Personalbericht 2005/2006 - EnBW

Personalbericht 2005/2006 - EnBW Personalbericht 2005/2006 - EnBW

<strong>Personalbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />

Energie<br />

braucht Impulse


Herausgeber:<br />

<strong>EnBW</strong> Energie Baden-Württemberg AG<br />

Zentrales Personalmanagement (HOL PP)<br />

Layout: Miriam Elze, Alexandra Pahl<br />

Repro: Repro 2000<br />

Druck: Engelhardt und Bauer, Karlsruhe<br />

ISBA: B.1205.0609<br />

Inhalt


Vorwort 4<br />

1 Vorausschauend handeln:<br />

Ausbildung und Nachwuchsförderung 6<br />

1.1 Ausbildung bei der <strong>EnBW</strong><br />

1.2 Das Lernen erleben<br />

1.3 Hochschulmarketing<br />

1.4 Konzern-Traineeprogramm<br />

2 Fordern und fördern:<br />

unsere Weiterbildung 10<br />

2.1 Seminare und Schulungen<br />

2.2 Offenes Weiterbildungsangebot<br />

2.3 Konzernprogramme<br />

2.4 Organisations- und Projektberatung<br />

2.5 Neuer Lehrgang „Energiefachwirt“<br />

3 Zielorientiert zum Erfolg: Führung 12<br />

3.1 Führungskräfteentwicklung<br />

3.2 Besetzung von Führungspositionen<br />

3.3 Führung im Dialog: das Mitarbeitergespräch<br />

3.4 Führungskräftetag in Heilbronn<br />

3.5 Neues Vergütungssystem für<br />

Führungskräfte<br />

3.6 Informationssysteme für das<br />

Management<br />

4 Wandel als Chance:<br />

Impulse aus dem Personalbereich 16<br />

4.1 Ein Konzern wächst zusammen:<br />

unser Unternehmensleitbild<br />

4.2 TOP-Arbeitgeber<br />

4.3 Familie und Beruf in Balance<br />

4.4 Projekt „Elder Workforce“<br />

4.5 Neuregelungen im tariflichen<br />

und betrieblichen Bereich<br />

4.6 TOP FIT<br />

4.7 Interner Stellenmarkt<br />

4.8 Wir sichern Kompetenzen<br />

5 Über Grenzen hinaus denken:<br />

<strong>EnBW</strong> und EDF 20<br />

5.1 Personalaustausch<br />

5.2 Kurzpraktikum<br />

5.3 Leadership Twinning Programme<br />

5.4 GEO-Stellenmarkt<br />

5.5 Trainee-Programm „Young<br />

Engineers“<br />

6 Wissen teilen: Wissens-<br />

und Ideenmanagement 22<br />

6.1 Die Wissensbilanz<br />

6.2 Operatives Wissensmanagement<br />

6.3 <strong>EnBW</strong> Wissens Cup<br />

6.4 Weitere Aktivitäten<br />

6.5 Ideen managen: Wir nutzen<br />

unsere Geistesblitze<br />

7 Verantwortung übernehmen:<br />

Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz<br />

und Fürsorge 24<br />

7.1 Arbeitssicherheit<br />

7.2 Arbeitsmedizin<br />

7.3 Im Alter gut versorgt<br />

7.4 Menschen mit Behinderungen<br />

und Langzeitkranke<br />

7.5 Hilfe bei sozialen Härtefällen<br />

8 Wirtschaftlich handeln:<br />

der Personalbereich in Zahlen 28<br />

8.1 Entwicklung der Mitarbeiterzahlen<br />

8.2 Mitarbeiter nach Geschäftsfeldern<br />

und Regionen<br />

8.3 Personalstruktur<br />

3


4<br />

Vorwort<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

das Jahr <strong>2005</strong> war für die <strong>EnBW</strong> Energie Baden-Württemberg<br />

AG wiederum geprägt von<br />

herausfordernden Veränderungsprozessen,<br />

die weit in das aktuelle Jahr hineinreichen.<br />

Die Konsolidierung und Neuausrichtung des<br />

Konzerns brachte auch für den Personalbereich<br />

eine Vielzahl neuer Aufgaben mit sich,<br />

die wir erfolgreich bewältigen konnten.<br />

Heute können wir sagen: Wir haben diese<br />

Zeit des Umbruchs genutzt; jeder Wandel<br />

birgt Chancen – vorausgesetzt, man hat den<br />

Mut zur Veränderung. Daher freue ich mich<br />

besonders, dass wir unserem Ziel, im Konzern<br />

eine nachhaltige Veränderungsfähigkeit<br />

und -bereitschaft zu entwickeln, im vergangenen<br />

Jahr einen weiteren großen Schritt<br />

näher gekommen sind.<br />

Ein zentrales Thema im Jahr <strong>2005</strong> war die<br />

Erarbeitung unseres neuen Unternehmensleitbilds<br />

unter Einbeziehung von Mitarbeitern,<br />

Führungskräften und Vorständen. In<br />

einem konzernweiten Prozess haben wir uns<br />

darauf besonnen, was uns über die Gesellschaften<br />

hinweg verbindet und unsere gemeinsamen<br />

Werte in zehn Leitsätzen definiert<br />

und kommuniziert. Im Jahr <strong>2006</strong><br />

möchten wir den Implementierungsprozess<br />

in den einzelnen Einheiten erfolgreich zu<br />

Ende führen.<br />

Auch auf anderen Gebieten ist einiges in Bewegung:<br />

So suchen wir nach Wegen, wie unsere<br />

Mitarbeiter Beruf und Privatleben noch<br />

besser miteinander vereinbaren können. Einerseits<br />

haben wir dabei den Erfolg unseres


Unternehmens im Blick: wenn sich Karriere<br />

und Familie in Balance befinden, dann sind<br />

die Mitarbeiter besonders motiviert und leistungsstark;<br />

andererseits geschieht unser<br />

Engagement aus gesellschaftlicher Verantwortung<br />

heraus: Von der Schaffung eines<br />

familienfreundlichen Umfelds hängt die Zukunftsfähigkeit<br />

unseres Landes ab.<br />

Bei aller Bereitschaft zum Wandel zeigen<br />

wir aber auch Beständigkeit. Als einer der<br />

größten Arbeitgeber in Baden-Württemberg<br />

tragen wir eine besondere Verantwortung<br />

für junge Menschen. Daher halten wir die<br />

Zahl unserer Ausbildungs- und Studienplätze<br />

konsequent auf sehr hohem, weit<br />

über unseren eigenen Bedarf hinausgehenden<br />

Niveau – das gilt für das Jahr <strong>2005</strong>, in<br />

dem unser Kostensenkungsprogramm TOP<br />

FIT in vollem Gange war, und ebenso für<br />

<strong>2006</strong>.<br />

Dr. Bernhard Beck,<br />

Arbeitsdirektor und Vorstandsmitglied<br />

Mein Dank gilt unseren Mitarbeitern und<br />

Führungskräften, die sich jeden Tag aufs<br />

Neue mit großem Engagement und mit vielen<br />

eigenen Ideen für den Erfolg unseres<br />

Unternehmens einsetzen.<br />

Was uns im Jahr <strong>2005</strong> bewegt hat und welche<br />

Herausforderungen im Jahr <strong>2006</strong> auf<br />

uns warten, darüber informiert Sie unser<br />

aktueller <strong>Personalbericht</strong>. Ich wünsche Ihnen<br />

eine anregende und informative Lektüre.<br />

Herzlichst<br />

Ihr<br />

Dr. Bernhard Beck<br />

Anm.:<br />

Um sprachlich klar und unbürokratisch zu sein, sprechen wir im Bericht stets nur von „Mitarbeitern“;<br />

natürlich sind immer auch die Mitarbeiterinnen gemeint.<br />

5


6<br />

1 Vorausschauend handeln: Ausbildung<br />

und Nachwuchsförderung<br />

Von gut ausgebildeten und qualifizierten Mitarbeitern hängt die<br />

Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens ab. Daher engagieren<br />

wir uns seit Jahren für die Ausbildung junger Menschen und<br />

fördern akademische Nachwuchskräfte. Gleichzeitig nehmen<br />

wir so unsere Verantwortung<br />

als einer der großen Arbeitgeber<br />

1.1 Ausbildung bei der <strong>EnBW</strong><br />

Baden-Württembergs wahr.<br />

Zukunftschancen für junge Menschen<br />

Die <strong>EnBW</strong> möchte möglichst vielen jungen<br />

Leuten im Land eine gute Ausbildung ermöglichen<br />

und auf diese Weise einen wirksamen<br />

Beitrag gegen die Jugendarbeitslosigkeit<br />

leisten. Daher bilden wir rund 50 Prozent<br />

mehr Jugendliche aus, als wir benötigen.<br />

Mit unserer Ausbildungsquote von 8,4 Prozent<br />

(Stand: 31. Dezember <strong>2005</strong>, bezogen auf<br />

die wesentlichen Energiegesellschaften) haben<br />

wir wieder das hohe Niveau des Vorjahres<br />

erreicht. Damit engagieren wir uns im<br />

Rahmen des „Nationalen Pakts für Ausbildung<br />

und Fachkräftenachwuchs in Deutschland“<br />

in besonderem Maße. Verglichen mit<br />

anderen deutschen Unternehmen nimmt die<br />

<strong>EnBW</strong> hier einen Spitzenplatz ein.<br />

Bisher konnten wir unseren Auszubildenden<br />

nach erfolgreichem Abschluss ihrer Berufsausbildung<br />

eine konzerninterne Weiterbeschäftigung<br />

für die Dauer von mindestens<br />

sechs Monaten anbieten. Im März <strong>2006</strong><br />

haben wir im Rahmen des Vergütungstarifvertrags<br />

eine Verlängerung der befristeten<br />

Übernahme von Auszubildenden auf zwölf<br />

Monate und eine anschließende unbefristete<br />

Übernahme von 20 Prozent der Auszubildenden<br />

vereinbart (siehe auch S. 18, „Tarifpolitik“).<br />

Durch einen engen Kontakt mit Schulen und<br />

durch die Teilnahme an Berufsinformationsund<br />

Studientagen helfen wir jungen Menschen,<br />

die richtige Entscheidung bei ihrer<br />

Berufswahl zu treffen.<br />

1.2 Das Lernen erleben<br />

„Erlebtes Lernen statt trockener Theorie“,<br />

so lautet das Erfolgsrezept unserer<br />

Juniorenausbildung. Die Anforderungen an<br />

unseren Nachwuchs steigen, denn neben<br />

den rein fachlichen Kompetenzen sind verstärkt<br />

Sozial- und Methodenkompetenzen<br />

gefragt. Daher nehmen unsere Auszubildenden<br />

und Studierenden der Berufsakademien<br />

(BA) ergänzend zu ihrer Berufsausbildung<br />

an einer Vielzahl von Projekten, Seminaren<br />

und Veranstaltungen teil. Nachfolgend stellen<br />

wir einige beispielhaft vor.<br />

Mit Rhetorik überzeugen<br />

Wer andere überzeugen will, muss sein Anliegen<br />

anschaulich und verständlich präsentieren.<br />

Erfahrene Trainer aus unserem Unternehmen<br />

lehren unsere Studierenden und<br />

Auszubildenden die grundlegenden Techniken<br />

der Präsentation.<br />

Neben der klassischen Präsentationstechnik<br />

und dem Umgang mit den Medien geht es<br />

auch um Grundlagen der Rhetorik wie zum<br />

Beispiel Fragetechniken. Sprache, Körpersprache,<br />

logischer und systematischer Vortragsaufbau<br />

werden mit Hilfe von Feedback<br />

und Videoaufzeichnungen kritisch analysiert<br />

und optimiert.


