Personalbericht 2005/2006 - EnBW
Personalbericht 2005/2006 - EnBW Personalbericht 2005/2006 - EnBW
Personalbericht 2005/2006 Energie braucht Impulse
- Seite 2 und 3: Herausgeber: EnBW Energie Baden-Wü
- Seite 4 und 5: 4 Vorwort Sehr geehrte Damen und He
- Seite 6 und 7: 6 1 Vorausschauend handeln: Ausbild
- Seite 8 und 9: 8 Besichtigungen von Kraftwerken 1.
- Seite 10 und 11: 10 2 Fordern und fördern: unsere W
- Seite 12 und 13: 12 3 Zielorientiert zum Erfolg: Fü
- Seite 14 und 15: 14 3.3 Führung im Dialog: das Mita
- Seite 16 und 17: 16 Bei uns ist vieles in Bewegung.
- Seite 18 und 19: 18 4.4 Projekt „Elder Workforce
- Seite 20 und 21: 20 5 Über Grenzen hinaus denken: E
- Seite 22 und 23: 22 6 Wissen teilen: Wissens- und Id
- Seite 24 und 25: 24 7 Verantwortung übernehmen: Arb
- Seite 26 und 27: 26 7.2 Arbeitsmedizin Aufgaben des
- Seite 28 und 29: 28 8 Wirtschaftlich handeln: der Pe
- Seite 30 und 31: 30 8.3 Personalstruktur Auszubilden
- Seite 32: EnBW Energie Baden-Württemberg AG
<strong>Personalbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
Energie<br />
braucht Impulse
Herausgeber:<br />
<strong>EnBW</strong> Energie Baden-Württemberg AG<br />
Zentrales Personalmanagement (HOL PP)<br />
Layout: Miriam Elze, Alexandra Pahl<br />
Repro: Repro 2000<br />
Druck: Engelhardt und Bauer, Karlsruhe<br />
ISBA: B.1205.0609<br />
Inhalt
Vorwort 4<br />
1 Vorausschauend handeln:<br />
Ausbildung und Nachwuchsförderung 6<br />
1.1 Ausbildung bei der <strong>EnBW</strong><br />
1.2 Das Lernen erleben<br />
1.3 Hochschulmarketing<br />
1.4 Konzern-Traineeprogramm<br />
2 Fordern und fördern:<br />
unsere Weiterbildung 10<br />
2.1 Seminare und Schulungen<br />
2.2 Offenes Weiterbildungsangebot<br />
2.3 Konzernprogramme<br />
2.4 Organisations- und Projektberatung<br />
2.5 Neuer Lehrgang „Energiefachwirt“<br />
3 Zielorientiert zum Erfolg: Führung 12<br />
3.1 Führungskräfteentwicklung<br />
3.2 Besetzung von Führungspositionen<br />
3.3 Führung im Dialog: das Mitarbeitergespräch<br />
3.4 Führungskräftetag in Heilbronn<br />
3.5 Neues Vergütungssystem für<br />
Führungskräfte<br />
3.6 Informationssysteme für das<br />
Management<br />
4 Wandel als Chance:<br />
Impulse aus dem Personalbereich 16<br />
4.1 Ein Konzern wächst zusammen:<br />
unser Unternehmensleitbild<br />
4.2 TOP-Arbeitgeber<br />
4.3 Familie und Beruf in Balance<br />
4.4 Projekt „Elder Workforce“<br />
4.5 Neuregelungen im tariflichen<br />
und betrieblichen Bereich<br />
4.6 TOP FIT<br />
4.7 Interner Stellenmarkt<br />
4.8 Wir sichern Kompetenzen<br />
5 Über Grenzen hinaus denken:<br />
<strong>EnBW</strong> und EDF 20<br />
5.1 Personalaustausch<br />
5.2 Kurzpraktikum<br />
5.3 Leadership Twinning Programme<br />
5.4 GEO-Stellenmarkt<br />
5.5 Trainee-Programm „Young<br />
Engineers“<br />
6 Wissen teilen: Wissens-<br />
und Ideenmanagement 22<br />
6.1 Die Wissensbilanz<br />
6.2 Operatives Wissensmanagement<br />
6.3 <strong>EnBW</strong> Wissens Cup<br />
6.4 Weitere Aktivitäten<br />
6.5 Ideen managen: Wir nutzen<br />
unsere Geistesblitze<br />
7 Verantwortung übernehmen:<br />
Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz<br />
und Fürsorge 24<br />
7.1 Arbeitssicherheit<br />
7.2 Arbeitsmedizin<br />
7.3 Im Alter gut versorgt<br />
7.4 Menschen mit Behinderungen<br />
und Langzeitkranke<br />
7.5 Hilfe bei sozialen Härtefällen<br />
8 Wirtschaftlich handeln:<br />
der Personalbereich in Zahlen 28<br />
8.1 Entwicklung der Mitarbeiterzahlen<br />
8.2 Mitarbeiter nach Geschäftsfeldern<br />
und Regionen<br />
8.3 Personalstruktur<br />
3
4<br />
Vorwort<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
das Jahr <strong>2005</strong> war für die <strong>EnBW</strong> Energie Baden-Württemberg<br />
AG wiederum geprägt von<br />
herausfordernden Veränderungsprozessen,<br />
die weit in das aktuelle Jahr hineinreichen.<br />
Die Konsolidierung und Neuausrichtung des<br />
Konzerns brachte auch für den Personalbereich<br />
eine Vielzahl neuer Aufgaben mit sich,<br />
die wir erfolgreich bewältigen konnten.<br />
Heute können wir sagen: Wir haben diese<br />
Zeit des Umbruchs genutzt; jeder Wandel<br />
birgt Chancen – vorausgesetzt, man hat den<br />
Mut zur Veränderung. Daher freue ich mich<br />
besonders, dass wir unserem Ziel, im Konzern<br />
eine nachhaltige Veränderungsfähigkeit<br />
und -bereitschaft zu entwickeln, im vergangenen<br />
Jahr einen weiteren großen Schritt<br />
näher gekommen sind.<br />
Ein zentrales Thema im Jahr <strong>2005</strong> war die<br />
Erarbeitung unseres neuen Unternehmensleitbilds<br />
unter Einbeziehung von Mitarbeitern,<br />
Führungskräften und Vorständen. In<br />
einem konzernweiten Prozess haben wir uns<br />
darauf besonnen, was uns über die Gesellschaften<br />
hinweg verbindet und unsere gemeinsamen<br />
Werte in zehn Leitsätzen definiert<br />
und kommuniziert. Im Jahr <strong>2006</strong><br />
möchten wir den Implementierungsprozess<br />
in den einzelnen Einheiten erfolgreich zu<br />
Ende führen.<br />
Auch auf anderen Gebieten ist einiges in Bewegung:<br />
So suchen wir nach Wegen, wie unsere<br />
Mitarbeiter Beruf und Privatleben noch<br />
besser miteinander vereinbaren können. Einerseits<br />
haben wir dabei den Erfolg unseres
Unternehmens im Blick: wenn sich Karriere<br />
und Familie in Balance befinden, dann sind<br />
die Mitarbeiter besonders motiviert und leistungsstark;<br />
andererseits geschieht unser<br />
Engagement aus gesellschaftlicher Verantwortung<br />
heraus: Von der Schaffung eines<br />
familienfreundlichen Umfelds hängt die Zukunftsfähigkeit<br />
unseres Landes ab.<br />
Bei aller Bereitschaft zum Wandel zeigen<br />
wir aber auch Beständigkeit. Als einer der<br />
größten Arbeitgeber in Baden-Württemberg<br />
tragen wir eine besondere Verantwortung<br />
für junge Menschen. Daher halten wir die<br />
Zahl unserer Ausbildungs- und Studienplätze<br />
konsequent auf sehr hohem, weit<br />
über unseren eigenen Bedarf hinausgehenden<br />
Niveau – das gilt für das Jahr <strong>2005</strong>, in<br />
dem unser Kostensenkungsprogramm TOP<br />
FIT in vollem Gange war, und ebenso für<br />
<strong>2006</strong>.<br />
Dr. Bernhard Beck,<br />
Arbeitsdirektor und Vorstandsmitglied<br />
Mein Dank gilt unseren Mitarbeitern und<br />
Führungskräften, die sich jeden Tag aufs<br />
Neue mit großem Engagement und mit vielen<br />
eigenen Ideen für den Erfolg unseres<br />
Unternehmens einsetzen.<br />
Was uns im Jahr <strong>2005</strong> bewegt hat und welche<br />
Herausforderungen im Jahr <strong>2006</strong> auf<br />
uns warten, darüber informiert Sie unser<br />
aktueller <strong>Personalbericht</strong>. Ich wünsche Ihnen<br />
eine anregende und informative Lektüre.<br />
Herzlichst<br />
Ihr<br />
Dr. Bernhard Beck<br />
Anm.:<br />
Um sprachlich klar und unbürokratisch zu sein, sprechen wir im Bericht stets nur von „Mitarbeitern“;<br />
natürlich sind immer auch die Mitarbeiterinnen gemeint.<br />
5
6<br />
1 Vorausschauend handeln: Ausbildung<br />
und Nachwuchsförderung<br />
Von gut ausgebildeten und qualifizierten Mitarbeitern hängt die<br />
Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens ab. Daher engagieren<br />
wir uns seit Jahren für die Ausbildung junger Menschen und<br />
fördern akademische Nachwuchskräfte. Gleichzeitig nehmen<br />
wir so unsere Verantwortung<br />
als einer der großen Arbeitgeber<br />
1.1 Ausbildung bei der <strong>EnBW</strong><br />
Baden-Württembergs wahr.<br />
Zukunftschancen für junge Menschen<br />
Die <strong>EnBW</strong> möchte möglichst vielen jungen<br />
Leuten im Land eine gute Ausbildung ermöglichen<br />
und auf diese Weise einen wirksamen<br />
Beitrag gegen die Jugendarbeitslosigkeit<br />
leisten. Daher bilden wir rund 50 Prozent<br />
mehr Jugendliche aus, als wir benötigen.<br />
Mit unserer Ausbildungsquote von 8,4 Prozent<br />
(Stand: 31. Dezember <strong>2005</strong>, bezogen auf<br />
die wesentlichen Energiegesellschaften) haben<br />
wir wieder das hohe Niveau des Vorjahres<br />
erreicht. Damit engagieren wir uns im<br />
Rahmen des „Nationalen Pakts für Ausbildung<br />
und Fachkräftenachwuchs in Deutschland“<br />
in besonderem Maße. Verglichen mit<br />
anderen deutschen Unternehmen nimmt die<br />
<strong>EnBW</strong> hier einen Spitzenplatz ein.<br />
Bisher konnten wir unseren Auszubildenden<br />
nach erfolgreichem Abschluss ihrer Berufsausbildung<br />
eine konzerninterne Weiterbeschäftigung<br />
für die Dauer von mindestens<br />
sechs Monaten anbieten. Im März <strong>2006</strong><br />
haben wir im Rahmen des Vergütungstarifvertrags<br />
eine Verlängerung der befristeten<br />
Übernahme von Auszubildenden auf zwölf<br />
Monate und eine anschließende unbefristete<br />
Übernahme von 20 Prozent der Auszubildenden<br />
vereinbart (siehe auch S. 18, „Tarifpolitik“).<br />
Durch einen engen Kontakt mit Schulen und<br />
durch die Teilnahme an Berufsinformationsund<br />
Studientagen helfen wir jungen Menschen,<br />
die richtige Entscheidung bei ihrer<br />
Berufswahl zu treffen.<br />
1.2 Das Lernen erleben<br />
„Erlebtes Lernen statt trockener Theorie“,<br />
so lautet das Erfolgsrezept unserer<br />
Juniorenausbildung. Die Anforderungen an<br />
unseren Nachwuchs steigen, denn neben<br />
den rein fachlichen Kompetenzen sind verstärkt<br />
Sozial- und Methodenkompetenzen<br />
gefragt. Daher nehmen unsere Auszubildenden<br />
und Studierenden der Berufsakademien<br />
(BA) ergänzend zu ihrer Berufsausbildung<br />
an einer Vielzahl von Projekten, Seminaren<br />
und Veranstaltungen teil. Nachfolgend stellen<br />
wir einige beispielhaft vor.<br />
Mit Rhetorik überzeugen<br />
Wer andere überzeugen will, muss sein Anliegen<br />
anschaulich und verständlich präsentieren.<br />
Erfahrene Trainer aus unserem Unternehmen<br />
lehren unsere Studierenden und<br />
Auszubildenden die grundlegenden Techniken<br />
der Präsentation.<br />
Neben der klassischen Präsentationstechnik<br />
und dem Umgang mit den Medien geht es<br />
auch um Grundlagen der Rhetorik wie zum<br />
Beispiel Fragetechniken. Sprache, Körpersprache,<br />
logischer und systematischer Vortragsaufbau<br />
werden mit Hilfe von Feedback<br />
und Videoaufzeichnungen kritisch analysiert<br />
und optimiert.
