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Quartalsfinanzbericht<br />

Januar bis März 2011<br />

Q1<br />

<strong>EnBW</strong> Energie<br />

Baden-Württemberg AG


Auf einen Blick<br />

<strong>EnBW</strong>-Konzern 01.01.–<br />

31.03.2011<br />

Umsatz<br />

01.01.–<br />

31.03.2010<br />

Veränderung<br />

in %<br />

01.01.–<br />

31.12.2010<br />

Strom Erzeugung und Handel Mio. € 1.376,0 1.218,4 12,9 4.817,0<br />

Strom Netz und Vertrieb Mio. € 2.783,0 2.727,8 2,0 10.192,7<br />

Gas Mio. € 704,3 783,2 -10,1 1.788,1<br />

Energie- und<br />

Umweltdienstleistungen Mio. € 170,4 170,2 0,1 711,2<br />

Außenumsatz gesamt Mio. € 5.033,7 4.899,6 2,7 17.509,0<br />

Adjusted EBITDA Mio. € 951,7 1.082,9 -12,1 2.837,8<br />

EBITDA Mio. € 823,0 1.329,0 -38,1 3.279,8<br />

Adjusted EBIT 1 Mio. € 744,4 875,7 -15,0 1.930,6<br />

EBIT 1 Mio. € 611,4 1.121,8 -45,5 2.115,0<br />

Adjusted Konzernüberschuss 1, 2 Mio. € 483,7 598,2 -19,1 986,7<br />

Konzernüberschuss 1, 2 Mio. € 386,9 817,1 -52,6 1.169,4<br />

Ergebnis je Aktie aus<br />

Konzernüberschuss 2 € 1,58 3,35 -52,8 4,79<br />

Operating Cashflow Mio. € 886,8 554,5 59,9 2.560,9<br />

Free Cashflow 3 Mio. € 684,7 373,8 83,2 1.060,1<br />

Investitionen Mio. € 302,9 530,6 -42,9 2.327,9<br />

Energieabsatz des <strong>EnBW</strong>-<br />

Konzerns<br />

01.01.–<br />

31.03.2011<br />

01.01.–<br />

31.03.2010<br />

Veränderung<br />

in %<br />

01.01.–<br />

31.12.2010<br />

Strom Mrd. kWh 38,9 38,0 2,4 146,9<br />

Gas Mrd. kWh 20,1 24,2 -16,9 53,6<br />

Mitarbeiter des <strong>EnBW</strong>-<br />

Konzerns 4<br />

31.03.2011 31.03.2010 Veränderung<br />

in %<br />

31.12.2010<br />

Mitarbeiter Anzahl 21.193 19.987 6,0 20.952<br />

1 Die Zahlen vom 01.01.2010 bis 31.12.2010 wurden angepasst.<br />

2 Bezogen auf den auf die Aktionäre der <strong>EnBW</strong> AG entfallenden Gewinn.<br />

3 Free Cashflow vor Finanzierung.<br />

4 Anzahl der Mitarbeiter ohne Auszubildende und ohne ruhende Arbeitsverhältnisse. Der Begriff Mitarbeiter bezeichnet weibliche und männliche<br />

Beschäftigte.<br />

Das Titelbild zeigt den ersten kommerziellen Offshore-Windpark Deutschlands, <strong>EnBW</strong><br />

Baltic 1, der am 2. Mai 2011 offiziell in Betrieb genommen wurde. Die 21 Windkraftanlagen<br />

stehen 16 Kilometer vor der Küste nördlich der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Sie haben<br />

eine Gesamtleistung von rund 50 MW und erzeugen jährlich 185 Mio. kWh Strom für<br />

rechnerisch rund 50.000 Haushalte.


Die <strong>EnBW</strong><br />

Mit rund sechs Millionen Kunden und über 20.000 Mitarbeitern hat die <strong>EnBW</strong><br />

Energie Baden-Württemberg AG 2010 einen Jahresumsatz von über 17 Milliarden<br />

Euro erzielt.<br />

Als drittgrößtes deutsches Energieversorgungsunternehmen konzentrieren<br />

wir uns auf die Tätigkeitsbereiche Strom – unterteilt in die Geschäftsfelder<br />

Erzeugung und Handel sowie Netz und Vertrieb –, Gas sowie Energie- und<br />

Umweltdienstleistungen.<br />

Wir bekennen uns zum Standort Baden-Württemberg und Deutschland. Hier<br />

ist der Fokus unserer Aktivitäten. Darüber hinaus sind wir auch auf weiteren<br />

Märkten Europas aktiv.<br />

INHALT<br />

2 Wesentliche Finanzentwicklungen<br />

3 Top-Themen<br />

4 Brief an unsere Aktionäre<br />

6 Die <strong>EnBW</strong> am Kapitalmarkt<br />

Konzernzwischenlagebericht (ungeprüft)<br />

8 Geschäftstätigkeit und Rahmenbedingungen<br />

13 Unternehmenssituation des <strong>EnBW</strong>-Konzerns<br />

21 Mitarbeiter<br />

22 Forschung und Entwicklung<br />

23 Risikomanagement<br />

25 Nachtragsbericht<br />

26 Prognosebericht<br />

HINWEIS<br />

Zwischenabschluss des <strong>EnBW</strong>-Konzerns<br />

Januar bis März 2011 (ungeprüft)<br />

28 Gewinn- und Verlustrechnung<br />

28 Gesamtperiodenerfolgsrechnung<br />

29 Bilanz<br />

30 Eigenkapitalspiegel<br />

32 Cashflow-Rechnung<br />

33 Anmerkungen und Erläuterungen<br />

Service<br />

43 Vorstand und Aufsichtsrat<br />

44 Wichtige Hinweise<br />

Dieser Bericht wurde lediglich zu Ihrer Information erstellt. Er stellt kein Angebot und keine Anlageempfehlung<br />

dar. Die <strong>EnBW</strong> übernimmt keinerlei Verpflichtung jedweder Art, in diesem Bericht enthaltene Informationen<br />

und zukunftsgerichtete Aussagen zu aktualisieren. Weitere Erläuterungen finden Sie auf Seite 44.


2 _<br />

Wesentliche Finanzentwicklungen<br />

> Im operativen Geschäft verzeichnete der <strong>EnBW</strong>-Konzern im ersten<br />

Quartal 2011 einen Rückgang des Adjusted EBIT um 15,0 %<br />

auf 744,4 Mio. €.<br />

> Nach einem hohen positiven neutralen Konzernüberschuss<br />

im Vorjahr war dieser im Berichtszeitraum durch außerordentliche<br />

Aufwendungen deutlich negativ. Der Konzernüberschuss<br />

betrug damit 386,9 Mio. €, nach 817,1 Mio. € im Jahr<br />

zuvor.<br />

> Wir tätigten Nettoinvestitionen in Höhe von 284,9 Mio. €, nachdem<br />

im Vorjahreszeitraum aufgrund von Desinvestitionen ein<br />

Mittelzufluss von 327,9 Mio. € zu Buche stand.<br />

> Der Operating Cashflow stieg gegenüber dem Vorjahr um<br />

59,9 % auf 886,8 Mio. €.<br />

> Durch den hohen positiven Free Cashflow sanken die bereinigten<br />

Nettoschulden zum Stichtag 31. März 2011 auf 7.439,7 Mio. €.<br />

Zum Jahresende 2010 betrugen sie noch 8.139,8 Mio. €.


Top-Themen Januar bis April 2011<br />

Januar<br />

Neuer Solarpark am Netz<br />

Die 900 kW starke Fotovoltaikanlage in<br />

March-Neuershausen ist ein Beitrag zum<br />

Umweltschutz in Baden-Württemberg: Der<br />

Ertrag von rund 930.000 kWh Strom pro<br />

Jahr reicht aus, um rechnerisch 270<br />

Haushalte mit Energie aus der Sonne zu<br />

versorgen. Als Folge können jährlich 540 t<br />

CO 2 eingespart werden.<br />

Februar<br />

März<br />

GKN I und KKP 1 gehen vom Netz<br />

Die Blöcke GKN I und KKP 1 wurden nach<br />

Anordnungen des Ministeriums für Umwelt,<br />

Naturschutz und Verkehr Baden-Württemberg<br />

mit Verweis auf die Vorkommnisse in<br />

japanischen Kernkraftwerken vom Netz<br />

genommen. Die <strong>EnBW</strong> hatte im Vorfeld<br />

bereits erklärt, GKN I vorübergehend<br />

freiwillig abfahren zu wollen.<br />

April<br />

<strong>EnBW</strong> kauft Windpark<br />

Die <strong>EnBW</strong> setzt ihren Kurs beim Ausbau<br />

von Windkraft-Kapazitäten fort. Mit dem<br />

Kauf von sechs Anlagen in der Eifel wird<br />

das Portfolio im Bereich der Onshore-<br />

Windkraft um zusätzliche 12 MW Leistung<br />

ergänzt. <strong>EnBW</strong> Baltic 1, der erste kommerzielle<br />

Offshore-Windpark in deutschen<br />

Gewässern mit einer Gesamtleistung von<br />

50 MW, hat den Probebetrieb aufgenommen.<br />

Neues Kompetenzzentrum<br />

„Smart Grid“<br />

Die <strong>EnBW</strong> bündelt in einem neuen Kompetenzzentrum<br />

gezielt ihre vielfältigen Kompetenzen<br />

im Themenbereich „Intelligente Netze“.<br />

Vertreter von acht Tochtergesellschaften<br />

und Unternehmensbeteiligungen bringen ihr<br />

spezifisches Wissen ein, um die Entwicklung<br />

der Stromverteilnetze auf die sich ändernden<br />

Aufgaben der Zukunft auszurichten.<br />

Wasserkraftwerk Rheinfelden auf<br />

der Zielgeraden<br />

Auch wenn der Neubau noch nicht ganz<br />

abgeschlossen ist, liefert das Laufwasserkraftwerk<br />

Rheinfelden bereits zuverlässig<br />

Strom aus regenerativer Wasserkraft. Der<br />

Neubau gilt als ein Jahrhundertprojekt im<br />

Bereich der erneuerbaren Energien. Die<br />

Leistung beträgt rund 100 MW; das alte<br />

Kraftwerk erreichte 25,7 MW.<br />

Testflotte zieht Zwischenbilanz<br />

Insgesamt wurden mit den 500 E-Bikes bisher<br />

rund 430.000 km in Stuttgart, einer der<br />

Modellregionen für Elektromobilität, zurückgelegt.<br />

16.270 kWh Strom haben die Testfahrer<br />

getankt. Aktuell stehen zwölf Ladestationen<br />

an gut frequentierten Standorten. Die <strong>EnBW</strong><br />

gewinnt über diesen Feldversuch Erkenntnisse<br />

zu Anforderungen an Ladeinfrastruktur,<br />

Abrechnungsmodelle und Netzbelastung.<br />

Neues Bioerdgas-Angebot<br />

Dank zweier eigener Bioerdgas-Anlagen<br />

bietet die <strong>EnBW</strong> jetzt Tarife an, bei denen<br />

das Gas ganz oder teilweise aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen produziert wird. Die<br />

Anlagen in Laupheim und Blaufelden<br />

produzieren rund 50 Mio. kWh Bioerdgas im<br />

Jahr. Damit ist die <strong>EnBW</strong> einer der größten<br />

Bioerdgas-Produzenten in Baden-<br />

Württemberg.<br />

<strong>EnBW</strong> bleibt wichtigster Strompartner<br />

der Gemeinden im Land<br />

In einer europaweiten Ausschreibung des<br />

Gemeindetags Baden-Württemberg erhielt<br />

die <strong>EnBW</strong> den Zuschlag für die Lieferung<br />

von insgesamt 262 Mio. kWh Strom. Damit<br />

werden in den Jahren 2012 und 2013 über<br />

14.000 Rathäuser, Kindergärten, Schulen<br />

und weitere kommunale Einrichtungen in<br />

ganz Baden-Württemberg versorgt.<br />

_ 3


4 _<br />

Brief an unsere Aktionäre<br />

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,<br />

sehr geehrte Investoren und Freunde der <strong>EnBW</strong>,<br />

seit dem Sommer 2010 steht die Energiepolitik im Zentrum der politischen Diskussion in Deutschland. Eine neue<br />