Auf Tuchfühlung mit Hilfsbedürftigen<br />

Soziales Engagement ist bei uns nicht nur<br />

ein Modebegriff. Unser Projekt „Soziales Lernen“<br />

bringt unsere Auszubildenden und BA-<br />

Studierenden auf Tuchfühlung mit hilfsbedürftigen<br />

Mitmenschen. Im Rahmen eines<br />

außerbetrieblichen Praktikums arbeiten die<br />

Jugendlichen und jungen Erwachsenen in<br />

Heimen oder Werkstätten für geistig bzw.<br />

körperlich Behinderte, in Kindergärten, in<br />

Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe<br />

oder der Altenpflege.<br />

Während dieser Zeit können die jungen Menschen<br />

ihre sozialen Kompetenzen weiter entwickeln,<br />

die sie im Umgang mit Kollegen und<br />

beim Bewältigen von betrieblichen Aufgaben<br />

benötigen.<br />

Das Projekt besteht aus drei Bausteinen. Zunächst<br />

werden die jungen Leute behutsam<br />

auf den Kontakt mit Menschen in schwierigen<br />

Lebenssituationen vorbereitet. Es folgt<br />

die ein- bis zweiwöchige Praxisphase. Anschließend<br />

präsentieren die Teilnehmer ihre<br />

Erfahrungen an ihrem jeweiligen Standort.<br />

Das Projekt findet in Zusammenarbeit mit<br />

der „Agentur mehrwert“ (Agentur für soziales<br />

Lernen GmbH) und der Arbeiterwohlfahrt<br />

(AWO) statt.<br />

Wie wird Strom produziert?<br />

Auch die Produkte und Kerngeschäftsfelder<br />

der <strong>EnBW</strong> werden den Auszubildenden über<br />

„Erlebnislernen“ vermittelt. Im Rahmen der<br />

Basisvermittlung „Wie wird Strom produziert?“<br />

finden jährlich „Strom-erleben-Tage“<br />

statt. Die jungen Leute besichtigen regenerative<br />

Kraftwerke wie z.B. das Laufwasserkraftwerk<br />

Iffezheim oder das Pumpspeicherkraftwerk<br />

in Forbach. Das Gelernte setzen<br />

sie anschließend praktisch um, indem sie<br />

mit Hilfe eines Bausatzes ein Kraftwerksmodell<br />

basteln.<br />

Lernpartnerschaft Schule und Betrieb<br />

Im Dezember <strong>2005</strong> haben wir eine Lernpartnerschaft<br />

mit dem Hölderlin-Gymnasium in<br />

Stuttgart besiegelt. Zum einen veranstalten<br />

wir Betriebsbesichtigungen für die Schüler<br />

dieses Gymnasiums, zum anderen erteilen<br />

unsere BA-Studenten Unterricht in nahezu<br />

allen Klassenstufen und Fächern. Zum Beispiel<br />

erläutern die „Lehrer auf Zeit“ den Aufbau<br />

und die Organisation eines Großkonzerns<br />

wie der <strong>EnBW</strong>, um den theoretischen<br />

Stoff anhand eines Praxisbeispiels zu vermitteln.<br />

Die Kooperation soll den jungen Leuten<br />

den Berufseinstieg erleichtern und gibt unseren<br />

BA-Studenten die Gelegenheit, wertvolle<br />

Erfahrungen zu sammeln.<br />

7


8<br />

Besichtigungen von Kraftwerken<br />

1.3 Hochschulmarketing<br />

Im Jahr <strong>2005</strong> präsentierte sich die <strong>EnBW</strong> auf 17<br />

Hochschulmessen und Recruitingveranstaltungen.<br />

Hochschul-Fördergruppen<br />

Die <strong>EnBW</strong> förderte im vergangenen Jahr<br />

mehrere regionale und überregionale studentische<br />

Hochschulgruppen. Diese Förderung<br />

erfolgte sowohl in Form von Sponsoringbeiträgen<br />

und Jahresmitgliedschaften<br />

als auch durch Veranstaltungen rund um die<br />

<strong>EnBW</strong>. Entsprechend den Bedürfnissen der<br />

jeweiligen Gruppen haben wir im Jahr <strong>2005</strong><br />

Vorträge und Bewerbertrainings realisiert.<br />

Des Weiteren wurden in Zusammenarbeit<br />

mit der <strong>EnBW</strong> Akademie mehrere Präsentations-<br />

und Moderations-Workshops sowie interkulturelle<br />

Trainings für Studenten veranstaltet.<br />

Ein besonderes Highlight im Jahr <strong>2005</strong> war<br />

der Besuch der studentischen Fördergruppe<br />

„Sprungbrett Zukunft – Vorbereitung auf<br />

Führungsaufgaben“ der Technischen Universität<br />

Darmstadt. Zahlreiche Fachbeiträge<br />

und Führungen vor Ort haben den 20 Studierenden<br />

ein breites und faszinierendes Bild<br />

von der <strong>EnBW</strong> vermittelt.<br />

Energy Career Program (ECP)<br />

Besonders qualifizierte und engagierte Studierende,<br />

die uns während ihres Praxiseinsatzes<br />

positiv aufgefallen sind, können in unser<br />

Studentenförderprogramm Energy Career<br />

Program (ECP) aufgenommen werden.<br />

Mit diesem Förderprogramm will sich die<br />

<strong>EnBW</strong> beim studentischen Nachwuchs als<br />

attraktiver Arbeitgeber präsentieren und besonders<br />

qualifizierte Studierende frühzeitig<br />

an den Konzern binden. Indem wir einen Pool<br />

von Nachwuchskräften schaffen, wollen wir<br />

unseren Bedarf an qualifiziertem Personal<br />

kontinuierlich und zielgerichtet decken.<br />

Das Programm setzt sich folgendermaßen<br />

zusammen: Die <strong>EnBW</strong> unterstützt die Studenten<br />

dabei, Praktika und Werkstudententätigkeiten<br />

im Unternehmen zu organisieren<br />

und den Berufseinstieg vorzubereiten. Ein<br />

Mentor betreut die Studenten individuell. Außerdem<br />

erhalten die Studierenden regelmäßige<br />

Informationen rund um die <strong>EnBW</strong> und<br />

können an Seminarveranstaltungen der<br />

<strong>EnBW</strong> Akademie, Besichtigungen und Events<br />

teilnehmen. So haben sie beispielsweise im<br />

März <strong>2005</strong> die Hauptversammlung der <strong>EnBW</strong><br />

besucht. Im Januar <strong>2006</strong> hatten sie die Gelegenheit,<br />

an einem Test-Assessment Center<br />

teilzunehmen.


1.4 Konzern-Traineeprogramm<br />

Mit unserem Konzern-Traineeprogramm fördern<br />

und entwickeln wir interne und externe<br />

akademische Nachwuchskräfte. Das Programm<br />

vermittelt den Trainees einen Eindruck<br />

vom Kerngeschäft der <strong>EnBW</strong> aus Sicht<br />

zentraler Einheiten der <strong>EnBW</strong>-Gesellschaften.<br />

Sie lernen die Wertschöpfungskette des<br />

<strong>EnBW</strong>-Konzerns von der Erzeugung bis zum<br />

Kunden kennen und können die für ihre spätere<br />

Tätigkeit so wichtigen Netzwerke knüpfen.<br />

Auf diese Weise entwickeln wir Mitarbeiter,<br />

die über ein ganzheitliches Bild des Konzerns<br />

verfügen. Das in unseren Unternehmensleitsätzen<br />

geforderte „Denken über Bereichsgrenzen<br />

hinaus“ zeichnet Absolventen<br />

des Traineeprogramms in besonderem Maße<br />

aus.<br />

Die Teilnehmer durchlaufen insgesamt fünf<br />

Praxisphasen in verschiedenen Gesellschaften<br />

und Bereichen des <strong>EnBW</strong>-Konzerns sowie<br />

mehrere Seminar- und Trainingsphasen.<br />

Die zweite Praxisphase wird auch „Blau-<br />

mannphase“ genannt. Die Trainees tauschen<br />

ihr Business-Outfit gegen den Blaumann ein<br />

und lernen das Kerngeschäft auf operativer<br />

Ebene, zum Beispiel in der Erzeugung oder<br />

Verteilung, kennen. Ein weiterer wichtiger<br />

Bestandteil unseres Traineeprogramms ist<br />

eine Praxisphase bei einer Gesellschaft der<br />

EDF-Gruppe oder einer Auslandsbeteiligung<br />

der <strong>EnBW</strong>. Im Berichtsjahr <strong>2005</strong> absolvierten<br />

die Trainees Praxisphasen in Frankreich,<br />

Großbritannien, Ungarn, Polen und in der<br />

Tschechei.<br />

15 Teilnehmer absolvierten das Traineeprogramm<br />

von Oktober 2004 bis Dezember<br />

<strong>2005</strong>. Vorrangig gesucht waren Ingenieure,<br />

Wirtschaftswissenschaftler und -informatiker.<br />

Im April <strong>2006</strong> startete das aktuelle Programm<br />

mit 13 Teilnehmern. Es wurde von<br />

bisher 15 auf jetzt zwölf Monate gestrafft.<br />

Abb. oben:<br />

der Traineejahrgang <strong>2006</strong>/2007<br />

Abb. unten:<br />

Anzeige für das Konzern-<br />

Traineeprogramm <strong>2006</strong><br />

9


10<br />

2 Fordern und fördern:<br />

unsere Weiterbildung<br />

Das Thema „Weiterbildung“ liegt uns besonders am Herzen, denn das<br />

Wissen und die Kompetenzen unserer Mitarbeiter und Führungskräfte<br />

sind für unser Unternehmen wesentliche Erfolgsfaktoren. Unsere<br />

hauseigene <strong>EnBW</strong> Akademie hat ihr Angebot in den Jahren<br />

<strong>2005</strong> und <strong>2006</strong> daher weiter<br />

ausgebaut.<br />

2.1 Seminare und Schulungen<br />

Teilnehmer des offenen Seminarangebots<br />

3500<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

3378<br />

1358<br />

Die <strong>EnBW</strong> Akademie hat im Jahr <strong>2005</strong> insgesamt<br />

787 Trainings und Seminare mit 8.276<br />

Teilnehmerplätzen – inklusive Führungskräftetag<br />

und Unternehmensleitbildprozess –<br />

veranstaltet. Knapp die Hälfte der über 1.400<br />

Trainingstage wurde von externen Trainern,<br />

die andere Hälfte wiederum je zur Hälfte von<br />

<strong>EnBW</strong>-Fachreferenten und akademieeigenen<br />

Trainern gehalten.<br />

235 216 165<br />

Fachkompetenz Methoden- u. Fremdsprachen Führungs- Informations-<br />

(BWL, EDV, Technik) Sozialkompetenz kompetenz veranstaltungen<br />

2.2 Offenes Weiterbildungsangebot<br />

Rund 65 Prozent der Teilnehmer besuchten<br />

Trainings und Seminare des offenen Weiterbildungsangebots.<br />

Im Jahr <strong>2005</strong> hat die<br />

<strong>EnBW</strong> Akademie hier intern ca. 230 verschiedene<br />

Schulungen und Seminare angeboten<br />

(inhaltliche Aufteilung siehe Grafik links).<br />

Diese unterstützen unsere Mitarbeiter und<br />

Führungskräfte dabei, ihre Methoden-, Sozial-,<br />

Fach- und Führungskompetenzen weiter<br />

zu stärken. Das Weiterbildungsangebot<br />

steht allen Mitarbeitern des <strong>EnBW</strong>-Konzerns<br />

offen. Darüber hinaus haben unsere Mitarbeiter<br />

auch die Möglichkeit, externe Seminare<br />

zu besuchen.<br />

Besonders begehrt war im Jahr <strong>2005</strong> unser<br />

Seminar „Fingerfertig am PC“: Immer wieder<br />

auf der Suche nach neuen Lernmethoden,<br />

wählten wir hier den so genannten mentalen<br />

Ansatz, der es den Teilnehmern ermöglicht,<br />

das Zehnfingersystem in nur vier Stunden zu<br />

erlernen. Ein weiteres Beispiel für den erfolgreichen<br />

Einsatz neuer Lernmethoden<br />

bietet unser im November <strong>2005</strong> gestarteter<br />

e-learning-Pilot „Basiswissen der Stromversorgung“,<br />

mit dem sich innerhalb von<br />

drei Monaten über 120 Teilnehmer weiterbildeten.


2.3 Konzernprogramme<br />

Im Bereich „Konzernprogramme“ hat die<br />

<strong>EnBW</strong> Akademie im Jahr <strong>2005</strong> über die etablierten<br />

