivater“, sozusagen der<br />
Chef de Spectacle am Fasnachts-Donnerstag.<br />
Einige <strong>Luzern</strong>er Herren haben<br />
es sich in den vergangenen Jahren nicht<br />
wenig kosten lassen, diese erhabene<br />
Position für einmal innezuhaben.<br />
Möchtens oa Moass trinken?<br />
Verlassen wir nun den Kapellplatz.<br />
Rechterhand, durch eine Seitengasse,<br />
gelangen wir zum kleinen Sternenplatz<br />
14 . Hier ist der Stadtkeller 15 zuhause,<br />
so etwas wie das Münchner<br />
Hofbräuhaus (es gibt Massbier!), aber<br />
viel, viel kleiner. Im Sommer laufen hier<br />
Folkloreshows (fast keine Schweizer<br />
Zuschauer) und im Winter ein erstklas-<br />
Restaurant Fritschi
siges modernes Konzertprogramm<br />
(fast nur Schweizer Zuschauer). Genauso<br />
gegensätzlich präsentieren sich die<br />
Fassaden am Sternenplatz. Besonders<br />
auffällig: die knallig moderne Fasnachtsszene<br />
über dem – übrigens recht<br />
gemütlichen – Restaurant Fritschi 16<br />
.<br />
Und überhaupt: Schauen Sie auf Ihrem<br />
Stadtrundgang immer auch nach oben,<br />
denn das historische <strong>Luzern</strong> mit seinen<br />
zahlreichen Fresken und mitunter brutal<br />
konkurrierenden Baustilen findet in gewisser<br />
Weise unter Ausschluss der<br />
<strong>Luzern</strong>er Öffentlichkeit statt. Denn wer<br />
studiert schon beim täglichen Einkauf<br />
die Bilder über seinem Kopf?<br />
Wir tun’s. Doch fürs erste richten wir<br />
unseren Blick nun wieder gen Boden,<br />
denn wir gelangen via die Schlossergasse<br />
zur Eisengasse 17 – und damit<br />
zum höchsten Punkt der Altstadt. Ein<br />
kleiner Brunnen steht hier als eins der<br />
KANTON<br />
Das seltsame Kirchgewand.<br />
Es wird erzählt, dass ein Küfer aus<br />
der Eisengasse, ansässig im Wald,<br />
Holz für seine Fässer schlagen<br />
wollte. Dabei stürzte er in eine<br />
Grube und landete auf dem<br />
Rücken zweier Lindwürmer im<br />
Winterschlaf. „Ach“, dachte der<br />
arme Mann, „mit mir ist’s aus. Ich<br />
werde verhungern.“ Doch siehe<br />
da: Ab und zu regten sich die<br />
Drachen und leckten Salz vom<br />
Stein der Grube. Der Küfer tat es<br />
ihnen nach, und der Frühling zog<br />
ins Land. Die Lindwürmer erwachten<br />
und krochen aus der<br />
Grube. Und wieder jammerte der<br />
SWISSGUIDE | LUZERN | 19<br />
Küfer: „Ach, mit mir ist’s aus. Ich<br />
werde verhungern.“ Doch da liess<br />
eins der fürchterlichen Schlangentiere<br />
seinen Schwanz hinab<br />
in die Grube und der Küfer<br />
kletterte hinaus. Als Dank für<br />
die wundersame Rettung stiftete<br />
er der Kirche ein Gewand<br />
mit der Abbildung der beiden<br />
Lindwürmer.<br />
Nur eine Sage? Nachforschungen<br />
haben erst kürzlich ergeben –<br />
und das ist kein Scherz: Dieses<br />
Gewand existiert tatsächlich im<br />
Schatz der Hofkirche!
ältesten Zeugnisse einer langen Leitung:<br />
Sein Wasser kommt aus dem manchen<br />
Kilometer entfernten Kriens/Obernau.<br />
Wir wenden uns nach links, entlang der<br />
Eisengasse, kreuzen die Kapellgasse<br />
und erreichen die Furrengasse. Schauen<br />
Sie kurz nach links: Das Li Tai Pe 18<br />
ist<br />
<strong>Luzern</strong>s ältestes und immer noch empfehlenswertes<br />
Chinarestaurant, ehemals<br />
– damals hiess es noch „Dubeli“ –<br />
war es Richard Wagners Stammlokal.<br />
Biegen Sie nun nach rechts ab. Sie<br />
betreten nach wenigen Metern den<br />
Kornmarkt 19 . Hier liegt noch heute<br />
das Rathaus 20 . Hier war schon immer<br />
ein Machtzentrum und Gericht. Hier<br />
zeugen Elle und Fuss an der Wand des<br />
Rathauses von den eigenartigen Massvorstellungen<br />
früherer Zeiten. Hier tobten<br />
die Menschen, wenn am Dienstag<br />
(Markttag!) von hoher Pforte aus verkündet<br />
wurde, wer gerade wieder pleite<br />
war. „Vergüüglä“ nannte man das – und<br />
vielleicht kommt da auch's „Güüügälä“,<br />
das systematische (zu viel) Alkohol trinken,<br />
ins Spiel. Und genau hier schwang<br />
und schwingt an der Fasnacht morgens<br />
um drei der Teufel mit den Erzengeln das<br />
Tanzbein, während Unter der Egg 21<br />
(unten am Fuss der Rathaustreppe) das<br />
Volk in wilder Manie auf Eisenkessel<br />
haut. Und last but not least – im Rathaus<br />
wird auch am Fliessband geheiratet.<br />
Möchten Sie hier wohnen? Buchen Sie<br />
ein Zimmer im Magic Hotel 22 (das<br />
Hotelschild sehen Sie jetzt vor sich<br />
überm alten Torbogen, gleich neben<br />
der Brasserie Bodu) und Sie sind jeden<br />
Morgen – wie heisst es so schön? –<br />
„mittendrin statt nur dabei“.<br />
Aber weiter geht’s: Spazieren Sie diagonal<br />
über den Kornmarkt und Sie erreichen<br />
den Hirschenplatz 23 . Schau an,<br />
da steht doch glatt eine Kopie des
Unter der Egg<br />
Gänsemännchenbrunnens von Nürnberg<br />
24 . Doch schauen Sie lieber wieder<br />
hoch, über das Geschäft Vero Moda.<br />
Hier verewigt ist Petermann Fehr, der<br />
während der Schlacht von Dornach mit<br />
800 Mannen die Eidgenossen vor der<br />
Misere rettete – weshalb man ihn gerne<br />
„Kronenfresser“ nannte.<br />
Rechts unten: ein Armbrust-Schütze<br />
25 , der immer auf Sie zielt – ganz<br />
egal, wo Sie stehen. Und hinter Ihnen<br />
(an der Rössligasse) logierte vor Jahren<br />
auch Goethe 26 gerne.<br />
Wein, kein Weib, viel Gesang.<br />
Willkommen nun auf dem Weinmarkt<br />
27 . Früher war das hier so: Oben<br />
(tatsächlich etwas höher gelegen) gab’s<br />
guten Wein, unten die billigen Tropfen.<br />
Und alle fünf Jahre war das egal, wenn<br />
alle zusammen die Passionsgeschichte<br />
zur Aufführung brachten. Ein gar sittsames<br />
Bild davon sehen Sie an der Fassade<br />
SWISSGUIDE | LUZERN | 21<br />
am Kopfende des Weinmarkts. Was man<br />
da nicht sieht: Die schönsten Rollen<br />
wurden von den angesehensten Bürgern<br />
gespielt – übrigens alles Männer! Nur<br />
den Judas wollte keiner machen. Dafür<br />
verpflichtete man einen Zürcher Protestanten<br />
(Anm.: Reformierte Kirche),<br />
der den biblischen Verräter für ein grosszügiges<br />
Entgelt wohl nicht ungern gab.<br />
Einige Schritte weiter unten, linkerhand,<br />
sehen Sie erst Phänomen 28 (feine<br />
Mode) in einer historischen Apotheke,<br />
und dann das Hotel Waage, heute das<br />
Hotel Des Balances 29 . Gleich links,<br />
ganz an der Reuss, liegt noch heute der<br />
Fischmarkt. Und gleich vor dem Hotel<br />
liegt der ehemalige Richtplatz 30 . Hier<br />
winden sich, um eine Linde herum, am<br />
Boden und in Metall geritzt, die Wörter<br />
„Geburt“ und „Tod“.<br />
Nadeln gegen Hochwasser.<br />
Stehen Sie jetzt gerade vor der Linde?<br />
Gut. Links ist das „Balances“? Perfekt.
Reusswehr<br />
Gehen Sie gerade aus, bis Sie nicht<br />
mehr weiter können. Sie stehen nun<br />
Im Zöpfli 31 , wahrhaftig nicht mehr<br />
als ein kleiner Zopf, direkt am Fluss.<br />
Früher legten hier Schiffer an. Heute<br />
haben Sie beste Sicht aufs weltberühmte<br />
Nadelwehr 32 . Jede der hölzernen<br />
Planken, die Sie da vor sich<br />
sehen, kann manuell eingesetzt und<br />
abgebaut werden. Die Spezialisten, die<br />
das tun, „lüpfen“ dabei pro 3,5 Meter<br />
langer Planke mal eben 30 kg aus dem<br />
reissenden Fluss. Der Zweck: Das technisch<br />
einmalige Wehr regelt via Reduktion<br />
der Wasserabflussmenge noch<br />
heute den Wasserpegel des gesamten<br />
Vierwaldstättersees.<br />
Totentanz und Waffenkammer.<br />
Der Tod holt uns alle, so erzählen es die<br />
Bilder auf der Spreuerbrücke 33 , der<br />
zweiten, irgendwie etwas unheimlichen<br />
<strong>Luzern</strong>er Holzbrücke. Kaum zu glauben,<br />
dass gerade hier, mitten in der Reuss,
einst eine allseits beliebte Bade- und<br />
Waschanstalt 34<br />
stand. Wie hätten<br />
Sie’s denn gern gehabt: Lieber 20<br />
Minuten unter der Brause oder 40<br />
Minuten in der Wanne – inklusive Ausund<br />
Ankleiden, versteht sich!? Beides<br />
war im „Mississippi-Dampfer“, so hiess<br />
das Gebäude bei der Bevölkerung, für<br />
wenig Geld zu haben.<br />
Die andere Seite.<br />
Ob manche Soldaten vor dem Gang<br />
ins damalige Zeughaus 35 (heute das<br />
Historische Museum) ennet der Brücke<br />
extra badeten? Wir hegen sanfte Zweifel,<br />
meinen aber, dass die Kombination<br />
von Waschung, Totentanz und Waffenkammer<br />
einer gewissen morbiden<br />
Logik nicht entbehrt. Sie, liebe Leserin,<br />
lieber Leser, sind aber nun endgültig<br />
am früheren Stadtrand angekommen.<br />
Hier stand einmal das Baslertor 36 , hier<br />
feilschen – unsere Schritte führen uns<br />
schon wieder stadteinwärts – jeden<br />
Samstagmorgen ab etwa 7 Uhr (Mai bis<br />
Oktober) Flohmarkt-Besucher 37 am<br />
Reussufer um den besten Preis für alte<br />
Schätzchen. Und von hier ist es auch<br />
nicht mehr allzu weit zur Jesuitenkirche<br />
38 , die Sie – immer der Reuss<br />
entlang in Richtung See – nun ganz<br />
automatisch erreichen.<br />
So geht’s nicht weiter, die <strong>Luzern</strong>er<br />
beten nicht genug!<br />
Das meinten vor einigen Jahrhunderten<br />
zumindest einige gesalbte Herren<br />
<strong>Luzern</strong>s und holten die Jesuiten als<br />
Glaubensfestiger in die Stadt. Und so –<br />
man muss ja zeigen, wer man ist – entstand<br />
die erste grosse Schweizer<br />
Barockkirche: die Jesuitenkirche 38 ,<br />
neustädtischer Gegenpol zu Machtansprüchen<br />
von Seiten der Herren der<br />
Hofkirche. Wir bewundern also gebührend<br />
die Jesuitenkirche, dazu den nebenan<br />
liegenden Ritterschen Palast 39<br />
und das Regierungsgebäude 40 ,<br />
KULTUR<br />
SWISSGUIDE | LUZERN | 23<br />
Als das Verbrechen Blüten<br />
trieb.<br />
Damals, als man Sünder noch<br />
teerte, vierteilte oder mit sonstigen<br />
einfallsreichen Methoden zu<br />
Tode brachte, standen auf den<br />
meisten Richtplätzen Linden. So<br />
auch neuerdings wieder auf dem<br />
Richtplatz zu <strong>Luzern</strong>. Dies, damit<br />
die Richter durch den süsslichen<br />
Duft der Blüten milde – oder<br />
eben lind – gestimmt werden<br />
sollten. Ein hier verkündeter<br />
Richtbrief besagt übrigens, dass<br />
man Menschen am Pranger doch<br />
bitte nur mit weichen Gegenständen<br />
bewerfen solle.