Auf Tuchfühlung mit Hilfsbedürftigen<br />
Soziales Engagement ist bei uns nicht nur<br />
ein Modebegriff. Unser Projekt „Soziales Lernen“<br />
bringt unsere Auszubildenden und BA-<br />
Studierenden auf Tuchfühlung mit hilfsbedürftigen<br />
Mitmenschen. Im Rahmen eines<br />
außerbetrieblichen Praktikums arbeiten die<br />
Jugendlichen und jungen Erwachsenen in<br />
Heimen oder Werkstätten für geistig bzw.<br />
körperlich Behinderte, in Kindergärten, in<br />
Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe<br />
oder der Altenpflege.<br />
Während dieser Zeit können die jungen Menschen<br />
ihre sozialen Kompetenzen weiter entwickeln,<br />
die sie im Umgang mit Kollegen und<br />
beim Bewältigen von betrieblichen Aufgaben<br />
benötigen.<br />
Das Projekt besteht aus drei Bausteinen. Zunächst<br />
werden die jungen Leute behutsam<br />
auf den Kontakt mit Menschen in schwierigen<br />
Lebenssituationen vorbereitet. Es folgt<br />
die ein- bis zweiwöchige Praxisphase. Anschließend<br />
präsentieren die Teilnehmer ihre<br />
Erfahrungen an ihrem jeweiligen Standort.<br />
Das Projekt findet in Zusammenarbeit mit<br />
der „Agentur mehrwert“ (Agentur für soziales<br />
Lernen GmbH) und der Arbeiterwohlfahrt<br />
(AWO) statt.<br />
Wie wird Strom produziert?<br />
Auch die Produkte und Kerngeschäftsfelder<br />
der <strong>EnBW</strong> werden den Auszubildenden über<br />
„Erlebnislernen“ vermittelt. Im Rahmen der<br />
Basisvermittlung „Wie wird Strom produziert?“<br />
finden jährlich „Strom-erleben-Tage“<br />
statt. Die jungen Leute besichtigen regenerative<br />
Kraftwerke wie z.B. das Laufwasserkraftwerk<br />
Iffezheim oder das Pumpspeicherkraftwerk<br />
in Forbach. Das Gelernte setzen<br />
sie anschließend praktisch um, indem sie<br />
mit Hilfe eines Bausatzes ein Kraftwerksmodell<br />
basteln.<br />
Lernpartnerschaft Schule und Betrieb<br />
Im Dezember <strong>2005</strong> haben wir eine Lernpartnerschaft<br />
mit dem Hölderlin-Gymnasium in<br />
Stuttgart besiegelt. Zum einen veranstalten<br />
wir Betriebsbesichtigungen für die Schüler<br />
dieses Gymnasiums, zum anderen erteilen<br />
unsere BA-Studenten Unterricht in nahezu<br />
allen Klassenstufen und Fächern. Zum Beispiel<br />
erläutern die „Lehrer auf Zeit“ den Aufbau<br />
und die Organisation eines Großkonzerns<br />
wie der <strong>EnBW</strong>, um den theoretischen<br />
Stoff anhand eines Praxisbeispiels zu vermitteln.<br />
Die Kooperation soll den jungen Leuten<br />
den Berufseinstieg erleichtern und gibt unseren<br />
BA-Studenten die Gelegenheit, wertvolle<br />
Erfahrungen zu sammeln.<br />
7
8<br />
Besichtigungen von Kraftwerken<br />
1.3 Hochschulmarketing<br />
Im Jahr <strong>2005</strong> präsentierte sich die <strong>EnBW</strong> auf 17<br />
Hochschulmessen und Recruitingveranstaltungen.<br />
Hochschul-Fördergruppen<br />
Die <strong>EnBW</strong> förderte im vergangenen Jahr<br />
mehrere regionale und überregionale studentische<br />
Hochschulgruppen. Diese Förderung<br />
erfolgte sowohl in Form von Sponsoringbeiträgen<br />
und Jahresmitgliedschaften<br />
als auch durch Veranstaltungen rund um die<br />
<strong>EnBW</strong>. Entsprechend den Bedürfnissen der<br />
jeweiligen Gruppen haben wir im Jahr <strong>2005</strong><br />
Vorträge und Bewerbertrainings realisiert.<br />
Des Weiteren wurden in Zusammenarbeit<br />
mit der <strong>EnBW</strong> Akademie mehrere Präsentations-<br />
und Moderations-Workshops sowie interkulturelle<br />
Trainings für Studenten veranstaltet.<br />
Ein besonderes Highlight im Jahr <strong>2005</strong> war<br />
der Besuch der studentischen Fördergruppe<br />
„Sprungbrett Zukunft – Vorbereitung auf<br />
Führungsaufgaben“ der Technischen Universität<br />
Darmstadt. Zahlreiche Fachbeiträge<br />
und Führungen vor Ort haben den 20 Studierenden<br />
ein breites und faszinierendes Bild<br />
von der <strong>EnBW</strong> vermittelt.<br />
Energy Career Program (ECP)<br />
Besonders qualifizierte und engagierte Studierende,<br />
die uns während ihres Praxiseinsatzes<br />
positiv aufgefallen sind, können in unser<br />
Studentenförderprogramm Energy Career<br />
Program (ECP) aufgenommen werden.<br />
Mit diesem Förderprogramm will sich die<br />
<strong>EnBW</strong> beim studentischen Nachwuchs als<br />
attraktiver Arbeitgeber präsentieren und besonders<br />
qualifizierte Studierende frühzeitig<br />
an den Konzern binden. Indem wir einen Pool<br />
von Nachwuchskräften schaffen, wollen wir<br />
unseren Bedarf an qualifiziertem Personal<br />
kontinuierlich und zielgerichtet decken.<br />
Das Programm setzt sich folgendermaßen<br />
zusammen: Die <strong>EnBW</strong> unterstützt die Studenten<br />
dabei, Praktika und Werkstudententätigkeiten<br />
im Unternehmen zu organisieren<br />
und den Berufseinstieg vorzubereiten. Ein<br />
Mentor betreut die Studenten individuell. Außerdem<br />
erhalten die Studierenden regelmäßige<br />
Informationen rund um die <strong>EnBW</strong> und<br />
können an Seminarveranstaltungen der<br />
<strong>EnBW</strong> Akademie, Besichtigungen und Events<br />
teilnehmen. So haben sie beispielsweise im<br />
März <strong>2005</strong> die Hauptversammlung der <strong>EnBW</strong><br />
besucht. Im Januar <strong>2006</strong> hatten sie die Gelegenheit,<br />
an einem Test-Assessment Center<br />
teilzunehmen.
1.4 Konzern-Traineeprogramm<br />
Mit unserem Konzern-Traineeprogramm fördern<br />
und entwickeln wir interne und externe<br />
akademische Nachwuchskräfte. Das Programm<br />
vermittelt den Trainees einen Eindruck<br />
vom Kerngeschäft der <strong>EnBW</strong> aus Sicht<br />
zentraler Einheiten der <strong>EnBW</strong>-Gesellschaften.<br />
Sie lernen die Wertschöpfungskette des<br />
<strong>EnBW</strong>-Konzerns von der Erzeugung bis zum<br />
Kunden kennen und können die für ihre spätere<br />
Tätigkeit so wichtigen Netzwerke knüpfen.<br />
Auf diese Weise entwickeln wir Mitarbeiter,<br />
die über ein ganzheitliches Bild des Konzerns<br />
verfügen. Das in unseren Unternehmensleitsätzen<br />
geforderte „Denken über Bereichsgrenzen<br />
hinaus“ zeichnet Absolventen<br />
des Traineeprogramms in besonderem Maße<br />
aus.<br />
Die Teilnehmer durchlaufen insgesamt fünf<br />
Praxisphasen in verschiedenen Gesellschaften<br />
und Bereichen des <strong>EnBW</strong>-Konzerns sowie<br />
mehrere Seminar- und Trainingsphasen.<br />
Die zweite Praxisphase wird auch „Blau-<br />
mannphase“ genannt. Die Trainees tauschen<br />
ihr Business-Outfit gegen den Blaumann ein<br />
und lernen das Kerngeschäft auf operativer<br />
Ebene, zum Beispiel in der Erzeugung oder<br />
Verteilung, kennen. Ein weiterer wichtiger<br />
Bestandteil unseres Traineeprogramms ist<br />
eine Praxisphase bei einer Gesellschaft der<br />
EDF-Gruppe oder einer Auslandsbeteiligung<br />
der <strong>EnBW</strong>. Im Berichtsjahr <strong>2005</strong> absolvierten<br />
die Trainees Praxisphasen in Frankreich,<br />
Großbritannien, Ungarn, Polen und in der<br />
Tschechei.<br />
15 Teilnehmer absolvierten das Traineeprogramm<br />
von Oktober 2004 bis Dezember<br />
<strong>2005</strong>. Vorrangig gesucht waren Ingenieure,<br />
Wirtschaftswissenschaftler und -informatiker.<br />
Im April <strong>2006</strong> startete das aktuelle Programm<br />
mit 13 Teilnehmern. Es wurde von<br />
bisher 15 auf jetzt zwölf Monate gestrafft.<br />
Abb. oben:<br />
der Traineejahrgang <strong>2006</strong>/2007<br />
Abb. unten:<br />
Anzeige für das Konzern-<br />
Traineeprogramm <strong>2006</strong><br />
9
10<br />
2 Fordern und fördern:<br />
unsere Weiterbildung<br />
Das Thema „Weiterbildung“ liegt uns besonders am Herzen, denn das<br />
Wissen und die Kompetenzen unserer Mitarbeiter und Führungskräfte<br />
sind für unser Unternehmen wesentliche Erfolgsfaktoren. Unsere<br />
hauseigene <strong>EnBW</strong> Akademie hat ihr Angebot in den Jahren<br />
<strong>2005</strong> und <strong>2006</strong> daher weiter<br />
ausgebaut.<br />
2.1 Seminare und Schulungen<br />
Teilnehmer des offenen Seminarangebots<br />
3500<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
3378<br />
1358<br />
Die <strong>EnBW</strong> Akademie hat im Jahr <strong>2005</strong> insgesamt<br />
787 Trainings und Seminare mit 8.276<br />
Teilnehmerplätzen – inklusive Führungskräftetag<br />
und Unternehmensleitbildprozess –<br />
veranstaltet. Knapp die Hälfte der über 1.400<br />
Trainingstage wurde von externen Trainern,<br />
die andere Hälfte wiederum je zur Hälfte von<br />
<strong>EnBW</strong>-Fachreferenten und akademieeigenen<br />
Trainern gehalten.<br />
235 216 165<br />
Fachkompetenz Methoden- u. Fremdsprachen Führungs- Informations-<br />
(BWL, EDV, Technik) Sozialkompetenz kompetenz veranstaltungen<br />
2.2 Offenes Weiterbildungsangebot<br />
Rund 65 Prozent der Teilnehmer besuchten<br />
Trainings und Seminare des offenen Weiterbildungsangebots.<br />
Im Jahr <strong>2005</strong> hat die<br />
<strong>EnBW</strong> Akademie hier intern ca. 230 verschiedene<br />
Schulungen und Seminare angeboten<br />
(inhaltliche Aufteilung siehe Grafik links).<br />
Diese unterstützen unsere Mitarbeiter und<br />
Führungskräfte dabei, ihre Methoden-, Sozial-,<br />
Fach- und Führungskompetenzen weiter<br />
zu stärken. Das Weiterbildungsangebot<br />
steht allen Mitarbeitern des <strong>EnBW</strong>-Konzerns<br />
offen. Darüber hinaus haben unsere Mitarbeiter<br />
auch die Möglichkeit, externe Seminare<br />
zu besuchen.<br />
Besonders begehrt war im Jahr <strong>2005</strong> unser<br />
Seminar „Fingerfertig am PC“: Immer wieder<br />
auf der Suche nach neuen Lernmethoden,<br />
wählten wir hier den so genannten mentalen<br />
Ansatz, der es den Teilnehmern ermöglicht,<br />
das Zehnfingersystem in nur vier Stunden zu<br />
erlernen. Ein weiteres Beispiel für den erfolgreichen<br />
Einsatz neuer Lernmethoden<br />
bietet unser im November <strong>2005</strong> gestarteter<br />
e-learning-Pilot „Basiswissen der Stromversorgung“,<br />
mit dem sich innerhalb von<br />
drei Monaten über 120 Teilnehmer weiterbildeten.