Dimension erhielt die Debatte durch die Naturkatastrophen in Japan, die dramatische Folgen für Mensch und<br />

Umwelt und die erheblichen Schäden an Kernkraftwerken, vor allem in Fukushima, nach sich zogen. Zunächst<br />

gilt mein Mitgefühl den Menschen in Japan, die von einer Verkettung der denkbar schlimmsten Katastrophen<br />

heimgesucht wurden.<br />

Die <strong>EnBW</strong> hat auf die Ereignisse reagiert. Wir haben schon Ausrüstungen und technische Hilfslieferungen nach<br />

Fukushima gesandt und sind bereit, jederzeit weitere Hilfe bereitzustellen, die nützlich sein könnte. Und wenn<br />

jetzt in Deutschland, unter dem Eindruck der aktuellen Ereignisse in Japan, über die Kernenergie und den Umbau<br />

des deutschen Energiesystems diskutiert und neu nachgedacht wird, haben wir dafür Verständnis und respektieren<br />

dies ausdrücklich. Das gilt auch für das von der Bundesregierung verkündete dreimonatige Moratorium, mit dem<br />

die im Herbst 2010 beschlossene Laufzeitverlängerung vorübergehend ausgesetzt wird. Im März wurden<br />

entsprechend bundesweit sieben Kernkraftwerke abgefahren. Bei der <strong>EnBW</strong> waren dies der Block I in Neckarwestheim<br />

und der Block 1 in Philippsburg.<br />

Wir haben erhebliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Anordnung zum temporären Abfahren der beiden<br />

Anlagen. Trotzdem haben wir uns nach eingehender Diskussion in Vorstand und Aufsichtsrat entschieden,<br />

nicht dagegen zu klagen. Grundlage für unsere Entscheidung waren allerdings nicht allein kurzfristige<br />

wirtschaftliche Nachteile, sondern auch der langfristige Erhalt der Kundenbeziehungen und die Akzeptanz<br />

des Unternehmens in der Gesellschaft und in der Politik.<br />

Zwei von der Bundesregierung beauftragte Kommissionen überprüfen derzeit ergebnisoffen die Sicherheitsstandards<br />

für Kernkraftwerke und erörtern die gesellschaftlichen Fragen im Zusammenhang mit der Kernenergie.<br />

Eines ist klar: Einen Weg zurück zum Status quo ante wird es nicht geben. Ebenso klar ist meiner Überzeugung nach<br />

aber auch, dass wir nach Lösungen suchen müssen, die die Versorgungssicherheit nicht gefährden und langfristig<br />

die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland nicht beeinträchtigen. Wir brauchen daher einen<br />

umfangreichen Stresstest für das Stromnetz. Wie wirken sich eventuelle Abschaltungen von Kraftwerken auf die<br />

Netzstabilität aus? Welche Auswirkungen hat der Zubau großer Mengen volatiler Einspeisung aus erneuerbaren


Energien? Wieviele Stromspeicher werden wir benötigen? Diese und andere Fragen gilt es zu beantworten. Die<br />

Versorgungssicherheit ist ein hohes Gut für die Menschen und die Wirtschaft in Deutschland. Dieses Gut gilt<br />

es zu erhalten. Die <strong>EnBW</strong> unterstützt daher einen offenen und verantwortungsvollen Dialog mit allen gesellschaftlichen<br />

Gruppen, um einen breiten energiepolitischen Konsens als Basis einer zukunftsfähigen Energieversorgung<br />

zu erreichen.<br />

Im operativen Geschäft des <strong>EnBW</strong>-Konzerns machte sich die Abschaltung der zwei Kernkraftwerke im Ergebnis<br />

des ersten Quartals 2011 bereits bemerkbar. Das Adjusted EBIT ging im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode<br />

um 15,0 % auf 744,4 Mio. € zurück. Neben dem Ergebnis des Geschäftsfelds Strom Erzeugung und Handel,<br />

dessen Adjusted EBIT um 13,6 % auf 632,1 Mio. € sank, lag auch das Ergebnis des Geschäftsfelds Gas unter dem<br />

Vorjahreswert. Hier wirkten sich – teils konsolidierungs-, teils witterungsbedingt – ein geringerer Gasabsatz<br />

im Vertrieb und eine verringerte durchgeleitete Gasmenge im Netzbereich ergebnismindernd aus.<br />

Der Adjusted Konzernüberschuss, bezogen auf den auf die Aktionäre der <strong>EnBW</strong> AG entfallenden Gewinn, nahm<br />

im Vergleich der ersten Quartale 2010 und 2011 um 19,1 % auf 483,7 Mio. € ab. Der Konzernüberschuss reduzierte<br />

sich um 52,6 % auf 386,9 Mio. €. Neben den negativen Effekten im operativen Geschäft kamen dabei insbesondere<br />

Veränderungen im neutralen Ergebnis zum Tragen. Während sich der neutrale Konzernüberschuss im Vorjahr<br />

vor allem durch Veräußerungsgewinne auf 218,9 Mio. € summiert hatte, fiel er in der aktuellen Berichtsperiode<br />

aufgrund außerordentlicher Aufwendungen mit -96,8 Mio. € deutlich negativ aus.<br />

Vor dem Hintergrund der anhaltenden Diskussion um die künftige Energiepolitik in Deutschland lässt sich derzeit<br />

keine präzise Aussage zur weiteren Geschäftsentwicklung der <strong>EnBW</strong> im Jahr 2011 treffen. Im Vergleich zu unserer<br />

Prognose im Geschäftsbericht 2010 gehen wir im Geschäftsfeld Strom Erzeugung und Handel nun von einem noch<br />

größeren Ergebnisrückgang aus. Ursache ist das dreimonatige Kernenergiemoratorium. Ergebniseinbußen aus dem<br />

Wegfall der Deckungsbeiträge der Kraftwerke sowie weitere mittelbare Effekte werden 2011 zu erheblichen<br />

finanziellen Belastungen führen. Dementsprechend rechnen wir auf Konzernebene ebenfalls mit einem<br />

stärkeren Ergebnisrückgang, als noch im Geschäftsbericht 2010 prognostiziert.<br />

Sobald sich die politischen Vorgaben für die künftige Energiepolitik in Deutschland hinreichend konkretisieren,<br />

wird die <strong>EnBW</strong> die notwendigen Entscheidungen treffen und umsetzen, um die Versorgungssicherheit unserer<br />

Kunden langfristig zu gewährleisten und das Geschäftsmodell des Unternehmens wirtschaftlich nachhaltig auf<br />

die neuen Rahmenbedingungen hin zu adjustieren. Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist auch weiterhin<br />

ein wesentlicher Schwerpunkt unserer Wachstumsinvestitionen. Innerhalb der kommenden zehn Jahre wollen<br />

wir unsere installierte Leistung auf über 6.000 Megawatt nahezu verdoppeln. Voraussetzung dafür ist jedoch,<br />

dass die Rahmenbedingungen die Investitionsfähigkeit des Unternehmens nicht einschränken. Daneben wollen<br />

wir künftig verstärkt auf dezentrale Erzeugungsanlagen setzen. Wir verfügen über die notwendige Kompetenz,<br />

dezentrale Erzeugungseinheiten zu „virtuellen Kraftwerken“ zusammenzuschalten. Hierzu entwickeln wir mit<br />

Herstellern und Systemdienstleistern Partnermodelle für Kommunen und Stadtwerke. Dezentrale Erzeugung –<br />

Klimaschutz – Kommune: Dieser Dreiklang muss für uns ein noch engerer Zusammenhang werden.<br />

Eine Konstante steht bei allen Planungen jedoch nicht zur Disposition: die finanzielle Stabilität des Unternehmens.<br />

Ungeachtet der eingetrübten Ertragsaussichten haben wir beispielsweise im ersten Quartal 2011 unsere bereinigten<br />

Nettoschulden durch die Rückführung von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten um 700,1 Mio. € auf<br />

7.439,7 Mio. € reduziert. Der Erhalt des A-Ratings, diversifizierte Finanzierungsquellen und eine flexible<br />

Dividendenpolitik sind die Eckpunkte unserer ausgewogenen und verantwortungsbewussten Finanzstrategie.<br />

Ihr<br />

Hans-Peter Villis<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

Karlsruhe, im Mai 2011<br />

_ 5


WEITERE INFORMATIONEN<br />

www.enbw.com ›<br />

Investoren › Anleihen ›<br />

Aktuelle Ratings<br />

6 _<br />

Die <strong>EnBW</strong> am Kapitalmarkt<br />

Die Kommunikation mit dem Kapitalmarkt wird derzeit vor allem von den sich verändernden<br />

politischen Rahmenbedingungen und deren Auswirkungen auf die <strong>EnBW</strong> bestimmt. Unsere<br />

kontinuierliche Finanzkommunikation verfolgt das Ziel, die Informationsbedürfnisse der<br />

Kapitalmarktteilnehmer zu erfüllen und ihr Verständnis für sowie ihr Vertrauen in die<br />

<strong>EnBW</strong> zu festigen.<br />

Etablierter Emittent am Fremdkapitalmarkt<br />

Die <strong>EnBW</strong> verfolgt das Ziel, durch eine Optimierung der Kapitalstruktur die Beibehaltung des A-Ratings zu<br />

gewährleisten. Ein wichtiges Kriterium ist dabei die Verschuldung, die wir innerhalb einer angemessenen<br />

Bandbreite nach Maßgabe des dynamischen Verschuldungsgrads (bereinigte Nettoschulden zu Adjusted<br />

EBITDA) steuern. Vor dem Hintergrund der sich aktuell verändernden wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen<br />

hat die <strong>EnBW</strong> folgendes Maßnahmenpaket beschlossen:<br />

› Erneute Überprüfung des Investitionsprogramms für die Jahre 2011 bis 2013, das unter Berücksichtigung<br />

von Desinvestitionen von 1,8 Mrd. € bislang ein Nettoinvestitionsvolumen in Höhe von 3,3 Mrd. € vorsieht.<br />

› Umsetzung eines zusätzlichen Effizienzprogramms „Fokus“ mit einem hochlaufenden Gesamtvolumen<br />

von nachhaltig voraussichtlich 300 Mio. € ab 2013.<br />

› Weitere Schärfung des Geschäftsmodells als integrierter Versorger in Deutschland und der Tschechischen<br />

Republik mit Fokus auf Wachstum in den Bereichen erneuerbare Energien, Energiemanagement und<br />

Energieeffizienz.<br />

Die <strong>EnBW</strong> hat das Ziel einer Bonitätsbewertung im A-Bereich bisher stets erreicht. Derzeit bestehen Ratingeinstufungen<br />

von Fitch (A/Ausblick stabil), Moody’s (A2/Ausblick stabil) und Standard & Poor’s (A-/Ausblick<br />

negativ). Am 31. März 2011 hat Standard & Poor’s das Rating der <strong>EnBW</strong> unverändert mit A-/negativ bestätigt.<br />

Die Ratingeinstufung wird mit der stabilen operativen Ertragskraft der <strong>EnBW</strong> begründet. Der negative Ausblick<br />

spiegelt die Sicht von Standard & Poor’s wider, dass ein Teil des nuklearen Kraftwerkparks dauerhaft abgeschaltet<br />

bleiben könnte, was kurz- bis mittelfristige Auswirkungen auf die Ertragssituation der <strong>EnBW</strong> haben könnte.<br />

Im März hat die <strong>EnBW</strong> eine neue syndizierte Kreditlinie über 2,0 Mrd. € unterzeichnet. Sie dient als allgemeine<br />

Liquiditätsreserve und hat zunächst eine Laufzeit von fünf Jahren, die nach dem ersten beziehungsweise zweiten<br />