allesamt einst Teil des Jesuiten-Gymnasiums<br />
mit zeitweise gegen 400 Studenten.<br />
Und nebenbei schmunzeln wir über<br />
die unmittelbare Nachbarschaft des<br />
Stadttheaters 41<br />
, eindeutiges Zeugnis<br />
weltlicher <strong>Luzern</strong>er Ambitionen.<br />
Handel und Wandel:<br />
Per Schiff nach Basel.<br />
Direkt vor der Kirche 42 trafen sich früher<br />
die Oberwässerer mit ihren grossen<br />
Nauen vom Vierwaldstättersee und die<br />
Niederwässerer mit ihren flussgängigen<br />
kleineren Booten. Alles, was nach Basel<br />
sollte, wurde hier umgeladen. 24 Stunden<br />
später erreichten die Flusskapitäne<br />
bereits Basel und verkauften dort gleich<br />
ihre Ladung samt Boot. Zurück in <strong>Luzern</strong><br />
kaufte man sich dann einfach ein<br />
neues Schiff bei den lokalen Bootsbauern.<br />
Heute ist die Reuss nicht mehr<br />
durchgehend schiffbar. Und vielleicht<br />
ist das auch gut so. Der dunkle Fluss hat<br />
trügerische Unterströmungen. Lassen<br />
Sie deshalb das Baden gerade im <strong>Luzern</strong>er<br />
Bereich tunlichst sein!<br />
Viel sicherer: Spazieren Sie Richtung<br />
Kapellbrücke und Wasserturm 8 .<br />
Und – begonnen haben wir unseren<br />
Bummel ja mit der Erinnerung an einen<br />
Brand – noch einmal stehen Sie an<br />
einem Ort mit feuriger Vergangenheit:<br />
Die ganze Brücke, mit Ausnahme der<br />
Brückenköpfe und des Turms, ging<br />
1993 in Flammen auf – und mit ihr gingen<br />
viele der 110 dreieckigen Giebel-<br />
Gemälde verloren. Natürlich baute man<br />
die Schöne wieder auf! Und sei es<br />
nur, damit Sie mit leichtem Schaudern<br />
den Stein des Wasserturms – ehemals<br />
Diebenturm genannt – passieren können,<br />
der als Wachtturm und Verlies<br />
auch eine arge Folterkammer war.<br />
Es hätte sich wohl damals niemand<br />
gedacht, dass Turm und Brücke sich einst<br />
zum beliebtesten <strong>Luzern</strong>er Postkarten-<br />
motiv mausern könnten – zumal die<br />
ganze Befestigung, ein Bollwerk gegen<br />
räuberische Angriff von der Seeseite,<br />
einst bis zur Hofkirche reichte und dann<br />
Stück für Stück abgerissen wurde. Nur<br />
der nachdrückliche Einsatz einiger englischer<br />
Touristen verhinderte schliesslich<br />
im 19. Jahrhundert, dass auch noch die<br />
Kapellbrücke verschrottet wurde!<br />
Ein Abstecher, den Sie einplanen<br />
sollten.<br />
Apropos Hofkirche 43 : Mittlerweile<br />
haben Sie die Kapellbrücke überquert<br />
und kreuzen nun Ihren eigenen Pfad auf<br />
dem Weg zu den wohl berühmtesten<br />
<strong>Luzern</strong>er Sehenswürdigkeiten.<br />
Haben Sie für heute genug? Setzen Sie<br />
sich irgendwo auf ein Bier an die Reuss.<br />
Im Sommer ist hier die Showmeile 44<br />
der Stadt. Schöne Mädchen, schöne<br />
Jungs, wilde Kinder, ältere Pärchen und<br />
feine Pinkel auf zwei Beinen und vier
Blick auf die Jesuitenkirche<br />
SWISSGUIDE | LUZERN | 25<br />
Pfoten geben sich hier ein Stelldichein.<br />
Dazwischen: Sie! Nicht Ihr Ding? Flanieren<br />
Sie entlang des Schweizerhofquais,<br />
vorbei am Eingang zur Altstadt.<br />
Auf geht’s zu den schlanken Spitztürmen<br />
der ehrwürdigen Hofkirche, vor 1000<br />
Jahren klösterliches Machtzentrum, später<br />
Speerspitze habsburgischer Machtansprüche.<br />
Gotische Türme, barocke<br />
Elemente und eine Renaissance-Fassade<br />
feiern hier fröhliches Beisammensein.<br />
In der Kirche selbst herrscht friedliche<br />
Strenge. Doch auch ohne Blick in <strong>Luzern</strong>s<br />
katholische Vergangenheit lohnt<br />
es sich, die 69 Stufen hin zur Kirche zu<br />
erklimmen:<br />
Drehen Sie sich dann um zur Stadt, und<br />
schon geniessen Sie einen herrschaftlichen<br />
Ausblick über den Schweizerhofquai<br />
45 . Wahrlich, die alten Mönche<br />
wussten um die Macht erhöhter Position!<br />
Spazieren Sie nun hinter die Kirche<br />
und durch den Friedhof 46 mit seinen
Bourbaki Panorama<br />
schattigen Laubengängen zum Zinggentor.<br />
Hinaus geht’s aus der eng ummauerten<br />
Kirchenwelt!<br />
Folgen Sie am Fuss des Hügels – bei<br />
der ersten grossen Keuzung – der Weystrasse.<br />
So gelangen Sie nach einigen<br />
Minuten zum Bourbaki Panorama 47 .<br />
Das sechzehneckige, kürzlich modernisierte<br />
Gebäude birgt nicht nur eine<br />
Bibliothek, ein Kino und ein Café, sondern<br />
auch einen einmaligen Schatz:<br />
Edouard Castres etwa 110 Meter langes<br />
Rundgemälde mit seinen vielen 3D-Elementen<br />
versetzt Sie ins Jahr 1870/71. Es<br />
ist die Zeit des Deutsch-Französischen<br />
Krieges und die geschlagene Bourbaki-<br />
Armee wird bei ihrem Grenzübergang<br />
in die Schweiz entwaffnet und vom<br />
Roten Kreuz versorgt. Weltweit haben<br />
nur ganz wenige solcher Panoramabilder<br />
den Sturm der Zeit überlebt.<br />
<strong>Luzern</strong> hat gut daran getan, dieses
Kunstwerk vor einigen Jahren vor<br />
dem Zerfall zu retten. Nun aber zum<br />
Herzstück unseres zweiten Bummels!<br />
Vielleicht 100 Meter trennen Sie jetzt<br />
von <strong>Luzern</strong>s vielleicht berühmtester<br />
Sehenswürdigkeit: Willkommen am berühmten<br />
Löwendenkmal 48 , noch ein<br />
grosses Zeugnis eidgenössischer Militärgeschichte.<br />
Hier erinnert der sterbende<br />
Löwe – riesenhaft in den Fels<br />
gehauen und majestätisch dahingestreckt<br />
über einem modrigen Weiher –<br />
ans üble Ende von 800 Schweizergardisten.<br />
Am 10. August 1792 wurden<br />
sie – Sturm der Pariser Tuilerien! – vom<br />
revolutionären Mob buchstäblich in<br />
Stücke gehauen.<br />
Und so das Gerücht stimmt, fand auch<br />
der Bildhauer des Werks ein schauerliches<br />
Ende. Er soll nach Fertigstellung<br />
seines Werkes den zu langen Schwanz<br />
des Löwen bemerkt und in grosser Gram<br />
seinem Leben ein Ende gesetzt haben.<br />
SWISSGUIDE | LUZERN | 27
Nun, der Löwe bleibt – und mit ihm<br />
auch der direkt daneben gelegene<br />
Gletschergarten 49<br />
. Schon Baedeker<br />
widmete dieser einmaligen Sehenswürdigkeit<br />
einen Stern! Und auch Sie<br />
sollten sich dieses einzigartige Naturwunder<br />
und archäologische Kuriositäten-Kabinett<br />
im Schweizerhausstil<br />
nicht entgehen lassen.<br />
Vielleicht schmunzeln Sie ja dann beim<br />
Besuch im berühmten Spiegelsaal über<br />
den Autor dieser Zeilen, der als kleines<br />
Kind fürs Leben gern durchs gläserne<br />
Labyrinth irrte. Oder vielleicht staunen<br />
Sie lieber über das älteste Grossrelief<br />
der Schweiz? Das ist Ihre Feriengegend,<br />
der Vierwaldstättersee und das Umland<br />
aus lichter Perspektive. Das fand auch<br />
Goethe gut. Er, nie um profilierende<br />
Worte verlegen, bezeichnete das<br />
24 Quadratmeter grosse Werk als<br />
„sehenswürdigste Sache der Stadt“.<br />
Dörfs äs bitzeli meh si?<br />
Darf es noch etwas mehr sein? Spazieren<br />
Sie hinunter zum Einkaufstempel Löwencenter.<br />
Reisen Sie per Glaslift 50 (hinten,<br />
neben dem Parkhauseingang) eine Etage<br />
höher und bewundern Sie das Wey-<br />
Quartier und den Löwenplatz aus der<br />
Vogelperspektive.<br />
Hinter sich haben Sie nun übrigens<br />
einen weiteren Prachtspalast – mit Kuppel<br />
und allem, was dazugehört. Und<br />
wenn das nicht typisch schweizerisch<br />
ist: Hier residiert eine Versicherung.<br />
Fühlen Sie sich also gut beschützt und<br />
geniessen Sie auf der kleinen Aussichtskanzel<br />
51 eine Pause im Schatten<br />
knorriger Bäume. Nun geht’s auf der<br />
Fluhmattstrasse talwärts, und hoppla:<br />
da stehen Sie direkt vor einem Ausläufer<br />
von <strong>Luzern</strong>s trutziger Stadtmauer<br />
52 – oder dem, was noch von ihr<br />
übrig ist, denn einst war’s eine Ringbefestigung<br />
à la Nürnberg.
Museggmauer<br />
Unser Rundgang endet hier. Doch neun<br />
Türme stehen heute noch. Wenn Sie also<br />
tatsächlich noch fit sind, folgen Sie jetzt<br />
dem Verlauf der Mauer bergwärts. Sie<br />
können die Anlage teils auch selbst begehen<br />
und dürfen fleissig rätseln, welcher<br />
Turm wie benannt wurde. Welches ist<br />
denn nun der Dächliturm, Allenwindturm,<br />
Pulverturm, Schirmerturm, Zytturm,<br />
Wachtturm, Luegislandturm, Männliturm<br />
oder Nölliturm? Wetten, dass das auch<br />
die meisten <strong>Luzern</strong>er ohne 3D-Plan nicht<br />
auf die Reihe kriegen?<br />
Taktisch gesehen war das Bauwerk übrigens<br />
ein Fehlschlag: Zur Zeit seiner Fertigstellung<br />
im 14. Jahrhundert gab es bereits<br />
Kanonen, denen die Mauer keinesfalls<br />
widerstanden hätte. Aber als Skyline<br />
machte und macht die „Musegg“ toll<br />
was her! Das war immer so. Das ist<br />
heute so. Und es wird auch – irgendwie<br />
beruhigend – genauso sein, wenn Sie<br />
das nächste Mal nach <strong>Luzern</strong> kommen!<br />
KULTUR<br />
SWISSGUIDE | LUZERN | 29<br />
„Entdecken Sie <strong>Luzern</strong>“ mit<br />
Irène Weber.<br />
Erhellend, die Leuchtenstadt aus<br />
Irène Webers Perspektive! Zum<br />
Beispiel der gruselige Streifzug<br />
durch die Altstadtgassen, mit<br />
Sagen, Gespenstern und Scheintoten.<br />
Oder staunen Sie darüber,<br />
was Fassaden erzählen – ein<br />
Bummel entlang <strong>Luzern</strong>s kunstvollen<br />
Wandmalereien.<br />
Irène Weber<br />
Lerchenbühlstrasse 20<br />
6045 Meggen<br />
Telefon +41 41 377 41 06<br />
irene.weber@sunrise.ch
Tells Söhne.<br />
Oder warum der Apfel nicht weit vom Stamm fällt.<br />
Auch wenn der Mythos Tell mittlerweile<br />
ordentlich auf seinem Sockel wankt –<br />
standfest geblieben sind sie, die Schweizer.<br />
Die lassen sich nicht so schnell ins<br />
Vorgärtchen trampen. Auch nicht in<br />
die EU zwingen. Oder mit sich über das<br />
Bankgeheimnis diskutieren. Denn was<br />
hat man seit Tells Apfelschuss als<br />
des Schweizers höchstes Gut gehütet<br />
wie des Armbrustschützen zielgenauen<br />
Augapfel? Die Freiheit.<br />
Aber fangen wir vorne an. In der Tells-<br />
Legende lässt der habsburgische Landvogt<br />
Gessler seinen Hut auf eine Stange<br />
stecken. Diesen haben die Schweizer<br />
Untertanen jedes Mal ehrerbietig zu<br />
grüssen, wenn sie an ihm vorübergehen.<br />
Tell, ein bärtiger Armbrustschütze, verweigert<br />
den Gruss.<br />
Der drakonische Landvogt stellt den<br />
Querulanten daraufhin vor die Wahl:<br />
Entweder schiesst er einen Apfel vom<br />
Haupte seines kleinen Sohnes – oder<br />
aber Wilhelm und Walterli müssen gemeinsam<br />
sterben.<br />
Tell blieb nichts anderes übrig, als zu tun,<br />
wie ihm geheissen. Er steckte zwei Pfeile<br />
in den Köcher. Den einen legte er auf<br />
seinen Sohn an und traf mit dem berühmten<br />
Meisterschuss die Frucht mitten<br />
ins Gehäuse.<br />
Der gewiefte Gessler bemerkte natürlich,<br />
dass Tell einen zweiten Pfeil bereithielt<br />
und fragte, was er mit diesem vorhabe.<br />
Tell antwortete, dass dieser Pfeil für den<br />
Vogt bestimmt gewesen wäre, hätte er<br />
sein Kind getroffen.<br />
Daraufhin nahm Gessler den aufmüpfigen<br />
Mann in Gewahrsam und wollte ihn<br />
in seine Burg nach Küssnacht überführen.<br />
Doch auf dem Vierwaldstättersee<br />
kam plötzlich ein heftiger Sturm auf. Der<br />
einzige, der das Schiff steuern konnte,<br />
war Tell – und so entledigte man ihn unvorsichtigerweise<br />
seiner Fesseln.<br />
Unbemerkt steuerte dieser das Boot<br />
prompt nahe ans Ufer und sprang von<br />
Bord auf eine heraus ragende Felsplatte<br />
– die heutige Tellsplatte. Das<br />
Schiff mitsamt Landvogt und dessen<br />
Vasallen überliess er dem Schicksal und<br />
machte sich auf den Weg in Richtung<br />
Küssnacht, wo er in einem Hohlweg<br />
dem Tyrannen auflauerte.<br />
„Durch diese hohle Gasse muss er kommen.“,<br />
sprach Tell. Er kam. Und des Freiheitshelden<br />
zweiter Pfeil traf genauso<br />
präzise wie sein erster.<br />
Was ist vom Apfelschuss geblieben?<br />
Was macht die Schweizer so wahrhaftig<br />
wehrhaft? Weshalb brauchen wir diese<br />
uneingeschränkte Unabhängigkeit? Weil<br />
man hierzulande gerne in Ruhe gelassen<br />
wird. Man macht nicht viele Worte.