2.3 Konzernprogramme<br />
Im Bereich „Konzernprogramme“ hat die<br />
<strong>EnBW</strong> Akademie im Jahr <strong>2005</strong> über die etablierten<br />
Programme hinaus – wie zum Beispiel<br />
das Traineeprogramm – neue Schwerpunkte<br />
gesetzt. Dazu gehören die Durchführung<br />
des zweiten Führungskräftetags sowie<br />
der Prozess zur Erarbeitung und Implementierung<br />
unseres Unternehmensleitbilds.<br />
2.4 Organisations-<br />
und Projektberatung<br />
Der Bereich Organisations- und Projektberatung<br />
berät und unterstützt Führungskräfte<br />
und Mitarbeiter bei der Gestaltung von Organisationsentwicklungsprozessen<br />
und in der<br />
Planung und Umsetzung von Projekten. Die<br />
Leistungen dieses Bereichs richten sich an<br />
individuelle Personen, Teams, Projektgruppen,<br />
Organisationseinheiten und Gesellschaften<br />
des <strong>EnBW</strong>-Konzerns. Die Neukonsolidierung<br />
unseres Unternehmens setzte im<br />
Jahr <strong>2005</strong> viele Veränderungsprozesse in<br />
Gang, bei denen der Bereich unterstützend<br />
tätig war. So wurden zum Beispiel Teams begleitet,<br />
die sich neu zusammengefunden haben,<br />
Projektleiter und Projektteams beim<br />
Planen und Umsetzen von Projekten beraten<br />
und zahlreiche Entscheidungsfindungs- und<br />
Schnittstellen-Workshops moderiert. Darüber<br />
hinaus unterstützten Einzel- und Team-<br />
Coachings die Verantwortlichen. Ein weiterer<br />
Schwerpunkt unserer Arbeit bestand darin,<br />
die Beratungs- und Servicekompetenzen jener<br />
Mitarbeiter zu stärken, die unser Gesicht<br />
zum Kunden sind.<br />
2.5 Neuer Lehrgang<br />
„Energiefachwirt“<br />
Die <strong>EnBW</strong> benötigt immer mehr Mitarbeiter<br />
mit energiespezifischem Wissen. Daher bietet<br />
die <strong>EnBW</strong> Akademie in Zusammenarbeit<br />
mit der IHK eine Ausbildung zum Energiefachwirt<br />
mit Prüfung vor der Industrie- und<br />
Handelskammer (IHK) an. Der praxisorientierte<br />
Lehrgang startet im September <strong>2006</strong><br />
und richtet sich vorwiegend an Kaufleute,<br />
die sich energiespezifisches Know-how<br />
aneignen und ihr kaufmännisches Wissen<br />
vertiefen möchten.<br />
Das Einsatzgebiet nach erfolgreichem Abschluss<br />
ist breit. Energiefachwirte können<br />
innerhalb des <strong>EnBW</strong>-Konzerns verantwortungsvolle<br />
Funktionen in unterschiedlichen<br />
Bereichen übernehmen, darunter Kundenservice,<br />
Personal, Controlling, Beratung<br />
und Vertrieb, Produktmanagement, Logistik,<br />
Risikomanagement oder Netznutzung.<br />
Im Rahmen unserer betrieblichen Regelwerke<br />
ist eine finanzielle Förderung über<br />
die <strong>EnBW</strong> möglich.<br />
11
12<br />
3 Zielorientiert zum Erfolg:<br />
Führung<br />
Leitgedanke unserer Führungskultur ist partnerschaftliches<br />
und kooperatives Handeln. Dabei legen wir Wert auf eine<br />
einheitliche Ausrichtung der Führung, ohne die individuellen<br />
Bedürfnisse der Mitarbeiter zu<br />
3.1 Führungskräfteentwicklung<br />
vernachlässigen.<br />
Job Family Programm<br />
Unseren Führungsnachwuchs fordern und<br />
fördern wir mit Hilfe spezieller Entwicklungsprogramme.<br />
Ziel ist es, einen Pool mit<br />
Mitarbeitern zu schaffen, die eine Führungsposition<br />
im mittleren Management übernehmen<br />
können.<br />
Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir im<br />
Jahr <strong>2005</strong> die „Job Family Programme“ entwickelt.<br />
Hinter diesem Begriff steht folgendes<br />
Prinzip: Die Teilnehmer werden entsprechend<br />
ihrer Tätigkeit oder ihrer angestrebten<br />
Zielposition gesellschaftsübergreifend in vier<br />
so genannten Job Families zusammengefasst:<br />
Transport/Verteilung, Vertrieb/Marketing,<br />
Querschnittsfunktionen und Erzeugung.<br />
Diese Einteilung berücksichtigt die fachliche<br />
Heimat der Teilnehmer und ermöglicht ihnen<br />
gleichzeitig den Blick und die Netzwerkbildung<br />
über die eigene Gesellschaftsgrenze hinaus.<br />
Die Laufzeit der berufsbegleitenden Programme<br />
beträgt zwölf Monate. Während dieser<br />
Zeit können sich die Mitarbeiter, die erstmals<br />
eine Führungsfunktion übernehmen<br />
möchten, intensiv darauf vorbereiten.<br />
In Anlehnung an das Kompetenzmodell für<br />
<strong>EnBW</strong>-Führungskräfte setzen sich die Nachwuchskräfte<br />
in Seminaren, Workshops, Coachings<br />
und persönlichen Entwicklungsgesprächen<br />
intensiv mit den Anforderungen an<br />
eine Führungskraft auseinander. Bei der Vorbereitung<br />
und Durchführung des Programms<br />
bringen sich die Teilnehmer selbst stark ein.<br />
Im Jahr <strong>2005</strong> besuchten 15 Nachwuchskräfte<br />
das Job Family Programm für den Bereich<br />
„Transport/Verteilung“. Es wurde im Juni<br />
<strong>2006</strong> abgeschlossen und trägt bereits<br />
Früchte: Einige der Teilnehmer sind schon in<br />
Führungspositionen aufgestiegen. Das aktuelle<br />
Programm heißt „Pro Vertrieb“ und startete<br />
im April <strong>2006</strong>.<br />
Führungskonferenz<br />
Zentraler Baustein unserer Managemententwicklung<br />
ist die so genannte Führungskonferenz.<br />
Bei diesem „Management Review“ werden<br />
Kompetenzen, Leistung und Potenzial<br />
jeder Führungskraft beurteilt sowie Entwicklungsmöglichkeiten<br />
diskutiert und festgehalten.<br />
Die gleiche Systematik setzen wir ein,<br />
um Führungsnachwuchskräfte zu identifizieren.<br />
In seinem vierten Jahr ist das Instrument inzwischen<br />
konzernweit etabliert. Es ermöglicht<br />
jeder Führungskraft eine persönliche<br />
Standortbestimmung und gibt uns einen<br />
Überblick über die im Konzern vorhandenen<br />
Managementressourcen.<br />
Im Jahr <strong>2006</strong> beschäftigen wir uns ergänzend<br />
zur Führungskonferenz mit der Nachfolgeplanung.<br />
Ziel ist es, für bestimmte<br />
Schlüsselpositionen intern geeignete Nachfolger<br />
zu identifizieren sowie Risiken und<br />
Handlungsbedarfe abzuleiten.
3.2 Besetzung von<br />
Führungspositionen<br />
Die <strong>EnBW</strong> hat im Jahr <strong>2005</strong> neue, konzernweit<br />
verbindliche Richtlinien und Spielregeln<br />
für die Besetzung von Führungspositionen<br />
eingeführt. Zuvor hatte es innerhalb der einzelnen<br />
Konzerngesellschaften unterschiedliche<br />
Verfahren gegeben.<br />
Ein wichtiges Ziel der neuen Maßnahmen ist<br />
es, einen transparenten und vitalen Stellenmarkt<br />
für Führungskräfte zu schaffen. Es<br />
geht uns auch darum, in breiter angelegten<br />
Karrieren die allgemeinen Managementkompetenzen<br />
zu fördern. Dies erfordert eine<br />
übergreifende, konzernorientierte Perspektive,<br />
die wir nur durch vermehrte gesell-<br />
schaftsübergreifende Wechsel erreichen<br />
können. Indem wir schließlich Top-Positionen<br />
intern besetzen, geben wir Leistungsanreize<br />
und stärken gleichzeitig die Bindung an<br />
die <strong>EnBW</strong>.<br />
Für den Einstieg in jede Managementebene<br />
gibt es jeweils spezielle Regeln. Wer erstmalig<br />
eine Führungsfunktion übernimmt, muss<br />
zum Beispiel in zwei unterschiedlichen Bereichen<br />
oder an zwei verschiedenen Standorten<br />
gearbeitet haben. Der Einstieg ins Obere<br />
und ins Top-Management erfordert unter anderem<br />
mehrjährige Führungserfahrung in<br />
unterschiedlichen Gesellschaften.
14<br />
3.3 Führung im Dialog:<br />
das Mitarbeitergespräch<br />
Die <strong>EnBW</strong> setzt auf den partnerschaftlichen<br />
Dialog zwischen Mitarbeitern und Führungskräften.<br />
Aus diesem Grund finden mindestens<br />
ein Mal im Jahr konzernweit so genannte<br />
Mitarbeitergespräche statt. Diese bestehen<br />
aus drei Bausteinen: Im ersten Teil,<br />
„Delegation“, werden die zentralen Aufgaben<br />
und Befugnisse des Mitarbeiters festgelegt.<br />
Als Prämisse gilt, dem Mitarbeiter die größtmögliche<br />
Verantwortung zu übertragen, ohne<br />
ihn zu überfordern. Im zweiten Teil, „Zielvereinbarung“,<br />
legen die Gesprächspartner die<br />
Ziele des Mitarbeiters und seinen Beitrag<br />
zum Unternehmenserfolg fest. Im dritten<br />
Teil, „Zusammenarbeit“, geben sich Mitarbeiter<br />
und Führungskraft gegenseitig Rückmeldung<br />
und besprechen Arbeitssituation<br />
und Entwicklung des Mitarbeiters.<br />
Im Jahr <strong>2005</strong> haben sich über 1.000 Mitarbeiter<br />
an unserer Umfrage zum Thema „Führungsinstrumente“<br />
beteiligt. Die Ergebnisse<br />
zeigten eine gute Akzeptanz des Mitarbeitergesprächs.<br />
Um das Führungsinstrument weiter zu verbessern,<br />
haben wir im Jahr <strong>2006</strong> strukturierte<br />
Leitfäden erstellt, anhand deren sich<br />
Mitarbeiter und Führungskräfte gegenseitig<br />
Feedback geben können. Der Leitfaden soll<br />
beiden Seiten eine differenzierte und ehrliche<br />
Rückmeldung erleichtern.<br />
3.4 Führungskräftetag in Heilbronn<br />
Beim jährlich stattfindenden Führungskräftetag<br />
informiert der Holdingvorstand das Management<br />
über die Ergebnisse des laufenden<br />
Jahres sowie über Strategie und Planung der<br />
kommenden Jahre. Eingeladen sind alle<br />
Führungskräfte der <strong>EnBW</strong>. Außerdem bietet<br />
der Tag den Leitern die Gelegenheit, sich mit<br />
anderen Führungskräften über die Gesellschaftsgrenzen<br />
hinweg auszutauschen.<br />
Das Thema „Energiemix der Zukunft“ stand<br />
beim Führungskräftetag in Heilbronn am<br />
9. Dezember <strong>2005</strong> im Mittelpunkt. Die Frage,<br />
wie der wachsende Energiehunger der<br />
Menschheit auch künftig gestillt werden<br />
kann, beschäftigt uns als Energieunternehmen<br />
in besonderem Maße. Die <strong>EnBW</strong> betrachtet<br />
dieses Thema nicht allein aus wirtschaftlicher<br />
Perspektive, sondern beleuchtet<br />
intensiv und kritisch auch die Auswirkungen<br />
auf Umwelt und Gesellschaft. Das Kyoto-<br />
Protokoll sowie der von der früheren Bundesregierung<br />
beschlossene Ausstieg aus der<br />
Kernenergie schaffen für die Frage nach dem<br />
„Energiemix der Zukunft“ maßgebliche Rahmenbedingungen.