Laufzeitjahr um jeweils ein Jahr verlängert werden kann. Die Kreditlinie, an der sich 18 Banken beteiligen und<br />

die die im Mai 2005 etablierte Kreditlinie über 2,5 Mrd. € ersetzt, wurde am Markt sehr gut aufgenommen.<br />

Entwicklung am Rentenmarkt und Entwicklung der <strong>EnBW</strong>-Anleihen<br />

Bei der Kursentwicklung von Staatsanleihen standen im ersten Quartal 2011 insbesondere Sorgen um die Haushalts-<br />

und Finanzstabilität einzelner Länder wie Griechenland, Großbritannien, Irland, Portugal oder Japan im<br />

Fokus. Das Renditeniveau der im iBoxx € Utilities zusammengefassten Anleihen europäischer Energieversorgungsunternehmen<br />

ist seit dem Jahresbeginn kontinuierlich von 3,9 % auf 4,4 % gestiegen. Vor dem Hintergrund<br />

der Ereignisse in Japan und deren Folgen nach dem 11. März 2011 mussten die <strong>EnBW</strong>-Anleihen ebenfalls<br />

einen Anstieg der Rendite und Kursverluste hinnehmen.<br />

Entwicklung der <strong>EnBW</strong>-Aktie im ersten Quartal 2011<br />

Zu Jahresbeginn 2011 notierte die <strong>EnBW</strong>-Aktie bei 40,91 €. Die politische und gesellschaftliche Diskussion zum<br />

Thema Kernkraft führte dann insbesondere im März zu deutlichen Kursverlusten bei den börsennotierten<br />

Energieversorgungsunternehmen. Von diesem Trend war die <strong>EnBW</strong>-Aktie nicht betroffen, da bis zum 6. April<br />

2011 noch das öffentliche Übernahmeangebot der NECKARPRI GmbH zum Preis von 41,50 € je Aktie galt. Dementsprechend<br />

pendelte der Aktienkurs im Verlauf des Berichtszeitraums stets geringfügig um den Angebotspreis.<br />

Zum Ende des ersten Quartals lag der Kurs bei 41,50 €. Nach Ablauf der Angebotsfrist gab die<br />

Notierung erwartungsgemäß nach. Der Schlusskurs lag am 8. April 2011 bei 39,10 €.


ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />

› Die <strong>EnBW</strong> am Kapitalmarkt �<br />

Der deutsche Leitindex DAX startete mit starken Kursanstiegen in das Jahr 2011 und erreichte seinen bisherigen<br />

Jahreshöchststand am 18. Februar 2011 bei 7.427 Punkten. In einer anschließenden Konsolidierungsphase fiel<br />

der Index bis zum 16. März 2011 auf seinen Jahrestiefststand von 6.514 Punkten. Zum Ende des ersten Quartals<br />

2011 weist der DAX mit 7.041 Punkten ein geringfügiges Plus von 1,8 % im Vergleich zum Jahresultimo 2010 auf.<br />

Der Index DJ EURO STOXX UTILITY, der die Aktien führender europäischer Versorger umfasst, folgte im Berichtszeitraum<br />

einem ähnlichen Muster. Er notierte Ende März 2011 2,8 % höher als zu Jahresbeginn 2011.<br />

Veränderung der Aktionärsstruktur<br />

Am 6. Dezember 2010 hatte das Land Baden-Württemberg bekannt gegeben, von der Electricité de France S.A.<br />

(EDF) den an der <strong>EnBW</strong> AG gehaltenen Anteil von 45,01 % zu einem Preis von 41,50 € je Aktie erwerben zu wollen.<br />

Am 17. Februar 2011 hat die NECKARPRI GmbH, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft des Landes Baden-Württemberg,<br />

den von der EDF an der <strong>EnBW</strong> AG gehaltenen Aktienanteil übernommen und ist mit dem Land in die<br />

bisher bestehende Aktionärsvereinbarung mit dem Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke (OEW)<br />

sowie dessen 100-prozentiger Tochtergesellschaft OEW Energie-Beteiligungs GmbH (OEW GmbH) eingetreten. Die<br />

OEW GmbH und die NECKARPRI GmbH hielten zum 31. März 2011 jeweils 45,01 % am Grundkapital der <strong>EnBW</strong> AG.<br />

Die NECKARPRI GmbH hat am 7. Januar 2011 allen Aktionären der <strong>EnBW</strong> AG ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot<br />

zum Preis von 41,50 € je <strong>EnBW</strong>-Aktie unterbreitet. Die letzte Annahmefrist endete am 6. April 2011. Das<br />

Übernahmeangebot wurde für 7.704.472 <strong>EnBW</strong>-Aktien (entspricht 3,08 % am Grundkapital der <strong>EnBW</strong> AG) angenommen.<br />

Am 5. April 2011 gründete die NECKARPRI GmbH die 100-prozentige Tochtergesellschaft NECKARPRI-<br />

Beteiligungsgesellschaft mbH und übertrug auf diese ihre Beteiligung an der <strong>EnBW</strong> AG. Die NECKARPRI-Beteiligungsgesellschaft<br />

mbH trat in die Aktionärsvereinbarung mit der OEW ein. Gemäß Angebotsunterlage hat die<br />

NECKARPRI-Beteiligungsgesellschaft mbH der OEW GmbH am 11. April 2011 außerhalb des Angebotsverfahrens<br />

die Hälfte der im Zuge des Übernahmeangebots übertragenen Aktien zum Preis von 41,50 € je Aktie übertragen,<br />

damit zwischen den beiden Großaktionären künftig wieder paritätische Beteiligungsverhältnisse bestehen. Am<br />

13. April 2011 wurden 3,08 % der <strong>EnBW</strong>-Aktien, für die das Übernahmeangebot angenommen worden war,<br />

gegen Zahlung des Angebotspreises auf die NECKARPRI GmbH übertragen, die diese Aktien daraufhin ebenfalls<br />

in ihre Tochtergesellschaft NECKARPRI-Beteiligungsgesellschaft mbH einbrachte. Die Aktionärsstruktur der <strong>EnBW</strong> AG<br />

stellt sich mit Stand zum 13. April 2011 wie folgt dar:<br />

Aktionärsstruktur<br />

OEW Energie-Beteiligungs GmbH 46,55 %<br />

NECKARPRI-Beteiligungsgesellschaft mbH 46,55 %<br />

Badische Energieaktionärs-Vereinigung 2,45 %<br />

<strong>EnBW</strong> Energie Baden-Württemberg AG 2,30 %<br />

Gemeindeelektrizitätsverband Schwarzwald-Donau 0,95 %<br />

Neckar-Elektrizitätsverband 0,69 %<br />

Streubesitz 0,40 %<br />

Landeselektrizitätsverband Württemberg 0,11 %<br />

Transparente Investor Relations<br />

Durch die stetige Kommunikation mit unseren Investoren und potenziellen Anlegern wollen wir das Vertrauen<br />

der Kapitalmarktteilnehmer in die <strong>EnBW</strong> stärken. Neben turnusmäßigen Conference Calls mit Analysten und<br />

Investoren anlässlich der Quartalsberichterstattung nimmt die <strong>EnBW</strong> regelmäßig an Investorenkonferenzen teil<br />

und führt Roadshows durch. Den Jahresauftakt bildete die Teilnahme an zwei Konferenzen in Paris und New York<br />

im Januar 2011. Anfang Februar haben wir einen Conference Call zur Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen<br />

2010 für Analysten und Investoren veranstaltet. Vor dem Hintergrund der Ereignisse in Japan und dem von der<br />

Bundesregierung verhängten Moratorium für sieben deutsche Kernkraftwerke haben wir die traditionelle Frühjahrs-Roadshow<br />

auf einen späteren Zeitpunkt vertagt. Ende März war die <strong>EnBW</strong> auf einer European Utilities<br />

Conference in London vertreten.<br />

Hauptversammlung 2011 beschließt Dividende in Höhe von 1,53 € je Aktie<br />

Die ordentliche Hauptversammlung der <strong>EnBW</strong> Energie Baden-Württemberg AG fand am 19. April 2011 in Karlsruhe<br />

statt. Es waren 95,31 % der Stimmrechte vertreten. Sämtliche Beschlussvorlagen an die Hauptversammlung wurden<br />

angenommen. Gemäß dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat erfolgte zum 20. April 2011 die Auszahlung<br />

einer Dividende von 1,53 € je Aktie für das Geschäftsjahr 2010. Bezogen auf den Kurs zum Ende des ersten Quartals<br />

2011 entspricht dies einer Dividendenrendite von 3,69 %.<br />

_ 7


WEITERE INFORMATIONEN<br />

www.enbw.com › Konzern<br />

8 _<br />

KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT (UNGEPRÜFT)<br />

Geschäftstätigkeit und<br />

Rahmenbedingungen<br />

Die vier Geschäftsfelder des <strong>EnBW</strong>-Konzerns sind in drei unterschiedlichen Märkten entlang<br />

der gesamten Wertschöpfungskette tätig. Die Preise für Primärenergieträger, CO2- Zertifikate und Strom lagen im ersten Quartal 2011 teils deutlich über dem Vorjahresniveau.<br />

Verursacht wurde dieser Preisanstieg insbesondere durch geopolitische Ereignisse<br />

in Nordafrika und im Nahen Osten sowie die Schäden an japanischen Kernkraftwerken.<br />

Aufgrund der Ereignisse in Japan verordnete die Bundesregierung ein dreimonatiges<br />

Moratorium der Laufzeitverlängerung für sieben deutsche Kernkraftwerke.<br />

Geschäftstätigkeit<br />

Die <strong>EnBW</strong> verfügt über ein breit gefächertes Geschäftsportfolio und ist als integriertes Energieversorgungsunternehmen<br />

entlang der gesamten Wertschöpfungskette aktiv. Im Bereich Strom ist das Unternehmen in den<br />

beiden Geschäftsfeldern Strom Erzeugung und Handel sowie Strom Netz und Vertrieb tätig. Die Aktivitäten<br />

des Geschäftsfelds Gas erstrecken sich derzeit auf die Bereiche Mid- und Downstream. Das Midstream-Geschäft,<br />

auch Ferngasstufe genannt, umfasst Importverträge, die Importinfrastruktur, die Gasspeicherung sowie den<br />

Handel beziehungsweise die Portfoliosteuerung. Beim Downstream, der Verteilstufe, erfolgen Transport,<br />

Verteilung und Vertrieb von Gas. Im Geschäftsfeld Energie- und Umweltdienstleistungen bietet die <strong>EnBW</strong><br />

netz- und energienahe Dienstleistungen, thermische und nichtthermische Entsorgung sowie Wasserversorgung<br />

an. Das Contracting stellt den größten Teil der energienahen Dienstleistungen dar. Die Contracting-<br />

Dienstleistungen decken die gesamte Wertschöpfungskette von der ersten Bedarfsanalyse über Planung,<br />

Finanzierung und Realisierung bis hin zu Betriebsführung, Wartung und Instandhaltung der Anlagen beim<br />

Kunden ab. Zusätzlich zu Energieanlagen und Heiz(kraft)werken umfasst dies auch die Medieninfrastruktur. Die<br />

Ergebnissituation des Konzerns wird entscheidend vom Geschäftsfeld Strom Erzeugung und Handel bestimmt.<br />

Heterogene Marktstrukturen<br />

Mit unseren vier Geschäftsfeldern sind wir auf drei sehr unterschiedlichen Märkten tätig. Auf den Großhandelsmärkten<br />

agiert die <strong>EnBW</strong> in der Stromerzeugung, bei der Beschaffung von Primärenergieträgern und CO2-<br />

Zertifikaten sowie im Stromhandel. Die Großhandelsmärkte sind durch einen intensiven Wettbewerb gekennzeichnet,<br />

wobei Effizienz und Flexibilität des Erzeugungs- und Beschaffungsportfolios wesentliche Erfolgsfaktoren<br />

sind. Auf den regulierten Märkten prägen gesetzliche Vorgaben sowie Behörden und Ministerien das<br />