Tell und Sohn<br />
SWISSGUIDE | LUZERN | 31<br />
Man muss nicht alles kommentieren.<br />
Man will seinen Frieden. Frau und Herr<br />
Schweizer sind schon gesellig, aber erst<br />
dann, wenn man den anderen kennt,<br />
wenn man ihm trauen kann.<br />
Ja, sie sind wortkarg, diese Innerschweizer.<br />
Sie lassen sich nichts sagen<br />
und sagen auch nur selber dann etwas,<br />
wenn es wirklich was zu sagen gibt. Als<br />
würden Worte Franken kosten. Sparsamkeit<br />
ist eben eine Tugend. So wie<br />
das Schweizerkreuz: klar, einfach, perfekt.<br />
Da braucht es keine Sterne rundherum.<br />
Das trifft allerdings nicht ganz auf jeden<br />
Innerschweizer Stamm zu. Die Urner sind<br />
dann halt doch wieder etwas andersrum<br />
geschnitzt als die Schwyzer oder die<br />
Unterwaldner. Etwas neumediterraner<br />
zeigen sich die <strong>Luzern</strong>-Städter selber,<br />
wohnen sie doch schliesslich in „piccola<br />
Firenze“, obwohl gewisse Szenerien
eher an Venedig erinnern. Sie hauen<br />
gerne an der Fasnacht auf den Putz. Sie<br />
sind Herdentiere und feiern in Cliquen.<br />
Aber: Auch sie würden nirgends anders<br />
wohnen als in der Herzkammer des<br />
kleinen Landes mit der grossen Eigenständigkeit.<br />
Denn hier darf spätestens seit dem<br />
Rütlischwur jeder seine Meinung sagen,<br />
man stimmt in einigen Kantonen noch<br />
offen ab und steht wortwörtlich dazu.<br />
Hinterher werden die Meinungsverschiedenheiten<br />
mit einem Schnaps in<br />
der Dorfbeiz geglättet. Kämpfe tragen<br />
die Schweizer Mannen im Sägemehl<br />
beim Schwingen aus. Die wahren Kräfteverhältnisse<br />
werden beim Steinstossen<br />
gezeigt. Und damit ausserhelvetische<br />
Gäste gar nicht erst die Chance bekommen,<br />
mitzuspielen, hat man das Jassen<br />
(Kartenspiel) und das Hornussen (nicht<br />
zu erklärende Schweizer Sportart) erfunden.<br />
So einfach ist das.<br />
Und deshalb steht man Neuem immer<br />
erst mal sehr skeptisch gegenüber.<br />
Abwarten, was die andern machen, und<br />
dann entscheiden. Auch wenn das 100<br />
Jahre dauern sollte. Schliesslich hat Tell<br />
auch die Zeit überdauert.<br />
Doch trotz dieser sprichwörtlichen<br />
Abwehrhaltung ist die Sage um den<br />
helvetischen Freiheitskämpfer bezeichnenderweise<br />
das vielleicht erste europäische<br />
Gemeinschaftswerk überhaupt:<br />
Ein Schweizer erschiesst einen Österreicher<br />
und ein Deutscher schreibt darüber.<br />
Tell, Gessler, Schiller – sie machten<br />
aus der Schweiz einen weltweiten<br />
Bestseller.<br />
Danke für die Mithilfe, liebe Nachbarn!
<strong>Luzern</strong> bei Nacht<br />
Die Traumstrasse<br />
Richtung Süden.<br />
Oder: Tells Stationen.<br />
Als 1865 die Axenstrasse eröffnet<br />
wurde, war sie mit einem Schlag die<br />
Sehenswürdigkeit auf dem Weg in den<br />
Süden und wurde als schönste Strasse<br />
Europas bezeichnet. Mit technischen<br />
Wunderwerken wie Tunnels, Galerien<br />
und Brücken nur so gespickt, fügt sie<br />
sich dem Gelände fast schon unwirklich<br />
malerisch ein. Die geschichtsträchtige<br />
Route führt in sanften Serpentinen<br />
den Vierwaldstätter- und Urnersee<br />
entlang, dabei immer wieder neue und<br />
unerwartete Ausblicke eröffnend. Ein<br />
kurzer Halt bei der Tellsplatte ist für<br />
Schweizreisende ein Muss! Die Axenstrasse<br />
ist schlicht noch heute einer<br />
der schönsten Wege, um dem Schweizer<br />
Nationalhelden Wilhelm Tell und<br />
der wilden Urner Natur auf die Spur zu<br />
kommen.<br />
KULTUR<br />
SWISSGUIDE | LUZERN | 33<br />
Apfelschuss live:<br />
Tells Armbrustwerkstatt.<br />
Selber Nationalheld spielen? Das<br />
geht in der historischen Armbrustwerkstatt<br />
von Sepp Steiner in Vitznau.<br />
Er selber sieht genauso aus wie<br />
sein streitbares Vorbild. Sie erleben<br />
hautnah, wie eine Armbrust entsteht<br />
und können sich persönlich<br />
im Armbrustschiessen versuchen.<br />
Historische Armbrustwerkstatt des<br />
14. Jahrhunderts, Schiffstation<br />
6354 Vitznau<br />
Telefon +41 79 414 63 19<br />
steiner.tell@bluewin.ch<br />
[ www.armbrustwerkstatt.ch ]
Auch Katzenstrecker<br />
können tierliebend<br />
sein.<br />
Berner sind „Mutzen“, Basler nennt man<br />
„Bebbi“, Zürcher heissen im Volksmund<br />
„Hegel“. Und die <strong>Luzern</strong>er werden<br />
„Chatzestrecker“ genannt. Eine wenig<br />
liebevolle Bezeichnung, die aber nichts<br />
damit zu tun hat, dass die <strong>Luzern</strong>er ihre<br />
Katzen auch tatsächlich langziehen. Der<br />
Name soll noch aus der Zeit stammen, in<br />
der die frommen Städter die Hügelkette<br />
„Chatzestrick“ überqueren mussten, um<br />
zum Wallfahrtsziel Einsiedeln zu gelangen.<br />
Garantiert vegetarisch: die süsse<br />
Version von Bachmann.<br />
Bachmann
<strong>Luzern</strong> ist immer heiter!<br />
Trotz gelegentlicher Regenschauer.<br />
Hartnäckig hält sich das Gerücht, in<br />
<strong>Luzern</strong> gäbe es mehr Regen als anderswo.<br />
Ja, ist’s denn wichtig? Es<br />
gibt doch gar kein schlechtes Wetter,<br />
wenn man derweil etwas zu lachen<br />
hat. Und dafür sorgt seit langem der<br />
auch in Deutschland allseits beliebte<br />
<strong>Luzern</strong>er Emil Steinberger.<br />
Emil? Kennt jeder. Wer nun wissen<br />
möchte, wie das denn früher so war, als<br />
Emil noch nicht so berühmt war, besuche<br />
www.emil.ch. und klicke dort auf „Über<br />
Emil“ und dann auf „Vita“. Da gibt’s<br />
eine kleine und eine grosse Biografie<br />
des berühmtesten <strong>Luzern</strong>ers unserer<br />
Zeit. Wir wollten für den <strong><strong>Swiss</strong>Guide</strong><br />
<strong>Luzern</strong> aber manches noch ein bisschen<br />
genauer erkunden. Emil Steinberger gab<br />
uns die Ehre. Das Interview:<br />
Die <strong>Deka</strong>-Redaktion: Wie viel vom<br />
Charakter der <strong>Luzern</strong>er steckt denn in<br />
der Figur Emil?<br />
Emil Steinberger: Ganz sicher mal der<br />
<strong>Luzern</strong>er Dialekt, der zu meinem Erstaunen<br />
für viele Schweizer eine Entdeckung<br />
war. Und in dieser Sprache, in<br />
deren Langsamkeit, komplizierten Satzkonstruktionen<br />
liegt auch schon etwas<br />
vom <strong>Luzern</strong>er Charakter drin. Der <strong>Luzern</strong>er<br />
erreicht sein Ziel eher auf<br />
Umwegen, als offen, mit harten geschäftlichen,<br />
aber gut argumentierten<br />
Eigenschaften zu funktionieren.<br />
Wie ist das, wenn der Herr Steinberger<br />
den Emil – zum Beispiel via Fernsehen –<br />
auf der Bühne sieht?<br />
Inzwischen habe ich mich an meine<br />
Darstellung gewöhnt. In den Anfängen<br />
schaute ich halbwegs weg, und doch<br />
wieder guckte ich auf den Bildschirm<br />
zwischendurch, wollte die Wirkung doch<br />
auch miterleben. Heute, bei Arbeiten<br />
im Studio, beim Sichten des Materials,<br />
verbringen wir mit den Technikern<br />
SWISSGUIDE | LUZERN | 35<br />
Emil Steinberger
zusammen unterhaltsame Minuten. Heute<br />
staune ich oft über meine Einfälle und<br />
was ich da früher alles für komische Sätze<br />
hatte zusammenschreiben können.<br />
Emil brachte erst als <strong>Luzern</strong>er die Schweiz<br />
und dann als Schweizer ganz Deutschland<br />
zum Lachen. 1987 war Schluss.<br />
Aber schau mal einer an: Da steht doch<br />
der Emil Steinberger seit 1999 wieder<br />
mit „Kabarettistischen Lesungen“ auf<br />
der Bühne. Keine neuerliche Müdigkeit<br />
in Sicht?<br />
Mein jetziges Programm „Drei Engel“<br />
beinhaltet 15 Minuten Lesen und 85<br />
Minuten gute Geschichten erzählen. Auf<br />
diese Form bin ich nur gekommen, weil<br />
man bei der Buchveröffentlichung meines<br />
ersten Buches „Wahre Lügengeschichten“<br />
eine Lesung in einer Buchhandlung<br />
wünschte. Heute macht mir<br />
diese Art von Vortrag viel Spass, weil die<br />
Leute viel lachen können.<br />
Wie kam es eigentlich zur ersten schweizerisch-deutschen<br />
Grenzüberschreitung?<br />
Das war 1971. Das Süddeutsche Fernsehen<br />
Stuttgart sandte eines Tages zwei<br />
„Spione“ (sprich Unterhaltungschefs)<br />
nach Basel ins Theater Fauteuil, wo ich<br />
gerade gastierte. Sie konnten mich<br />
überzeugen, einen Kurzauftritt in hochdeutscher<br />
Sprache zu machen. Ein sofortiger<br />
Erfolg. Darauf kamen Anfragen<br />
von überall. Der Ansturm war fast nicht<br />
zu bewältigen.<br />
War es schwierig, den eidgenössischen<br />
Humor ins Hochdeutsche zu transportieren?<br />
Versteht Deutschland Emil? Versteht<br />
Emil Deutschland?<br />
Ja, das Umschreiben, vor allem aber das<br />
Vortragen in Schweizer-Hochdeutsch<br />
war gar nicht so einfach. Sätze in Hochdeutsch<br />
haben einen anderen Rhythmus<br />
als in Dialekt, Mimik und Gesten<br />
mussten sich anpassen. Die ersten 5<br />
Vorstellungen waren für mich grausam,<br />
bis ich den hochdeutschen Text fliessend<br />
reden konnte. Den Dialekt versteht<br />
man in Deutschland nicht, auch<br />
nicht in Bayern. Ich verstehe die<br />
Deutschen gut, weil sie an den genau<br />
gleichen Stellen lachen wie in der<br />
Schweiz. Wer sucht denn da immer<br />
Unterschiede?<br />
Und – wie gross sind die Unterschiede<br />
bezüglich Publikum denn tatsächlich?<br />
Man hört ja immer mal wieder,<br />
Deutschland sei in Sachen Lachen so<br />
spontan wie die Schweiz reserviert. Ja,<br />
und was heisst das nun?<br />
Deutsche Künstler lieben Auftritte in<br />
der Schweiz, weil wir ein sehr aufmerksames<br />
und gut orientiertes Publikum<br />
sind, wir haben überraschenderweise<br />
sehr viel Einblick in die deutsche Politik,<br />
wir sind orientiert, was im Nachbarland
passiert. Umgekehrt viel, viel weniger.<br />
(Meine Nummern haben natürlich keinen<br />
aktuellen politischen Inhalt.) Jede<br />
Pointe, jede Feinheit in meinem Programm<br />
bekommt den gleichen Lacher<br />
in Deutschland wie in der Schweiz. Dies<br />
so auch in französischer Sprache! Man<br />
hat Emil-Nummern sogar ins Griechische,<br />
Tschechische und Englische<br />
übersetzt – es funktioniert immer.<br />
Sie sind ja nicht nur aus <strong>Luzern</strong>, sondern<br />
auch <strong>Luzern</strong>er Geschäftsmann.<br />
Viele Jahre lang haben Sie erfolgreich<br />
das Kleintheater und dazu gleich zwei<br />
<strong>Luzern</strong>er Kinos geführt. Und das neben<br />
all der Theaterarbeit!?<br />
Da fragen wir uns doch zum Schluss:<br />
Was würde der Bühnen-Emil <strong>Luzern</strong>s<br />
deutschen Gästen nahelegen? Was der<br />
Kultur-Unternehmer Steinberger? Und<br />
was der ganz private Herr Steinberger?<br />
Der Bühnen-Emil würde den deutschen<br />
Touristen sagen, sie sollen mal die alten<br />
Raddampfer auf dem See studieren<br />
und sich fragen, wieso so ein Schiff vorwärts<br />
fährt.<br />
Weil die Schaufeln das Wasser zurückstossen<br />
bis ans Ufer, die Wellen, die<br />
zurückkommen, dann das Schiff mitnehmen,<br />
oder weil die Schaufelräder<br />
Wasser emporschaufeln und beim Drehpunkt<br />
oben... (bitte weiter erfinden ...)<br />
Der Kultur-Unternehmer Steinberger<br />
möchte den Gästen nahelegen, sich<br />
das gedruckte <strong>Luzern</strong>er Kulturprogramm<br />
(falls es das gibt) zu abonnieren und<br />
3-mal im Jahr ein 3-tägiges Kultur-Event<br />
Programmweekend in <strong>Luzern</strong> im Kalender<br />
einzutragen, das auch ein paar<br />
Wanderungen in der Zentralschweiz<br />
beinhalten dürfte.<br />
SWISSGUIDE | LUZERN | 37<br />
Der private Steinberger setzt seine<br />
Touristen an einem schönen Tag auf<br />
den Pilatus und dann soll jeder mal<br />
zuerst staunen über das, was er sieht,<br />
und dann nachdenken, wie vor Hunderten<br />
von Millionen Jahren so eine Landschaft<br />
hat entstehen können – Dann<br />
gibt’s einen Kaffee Luz und jeder fährt<br />
dann glücklich beeindruckt wieder nach<br />
Hause – zur Arbeit.<br />
Herzlichen Dank fürs Interview!