Führungskräftetag<br />
in Heilbronn<br />
am 9. Dezember <strong>2005</strong><br />
In Heilbronn konnten sich die Führungskräfte<br />
durch Vorträge, an Informationsständen<br />
und in Diskussionsrunden mit dem<br />
Thema in seiner ganzen Bandbreite vertraut<br />
machen. Im Anschluss waren sie aufgerufen,<br />
das Thema auch in ihren Bereichen zu positionieren.<br />
Ziel war, innerhalb des Konzerns<br />
ein gemeinsames Verständnis zu entwickeln.<br />
3.5 Neues Vergütungssystem<br />
für Führungskräfte<br />
Im Jahr <strong>2005</strong> haben wir ein neues Vergütungssystem<br />
für unsere Führungskräfte entwickelt.<br />
Kernelemente des neuen Systems<br />
sind eine durchgängige Bewertung aller Führungspositionen,<br />
höhere variable Vergütungsbestandteile<br />
sowie eine direkte Verknüpfung<br />
mit dem Konzernerfolg. Mit unserer<br />
Vergütungspolitik wollen wir ein hohes<br />
Maß an Anforderungsgerechtigkeit schaffen<br />
sowie eine transparente, markt- und leistungsorientierte<br />
Vergütungsgestaltung<br />
gewährleisten. Das System haben wir <strong>2005</strong><br />
zunächst für das Top-Management und das<br />
Obere Management umgesetzt. Im Jahr <strong>2006</strong><br />
haben wir mit der Einführung beim Mittleren<br />
Management begonnen. Durch regelmäßige<br />
Marktvergleiche werden wir sicherstellen,<br />
dass wir unsere Führungskräfte auch in Zukunft<br />
marktgerecht und attraktiv vergüten.<br />
3.6 Informationssysteme<br />
für das Management<br />
FK Online<br />
Mit „Führungskräfte Online“ (FK Online)<br />
steht den Führungskräften der <strong>EnBW</strong> ein<br />
eigener Informations- und Kommunikationsbereich<br />
im Intranet zur Verfügung. Das Portal<br />
bietet zielgruppengerechte Informationen<br />
rund um den Arbeitsplatz der Führungskräfte,<br />
wie zum Beispiel zum Thema Arbeitsschutz<br />
oder Personalplanung.<br />
Im Jahr <strong>2005</strong> haben wir FK Online weiter<br />
verbessert. So haben wir die Startseite übersichtlicher<br />
gestaltet und die Inhalte bedienerfreundlicher<br />
strukturiert. Auch ein Forum<br />
wurde in FK Online eingerichtet. So können<br />
sich unsere Führungskräfte über spezielle<br />
Themen austauschen, schnell Informationen<br />
veröffentlichen oder Networking betreiben.<br />
Die Ergebnisse der im Februar <strong>2006</strong> durchgeführten<br />
Befragung der Führungskräfte<br />
bestätigen die hohe Akzeptanz für diese<br />
Plattform.<br />
Manager’s Desktop<br />
Die SAP HR-Komponente Manager’s Desktop<br />
(MDT) unterstützt unsere Führungskräfte<br />
bei ihrer Arbeit. Mit Hilfe des Programms<br />
können sie beispielsweise Personalkosten<br />
besser planen oder Gehälter überprüfen.<br />
In Summe stellen wir mittlerweile über 30<br />
verschiedene Auswertungen für Führungskräfte<br />
bereit. Auch in Zukunft werden wir das<br />
Tool kontinuierlich weiterentwickeln.<br />
Im Jahr <strong>2005</strong> kamen folgende Programmteile<br />
neu hinzu:<br />
– die Option, Mitarbeiterstammdaten direkt<br />
aus dem System zu generieren und damit<br />
Überzeitanträge sowie Flex- und Überzeitsalden<br />
zu erstellen. Dadurch können Anträge<br />
deutlich schneller bearbeitet werden.<br />
– eine Auflistung aller von Mitarbeitern<br />
besuchten Seminare der <strong>EnBW</strong> Akademie<br />
– eine Übersicht über die Nutzer des<br />
so genannten Employee-Self-Service (ESS).<br />
Mit Hilfe von ESS können Mitarbeiter persönliche<br />
Daten wie Änderungen der Adresse<br />
oder Bankverbindung, Reisekosten und<br />
flexible Arbeitszeiten selbst im SAP-System<br />
erfassen.<br />
15
16<br />
Bei uns ist vieles in Bewegung. Die starken Veränderungen im<br />
Konzern haben viele neue Impulse freigesetzt, die wir zu nutzen<br />
verstehen. So haben wir uns ein gemeinsames Unternehmensleitbild<br />
geschaffen, dem sich die Mitarbeiter aller Gesellschaften<br />
verpflichtet fühlen. TOP-Arbeitgeber sind wir schon, wollen aber<br />
die Arbeitsbedingungen für unsere engagierten und motivierten<br />
Mitarbeiter weiter verbessern.<br />
4.1 Ein Konzern wächst zusammen:<br />
unser Unternehmensleitbild<br />
Die starken Veränderungen im Konzern<br />
machten eine neue, gemeinsame Orientierung<br />
in unserer Unternehmenskultur<br />
notwendig. Zwar gab es in der Vergangenheit<br />
bereits Leitsätze in den Gesellschaften und<br />
Vorläuferunternehmen der <strong>EnBW</strong>. Es fehlte<br />
jedoch ein einheitliches Unternehmensleitbild,<br />
mit dem sich die Mitarbeiter<br />
unabhängig von Gesellschaft und Aufgabe<br />
identifizieren können. Diese Sicht und<br />
Orientierung nach innen ist insbesondere<br />
dann wichtig, wenn die <strong>EnBW</strong> im Sinne<br />
des neuen Markenleitbilds überzeugend<br />
nach außen wirken will.<br />
Der Leitbildprozess<br />
Im Dezember 2004 haben wir den so genannten<br />
Leitbildprozess in Gang gesetzt.<br />
Führungskräfte und Mitarbeiter haben das<br />
Unternehmensleitbild gemeinsam geschaffen<br />
und damit Werte definiert, die allen Mitarbeitern<br />
des Konzerns wichtig sind. In der<br />
Zeit von Februar bis Mai <strong>2005</strong> erarbeiteten<br />
800 Mitarbeiter und Führungskräfte aus verschiedenen<br />
Gesellschaften in 37 Workshops<br />
insgesamt 260 Leitsätze. Eine eigens ge-<br />
4 Wandel als Chance:<br />
Impulse aus dem Personalbereich<br />
gründete Leitbildkommission sichtete das<br />
Material, arbeitete zentrale Begriffe heraus<br />
und formulierte auf dieser Basis zehn Leitsätze.<br />
Sie stellen eine unauflösliche Einheit<br />
dar. Es gibt keine vorgegebenen Prioritäten<br />
bezüglich ihrer Inhalte.<br />
Nachdem wir das Unternehmensleitbild<br />
erarbeitet hatten, folgte ab Oktober <strong>2005</strong><br />
die Implementierung im Konzern. Denn<br />
es ist wichtig, dass alle Mitarbeiter das<br />
Unternehmensleitbild kennen, seinen Sinn<br />
und seine Bedeutung verstehen und es bei<br />
ihrer täglichen Arbeit umsetzen. Das trägt<br />
für uns entscheidend zum Unternehmenserfolg<br />
bei.<br />
Leitbild-Dialoge<br />
Anfang <strong>2006</strong> starteten wir die Leitbild-Dialoge.<br />
Dabei diskutieren die Mitarbeiter in<br />
kleinem Kreis mit ihrer Führungskraft über<br />
einen oder mehrere Leitsätze. Sie erkennen,<br />
welche Bedeutung die jeweiligen Leitsätze<br />
für ihren Arbeitsalltag haben und wie sie<br />
ihr Handeln daran ausrichten können. Rund<br />
130 Leitbild-Scouts – eigens geschulte<br />
Mitarbeiter aus verschiedenen Gesellschaften<br />
– moderieren die Leitbild-Dialoge<br />
zwischen Führungskräften und Mitarbeitern.<br />
Diese Diskussionsrunden finden bis Ende<br />
<strong>2006</strong> statt.<br />
Unsere Unternehmensleitsätze<br />
› Wir erfüllen die Anforderungen unserer<br />
Kunden besser als der Wettbewerb.<br />
› Wir schaffen exzellente Leistung durch<br />
Engagement und Kompetenz.<br />
› Wir handeln konsequent und verlässlich.<br />
Unser Wort gilt.<br />
› Wir denken über Bereichsgrenzen hinaus.<br />
Fairness, Respekt und Vertrauen sind<br />
der Maßstab unserer Zusammenarbeit.<br />
› Wir fordern und fördern unsere Mitarbeiter.<br />
Führungskräfte führen klar und zielorientiert<br />
zum Erfolg.<br />
› Wir teilen unser Wissen und entwickeln<br />
uns durch ständiges Lernen weiter.<br />
› Wir handeln stets wirtschaftlich und steigern<br />
den Wert unseres Unternehmens.<br />
› Wir sind Vordenker und Wegbereiter für<br />
innovatives Handeln in unserer Branche.<br />
› Wir sehen Wandel als Chance und treiben<br />
Veränderungen entschlossen voran.<br />
› Wir handeln vorausschauend im<br />
Bewusstsein unserer besonderen<br />
Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft.
4.2 TOP-Arbeitgeber<br />
Die <strong>EnBW</strong> zählt zu den „TOP-Arbeitgebern<br />
in Deutschland <strong>2006</strong>“. Dies ergab ein vom<br />
Job- und Wirtschaftsmagazin „karriere“ in<br />
Zusammenarbeit mit der Corporate Research<br />
Foundation und dem Münchner<br />
„gevainstitut“ durchgeführtes umfangreiches<br />
Unternehmensranking. Insgesamt wurden<br />
mehr als 50 Unternehmen aus den verschiedensten<br />
Branchen intensiv untersucht.<br />
Bewertet wurden Arbeitsbedingungen,<br />
Vergütung, Entwicklungsmöglichkeiten,<br />
Unternehmenskultur und Führung sowie<br />
Unternehmensentwicklung und Image.<br />
In allen Bewertungskategorien erzielten wir<br />
gute bis sehr gute Werte.<br />
Ein attraktives und kreatives Arbeitsumfeld<br />
ist uns wichtig, denn unsere Anziehungskraft<br />
auf motivierte und leistungsbereite Menschen<br />
ist ein entscheidender Faktor für unseren<br />
wirtschaftlichen Erfolg. Indem wir unsere<br />
Mitarbeiter und Führungskräfte binden<br />
und motivieren, steigern wir unsere Produktivität<br />
und sichern nachhaltig unser Knowhow.<br />
Diese Publikation wird beispielsweise<br />
auf Hochschulmessen<br />
verteilt. Sie enthält ein ausführliches<br />
Porträt der <strong>EnBW</strong>.<br />
4.3 Familie und Beruf in Balance<br />
Bedingt durch die demografische Entwicklung<br />
in Deutschland wird es künftig Engpässe<br />
am Arbeitsmarkt bei Fach- und Führungskräften<br />
geben. Diese Zielgruppe fordert<br />
zunehmend Arbeitsbedingungen, die eine<br />
bessere Vereinbarkeit von Familienleben und<br />
Karriere ermöglichen. Dies betrifft vor allem<br />
Mitarbeiter mit Kindern, aber zum Beispiel<br />
auch Mitarbeiter, die ihre Angehörigen pflegen.<br />
Die <strong>EnBW</strong> ist sich der großen Bedeutung<br />
dieses Themas bewusst und hat daher im<br />
Jahr <strong>2006</strong> die Projekte „Work-Life-Balance“,<br />
„Frauen in Fach- und Führungspositionen“<br />
und „Kinderbetreuungsmodelle“ ins Leben<br />
gerufen (siehe auch S. 30/31).<br />
Ziel dieser Projekte ist es zum einen, die<br />
Attraktivität der <strong>EnBW</strong> als Arbeitgeber bei<br />
aktuellen und potenziellen Mitarbeitern zu<br />
steigern. Zum anderen möchten wir dadurch<br />
langfristig gute Fach- und Führungskräfte<br />
für unseren Konzern gewinnen und binden.<br />
Nicht zuletzt hängt auch die Zukunftsfähigkeit<br />
unseres Landes davon ab, ob wir ein<br />
kinder- und familienfreundliches Umfeld<br />
schaffen können. Hierzu möchten wir als<br />
verantwortungsvolles Unternehmen einen<br />
Beitrag leisten.<br />
Bereits heute fördern wir die Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf durch eine Reihe von<br />
betrieblichen Regelungen:<br />
› Wir bieten flexible Arbeitszeitmodelle<br />
in Form der Vertrauensarbeitszeit,<br />
darunter zahlreiche Teilzeitmodelle,<br />
auch während der Elternzeit.<br />
› Mitarbeiter, die eine Kinderbetreuung<br />
suchen, können sich von einem darauf<br />
spezialisierten Unternehmen beraten<br />
lassen; die Kosten übernehmen wir.<br />
› In unseren konzerneigenen Ferienhäusern<br />
können Mitarbeiter kostengünstig<br />
Urlaub machen.<br />
› Wir bieten Ferienprogramme für den<br />
Nachwuchs unserer Mitarbeiter.<br />
Unsere 220 Mitarbeiter in Elternzeit (Stand<br />
31.12.<strong>2005</strong>) können zweimal im Jahr an<br />
Informationsveranstaltungen teilnehmen.<br />
Neuigkeiten aus dem Konzern erhalten sie<br />
auch per E-Mail und aus der <strong>EnBW</strong>-Zeitung.<br />
Ziel ist es, den Kontakt während der Elternzeit<br />
zu erhalten und die Rückkehr der<br />
erfahrenen Mitarbeiter an den Arbeitsplatz<br />
zu erleichtern.<br />
17
18<br />
4.4 Projekt „Elder Workforce“<br />
Mit unserem Projekt „Elder Workforce“<br />
reagieren wir auf die zu erwartende Veränderung<br />
der Altersstruktur in unserem<br />
Unternehmen. Denn das Durchschnittsalter<br />
unserer Mitarbeiter wird bis zum Jahr 2020<br />
kräftig steigen, da die Anzahl der jungen<br />
Arbeitnehmer in Deutschland stetig abnimmt.<br />
Als Folge davon können die Rentenabgänge<br />
nicht mehr ausgeglichen werden.<br />
Mit unserem Projekt wollen wir die Auswirkungen<br />
der demografischen Entwicklung<br />
für unseren Konzern abfedern. Dabei gehen<br />
wir folgendermaßen vor: Zunächst erheben<br />
wir Daten zur Altersstruktur sowie zur Berufs-<br />
und Qualifikationsstruktur. Auf Basis<br />
dieser Informationen werden wir dann<br />
eine Prognose mit spezifischen Handlungsempfehlungen<br />
für die <strong>EnBW</strong> erarbeiten.<br />
4.5 Neuregelungen im tariflichen<br />
und betrieblichen Bereich<br />
Tarifpolitik<br />
Im März <strong>2006</strong> haben wir unseren neuen Vergütungstarifvertrag<br />
abgeschlossen. Nach<br />
schwierigen Verhandlungen haben sich die<br />
Tarifpartner für die Private Energiewirtschaft<br />
in Baden-Württemberg darauf geeinigt, die<br />
Gehälter ab 1. März <strong>2006</strong> um 3,4 Prozent<br />
zu erhöhen. Im März 2007 erfolgt eine<br />
weitere Erhöhung um 1,8 Prozent. Zudem<br />
haben sich die Tarifpartner auf eine<br />
ergänzende Einmalzahlung verständigt.<br />
Auch für Auszubildende erhöht sich die<br />
Vergütung, und zwar seit 1. März <strong>2006</strong> um<br />
3,4 Prozent. Zum 1. März 2007 steigt ihre<br />
monatliche Ausbildungsvergütung nochmals<br />
um 100 Euro.<br />
Die Kombination von Tariferhöhungen und<br />
Einmalzahlungen ist für uns ein richtiges<br />
und zukunftsweisendes Instrument, das<br />
beiden Seiten Planungssicherheit gibt. Beim<br />
<strong>EnBW</strong>-Konzern werden die Mitarbeiter zudem<br />
auf betrieblicher Ebene mit der Erfolgsbeteiligung<br />
für ihr Engagement belohnt.<br />
Betriebsvereinbarungen<br />
Bei der Neuordnung und Harmonisierung<br />
der betrieblichen Regelwerke sind wir <strong>2005</strong><br />
und <strong>2006</strong> weiter vorangekommen. So vereinbarten<br />
wir mit unseren Verhandlungspartnern<br />
auf der Arbeitnehmerseite zahlreiche<br />
harmonisierte Regelwerke für einen Großteil<br />
unserer Konzerngesellschaften und trugen<br />
damit zur Senkung unserer Prozesskosten<br />
bei. Zu den neu verhandelten Betriebsvereinbarungen<br />
gehören beispielsweise Regelungen<br />
zur Personalauswahl, zur betrieblichen<br />
Ausbildung und zum Datenschutz.<br />
Neben der Umsetzung der gesetzlichen<br />
Änderungen zur Altersteilzeit in unseren<br />
betrieblichen Regelungen schlossen wir<br />
Betriebsvereinbarungen ab zum Aufbau von<br />
Versorgungskapital, zur Insolvenzsicherung<br />
der Altersteilzeit und zur Zahlung einer<br />
übertariflichen Zulage. Durch unsere<br />
Betriebsvereinbarung über eine betriebliche<br />
Gruppenunfallversicherung sind unsere<br />
Mitarbeiter gegen Berufs- und Privatunfälle<br />
weltweit rund um die Uhr versichert.<br />
Im Jahr <strong>2006</strong> haben wir auch unsere<br />
Betriebsvereinbarung über die Förderung<br />
von betrieblichen und privaten Weiterbildungs-<br />
und Qualifizierungsmaßnahmen<br />
harmonisiert. Die Vereinbarung verfolgt<br />
das Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit unseres<br />
Unternehmens zu stärken, die Beschäftigungsfähigkeit<br />
unserer Mitarbeiter sowie<br />
deren Arbeitsplätze zu sichern und für den<br />
Konzern als attraktiven Arbeitgeber zu werben.<br />
Sie unterstreicht den hohen Stellenwert<br />
der betrieblichen und privaten Weiterbildung<br />
und Qualifizierung im <strong>EnBW</strong>-Konzern.<br />
Nichtraucherschutz<br />
Den Nichtraucherschutz haben wir nach<br />
den geltenden gesetzlichen Bestimmungen<br />
in enger Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat<br />
konsequent umgesetzt. Seit Juni <strong>2006</strong><br />
besteht für die meisten Standorte ein<br />
generelles Rauchverbot. Um gleichzeitig<br />
die Interessen der Raucher zu wahren,<br />
haben wir Raucherzonen ausgewiesen<br />
und teilweise mit Raucherstationen ausgestattet.