Programme hinaus – wie zum Beispiel<br />

das Traineeprogramm – neue Schwerpunkte<br />

gesetzt. Dazu gehören die Durchführung<br />

des zweiten Führungskräftetags sowie<br />

der Prozess zur Erarbeitung und Implementierung<br />

unseres Unternehmensleitbilds.<br />

2.4 Organisations-<br />

und Projektberatung<br />

Der Bereich Organisations- und Projektberatung<br />

berät und unterstützt Führungskräfte<br />

und Mitarbeiter bei der Gestaltung von Organisationsentwicklungsprozessen<br />

und in der<br />

Planung und Umsetzung von Projekten. Die<br />

Leistungen dieses Bereichs richten sich an<br />

individuelle Personen, Teams, Projektgruppen,<br />

Organisationseinheiten und Gesellschaften<br />

des <strong>EnBW</strong>-Konzerns. Die Neukonsolidierung<br />

unseres Unternehmens setzte im<br />

Jahr <strong>2005</strong> viele Veränderungsprozesse in<br />

Gang, bei denen der Bereich unterstützend<br />

tätig war. So wurden zum Beispiel Teams begleitet,<br />

die sich neu zusammengefunden haben,<br />

Projektleiter und Projektteams beim<br />

Planen und Umsetzen von Projekten beraten<br />

und zahlreiche Entscheidungsfindungs- und<br />

Schnittstellen-Workshops moderiert. Darüber<br />

hinaus unterstützten Einzel- und Team-<br />

Coachings die Verantwortlichen. Ein weiterer<br />

Schwerpunkt unserer Arbeit bestand darin,<br />

die Beratungs- und Servicekompetenzen jener<br />

Mitarbeiter zu stärken, die unser Gesicht<br />

zum Kunden sind.<br />

2.5 Neuer Lehrgang<br />

„Energiefachwirt“<br />

Die <strong>EnBW</strong> benötigt immer mehr Mitarbeiter<br />

mit energiespezifischem Wissen. Daher bietet<br />

die <strong>EnBW</strong> Akademie in Zusammenarbeit<br />

mit der IHK eine Ausbildung zum Energiefachwirt<br />

mit Prüfung vor der Industrie- und<br />

Handelskammer (IHK) an. Der praxisorientierte<br />

Lehrgang startet im September <strong>2006</strong><br />

und richtet sich vorwiegend an Kaufleute,<br />

die sich energiespezifisches Know-how<br />

aneignen und ihr kaufmännisches Wissen<br />

vertiefen möchten.<br />

Das Einsatzgebiet nach erfolgreichem Abschluss<br />

ist breit. Energiefachwirte können<br />

innerhalb des <strong>EnBW</strong>-Konzerns verantwortungsvolle<br />

Funktionen in unterschiedlichen<br />

Bereichen übernehmen, darunter Kundenservice,<br />

Personal, Controlling, Beratung<br />

und Vertrieb, Produktmanagement, Logistik,<br />

Risikomanagement oder Netznutzung.<br />

Im Rahmen unserer betrieblichen Regelwerke<br />

ist eine finanzielle Förderung über<br />

die <strong>EnBW</strong> möglich.<br />

11


12<br />

3 Zielorientiert zum Erfolg:<br />

Führung<br />

Leitgedanke unserer Führungskultur ist partnerschaftliches<br />

und kooperatives Handeln. Dabei legen wir Wert auf eine<br />

einheitliche Ausrichtung der Führung, ohne die individuellen<br />

Bedürfnisse der Mitarbeiter zu<br />

3.1 Führungskräfteentwicklung<br />

vernachlässigen.<br />

Job Family Programm<br />

Unseren Führungsnachwuchs fordern und<br />

fördern wir mit Hilfe spezieller Entwicklungsprogramme.<br />

Ziel ist es, einen Pool mit<br />

Mitarbeitern zu schaffen, die eine Führungsposition<br />

im mittleren Management übernehmen<br />

können.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir im<br />

Jahr <strong>2005</strong> die „Job Family Programme“ entwickelt.<br />

Hinter diesem Begriff steht folgendes<br />

Prinzip: Die Teilnehmer werden entsprechend<br />

ihrer Tätigkeit oder ihrer angestrebten<br />

Zielposition gesellschaftsübergreifend in vier<br />

so genannten Job Families zusammengefasst:<br />

Transport/Verteilung, Vertrieb/Marketing,<br />

Querschnittsfunktionen und Erzeugung.<br />

Diese Einteilung berücksichtigt die fachliche<br />

Heimat der Teilnehmer und ermöglicht ihnen<br />

gleichzeitig den Blick und die Netzwerkbildung<br />

über die eigene Gesellschaftsgrenze hinaus.<br />

Die Laufzeit der berufsbegleitenden Programme<br />

beträgt zwölf Monate. Während dieser<br />

Zeit können sich die Mitarbeiter, die erstmals<br />

eine Führungsfunktion übernehmen<br />

möchten, intensiv darauf vorbereiten.<br />

In Anlehnung an das Kompetenzmodell für<br />

<strong>EnBW</strong>-Führungskräfte setzen sich die Nachwuchskräfte<br />

in Seminaren, Workshops, Coachings<br />

und persönlichen Entwicklungsgesprächen<br />

intensiv mit den Anforderungen an<br />

eine Führungskraft auseinander. Bei der Vorbereitung<br />

und Durchführung des Programms<br />

bringen sich die Teilnehmer selbst stark ein.<br />

Im Jahr <strong>2005</strong> besuchten 15 Nachwuchskräfte<br />

das Job Family Programm für den Bereich<br />

„Transport/Verteilung“. Es wurde im Juni<br />

<strong>2006</strong> abgeschlossen und trägt bereits<br />

Früchte: Einige der Teilnehmer sind schon in<br />

Führungspositionen aufgestiegen. Das aktuelle<br />

Programm heißt „Pro Vertrieb“ und startete<br />

im April <strong>2006</strong>.<br />

Führungskonferenz<br />

Zentraler Baustein unserer Managemententwicklung<br />

ist die so genannte Führungskonferenz.<br />

Bei diesem „Management Review“ werden<br />

Kompetenzen, Leistung und Potenzial<br />

jeder Führungskraft beurteilt sowie Entwicklungsmöglichkeiten<br />

diskutiert und festgehalten.<br />

Die gleiche Systematik setzen wir ein,<br />

um Führungsnachwuchskräfte zu identifizieren.<br />

In seinem vierten Jahr ist das Instrument inzwischen<br />

konzernweit etabliert. Es ermöglicht<br />

jeder Führungskraft eine persönliche<br />

Standortbestimmung und gibt uns einen<br />

Überblick über die im Konzern vorhandenen<br />

Managementressourcen.<br />

Im Jahr <strong>2006</strong> beschäftigen wir uns ergänzend<br />

zur Führungskonferenz mit der Nachfolgeplanung.<br />

Ziel ist es, für bestimmte<br />

Schlüsselpositionen intern geeignete Nachfolger<br />

zu identifizieren sowie Risiken und<br />

Handlungsbedarfe abzuleiten.


3.2 Besetzung von<br />

Führungspositionen<br />

Die <strong>EnBW</strong> hat im Jahr <strong>2005</strong> neue, konzernweit<br />

verbindliche Richtlinien und Spielregeln<br />

für die Besetzung von Führungspositionen<br />

eingeführt. Zuvor hatte es innerhalb der einzelnen<br />

Konzerngesellschaften unterschiedliche<br />

Verfahren gegeben.<br />

Ein wichtiges Ziel der neuen Maßnahmen ist<br />

es, einen transparenten und vitalen Stellenmarkt<br />

für Führungskräfte zu schaffen. Es<br />

geht uns auch darum, in breiter angelegten<br />

Karrieren die allgemeinen Managementkompetenzen<br />

zu fördern. Dies erfordert eine<br />

übergreifende, konzernorientierte Perspektive,<br />

die wir nur durch vermehrte gesell-<br />

schaftsübergreifende Wechsel erreichen<br />

können. Indem wir schließlich Top-Positionen<br />

intern besetzen, geben wir Leistungsanreize<br />

und stärken gleichzeitig die Bindung an<br />

die <strong>EnBW</strong>.<br />

Für den Einstieg in jede Managementebene<br />

gibt es jeweils spezielle Regeln. Wer erstmalig<br />

eine Führungsfunktion übernimmt, muss<br />

zum Beispiel in zwei unterschiedlichen Bereichen<br />

oder an zwei verschiedenen Standorten<br />

gearbeitet haben. Der Einstieg ins Obere<br />

und ins Top-Management erfordert unter anderem<br />

mehrjährige Führungserfahrung in<br />

unterschiedlichen Gesellschaften.


14<br />

3.3 Führung im Dialog:<br />

das Mitarbeitergespräch<br />

Die <strong>EnBW</strong> setzt auf den partnerschaftlichen<br />

Dialog zwischen Mitarbeitern und Führungskräften.<br />

Aus diesem Grund finden mindestens<br />

ein Mal im Jahr konzernweit so genannte<br />

Mitarbeitergespräche statt. Diese bestehen<br />

aus drei Bausteinen: Im ersten Teil,<br />

„Delegation“, werden die zentralen Aufgaben<br />

und Befugnisse des Mitarbeiters festgelegt.<br />

Als Prämisse gilt, dem Mitarbeiter die größtmögliche<br />

Verantwortung zu übertragen, ohne<br />

ihn zu überfordern. Im zweiten Teil, „Zielvereinbarung“,<br />

legen die Gesprächspartner die<br />

Ziele des Mitarbeiters und seinen Beitrag<br />

zum Unternehmenserfolg fest. Im dritten<br />

Teil, „Zusammenarbeit“, geben sich Mitarbeiter<br />

und Führungskraft gegenseitig Rückmeldung<br />

und besprechen Arbeitssituation<br />

und Entwicklung des Mitarbeiters.<br />

Im Jahr <strong>2005</strong> haben sich über 1.000 Mitarbeiter<br />

an unserer Umfrage zum Thema „Führungsinstrumente“<br />

beteiligt. Die Ergebnisse<br />

zeigten eine gute Akzeptanz des Mitarbeitergesprächs.<br />

Um das Führungsinstrument weiter zu verbessern,<br />

haben wir im Jahr <strong>2006</strong> strukturierte<br />

Leitfäden erstellt, anhand deren sich<br />

Mitarbeiter und Führungskräfte gegenseitig<br />

Feedback geben können. Der Leitfaden soll<br />

beiden Seiten eine differenzierte und ehrliche<br />

Rückmeldung erleichtern.<br />

3.4 Führungskräftetag in Heilbronn<br />

Beim jährlich stattfindenden Führungskräftetag<br />

informiert der Holdingvorstand das Management<br />

über die Ergebnisse des laufenden<br />

Jahres sowie über Strategie und Planung der<br />

kommenden Jahre. Eingeladen sind alle<br />

Führungskräfte der <strong>EnBW</strong>. Außerdem bietet<br />

der Tag den Leitern die Gelegenheit, sich mit<br />

anderen Führungskräften über die Gesellschaftsgrenzen<br />

hinweg auszutauschen.<br />

Das Thema „Energiemix der Zukunft“ stand<br />

beim Führungskräftetag in Heilbronn am<br />

9. Dezember <strong>2005</strong> im Mittelpunkt. Die Frage,<br />

wie der wachsende Energiehunger der<br />

Menschheit auch künftig gestillt werden<br />

kann, beschäftigt uns als Energieunternehmen<br />

in besonderem Maße. Die <strong>EnBW</strong> betrachtet<br />

dieses Thema nicht allein aus wirtschaftlicher<br />

Perspektive, sondern beleuchtet<br />

intensiv und kritisch auch die Auswirkungen<br />

auf Umwelt und Gesellschaft. Das Kyoto-<br />

Protokoll sowie der von der früheren Bundesregierung<br />

beschlossene Ausstieg aus der<br />

Kernenergie schaffen für die Frage nach dem<br />

„Energiemix der Zukunft“ maßgebliche Rahmenbedingungen.