Marktumfeld. Dies gilt für unsere Netze und für erneuerbare Energien, insbesondere aus Wind, Biomasse und<br />

Fotovoltaik. Auf den Endkundenmärkten berät und versorgt die <strong>EnBW</strong> insgesamt rund sechs Millionen<br />

Geschäfts- und Privatkunden (Stand: 31. Dezember 2010). Dabei befindet sich das klassische Vertriebsgeschäft<br />

eines Energieversorgungsunternehmens seit einiger Zeit im Umbruch: Die <strong>EnBW</strong> positioniert sich im Wettbewerb<br />

zusätzlich durch kundenorientierte Energieberatung und Dienstleistungen rund um die effiziente<br />

Nutzung von Energie.<br />

Unternehmensstrategie<br />

Im Rahmen des geschärften Geschäftsmodells ist der <strong>EnBW</strong>-Konzern als integrierter Versorger in Deutschland<br />

und in der Tschechischen Republik vertreten. In ausgewählten Auslandsmärkten verfolgen wir ein fokussiertes<br />

Wachstum durch Aktivitäten in den Bereichen erneuerbare Energien sowie Energiemanagement und -effizienz.<br />

In Deutschland sind wir das drittgrößte Energieversorgungsunternehmen. Unsere Position unter den zehn<br />

größten Vertretern der Branche in Europa wollen wir langfristig festigen und ausbauen. Aufgrund der finanziellen<br />

Belastungen aus den energiepolitischen Entscheidungen im Jahr 2010 hatten wir zu Jahresbeginn 2011<br />

ein Maßnahmenpaket verabschiedet, um die finanzielle Stabilität und Zukunftsfähigkeit der <strong>EnBW</strong> zu sichern.<br />

Dabei wurde das Bruttoinvestitionsvolumen gekürzt und die Investitionen entlang der fünf strategischen


ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />

› Geschäftstätigkeit und<br />

Rahmenbedingungen<br />

Stoßrichtungen wurden angepasst. Für den Zeitraum 2011 bis 2013 waren Bruttoinvestitionen in Höhe von<br />

5,1 Mrd. € vorgesehen. Unter Berücksichtigung von Desinvestitionen in Höhe von 1,8 Mrd. € betragen die Nettoinvestitionen<br />

3,3 Mrd. €. Das im März 2011 verkündete dreimonatige Moratorium der Bundesregierung zur<br />

Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke wird zu weiteren Ergebnisbelastungen für die <strong>EnBW</strong> führen. Zudem<br />

ist die Zukunft der Kernkraft in Deutschland Gegenstand umfangreicher Diskussionen. Aufgrund der noch<br />

nicht bekannten Ergebnisse und Auswirkungen dieses Moratoriums steht das Investitionsprogramm unter<br />

einem entsprechenden Vorbehalt.<br />

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Der Geschäftsverlauf der <strong>EnBW</strong> wird durch verschiedene externe Faktoren beeinflusst. Neben gesamtwirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen sowie Preisentwicklungen an den Märkten für Strom, Brennstoffe und CO2-Zertifikate<br />

wirken politische und regulatorische Entscheidungen auf die Unternehmensentwicklung der <strong>EnBW</strong> ein.<br />

Gesamtwirtschaftliche Situation<br />

Nachdem sich das Tempo der Erholung im dritten Quartal 2010 vorübergehend verlangsamt hatte, zog die<br />

Wachstumsdynamik der Weltwirtschaft Ende des letzten Jahres nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank<br />

(EZB) wieder an. Das Wachstumsmuster stellt sich in den einzelnen Ländern und Regionen jedoch uneinheitlich<br />

dar. Den Schwellen- und Entwicklungsländern droht laut Internationalem Währungsfonds (IWF)<br />

eine Überhitzung der Wirtschaft bei zunehmendem Inflationsdruck. Deutlich gedämpfter verläuft die Wirtschaftsentwicklung<br />

in den Industriestaaten, wo einige Volkswirtschaften weiterhin mit einer hohen Arbeitslosigkeit<br />

und strukturellen Problemen zu kämpfen haben. Die Europäische Kommission hat in ihrer Frühjahrsprognose<br />

die Erwartungen für das Wirtschaftswachstum 2011 im Euroraum um 0,1 Prozentpunkte auf<br />

1,6 % gegenüber der Herbstprognose 2010 heraufgesetzt. Für die tschechische Wirtschaft wird ein Plus der<br />

Wirtschaftsleistung um 1,75 % prognostiziert. In der Türkei hat sich die positive Wirtschaftsentwicklung in den<br />

letzten Monaten fortgesetzt, nachdem das Wirtschaftswachstum 2010 gut 5 % betragen hatte.<br />

Mit einer Wachstumsrate des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 3,6 % war Deutschland 2010 die wesentliche<br />

Triebkraft der europäischen Wirtschaft. Diese positive Entwicklung hielt auch in den letzten Monaten an. Der ifo-<br />

Geschäftsklimaindex erreichte im Februar 2011 den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung. Im ersten Quartal<br />

2011 hat sich das BIP laut Schätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) um 0,9 % gegenüber<br />

dem Vorquartal erhöht. Im vierten Quartal 2010 war die deutsche Wirtschaft um 0,4 % gewachsen.<br />

Strom- und Gasverbrauch erhöhten sich im Jahr 2010 um 4,2 % beziehungsweise 4,5 % im Vergleich zum Vorjahr.<br />

Der Stromverbrauch – für den bislang Zahlen vorliegen – stieg in den ersten zwei Monaten 2011 geringfügig<br />

um 0,8 % gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum.<br />

Marktsituation Primärenergieträger, CO 2-Zertifikate und Strom<br />

Die <strong>EnBW</strong> ist bestrebt, Unsicherheiten für die Erzeugungsmarge, die aus Preisentwicklungen von Primärenergieträgern,<br />

CO2-Zertifikaten und Strom auf den Großhandelsmärkten entstehen können, zu verringern. Die für<br />

die Stromerzeugung erforderlichen Mengen an Primärenergieträgern und CO2-Zertifikaten werden dazu auf<br />

dem Terminmarkt im Voraus beschafft. Zeitgleich wird die geplante Stromproduktion veräußert. Die Kosten<br />

und Erlöse des ersten Quartals 2011 sind maßgeblich auf die Konditionen der in den Jahren zuvor abgeschlossenen<br />

Lieferkontrakte zurückzuführen. Die für das erste Quartal 2011 dargestellte Preisentwicklung auf dem<br />

Terminmarkt beeinflusst im Wesentlichen die Ergebnisse der Folgeperioden. Ein gleicher Zusammenhang gilt<br />

für die vertriebsseitig am Terminmarkt erworbenen Strommengen.<br />

Ölmarkt: Nach einer Seitwärtsbewegung zum Jahresauftakt 2011 haben die Ölpreise vor dem Hintergrund der<br />

Protestbewegungen in mehreren Staaten Nordafrikas und des Mittleren Ostens zunächst deutlich zugelegt.<br />

Hintergrund für die Preisentwicklung war die sich zuspitzende Lage in einzelnen Ländern Nordafrikas und im<br />

Nahen Osten, wie Ägypten, Tunesien und Bahrain. Nicht alle Länder der Region sind unmittelbar für die Ölproduktion<br />

und -lieferung von Bedeutung. Große Unsicherheit bestand für die Marktteilnehmer jedoch darin,<br />

ob Unruhen und Proteste auch auf Länder wie Saudi Arabien oder Kuwait übergreifen und signifikante Produktions-<br />

und Lieferausfälle verursachen könnten. Nachdem die Preise sich im Februar zunächst auf dem<br />

höheren Niveau stabilisiert hatten, stiegen sie aufgrund des bewaffneten Konflikts in Libyen, der zu einem<br />

Ausfall eines Großteils der dortigen Ölproduktion von 1,5 mb/d führte, erneut an. Am 31. März erreichten die<br />

Frontmonatspreise das bisherige Jahreshoch von 117,36 US-$/bbl. Damit lagen sie 22,52 US-$/bbl beziehungsweise<br />

24 % über den Preisen am Jahresbeginn. Auf dem Terminmarkt bewegten sich die Preise für das Frontjahr<br />

2012 weitgehend parallel zu den Notierungen für kurzfristige Lieferungen. Ab Ende Februar notierten die<br />

_ 9


10 _<br />

Ölpreise für Lieferungen 2012 jedoch unterhalb des Preises für kurzfristige Lieferungen, nachdem sie zuvor fast<br />

deckungsgleich gewesen waren.<br />

Kohlemarkt: Insgesamt lagen die Kohlepreise für Lieferungen in den ARA-Raum (Amsterdam, Rotterdam,<br />

Antwerpen) auf den Spot- und Terminmärkten im ersten Quartal 2011 deutlich höher als im Vorjahreszeitraum.<br />

Die Notierungen für kurzfristige Lieferungen bewegten sich zu Jahresbeginn 2011 zunächst auf hohem<br />

Niveau. Dies war bedingt durch Nachwirkungen der Überschwemmungen in Australien sowie starke Regenfälle<br />

in Kolumbien Ende 2010. Die witterungsbedingte Entspannung in beiden Kohleexportländern und mildere<br />

Temperaturen in Europa auf der Nachfrageseite sorgten dann für einen Preisrückgang. Preisstützend wirkte in<br />

der Folge das erhöhte Ölpreisniveau. Die Preise für Lieferungen im Jahr 2012 (Frontjahr) waren im ersten Quartal<br />

2011 großteils von einer Seitwärtsbewegung gekennzeichnet. Ab Mitte März kam es in Erwartung einer erhöhten<br />

Nachfrage zu einem Anstieg der Spot- und Terminpreise. Dies ist zurückzuführen auf den Ausfall von Kernkraftwerken<br />

in Japan und die Entscheidung der Bundesregierung, in Deutschland einige Kernkraftwerke zumindest<br />

zeitweilig vom Netz zu nehmen.<br />

Preisentwicklung auf den Öl- und Kohlemärkten Durchschnitt<br />

Q1/2011<br />

Durchschnitt<br />

Q1/2010<br />

Durchschnitt<br />

2010<br />

Rohöl (Brent) Frontmonat (Tagesquotes in US-$/bbl) 105,52 77,37 80,34<br />

Rohöl (Brent) Jahrespreis 2012 (Tagesquotes in US-$/bbl)<br />

Kohle – Index für kurzfristige Lieferungen<br />

104,44 85,33 86,68<br />

(API #2 Index) in US-$/t 123,12 78,17 92,5<br />

Kohle – API #2 Jahrespreis 2012 in US-$/t 121,63 103,02 106,32<br />

Gasmarkt: Langfristige Gasimportverträge bilden die Basis für die Gasversorgung in Deutschland. Die Preise<br />

orientieren sich dabei im Wesentlichen zeitversetzt um rund sechs Monate an der Entwicklung der Notierungen<br />

für Öl. Im Zuge der 2010 gestiegenen Ölpreise zog auch der Grenzübergangspreisindex für Erdgas des Bundesamts<br />

für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) an. Er verbuchte im Zeitraum Januar bis Dezember 2010<br />

einen Anstieg um 24 % auf 23,02 €/MWh.<br />

Eine weitere wichtige Bezugsquelle für Erdgas stellen Großhandelsmärkte dar, wie beispielsweise die niederländische<br />

Title Transfer Facility (TTF) und der Handelspunkt des Marktgebiets NetConnect Germany (NCG). Im<br />

Vergleich zum Vorjahr verbuchten die durchschnittlichen Spot- und Terminpreise an der TTF im ersten Quartal<br />

2011 einen deutlichen Anstieg. Auf dem Spotmarkt herrschte zu Jahresbeginn 2011 durch den kalten Winter ein<br />

hohes Preisniveau. Im Anschluss folgte auf dem Spotmarkt in Verbindung mit einer guten Versorgungslage<br />

eine Phase mit einer geringfügig rückläufigen Preisbewegung. Die Terminmarktpreise blieben weitgehend<br />

stabil. Ende Februar vollzog sich ein Preisanstieg vor dem Hintergrund der Lage in Nordafrika und im Nahen<br />