4.6 TOP FIT<br />
Das Kostensenkungsprogramm TOP FIT<br />
haben wir auch im Jahr <strong>2005</strong> mit Erfolg<br />
fortgeführt. Im Personalbereich haben wir<br />
die TOP-FIT-Ziele bereits Ende <strong>2005</strong> abgearbeitet.<br />
So konnten wir die vereinbarten<br />
Maßnahmen zum sozialverträglichen Personalum-<br />
und -abbau vollständig umsetzen.<br />
Wir gehen davon aus, dass der im Rahmen<br />
des TOP-FIT-Programms geplante und<br />
einzelvertraglich bereits vereinbarte sozialverträgliche<br />
Personalabbau von insgesamt<br />
2.140 Mitarbeitern bis Ende <strong>2006</strong> realisiert<br />
sein wird.<br />
4.7 Interner Stellenmarkt<br />
Mitarbeiter, die sich innerhalb des Konzerns<br />
verändern möchten, können in unserem<br />
internen Stellenmarkt nach einer neuen<br />
Position suchen. Unterstützt werden sie<br />
dabei vom <strong>EnBW</strong>-Jobpilot, einer speziellen<br />
Informationsdatenbank auf Intranetbasis.<br />
Dieser ermöglicht einen schnellen Abgleich<br />
von Qualifikations- und Anforderungsprofil.<br />
Der Jobpilot wird im Jahr <strong>2006</strong> weiter<br />
optimiert – dafür sorgt unser seit 2003<br />
bestehendes „Internes Arbeitsamt“ (InA).<br />
Weitere Aufgaben des InA sind die Beratung,<br />
Betreuung und Vermittlung von Mitarbeitern,<br />
die eine neue Stelle suchen. Dazu bietet<br />
das Interne Arbeitsamt verschiedene Qualifizierungsmöglichkeiten.<br />
Mit Hilfe des InA gelang es uns auch, den<br />
im Rahmen von TOP FIT erforderlichen<br />
Personalumbau in den Jahren <strong>2005</strong> und <strong>2006</strong><br />
zügig und effizient voranzutreiben. Über<br />
80 Prozent der 406 Mitarbeiter, die bis Mitte<br />
<strong>2006</strong> vom Personalumbau betroffen waren,<br />
wurden auf unbefristete Arbeitsplätze im<br />
Konzern vermittelt. Die Mitarbeiter stammen<br />
überwiegend aus dem gewerblich-technischen<br />
Bereich.<br />
Die Vermittlung geschah in enger Zusammenarbeit<br />
mit der <strong>EnBW</strong>-Tochter TDL Gesellschaft<br />
für anlagentechnische Dienste und<br />
kaufmännische Leistungen mbH. Die TDL<br />
dient unter anderem als Ansprechpartnerin<br />
für Bereiche, die kurzfristig Personalbedarf<br />
haben oder zeitlich befristet Verstärkung<br />
brauchen.<br />
4.8 Wir sichern Kompetenzen<br />
Anfang <strong>2005</strong> beschloss der <strong>EnBW</strong>-Vorstand<br />
Maßnahmen zur Kompetenzsicherung.<br />
Im Rahmen dieser Maßnahmen haben wir<br />
eine Studie zur Einführung eines Kompetenz-Managements<br />
durchgeführt. Mit diesem<br />
Projekt zielen wir darauf ab, die Personalentwicklung<br />
besser an den künftigen<br />
Anforderungen ausrichten zu können. Außerdem<br />
wollen wir damit einem Know-how-<br />
Verlust durch das Ausscheiden von Mitarbeitern<br />
mit hoher Qualifizierung und meist<br />
langjähriger Berufserfahrung vorbeugen.<br />
Zu den kurz- und mittelfristigen Maßnahmen<br />
zählt zum Beispiel die Einstellung von<br />
externen Fach- und Führungskräften.<br />
Das Kompetenz-Managementsystem ermöglicht,<br />
frühzeitig in Bildung und Weiterbildung<br />
der Mitarbeiter und Führungskräfte zu investieren<br />
und damit die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der <strong>EnBW</strong> zu erhöhen. Durch Schulungen<br />
und Fördermaßnahmen bereiten wir unsere<br />
Mitarbeiter intensiv auf neue Aufgaben vor.<br />
19
20<br />
5 Über Grenzen hinaus denken:<br />
<strong>EnBW</strong> und EDF<br />
Mit dem Personalaustausch zwischen <strong>EnBW</strong> und EDF geben<br />
wir einen wichtigen Impuls für das europäische Energiegeschäft,<br />
stärken unsere interkulturelle Kompetenz und erhalten<br />
interessante Anregungen für die Arbeit bei der <strong>EnBW</strong>. Das Anfang<br />
2001 gestartete Personalaustauschprogramm mit der<br />
EDF für qualifizierte Fach- und<br />
Führungskräfte wird in beiden 5.1 Personalaustausch<br />
Häusern erfolgreich gelebt.<br />
Die Zusammenarbeit von <strong>EnBW</strong> und EDF<br />
wird maßgeblich von Mitarbeitern beider Unternehmen<br />
getragen, die mehrere Jahre im<br />
jeweiligen Partnerunternehmen oder in einer<br />
Auslandsbeteiligung arbeiten. Ständig sind<br />
etwa 15 <strong>EnBW</strong>-Mitarbeiter bei der EDF in<br />
Frankreich tätig und etwa 20 an weiteren<br />
internationalen <strong>EnBW</strong>- oder EDF-Standorten<br />
(Polen, Ungarn, Tschechien, Slowakei,<br />
Belgien, England, Vietnam und Vereinigte<br />
Arabische Emirate). Rund 25 EDF-Kollegen<br />
arbeiten bei der <strong>EnBW</strong>.<br />
Um die Mitarbeiter der <strong>EnBW</strong>, die einen solchen<br />
Auslandsaufenthalt beendet haben<br />
(ExPATriates), mit den ausländischen Kollegen<br />
in Deutschland (ImPATriates) in Kontakt zu<br />
bringen und eine Plattform für den Gedankenaustausch<br />
zu internationalen Themen zu<br />
schaffen, findet alle drei Monate ein so genanntes<br />
PAT-Treffen statt. Bei diesen Treffen<br />
können sich Ex- und Impatriates sowie interessierte<br />
<strong>EnBW</strong>-Mitarbeiter informieren und<br />
ihre Erfahrungen austauschen.<br />
5.2 Kurzpraktikum<br />
Unser „Kurzpraktikum“ dient dem Auf- bzw.<br />
Ausbau von Beziehungsnetzwerken mit der<br />
EDF. Teilnehmer sind Mitarbeiter, die bereits<br />
mit der EDF in Kontakt stehen und diese<br />
Beziehung vertiefen wollen. Im Februar <strong>2005</strong><br />
hatten im Rahmen dieses Praktikums neun<br />
<strong>EnBW</strong>-Mitarbeiter Gelegenheit, drei Tage lang<br />
bei der EDF in Paris Kontakte zu knüpfen<br />
und die Kommunikation mit ihren französischen<br />
Kollegen zu verbessern.<br />
5.3 Leadership Twinning<br />
Programme<br />
Das 2004 als Pilotprojekt gestartete „Leadership<br />
Twinning Programme“ (LTP) dient dem<br />
Wissens- und Erfahrungsaustausch. Teilnehmer<br />
sind Führungskräfte aus dem Vertrieb<br />
(mit Schwerpunkt Leiter 2 und Teamleiter)<br />
und aus vertriebsnahen Bereichen von <strong>EnBW</strong><br />
und EDF (bzw. von <strong>EnBW</strong> und EDF Energy<br />
in London), die zusammenarbeiten oder dies<br />
in naher Zukunft tun werden. Die Führungskräfte<br />
verbringen unter anderem mehrere<br />
Tage gemeinsam mit ihrem „Twin“ im Partnerunternehmen<br />
und erfahren, wie Führung<br />
dort gelebt wird. Im September <strong>2005</strong> erfolgte<br />
eine Neuauflage dieses erfolgreichen Tandem-Projekts.<br />
Am 23. März <strong>2006</strong> wurde dieses Projekt in<br />
Paris mit dem EDF-Preis „Victoire du<br />
Commerce“ ausgezeichnet. An diesem Wettbewerb<br />
hatten mehrere kaufmännische<br />
Projektgruppen der EDF-Gruppe teilgenommen.