Führungskräftetag<br />

in Heilbronn<br />

am 9. Dezember <strong>2005</strong><br />

In Heilbronn konnten sich die Führungskräfte<br />

durch Vorträge, an Informationsständen<br />

und in Diskussionsrunden mit dem<br />

Thema in seiner ganzen Bandbreite vertraut<br />

machen. Im Anschluss waren sie aufgerufen,<br />

das Thema auch in ihren Bereichen zu positionieren.<br />

Ziel war, innerhalb des Konzerns<br />

ein gemeinsames Verständnis zu entwickeln.<br />

3.5 Neues Vergütungssystem<br />

für Führungskräfte<br />

Im Jahr <strong>2005</strong> haben wir ein neues Vergütungssystem<br />

für unsere Führungskräfte entwickelt.<br />

Kernelemente des neuen Systems<br />

sind eine durchgängige Bewertung aller Führungspositionen,<br />

höhere variable Vergütungsbestandteile<br />

sowie eine direkte Verknüpfung<br />

mit dem Konzernerfolg. Mit unserer<br />

Vergütungspolitik wollen wir ein hohes<br />

Maß an Anforderungsgerechtigkeit schaffen<br />

sowie eine transparente, markt- und leistungsorientierte<br />

Vergütungsgestaltung<br />

gewährleisten. Das System haben wir <strong>2005</strong><br />

zunächst für das Top-Management und das<br />

Obere Management umgesetzt. Im Jahr <strong>2006</strong><br />

haben wir mit der Einführung beim Mittleren<br />

Management begonnen. Durch regelmäßige<br />

Marktvergleiche werden wir sicherstellen,<br />

dass wir unsere Führungskräfte auch in Zukunft<br />

marktgerecht und attraktiv vergüten.<br />

3.6 Informationssysteme<br />

für das Management<br />

FK Online<br />

Mit „Führungskräfte Online“ (FK Online)<br />

steht den Führungskräften der <strong>EnBW</strong> ein<br />

eigener Informations- und Kommunikationsbereich<br />

im Intranet zur Verfügung. Das Portal<br />

bietet zielgruppengerechte Informationen<br />

rund um den Arbeitsplatz der Führungskräfte,<br />

wie zum Beispiel zum Thema Arbeitsschutz<br />

oder Personalplanung.<br />

Im Jahr <strong>2005</strong> haben wir FK Online weiter<br />

verbessert. So haben wir die Startseite übersichtlicher<br />

gestaltet und die Inhalte bedienerfreundlicher<br />

strukturiert. Auch ein Forum<br />

wurde in FK Online eingerichtet. So können<br />

sich unsere Führungskräfte über spezielle<br />

Themen austauschen, schnell Informationen<br />

veröffentlichen oder Networking betreiben.<br />

Die Ergebnisse der im Februar <strong>2006</strong> durchgeführten<br />

Befragung der Führungskräfte<br />

bestätigen die hohe Akzeptanz für diese<br />

Plattform.<br />

Manager’s Desktop<br />

Die SAP HR-Komponente Manager’s Desktop<br />

(MDT) unterstützt unsere Führungskräfte<br />

bei ihrer Arbeit. Mit Hilfe des Programms<br />

können sie beispielsweise Personalkosten<br />

besser planen oder Gehälter überprüfen.<br />

In Summe stellen wir mittlerweile über 30<br />

verschiedene Auswertungen für Führungskräfte<br />

bereit. Auch in Zukunft werden wir das<br />

Tool kontinuierlich weiterentwickeln.<br />

Im Jahr <strong>2005</strong> kamen folgende Programmteile<br />

neu hinzu:<br />

– die Option, Mitarbeiterstammdaten direkt<br />

aus dem System zu generieren und damit<br />

Überzeitanträge sowie Flex- und Überzeitsalden<br />

zu erstellen. Dadurch können Anträge<br />

deutlich schneller bearbeitet werden.<br />

– eine Auflistung aller von Mitarbeitern<br />

besuchten Seminare der <strong>EnBW</strong> Akademie<br />

– eine Übersicht über die Nutzer des<br />

so genannten Employee-Self-Service (ESS).<br />

Mit Hilfe von ESS können Mitarbeiter persönliche<br />

Daten wie Änderungen der Adresse<br />

oder Bankverbindung, Reisekosten und<br />

flexible Arbeitszeiten selbst im SAP-System<br />

erfassen.<br />

15


16<br />

Bei uns ist vieles in Bewegung. Die starken Veränderungen im<br />

Konzern haben viele neue Impulse freigesetzt, die wir zu nutzen<br />

verstehen. So haben wir uns ein gemeinsames Unternehmensleitbild<br />

geschaffen, dem sich die Mitarbeiter aller Gesellschaften<br />

verpflichtet fühlen. TOP-Arbeitgeber sind wir schon, wollen aber<br />

die Arbeitsbedingungen für unsere engagierten und motivierten<br />

Mitarbeiter weiter verbessern.<br />

4.1 Ein Konzern wächst zusammen:<br />

unser Unternehmensleitbild<br />

Die starken Veränderungen im Konzern<br />

machten eine neue, gemeinsame Orientierung<br />

in unserer Unternehmenskultur<br />

notwendig. Zwar gab es in der Vergangenheit<br />

bereits Leitsätze in den Gesellschaften und<br />

Vorläuferunternehmen der <strong>EnBW</strong>. Es fehlte<br />

jedoch ein einheitliches Unternehmensleitbild,<br />

mit dem sich die Mitarbeiter<br />

unabhängig von Gesellschaft und Aufgabe<br />

identifizieren können. Diese Sicht und<br />

Orientierung nach innen ist insbesondere<br />

dann wichtig, wenn die <strong>EnBW</strong> im Sinne<br />

des neuen Markenleitbilds überzeugend<br />

nach außen wirken will.<br />

Der Leitbildprozess<br />

Im Dezember 2004 haben wir den so genannten<br />

Leitbildprozess in Gang gesetzt.<br />

Führungskräfte und Mitarbeiter haben das<br />

Unternehmensleitbild gemeinsam geschaffen<br />

und damit Werte definiert, die allen Mitarbeitern<br />

des Konzerns wichtig sind. In der<br />

Zeit von Februar bis Mai <strong>2005</strong> erarbeiteten<br />

800 Mitarbeiter und Führungskräfte aus verschiedenen<br />

Gesellschaften in 37 Workshops<br />

insgesamt 260 Leitsätze. Eine eigens ge-<br />

4 Wandel als Chance:<br />

Impulse aus dem Personalbereich<br />

gründete Leitbildkommission sichtete das<br />

Material, arbeitete zentrale Begriffe heraus<br />

und formulierte auf dieser Basis zehn Leitsätze.<br />

Sie stellen eine unauflösliche Einheit<br />

dar. Es gibt keine vorgegebenen Prioritäten<br />

bezüglich ihrer Inhalte.<br />

Nachdem wir das Unternehmensleitbild<br />

erarbeitet hatten, folgte ab Oktober <strong>2005</strong><br />

die Implementierung im Konzern. Denn<br />

es ist wichtig, dass alle Mitarbeiter das<br />

Unternehmensleitbild kennen, seinen Sinn<br />

und seine Bedeutung verstehen und es bei<br />

ihrer täglichen Arbeit umsetzen. Das trägt<br />

für uns entscheidend zum Unternehmenserfolg<br />

bei.<br />

Leitbild-Dialoge<br />

Anfang <strong>2006</strong> starteten wir die Leitbild-Dialoge.<br />

Dabei diskutieren die Mitarbeiter in<br />

kleinem Kreis mit ihrer Führungskraft über<br />

einen oder mehrere Leitsätze. Sie erkennen,<br />

welche Bedeutung die jeweiligen Leitsätze<br />

für ihren Arbeitsalltag haben und wie sie<br />

ihr Handeln daran ausrichten können. Rund<br />

130 Leitbild-Scouts – eigens geschulte<br />

Mitarbeiter aus verschiedenen Gesellschaften<br />

– moderieren die Leitbild-Dialoge<br />

zwischen Führungskräften und Mitarbeitern.<br />

Diese Diskussionsrunden finden bis Ende<br />

<strong>2006</strong> statt.<br />

Unsere Unternehmensleitsätze<br />

› Wir erfüllen die Anforderungen unserer<br />

Kunden besser als der Wettbewerb.<br />

› Wir schaffen exzellente Leistung durch<br />

Engagement und Kompetenz.<br />

› Wir handeln konsequent und verlässlich.<br />

Unser Wort gilt.<br />

› Wir denken über Bereichsgrenzen hinaus.<br />

Fairness, Respekt und Vertrauen sind<br />

der Maßstab unserer Zusammenarbeit.<br />

› Wir fordern und fördern unsere Mitarbeiter.<br />

Führungskräfte führen klar und zielorientiert<br />

zum Erfolg.<br />

› Wir teilen unser Wissen und entwickeln<br />

uns durch ständiges Lernen weiter.<br />

› Wir handeln stets wirtschaftlich und steigern<br />

den Wert unseres Unternehmens.<br />

› Wir sind Vordenker und Wegbereiter für<br />

innovatives Handeln in unserer Branche.<br />

› Wir sehen Wandel als Chance und treiben<br />

Veränderungen entschlossen voran.<br />

› Wir handeln vorausschauend im<br />

Bewusstsein unserer besonderen<br />

Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft.


4.2 TOP-Arbeitgeber<br />

Die <strong>EnBW</strong> zählt zu den „TOP-Arbeitgebern<br />

in Deutschland <strong>2006</strong>“. Dies ergab ein vom<br />

Job- und Wirtschaftsmagazin „karriere“ in<br />

Zusammenarbeit mit der Corporate Research<br />

Foundation und dem Münchner<br />

„gevainstitut“ durchgeführtes umfangreiches<br />

Unternehmensranking. Insgesamt wurden<br />

mehr als 50 Unternehmen aus den verschiedensten<br />

Branchen intensiv untersucht.<br />

Bewertet wurden Arbeitsbedingungen,<br />

Vergütung, Entwicklungsmöglichkeiten,<br />

Unternehmenskultur und Führung sowie<br />

Unternehmensentwicklung und Image.<br />

In allen Bewertungskategorien erzielten wir<br />

gute bis sehr gute Werte.<br />

Ein attraktives und kreatives Arbeitsumfeld<br />

ist uns wichtig, denn unsere Anziehungskraft<br />

auf motivierte und leistungsbereite Menschen<br />

ist ein entscheidender Faktor für unseren<br />

wirtschaftlichen Erfolg. Indem wir unsere<br />

Mitarbeiter und Führungskräfte binden<br />

und motivieren, steigern wir unsere Produktivität<br />

und sichern nachhaltig unser Knowhow.<br />

Diese Publikation wird beispielsweise<br />

auf Hochschulmessen<br />

verteilt. Sie enthält ein ausführliches<br />

Porträt der <strong>EnBW</strong>.<br />

4.3 Familie und Beruf in Balance<br />

Bedingt durch die demografische Entwicklung<br />

in Deutschland wird es künftig Engpässe<br />

am Arbeitsmarkt bei Fach- und Führungskräften<br />

geben. Diese Zielgruppe fordert<br />

zunehmend Arbeitsbedingungen, die eine<br />

bessere Vereinbarkeit von Familienleben und<br />

Karriere ermöglichen. Dies betrifft vor allem<br />

Mitarbeiter mit Kindern, aber zum Beispiel<br />

auch Mitarbeiter, die ihre Angehörigen pflegen.<br />

Die <strong>EnBW</strong> ist sich der großen Bedeutung<br />

dieses Themas bewusst und hat daher im<br />

Jahr <strong>2006</strong> die Projekte „Work-Life-Balance“,<br />

„Frauen in Fach- und Führungspositionen“<br />

und „Kinderbetreuungsmodelle“ ins Leben<br />

gerufen (siehe auch S. 30/31).<br />

Ziel dieser Projekte ist es zum einen, die<br />

Attraktivität der <strong>EnBW</strong> als Arbeitgeber bei<br />

aktuellen und potenziellen Mitarbeitern zu<br />

steigern. Zum anderen möchten wir dadurch<br />

langfristig gute Fach- und Führungskräfte<br />

für unseren Konzern gewinnen und binden.<br />

Nicht zuletzt hängt auch die Zukunftsfähigkeit<br />

unseres Landes davon ab, ob wir ein<br />

kinder- und familienfreundliches Umfeld<br />

schaffen können. Hierzu möchten wir als<br />

verantwortungsvolles Unternehmen einen<br />

Beitrag leisten.<br />

Bereits heute fördern wir die Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf durch eine Reihe von<br />

betrieblichen Regelungen:<br />

› Wir bieten flexible Arbeitszeitmodelle<br />

in Form der Vertrauensarbeitszeit,<br />

darunter zahlreiche Teilzeitmodelle,<br />

auch während der Elternzeit.<br />

› Mitarbeiter, die eine Kinderbetreuung<br />

suchen, können sich von einem darauf<br />

spezialisierten Unternehmen beraten<br />

lassen; die Kosten übernehmen wir.<br />

› In unseren konzerneigenen Ferienhäusern<br />

können Mitarbeiter kostengünstig<br />

Urlaub machen.<br />

› Wir bieten Ferienprogramme für den<br />

Nachwuchs unserer Mitarbeiter.<br />

Unsere 220 Mitarbeiter in Elternzeit (Stand<br />

31.12.<strong>2005</strong>) können zweimal im Jahr an<br />

Informationsveranstaltungen teilnehmen.<br />

Neuigkeiten aus dem Konzern erhalten sie<br />

auch per E-Mail und aus der <strong>EnBW</strong>-Zeitung.<br />

Ziel ist es, den Kontakt während der Elternzeit<br />

zu erhalten und die Rückkehr der<br />

erfahrenen Mitarbeiter an den Arbeitsplatz<br />

zu erleichtern.<br />

17


18<br />

4.4 Projekt „Elder Workforce“<br />

Mit unserem Projekt „Elder Workforce“<br />

reagieren wir auf die zu erwartende Veränderung<br />

der Altersstruktur in unserem<br />

Unternehmen. Denn das Durchschnittsalter<br />

unserer Mitarbeiter wird bis zum Jahr 2020<br />

kräftig steigen, da die Anzahl der jungen<br />

Arbeitnehmer in Deutschland stetig abnimmt.<br />

Als Folge davon können die Rentenabgänge<br />

nicht mehr ausgeglichen werden.<br />

Mit unserem Projekt wollen wir die Auswirkungen<br />

der demografischen Entwicklung<br />

für unseren Konzern abfedern. Dabei gehen<br />

wir folgendermaßen vor: Zunächst erheben<br />

wir Daten zur Altersstruktur sowie zur Berufs-<br />

und Qualifikationsstruktur. Auf Basis<br />

dieser Informationen werden wir dann<br />

eine Prognose mit spezifischen Handlungsempfehlungen<br />

für die <strong>EnBW</strong> erarbeiten.<br />

4.5 Neuregelungen im tariflichen<br />

und betrieblichen Bereich<br />

Tarifpolitik<br />

Im März <strong>2006</strong> haben wir unseren neuen Vergütungstarifvertrag<br />