Osten sowie der steigenden Ölpreise. Einen weiteren preistreibenden Impuls erhielten die Spot- und Terminmärkte<br />

im März von den Ereignissen in Japan. Marktteilnehmer gehen in Japan künftig von einer höheren<br />

Gasnachfrage und einer damit verbundenen Verknappung der Flüssiggas-(LNG-) Mengen für Europa aus.<br />

Entwicklung der Preise für Erdgas am TTF<br />

(niederländischer Großhandelsmarkt) in €/MWh<br />

Durchschnitt<br />

Q1/2011<br />

Durchschnitt<br />

Q1/2010<br />

Durchschnitt<br />

2010<br />

Spot 22,62 13,36 17,38<br />

Lieferung 2012 24,86 18,64 21,12<br />

CO 2-Zertifikate: Für die CO2-Emissionen aus Kraftwerken müssen im Rahmen des europäischen Emissionshandels<br />

in entsprechender Höhe Emissionszertifikate nachgewiesen werden. Die Preise für Emissionszertifikate<br />

(EU Allowance – EUA) mit Lieferung im Dezember 2011 (EUA-11) blieben im Januar 2011 zunächst stabil. Der<br />

Grund waren niedrigere Verkaufsvolumina durch Industrie und Kleinunternehmen als in diesem Zeitraum<br />

üblich. Ab Mitte Februar erfolgte ein kontinuierlicher Anstieg der EUA-Preise von etwa 15 €/t CO2 auf knapp<br />

16 €/t CO2. Hauptursache waren steigende Gaspreise und damit erhöhte Fuel-Switch-Kosten. Mitte März übertraf<br />

der Preis dann 17 €/t CO2. Ausgelöst wurde dies durch die von der Bundesregierung angeordnete zeitweise<br />

Abschaltung einiger deutscher Kernkraftwerke. Gleichzeitig legten auch die Gaspreise und damit die Fuel-<br />

Switch-Kosten weiter zu.


ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />

› Geschäftstätigkeit und<br />

Rahmenbedingungen<br />

Der Preisverlauf der CER-11-Zertifikate (Certified Emission Reduction – CER) folgte im Berichtszeitraum weitgehend<br />

parallel der Entwicklung der EUA-11-Zertifikate. Das Preisniveau der CER-11-Zertifikate liegt jedoch<br />

grundsätzlich niedriger, begründet durch das höhere Risiko der Projekte. Zudem hat sich der Spread im ersten<br />

Quartal 2011 ausgeweitet, da bestimmte Projekte nicht mehr für die Erzeugung von CER-Zertifikaten verwendet<br />

werden können.<br />

Entwicklung der Preise für Emissionszertifikate/Tagesquotes<br />

in €/t CO 2<br />

Durchschnitt<br />

Q1/2011<br />

Durchschnitt<br />

Q1/2010<br />

Durchschnitt<br />

2010<br />

EUA-11 15,38 13,55 14,82<br />

CER-11 11,72 11,42 12,12<br />

Großhandelsmarkt Strom: Der durchschnittliche Preis für sofortige Stromlieferungen (Grundlastprodukt Base)<br />

am Spotmarkt der European Energy Exchange (EEX) lag im ersten Quartal 2011 um 26 % über dem Vorjahreswert.<br />

Ursächlich dafür waren höhere Brennstoffpreise und die fortgesetzte konjunkturelle Erholung. Auf dem<br />

Terminmarkt der EEX blieb der Durchschnittspreis für Lieferungen im Jahr 2012 in etwa auf Vorjahreshöhe<br />

(Grundlastprodukt Base). Effekte aus höheren Brennstoffpreisen wurden hier durch gegenläufige Effekte kompensiert.<br />

Diese stammten aus den im Jahresverlauf 2010 getroffenen Entscheidungen zur Laufzeitverlängerung<br />

für deutsche Kernkraftwerke und dem starken Ausbau von Fotovoltaikanlagen. Ab Mitte März zeigte sich<br />

insbesondere auf dem Terminmarkt ein Preissprung vor dem Hintergrund der Entwicklung in Japan und des<br />

Moratoriums zur Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke sowie der Debatte über die weitere Nutzung der<br />

Kernenergie in Deutschland.<br />

Entwicklung der Preise für Strom (EEX)<br />

Grundlastprodukt Base, in €/MWh<br />

Durchschnitt<br />

Q1/2011<br />

Durchschnitt<br />

Q1/2010<br />

Durchschnitt<br />

2010<br />

Spot 51,85 41,03 44,49<br />

Lieferung 2012 53,72 52,02 52,57<br />

Preise für Privat- und Industriekunden: Nach Berechnungen des BDEW werden sich die monatlichen Stromkosten<br />

im Jahr 2011 für einen Musterhaushalt mit drei Personen und einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh<br />

auf 72,77 € belaufen. Für 2010 hatte der Verband noch einen Preis von 69,10 € ermittelt. Der Preisanstieg ist<br />

nach Angaben des BDEW zum Großteil auf erhöhte staatliche Steuern und Abgaben für Strom – insbesondere<br />

in Verbindung mit der EEG-Umlage – zurückzuführen. Das Statistische Bundesamt hat für Januar und Februar<br />

2011 ebenfalls einen höheren Anstieg der Strompreise als in den Vormonaten festgestellt. Für Industriekunden<br />

ermittelte der BDEW für 2010 einen durchschnittlichen Strompreis (inklusive Stromsteuer) von 11,72 ct/kWh.<br />

Im Vergleich zu 2009 (11,40 ct/kWh) ergab sich aufgrund höherer Steuern, Abgaben und Umlagen ein geringfügiger<br />

Zuwachs. Nach deutlich rückläufigen Gaspreisen für Privatkunden im Jahr 2010 notierte das Statistische<br />

Bundesamt für die ersten zwei Monate 2011 moderate Steigerungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.<br />

Politische und regulatorische Rahmenbedingungen<br />

Europäische Energiepolitik<br />

In Japan hat im März dieses Jahres ein schweres Erdbeben in Verbindung mit einem Tsunami zu Schäden<br />

an Kernkraftwerken, insbesondere am Kraftwerk Fukushima, geführt. Als Reaktion darauf haben sich<br />

die Vertreter der EU-Staaten auf einem Sondergipfel auf einheitliche Stresstests für Kernkraftwerke in<br />

den Mitgliedsstaaten geeinigt. Die Kriterien sollen durch die Europäische Kommission sowie die Europäische<br />

Atomsicherheitsregulierungsgruppe (ENSREG) ausgearbeitet werden. Die Prüfung der Kernkraftwerke durch<br />

nationale Expertengruppen ist für die zweite Jahreshälfte 2011 geplant.<br />

_ 11


12 _<br />

Energiepolitik in Deutschland<br />

Moratorium der Laufzeitverlängerung: Die Bundesregierung hat am 15. März nach den Schäden an japanischen<br />

Kernkraftwerken ein dreimonatiges Moratorium der im Herbst 2010 beschlossenen Laufzeitverlängerung für<br />

Kernkraftwerke verkündet. Davon sind sieben Kernkraftwerke betroffen, die noch im März abgefahren<br />

wurden. Bei der <strong>EnBW</strong> waren dies der Block I des Kernkraftwerks Neckarwestheim (GKN I) und der Block 1 des<br />

Kernkraftwerks Philippsburg (KKP 1). Während des Moratoriums erfolgt eine Sicherheitsüberprüfung aller<br />

Kernkraftwerke in Deutschland. Das Bundesumweltministerium hat die Reaktorsicherheitskommission damit<br />

beauftragt, die bestehenden Richtlinien zu überprüfen und, falls nötig, Veränderungsvorschläge zu präsentieren.<br />

Zudem wurde eine Ethik-Kommission unter der Leitung von Klaus Töpfer eingerichtet, um die gesellschaftspolitischen<br />

Fragen im Zusammenhang mit der Kernkraft zu erörtern. Der Ausgang der Beratungen in beiden<br />

Kommissionen ist ergebnisoffen. Vor diesem Hintergrund stehen die genauen Auswirkungen auf die <strong>EnBW</strong><br />

noch nicht fest. Auch die Folgen für das im Vorjahr beschlossene Energiekonzept der Bundesregierung in<br />

Verbindung mit der Kernbrennstoffsteuer und dem Förderfonds für erneuerbare Energien sind noch nicht<br />

abzuschätzen.<br />

EEG-Novelle: Für den beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien wird im Rahmen der EEG-Novelle ein<br />

sogenanntes Stauchungsmodell für die Vergütung bei Wind-Offshore-Anlagen diskutiert. Dieses Modell sieht<br />

vor, dass Fördermittel für derartige Anlagen zu einem Großteil im Anfangszeitraum der Förderspanne konzentriert<br />

werden können.<br />

Energiewirtschaftsgesetz: Der lange angekündigte Entwurf des Bundeswirtschaftsministeriums für eine<br />

Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes liegt mittlerweile vor und ist am 11. März in die Ressortabstimmung<br />

gegangen. Neben den Vorgaben aus dem 3. Binnenmarktpaket, die in nationales Recht umzusetzen sind, enthält<br />

der Entwurf Vorschriften zur Umsetzung weiterer europäischer Rechtsakte (Gasversorgungssicherheitsverordnung,<br />

Richtlinie über die Ermittlung und Ausweisung europäischer kritischer Infrastrukturen) sowie<br />

Teile aus dem 10-Punkte-Sofortprogramm der Bundesregierung.<br />

Regulierung der Strom- und Gasmärkte<br />

Gasmarktgebiete und Konvertierungsentgelt: Zum 1. April 2011 wurde die Anzahl der Gasmarktgebiete auf drei<br />

(NCG, Gaspool und Aequamus) reduziert. Dabei handelt es sich nicht wie bei früheren Schritten um eine<br />

Zusammenlegung bestehender Marktgebiete derselben Gasqualität, sondern um eine qualitätsübergreifende<br />

Integration von H- und L-Gasmarktgebieten. Flankierend zur Verringerung der Anzahl der Gasmarktgebiete<br />

hat die Bundesnetzagentur (BNetzA) gegenüber NetConnect Germany die Einführung eines Konvertierungsentgelts<br />

angeordnet. Die Erhebung eines gesonderten Konvertierungsentgelts ist nach Angaben der BNetzA<br />

erforderlich, um die durch die Zusammenlegung bewirkte Marktverschiebung und die damit verbundenen<br />

Kosten kontrollieren zu können. In der Folge soll dann abschließend über das Konvertierungsentgelt oder<br />

über eine Konvertierungsumlage für das gesamte Marktgebiet entschieden werden.<br />

Netzentgelt: Im Zuge der seit 2009 geltenden Anreizregulierung wurden individuelle Obergrenzen für die<br />

Erlöse aus Netzentgelten für Gasnetze (vier Jahre) und Stromnetze (fünf Jahre) festgelegt. 2011 ist das dritte Jahr<br />

der Anreizregulierung. Erstmals werden über den Gesamtkonzern hinweg die positiven Effekte aus dem Erweiterungsfaktor<br />

die Belastungen der Mehrerlösabschöpfung überkompensieren. Die Gasnetzbetreiber müssen<br />

zum 30. Juni 2011 auf Basis des abgeschlossenen Geschäftsjahres 2010 für die zweite Anreizregulierungsperiode<br />

Gas (2013 bis 2017) ihre Netzentgeltanträge bei der zuständigen Regulierungsbehörde stellen. Im Bereich der<br />

Stromnetze soll ab 1. Januar 2012 mit dem Qualitätselement ein weiteres Element der Anreizregulierung und<br />

damit eines Bonus-Malus-Systems eingeführt werden. Aus Sicht der BNetzA sollen ab Juli 2011 die unternehmensindividuellen<br />

Qualitätselemente ermittelt und ab Oktober 2011 die Beschlüsse hierzu an die Stromnetzbetreiber<br />

versendet werden.


ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />

› Unternehmenssituation<br />

des <strong>EnBW</strong>-Konzerns<br />

Unternehmenssituation<br />

des <strong>EnBW</strong>-Konzerns<br />

Im ersten Quartal 2011 sank das Adjusted EBIT im Vergleich zum Vorjahr um 15,0 % auf<br />

744,4 Mio. €. Wesentliche Ursachen waren der Verkauf der GESO, der mildere Winter<br />

sowie Belastungen aus der Wiederbeschaffung bereits veräußerter Strommengen unserer<br />

vom Moratorium betroffenen Kernkraftwerke. Die bereinigten Nettoschulden lagen zum<br />

Quartalsende um 700,1 Mio. € niedriger als zum 31. Dezember 2010.<br />

Ertragslage<br />

Absatz und Umsatz<br />

Stromabsatz<br />

des <strong>EnBW</strong>-<br />

Konzerns<br />

in Mrd. kWh<br />

01.01.–<br />

31.03.2011<br />

Erzeugung und Handel Netz und Vertrieb Gesamt<br />

01.01.–<br />

31.03.2010<br />

01.01.–<br />

31.03.2011<br />

01.01.–<br />

31.03.2010<br />

01.01.–<br />

31.03.2011<br />

01.01.–<br />

31.03.2010<br />

Privatkunden<br />

(B2C)<br />

Industrie und<br />

Weiterverteiler<br />

0,0 0,0 6,0 6,7 6,0 6,7<br />

(B2B) 1,1 0,8 11,5 11,5 12,6 12,3<br />

Handel 18,5 16,0 1,8 3,0 20,3 19,0<br />

Gesamt 19,6 16,8 19,3 21,2 38,9 38,0<br />

Im ersten Quartal 2011 lag der Stromabsatz des <strong>EnBW</strong>-Konzerns bei 38,9 Mrd. kWh. Der Zuwachs um 2,4 % im<br />

Vergleich zum Vorjahreszeitraum resultierte aus Absatzsteigerungen im Geschäft mit Industriekunden und<br />

im Handel. Der Stromabsatz an Privatkunden war aufgrund des intensiven Wettbewerbs und milderer Temperaturen<br />

rückläufig und betrug in den ersten drei Monaten 2011 6,0 Mrd. kWh, nach 6,7 Mrd. kWh im Jahr zuvor.<br />

Gasabsatz des <strong>EnBW</strong>-Konzerns<br />

in Mrd. kWh<br />

01.01.–<br />

31.03.2011<br />

01.01.–<br />

31.03.2010<br />

Veränderung<br />

in %<br />

01.01.–<br />

31.12.2010<br />

Privatkunden (B2C) 4,2 6,4 -34,4 11,8<br />

Industrie und Weiterverteiler (B2B) 15,9 17,8 -10,7 41,8<br />

Gesamt 20,1 24,2 -16,9 53,6<br />

Im Berichtszeitraum reduzierte sich der Gasabsatz auf Konzernebene um 4,1 Mrd. kWh auf 20,1 Mrd. kWh<br />

gegenüber dem Vorjahrzeitraum. Der Rückgang ist dabei zu rund 70 % auf die Veräußerung der GESO Beteiligungs-<br />

und Beratungs-AG (GESO) und ihrer Tochterunternehmen zurückzuführen. Im Jahresvergleich höhere<br />

Temperaturen wirkten ebenfalls negativ auf den Absatz.<br />

_ 13


14 _<br />

Außenumsatz des <strong>EnBW</strong>-Konzerns nach<br />

Geschäftsfeldern in Mio. € 1<br />

01.01.–<br />

31.03.2011<br />

01.01.–<br />

31.03.2010<br />

Veränderung<br />

in %<br />

01.01.–<br />

31.12.2010<br />

Strom Erzeugung und Handel 1.376,0 1.218,4 12,9 4.817,0<br />

Strom Netz und Vertrieb 2.783,0 2.727,8 2,0 10.192,7<br />

Gas 704,3 783,2 -10,1 1.788,1<br />

Energie- und Umweltdienstleistungen 170,4 170,2 0,1 711,2<br />

Gesamt 5.033,7 4.899,6 2,7 17.509,0<br />

1 Nach Abzug von Strom- und Erdgassteuer.<br />

Der Außenumsatz des <strong>EnBW</strong>-Konzerns inklusive Strom- und Erdgassteuer erreichte im ersten Quartal 2011<br />

5.306,5 Mio. €, nach 5.187,4 Mio. € im Vorjahr. Nach Abzug von Strom- und Erdgassteuer betrug der Außenumsatz<br />

5.033,7 Mio. €. Damit stieg er geringfügig um 2,7 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Bereinigt um Konsolidierungseffekte<br />

nahm der Außenumsatz um 6,6 % zu.<br />

Strom Erzeugung und Handel: Der Außenumsatz des Geschäftsfelds erhöhte sich im Berichtszeitraum um<br />

12,9 % im Vergleich zur Vorjahresperiode und betrug 1.376,0 Mio. €. Aufgrund von Preiseffekten blieb der<br />

Anstieg hinter dem Absatzplus des Geschäftsfelds zurück. Bereinigt um Konsolidierungseffekte verzeichnete<br />

die Umsatzentwicklung einen Anstieg um 15,0 %. Der Umsatzanteil des Geschäftsfelds Strom Erzeugung und<br />

Handel am Gesamtumsatz des Konzerns belief sich im ersten Quartal 2011 auf 27,3 %, nach 24,9 % im Jahr zuvor.<br />

Strom Netz und Vertrieb: Trotz eines Absatzrückgangs legte der Umsatz des Geschäftsfelds Strom Netz und<br />

Vertrieb in den ersten drei Monaten 2011 geringfügig um 2,0 % auf 2.783,0 Mio. € zu. Ursache waren positive<br />

Preiseffekte. Unter Berücksichtigung von Konsolidierungseffekten stieg der Außenumsatz um 3,9 %. Im Vergleich<br />

zum Vorjahr blieb der Anteil des Geschäftsfelds am Konzernumsatz mit 55,3 % nahezu konstant.<br />

Gas: Bedingt durch einen geringeren Absatz reduzierten sich die Umsatzerlöse in diesem Geschäftsfeld um<br />

10,1 % auf 704,3 Mio. € im Vergleich zum ersten Quartal 2010. Vor dem Hintergrund des niedrigeren Umsatzes<br />

sank der Anteil des Geschäftsfelds am Konzernumsatz auf nun 14,0 %, nach 16,0 % im Jahr zuvor.<br />

Energie- und Umweltdienstleistungen: Der Umsatz des Geschäftsfelds Energie- und Umweltdienstleistungen lag<br />

mit 170,4 Mio. € auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums von 170,2 Mio. €. Der Umsatzanteil dieses Geschäftsfelds<br />

in Bezug auf den Umsatz im <strong>EnBW</strong>-Konzern blieb mit 3,4 % ebenfalls weitgehend auf Höhe des Vorjahres<br />

von 3,5 %.<br />

Wesentliche Entwicklungen in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen im Berichtszeitraum mit 160,6 Mio. € deutlich unter dem Vorjahreswert<br />

von 429,4 Mio. €. Im ersten Quartal 2010 konnten hier positive Effekte aus der Entkonsolidierung der GESO<br />

sowie aus einer Entschädigungszahlung für die vorzeitige Kündigung eines langfristigen Stromliefervertrags<br />

verbucht werden. Der Materialaufwand nahm um 10,7 % oder 361,5 Mio. € auf 3.735,2 Mio. € zu, verursacht durch<br />

den Umsatzanstieg sowie außerordentliche Aufwendungen. Das Beteiligungsergebnis verbesserte sich in den<br />

ersten drei Monaten 2011 auf 118,0 Mio. €, nach 90,8 Mio. € im Vergleichszeitraum des Vorjahrs. Hierzu trug<br />

insbesondere ein höheres Ergebnis der EWE Aktiengesellschaft bei. Das Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) fiel<br />

mit 588,4 Mio. € um 45,2 % niedriger aus als in der Vorjahresperiode. Dementsprechend sanken die Ertragsteuern<br />

im ersten Quartal 2011 um 56,1 Mio. € auf 168,4 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr. Die Steuerquote beläuft<br />

sich damit auf 28,6 %, nach 20,9 % im Vorjahr. Grund für die niedrigere Steuerquote im Vorjahr ist insbesondere<br />

der steuerfreie Veräußerungsgewinn aus dem Verkauf der GESO.


ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />

› Unternehmenssituation<br />

des <strong>EnBW</strong>-Konzerns<br />

Ergebnis<br />

In den ersten drei Monaten 2011 verringerte sich der Konzernüberschuss, bezogen auf den auf die Aktionäre<br />

der <strong>EnBW</strong> AG entfallenden Gewinn, um 52,6 % auf 386,9 Mio. €. Neben den negativen Effekten im operativen<br />

Geschäft kamen dabei insbesondere Veränderungen im neutralen Ergebnis zum Tragen. So fiel der neutrale<br />

Konzernüberschuss aufgrund außerordentlicher Aufwendungen mit -96,8 Mio. € deutlich negativ aus. Im<br />

Vorjahr summierte er sich vor allem durch Veräußerungsgewinne auf 218,9 Mio. €. Das Ergebnis je Aktie aus<br />

Konzernüberschuss betrug im ersten Quartal 2011 1,58 €, nach 3,35 € im vorangegangenen Jahr.<br />

Adjusted und neutrales Ergebnis<br />

Eine wesentliche interne Steuerungsgröße des <strong>EnBW</strong>-Konzerns ist das Adjusted EBIT – das Ergebnis vor<br />

Ertragsteuern, Finanzergebnis und Beteiligungsergebnis. Das Adjusted EBIT ist um neutrale Ergebniseffekte<br />

bereinigt, um die Entwicklung der operativen Ertragslage zutreffend wiederzugeben. Das neutrale Ergebnis<br />

erfasst außerordentliche Effekte wie Ergebnisse aus Anlagenabgängen, außerordentliche Effekte bei den Kernenergierückstellungen,<br />

Erträge aus der Auflösung sonstiger Rückstellungen, Aufwendungen aus der Restrukturierung,<br />

wesentliche Ergebniseffekte aufgrund von Gesetzesänderungen sowie außerplanmäßige Abschreibungen.<br />

Adjusted EBIT des <strong>EnBW</strong>-Konzerns nach<br />

Geschäftsfeldern in Mio. € 1<br />

01.01.–<br />

31.03.2011<br />

01.01.–<br />

31.03.2010<br />

Veränderung<br />

in %<br />

01.01.–<br />

31.12.2010<br />

Strom Erzeugung und Handel 632,1 732,0 -13,6 1.626,7<br />

Strom Netz und Vertrieb 37,3 25,0 49,2 263,8<br />

Gas 83,2 123,8 -32,8 80,1<br />

Energie- und Umweltdienstleistungen 28,3 27,5 2,9 111,3<br />

Holding/Konsolidierung -36,5 -32,6 -12,0 -151,3<br />

Gesamt 744,4 875,7 -15,0 1.930,6<br />

1 Die Zahlen vom 01.01.2010 bis 31.12.2010 wurden angepasst.<br />

Das Adjusted EBIT im <strong>EnBW</strong>-Konzern betrug im Berichtszeitraum 744,4 Mio. €. Es lag damit 15,0 % unter<br />

dem Vorjahreswert. Zusätzlich zum operativen Geschäft hat sich der Verkauf der GESO ergebnismindernd ausgewirkt.<br />

Positive Effekte ergaben sich hingegen aus dem Aktientausch von PRE und PT. Bereinigt um Konsolidierungseffekte<br />

belief sich der Rückgang des Adjusted EBIT auf 10,6 %.<br />

Im Geschäftsfeld Strom Erzeugung und Handel blieb das Adjusted EBIT mit 632,1 Mio. € um 13,6 % unter dem<br />