5.4 GEO-Stellenmarkt<br />
Im Jahr <strong>2005</strong> implementierten wir in unserem<br />
Haus die internationale Jobbörse der EDF-<br />
Gruppe „Group Employment Opportunities“<br />
(GEO). GEO soll die Suche nach spezifischen<br />
Kompetenzen innerhalb der EDF-Gruppe<br />
und den Know-how-Transfer zwischen den<br />
Gesellschaften erleichtern, Karriereperspektiven<br />
auf Gruppenebene anbieten und den<br />
Aufbau einer gemeinsamen Kultur verstärken.<br />
Mitarbeiter finden hier neben Stellenausschreibungen<br />
und einer Bewerberdatenbank<br />
ausführliche Länderinformationen und Erfahrungsberichte<br />
von Expatriates weltweit.<br />
5.5 Trainee-Programm<br />
„Young Engineers“<br />
Unser Austauschprogramm „Young Engineers“<br />
zur Ausbildung von kerntechnischem<br />
Nachwuchs starteten wir gemeinsam mit<br />
der EDF im November <strong>2005</strong>. Zielgruppe des<br />
Programms sind junge Ingenieure. Sie sollen<br />
die Nukleartechnik des Nachbarlands verstehen<br />
und beherrschen lernen. Außerdem<br />
geht es darum, den Austausch zwischen den<br />
Fachkräften beider Länder zu intensivieren.<br />
Der erste Jahrgang besteht aus sechs<br />
Nachwuchskräften von der EDF und fünf<br />
von der <strong>EnBW</strong>. Nach einem dreimonatigen<br />
Einarbeitungsprogramm werden diese<br />
Nachwuchskräfte für jeweils drei Jahre im<br />
Partnerunternehmen eingesetzt.<br />
Abb. oben: Verleihung des Preises<br />
„Victoire du Commerce“ im März <strong>2006</strong> in Paris<br />
(in der Bildmitte: EDF-Präsident Pierre Gadonneix)<br />
Abb. unten: Abschlussrunde des<br />
Leadership Twinning Programme, März <strong>2006</strong><br />
21
22<br />
6 Wissen teilen:<br />
Wissens- und Ideenmanagement<br />
Wie alle Unternehmen der Energiewirtschaft agiert die <strong>EnBW</strong><br />
in einem sich immer rascher verändernden Marktumfeld.<br />
Um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen begegnen<br />
zu können, bedarf es einer systematischen Bewirtschaftung der<br />
Ressource Wissen. Wissensmanagement betrachten wir<br />
deshalb als Fundament unseres<br />
unternehmerischen Erfolgs. 6.1 Die Wissensbilanz<br />
Ergänzend bauen wir auf<br />
Wissensmanagement sehen wir als wichtigen<br />
die Kreativität und den Einfalls- Faktor zur Beherrschung der strategischen<br />
und operativen Komplexität. Das zentrale Inreichtum<br />
unserer Mitarbeiter.<br />
strument des strategischen Wissensmanage-<br />
Ihre Ideen bringen uns voran.<br />
ments ist die Wissensbilanz. Damit erfassen,<br />
bewerten und strukturieren wir unser intellektuelles<br />
Kapital. Unter anderem setzt sich<br />
dieses zusammen aus den Kompetenzen der<br />
Mitarbeiter, effizienten und effektiven Organisations-<br />
und Prozessstrukturen sowie guten<br />
Beziehungen zu Geschäftspartnern.<br />
Vier Handlungsfelder<br />
Im Jahr <strong>2005</strong> haben wir erstmals eine <strong>EnBW</strong>-<br />
Wissensbilanz für das Geschäftsfeld Strom<br />
erstellt. In den fünf wichtigsten operativen Gesellschaften<br />
entlang der Wertschöpfungskette<br />
Strom wurden zunächst gesellschaftsspezifische<br />
Wissensbilanzen erstellt und diese anschließend<br />
konsolidiert. Dabei haben sich vier<br />
Handlungsfelder herauskristallisiert:<br />
• Management- und Sozialkompetenz<br />
Die systematische Entwicklung von Management-<br />
und Sozialkompetenz wird im Führungskräftebereich<br />
positiv bewertet, im Mitarbeiterbereich<br />
teilweise noch als verbesserungswürdig<br />
im Hinblick auf das Erreichen<br />
unserer strategischen Ziele. Um diese Entwicklungen<br />
im Bereich Management- und Sozialkompetenz<br />
anzustoßen, wollen wir im Jahr<br />
<strong>2006</strong> die Führungskonferenz gezielt um Nachwuchsprogramme<br />
auf Mitarbeiter- und Führungsebene<br />
ergänzen.<br />
• Motivation<br />
Bei der Bewertung zeigte sich, dass unsere<br />
gesamte Belegschaft hoch motiviert ist – trotz<br />
unseres sehr ehrgeizigen Programms zur Effizienzsteigerung.<br />
Allerdings empfinden bestimmte<br />
Mitarbeitergruppen die oft ideologisch<br />
geführte Kernkraftdebatte in Politik und<br />
Öffentlichkeit als belastend. Als Grundlage zur<br />
Verbesserung des systematischen Managements<br />
der Motivation wollen wir im Jahr 2007<br />
eine Mitarbeiterbefragung durchführen.<br />
• Kommunikation und Organisation<br />
Nachdem wir innerhalb sehr kurzer Zeit die<br />
<strong>EnBW</strong> restrukturiert haben, wurde nun ein<br />
Projekt zur Optimierung der Schnittstellen<br />
zwischen den Gesellschaften im Geschäftsfeld<br />
Strom gestartet. Auf diese Weise wird der Restrukturierungsprozess<br />
konsequent weitergeführt.<br />
• Unternehmenskultur<br />
Im gesamten Konzern hat sich inzwischen<br />
eine gemeinsame Kultur entwickelt. Im nuklearen<br />
Bereich der Kraftwerksgesellschaft<br />
ist eine besondere Ausprägung als Sicherheitskultur<br />
festzustellen. Die Implementierung<br />
des Unternehmensleitbilds in den Konzerngesellschaften<br />
wird diese gemeinsame<br />
Kultur weiter stärken.
6.2 Operatives Wissensmanagement<br />
Wissensmanagement wird in der <strong>EnBW</strong> nicht<br />
als Stabsaufgabe einiger weniger spezialisierter<br />
Mitarbeiter gesehen, sondern als integraler<br />
Bestandteil eines ganzheitlichen Managementverständnisses.<br />
Leitgedanke ist die Idee<br />
eines wissensorientierten Managements, also<br />
eines Managements, das sich neben anderen<br />
wichtigen Aspekten wie Kosten, Zeit und Qualität<br />
der Leistungsprozesse auch an den spezifischen<br />
Erfordernissen des Wissens ausrichtet.<br />
Die Integration der Wissensperspektive<br />
ins operative Management sehen wir als eine<br />
Aufgabe jeder einzelnen Führungskraft an.<br />
Professionelle Beratung und Unterstützung<br />
bei komplexen oder bereichs- und gesellschaftsübergreifenden<br />
Aufgabenstellungen<br />
sowie Projekten erhalten diese vom Bereich<br />
Organisations- und Wissensmanagement der<br />
Holding.<br />
6.3 <strong>EnBW</strong> Wissens Cup<br />
Der wirkungsvolle Transfer von Wissen gehört<br />
zu den großen Herausforderungen im Wissensmanagement.<br />
Für die Vermittlung von<br />
Wissen, das für die gesamte Belegschaft von<br />
Bedeutung ist, haben wir uns sehr erfolgreich<br />
des Game-Based-Learning-Ansatzes bedient<br />
und im Frühjahr <strong>2006</strong> in Form des <strong>EnBW</strong> Wissens<br />
Cups umgesetzt. Es handelt sich dabei<br />
um ein Intranet-basiertes Spiel, das sich von<br />
seinem Aufbau her an gängigen TV-Quiz-Formaten<br />
orientiert. Informationsquelle für die<br />
Antworten sind das <strong>EnBW</strong>-Intranet oder die<br />
aktuelle Mitarbeiterzeitung. Hierdurch sollen<br />
die Teilnehmer des Wissens Cups zur intensiven<br />
und dauerhaften Nutzung der Informationsmedien<br />
der <strong>EnBW</strong> animiert werden. Wegen<br />
des großen Erfolges planen wir, den Wissens<br />
Cup in regelmäßigen Abständen zu wiederholen.<br />
Der <strong>EnBW</strong> Wissens Cup<br />
6.4 Weitere Aktivitäten<br />
Durch zentrale und dezentrale Aktivitäten<br />
wollen wir die Verankerung von Wissensmanagement<br />
in der <strong>EnBW</strong> wirkungsvoll unterstützen.<br />
So entwickeln wir unter anderem<br />
Schulungsangebote zum Thema Wissensmanagement<br />
für Mitarbeiter sowie Führungskräfte<br />
und arbeiten an einem Konzept für den<br />
Transfer von Expertenwissen.<br />
6.5 Ideen managen:<br />
Wir nutzen unsere Geistesblitze<br />
Pfiffige Ideen werden bei der <strong>EnBW</strong> belohnt:<br />
Für Verbesserungsvorschläge von Mitarbeitern<br />
haben wir im Jahr <strong>2005</strong> rund 69.000 Euro<br />
an Prämien ausgezahlt. Die aus den Verbesserungen<br />
resultierenden Einsparmöglichkeiten<br />
für den Konzern liegen bei 230.000 € für<br />
das Jahr <strong>2005</strong>.<br />
Vorschläge innerhalb des Aufgabengebiets eines<br />
Mitarbeiters werden im Rahmen des<br />
„Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses“<br />
(KVP) geprüft. Um Vorschläge, die außerhalb<br />
des Aufgabengebiets eines Mitarbeiters liegen,<br />
kümmert sich der Bereich „Ideenmanagement“.<br />
Im Jahr <strong>2005</strong> erreichten insgesamt 680 Ideen<br />
(Vorjahr: 500) unser Ideenmanagement, 1.300<br />
Vorschläge wurden zum Kontinuierlichen Verbesserungsprozess<br />
(KVP) gemacht. Von allen<br />
eingebrachten Vorschlägen haben wir bisher<br />
500 aufgegriffen.<br />
Unterstützung durch neues IT-Instrument<br />
Ein spezielles IT-Instrument informiert über<br />
den aktuellen Stand der Vorschläge. Derzeit<br />
entwickelt das Ideenmanagement gemeinsam<br />
mit dem Qualitätsmanagement unserer Vertriebs-<br />
und Servicegesellschaft (VSG) auch für<br />
den KVP ein entsprechendes IT-Instrument.<br />
Dadurch können wir den KVP mit dem Ideenmanagement<br />
effektiver vernetzen und den<br />
Anforderungen der Zertifizierung nach DIN<br />
ISO 9001 noch besser gerecht werden.<br />
› Ideen mit großer Wirkung:<br />
ein Beispiel<br />
Eine auf den ersten Blick eher unscheinbare<br />
Idee hatte eine große Wirkung:<br />
Kunden, die ihren Zähler trotz schriftlicher<br />
Bitte nicht ablesen, werden – und<br />
das ist die Idee – nun noch ein zweites<br />
Mal angeschrieben und gebeten, der<br />
<strong>EnBW</strong> ihren Zählerstand mitzuteilen.<br />
Diese zweite Anfrage bewirkt eine<br />
wesentliche Erhöhung der Selbstablesequote,<br />
so dass die Auftragsquote an<br />
externe Dienstleister zur Fremdablesung<br />
stark verringert werden konnte. Dadurch<br />
sparen wir erhebliche Kosten ein. Bisher<br />
(Stand Mai <strong>2005</strong>) konnte der Konzern<br />
anhand der bereits realisierten Einsparungen<br />
dem Mitarbeiter eine Prämie<br />
in Höhe von 62.571 € zahlen.<br />
Es ist zu erwarten, dass sich sowohl die<br />
Einsparungen für den Konzern als auch<br />
die Prämie für den Einreicher im Jahr<br />
<strong>2006</strong> noch nahezu verdoppeln werden.<br />
23
24<br />
7 Verantwortung übernehmen:<br />
Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz<br />
und Fürsorge<br />
Als Arbeitgeber tragen wir eine große Verantwortung für die<br />
Sicherheit und Gesundheit unserer Mitarbeiter. Gerade unsere<br />
Kollegen im operativen Bereich, speziell in der Erzeugung und<br />
Verteilung, sind bei der Arbeit diversen Gefahren ausgesetzt und<br />
müssen sich schützen. Aber auch<br />
7.1 Arbeitssicherheit<br />
die Mitarbeiter am Schreibtisch sollten<br />
sorgsam mit ihrer Gesundheit Im Jahr <strong>2005</strong> standen im Bereich Arbeitssicherheit<br />
folgende Themen im Vordergrund:<br />
umgehen. Wir unterstützen sie<br />
dabei.<br />
Brandschutz<br />
Im Jahr <strong>2005</strong> haben wir die Richtlinien unseres<br />
neuen Brandschutzhandbuchs (BSH) im<br />
Konzern umgesetzt. So haben wir Standortverantwortliche<br />
bestellt, die für den Brandschutz<br />
vor Ort zuständig sind. Unsere neu eingesetzten<br />
Brandschutzfachkräfte nehmen jedes<br />
einzelne <strong>EnBW</strong>-Gebäude kritisch unter<br />
die Lupe und erarbeiten auf der Basis des<br />
BSH für jeden unserer 230 Standorte spezifische<br />
Regelungen.<br />
Die neue Wetterschutzjacke<br />
BGV A 3 Koordinator<br />
Die BGV A 3 ist eine gesetzliche Vorschrift, die<br />
die regelmäßige Prüfung von elektrischen Anlagen<br />
und Betriebsmitteln vorsieht. Ziel ist es,<br />
dadurch Unfälle zu verhüten. Die Ergebnisse<br />
dieser Untersuchungen werden anschließend<br />
dokumentiert. Da die <strong>EnBW</strong> aus mehreren<br />
Firmen entstanden ist, gab es in der Vergangenheit<br />
innerhalb des Konzerns unterschiedliche<br />
Philosophien über die Prüfung und die<br />
Dokumentation der Ergebnisse. Um eine einheitliche<br />
Vorgehensweise im Konzern zu erreichen,<br />
haben wir im Jahr <strong>2005</strong> eine koordinierende<br />
Stelle eingerichtet. Zusätzlich planen<br />
wir, eine Datenbank einzuführen, in der<br />
alle Betriebsmittel inventarisiert und deren<br />
Prüfergebnisse gespeichert werden.<br />
Schulungen der Berufsgenossenschaften<br />
Die Berufsgenossenschaften bieten vielfältige<br />
Weiterbildungskurse zu unterschiedlichen<br />
Themen der Arbeitssicherheit an – zum Beispiel<br />
zu „Sicherheitsvorkehrungen in Kraftwerken“.<br />
Im Jahr <strong>2005</strong> nahmen 340 Mitarbeiter<br />
und Führungskräfte an insgesamt 165<br />
Schulungen der Berufsgenossenschaften teil.<br />
Kursgebühren fallen grundsätzlich nicht an,<br />
weil diese über die Beitragszahlung abgegolten<br />
werden.<br />
Persönliche Schutzausrüstung<br />
Ob Einmaloverall oder Kälteunterwäsche –<br />
die Mitarbeiter im operativen Bereich tragen<br />
bei Arbeiten mit besonderem Gefährdungspotenzial<br />
eine so genannte Persönliche<br />
Schutzausrüstung (PSA). Zum Teil verfügen<br />
die Mitarbeiter verschiedener Gesellschaften<br />
noch über unterschiedliche Ausrüstungen, die<br />
von den Vorgängerunternehmen der <strong>EnBW</strong><br />
stammten. Nach und nach statten wir unsere<br />
Mitarbeiter nun mit einheitlicher PSA aus. Wir<br />
legen Wert darauf, dass die Ausrüstung den<br />
neuesten Sicherheitsstandards entspricht.