abgeschlossen. Nach<br />

schwierigen Verhandlungen haben sich die<br />

Tarifpartner für die Private Energiewirtschaft<br />

in Baden-Württemberg darauf geeinigt, die<br />

Gehälter ab 1. März <strong>2006</strong> um 3,4 Prozent<br />

zu erhöhen. Im März 2007 erfolgt eine<br />

weitere Erhöhung um 1,8 Prozent. Zudem<br />

haben sich die Tarifpartner auf eine<br />

ergänzende Einmalzahlung verständigt.<br />

Auch für Auszubildende erhöht sich die<br />

Vergütung, und zwar seit 1. März <strong>2006</strong> um<br />

3,4 Prozent. Zum 1. März 2007 steigt ihre<br />

monatliche Ausbildungsvergütung nochmals<br />

um 100 Euro.<br />

Die Kombination von Tariferhöhungen und<br />

Einmalzahlungen ist für uns ein richtiges<br />

und zukunftsweisendes Instrument, das<br />

beiden Seiten Planungssicherheit gibt. Beim<br />

<strong>EnBW</strong>-Konzern werden die Mitarbeiter zudem<br />

auf betrieblicher Ebene mit der Erfolgsbeteiligung<br />

für ihr Engagement belohnt.<br />

Betriebsvereinbarungen<br />

Bei der Neuordnung und Harmonisierung<br />

der betrieblichen Regelwerke sind wir <strong>2005</strong><br />

und <strong>2006</strong> weiter vorangekommen. So vereinbarten<br />

wir mit unseren Verhandlungspartnern<br />

auf der Arbeitnehmerseite zahlreiche<br />

harmonisierte Regelwerke für einen Großteil<br />

unserer Konzerngesellschaften und trugen<br />

damit zur Senkung unserer Prozesskosten<br />

bei. Zu den neu verhandelten Betriebsvereinbarungen<br />

gehören beispielsweise Regelungen<br />

zur Personalauswahl, zur betrieblichen<br />

Ausbildung und zum Datenschutz.<br />

Neben der Umsetzung der gesetzlichen<br />

Änderungen zur Altersteilzeit in unseren<br />

betrieblichen Regelungen schlossen wir<br />

Betriebsvereinbarungen ab zum Aufbau von<br />

Versorgungskapital, zur Insolvenzsicherung<br />

der Altersteilzeit und zur Zahlung einer<br />

übertariflichen Zulage. Durch unsere<br />

Betriebsvereinbarung über eine betriebliche<br />

Gruppenunfallversicherung sind unsere<br />

Mitarbeiter gegen Berufs- und Privatunfälle<br />

weltweit rund um die Uhr versichert.<br />

Im Jahr <strong>2006</strong> haben wir auch unsere<br />

Betriebsvereinbarung über die Förderung<br />

von betrieblichen und privaten Weiterbildungs-<br />

und Qualifizierungsmaßnahmen<br />

harmonisiert. Die Vereinbarung verfolgt<br />

das Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit unseres<br />

Unternehmens zu stärken, die Beschäftigungsfähigkeit<br />

unserer Mitarbeiter sowie<br />

deren Arbeitsplätze zu sichern und für den<br />

Konzern als attraktiven Arbeitgeber zu werben.<br />

Sie unterstreicht den hohen Stellenwert<br />

der betrieblichen und privaten Weiterbildung<br />

und Qualifizierung im <strong>EnBW</strong>-Konzern.<br />

Nichtraucherschutz<br />

Den Nichtraucherschutz haben wir nach<br />

den geltenden gesetzlichen Bestimmungen<br />

in enger Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat<br />

konsequent umgesetzt. Seit Juni <strong>2006</strong><br />

besteht für die meisten Standorte ein<br />

generelles Rauchverbot. Um gleichzeitig<br />

die Interessen der Raucher zu wahren,<br />

haben wir Raucherzonen ausgewiesen<br />

und teilweise mit Raucherstationen ausgestattet.


4.6 TOP FIT<br />

Das Kostensenkungsprogramm TOP FIT<br />

haben wir auch im Jahr <strong>2005</strong> mit Erfolg<br />

fortgeführt. Im Personalbereich haben wir<br />

die TOP-FIT-Ziele bereits Ende <strong>2005</strong> abgearbeitet.<br />

So konnten wir die vereinbarten<br />

Maßnahmen zum sozialverträglichen Personalum-<br />

und -abbau vollständig umsetzen.<br />

Wir gehen davon aus, dass der im Rahmen<br />

des TOP-FIT-Programms geplante und<br />

einzelvertraglich bereits vereinbarte sozialverträgliche<br />

Personalabbau von insgesamt<br />

2.140 Mitarbeitern bis Ende <strong>2006</strong> realisiert<br />

sein wird.<br />

4.7 Interner Stellenmarkt<br />

Mitarbeiter, die sich innerhalb des Konzerns<br />

verändern möchten, können in unserem<br />

internen Stellenmarkt nach einer neuen<br />

Position suchen. Unterstützt werden sie<br />

dabei vom <strong>EnBW</strong>-Jobpilot, einer speziellen<br />

Informationsdatenbank auf Intranetbasis.<br />

Dieser ermöglicht einen schnellen Abgleich<br />

von Qualifikations- und Anforderungsprofil.<br />

Der Jobpilot wird im Jahr <strong>2006</strong> weiter<br />

optimiert – dafür sorgt unser seit 2003<br />

bestehendes „Internes Arbeitsamt“ (InA).<br />

Weitere Aufgaben des InA sind die Beratung,<br />

Betreuung und Vermittlung von Mitarbeitern,<br />

die eine neue Stelle suchen. Dazu bietet<br />

das Interne Arbeitsamt verschiedene Qualifizierungsmöglichkeiten.<br />

Mit Hilfe des InA gelang es uns auch, den<br />

im Rahmen von TOP FIT erforderlichen<br />

Personalumbau in den Jahren <strong>2005</strong> und <strong>2006</strong><br />

zügig und effizient voranzutreiben. Über<br />

80 Prozent der 406 Mitarbeiter, die bis Mitte<br />

<strong>2006</strong> vom Personalumbau betroffen waren,<br />

wurden auf unbefristete Arbeitsplätze im<br />

Konzern vermittelt. Die Mitarbeiter stammen<br />

überwiegend aus dem gewerblich-technischen<br />

Bereich.<br />

Die Vermittlung geschah in enger Zusammenarbeit<br />

mit der <strong>EnBW</strong>-Tochter TDL Gesellschaft<br />

für anlagentechnische Dienste und<br />

kaufmännische Leistungen mbH. Die TDL<br />

dient unter anderem als Ansprechpartnerin<br />

für Bereiche, die kurzfristig Personalbedarf<br />

haben oder zeitlich befristet Verstärkung<br />

brauchen.<br />

4.8 Wir sichern Kompetenzen<br />

Anfang <strong>2005</strong> beschloss der <strong>EnBW</strong>-Vorstand<br />

Maßnahmen zur Kompetenzsicherung.<br />

Im Rahmen dieser Maßnahmen haben wir<br />

eine Studie zur Einführung eines Kompetenz-Managements<br />

durchgeführt. Mit diesem<br />

Projekt zielen wir darauf ab, die Personalentwicklung<br />

besser an den künftigen<br />

Anforderungen ausrichten zu können. Außerdem<br />

wollen wir damit einem Know-how-<br />

Verlust durch das Ausscheiden von Mitarbeitern<br />

mit hoher Qualifizierung und meist<br />

langjähriger Berufserfahrung vorbeugen.<br />

Zu den kurz- und mittelfristigen Maßnahmen<br />

zählt zum Beispiel die Einstellung von<br />

externen Fach- und Führungskräften.<br />

Das Kompetenz-Managementsystem ermöglicht,<br />

frühzeitig in Bildung und Weiterbildung<br />

der Mitarbeiter und Führungskräfte zu investieren<br />

und damit die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der <strong>EnBW</strong> zu erhöhen. Durch Schulungen<br />

und Fördermaßnahmen bereiten wir unsere<br />

Mitarbeiter intensiv auf neue Aufgaben vor.<br />

19


20<br />

5 Über Grenzen hinaus denken:<br />

<strong>EnBW</strong> und EDF<br />

Mit dem Personalaustausch zwischen <strong>EnBW</strong> und EDF geben<br />

wir einen wichtigen Impuls für das europäische Energiegeschäft,<br />

stärken unsere interkulturelle Kompetenz und erhalten<br />

interessante Anregungen für die Arbeit bei der <strong>EnBW</strong>. Das Anfang<br />

2001 gestartete Personalaustauschprogramm mit der<br />

EDF für qualifizierte Fach- und<br />

Führungskräfte wird in beiden 5.1 Personalaustausch<br />

Häusern erfolgreich gelebt.<br />

Die Zusammenarbeit von <strong>EnBW</strong> und EDF<br />

wird maßgeblich von Mitarbeitern beider Unternehmen<br />

getragen, die mehrere Jahre im<br />

jeweiligen Partnerunternehmen oder in einer<br />

Auslandsbeteiligung arbeiten. Ständig sind<br />

etwa 15 <strong>EnBW</strong>-Mitarbeiter bei der EDF in<br />

Frankreich tätig und etwa 20 an weiteren<br />

internationalen <strong>EnBW</strong>- oder EDF-Standorten<br />

(Polen, Ungarn, Tschechien, Slowakei,<br />

Belgien, England, Vietnam und Vereinigte<br />

Arabische Emirate). Rund 25 EDF-Kollegen<br />

arbeiten bei der <strong>EnBW</strong>.<br />

Um die Mitarbeiter der <strong>EnBW</strong>, die einen solchen<br />

Auslandsaufenthalt beendet haben<br />

(ExPATriates), mit den ausländischen Kollegen<br />

in Deutschland (ImPATriates) in Kontakt zu<br />

bringen und eine Plattform für den Gedankenaustausch<br />

zu internationalen Themen zu<br />

schaffen, findet alle drei Monate ein so genanntes<br />

PAT-Treffen statt. Bei diesen Treffen<br />

können sich Ex- und Impatriates sowie interessierte<br />

<strong>EnBW</strong>-Mitarbeiter informieren und<br />

ihre Erfahrungen austauschen.<br />

5.2 Kurzpraktikum<br />

Unser „Kurzpraktikum“ dient dem Auf- bzw.<br />

Ausbau von Beziehungsnetzwerken mit der<br />

EDF. Teilnehmer sind Mitarbeiter, die bereits<br />

mit der EDF in Kontakt stehen und diese<br />

Beziehung vertiefen wollen. Im Februar <strong>2005</strong><br />

hatten im Rahmen dieses Praktikums neun<br />

<strong>EnBW</strong>-Mitarbeiter Gelegenheit, drei Tage lang<br />

bei der EDF in Paris Kontakte zu knüpfen<br />

und die Kommunikation mit ihren französischen<br />

Kollegen zu verbessern.<br />

5.3 Leadership Twinning<br />

Programme<br />

Das 2004 als Pilotprojekt gestartete „Leadership<br />

Twinning Programme“ (LTP) dient dem<br />

Wissens- und Erfahrungsaustausch. Teilnehmer<br />

sind Führungskräfte aus dem Vertrieb<br />

(mit Schwerpunkt Leiter 2 und Teamleiter)<br />

und aus vertriebsnahen Bereichen von <strong>EnBW</strong><br />

und EDF (bzw. von <strong>EnBW</strong> und EDF Energy<br />

in London), die zusammenarbeiten oder dies<br />

in naher Zukunft tun werden. Die Führungskräfte<br />

verbringen unter anderem mehrere<br />

Tage gemeinsam mit ihrem „Twin“ im Partnerunternehmen<br />

und erfahren, wie Führung<br />

dort gelebt wird. Im September <strong>2005</strong> erfolgte<br />

eine Neuauflage dieses erfolgreichen Tandem-Projekts.<br />

Am 23. März <strong>2006</strong> wurde dieses Projekt in<br />

Paris mit dem EDF-Preis „Victoire du<br />

Commerce“ ausgezeichnet. An diesem Wettbewerb<br />

hatten mehrere kaufmännische<br />

Projektgruppen der EDF-Gruppe teilgenommen.