Na denn Prost:<br />
Innerschweizer Schnapsideen.<br />
Schweizer Küche? Da denken Sie<br />
sofort an Fondue. Falsch: Älplermagronen<br />
heisst die Innerschweizer<br />
Urspeise schlechthin!<br />
Ihre Entstehung verdankt sie den Säumern<br />
und Söldnern, die von der anderen<br />
Seite des Gotthards neue kulinarische<br />
Gewohnheiten importierten. So auch die<br />
Makkaroni oder Maccheroni – oder eben<br />
Magronen. Natürlich wurden die Pasta<br />
helvetisiert und man scheibelte herzhaft<br />
rein, was sonst noch schmeckte: Zwiebeln,<br />
Käse, Kartoffeln. Unbedingt einmal<br />
versuchen, zum Beispiel auf der Alp<br />
Gschwend ob Hergiswil!<br />
So weit, so lecker. Aber wussten Sie auch,<br />
dass Pêche Melba nicht aus irgendeinem<br />
frankofonen exotischen Land jenseits<br />
des Äquators stammt? Die süsse Herrlichkeit<br />
soll in der Innerschweiz erfunden<br />
worden sein. Der Walliser César Ritz,<br />
Direktor des 1871 erbauten „Grand Hotel<br />
National“ in <strong>Luzern</strong>, holte als Partner<br />
Georges Auguste Escoffier ins Haus. Der<br />
berühmte Koch kreierte für Berühmtheiten<br />
immer wieder eigene Rezepte. Das<br />
tat er auch, als die australische Opern-<br />
sängerin Nellie Melba <strong>Luzern</strong> besuchte.<br />
Eine andere Quelle besagt, dass der Diva<br />
zu Ehren ein Empfang im Londoner<br />
Savoy-Hotel gegeben wurde. Der Chefkoch<br />
erfand zu diesem Anlass eine neue<br />
Süssspeise. Gnädig gab die Primadonna<br />
die Erlaubnis dazu, ihren Namen zu verwenden.<br />
Eine wahre Schnapsidee hatten dagegen<br />
die Innerschweizer, als es darum ging,<br />
die damals erlassenen Brenn- und Trinkverbote<br />
zu umgehen. Um die Polizisten<br />
zu täuschen, versteckten die Entlebucher<br />
den Schnaps ganz einfach im Kaffee. Als<br />
„Kafi fertig“ oder „Kafi Luz“ bestellt<br />
man ihn heute wohlriechend – und<br />
legal – im Glas. Weshalb nicht in der<br />
Tasse? Was ein richtiger <strong>Luzern</strong>er Kafi ist,<br />
hat nur dann das richtige Mass an Hochprozentigem<br />
drin, wenn man durch ihn<br />
hindurch Zeitung lesen kann!<br />
[ www.alpgschwaend.ch ]
Eine Stadt bebt:<br />
<strong>Luzern</strong>er Fasnacht.<br />
Manche Entscheidungen sind nicht<br />
Humba und schon gar nicht Täteräää<br />
und also auch nicht lustig. Zum<br />
Beispiel die, in einem <strong>Luzern</strong>er Reiseführer<br />
nur ein kleines Kapitel über<br />
die ohrenbetäubende, sinnerschütternde<br />
Fasnacht zu integrieren.<br />
Aber die <strong>Luzern</strong>er Fasnacht ist eh anders<br />
als alles andere. Sie wird in der ganzen<br />
Schweiz entweder müde kopiert oder<br />
mit Stirnrunzeln als einigermassen bescheuert<br />
abgehakt.<br />
Und da wir eh grad Klartext schreiben:<br />
Es gibt überhaupt nur eine Schweizer<br />
Fasnacht von vergleichbarem Format.<br />
Und die ist in Basel, viel weniger chaotisch<br />
– und wohlweislich an einem anderen<br />
Termin. In diesem Sinne:<br />
Wahnsinn mit Methode.<br />
Wenn am Schmutzigen Donnerstag<br />
Bruder Fritschi mit seinen Begleitern<br />
morgens um 5 Uhr auf den Fritschibrunnen<br />
auf dem Kapellplatz steigt und<br />
der noch ruhig sich zurückhaltenden<br />
Menschenmenge auf dem Kornmarkt<br />
zuwinkt und mit dem Urknall die Fasnacht<br />
eröffnet, verwandelt sich die Leuchtenstadt<br />
an der Reuss in einen brodelnden<br />
Hexenkessel.<br />
Hunderte von Guggenmusikern blasen<br />
und schränzen aus Leibeskräften oder<br />
schlagen auf die Trommeln und Pauken.<br />
In allen Gassen der Altstadt beginnt es<br />
zu rumoren und schmettern, und über<br />
die Brücken ziehen die Gruppen in den<br />
buntesten Farben und Gewändern.<br />
Auf dem Kornmarkt beginnen Fasnächtler<br />
jeden Alters zu tanzen und<br />
hüpfen, zu wippen und klatschen. Das<br />
wilde ekstatische Drehen und Wogen<br />
hört nicht auf, bis der Aschermittwoch<br />
und die beginnende Fastenzeit wieder<br />
alle zur Ruhe bringt!<br />
SWISSGUIDE | LUZERN | 39<br />
Sieben fette Tage.<br />
Der Schmutzige Donnerstag hat seinen<br />
Namen übrigens nicht, weil es damals<br />
dreckig zu und herging. Sondern vom<br />
Fett, denn Fett hiess damals Schmutz. In<br />
alter Zeit durfte auf den Bauernhöfen<br />
die „Metzgete“ im ausgehenden Winter<br />
nicht fehlen. Zu den fetten Würsten gab<br />
es zum Nachtisch jeweils Ziegerkrapfen,<br />
Schenkeli und „Chneublätze“ (Fasnachtsküechli)<br />
– sehr kalorienreiche Kost, um<br />
Reserven für die kommende Fastenzeit<br />
anzulegen.<br />
Das Beste, was wir Ihnen zu jener einen<br />
<strong>Luzern</strong>er Woche zu bieten haben, in der<br />
diese Stadt förmlich durchdreht, ist<br />
daher die Empfehlung „Miterleben!“.
Komfortables Gipfelstürmen:<br />
Rigi, Pilatus, Titlis.<br />
Über allen Gipfeln ist Ruh? Das mag<br />
schon sein, aber auf den Gipfeln der<br />
Urschweiz geht’s seit vielen Jahrzehnten<br />
hoch her. Vielleicht, weil<br />
die Schweizer so gerne Bergbahnen<br />
bauen?<br />
Drei Bahnen führen auf die Rigi. Zwei –<br />
eine davon als steilste Zahnradbahn der<br />
Welt – auf den Pilatus. Und auch auf den<br />
Gletscher Titlis ob Engelberg gelangen<br />
Sie nur durch mehrfaches Umsteigen.<br />
Macht Spass und bringt Sie bei fast<br />
jedem Wetter über die Nebelgrenze.<br />
Hoher Sonnenschutzfaktor dringend<br />
empfohlen. Noch mehr hohe Berge in<br />
Kurzdistanz? Sommerskifahren? Höhenwanderungen?<br />
Wintersport total? Übernachten<br />
auf Alpengipfeln? Fragen Sie<br />
die freundlichen Spezialisten von <strong>Luzern</strong><br />
Tourismus:<br />
[ www.luzern.com ]<br />
Aussicht von der Rigi
KANTON<br />
Geistliche gegen Geister:<br />
Die Pilatussage.<br />
Seit dem 15. Jahrhundert erzählt man<br />
sich, Kaiser Tiberius habe Pilatus zur<br />
Strafe für die Verurteilung Christi in<br />
Ketten legen lassen, worauf dieser<br />
selber Hand an sich gelegt habe.<br />
Man habe den Leichnam in den Tiber<br />
geworfen, doch der Fluss lehnte sich<br />
mit grossen Wasserfluten dagegen<br />
auf. Daher sei die Leiche wieder heraufgeholt<br />
und in der Rhone versenkt<br />
worden. Aber auch dort trieb der<br />
Geist des Verdammten sein Unwesen.<br />
Darauf beschloss man, Pontius Pilatus<br />
im abgelegenen Seelein auf der Ober-<br />
alp am Pilatus zu versenken. Hier nun<br />
gab er wenigstens einigermassen<br />
Ruhe: Nur alljährlich am Karfreitag<br />
liess er sich während der Passion auf<br />
einem Stuhl in der Mitte des Pilatussees<br />
blicken – mit wallendem, taubengrauem<br />
Haar und in purpurnem<br />
Richterornat, seine blutigen Hände<br />
waschend.<br />
1585 stieg der Pfarrer von <strong>Luzern</strong> mit<br />
einer mutigen Schar von Bürgern auf<br />
den Pilatus, um den Geist endgültig<br />
herauszufordern. Sie warfen Steine in<br />
den Pilatussee, wühlten das Wasser<br />
SWISSGUIDE | LUZERN | 41<br />
auf, wateten hindurch – doch der Geist<br />
reagierte nicht: Der Bann war offensichtlich<br />
gebrochen.<br />
Um ganz sicher zu sein, dass der Geist<br />
des Pontius Pilatus auch seine gewitterbringende<br />
Aktivität einstellte, grub<br />
man 1594 den Teich auf der Oberalp<br />
ab und legte ihn trocken. Erst 400<br />
Jahre später, 1980, wagte man es,<br />
den Damm wieder zu schliessen. Der<br />
stille See ist heute wieder zum Leben<br />
erwacht. Und der Geist des Pontius<br />
Pilatus ruht offenbar in Frieden.