Forum Fremdfirmen<br />
Das 2004 gegründete Forum Fremdfirmen<br />
(FF) ist dafür zuständig, die Zusammenarbeit<br />
der <strong>EnBW</strong> mit Fremdfirmen im operativen Bereich<br />
zu verbessern. Zum Beispiel ist es wichtig,<br />
dass beide darüber informiert sind, wie die<br />
jeweils andere Seite Absperrungen bei Reparaturarbeiten<br />
kennzeichnet. Daraus entstand<br />
das Seminar „Keine Chance dem elektrischen<br />
Unfall“. Im Jahr <strong>2005</strong> haben rund 100 Arbeitsund<br />
Anlagenverantwortliche unserer Netzgesellschaft<br />
Regional AG sowie externe Kollegen<br />
an der Schulung teilgenommen. Wir bieten<br />
das Seminar auch <strong>2006</strong> an.<br />
Neue Gefahrstoffverordnung<br />
Im Januar <strong>2005</strong> hat der Gesetzgeber eine<br />
neue Verordnung erlassen, die den Umgang<br />
mit Gefahrstoffen regelt. Zum Beispiel müssen<br />
die Gefahrstoffe jetzt in Schutzstufen eingeteilt<br />
werden, die jeweils unterschiedlich<br />
hohe Sicherheitsvorkehrungen vorsehen. Um<br />
Synergieeffekte zu nutzen, haben wir gemeinsam<br />
mit anderen Energieversorgungsunternehmen<br />
den Arbeitskreis Gefahrstoffe gegründet.<br />
Dieser erarbeitet Konzepte, wie die<br />
Verordnung in den einzelnen Unternehmen<br />
umgesetzt werden kann. So überlegen wir<br />
beispielsweise, wie wir bei der <strong>EnBW</strong> die Verwendung<br />
von gesundheitsgefährdenden Chemikalien<br />
weiter reduzieren können.<br />
Gefahrstoffsoftware WAUplus<br />
Anfang <strong>2005</strong> haben wir unsere neue Gefahrstoffsoftware<br />
WAUplus freigeschaltet und damit<br />
bereits ca. 1.300 Gefahrstoffe dokumentiert.<br />
Außerdem haben einige Organisationseinheiten<br />
ihre Gefahrstoffverzeichnisse und<br />
Betriebsanweisungen mit Hilfe des Programmes<br />
erstellt.<br />
Zusammenarbeit innerhalb der EDF-Gruppe<br />
Auf Initiative der EDF haben die Unternehmen<br />
innerhalb der EDF-Gruppe einheitliche Kennzahlen<br />
für die Unfallstatistiken festgelegt, um<br />
diese künftig besser miteinander vergleichen<br />
zu können. So werden beispielsweise seit<br />
<strong>2005</strong> gruppenweit die Krankentage pro Mitarbeiter<br />
und die Ausfalltage pro Unfall erfasst.<br />
Außerdem haben wir <strong>2005</strong> zum ersten Mal die<br />
Quote für alle Unfälle ab einem Ausfalltag ermittelt.<br />
Dieser Wert liegt bei 12,3 Promille.<br />
Löschübung an einem brennenden Modell<br />
eines PC-Arbeitsplatzes<br />
25
26<br />
7.2 Arbeitsmedizin<br />
Aufgaben des Arbeitsmedizinischen<br />
Dienstes<br />
Unser Arbeitsmedizinischer Dienst versteht<br />
sich als ein Element der sozialen Fürsorge. Er<br />
ist überwiegend präventiv tätig, um Krankheiten<br />
zu verhindern und Gefährdungen zu vermeiden<br />
– zum Beispiel durch Impfungen und<br />
Arbeitsplatzgestaltung.<br />
Die Arbeitsmediziner beraten Mitarbeiter<br />
und Führungskräfte, wie sie belastende Situationen<br />
vermeiden oder reduzieren können,<br />
damit gesundheitliche Beschwerden erst gar<br />
nicht entstehen. Sie sind Ansprechpartner<br />
bei jeglichen medizinischen Fragen und für<br />
die akut- und notfallmedizinische Versorgung<br />
zuständig.<br />
Im Jahr <strong>2005</strong> haben wir uns mit folgenden<br />
Themen besonders beschäftigt:<br />
Herz in Form – Kreislauf in Fahrt<br />
Unter dem Motto „Gesundheitsimpulse:<br />
Herz in Form, Kreislauf in Fahrt“ waren wir<br />
im Frühsommer <strong>2005</strong> an allen größeren Konzernstandorten<br />
einschließlich der Kraftwerke<br />
und Regionalzentren mit Roadshows vor Ort.<br />
Bei diesen Veranstaltungen haben wir die<br />
Mitarbeiter über Risikofaktoren des Herz-<br />
Kreislauf-Systems informiert. Daneben bestand<br />
die Möglichkeit zur Blutdruckmessung,<br />
zur Blutentnahme, zu Beratungsgesprächen<br />
sowie zu einem allgemeinen Check-up.<br />
Grippeschutzimpfung<br />
In einer konzernweiten Aktion haben wir unsere<br />
Mitarbeiter über die Gefahren der Grippe<br />
informiert und Schutzimpfungen angeboten.<br />
Da die Aktion nun bereits zum vierten Mal lief,<br />
waren die Mitarbeiter schon sehr gut über das<br />
Thema informiert und standen einer Schutzimpfung<br />
positiv gegenüber.<br />
Dr. Hans-Christoph Zorn<br />
bei der Grippeschutzimpfung<br />
Parallel zur Aktion war das Thema Vogelgrippe<br />
in den Medien sehr präsent. Dadurch<br />
konnten wir bei der Zahl der Impfungen erneut<br />
einen erheblichen Anstieg feststellen.<br />
Im Jahr 2004 hatten sich 1.550 Mitarbeiter<br />
impfen lassen, im Jahr <strong>2005</strong> waren es bereits<br />
2.750. Hinsichtlich des zu erzielenden Präventionseffektes<br />
– in der Wintersaison 2004/<strong>2005</strong><br />
starben in Deutschland rund 17.000 Menschen<br />
an Grippe – ist dies eine sehr erfreuliche<br />
Entwicklung.<br />
Schutz gegen Influenza-Pandemie<br />
Bereits im Jahr 2004 hatten wir uns gegen<br />
eine mögliche Influenza-Pandemie in den<br />
Folgejahren gewappnet. Im Frühsommer <strong>2005</strong><br />
haben wir unseren Maßnahmenkatalog erweitert<br />
und eine „Task force“ gebildet, an der<br />
verschiedene Konzernabteilungen beteiligt<br />
sind, darunter der Personalvorstand und die<br />
Bereiche Personal, Krisenmanagement,<br />
Objektschutz sowie die Rechtsabteilung.<br />
Außerdem halten wir einen Vorrat an spezifischen<br />
Medikamenten und an Schutzausrüstung<br />
für den Pandemiefall bereit.<br />
Einheitliche Datenverarbeitung mit<br />
„Fabiola“<br />
Im Jahr <strong>2005</strong> haben wir die Datenverarbeitung<br />
innerhalb des Arbeitsmedizinischen Dienstes<br />
vereinheitlicht. Zuvor hatten die Dienste<br />
der verschiedenen Gesellschaften zum Teil<br />
noch mit unterschiedlichen Systemen gearbeitet.<br />
Im April <strong>2005</strong> ging das Softwaresystem<br />
„Fabiola“ produktiv.<br />
Seminarangebote<br />
Deutlich mehr Mitarbeiter als in den vergangenen<br />
Jahren haben sich im Jahr <strong>2005</strong> für<br />
Seminare in den Bereichen „Prävention durch<br />
Bewegung, Ernährung und Entspannung“ interessiert.<br />
Hier haben wir beispielsweise das<br />
Seminar „Fit for life and business“ für alle<br />
Mitarbeiter und den Kurs „Gesundheitsmanagement“<br />
für Führungskräfte angeboten. Diese<br />
Seminare haben wir in Kooperation mit einer<br />
externen Klinik konzipiert. Eine Vielzahl weiterer<br />
Seminarangebote zu Themen wie „Stressvermeidung“<br />
oder „Sucht“ sowie Kurse der<br />
betrieblichen Gesundheitsförderung rundeten<br />
das Angebotsspektrum ab.<br />
Schulungen für Führungskräfte<br />
Durch die Umstrukturierungen im Konzern<br />
wurden viele Führungspositionen neu besetzt.<br />
Daher haben im vergangenen Jahr besonders<br />
viele Führungskräfte an unseren Schulungen<br />
zum medizinischen und technischen Arbeitsschutz<br />
teilgenommen. Zu diesem Thema<br />
haben wir im Jahr <strong>2005</strong> über 30 Seminare<br />
veranstaltet.<br />
Hilfe für Kranke in Afrika<br />
Im Jahr 2004 hatten wir unsere beiden medizinischen<br />
Analyselabors aufgegeben und<br />
eine Röntgenanlage stillgelegt. Ohne Verlust<br />
von Servicequalität für die Mitarbeiter ist es<br />
wirtschaftlicher, wenn externe Anbieter diese<br />
Leistungen erbringen.<br />
Die nicht mehr benötigten Labor- und Röntgengeräte<br />
stellten wir im Jahr <strong>2005</strong> hilfsbedürftigen<br />
medizinischen Einrichtungen zur<br />
Verfügung. So fand das Röntgengerät seinen<br />
Platz in einem Krankenhaus in Bamako,<br />
der Hauptstadt des afrikanischen Staates<br />
Mali. Ein Untersuchungsstuhl steht jetzt bei<br />
einem Zahnarzt in Mauretanien.