5.4 GEO-Stellenmarkt<br />

Im Jahr <strong>2005</strong> implementierten wir in unserem<br />

Haus die internationale Jobbörse der EDF-<br />

Gruppe „Group Employment Opportunities“<br />

(GEO). GEO soll die Suche nach spezifischen<br />

Kompetenzen innerhalb der EDF-Gruppe<br />

und den Know-how-Transfer zwischen den<br />

Gesellschaften erleichtern, Karriereperspektiven<br />

auf Gruppenebene anbieten und den<br />

Aufbau einer gemeinsamen Kultur verstärken.<br />

Mitarbeiter finden hier neben Stellenausschreibungen<br />

und einer Bewerberdatenbank<br />

ausführliche Länderinformationen und Erfahrungsberichte<br />

von Expatriates weltweit.<br />

5.5 Trainee-Programm<br />

„Young Engineers“<br />

Unser Austauschprogramm „Young Engineers“<br />

zur Ausbildung von kerntechnischem<br />

Nachwuchs starteten wir gemeinsam mit<br />

der EDF im November <strong>2005</strong>. Zielgruppe des<br />

Programms sind junge Ingenieure. Sie sollen<br />

die Nukleartechnik des Nachbarlands verstehen<br />

und beherrschen lernen. Außerdem<br />

geht es darum, den Austausch zwischen den<br />

Fachkräften beider Länder zu intensivieren.<br />

Der erste Jahrgang besteht aus sechs<br />

Nachwuchskräften von der EDF und fünf<br />

von der <strong>EnBW</strong>. Nach einem dreimonatigen<br />

Einarbeitungsprogramm werden diese<br />

Nachwuchskräfte für jeweils drei Jahre im<br />

Partnerunternehmen eingesetzt.<br />

Abb. oben: Verleihung des Preises<br />

„Victoire du Commerce“ im März <strong>2006</strong> in Paris<br />

(in der Bildmitte: EDF-Präsident Pierre Gadonneix)<br />

Abb. unten: Abschlussrunde des<br />

Leadership Twinning Programme, März <strong>2006</strong><br />

21


22<br />

6 Wissen teilen:<br />

Wissens- und Ideenmanagement<br />

Wie alle Unternehmen der Energiewirtschaft agiert die <strong>EnBW</strong><br />

in einem sich immer rascher verändernden Marktumfeld.<br />

Um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen begegnen<br />

zu können, bedarf es einer systematischen Bewirtschaftung der<br />

Ressource Wissen. Wissensmanagement betrachten wir<br />

deshalb als Fundament unseres<br />

unternehmerischen Erfolgs. 6.1 Die Wissensbilanz<br />

Ergänzend bauen wir auf<br />

Wissensmanagement sehen wir als wichtigen<br />

die Kreativität und den Einfalls- Faktor zur Beherrschung der strategischen<br />

und operativen Komplexität. Das zentrale Inreichtum<br />

unserer Mitarbeiter.<br />

strument des strategischen Wissensmanage-<br />

Ihre Ideen bringen uns voran.<br />

ments ist die Wissensbilanz. Damit erfassen,<br />

bewerten und strukturieren wir unser intellektuelles<br />

Kapital. Unter anderem setzt sich<br />

dieses zusammen aus den Kompetenzen der<br />

Mitarbeiter, effizienten und effektiven Organisations-<br />

und Prozessstrukturen sowie guten<br />

Beziehungen zu Geschäftspartnern.<br />

Vier Handlungsfelder<br />

Im Jahr <strong>2005</strong> haben wir erstmals eine <strong>EnBW</strong>-<br />

Wissensbilanz für das Geschäftsfeld Strom<br />

erstellt. In den fünf wichtigsten operativen Gesellschaften<br />

entlang der Wertschöpfungskette<br />

Strom wurden zunächst gesellschaftsspezifische<br />

Wissensbilanzen erstellt und diese anschließend<br />

konsolidiert. Dabei haben sich vier<br />

Handlungsfelder herauskristallisiert:<br />

• Management- und Sozialkompetenz<br />

Die systematische Entwicklung von Management-<br />

und Sozialkompetenz wird im Führungskräftebereich<br />

positiv bewertet, im Mitarbeiterbereich<br />

teilweise noch als verbesserungswürdig<br />

im Hinblick auf das Erreichen<br />

unserer strategischen Ziele. Um diese Entwicklungen<br />

im Bereich Management- und Sozialkompetenz<br />

anzustoßen, wollen wir im Jahr<br />

<strong>2006</strong> die Führungskonferenz gezielt um Nachwuchsprogramme<br />

auf Mitarbeiter- und Führungsebene<br />

ergänzen.<br />

• Motivation<br />

Bei der Bewertung zeigte sich, dass unsere<br />

gesamte Belegschaft hoch motiviert ist – trotz<br />

unseres sehr ehrgeizigen Programms zur Effizienzsteigerung.<br />

Allerdings empfinden bestimmte<br />

Mitarbeitergruppen die oft ideologisch<br />

geführte Kernkraftdebatte in Politik und<br />

Öffentlichkeit als belastend. Als Grundlage zur<br />

Verbesserung des systematischen Managements<br />

der Motivation wollen wir im Jahr 2007<br />

eine Mitarbeiterbefragung durchführen.<br />

• Kommunikation und Organisation<br />

Nachdem wir innerhalb sehr kurzer Zeit die<br />

<strong>EnBW</strong> restrukturiert haben, wurde nun ein<br />

Projekt zur Optimierung der Schnittstellen<br />

zwischen den Gesellschaften im Geschäftsfeld<br />

Strom gestartet. Auf diese Weise wird der Restrukturierungsprozess<br />

konsequent weitergeführt.<br />

• Unternehmenskultur<br />

Im gesamten Konzern hat sich inzwischen<br />

eine gemeinsame Kultur entwickelt. Im nuklearen<br />

Bereich der Kraftwerksgesellschaft<br />

ist eine besondere Ausprägung als Sicherheitskultur<br />

festzustellen. Die Implementierung<br />

des Unternehmensleitbilds in den Konzerngesellschaften<br />

wird diese gemeinsame<br />

Kultur weiter stärken.


6.2 Operatives Wissensmanagement<br />

Wissensmanagement wird in der <strong>EnBW</strong> nicht<br />

als Stabsaufgabe einiger weniger spezialisierter<br />

Mitarbeiter gesehen, sondern als integraler<br />

Bestandteil eines ganzheitlichen Managementverständnisses.<br />

Leitgedanke ist die Idee<br />

eines wissensorientierten Managements, also<br />

eines Managements, das sich neben anderen<br />

wichtigen Aspekten wie Kosten, Zeit und Qualität<br />

der Leistungsprozesse auch an den spezifischen<br />

Erfordernissen des Wissens ausrichtet.<br />

Die Integration der Wissensperspektive<br />

ins operative Management sehen wir als eine<br />

Aufgabe jeder einzelnen Führungskraft an.<br />

Professionelle Beratung und Unterstützung<br />

bei komplexen oder bereichs- und gesellschaftsübergreifenden<br />

Aufgabenstellungen<br />

sowie Projekten erhalten diese vom Bereich<br />

Organisations- und Wissensmanagement der<br />

Holding.<br />

6.3 <strong>EnBW</strong> Wissens Cup<br />

Der wirkungsvolle Transfer von Wissen gehört<br />

zu den großen Herausforderungen im Wissensmanagement.<br />

Für die Vermittlung von<br />

Wissen, das für die gesamte Belegschaft von<br />

Bedeutung ist, haben wir uns sehr erfolgreich<br />

des Game-Based-Learning-Ansatzes bedient<br />

und im Frühjahr <strong>2006</strong> in Form des <strong>EnBW</strong> Wissens<br />

Cups umgesetzt. Es handelt sich dabei<br />

um ein Intranet-basiertes Spiel, das sich von<br />

seinem Aufbau her an gängigen TV-Quiz-Formaten<br />

orientiert. Informationsquelle für die<br />

Antworten sind das <strong>EnBW</strong>-Intranet oder die<br />

aktuelle Mitarbeiterzeitung. Hierdurch sollen<br />

die Teilnehmer des Wissens Cups zur intensiven<br />

und dauerhaften Nutzung der Informationsmedien<br />

der <strong>EnBW</strong> animiert werden. Wegen<br />

des großen Erfolges planen wir, den Wissens<br />

Cup in regelmäßigen Abständen zu wiederholen.<br />

Der <strong>EnBW</strong> Wissens Cup<br />

6.4 Weitere Aktivitäten<br />

Durch zentrale und dezentrale Aktivitäten<br />

wollen wir die Verankerung von Wissensmanagement<br />

in der <strong>EnBW</strong> wirkungsvoll unterstützen.<br />

So entwickeln wir unter anderem<br />

Schulungsangebote zum Thema Wissensmanagement<br />

für Mitarbeiter sowie Führungskräfte<br />

und arbeiten an einem Konzept für den<br />

Transfer von Expertenwissen.<br />

6.5 Ideen managen:<br />

Wir nutzen unsere Geistesblitze<br />

Pfiffige Ideen werden bei der <strong>EnBW</strong> belohnt:<br />

Für Verbesserungsvorschläge von Mitarbeitern<br />

haben wir im Jahr <strong>2005</strong> rund 69.000 Euro<br />

an Prämien ausgezahlt. Die aus den Verbesserungen<br />

resultierenden Einsparmöglichkeiten<br />

für den Konzern liegen bei 230.000 € für<br />

das Jahr <strong>2005</strong>.<br />

Vorschläge innerhalb des Aufgabengebiets eines<br />

Mitarbeiters werden im Rahmen des<br />

„Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses“<br />

(KVP) geprüft. Um Vorschläge, die außerhalb<br />

des Aufgabengebiets eines Mitarbeiters liegen,<br />

kümmert sich der Bereich „Ideenmanagement“.<br />

Im Jahr <strong>2005</strong> erreichten insgesamt 680 Ideen<br />

(Vorjahr: 500) unser Ideenmanagement, 1.300<br />

Vorschläge wurden zum Kontinuierlichen Verbesserungsprozess<br />

(KVP) gemacht. Von allen<br />

eingebrachten Vorschlägen haben wir bisher<br />

500 aufgegriffen.<br />

Unterstützung durch neues IT-Instrument<br />

Ein spezielles IT-Instrument informiert über<br />

den aktuellen Stand der Vorschläge. Derzeit<br />

entwickelt das Ideenmanagement gemeinsam<br />

mit dem Qualitätsmanagement unserer Vertriebs-<br />

und Servicegesellschaft (VSG) auch für<br />

den KVP ein entsprechendes IT-Instrument.<br />

Dadurch können wir den KVP mit dem Ideenmanagement<br />

effektiver vernetzen und den<br />

Anforderungen der Zertifizierung nach DIN<br />

ISO 9001 noch besser gerecht werden.<br />

› Ideen mit großer Wirkung:<br />

ein Beispiel<br />

Eine auf den ersten Blick eher unscheinbare<br />

Idee hatte eine große Wirkung:<br />

Kunden, die ihren Zähler trotz schriftlicher<br />

Bitte nicht ablesen, werden – und<br />

das ist die Idee – nun noch ein zweites<br />

Mal angeschrieben und gebeten, der<br />

<strong>EnBW</strong> ihren Zählerstand mitzuteilen.<br />

Diese zweite Anfrage bewirkt eine<br />

wesentliche Erhöhung der Selbstablesequote,<br />

so dass die Auftragsquote an<br />

externe Dienstleister zur Fremdablesung<br />

stark verringert werden konnte. Dadurch<br />

sparen wir erhebliche Kosten ein. Bisher<br />

(Stand Mai <strong>2005</strong>) konnte der Konzern<br />

anhand der bereits realisierten Einsparungen<br />

dem Mitarbeiter eine Prämie<br />

in Höhe von 62.571 € zahlen.<br />

Es ist zu erwarten, dass sich sowohl die<br />

Einsparungen für den Konzern als auch<br />

die Prämie für den Einreicher im Jahr<br />

<strong>2006</strong> noch nahezu verdoppeln werden.<br />

23


24<br />

7 Verantwortung übernehmen:<br />

Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz<br />

und Fürsorge<br />

Als Arbeitgeber tragen wir eine große Verantwortung für die<br />

Sicherheit und Gesundheit unserer Mitarbeiter. Gerade unsere<br />

Kollegen im operativen Bereich, speziell in der Erzeugung und<br />

Verteilung, sind bei der Arbeit diversen Gefahren ausgesetzt und<br />

müssen sich schützen. Aber auch<br />

7.1 Arbeitssicherheit<br />

die Mitarbeiter am Schreibtisch sollten<br />

sorgsam mit ihrer Gesundheit Im Jahr <strong>2005</strong> standen im Bereich Arbeitssicherheit<br />

folgende Themen im Vordergrund:<br />

umgehen. Wir unterstützen sie<br />

dabei.<br />

Brandschutz<br />

Im Jahr <strong>2005</strong> haben wir die Richtlinien unseres<br />

neuen Brandschutzhandbuchs (BSH) im<br />

Konzern umgesetzt. So haben wir Standortverantwortliche<br />

bestellt, die für den Brandschutz<br />

vor Ort zuständig sind. Unsere neu eingesetzten<br />

Brandschutzfachkräfte nehmen jedes<br />

einzelne <strong>EnBW</strong>-Gebäude kritisch unter<br />

die Lupe und erarbeiten auf der Basis des<br />

BSH für jeden unserer 230 Standorte spezifische<br />

Regelungen.<br />

Die neue Wetterschutzjacke<br />

BGV A 3 Koordinator<br />

Die BGV A 3 ist eine gesetzliche Vorschrift, die<br />

die regelmäßige Prüfung von elektrischen Anlagen<br />

und Betriebsmitteln vorsieht. Ziel ist es,<br />

dadurch Unfälle zu verhüten. Die Ergebnisse<br />

dieser Untersuchungen werden anschließend<br />

dokumentiert. Da die <strong>EnBW</strong> aus mehreren<br />

Firmen entstanden ist, gab es in der Vergangenheit<br />

innerhalb des Konzerns unterschiedliche<br />

Philosophien über die Prüfung und die<br />

Dokumentation der Ergebnisse. Um eine einheitliche<br />

Vorgehensweise im Konzern zu erreichen,<br />

haben wir im Jahr <strong>2005</strong> eine koordinierende<br />

Stelle eingerichtet. Zusätzlich planen<br />

wir, eine Datenbank einzuführen, in der<br />

alle Betriebsmittel inventarisiert und deren<br />

Prüfergebnisse gespeichert werden.<br />

Schulungen der Berufsgenossenschaften<br />

Die Berufsgenossenschaften bieten vielfältige<br />

Weiterbildungskurse zu unterschiedlichen<br />

Themen der Arbeitssicherheit an – zum Beispiel<br />

zu „Sicherheitsvorkehrungen in Kraftwerken“.<br />

Im Jahr <strong>2005</strong> nahmen 340 Mitarbeiter<br />

und Führungskräfte an insgesamt 165<br />

Schulungen der Berufsgenossenschaften teil.<br />

Kursgebühren fallen grundsätzlich nicht an,<br />

weil diese über die Beitragszahlung abgegolten<br />

werden.<br />

Persönliche Schutzausrüstung<br />

Ob Einmaloverall oder Kälteunterwäsche –<br />

die Mitarbeiter im operativen Bereich tragen<br />

bei Arbeiten mit besonderem Gefährdungspotenzial<br />

eine so genannte Persönliche<br />

Schutzausrüstung (PSA). Zum Teil verfügen<br />

die Mitarbeiter verschiedener Gesellschaften<br />

noch über unterschiedliche Ausrüstungen, die<br />

von den Vorgängerunternehmen der <strong>EnBW</strong><br />

stammten. Nach und nach statten wir unsere<br />

Mitarbeiter nun mit einheitlicher PSA aus. Wir<br />

legen Wert darauf, dass die Ausrüstung den<br />

neuesten Sicherheitsstandards entspricht.