Niveau des ersten Quartals 2010. Bereinigt um Konsolidierungseffekte liegt das Minus bei 12,0 %. Im Erzeugungsbereich<br />

haben sich im Vergleich zum Vorjahr niedrigere Spreads zwischen Off-Peak- und Peak-Strompreisen<br />

negativ ausgewirkt. Die durch die Bundesregierung verfügte Abschaltung von zwei Kernkraftwerken hat zudem<br />

zu Belastungen aus der Wiederbeschaffung der für die betroffenen Kraftwerke bereits auf Termin veräußerten<br />

Strommengen geführt.<br />

Das Geschäftsfeld Strom Netz und Vertrieb konnte das Ergebnis ausweiten und erwirtschaftete im Berichtszeitraum<br />

ein Adjusted EBIT in Höhe von 37,3 Mio. €, nach 25,0 Mio. € im ersten Quartal 2010. Ausschlaggebend für<br />

die positive Entwicklung war der Vertriebsbereich.<br />

Das Adjusted EBIT im Geschäftsfeld Gas verringerte sich um 32,8 % auf 83,2 Mio. € gegenüber dem Vorjahr.<br />

Dabei machte sich die Veräußerung der GESO negativ bemerkbar. Um Konsolidierungseffekte bereinigt läge<br />

der Ergebnisrückgang bei 13,4 %. Zu der Ergebnisentwicklung trugen zudem temperaturbedingt ein geringerer<br />

Gasabsatz sowie geringere Netznutzungsentgelte aufgrund gesunkener durchgeleiteter Gasmengen im Vergleich<br />

zur Vorjahresperiode bei.<br />

Im Geschäftsfeld Energie- und Umweltdienstleistungen stieg das Adjusted EBIT bei konstantem Umsatz um<br />

2,9 % auf 28,3 Mio. € gegenüber dem Vorjahr. Der Fehlbetrag auf Ebene der Holding weitete sich in der Berichtsperiode<br />

auf 36,5 Mio. € aus.<br />

_ 15


16 _<br />

Adjusted Ertragskennzahlen des <strong>EnBW</strong>-<br />

Konzerns in Mio. € 1<br />

01.01.–<br />

31.03.2011<br />

01.01.–<br />

31.03.2010<br />

Veränderung<br />

in %<br />

01.01.–<br />

31.12.2010<br />

Adjusted Beteiligungsergebnis 117,5 94,4 24,5 192,3<br />

Adjusted Finanzergebnis -138,3 -134,9 -2,5 -642,8<br />

Adjusted Ertragsteuern -206,9 -204,3 -1,3 -444,7<br />

Adjusted Konzernüberschuss 516,7 630,9 -18,1 1.035,4<br />

davon auf nicht beherrschende Anteile<br />

entfallender Gewinn (33,0) (32,7) 0,9 (48,7)<br />

davon auf die Aktionäre der <strong>EnBW</strong> AG<br />

entfallender Gewinn (483,7) (598,2) -19,1 (986,7)<br />

1 Die Zahlen vom 01.01.2010 bis 31.12.2010 wurden angepasst.<br />

Das Adjusted Beteiligungsergebnis verbuchte im Berichtszeitraum einen Anstieg um 24,5 % auf 117,5 Mio. €.<br />

Hauptgrund war ein höheres Ergebnis aus der Beteiligung an der EWE Aktiengesellschaft. Das Adjusted<br />

Finanzergebnis lag mit -138,3 Mio. € auf Höhe des Vorjahres. Die Adjusted Ertragsteuern erhöhten sich nur<br />

geringfügig von 204,3 Mio. € auf nun 206,9 Mio. €. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen sank der<br />

Adjusted Konzernüberschuss, bezogen auf den auf die Aktionäre der <strong>EnBW</strong> AG entfallenden Gewinn, gegenüber<br />

dem Vorjahr um 19,1 % auf 483,7 Mio. €.<br />

Neutrales Ergebnis des <strong>EnBW</strong>-Konzerns<br />

in Mio. €<br />

01.01.–<br />

31.03.2011<br />

01.01.–<br />

31.03.2010<br />

01.01.–<br />

31.12.2010<br />

Erträge/Aufwendungen im Bereich der Kernenergie -140,1 0,0 -77,5<br />

Erträge aus der Auflösung sonstiger Rückstellungen 4,2 1,8 75,8<br />

Veräußerungsgewinne 12,1 181,0 473,1<br />

Sonstiges neutrales Ergebnis -4,9 63,3 -29,4<br />

Neutrales EBITDA -128,7 246,1 442,0<br />

Außerplanmäßige Abschreibungen -4,3 0,0 -257,6<br />

Neutrales EBIT -133,0 246,1 184,4<br />

Neutrales Beteiligungsergebnis 0,5 -3,6 -89,1<br />

Neutrales Finanzergebnis -2,7 -3,9 -46,9<br />

Neutrale Ertragsteuern 38,5 -20,2 80,1<br />

Neutraler Konzernüberschuss -96,7 218,4 128,5<br />

davon auf nicht beherrschende Anteile entfallender Gewinn (0,1) (-0,5) (-54,2)<br />

davon auf die Aktionäre der <strong>EnBW</strong> AG entfallender Gewinn (-96,8) (218,9) (182,7)<br />

Das neutrale EBIT fiel im ersten Quartal 2011 mit -133,0 Mio. € deutlich negativ aus. Im Vorjahr hatten Veräußerungsgewinne<br />

aus dem Verkauf der GESO und Entschädigungszahlungen für die Kündigung eines langfristigen<br />

Stromliefervertrags zu einem hohen positiven neutralen EBIT von 246,1 Mio. € geführt. In der Berichtsperiode<br />

ergaben sich hingegen Aufwendungen von 140,1 Mio. € im Bereich der Kernenergie. Wir erwarten für unser<br />

Kernkraftwerk GKN I so hohe Nachrüstanforderungen, dass ein nachhaltig wirtschaftlicher Weiterbetrieb nicht<br />

möglich sein wird. Aufgrund des zu erwartenden früheren Rückbaus haben wir die Stilllegungsrückstellung<br />

erhöht und die im Reaktor befindlichen Kernbrennelemente abgeschrieben.<br />

Nachdem im Vorjahr die neutralen Ertragsteuern 20,2 Mio. € betragen hatten, wurde im ersten Quartal 2011<br />

ein Ertrag von 38,5 Mio. € verbucht.<br />

In Summe weist der neutrale Konzernüberschuss, bezogen auf den auf die Aktionäre der <strong>EnBW</strong> AG entfallenden<br />

Gewinn, im Berichtszeitraum einen Fehlbetrag von 96,8 Mio. € auf. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres stand<br />

ein positives Ergebnis von 218,9 Mio. € zu Buche.


ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />

› Unternehmenssituation<br />

des <strong>EnBW</strong>-Konzerns<br />

Ergebnisdarstellung des <strong>EnBW</strong>-Konzerns in Mio. €<br />

Adjusted EBITDA<br />

Neutrales EBITDA<br />

EBITDA<br />

Adjusted EBIT<br />

Neutrales EBIT<br />

EBIT<br />

Adjusted<br />

Konzernüberschuss 1<br />

Neutraler<br />

Konzernüberschuss 1<br />

Konzernüberschuss 1<br />

01.01.– 31.03.2011<br />

1 Bezogen auf den auf die Aktionäre der <strong>EnBW</strong> AG entfallenden Gewinn.<br />

Finanzlage<br />

951,7<br />

-128,7<br />

823,0<br />

744,4<br />

-133,0<br />

611,4<br />

483,7<br />

-96,8<br />

386,9<br />

01.01.– 31.03.2010<br />

1.082,9<br />

246,1<br />

1.329,0<br />

875,7<br />

246,1<br />

1.121,8<br />

598,2<br />

218,9<br />

817,1<br />

-12,1 %<br />

-38,1 %<br />

-15,0 %<br />

-45,5 %<br />

-19,1 %<br />

-52,6 %<br />

Veränderung in %<br />

Finanzierung<br />

Der Operating Cashflow trägt einen wesentlichen Teil zur Finanzierung der <strong>EnBW</strong> bei. Im ersten Quartal 2011<br />

summierte er sich auf 886,8 Mio. €.<br />

In der Außenfinanzierung verfügt das Unternehmen über verschiedene Instrumente, die in Teilen ungenutzt<br />

sind:<br />

› Commercial-Paper-(CP-)Programm über insgesamt 2,0 Mrd. € (zum 31. März 2011 ungenutzt)<br />

› Syndizierte Kreditlinie mit fünf Jahren Laufzeit über 2,0 Mrd. € (zum 31. März 2011 ungenutzt)<br />

› Bilaterale kurzfristige Kreditlinien (561 Mio. €, zum 31. März 2011 ungenutzt)<br />

› Euro-Medium-Term-Note-(EMTN-)Programm mit einem Rahmen von 7,0 Mrd. € (zum 31. März 2011<br />

mit 5,0 Mrd. € genutzt)<br />

› Maßnahmen zur Eigenkapitalstärkung und Emission von Sonderprodukten (beispielsweise Schweizer-<br />

Franken-Anleihe aus dem Jahr 2008 mit einem Volumen von 300 Mio. CHF)<br />

Die syndizierte Kreditlinie mit einer Laufzeit von zunächst fünf Jahren wurde im März 2011 mit 18 Banken neu<br />

vereinbart. Sie ersetzt als allgemeine Liquiditätsreserve die bis dahin bestehende syndizierte Kreditlinie. Im<br />

Geschäftsjahr 2011 bestehen keine Kapitalmarktfälligkeiten. Für das Jahr 2012 bestehen Anleihe-Fälligkeiten in<br />

Höhe von 1,0 Mrd. €, für die wir frühzeitig Optionen der Refinanzierung prüfen. Das Fälligkeitsprofil der <strong>EnBW</strong>-<br />

Anleihen ist ausgewogen.<br />

Investitionen und Akquisitionen<br />

Die Investitionen im <strong>EnBW</strong>-Konzern beliefen sich in den ersten drei Monaten 2011 auf 302,9 Mio. €. Der Wert<br />

des Vorjahres lag bedingt durch höhere Finanzinvestitionen bei 530,6 Mio. €. Auf Investitionen in immaterielle<br />

Vermögenswerte und Sachanlagen entfielen im Berichtszeitraum 215,8 Mio. € (Vorjahr: 204,8 Mio. €). Dies<br />

entspricht einem Anteil an den Gesamtinvestitionen von 71,2 %, gegenüber 38,6 % im ersten Quartal 2010.<br />

Der Anteil der Investitionen für Wachstumsprojekte betrug im Berichtszeitraum rund 60 %. Die verbleibenden<br />

40 % entfielen auf Ersatz- und Erneuerungsmaßnahmen, insbesondere für Kraftwerke und Netzinfrastruktur.<br />

_ 17


18 _<br />

Die Investitionen in erneuerbare Energien beliefen sich im ersten Quartal 2011 auf rund 17 % der Gesamtinvestitionssumme.<br />

Etwas über die Hälfte der Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen tätigten wir im<br />

Geschäftsfeld Strom Erzeugung und Handel. Der Wert von 109,0 Mio. € übertrifft das Vorjahresniveau deutlich<br />

um 23,0 %. Die Mittel flossen im Wesentlichen in fortlaufende Projekte, wie den Bau des Steinkohlekraftwerks<br />

RDK 8 in Karlsruhe und der Wasserkraftwerke in Rheinfelden und Iffezheim sowie die Realisierung der Offshore-<br />

Windanlagen in der Ostsee. Im Geschäftsfeld Strom Netz und Vertrieb lagen die Investitionen mit 46,1 Mio. €<br />

unter dem Vorjahreswert von 59,9 Mio. €. Ein Großteil der Investitionen diente der kontinuierlichen Modernisierung<br />

und dem Ausbau unserer Netze. In den Ausbau des Geschäftsfelds Gas flossen 15,8 Mio. €, insbesondere<br />

für das Gasspeicherprojekt in Etzel. Die Investitionen im Geschäftsfeld Energie- und Umweltdienstleistungen<br />

erhöhten sich um 18,5 % auf 44,9 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr. Wir investierten hier unter anderem in den<br />