7.3 Im Alter gut versorgt<br />
Die erste Säule des traditionellen Alterssicherungssystems<br />
– die gesetzliche Rentenversicherung<br />
– kann angesichts der demografischen<br />
Entwicklung nicht mehr allein für einen<br />
ausreichenden Lebensstandard im Alter<br />
sorgen. Vielmehr sind weitere Leistungseinschnitte<br />
zu erwarten. Damit kommen der<br />
betrieblichen Altersversorgung als zweiter<br />
Säule und der privaten Vorsorge als dritter<br />
Säule des Alterssicherungssystems eine immer<br />
größere sozial- und wirtschaftspolitische<br />
Bedeutung zu.<br />
Die <strong>EnBW</strong> gewährt allen Mitarbeitern eine<br />
arbeitgeberfinanzierte, betriebliche Altersversorgung.<br />
Die Versorgung umfasst Alters-,<br />
Invaliditäts- und Hinterbliebenenleistungen.<br />
Darüber hinaus bieten wir unseren Mitarbeitern<br />
ein breites Angebot an attraktiven Modellen<br />
der ergänzenden Altersversorgung durch<br />
steuerbegünstigte Entgeltumwandlung.<br />
Damit leistet unser Unternehmen im Rahmen<br />
der betrieblichen Altersversorgung einen<br />
wichtigen Beitrag für die Sicherung des<br />
Lebensstandards seiner Mitarbeiter im Alter.<br />
Die Vorausfinanzierung der betrieblichen Versorgungsleistungen<br />
im Konzern erfolgt über<br />
Pensionsrückstellungen. In der konsolidierten<br />
Konzernbilanz der <strong>EnBW</strong> nach IFRS (International<br />
Financial Reporting Standards) ergab<br />
sich zum 31.12.<strong>2005</strong> ein Rückstellungsvolumen<br />
in Höhe von 3,8 Mrd. EUR.<br />
7.4 Menschen mit Behinderungen<br />
und Langzeitkranke<br />
Konzernleitung, Betriebsrat und Schwerbehindertenvertretung<br />
sind sich einig, dass<br />
es eine besonders wichtige gesellschaftspolitische<br />
und soziale Aufgabe ist, Menschen<br />
mit Behinderungen zu beschäftigen. Dabei<br />
unterstützen wir besonders die Schaffung<br />
von Ausbildungsplätzen für junge Menschen<br />
mit Handicap (siehe auch S. 31 „Schwerbehindertenquote“).<br />
Unser Ziel ist es, diesen Mitarbeitern einen<br />
Arbeitsplatz zu bieten, der ihren speziellen<br />
Bedürfnissen gerecht wird und an dem sie<br />
ihre Fähigkeiten und Kenntnisse optimal<br />
entfalten können.<br />
Integrationsvereinbarung<br />
Mit Abschluss der Integrationsvereinbarung<br />
im Mai <strong>2006</strong> werden wir unserer sozialen<br />
Verantwortung zur Eingliederung und Beschäftigung<br />
von Behinderten in vollem<br />
Umfang gerecht. Mehrere Integrationsteams<br />
sind gemeinsam mit den Schwerbehindertenvertretungen<br />
für die Belange dieser Mitarbeiter<br />
zuständig.<br />
Hilfe für Langzeitkranke<br />
Unser „betriebliches Eingliederungsmanagement“<br />
unterstützt Langzeitkranke bei der<br />
Wiederaufnahme ihrer beruflichen Tätigkeit.<br />
Dem Alter gelassen entgegensehen<br />
Im Fokus stehen auch Maßnahmen, die einer<br />
erneuten Arbeitsunfähigkeit vorbeugen und<br />
den Arbeitsplatz des betroffenen Beschäftigten<br />
erhalten sollen.<br />
Gebrauchte Computer sichern Arbeitsplätze<br />
Ab Oktober <strong>2006</strong> unterstützen wir im badischen<br />
Ettlingen ein gemeinnütziges Unternehmen<br />
aus dem IT-Bereich, in dem vorwiegend<br />
Behinderte arbeiten. Die <strong>EnBW</strong> stellt der<br />
Firma kostenlos ausgemusterte IT-Produkte<br />
wie Computer zur Verfügung, die dort aufbereitet<br />
und anschließend weiterverkauft werden.<br />
Damit helfen wir, Arbeitsplätze für Menschen<br />
mit Behinderungen zu sichern.<br />
7.5 Hilfe bei sozialenHärtefällen<br />
Eine schwere Krankheit oder persönliche<br />
Probleme bedeuten für den betroffenen Mitarbeiter<br />
neben der seelischen meist eine<br />
hohe finanzielle Belastung. Im Rahmen der<br />
Fürsorgepflicht helfen wir bei sozialen Härtefällen<br />
weiter. So haben wir beispielsweise<br />
einen krebskranken Mitarbeiter unterstützt,<br />
der sehr teure Medikamente benötigte. Einen<br />
Teil der Kosten hat die <strong>EnBW</strong> übernommen.<br />
27
28<br />
8 Wirtschaftlich handeln:<br />
der Personalbereich in Zahlen<br />
8.1 Entwicklung der<br />
Mitarbeiterzahlen<br />
Zum 31. Dezember <strong>2005</strong> beschäftigte der<br />
<strong>EnBW</strong>-Konzern 17.765 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter, das sind 458 bzw. 2,5 % weniger<br />
als im Vorjahr. In den Geschäftsfeldern<br />
Strom sowie Energie- und Umweltdienstleistungen<br />
ging die Zahl der Beschäftigten per<br />
Saldo um 552 zurück. Dies lässt sich insbesondere<br />
auf unser Kostensenkungsprogramm<br />
TOP FIT und den darin vereinbarten<br />
Mitarbeiterzahlen<br />
sozialverträglichen Personalabbau zurückführen.<br />
Der leichte Anstieg um 36 Mitarbeiter<br />
im Geschäftsfeld Gas ergibt sich vor allem<br />
durch eine Neukonsolidierung innerhalb der<br />
ENSO Erdgas GmbH zum 1. Januar <strong>2005</strong>. In<br />
der Holding stieg die Beschäftigtenzahl<br />
durch konzerninterne Umstrukturierungen<br />
und Neueinstellungen um 105. Im Bereich<br />
der nicht fortzuführenden Aktivitäten wechselten<br />
die Beschäftigten der Thermoselect<br />
Südwest GmbH zu anderen Konzerngesellschaften.<br />
Mitarbeiter des <strong>EnBW</strong>-Konzerns 1 31.12.<strong>2005</strong> 31.12.2004 2 Veränderung in %<br />
Strom 12.262 12.500 -1,9<br />
Gas 675 639 5,6<br />
Energie- und Umweltdienstleistungen 4.340 4.654 -6,7<br />
Holding 487 382 27,5<br />
Fortzuführende Aktivitäten 17.764 18.175 -2,3<br />
Nicht fortzuführende Aktivitäten 1 48 -97,9<br />
Gesamt 17.765 18.223 -2,5<br />
In Mitarbeiteräquivalenten 3 17.166 17.653 -2,8<br />
1 Anzahl der Mitarbeiter ohne Auszubildende und ohne ruhende Arbeitsverhältnisse<br />
2 Angepasst an die Geschäftsfeldstruktur zum 31.12.<strong>2005</strong> unter Berücksichtigung geänderter Konsolidierungsmethoden<br />
3 Umgerechnet in Vollzeitbeschäftigungen
8.2 Mitarbeiter nach Geschäftsfeldern<br />
und Regionen<br />
Unser Unternehmen ist in Baden-Württemberg<br />
fest verankert: Knapp 83 % unserer<br />
Mitarbeiter sind in unserem Stammland<br />
beschäftigt. Damit gehören wir zu den großen<br />
Arbeitgebern im Land. Wir bekennen uns<br />
zu unseren Wurzeln und sehen darin eine<br />
wichtige Grundlage, um in liberalisierten<br />
Energiemärkten sowohl auf überregionaler<br />
als auch auf internationaler Ebene erfolgreich<br />
zu agieren.<br />
Mitarbeiter des <strong>EnBW</strong>-Konzerns<br />
nach Geschäftsfeldern<br />
<strong>2005</strong> (in %)<br />
Holding 2,74<br />
Strom 69,02<br />
Gas 3,80<br />
Energie/Umwelt 24,43<br />
Nicht fortzuführende Aktivitäten 0,01<br />
Summe 100,00<br />
Mitarbeiter des <strong>EnBW</strong>-Konzerns<br />
nach Regionen<br />
<strong>2005</strong> (in %)<br />
Baden-Württemberg 82,7<br />
Deutschland ohne Baden-Württemberg 11,8<br />
Ausland 5,5<br />
Summe 100,00<br />
29
30<br />
8.3 Personalstruktur<br />
Auszubildende und BA-Studierende<br />
Derzeit lernen und arbeiten insgesamt 776<br />
Auszubildende und 145 Studierende der Berufsakademien<br />
(BA) bzw. Fachhochschulen<br />
(FH) in unserem Unternehmen. Wir bilden in<br />
29 verschiedenen Berufen aus und bieten 13<br />
BA- bzw. Studiengänge an (Stand 31.12.<strong>2005</strong>,<br />
bezogen auf die wesentlichen Energiegesellschaften).<br />
Genau wie im Vorjahr werden wir<br />
auch <strong>2006</strong> wieder 267 Ausbildungsplätze und<br />
67 Studienplätze zur Verfügung stellen.<br />
Praktikanten, Werkstudenten, Diplomanden<br />
Wir sind uns als Unternehmen unserer besonderen<br />
Verantwortung gegenüber jungen<br />
Menschen bewusst. Gern geben wir jungen<br />
Leuten Impulse für ihre Zukunft, schätzen<br />
aber umgekehrt auch deren Impulse sehr.<br />
Im Berichtsjahr hatten 631 Studenten in unseren<br />
wesentlichen Energiegesellschaften<br />
die Möglichkeit, unseren Konzern im Rahmen<br />
eines Praktikums, einer Werkstudententätigkeit<br />
oder Diplomarbeit näher kennen<br />
zu lernen. Dies waren 179 Studenten (40 %)<br />
mehr als im Vorjahr.<br />
Frauen-/Männerquote<br />
Von unseren 17.765 Mitarbeitern waren<br />
75,7 % Männer und 24,3 % Frauen (Stand:<br />
31. Dezember <strong>2005</strong>; Vorjahr: 23,9 % Frauen).<br />
Obwohl wir die Berufstätigkeit von Frauen<br />
insbesondere durch flexible Teilzeitmodelle<br />
unterstützen, macht sich hier der starke<br />
Technikbezug unseres Unternehmens<br />
bemerkbar.<br />
Frauen in Führungspositionen<br />
Bei den Leitenden Angestellten, deren Anteil<br />
im Berichtszeitraum bei 2,1 % lag, belief sich<br />
der Frauenanteil auf 7,7 %. Um Frauen die<br />
Übernahme von Fach- und Führungspositionen<br />
zu erleichtern, bedarf es geeigneter<br />
Rahmenbedingungen. Damit werden wir uns<br />
im Jahr <strong>2006</strong> im Rahmen des Projekts<br />
„Frauen in Fach- und Führungspositionen“<br />
intensiver beschäftigen.
Teilzeitbeschäftigung<br />
Zum Ende des Jahres <strong>2005</strong> waren konzernweit<br />
1.383 Mitarbeiter in Teilzeit (inklusive<br />
Altersteilzeit) beschäftigt, davon 924 Frauen<br />
(66,8 %). Unsere Teilzeitquote hat sich damit<br />
um 0,6 Prozentpunkte auf 7,8 % im Vergleich<br />
zum Vorjahr erhöht.<br />
Betriebszugehörigkeit<br />
Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit<br />
im <strong>EnBW</strong>-Konzern lag im Jahr <strong>2005</strong> bei 13,8<br />
Jahren (Vorjahr 13,5 Jahre). Mit diesem Wert<br />
liegen wir deutlich über dem Bundesdurchschnitt.<br />
Die Gründe hierfür sehen wir u. a. in<br />
den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten, die<br />
unser Konzern seinen Mitarbeitern bietet.<br />
Lebensalter<br />
Das durchschnittliche Lebensalter unserer<br />
Mitarbeiter lag im Jahr <strong>2005</strong> bei 41,8 Jahren<br />
(Vorjahr 41,2). Das entspricht in etwa dem<br />
Bundesdurchschnitt.<br />
Qualifikation<br />
Von unseren Mitarbeitern absolvierten 18 %<br />
ein Hochschul-, Fachhochschul- oder BA-<br />
Studium, 74 % eine Fachschulausbildung<br />
oder Lehre; 8 % haben keinen Ausbildungsabschluss.<br />
Unfallzahlen<br />
Wir arbeiten kontinuierlich daran, die Arbeitsbedingungen<br />
unserer Mitarbeiter zu<br />
verbessern. Aus diesem Grund ist die Zahl<br />
der Unfälle genau wie in den vergangenen<br />
Jahren auch <strong>2005</strong> stark gesunken. Die Unfallquote<br />
(meldepflichtige Betriebsunfälle =<br />
mehr als drei Ausfalltage) liegt für <strong>2005</strong> bei<br />
9,1 Promille (2004: 10,5 Promille, 2003: 13,4<br />
Promille). Stolpern und Stürzen waren die<br />
Hauptursachen für Unfälle im Jahr <strong>2005</strong>.<br />
Die Ausfalltage sind um 23 % gegenüber<br />
dem Vorjahr gesunken. Leider ereigneten<br />
sich <strong>2005</strong> zwei tödliche Unfälle bei der <strong>EnBW</strong>.<br />
Schwerbehindertenquote<br />
Die Schwerbehindertenquote in unseren wesentlichen<br />
Energiegesellschaften erhöhte<br />
sich im Berichtszeitraum um 0,3 Prozentpunkte<br />
auf 4,6 %.<br />
Ausländeranteil<br />
Zum 31. Dezember <strong>2005</strong> betrug der Anteil<br />
der ausländischen Mitarbeiter in unseren<br />
wesentlichen Energiegesellschaften 3,9 %<br />
(Vorjahr 4,0 %). Die Integration ausländischer<br />
Mitarbeiter sehen wir als Chance, zusätzliche<br />
interkulturelle Kompetenzen in unserem<br />
Konzern aufzubauen und zu stärken. Dies ist<br />
für unseren Konzern sowohl im Hinblick auf<br />
die Zusammenarbeit mit unserem französischen<br />
Aktionär EDF als auch im Zuge der Internationalisierung<br />
des Energiemarkts entscheidend.<br />
Wechsel und Austritte<br />
Auch im Jahr <strong>2005</strong> haben wieder viele unserer<br />
Mitarbeiter die Chance ergriffen, sich<br />
durch einen internen Stellenwechsel weiterzuentwickeln.<br />
Innerhalb unserer wesentlichen<br />
Energiegesellschaften gab es im Berichtszeitraum<br />
402 interne Wechsel.<br />
Die Fluktuationsquote (Kündigung durch Mitarbeiter)<br />
lag im Berichtszeitraum bei 0,4 %.<br />
Diese niedrige Quote spricht für das attraktive<br />
Arbeitsumfeld und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten,<br />
die unser Konzern seinen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bietet.<br />
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<strong>EnBW</strong> Energie<br />
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