Forum Fremdfirmen<br />

Das 2004 gegründete Forum Fremdfirmen<br />

(FF) ist dafür zuständig, die Zusammenarbeit<br />

der <strong>EnBW</strong> mit Fremdfirmen im operativen Bereich<br />

zu verbessern. Zum Beispiel ist es wichtig,<br />

dass beide darüber informiert sind, wie die<br />

jeweils andere Seite Absperrungen bei Reparaturarbeiten<br />

kennzeichnet. Daraus entstand<br />

das Seminar „Keine Chance dem elektrischen<br />

Unfall“. Im Jahr <strong>2005</strong> haben rund 100 Arbeitsund<br />

Anlagenverantwortliche unserer Netzgesellschaft<br />

Regional AG sowie externe Kollegen<br />

an der Schulung teilgenommen. Wir bieten<br />

das Seminar auch <strong>2006</strong> an.<br />

Neue Gefahrstoffverordnung<br />

Im Januar <strong>2005</strong> hat der Gesetzgeber eine<br />

neue Verordnung erlassen, die den Umgang<br />

mit Gefahrstoffen regelt. Zum Beispiel müssen<br />

die Gefahrstoffe jetzt in Schutzstufen eingeteilt<br />

werden, die jeweils unterschiedlich<br />

hohe Sicherheitsvorkehrungen vorsehen. Um<br />

Synergieeffekte zu nutzen, haben wir gemeinsam<br />

mit anderen Energieversorgungsunternehmen<br />

den Arbeitskreis Gefahrstoffe gegründet.<br />

Dieser erarbeitet Konzepte, wie die<br />

Verordnung in den einzelnen Unternehmen<br />

umgesetzt werden kann. So überlegen wir<br />

beispielsweise, wie wir bei der <strong>EnBW</strong> die Verwendung<br />

von gesundheitsgefährdenden Chemikalien<br />

weiter reduzieren können.<br />

Gefahrstoffsoftware WAUplus<br />

Anfang <strong>2005</strong> haben wir unsere neue Gefahrstoffsoftware<br />

WAUplus freigeschaltet und damit<br />

bereits ca. 1.300 Gefahrstoffe dokumentiert.<br />

Außerdem haben einige Organisationseinheiten<br />

ihre Gefahrstoffverzeichnisse und<br />

Betriebsanweisungen mit Hilfe des Programmes<br />

erstellt.<br />

Zusammenarbeit innerhalb der EDF-Gruppe<br />

Auf Initiative der EDF haben die Unternehmen<br />

innerhalb der EDF-Gruppe einheitliche Kennzahlen<br />

für die Unfallstatistiken festgelegt, um<br />

diese künftig besser miteinander vergleichen<br />

zu können. So werden beispielsweise seit<br />

<strong>2005</strong> gruppenweit die Krankentage pro Mitarbeiter<br />

und die Ausfalltage pro Unfall erfasst.<br />

Außerdem haben wir <strong>2005</strong> zum ersten Mal die<br />

Quote für alle Unfälle ab einem Ausfalltag ermittelt.<br />

Dieser Wert liegt bei 12,3 Promille.<br />

Löschübung an einem brennenden Modell<br />

eines PC-Arbeitsplatzes<br />

25


26<br />

7.2 Arbeitsmedizin<br />

Aufgaben des Arbeitsmedizinischen<br />

Dienstes<br />

Unser Arbeitsmedizinischer Dienst versteht<br />

sich als ein Element der sozialen Fürsorge. Er<br />

ist überwiegend präventiv tätig, um Krankheiten<br />

zu verhindern und Gefährdungen zu vermeiden<br />

– zum Beispiel durch Impfungen und<br />

Arbeitsplatzgestaltung.<br />

Die Arbeitsmediziner beraten Mitarbeiter<br />

und Führungskräfte, wie sie belastende Situationen<br />

vermeiden oder reduzieren können,<br />

damit gesundheitliche Beschwerden erst gar<br />

nicht entstehen. Sie sind Ansprechpartner<br />

bei jeglichen medizinischen Fragen und für<br />

die akut- und notfallmedizinische Versorgung<br />

zuständig.<br />

Im Jahr <strong>2005</strong> haben wir uns mit folgenden<br />

Themen besonders beschäftigt:<br />

Herz in Form – Kreislauf in Fahrt<br />

Unter dem Motto „Gesundheitsimpulse:<br />

Herz in Form, Kreislauf in Fahrt“ waren wir<br />

im Frühsommer <strong>2005</strong> an allen größeren Konzernstandorten<br />

einschließlich der Kraftwerke<br />

und Regionalzentren mit Roadshows vor Ort.<br />

Bei diesen Veranstaltungen haben wir die<br />

Mitarbeiter über Risikofaktoren des Herz-<br />

Kreislauf-Systems informiert. Daneben bestand<br />

die Möglichkeit zur Blutdruckmessung,<br />

zur Blutentnahme, zu Beratungsgesprächen<br />

sowie zu einem allgemeinen Check-up.<br />

Grippeschutzimpfung<br />

In einer konzernweiten Aktion haben wir unsere<br />

Mitarbeiter über die Gefahren der Grippe<br />

informiert und Schutzimpfungen angeboten.<br />

Da die Aktion nun bereits zum vierten Mal lief,<br />

waren die Mitarbeiter schon sehr gut über das<br />

Thema informiert und standen einer Schutzimpfung<br />

positiv gegenüber.<br />

Dr. Hans-Christoph Zorn<br />

bei der Grippeschutzimpfung<br />

Parallel zur Aktion war das Thema Vogelgrippe<br />

in den Medien sehr präsent. Dadurch<br />

konnten wir bei der Zahl der Impfungen erneut<br />

einen erheblichen Anstieg feststellen.<br />

Im Jahr 2004 hatten sich 1.550 Mitarbeiter<br />

impfen lassen, im Jahr <strong>2005</strong> waren es bereits<br />

2.750. Hinsichtlich des zu erzielenden Präventionseffektes<br />

– in der Wintersaison 2004/<strong>2005</strong><br />

starben in Deutschland rund 17.000 Menschen<br />

an Grippe – ist dies eine sehr erfreuliche<br />

Entwicklung.<br />

Schutz gegen Influenza-Pandemie<br />

Bereits im Jahr 2004 hatten wir uns gegen<br />

eine mögliche Influenza-Pandemie in den<br />

Folgejahren gewappnet. Im Frühsommer <strong>2005</strong><br />

haben wir unseren Maßnahmenkatalog erweitert<br />

und eine „Task force“ gebildet, an der<br />

verschiedene Konzernabteilungen beteiligt<br />

sind, darunter der Personalvorstand und die<br />

Bereiche Personal, Krisenmanagement,<br />

Objektschutz sowie die Rechtsabteilung.<br />

Außerdem halten wir einen Vorrat an spezifischen<br />

Medikamenten und an Schutzausrüstung<br />

für den Pandemiefall bereit.<br />

Einheitliche Datenverarbeitung mit<br />

„Fabiola“<br />

Im Jahr <strong>2005</strong> haben wir die Datenverarbeitung<br />

innerhalb des Arbeitsmedizinischen Dienstes<br />

vereinheitlicht. Zuvor hatten die Dienste<br />

der verschiedenen Gesellschaften zum Teil<br />

noch mit unterschiedlichen Systemen gearbeitet.<br />

Im April <strong>2005</strong> ging das Softwaresystem<br />

„Fabiola“ produktiv.<br />

Seminarangebote<br />

Deutlich mehr Mitarbeiter als in den vergangenen<br />

Jahren haben sich im Jahr <strong>2005</strong> für<br />

Seminare in den Bereichen „Prävention durch<br />

Bewegung, Ernährung und Entspannung“ interessiert.<br />

Hier haben wir beispielsweise das<br />

Seminar „Fit for life and business“ für alle<br />

Mitarbeiter und den Kurs „Gesundheitsmanagement“<br />

für Führungskräfte angeboten. Diese<br />

Seminare haben wir in Kooperation mit einer<br />

externen Klinik konzipiert. Eine Vielzahl weiterer<br />

Seminarangebote zu Themen wie „Stressvermeidung“<br />

oder „Sucht“ sowie Kurse der<br />

betrieblichen Gesundheitsförderung rundeten<br />

das Angebotsspektrum ab.<br />

Schulungen für Führungskräfte<br />

Durch die Umstrukturierungen im Konzern<br />

wurden viele Führungspositionen neu besetzt.<br />

Daher haben im vergangenen Jahr besonders<br />

viele Führungskräfte an unseren Schulungen<br />

zum medizinischen und technischen Arbeitsschutz<br />

teilgenommen. Zu diesem Thema<br />

haben wir im Jahr <strong>2005</strong> über 30 Seminare<br />

veranstaltet.<br />

Hilfe für Kranke in Afrika<br />

Im Jahr 2004 hatten wir unsere beiden medizinischen<br />

Analyselabors aufgegeben und<br />

eine Röntgenanlage stillgelegt. Ohne Verlust<br />

von Servicequalität für die Mitarbeiter ist es<br />

wirtschaftlicher, wenn externe Anbieter diese<br />

Leistungen erbringen.<br />

Die nicht mehr benötigten Labor- und Röntgengeräte<br />

stellten wir im Jahr <strong>2005</strong> hilfsbedürftigen<br />

medizinischen Einrichtungen zur<br />

Verfügung. So fand das Röntgengerät seinen<br />

Platz in einem Krankenhaus in Bamako,<br />

der Hauptstadt des afrikanischen Staates<br />

Mali. Ein Untersuchungsstuhl steht jetzt bei<br />

einem Zahnarzt in Mauretanien.