Glasklarer Grund für einen Abstecher:<br />
Die Glasi Hergiswil.<br />
Etwas ausserhalb <strong>Luzern</strong>s liegt Murano.<br />
Das schweizerische! Die Glashütte Hergiswil<br />
am Vierwaldstättersee stellt seit<br />
1817 zerbrechliche Wunderwerke her.<br />
1975 hätte sie geschlossen werden<br />
sollen – der Anschluss an die neue Technik<br />
war verpasst und die automatische<br />
Glasproduktion im Ausland drängte<br />
die damaligen Besitzer aus dem Wettbewerb.<br />
Die Glasi-Lüüt, die Gemeinde Hergiswil<br />
und der Privatmann Roberto Niederer<br />
retteten die traditionsreiche Glashütte<br />
vor dem Aus. Zusammen mit über 100<br />
Glasi-Mitarbeitern führt sein Sohn heute<br />
das Werk erfolgreich weiter.<br />
Im hauseigenen Museum – Eintritt kostenlos<br />
– wird die Geschichte der Glasi<br />
und des Glases in einer eindrücklichen<br />
Inszenierung gezeigt. Tipp: Glaswaren<br />
zum erschwinglichen Preis im Zweitwahl-Laden!<br />
[ www.glasi.ch ]
KULTUR<br />
Der Eid der Eidgenossen.<br />
„Brüder, im Namen Gottes stehen<br />
wir hier und reichen einander die<br />
Hände. Ein Wille, ein Ziel einigt uns:<br />
Frei wollen wir sein! In tiefster Not<br />
versprechen wir, einander zu helfen,<br />
im Kampfe gegen die Vögte zusammenzustehen<br />
und uns vor keiner<br />
Gewalt zu beugen. Ist einer unter<br />
euch, der nicht bereit ist, sein Leben,<br />
sein Gut und sein Blut zu opfern,<br />
so verlasse er den Kreis!“ Keiner<br />
regte sich, alle schwiegen. Da sprach<br />
Stauffacher mit feierlichem Ernste<br />
das Gelöbnis: „So erhebet, meine<br />
Freunde von Uri, Schwyz und Unterwalden,<br />
eure Hand zum Schwure!<br />
Der dreieinige Gott sei Zeuge, dass<br />
wir beschlossen haben, unsere<br />
Freiheit gegen jede fremde Macht<br />
und Gewalt zu schützen für uns<br />
und unsere Kinder!“ Wie ein heiliger<br />
Chor erklang der Schwur in der<br />
stillen Nacht: „Wir geloben es.“ Die<br />
Hände senkten sich, und in das versunkene<br />
Schweigen sprach Walter<br />
Fürst andächtig wie ein Gebet die<br />
Worte: „Gott sei mit euch und<br />
eurem Bunde, meine Eidgenossen!“<br />
So geschehen 1291 auf dem Rütli,<br />
dem Geburtsort der Schweiz.<br />
SWISSGUIDE | LUZERN | 43
Kultur gut!<br />
Musik für Auge, Ohr und Hirn.<br />
Perfekte Komposition:<br />
Das KKL.<br />
Ein Meisterwerk auf drei Ebenen:<br />
Architektonisch, akustisch, musikalisch.<br />
Jean Nouvel hat <strong>Luzern</strong> im Jahr 2000 ein<br />
neues Wahrzeichen verpasst, das mit seinen<br />
vielseitigen Qualitäten in die ganze<br />
Welt hinausstrahlt. Mit dem Lucerne<br />
Festival ist die Leuchtenstadt in die Weltliga<br />
der klassischen Musik aufgestiegen.<br />
Wer ein Konzert im KKL geniessen kann,<br />
nimmt ein besonderes Ohr voll <strong>Luzern</strong><br />
mit nach Hause.<br />
[ www.kkl-luzern.ch ]<br />
Richtig verkehrt: Das Verkehrshaus.<br />
Weshalb Schweizer Eisenbahnen so<br />
pünktlich sind und warum die Post hierzulande<br />
garantiert immer ankommt: Im<br />
Verkehrshaus der Schweiz erfahren Sie<br />
es! Mehr als 3000 Objekte auf rund<br />
20'000 m 2 Ausstellungsfläche sind Zeugen<br />
einer im wahrsten Sinne des Wortes<br />
bewegten Schweizer Geschichte in Sachen<br />
Verkehr und Kommunikation. Kinoerlebnis<br />
in einer neuen Dimension bietet<br />
das hauseigene IMAX Filmtheater. Und<br />
im Planetarium holen Sie sich die Sterne<br />
fast direkt vom Himmel. Ein Erlebnis für<br />
die ganze Familie!<br />
[ www.verkehrshaus.ch ]<br />
Kunststücke:<br />
Die Sammlung Rosengart.<br />
Die einzigartige, ehemals private Sammlung<br />
besteht aus über 300 Werken von<br />
23 verschiedenen Künstlern der klassischen<br />
Moderne. Darunter finden sich<br />
125 Werke von Paul Klee und gegen<br />
180 Werke von Pablo Picasso. Weitere<br />
vertretene Künstler: Bonnard, Braque,<br />
Cézanne, Chagall, Dufy, Kandinsky,<br />
Laurens, Léger, Marini, Matisse, Miró,<br />
Modigliani, Monet, Pissarro, Renoir,<br />
Rouault, Seurat, Signac, Soutine, Utrillo<br />
und Vuillard.<br />
[ www.rosengart.ch ]<br />
Angela Rosengart
ZITAT<br />
Mark Twain über Ausblicke:<br />
„Es war zwölf Uhr mittags, ein windiger,<br />
wolkenloser Tag; der Boden stieg<br />
allmählich an, und die flüchtigen Augenblicke<br />
unter den abschirmenden<br />
Zweigen hervor auf blaues Wasser,<br />
winzige Segelboote und überhängende<br />
Klippen waren so bezaubernd wie<br />
flüchtige Blicke in das Traumland...“<br />
Felix Mendelssohn-Bartholdy<br />
über den Rigi:<br />
„Ich bin auf dem Rigi, weiter braucht’<br />
ich nichts zu sagen, denn Ihr kennt den<br />
Berg. Wenn nur nicht Alles so unbegreiflich<br />
schön wäre!...“<br />
Hermann Hesse über den See:<br />
„Ich war wohl fünfmal in <strong>Luzern</strong> und<br />
Vitznau und hatte den Vierwaldstättersee<br />
noch immer nicht innig begriffen<br />
und erfasst, bis ich nicht sieben<br />
Tage einsam im Ruderboot auf ihm<br />
zubrachte. Seither gehört er mir...“<br />
SWISSGUIDE | LUZERN | 45<br />
Ausblick auf den See<br />
Leo Tolstoi über <strong>Luzern</strong>:<br />
„Als ich auf das Zimmer kam und das<br />
Fenster zum See hinaus öffnete, war<br />
ich im ersten Augenblick tatsächlich<br />
von der Herrlichkeit dieses Wassers,<br />
der Berge und des Himmels wie geblendet...“
Delikadressen für <strong>Luzern</strong>-Geniesser:<br />
Gaumenfreuden mit und ohne Schweizer Siegel.<br />
<strong>Luzern</strong> isst international. Die<br />
Leuchtenstadt verwöhnt ja schliesslich<br />
Gäste aus aller Welt. Trotzdem<br />
finden auch Schweizer Traditions-<br />
Restaurants hier nach wie vor einen<br />
guten Boden. Genau so würzig und<br />
vielfältig: unsere Empfehlungen!<br />
Die italienische Version der Belle<br />
Epoque: Im Barbatti werden Sie in eine<br />
andere Zeit versetzt, und mit Ihnen geniesst<br />
dieses Erlebnis auch die lokale<br />
Prominenz aus Wirtschaft, Politik und<br />
Kultur. Feinste italienische Küche wird<br />
hier serviert, im Sommer auch draussen,<br />
ein bisschen im Piazza-Stil. Und sollten<br />
Sie keine Zeit für einen langen Abend<br />
haben: Wie wär’s mit einem Espresso in<br />
der allseits beliebten „Bar degli Amici“?<br />
Restaurant Barbatti<br />
Töpferstrasse 10, 6004 <strong>Luzern</strong><br />
Telefon +41 41 410 13 41<br />
[ www.gastronomia-vaglio.com/barbatti/d-barbatti.html ]<br />
Das ultimative Schnitzel-Restaurant.<br />
Mouton Rothschild und 15 Gault Millau<br />
Punkte gefällig? Hier werden Sie fündig.<br />
Aber irgendwie verliert das alles etwas<br />
an Bedeutung angesichts dieser Eigenwerbung:<br />
„Jeder Dritte tut’s! 33 Prozent<br />
aller Gäste ordern das gewaltige Wiener<br />
Schnitzel, das das ‚Old <strong>Swiss</strong> House‘ in<br />
der ganzen Welt berühmt gemacht hat,<br />
und bringen so die Gilde der Ernährungsberater<br />
dem Wahnsinn einen<br />
Schritt näher. Die Kalorien werden da<br />
nicht etwa heimlich untergejubelt: Der<br />
geneigte Gast ist Augenzeuge, denn das<br />
Schnitzel wird am Tisch gebraten und<br />
gewendet. Flutscht die Butter ballenweise<br />
in die Kupferpfanne, ist man live<br />
dabei.“<br />
Restaurant Old <strong>Swiss</strong> House<br />
Löwenplatz 4, 6004 <strong>Luzern</strong><br />
Telefon +41 41 410 61 71<br />
[ www.oldswisshouse.ch ]<br />
Restaurant Galliker
Gut essen am Kasernenplatz, direkt<br />
bei der Autobahneinfahrt? Aber ja! Das<br />
Restaurant Galliker ist der König unter<br />
den <strong>Luzern</strong>er Traditionsrestaurants.<br />
Hier gibt’s seit Generationen echte<br />
Schmankerl und einheimische Spezialitäten.<br />
Besuch empfohlen, Reservation<br />
ratsam!<br />
Wirtshaus Galliker<br />
Schützenstrasse 1, 6003 <strong>Luzern</strong><br />
Telefon + 41 41 240 10 02<br />
[ www.swisswindow.ch/galliker ]<br />
Zu Gast in der Gruft? Tatsächlich eine<br />
Option im trendbewussten Weinrestaurant<br />
Opus. Lassen Sie sich überraschen!<br />
Aber auch alle, die sich nicht gleich in<br />
dunkle Gänge zurückziehen wollen, finden<br />
hier eine Nische zum Wohlfühlen.<br />
Einzigartig – zumal die Vinothek auch<br />
verwöhnten Gourmets einiges zu bieten<br />
hat: 2006 erhielt man den begehrten<br />
„Award of Excellence“ vom Wine<br />
Spectator für sorgfältig ausgesuchte<br />
Weine und die dazu passenden Menüs<br />
mit einem sehr guten Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis. Das in seiner Art „einzigartige“<br />
Altstadt-Restaurant, welches heute<br />
bei Jung und Alt als beliebter Treffpunkt<br />
gilt und klare Akzente setzt!<br />
Opus. Restaurant – Bar – Vinothek<br />
Bahnhofstrasse 16, 6003 <strong>Luzern</strong><br />
Telefon +41 41 226 41 41<br />
[ www.restaurant-opus.ch ]<br />
So robust wie die daneben gelegene<br />
Brauerei. „Bierfreundlich“ nennt der<br />
Wirt vom Eichhof sein Angebot, und das<br />
heisst: Freuen Sie sich auf währschafte,<br />
gute Küche und ein frisches, kühles<br />
Blondes zu jeder Jahreszeit.<br />
Restaurant Eichhof<br />
Obergrundstrasse 106, 6005 <strong>Luzern</strong><br />
Telefon +41 41 310 11 74<br />
[ www.restaurant-eichhof.ch ]<br />
SWISSGUIDE | LUZERN | 47<br />
Eine Institution als Kaffeehaus, dazu<br />
ein Schuss französisches Bistro und alles<br />
in allem: einfach eine gute Pizzeria.<br />
Machen Sie sich’s hier bequem, wenn Sie<br />
ein äusserst lebhaftes Ambiente mögen.<br />
Restaurant Einhorn<br />
Hertensteinstrasse 23, 6004 <strong>Luzern</strong><br />
Telefon +41 41 410 11 06<br />
[ www.gastronomia-vaglio.com/einhorn/d-einhorn.html ]<br />
Mamma Mia, hier schmeckt’s! Etwa 10<br />
Gehminuten – besonders Hungrige schaffen<br />
es auch in fünf – vom Löwendenkmal<br />
und mitten in einem Wohnquartier bietet<br />
Ihnen das Haus Tolone viel Italianità von<br />
der gepflegten Sorte. Das Motto ist hier:<br />
einfache grosse Küche, einfach perfekt<br />
zubereitet und mit Herz serviert.<br />
Casa Tolone. Ristorante – Vinoteca<br />
Fluhmattstrasse 48, 6004 <strong>Luzern</strong><br />
Telefon +41 41 420 99 88<br />
[ www.casatolone.ch ]
Einfach, gutbürgerlich, wohlschmeckend,<br />
günstig – und keine Spur von<br />
Schicki-Micki. Dafür jede Menge Gesichter,<br />
die das Leben schrieb und ein<br />
Wirt, der selber kocht. „D’Schmitte“, die<br />
Schmiede, ist noch eine echte „Beiz“, wie<br />
man hier sagt. Und obwohl das irgendwie<br />
keiner so recht will, gibt’s davon leider<br />
auch in <strong>Luzern</strong> immer weniger.<br />
Wirtshaus zur Schmiede<br />
Pilatusstrasse 47<br />
6003 <strong>Luzern</strong><br />
Telefon +41 41 240 12 21<br />
Romantisches Versteck. Sieben Altstadthäuser<br />
fanden sich zu einer Einheit<br />
und laden Sie heute ein zu einem gepflegten<br />
Rendezvous mit der Vergangenheit.<br />
Ob in der „Wilden Mann Stube“<br />
