5.6 Anorektale Erkrankungen - Enddarm-Zentrum Mannheim
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(aus S. Kahl, G. Kähler, A. Dormann. Interventionelle Endoskopie, Elsevier, München 2007)<br />
Hyman N. Incontinence after lateral internal sphincterotomy:<br />
a prospective study and quality of life assessment.<br />
Dis Colon Rectum 2004; 47: 35–8.<br />
Lund J, Scholefield J. A randomised prospective doubleblind<br />
placebo-controlled trial of glycerin trinitrate ointment<br />
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11–4.<br />
Jost W, Schimrigk K. Therapy of anal fissure using botulinum<br />
toxin and long-term results. Dis Colon Rectum<br />
1997; 40: 1029–32.<br />
Notaras M. Lateral subcutaneus sphincterotomy for anal<br />
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Nelson R. A systematic review of medical therapie for<br />
anal fissure. Dis Colon Rectum 2004; 47: 422–31.<br />
<strong>5.6</strong>.2 Analfisteln und -abszesse<br />
Analfisteln und Analabszesse sind eng miteinander<br />
verbundene Krankheitsbilder und auf dasselbe<br />
Grundleiden zurückzuführen. Fast immer ist der<br />
Abszess das vorausgehende primäre Ereignis (akutes<br />
Stadium) und die Fistel eine sekundäre Folge (chronisches<br />
Stadium). Selten kommt es zum Auftreten<br />
perianaler Fisteln, ohne dass ein Abszess vorgelegen<br />
hätte.<br />
� Ätiopathogenese<br />
Periproktale Abszesse sind meist auf eine Infektion<br />
der Proktodealdrüsen zurückzuführen. Diese kryptoglandulären<br />
Strukturen findet man am häufigsten<br />
im Bereich der hinteren Kommissur. Wenn sich die<br />
Entzündung ihren Weg entlang vorgegebener Spalträume<br />
submukös, subanodermal, intersphinktär<br />
oder transsphinktär bahnt, führt dies zum Auftreten<br />
eines Abszesses.<br />
� Klinisches Erscheinungsbild<br />
Die Symptomatik der periproktalen Abszesse ist<br />
stark von deren Lokalisation abhängig. Anfangs<br />
kommt es zu einem unangenehmen Druck oder<br />
Fremdkörpergefühl, ehe sich mit zunehmender<br />
Ausdehnung starke Schmerzen, Fieber oder Schüttelfrost<br />
einstellen.<br />
Im Gegensatz zu den Abszessen ist die klinische<br />
Symptomatik perianaler Fisteln weniger dramatisch.<br />
Im Vordergrund steht die unterschiedlich<br />
starke Absonderung eines eitrig serösen Sekrets.<br />
Sekundär treten Juckreiz, Brennen und auch Blutspuren<br />
hinzu. Da diese Beschwerden meist subjektiv<br />
nicht sehr belästigend sind, wird dies nicht selten<br />
über lange Zeit toleriert.<br />
<strong>5.6</strong> <strong>Anorektale</strong> <strong>Erkrankungen</strong> 5<br />
Meist erfolgt die Sekretion im Bereich der äußeren<br />
perianalen Region und hat nicht selten ausgeprägte<br />
Analekzeme zu Folge. Durch Epithelialisierung der<br />
äußeren Fistelöffnung ist ein vorübergehender Sekretverhalt<br />
möglich, ohne dass darunter aber eine<br />
Abheilung zu verstehen wäre. Im Allgemeinen erfolgt<br />
die Sekretion dann nach innen in den Analkanal,<br />
oder es ist nur eine Frage der Zeit, bis eine Fistel<br />
oder ein neuer Abszess auftritt.<br />
� Einteilung<br />
Folgende Einteilung hat sich in der klinischen Praxis<br />
bewährt (Abb. I.5-22):<br />
M. sphincter<br />
ani internus<br />
pelvirektaler<br />
Abszess<br />
M. levator<br />
ani<br />
ischiorektaler<br />
Abszess<br />
intersphinktärer<br />
subkutaner,<br />
Abszess<br />
subanodermaler<br />
Abszess<br />
subanodermale<br />
Fistel<br />
intersphinktäre<br />
Fistel<br />
Abb. I.5-22 Einteilung der Analfisteln und -abszesse.<br />
Abszesse<br />
extrasphinktäre<br />
Fistel<br />
suprasphinktäre<br />
Fistel<br />
transsphinktäre<br />
Fistel<br />
❚ Subanodermal/submukös/subkutan: Sie treten<br />
relativ selten auf und sind oberflächlich zwischen<br />
Sphinktermuskulatur und Anoderm bzw. Rektummukosa<br />
gelegen. Demnach unterscheidet man<br />
hierbei zwischen submukösen und subanodermalen<br />
Abszessen. Liegen sie ganz peripher, kommt<br />
eine rein subkutane Ausdehnung dazu.<br />
❚ Intersphinktär: Zwischen den Sphinkteren lokalisierte<br />
Abszesse entleeren sich meist innerhalb kurzer<br />
Zeit über die Ausführungsgänge der infizierten<br />
Proktodealdrüsen und imponieren dann häufig als<br />
inkomplette innere Fisteln, aus denen sich z.B. bei<br />
der Untersuchung schwallartig Eiter entleert; andere<br />
perforieren nach distal. Durchaus können<br />
diese Abszesse aber auch in den suprasphinktären<br />
Bereich aszendieren und von dort zur Bildung<br />
supralevatorischer Fisteln führen.<br />
❚ Ischiorektal: In der Ischiorektalregion gelegene<br />
Abszesse sind nach innen von der Sphinktermuskulatur,<br />
nach oben vom M. levator ani und nach<br />
93<br />
I<br />
GASTROINTESTINALE ERKRANKUNGEN