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5.6 Anorektale Erkrankungen - Enddarm-Zentrum Mannheim

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(aus S. Kahl, G. Kähler, A. Dormann. Interventionelle Endoskopie, Elsevier, München 2007)<br />

5 Kolon und Rektum<br />

Tab. I.5-5 TNM-Klassifikation bei Analkanalkarzinom.<br />

Charakteristikum Stadium<br />

Tumorausbreitung<br />

Lymphknotenmetastasen<br />

� Diagnostik<br />

Durch Anamnese und klinische Untersuchung mit<br />

Inspektion und Palpation des Analkanals sowie<br />

Rektoskopie und Proktoskopie lässt sich der Primärtumor<br />

vermuten. Mit Hilfe einer Tumorbiopsie<br />

(kleine Tumoren < 1 cm sollten als Totalbiopsie<br />

komplett entfernt werden) wird die maligne Veränderung<br />

histologisch gesichert. Zur Beurteilung des<br />

Tumorstadiums sind CT oder MRT von Abdomen<br />

und Becken insbesondere zur Beurteilung der ilia-<br />

102<br />

Befund<br />

T0 Kein Anhalt für Primärtumor<br />

Tis Carcinoma in situ<br />

T1 Tumor ≤ 2 cm<br />

T2 Tumor > 2 cm, ≤ 5 cm<br />

T3 Tumor > 5 cm<br />

T4 Infiltration in angrenzende<br />

Organe<br />

N0 Keine regionären<br />

Lymphknotenmetastasen<br />

N1 Metastasen in<br />

perirektalen LK<br />

N2 Metastasen einseitig in<br />

inguinalen Lymphknoten<br />

oder an der<br />

A. iliaca interna einer<br />

Seite<br />

N3 Metastasen beidseitig<br />

in perirektalen, inguinalen<br />

oder iliakalen<br />

Lymphknoten<br />

Fernmetastasen M0 Keine Fernmetastasen<br />

M1 Fernmetastasen<br />

Tab. I.5-6 UICC-Klassifikation beim Analkanalkarzinom<br />

Stadium TNM-Befund<br />

T L M<br />

1 T1 N0 M0<br />

2 T2, T3 N0 M0<br />

3a T4 N0 M0<br />

T1, T2, T3 N1 M0<br />

3b T4 N1 M0<br />

T1, T2, T3 N2, N3 M0<br />

4 Jedes T Jedes N M1<br />

kalen, inguinalen und paraaortalen Lymphknoten<br />

hilfreich.<br />

� Therapie<br />

Eine lokale Tumorexzision erfolgt bei Tumoren<br />

< 2 cm, die distal der Linea dentata gelegen sind<br />

und keine Metastasen zeigen.<br />

Aufgrund der sehr guten 5-Jahres-Überlebensrate<br />

von bis zu 80%, bei über 4 cm großen Tumoren bis<br />

55%, bei gleichzeitiger Erhaltung der Kontinenz hat<br />

sich als Therapie der Wahl bei allen anderen Tumoren<br />

die primäre Radiochemotherapie gegenüber der<br />

Rektumexstirpation durchgesetzt. Ein etabliertes<br />

Therapieregime ist die kombinierte Radiochemotherapie<br />

mit Mitomycin C 10 mg/m 2 Körperoberfläche<br />

an Tag 1 und Tag 30; 5-Fluorouracil<br />

1000 mg/m 2 Körperoberfläche pro 24 h in der 1.<br />

und 5. Woche kombiniert mit externer Bestrahlung<br />

1,8 bis 2,0 Gy/Tag über 5 Wochen und zusätzlicher<br />

Bestrahlung der Leistenlymphknoten. Nur bei<br />

verbleibendem Resttumor 6 Wochen nach Ende<br />

der primären Radiochemotherapie oder im Fall<br />

eines Tumorrezidivs erfolgt die abdominoperineale<br />

Rektumexstirpation. Gegebenenfalls ist vor Radiochemotherapie<br />

im Falle eines hochgradig stenosierenden<br />

Tumors oder bei kompletter Inkontinenz<br />

ein Kolostoma notwendig. Bei der Mehrzahl der<br />

kurativ behandelbaren Patienten ist ein permanentes<br />

Kolostoma jedoch vermeidbar.

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