oder in der traditionsreichen „Burgerstube“:<br />
Wer hier einkehrt, sieht und spürt<br />
und fühlt die 500-jährige Geschichte dieses<br />
Hauses. Wohl ebenso traditionsreich,<br />
aber immer knackfrisch und raffiniert<br />
variiert: Spitzenkoch Tobias Kofmels<br />
Leckereien aus der Schweizer Küche.<br />
Hotel Restaurant Wilden Mann<br />
Bahnhofstrasse 30, 6003 <strong>Luzern</strong><br />
Telefon +41 41 210 16 66<br />
[ www.wilden-mann.ch ]<br />
Schlemmer-Terrasse, Arkaden und<br />
Schweizer Spezialitäten. Jahr für Jahr<br />
13 Gault Millau Punkte – schöner kann<br />
man gepflegte Gastfreundschaft eigentlich<br />
gar nicht ausdrücken. Willkommen<br />
also im Schiff, das gar kein Schiff ist,<br />
sondern ein uraltes Altstadthaus mit<br />
Terrasse und dem Arkaden-Kaffee<br />
„Schifferlaube“, wo 30 Malts und 30 verschiedene<br />
Havannas auf Kenner warten.<br />
Hotel Restaurant Schiff<br />
Unter der Egg 8, 6004 <strong>Luzern</strong><br />
Telefon +41 41 418 52 52<br />
[ www.hotel-schiff-luzern.ch ]
Hotel Restaurant Schiff<br />
Original Schweizer Küche als<br />
Geheimtipp. Auch das gibt’s noch<br />
in <strong>Luzern</strong>. Susi Rick vom Restaurant<br />
Schlüssel, die Wirtin, kocht selbst und ist<br />
gerade dabei, sich mit Chügelipastete,<br />
Fleischvögeln, Schweinsfüssen, Kalbskopf,<br />
Kalbsleberli, Fondue und Raclette<br />
(auch für 1 Person) in <strong>Luzern</strong> zu etablieren.<br />
Auf der Weinkarte: Spezialitäten<br />
wie <strong>Luzern</strong>er RxS und Blauburgunder,<br />
Dagmerseller Weissburgunder und<br />
Zweigelt.<br />
SWISSGUIDE | LUZERN | 49<br />
Mal wieder mit Stäbchen essen?<br />
<strong>Luzern</strong>s ältestes chinesisches Restaurant<br />
verwöhnt seit 1965 all jene mit viel<br />
Stil, denen der asiatische Fast Food um<br />
die Ecke nichts sagt – und die auch bereit<br />
sind, dafür die entsprechenden Tarife zu<br />
zahlen. Nicht umsonst war der Dichter<br />
und Namensgeber Li Tai Pe ein grosser<br />
Geniesser und Weinliebhaber. Es sei zudem<br />
gesagt, dass die exotische Küche<br />
hier wahrlich nicht erstaunt: Irgendwie<br />
konnte ja aus Richard Wagners Stammkneipe<br />
„Dubeli“ einfach kein ganz gewöhnliches<br />
Lokal werden.<br />
Hotel Schlüssel<br />
Franziskanerplatz 12, 6003 <strong>Luzern</strong><br />
Telefon + 41 41 210 10 61<br />
[ www.luzern-schluessel.ch ] Li Tai Pe<br />
Furrengasse 14, 6004 <strong>Luzern</strong><br />
Telefon + 41 41 410 10 23<br />
[ www.litaipe.ch ]
Augenschmaus und Zungenkitzler.<br />
Sushi ist hier nur der Anfang: Das von<br />
Jean Nouvel stilsicher gestaltete Restaurant<br />
Bam Bou fasziniert auch acht<br />
Jahre nach seiner Eröffnung durchs<br />
Zwiegespräch extravaganter Architektur<br />
und asiatisch-französischer Cuisine extraordinaire!<br />
Und nach wie vor sind<br />
die Fenster des im Boden versenkten<br />
Restaurants beste Werbung für die Menükarte,<br />
denn Passanten bekommen<br />
genau mit, was Sie bestellt haben.<br />
Restaurant Bam Bou<br />
Sempacherstrasse 14, 6002 <strong>Luzern</strong><br />
Telefon + 41 41 226 86 86<br />
[ www.the-hotel.ch ]<br />
Apéro mit Aussicht. Auf dem Dach<br />
des kürzlich durch Herzog & de Meuron<br />
umgestalteten Hotels Astoria glänzt<br />
diese <strong>Luzern</strong>er Vorzeige-Bar als selbstbewusste<br />
Vertreterin grossstädtischen<br />
Flairs inmitten einer atemberaubenden<br />
Penthouse im Hotel Astoria
Alpenkulisse. Täglich ab 18 Uhr: Live-<br />
Piano und Buffet.<br />
Penthouse (Hotel Astoria)<br />
Pilatusstrasse 29, 6002 <strong>Luzern</strong><br />
Telefon + 41 41 226 88 88<br />
[ www.astoria-luzern.ch ]<br />
Speisen unter Denkmalschutz. Und<br />
dazu eins auf die Ohren. In den gotischen<br />
Gewölben des Rathauskellers,<br />
den aber fast alle nur als „Stadtkeller“<br />
kennen, geht sommers die Folklore-<br />
Post ab, und im Winter geben sich hier<br />
erstklassige Jazz- und Rockbands täglich<br />
die Klinke in die Hand.<br />
Stadtkeller Musik-Restaurant<br />
Sternenplatz 3, 6004 <strong>Luzern</strong><br />
Telefon + 41 41 410 47 33<br />
[ www.stadtkeller.ch ]<br />
[ www.swissfolkloreshow.com ]<br />
Feiern Sie die Sonne. Nur bei schönem<br />
Wetter und dann auch erst nachmittags<br />
offen, aber irgendwann sind<br />
dann alle in gepflegter Partylaune (und<br />
alle anderen schon zuhause): In der<br />
Sunset Bar des Hotels Seeburg geniessen<br />
Sie eine der schönsten Open-Air-<br />
Bars der Schweiz – und das direkt am<br />
Wasser: Sie kühlen sich ab, wo <strong>Luzern</strong><br />
vibriert. Und Sie entspannen sich dort,<br />
wo die Sonne einfach etwas schöner<br />
untergeht als anderswo. Na dann: Zwei<br />
Piña Coladas, bitte!<br />
Hotel Seeburg<br />
Seeburgstrasse 53-61, 6006 <strong>Luzern</strong><br />
Telefon + 41 41 375 55 55<br />
[ www.sunsetbar.ch ]<br />
ESSEN<br />
SWISSGUIDE | LUZERN | 51<br />
Einführung in die mittelalterliche<br />
Kochkunst.<br />
Was und wie und wann ass der<br />
Mensch im Mittelalter? Sie erfahren<br />
an einem extra für Sie durchgeführten<br />
Kursabend, welche<br />
Zutaten und Gerichte verwendet<br />
wurden, hören von seltsamen<br />
Tischsitten, erhalten köstliche Rezepte<br />
und kochen ein mittelalterliches<br />
3-Gang-Menü. Maximal<br />
8 Teilnehmer pro Kurs. Dauer<br />
inkl. Essen: 3,5 Std. Kursdatum<br />
und Zeit nach Vereinbarung.<br />
Hotel Restaurant Schlüssel,<br />
Franziskanerplatz 12
ESSEN<br />
Oft serviert, selten original:<br />
Lozärner Chögelipaschtete.<br />
Sie wollen eine echte <strong>Luzern</strong>er Kügelipastete<br />
geniessen – und nicht eine der<br />
vielen Abarten „nach <strong>Luzern</strong>er Art“,<br />
wie sie Ihnen quer durchs <strong>Luzern</strong>erland<br />
auf der Speisekarte begegnen?<br />
Besuchen Sie das Wirtshaus Taube in<br />
der Burgerstrasse 3 – oder kreieren Sie<br />
diesen original <strong>Luzern</strong>er Gaumenschmaus<br />
selbst – notabene nach einem<br />
überlieferten Originalrezept:<br />
Zuerst bauen Sie das grosse Pastetenhaus.<br />
• 400 Gramm Blätterteig dünn (etwa 4 Millimeter)<br />
auswallen<br />
• Zwei Rondellen ausschneiden (22 und 25 cm<br />
Durchmesser)<br />
• Tassengrosse Öffnung in der Mitte der grossen<br />
Rondelle (das ist der Deckel) ritzen (NICHT<br />
durchschneiden)<br />
• Die kleinere Rondelle aufs Backblech legen und<br />
den Rand 3 cm breit mit Eiweiss bestreichen.<br />
• Einen Bogen chlorfreies Seidenpapier zu einer<br />
Halbkugel zerknüllen und in die Mitte der Rondelle<br />
auf dem Blech legen<br />
• Deckel darüber legen und die Ränder anpressen<br />
• Die Pastete mit Teigstreifen oder ausgeschnittenen<br />
Formen garnieren und das Ganze mit Ei<br />
bestreichen<br />
• 40 Minuten bei Mittelhitze backen<br />
Das gibt Ihnen Zeit für die Füllung!<br />
• Einen halben Liter Sud kalt ansetzen (4 dl Wasser,<br />
1-2 Knochen, 1 Zwiebel – besteckt mit etwas<br />
Thymian, dazu eine Zitronenscheibe, ein Schuss<br />
Weisswein und wenig Lauch)<br />
•250 Gramm Kalbfleisch im Sud 35 Minuten<br />
weichkochen<br />
• 250 Gramm Milke 20 Minuten weichkochen<br />
• Milke herausnehmen, schälen, teilen, Kalbfleisch<br />
in kleine Würfel schneiden<br />
• 150 Gramm Brät zu Kügeli formen und im Sud<br />
garziehen lassen<br />
• 150 Gramm gereinigte Champignons blättrig<br />
schneiden und in etwas Zitronensaft, Basilikum,<br />
Streuwürze und Butter weichdämpfen<br />
• Weisse Sauce herstellen (etwas Öl und Butter<br />
erwärmen, Mehl dünsten, mit abgesiebtem<br />
Sud ablöschen. 20 Minuten köcheln lassen und<br />
etwas Muskat, Milch oder Sahne beifügen)<br />
• Fleisch, Pilze und Sauce mischen und erhitzen<br />
• Mit einem Ei und etwas Sahne verfeinern<br />
• Schneiden Sie jetzt vorsichtig den eingeritzten<br />
Deckel von Ihrem frisch gebackenen Pastetenhaus<br />
aus. Lassen Sie die Füllung einfliessen.<br />
Servieren Sie das Ganze sofort. En Guete!
Hotels.<br />
Good Night Lucerne!<br />
Eins wie keins: Hotel Rebstock.<br />
Sicher nicht für jeden, nicht zuletzt<br />
wegen der eigenwilligen Chefin – und<br />
doch ist der „Räbschtock“ seit Jahrzehnten<br />
gleichermassen beliebt bei den<br />
Einheimischen wie bei <strong>Luzern</strong>s Gästen.<br />
Als „einzigartig & historisch“ hat<br />
„hotelleriesuisse“ den Rebstock klassiert.<br />
Uralte Holzbalken gehören hier<br />
genau so zu den Gästezimmern wie<br />
modernste Technik. Und welches andere<br />
Hotel darf schon von sich erzählen,<br />
dass sich hinter seinen Mauern vor über<br />
150 Jahren verfeindete Soldaten ganz<br />
friedlich nebeneinander einquartieren<br />
liessen?<br />
Hotel Rebstock<br />
St. Leodegar-Strasse 3, 6006 <strong>Luzern</strong><br />
Telefon + 41 41 410 35 81<br />
[ www.hereweare.ch ]<br />
Moderner Chic: Radisson SAS Hotel.<br />
Sie mögen Hotels international und mit<br />
viel Business-Power? Das Radisson SAS<br />
Hotel bietet hinter seiner vollverglasten<br />
Fassade 189 grosszügige Zimmer und<br />
Suiten mit Seeblick, Restaurant, Bar<br />
und erstklassigen Service. Altstadt,<br />
Bahnhof oder Kongresszentrum? Nur<br />
zwei Gehminuten entfernt! Und auch<br />
kulinarisch kommen Sie im Radisson<br />
auf Ihre Kosten.<br />
Hotel Radisson<br />
Inseliquai 12, 6005 <strong>Luzern</strong><br />
Telefon + 41 41 369 9000<br />
[ www.luzern.radissonsas.com ]<br />
SWISSGUIDE | LUZERN | 53<br />
Hotel Restaurant Seeburg
Das Erste der drei Grossen am See:<br />
Der Schweizerhof. Der Schweizerhof<br />
begründete die Blütephase des weltmännischen<br />
<strong>Luzern</strong>er Tourismus: 1846<br />
entstand das Haupthaus. Später kamen<br />
die beiden per Passerelle erreichbaren<br />
Flügel dazu. Und so präsentiert sich der<br />
Schweizerhof heute als Monument der<br />
Hotellerie des 19. Jahrhunderts. Selbst<br />
Wilhelm II. fand hier ein standesgemässes<br />
Daheim fern vom Daheim.<br />
Hotel Schweizerhof<br />
Schweizerhofquai , 6002 <strong>Luzern</strong><br />
Telefon +41 41 410 0 410<br />
Mit dem Schiff in die Stadt: Seehotel<br />
Kastanienbaum. Das gibt’s nicht überall:<br />
Wenige Kilometer ausserhalb <strong>Luzern</strong>s,<br />
mitten im Grünen und direkt am<br />
See, empfängt man Sie im Hotel<br />
Kastanienbaum gern mit einem herzlichen<br />
„Grüezi mitenand“. Freuen Sie sich<br />
auf gepflegte Zimmer, gute Küche, auf<br />
die Liegewiese und den Badestrand und<br />
auf die Schiffsanlegestelle direkt vor dem<br />
Haus: Vom Frühling bis in den Herbst<br />
geht’s von hier in wenigen Minuten<br />
direkt nach <strong>Luzern</strong>. Teils sogar per<br />
Dampfschiff!<br />
[ www.schweizerhof-luzern.ch ] Hotel Hermitage<br />
Hotel Kastanienbaum<br />
St. Niklausenstrasse 105, 6047 <strong>Luzern</strong><br />
Telefon +41 41 340 0 340<br />