7.3 Im Alter gut versorgt<br />

Die erste Säule des traditionellen Alterssicherungssystems<br />

– die gesetzliche Rentenversicherung<br />

– kann angesichts der demografischen<br />

Entwicklung nicht mehr allein für einen<br />

ausreichenden Lebensstandard im Alter<br />

sorgen. Vielmehr sind weitere Leistungseinschnitte<br />

zu erwarten. Damit kommen der<br />

betrieblichen Altersversorgung als zweiter<br />

Säule und der privaten Vorsorge als dritter<br />

Säule des Alterssicherungssystems eine immer<br />

größere sozial- und wirtschaftspolitische<br />

Bedeutung zu.<br />

Die <strong>EnBW</strong> gewährt allen Mitarbeitern eine<br />

arbeitgeberfinanzierte, betriebliche Altersversorgung.<br />

Die Versorgung umfasst Alters-,<br />

Invaliditäts- und Hinterbliebenenleistungen.<br />

Darüber hinaus bieten wir unseren Mitarbeitern<br />

ein breites Angebot an attraktiven Modellen<br />

der ergänzenden Altersversorgung durch<br />

steuerbegünstigte Entgeltumwandlung.<br />

Damit leistet unser Unternehmen im Rahmen<br />

der betrieblichen Altersversorgung einen<br />

wichtigen Beitrag für die Sicherung des<br />

Lebensstandards seiner Mitarbeiter im Alter.<br />

Die Vorausfinanzierung der betrieblichen Versorgungsleistungen<br />

im Konzern erfolgt über<br />

Pensionsrückstellungen. In der konsolidierten<br />

Konzernbilanz der <strong>EnBW</strong> nach IFRS (International<br />

Financial Reporting Standards) ergab<br />

sich zum 31.12.<strong>2005</strong> ein Rückstellungsvolumen<br />

in Höhe von 3,8 Mrd. EUR.<br />

7.4 Menschen mit Behinderungen<br />

und Langzeitkranke<br />

Konzernleitung, Betriebsrat und Schwerbehindertenvertretung<br />

sind sich einig, dass<br />

es eine besonders wichtige gesellschaftspolitische<br />

und soziale Aufgabe ist, Menschen<br />

mit Behinderungen zu beschäftigen. Dabei<br />

unterstützen wir besonders die Schaffung<br />

von Ausbildungsplätzen für junge Menschen<br />

mit Handicap (siehe auch S. 31 „Schwerbehindertenquote“).<br />

Unser Ziel ist es, diesen Mitarbeitern einen<br />

Arbeitsplatz zu bieten, der ihren speziellen<br />

Bedürfnissen gerecht wird und an dem sie<br />

ihre Fähigkeiten und Kenntnisse optimal<br />

entfalten können.<br />

Integrationsvereinbarung<br />

Mit Abschluss der Integrationsvereinbarung<br />

im Mai <strong>2006</strong> werden wir unserer sozialen<br />

Verantwortung zur Eingliederung und Beschäftigung<br />

von Behinderten in vollem<br />

Umfang gerecht. Mehrere Integrationsteams<br />

sind gemeinsam mit den Schwerbehindertenvertretungen<br />

für die Belange dieser Mitarbeiter<br />

zuständig.<br />

Hilfe für Langzeitkranke<br />

Unser „betriebliches Eingliederungsmanagement“<br />

unterstützt Langzeitkranke bei der<br />

Wiederaufnahme ihrer beruflichen Tätigkeit.<br />

Dem Alter gelassen entgegensehen<br />

Im Fokus stehen auch Maßnahmen, die einer<br />

erneuten Arbeitsunfähigkeit vorbeugen und<br />

den Arbeitsplatz des betroffenen Beschäftigten<br />

erhalten sollen.<br />

Gebrauchte Computer sichern Arbeitsplätze<br />

Ab Oktober <strong>2006</strong> unterstützen wir im badischen<br />

Ettlingen ein gemeinnütziges Unternehmen<br />

aus dem IT-Bereich, in dem vorwiegend<br />

Behinderte arbeiten. Die <strong>EnBW</strong> stellt der<br />

Firma kostenlos ausgemusterte IT-Produkte<br />

wie Computer zur Verfügung, die dort aufbereitet<br />

und anschließend weiterverkauft werden.<br />

Damit helfen wir, Arbeitsplätze für Menschen<br />

mit Behinderungen zu sichern.<br />

7.5 Hilfe bei sozialenHärtefällen<br />

Eine schwere Krankheit oder persönliche<br />

Probleme bedeuten für den betroffenen Mitarbeiter<br />

neben der seelischen meist eine<br />

hohe finanzielle Belastung. Im Rahmen der<br />

Fürsorgepflicht helfen wir bei sozialen Härtefällen<br />

weiter. So haben wir beispielsweise<br />

einen krebskranken Mitarbeiter unterstützt,<br />

der sehr teure Medikamente benötigte. Einen<br />

Teil der Kosten hat die <strong>EnBW</strong> übernommen.<br />

27


28<br />

8 Wirtschaftlich handeln:<br />

der Personalbereich in Zahlen<br />

8.1 Entwicklung der<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Zum 31. Dezember <strong>2005</strong> beschäftigte der<br />

<strong>EnBW</strong>-Konzern 17.765 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter, das sind 458 bzw. 2,5 % weniger<br />

als im Vorjahr. In den Geschäftsfeldern<br />

Strom sowie Energie- und Umweltdienstleistungen<br />

ging die Zahl der Beschäftigten per<br />

Saldo um 552 zurück. Dies lässt sich insbesondere<br />

auf unser Kostensenkungsprogramm<br />

TOP FIT und den darin vereinbarten<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

sozialverträglichen Personalabbau zurückführen.<br />

Der leichte Anstieg um 36 Mitarbeiter<br />

im Geschäftsfeld Gas ergibt sich vor allem<br />

durch eine Neukonsolidierung innerhalb der<br />

ENSO Erdgas GmbH zum 1. Januar <strong>2005</strong>. In<br />

der Holding stieg die Beschäftigtenzahl<br />

durch konzerninterne Umstrukturierungen<br />

und Neueinstellungen um 105. Im Bereich<br />

der nicht fortzuführenden Aktivitäten wechselten<br />

die Beschäftigten der Thermoselect<br />

Südwest GmbH zu anderen Konzerngesellschaften.<br />

Mitarbeiter des <strong>EnBW</strong>-Konzerns 1 31.12.<strong>2005</strong> 31.12.2004 2 Veränderung in %<br />

Strom 12.262 12.500 -1,9<br />

Gas 675 639 5,6<br />

Energie- und Umweltdienstleistungen 4.340 4.654 -6,7<br />

Holding 487 382 27,5<br />

Fortzuführende Aktivitäten 17.764 18.175 -2,3<br />

Nicht fortzuführende Aktivitäten 1 48 -97,9<br />

Gesamt 17.765 18.223 -2,5<br />

In Mitarbeiteräquivalenten 3 17.166 17.653 -2,8<br />

1 Anzahl der Mitarbeiter ohne Auszubildende und ohne ruhende Arbeitsverhältnisse<br />

2 Angepasst an die Geschäftsfeldstruktur zum 31.12.<strong>2005</strong> unter Berücksichtigung geänderter Konsolidierungsmethoden<br />

3 Umgerechnet in Vollzeitbeschäftigungen


8.2 Mitarbeiter nach Geschäftsfeldern<br />

und Regionen<br />

Unser Unternehmen ist in Baden-Württemberg<br />

fest verankert: Knapp 83 % unserer<br />

Mitarbeiter sind in unserem Stammland<br />

beschäftigt. Damit gehören wir zu den großen<br />

Arbeitgebern im Land. Wir bekennen uns<br />

zu unseren Wurzeln und sehen darin eine<br />

wichtige Grundlage, um in liberalisierten<br />

Energiemärkten sowohl auf überregionaler<br />

als auch auf internationaler Ebene erfolgreich<br />

zu agieren.<br />

Mitarbeiter des <strong>EnBW</strong>-Konzerns<br />

nach Geschäftsfeldern<br />

<strong>2005</strong> (in %)<br />

Holding 2,74<br />

Strom 69,02<br />

Gas 3,80<br />

Energie/Umwelt 24,43<br />

Nicht fortzuführende Aktivitäten 0,01<br />

Summe 100,00<br />

Mitarbeiter des <strong>EnBW</strong>-Konzerns<br />

nach Regionen<br />

<strong>2005</strong> (in %)<br />

Baden-Württemberg 82,7<br />

Deutschland ohne Baden-Württemberg 11,8<br />

Ausland 5,5<br />

Summe 100,00<br />

29


30<br />

8.3 Personalstruktur<br />

Auszubildende und BA-Studierende<br />

Derzeit lernen und arbeiten insgesamt 776<br />

Auszubildende und 145 Studierende der Berufsakademien<br />

(BA) bzw. Fachhochschulen<br />

(FH) in unserem Unternehmen. Wir bilden in<br />

29 verschiedenen Berufen aus und bieten 13<br />

BA- bzw. Studiengänge an (Stand 31.12.<strong>2005</strong>,<br />

bezogen auf die wesentlichen Energiegesellschaften).<br />

Genau wie im Vorjahr werden wir<br />

auch <strong>2006</strong> wieder 267 Ausbildungsplätze und<br />

67 Studienplätze zur Verfügung stellen.<br />

Praktikanten, Werkstudenten, Diplomanden<br />

Wir sind uns als Unternehmen unserer besonderen<br />

Verantwortung gegenüber jungen<br />

Menschen bewusst. Gern geben wir jungen<br />

Leuten Impulse für ihre Zukunft, schätzen<br />

aber umgekehrt auch deren Impulse sehr.<br />

Im Berichtsjahr hatten 631 Studenten in unseren<br />

wesentlichen Energiegesellschaften<br />

die Möglichkeit, unseren Konzern im Rahmen<br />

eines Praktikums, einer Werkstudententätigkeit<br />

oder Diplomarbeit näher kennen<br />

zu lernen. Dies waren 179 Studenten (40 %)<br />

mehr als im Vorjahr.<br />

Frauen-/Männerquote<br />

Von unseren 17.765 Mitarbeitern waren<br />

75,7 % Männer und 24,3 % Frauen (Stand:<br />

31. Dezember <strong>2005</strong>; Vorjahr: 23,9 % Frauen).<br />

Obwohl wir die Berufstätigkeit von Frauen<br />

insbesondere durch flexible Teilzeitmodelle<br />

unterstützen, macht sich hier der starke<br />

Technikbezug unseres Unternehmens<br />

bemerkbar.<br />

Frauen in Führungspositionen<br />

Bei den Leitenden Angestellten, deren Anteil<br />

im Berichtszeitraum bei 2,1 % lag, belief sich<br />

der Frauenanteil auf 7,7 %. Um Frauen die<br />

Übernahme von Fach- und Führungspositionen<br />

zu erleichtern, bedarf es geeigneter<br />

Rahmenbedingungen. Damit werden wir uns<br />

im Jahr <strong>2006</strong> im Rahmen des Projekts<br />

„Frauen in Fach- und Führungspositionen“<br />

intensiver beschäftigen.


Teilzeitbeschäftigung<br />

Zum Ende des Jahres <strong>2005</strong> waren konzernweit<br />

1.383 Mitarbeiter in Teilzeit (inklusive<br />

Altersteilzeit) beschäftigt, davon 924 Frauen<br />

(66,8 %). Unsere Teilzeitquote hat sich damit<br />

um 0,6 Prozentpunkte auf 7,8 % im Vergleich<br />

zum Vorjahr erhöht.<br />

Betriebszugehörigkeit<br />

Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit<br />

im <strong>EnBW</strong>-Konzern lag im Jahr <strong>2005</strong> bei 13,8<br />

Jahren (Vorjahr 13,5 Jahre). Mit diesem Wert<br />

liegen wir deutlich über dem Bundesdurchschnitt.<br />

Die Gründe hierfür sehen wir u. a. in<br />

den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten, die<br />

unser Konzern seinen Mitarbeitern bietet.<br />

Lebensalter<br />

Das durchschnittliche Lebensalter unserer<br />

Mitarbeiter lag im Jahr <strong>2005</strong> bei 41,8 Jahren<br />

(Vorjahr 41,2). Das entspricht in etwa dem<br />

Bundesdurchschnitt.<br />

Qualifikation<br />

Von unseren Mitarbeitern absolvierten 18 %<br />

ein Hochschul-, Fachhochschul- oder BA-<br />

Studium, 74 % eine Fachschulausbildung<br />

oder Lehre; 8 % haben keinen Ausbildungsabschluss.<br />

Unfallzahlen<br />

Wir arbeiten kontinuierlich daran, die Arbeitsbedingungen<br />

unserer Mitarbeiter zu<br />

verbessern. Aus diesem Grund ist die Zahl<br />

der Unfälle genau wie in den vergangenen<br />

Jahren auch <strong>2005</strong> stark gesunken. Die Unfallquote<br />

(meldepflichtige Betriebsunfälle =<br />

mehr als drei Ausfalltage) liegt für <strong>2005</strong> bei<br />

9,1 Promille (2004: 10,5 Promille, 2003: 13,4<br />

Promille). Stolpern und Stürzen waren die<br />

Hauptursachen für Unfälle im Jahr <strong>2005</strong>.<br />

Die Ausfalltage sind um 23 % gegenüber<br />

dem Vorjahr gesunken. Leider ereigneten<br />

sich <strong>2005</strong> zwei tödliche Unfälle bei der <strong>EnBW</strong>.<br />

Schwerbehindertenquote<br />

Die Schwerbehindertenquote in unseren wesentlichen<br />

Energiegesellschaften erhöhte<br />

sich im Berichtszeitraum um 0,3 Prozentpunkte<br />

auf 4,6 %.<br />

Ausländeranteil<br />

Zum 31. Dezember <strong>2005</strong> betrug der Anteil<br />

der ausländischen Mitarbeiter in unseren<br />

wesentlichen Energiegesellschaften 3,9 %<br />

(Vorjahr 4,0 %). Die Integration ausländischer<br />

Mitarbeiter sehen wir als Chance, zusätzliche<br />

interkulturelle Kompetenzen in unserem<br />

Konzern aufzubauen und zu stärken. Dies ist<br />

für unseren Konzern sowohl im Hinblick auf<br />

die Zusammenarbeit mit unserem französischen<br />

Aktionär EDF als auch im Zuge der Internationalisierung<br />

des Energiemarkts entscheidend.<br />

Wechsel und Austritte<br />

Auch im Jahr <strong>2005</strong> haben wieder viele unserer<br />

Mitarbeiter die Chance ergriffen, sich<br />

durch einen internen Stellenwechsel weiterzuentwickeln.<br />

Innerhalb unserer wesentlichen<br />

Energiegesellschaften gab es im Berichtszeitraum<br />

402 interne Wechsel.<br />

Die Fluktuationsquote (Kündigung durch Mitarbeiter)<br />

lag im Berichtszeitraum bei 0,4 %.<br />

Diese niedrige Quote spricht für das attraktive<br />

Arbeitsumfeld und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten,<br />

die unser Konzern seinen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bietet.<br />

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<strong>EnBW</strong> Energie<br />

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Durlacher Allee 93<br />

76131 Karlsruhe<br />

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