[ www.kastanienbaum.ch ]<br />
Erste Klasse mit Aussicht: Seehotel<br />
Hermitage. Alles neu machte hier der<br />
Mai: Im Frühjahr 2007 feierte das Hermitage<br />
seinen 100. Geburtstag in völlig<br />
neuem Kleid. Nach Erweiterung und<br />
Totalrenovation ist das ruhige Haus am<br />
Stadtrand (Richtung Meggen) heute ein<br />
feines Ziel für den gepflegten ****-<br />
Urlaub in zeitgemässem Stil. Helle, elegant<br />
minimalistische Räume mit weiter<br />
Aussicht laden genau so zum Durch- und<br />
Ausatmen ein wie der Hotelpark und die<br />
wunderschöne Lage am See.<br />
Seeburgstrasse 72, 6006 <strong>Luzern</strong><br />
Telefon +41 41 375 81 81<br />
[ www.hermitage-luzern.ch ]
Hotel des Balances<br />
Im Reich der Sinne: Das Hotel Des<br />
Balances. „Ins-B-ration“ nennt das Hotel<br />
Des Balances seine Art, die Gäste zu verwöhnen.<br />
Und so bietet das Haus eine<br />
holz- und lederreiche Lounge, einen<br />
Aveda Salon & Spa und eine Verwöhnsuite<br />
– alles auf Augenhöhe mit gleichermassen<br />
gepflegten Angeboten für den<br />
Business-Reisenden. Das alles gibt’s an<br />
nobler Altstadtlage mit Aussicht über die<br />
Reuss, hin zum Regierungspalast und der<br />
blütenweissen Jesuitenkirche.<br />
Hotel Des Balances<br />
Weinmarkt, 6004 <strong>Luzern</strong><br />
Telefon + 41 41 418 28 28<br />
[ www.balances.ch ]<br />
SWISSGUIDE | LUZERN | 55<br />
Mit dem eigenen Zuhause unterwegs:<br />
Camping International Lido.<br />
Der Campingplatz Lido, neben dem<br />
gleichnamigen Badestrand, erfüllt allen<br />
alle Wünsche, die sich auf Reisen gern<br />
per Zelt oder Wohnmobil niederlassen.<br />
Ganzjährig geöffnet, in Gehdistanz zum<br />
Verkehrshaus, und mit dem Bus erreichen<br />
Sie <strong>Luzern</strong>s Zentrum in Minuten.<br />
Sie haben keinen Wohnwagen? Mieten<br />
Sie einen – oder gleich ein ganzes<br />
Blockhaus.<br />
Camping International Lido<br />
Lidostrasse 19, 6006 <strong>Luzern</strong><br />
Telefon + 41 41 370 21 46<br />
[ www.camping-international.ch ]
Ein Hoch aufs Panorama: Art Deco<br />
Hotel Montana. Urlaub im Montana:<br />
Fantastisch die morgendliche Aussicht<br />
über die Dächer <strong>Luzern</strong>s und hinaus zum<br />
See und dem Pilatus-Massiv! Erinnerungswürdig<br />
das Ambiente und die<br />
Kreationen im „SCALA“ (15 Gault Millau<br />
Punkte). Und legendär die LOUIS BAR,<br />
wo seit 11 Jahren täglich das Piano in<br />
Harmonie mit den Aromen rarer Whiskys<br />
schwingt und jeden Donnerstag Old<br />
Time Jazz & Blues gefeiert wird. Neue<br />
Solisten sind immer willkommen!<br />
Art Deco Hotel Montana<br />
Adligenswilerstrasse 22, 6002 <strong>Luzern</strong><br />
Telefon + 41 41 419 00 00<br />
[ www.hotel-montana.ch ]<br />
Zauberhaft individuell: Hotel Magic<br />
<strong>Luzern</strong>. Das ist wieder eins von diesen<br />
Hotels, das man bucht, weil man die<br />
Zimmer unbedingt selbst erleben möchte.<br />
Besuchen Sie die Website und Sie<br />
wissen, was wir meinen! Dazu die Lage,<br />
direkt neben dem Rathaus, an der Reuss<br />
und auf Tuchfühlung mit mehr guten<br />
Restaurants, als wir in diesem Führer vorstellen<br />
können! Faire Preise gibt’s auch.<br />
Magic Hotel<br />
Brandgässli 1, 6004 <strong>Luzern</strong><br />
Telefon + 41 41 417 12 20<br />
[ www.magic-hotel.ch ]<br />
Juwel der Belle Epoque: Das Palace.<br />
Man ist sich in <strong>Luzern</strong> uneins, welches der<br />
grossen Luxushotels das „Allerschönste“<br />
ist, aber eins ist sicher: das glanzvolle<br />
Palace ist immer Teil der Diskussion. 1906<br />
eröffnet und immer wieder erneuert,<br />
gehört dieser Palast am See heute mit zu<br />
den „Leading Hotels of The World“.<br />
Hotel Palace<br />
Haldenstrasse 10, 6002 <strong>Luzern</strong><br />
Telefon + 41 41 416 16 16<br />
[ www.palace-luzern.ch ]
SWISSGUIDE | LUZERN | 57<br />
Aussicht vom Art Deco Hotel Montana
Für kleine und grössere Brieftaschen:<br />
<strong>Luzern</strong> käuflich.<br />
Vielleicht kaufen Sie ja einfach eine<br />
Schweizer Kuckucksuhr. Die ist<br />
garantiert „Made in China“. Tatsächlich<br />
Einheimisches finden Sie<br />
an etwas versteckteren Ecken.<br />
Echte Rolex bei Bucherer. Unvergessliches<br />
überall dort, wo nicht<br />
allzu viele Touristen anstehen. Und<br />
seien es nur 100 Gramm Marroni an<br />
der Seepromenade.<br />
Uhren & Schmuck<br />
Bucherer. Was Frauenherzen und Männer-Handgelenke<br />
höher schlagen lässt<br />
und oft mehr als exklusiv ist, gibt’s in<br />
<strong>Luzern</strong>s traditionellster Schmiede für<br />
echte Prunkstücke.<br />
Bucherer<br />
Schwanenplatz 5, 6002 <strong>Luzern</strong><br />
Telefon + 41 41 369 77 00<br />
[ www.bucherer.com ]<br />
Schlemmereien<br />
Globus *** delicatessa. Was auf der<br />
Zunge zergeht und exklusiv ist, führt<br />
Globus im Sortiment.<br />
Globus<br />
Pilatusstrasse 4, 6002 <strong>Luzern</strong><br />
Telefon + 41 41 227 07 07<br />
[ www.globus.ch ]<br />
Design bei Tisch<br />
Cascade. Was sich auf dem Tisch gut<br />
macht und ebenfalls exklusiv ist, findet<br />
man bei Cascade. Oder ganz einfach:<br />
Table-Top!<br />
Cascade<br />
Bundesstrasse 38, 6003 <strong>Luzern</strong><br />
Telefon + 41 41 210 57 70<br />
[ www.cascade-luzern.ch ]<br />
Bücher<br />
Stocker. Regenprogramm? Mit rund<br />
100'000 Buchtiteln auf 2500 m 2 lockt<br />
die grösste Buchhandlung der Zentralschweiz.<br />
Stocker<br />
Hertensteinstrasse 44, 6004 <strong>Luzern</strong><br />
Telefon + 41 41 417 25 25<br />
[ www.buchhaus.ch ]<br />
Fashion & Accessoires<br />
comme ça. Von Valentino über Moschino<br />
bis Chloé: Fashion, Shoes und Accessoires.<br />
Gut gekleidet <strong>Luzern</strong>s Modewelt<br />
entdecken!<br />
comme ça<br />
Schweizerhofquai 4, 6004 <strong>Luzern</strong><br />
Telefon + 41 41 410 81 01<br />
[ www.comme-ca.ch ]
Rogger & Co., Phänomen – Mode für<br />
Sie und Ihn. Wie der Name sagt: Grosse<br />
Designer für sie und ihn. In der Modebeilage<br />
der NZZ als einer der 20 besten<br />
Multilabelstores der Schweiz erwähnt.<br />
Rogger & Co.<br />
Weinmarkt 4 & 5, 6004 <strong>Luzern</strong><br />
Telefon + 41 41 410 17 14<br />
[ www.phaenomen.ch ]<br />
Märkte<br />
Fischmarkt. Unter der Egg. Di, Fr, Sa,<br />
7 – 13 Uhr.<br />
Gemüse-, Früchte- und Blumenmarkt.<br />
Am Rathausquai, Unter der Egg und an<br />
der Bahnhofstrasse. Di und Sa, 7–13 Uhr.<br />
SWISSGUIDE | LUZERN | 59<br />
Handwerksmarkt. Auf dem Weinmarkt.<br />
Jeden 1. Samstag im Monat von April bis<br />
November 7 – 16 Uhr, im Dezember als<br />
Weihnachtsmarkt gestaltet.<br />
Flohmarkt. In der unteren Burgerstrasse,<br />
auf dem Reusssteg und dem Reussplatz.<br />
Sa von Mai bis Oktober ab 7 Uhr.
Events.<br />
Karneval und Klassik.<br />
Februar<br />
Fasnacht (Karneval). Da brodelt <strong>Luzern</strong>:<br />
Die wahrlich drei „verrecktesten“<br />
Tage im Jahr! Donnerstag, Montag und<br />
Dienstag vor Aschermittwoch. Der berühmte<br />
Urknall, 3 riesige Umzüge, an<br />
allen Ecken Guggenmusik-Konzerte,<br />
buntes Maskentreiben und natürlich<br />
einen echten „Kafi Träsch“ dazu!<br />
März<br />
Honky Tonk Festival. Honky Tonk(y)<br />
ist in den Südstaaten der USA die Bezeichnung<br />
für Kneipen. Am Honky Tonk ®<br />
Festival <strong>Luzern</strong> treten Künstler der<br />
unterschiedlichsten musikalischen Stilrichtungen<br />
zeitgleich an einem Abend<br />
in verschiedenen Bars, Clubs und<br />
Kneipen auf. Das Repertoire reicht von<br />
Blues, Jazz, Rock ’n’ Roll, über Salsa,<br />
Reggae, bis zu Swing, Tango, Kaffeehaus-Musik,<br />
Folk, Country und Schlager.<br />
[ www.honky-tonk.ch ]<br />
Lucerne Festival (zu Ostern). Osterauftakt<br />
zum grandiosen Lucerne Festival.<br />
Mehr dazu unter August/September.
Karneval in <strong>Luzern</strong><br />
April<br />
Fumetto – Internationales Comix-<br />
Festival. Zack, puff, harrharrr...: Das<br />
Festival Fumetto präsentiert die besten<br />
Sprechblasenkünstler und alles, was das<br />
nationale und internationale Comicschaffen<br />
zu bieten hat. Mit Partys,<br />
Events, Lesungen, Signierstunden und<br />
einem Animationsfilm-Angebot für<br />
Gross und Klein.<br />
[ www.fumetto.ch ]<br />
Mai<br />
SWISSGUIDE | LUZERN | 61<br />
Ruderwelt <strong>Luzern</strong>.<br />
Der Rotsee bei <strong>Luzern</strong> hat sich als internationales<br />
Ruder-Mekka auf höchstem<br />
Niveau etabliert. Die erfolgreichsten Nationen<br />
der Welt rudern vor imposanter<br />
Kulisse. Mai bis Juni.<br />
[ www.ruderwelt-luzern.ch ]
Juni<br />
Altstadtfest. Volksfest für alle Altersklassen<br />
auf 16 Plätzen in der Innenstadt.<br />
Mit dem Erlös werden karitative Organisationen<br />
unterstützt. Viel Schunkel-<br />
Musik und eine Portion Kulinarik von<br />
Bratwürsten bis Sushi und von Prosecco<br />
bis zum lokalen Eichhof-Bier.<br />
[ www.altstadtfest-luzern.ch ]<br />
Juli<br />
Blue Balls Festival. Was am 19. September<br />
1992 mit 300 Besuchern auf dem<br />
alten Dampfschiff „Stadt <strong>Luzern</strong>“ bescheiden<br />
begann, ist heute eines der<br />
grössten Musikfestival mit rund 100'000<br />
Besuchern. Das Festival präsentiert an 9<br />
Tagen 100 Blues-, Jazz-, Soul-, Funk-,<br />
World-, Rock- und Pop-Konzerte rund<br />
ums <strong>Luzern</strong>er Seebecken.<br />
[ www.blueballs.ch ]<br />
August/September<br />
Lucerne Festival (im Sommer). Die<br />
Geburt des LUCERNE FESTIVAL geht<br />
auf das Jahr 1938 zurück, als Arturo<br />
Toscanini ein denkwürdiges „Concert<br />
de Gala“ vor Richard Wagners ehemaligem<br />
Wohnsitz auf Tribschen leitete. In<br />
den folgenden Jahrzehnten mauserte<br />
sich der Anlass zu einem der weltweit<br />
führenden Klassik-Festivals. LUCERNE<br />
FESTIVAL teilt sich jährlich in die drei<br />
Festivals ZU OSTERN, IM SOMMER und<br />
AM PIANO. Seit 2003 hat das Festival<br />
auch wieder ein eigenes Orchester, geleitet<br />
von Chefdirigent Claudio Abbado.<br />
Aber auch Architektur und Akustik des<br />
Konzertsaales KKL zeigen Weltniveau!<br />
[ www.lucernefestival.ch ]<br />
November<br />
Lucerne Blues Festival. Das Lucerne<br />
Blues Festival gilt unter Kennern als<br />
eines der weltweit kompetentesten<br />
und bedeutendsten Blues-Festivals.<br />
Man will ein ehrliches Festival, und keines,<br />
das von Sponsoren und Kommerz<br />
bestimmt wird. Ein Grund, dass jedes<br />
Jahr erneut ein Spitzenprogramm auf<br />
die Bühne findet. Selbst Weltklasse-<br />
Blueser müssen nicht zweimal gebeten<br />
werden.<br />
[ www.bluesfestival.ch ]<br />
Lucerne Festival (am Piano). Während<br />
einer Woche präsentiert LUCERNE<br />
FESTIVAL Spitzenpianisten aus der ganzen<br />
Welt mit einmaligen Rezital-Programmen<br />
und Orchesterkonzerten.
SWISSGUIDE | LUZERN | 63<br />
KKL-Konzertsaal
Comedy Festival. Lozärn lacht. Lachen<br />
Sie mit! Helvetischen Humor auf <strong>Luzern</strong>s<br />
Kleinbühnen hautnah erleben. Gerade in<br />
der kühleren Jahreszeit ein perfekter Anlass,<br />
seine Lachmuskeln aufzuwärmen.<br />
[ www.comedyfestival.ch ]<br />
Dezember<br />
Küssnachter Klausjagen. 20'000<br />
Zuschauer begeistern sich jährlich am<br />
traditionellen Spektakel mit „Geisslechlöpfer“<br />
und 200 kunstvollen „Iffelen“,<br />
gefolgt vom St. Nikolaus und dem brachialen<br />
Lärm der über 1000 Treichelschwingenden<br />
Klausjäger. Küssnacht<br />
am Rigi – in der Regel am 5. Dezember.<br />
Sternsingen. Am 4. Adventssonntag<br />
ziehen <strong>Luzern</strong>s Sternsinger durch die Altstadt.<br />
Begleitet von der Heiligen Familie,<br />
den Hirten mit ihren Tieren und den<br />
drei Königen. Auf verschiedenen Plätzen<br />
werden Krippenszenen nachgestellt und<br />
weihnächtliche Lieder gesungen.<br />
KULTUR<br />
Faites vos jeux!<br />
Zum Beispiel beim „No Limit<br />
Texas Hold’em“ Dienstagsturnier<br />
alle 14 Tage im Grand<br />
Casino <strong>Luzern</strong>. Oder mit einem<br />
kleinen Einsatz am Roulette-<br />
Tisch. Eintritt ab 16.00 Uhr<br />
CHF 10.– inkl. Lucky Chip im<br />
Wert von CHF 5.–.<br />
[ www.grandcasinoluzern.ch ]
<strong>Luzern</strong> multimedial.<br />
Damit vergeht Ihnen Hören und Sehen nicht.<br />
<strong>Luzern</strong> und überhaupt die Innerschweiz:<br />
Höchst aktiv, wenn’s um die<br />
Verewigung kurrliger (sprich: mehr<br />
oder weniger seltsamer) Kulturblüten<br />
geht. Ein kleine Auswahl für alle auch<br />
nicht ganz typischen – aber deswegen<br />
längst noch nicht kurrligen – Souvenirjäger.<br />
LUCERNE FESTIVAL CD<br />
mit Bruckners 4. Symphonie.<br />
Die erste CD aus der LUCERNE FESTIVAL EDI-<br />
TION: Bruckners Symphonie Nr. 4. Einfacher<br />
lässt sich <strong>Luzern</strong>s grösstes Klassik-Erlebnis<br />
nicht nach Hause mitnehmen. Im gut sortierten<br />
Fachgeschäft.<br />
Alles Emil!<br />
Wahre Lügengeschichten (Buch).<br />
Eins der Bücher, aus denen Emil derzeit in<br />
ganz Deutschland vorliest und seine Zuhörer<br />
zwei Stunden lang schmunzeln lässt.<br />
ISBN: 978-3-905638-23-3<br />
Unvergässlichi Gschichte (CD/DVD).<br />
140 Minuten feinster <strong>Luzern</strong>er Dialekthumor<br />
auf einer Doppel-CD. Auch in Hochdeutsch<br />
zu bestellen.<br />
ISBN: 978-3-905638-19-6<br />
[ www.edition-e.ch ]<br />
Die Schweizermacher (DVD).<br />
Emils liebenswerter Kinoerfolg (auch in<br />
hochdeutscher Fassung) über die Spitzfindigkeiten<br />
eidgenössischer Bürokratie. Im<br />
gut sortierten Fachgeschäften und online:<br />
EAN: 7321921931666<br />
[ www.edition-e.ch ]<br />
Schwyzerörgeli urchig & gmüetlich (CD).<br />
60 Schwyzerörgeli – und nur Schwyzerörgeli<br />
– auf 3 CDs in einer Geschenkbox.<br />
60 verschiedene Gruppen mit 60 rassig<br />
gespielten Örgelistücken. Ein Stück Schweiz<br />
fürs Innenohr! (Wählen Sie via Schnellsuche<br />
die Nummer 757.)<br />
[ www.volksmusiknet.ch/vcat_safe/default.<br />
php/language/ch ]<br />
SWISSGUIDE | LUZERN | 65<br />
Museggturm
Dampfschiff-Hörprobe.<br />
Auf der Website der „Dampferfreunde<br />
Vierwaldstättersee“ gibt’s nebst Technischem,<br />
Geschichtlichem und Souvenirs<br />
für Dampfschifffans auch gleich eine<br />
Hörprobe. Und wer das Huporchester<br />
lieber auf CD hat, bestellt die Dampfschiff-Symphonie<br />
„Die Waldstätte“!<br />
[ www.dampfschiff.ch ]<br />
[ www.csr-records.ch/label-i.html ]<br />
JoDu Fäscht – <strong>Luzern</strong>er Fasnacht<br />
2008 (Buch).<br />
Mit Aufnahmen von Emanuel Ammon,<br />
dem Fotografen Ihres <strong><strong>Swiss</strong>Guide</strong> <strong>Luzern</strong>:<br />
Als Aktion ging das „JoDuFäscht“ in die<br />
<strong>Luzern</strong>er Fasnachtsgeschichte ein. 72<br />
Guggenmusigen, Gruppen, Zünfte und<br />
Gesellschaften thematisierten das Eidgenössische<br />
Jodlerfest 2008 und setzten<br />
es fasnächtlich kreativ um.<br />
ISBN: 978-3-9523375-0-9<br />
Der See (Buch).<br />
Mehrere Jahre beschäftigte sich der<br />
Fotograf Armin Grässl mit dem Vierwaldstättersee.<br />
Er hat längere Zeit auf dem<br />
Wasser gelebt und die Landschaft mit<br />
seinem Boot durchstreift. Die dabei entstandenen<br />
Photographien dokumentieren<br />
seine Reise durch das Herz der<br />
Zentralschweiz auf eindrückliche Weise.<br />
ISBN: 3-7165-1343-1
TIPP<br />
Cheibe gäbig:<br />
Alle Infos zur Leuchtenstadt.<br />
Offizielle Homepage<br />
der Stadt <strong>Luzern</strong><br />
[ www.luzern.com ]<br />
<strong>Luzern</strong> Tourismus AG<br />
Zentralstrasse 5<br />
6002 <strong>Luzern</strong><br />
Telefon +41 41 227 17 17<br />
Fax +41 41 227 17 20<br />
luzern@luzern.com<br />
Schifffahrtspläne/Events<br />
[ www.lakelucerne.ch ]<br />
SWISSGUIDE | LUZERN | 67<br />
Tell-Pass.<br />
Preiswert: Entdecken Sie von April<br />
bis Oktober die faszinierende Bergwelt<br />
der Zentralschweiz zum Tiefpreis.<br />
Beim Kauf eines Tell-Passes<br />
geniessen Sie an wahlweise 2 oder 5<br />
Tagen freie Fahrt auf (Dampf-)Schiffen,<br />
Bergbahnen und Postautobussen<br />
der ganzen Region. An den übrigen<br />
Tagen fahren Sie zum halben<br />
Preis. Mit der Junior-Karte (CHF 20.–/<br />
Euro 14.–) reisen Kinder bis 16 Jahre<br />
in Begleitung eines Erwachsenen<br />
gratis.
Rüüdig schwierig:<br />
Lozärndütsch verstehen.<br />
rüüdig unglaublich, viel.<br />
Chuchichäschtli Beliebtester Schweizer<br />
Zungenbrecher.<br />
Chottle botze Kutteln putzen resp. jemandem<br />
die Meinung sagen.<br />
Das isch no de Bescht! Das hat gerade noch gefehlt!<br />
verhürotet Tönt brachial und meint:<br />
verheiratet.<br />
gäbig praktisch.<br />
Chesslete Kommt von Kessel. Früher verwendete<br />
man anstelle von Pauken<br />
und Trommeln einfache<br />
Kessel als Schlaginstrumente<br />
„Chesslete“ bezeichnet heute<br />
eine Ansammlung von Guggern,<br />
die organisierten „Krach“<br />
produzieren.<br />
Göiggu Je nach Tonart ein Trottel, ein<br />
ganz verflixter Kerl oder auch<br />
Ihr Schosshund, der nach<br />
einem Streich herumalbert,<br />
und Sie bringen es folgerichtig<br />
nicht fertig, ihm „wörkli<br />
d’Chottle zbotze“.<br />
öppedie Gelegentlich und – man beachte<br />
jeweils unbedingt Mimik<br />
und Tonfall des Sprechenden –<br />
vielleicht auch öfter, aber nicht<br />
zu oft oder wenn doch, dann<br />
wird’s hiermit nicht zugegeben,<br />
aber doch viel versprechend<br />
oder abwiegelnd angedeutet.<br />
Alles klar?<br />
Schpise Speisen? Von wegen:<br />
Holzsplitter!
Gschmöis Zeugs (was kleine Jungs so<br />
im„Hosesack“, also: in der<br />
Hosentasche tragen).<br />
güügälä Einen (zuviel) trinken.<br />
verreckt Meint nicht elendiglich verendet<br />
– sondern unglaublich,<br />
verrückt, unbeschreiblich. Zum<br />
Beispiel in: „Das esch also ganz<br />
verreckt!“. Und lassen Sie dabei<br />
das RRR ruhig grollend rollen!<br />
KULTUR<br />
SWISSGUIDE | LUZERN | 69<br />
Basteln Sie sich einen Schweizer Dialekt mit<br />
dem Chuchichäschtli-Orakel!<br />
Von der renommierten Zeitung NZZ als „Internetperle“<br />
prämiert: „Das Chuchichäschtli-Orakel“,<br />
ein kleines Online-Programm, welches Ihnen im<br />
Handumdrehen sagt, woher Sie kommen würden,<br />
wenn Sie denn aus der Schweiz kommen täten.<br />
[ http://dialects.from.ch ]<br />
Mundart-Tipp<br />
Schweizerdeutsch/<strong>Luzern</strong>er Sprachkurse.<br />
Das A und O des <strong>Luzern</strong>deutsch kann man lernen!<br />
[ www.blogwiese.ch/wp-content/Schweizerdeutsch.<br />
htm ]
<strong>Deka</strong>(<strong>Swiss</strong>) Privatbank AG, Zürich<br />
Ihr Partner im Vermögensmanagement.<br />
Die <strong>Deka</strong>(<strong>Swiss</strong>) ist Ihre Premium-Anbieterin<br />
für innovative Lösungen in der internationalen<br />
Vermögensverwaltung und<br />
Anlageberatung mit Hauptausrichtung<br />
auf den deutschen Kunden.<br />
Im Geschäftsalltag heisst das: Als Investor<br />
dürfen Sie mit aufmerksamem und tadellosem<br />
Service, hoher Effizienz und ausgewogener<br />
Performance rechnen. Sie<br />
profitieren überdies von unserer vertrauensvollen<br />
und partnerschaftlichen<br />
Zusammenarbeit mit den Sparkassen.<br />
Die Kerndaten der <strong>Deka</strong>(<strong>Swiss</strong>): Gründung<br />
1995 in Zürich. 80%ige Tochter<br />
der <strong>Deka</strong>Bank Deutsche Girozentrale,<br />
Frankfurt. Der langjährige Kooperationspartner<br />
Lombard Odier Darier Hentsch<br />
Holding SA, Genf, ist mit 20% beteiligt.<br />
Als eigenständige Bank untersteht die<br />
<strong>Deka</strong>(<strong>Swiss</strong>) Privatbank AG der Schweizer<br />
Rechtsprechung.
Impressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>Deka</strong>(<strong>Swiss</strong>) Privatbank AG<br />
Thurgauerstrasse 54, Postfach 8310<br />
CH-8050 Zürich<br />
www.deka.ch<br />
Layout<br />
Interone Worldwide GmbH<br />
Theresienhöhe 12<br />
D-80339 München<br />
www.interone.de<br />
Text<br />
DIETEXTER<br />
CH-8001 Zürich<br />
www.dietexter.ch<br />
Druck<br />
Flyerline Schweiz GmbH<br />
CH-8595 Altnau, www.flyerline.ch<br />
Schlussredaktion<br />
Herbert Mattle, herbert.mattle@dekabank.ch<br />
Miriam Niederstrasser, miriam.niederstrasser@dekabank.ch<br />
Eine Verwertung der enthaltenen Texte, Bilder und Grafiken bedarf<br />
der vorherigen Zustimmung der <strong>Deka</strong>(<strong>Swiss</strong>) Privatbank AG. Alle<br />
Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt. Eine<br />
Gewähr für ihre Richtigkeit kann aber nicht übernommen werden.<br />
Stand aller Informationen: Oktober 2008.<br />
Bildquellen<br />
SWISSGUIDE | DEKA(SWISS) | 71<br />
Emanuel Amonn<br />
Seite 6, 8, 9, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 20, 21, 22, 25, 26, 27, 31, 34, 35, 38, 40, 43,<br />
44, 46, 52, 55, 59, 61, 64, 65,<br />
Christof Sonderegger<br />
Seite 11, 42, 63, 69<br />
Armin Grässl<br />
Seite 5, 45