Bau eines Ersatzbrennstoffkraftwerks in Eisenhüttenstadt.<br />

Im ersten Quartal 2011 betrugen die Finanzinvestitionen der <strong>EnBW</strong> 87,1 Mio. €. Sie enthalten im Wesentlichen<br />

eine nachträgliche Kaufpreiszahlung im Rahmen des Anteilserwerbs an der EWE Aktiengesellschaft. Der Vorjahreswert<br />

von 325,8 Mio. € war im Wesentlichen durch einen Anteilserwerb an der Gesellschaft für die Beteiligung<br />

an dem Kraftwerk Rostock mbH bedingt. Die Desinvestitionen des Vorjahres von insgesamt 858,5 Mio. €<br />

waren hauptsächlich vom Verkauf der GESO getrieben. Dementsprechend ergab sich im Vorjahr ein Mittelzufluss<br />

bei den Nettoinvestitionen von 327,9 Mio. €. Im Berichtszeitraum beliefen sich die Desinvestitionen<br />

hingegen nur auf 18,0 Mio. €. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Baukostenzuschüsse sowie sonstige<br />

Anlagenabgänge. Demnach lag die Nettoinvestitionssumme im Berichtszeitraum bei 284,9 Mio. €.<br />

Zahlungswirksame Nettoinvestitionen des<br />

<strong>EnBW</strong>-Konzerns in Mio. €<br />

01.01.–<br />

31.03.2011<br />

01.01.–<br />

31.03.2010<br />

Veränderung<br />

in %<br />

01.01.–<br />

31.12.2010<br />

Strom Erzeugung und Handel 109,0 88,6 23,0 933,4<br />

Strom Netz und Vertrieb 46,1 59,9 -23,0 383,3<br />

Gas 15,8 18,4 -14,1 92,7<br />

Energie- und Umweltdienstleistungen 44,9 37,9 18,5 215,4<br />

Investitionen in immaterielle<br />

Vermögenswerte und Sachanlagen gesamt 215,8 204,8 5,4 1.624,8<br />

Auszahlungen für den Erwerb von voll- und<br />

quotenkonsolidierten und at equity<br />

bewerteten Unternehmen 1 83,9 320,4 -73,8 643,1<br />

Auszahlungen für den Erwerb von<br />

Beteiligungen 2 3,2 5,4 -40,7 60,0<br />

Investitionen gesamt 302,9 530,6 -42,9 2.327,9<br />

Einzahlungen aus Verkäufen immaterieller<br />

Vermögenswerte und Sachanlagen -5,6 -9,4 -40,4 -45,7<br />

Zugänge von Baukosten- und<br />

Investitionszuschüssen -8,1 -14,7 -44,9 -78,3<br />

Einzahlungen aus dem Verkauf von voll-<br />

und quotenkonsolidierten und at equity<br />

bewerteten Unternehmen 3 0,0 -834,4 - -843,9<br />

Einzahlungen aus dem Verkauf von<br />

Beteiligungen 2 -4,3 0,0 - -3,9<br />

Desinvestitionen gesamt -18,0 -858,5 -97,9 -971,8<br />

Nettoinvestitionen (zahlungswirksam) 284,9 -327,9 - 1.356,1<br />

1 Mit dem Erwerb übernommene flüssige Mittel sind nicht enthalten. Diese betragen im Berichtszeitraum 0,0 Mio. € (01.01.2010 bis 31.03.2010:<br />

0,2 Mio. €; 01.01.2010 bis 31.12.2010: 12,1 Mio. €).<br />

2 Ohne Beteiligungen, die als Finanzinvestitionen gehalten werden.<br />

3 Mit dem Verkauf abgegebene flüssige Mittel sind nicht enthalten. Diese betragen im Berichtszeitraum 0,0 Mio. € (01.01.2010 bis 31.03.2010:<br />

24,2 Mio. €; 01.01.2010 bis 31.12.2010: 63,0 Mio. €).


ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />

Liquiditätsanalyse<br />

Free Cashflow<br />

in Mio. €<br />

› Unternehmenssituation<br />

des <strong>EnBW</strong>-Konzerns<br />

01.01.–<br />

31.03.2011<br />

01.01.–<br />

31.03.2010<br />

Veränderung<br />

in %<br />

01.01.–<br />

31.12.2010<br />

FFO Strom Erzeugung und Handel 728,3 981,1 -25,8 2.077,2<br />

FFO Strom Netz und Vertrieb 74,6 45,4 64,3 359,4<br />

FFO Gas 99,8 141,0 -29,2 155,4<br />

FFO Energie- und Umweltdienstleistungen 66,3 49,2 34,8 257,4<br />

FFO Holding/Konsoliderung -31,1 -31,6 1,6 -101,7<br />

Funds from Operations (FFO) vor Steuern<br />

und Finanzierung 937,9 1.185,1 -20,9 2.747,7<br />

Veränderung der Vermögenswerte und<br />

Schulden aus operativer Geschäftstätigkeit -230,0 -586,1 60,8 124,8<br />

Gezahlte Ertragsteuern 178,9 -44,5 - -311,6<br />

Operating Cashflow 886,8 554,5 59,9 2.560,9<br />

Investitionen in immaterielle<br />

Vermögenswerte und Sachanlagen -215,8 -204,8 5,4 -1.624,8<br />

Einzahlungen aus Verkäufen immaterieller<br />

Vermögenswerte und Sachanlagen 5,6 9,4 -40,4 45,7<br />

Zugänge von Baukosten- und<br />

Investitionszuschüssen 8,1 14,7 -44,9 78,3<br />

Free Cashflow vor Finanzierung 684,7 373,8 83,2 1.060,1<br />

Erhaltene Zinsen und Dividenden 113,9 89,5 27,3 381,6<br />

Gezahlte Zinsen Finanzierungsbereich -97,0 -94,8 2,3 -355,1<br />

Free Cashflow nach Finanzierung 701,6 368,5 90,4 1.086,6<br />

Der Funds from Operations (FFO) vor Steuern und Finanzierung verringerte sich gegenüber der Vorjahresperiode<br />

um 20,9 % auf 937,9 Mio. €. Hauptursache ist der Rückgang des EBITDA um 38,1 %. Der Operating<br />

Cashflow stieg im Vergleich zum Vorjahr um 332,3 Mio. € auf 886,8 Mio. €. Ein Grund dafür ist der deutlich<br />

geringere Anstieg der Vermögenswerte und Schulden aus operativer Geschäftstätigkeit. Im Vorjahr betraf<br />

dieser im Wesentlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Zudem führte die Veräußerung eines<br />

Körperschaftsteuerguthabens zu einem Mittelzufluss bei den Ertragsteuern. Der Free Cashflow vor Finanzierung<br />

erhöhte sich in der Berichtsperiode um 310,9 Mio. € auf 684,7 Mio. €. Die erhaltenen Zinsen und<br />

Dividenden lagen über dem Vorjahreswert, während die gezahlten Zinsen im Finanzierungsbereich gegenüber<br />

dem Vorjahr weitgehend unverändert blieben. Per Saldo legte der Free Cashflow nach Finanzierung ebenfalls<br />

deutlich um 333,1 Mio. € auf 701,6 Mio. € zu.<br />

Cashflow-Rechnung<br />

in Mio. €<br />

01.01.–<br />

31.03.2011<br />

01.01.–<br />

31.03.2010<br />

Veränderung<br />

in %<br />

01.01.–<br />

31.12.2010<br />

Operating Cashflow 886,8 554,5 59,9 2.560,9<br />

Cashflow aus Investitionstätigkeit -217,0 436,6 - -1.272,6<br />

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit<br />

Zahlungswirksame Veränderung der<br />

-402,0 -159,0 - -1.001,2<br />

flüssigen Mittel<br />

Währungskursveränderung der flüssigen<br />

267,8 832,1 -67,8 287,1<br />

Mittel -0,1 4,4 - 12,3<br />

Veränderung der flüssigen Mittel 267,7 836,5 -68,0 299,4<br />

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit wies im ersten Quartal 2011 einen Mittelabfluss in Höhe von 217,0 Mio. €<br />

auf. Aufgrund von Desinvestitionen konnte im Vorjahreszeitraum ein Mittelzufluss von 436,6 Mio. € verbucht<br />

werden. Bedingt durch die Tilgung von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten weitete sich der Mittelabfluss<br />

beim Cashflow aus Finanzierungstätigkeit im Berichtszeitraum auf 402,0 Mio. € aus, während er im Vorjahr<br />

noch 159,0 Mio. € betragen hatte. Per Saldo stiegen die flüssigen Mittel des Konzerns unter Berücksichtigung<br />

geringer Währungskursveränderungen im Berichtszeitraum um 267,7 Mio. €. Im gleichen Vorjahreszeitraum<br />

betrug die Zunahme 836,5 Mio. €.<br />

_ 19


20 _<br />

Vermögenslage<br />

Im Vergleich zum Jahresultimo 2010 erhöhte sich die Bilanzsumme des <strong>EnBW</strong>-Konzerns zum 31. März 2011 um<br />

3,1 % auf 36.373,9 Mio. €. Auf der Aktivseite der Bilanz stiegen insbesondere die kurzfristigen Vermögenswerte an<br />

und erreichten 10.155,9 Mio. €, nach 9.063,6 Mio. € zum Stichtag 31. Dezember 2010. Der Rückgang der Forderungen<br />

aus Lieferungen und Leistungen im Stichtagsvergleich um 761,1 Mio. € auf 2.452,2 Mio. € ist insbesondere<br />

durch den Rückgang von EEG-Forderungen unseres Übertragungsnetzbetreibers verursacht. Der Anstieg der<br />

sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte um 1.887,5 Mio. € aufgrund der Marktbewertung von Derivaten findet<br />

seine Gegenposition auf der Passivseite der Bilanz im Zuwachs der übrigen Verbindlichkeiten und Zuschüsse in<br />

etwa der gleichen Höhe. Die Ertragsteuererstattungsansprüche wurden durch den Verkauf eines Körperschaftsteuerguthabens<br />

deutlich reduziert. Bedingt durch den Konzernüberschuss stieg auf der Passivseite das Eigenkapital<br />

auf 8.077,1 Mio. €, ein Zuwachs um 5,7 %. Die Eigenkapitalquote lag zum Ende des Berichtszeitraums bei<br />

22,2 % und damit um 0,5 Prozentpunkte höher als zum Jahresultimo 2010. Der Rückgang der langfristigen<br />

Schulden von 20.226,8 Mio. € zum Geschäftsjahresende 2010 auf 19.487,8 Mio. € zum 31. März 2011 resultiert aus<br />

der Fälligkeit einer Anleihe in Höhe von 1,0 Mrd. € im nächsten Jahr. Der Anleihebetrag wurde aufgrund des<br />

Fälligkeitstermins den kurzfristigen Schulden zugeordnet. Dementsprechend betrugen die kurzfristigen<br />

Schulden zum Ende des ersten Quartals 2011 8.809,0 Mio. €, nach 7.412,1 Mio. € zum 31. Dezember 2010.<br />

Bereinigte Nettoschulden<br />

Zum 31. März 2011 konnten die bereinigten Nettoschulden gegenüber dem Jahresende 2010 um 700,1 Mio. € auf<br />

7.439,7 Mio. € gesenkt werden. Dies resultiert aus dem hohen positiven Free Cashflow. Die Veränderung der<br />

noch nicht verrechneten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste der Rückstellungen für Pensionen<br />

und ähnliche Verpflichtungen ergibt sich vor allem aus der Anpassung des Zinssatzes für Pensionsrückstellungen.<br />

Bereinigte Nettoschulden<br />

in Mio. €<br />

31.03.2011 31.12.2010 Veränderung<br />

in %<br />

Kurzfristige Finanzmittel<br />

Kurzfristige Finanzmittel der Spezialfonds und kurzfristige<br />

Wertpapiere zur Deckung der Pensions- und<br />

-3.062,4 -2.718,1 12,7<br />

Kernenergierückstellungen 1.096,4 1.038,5 5,6<br />

Bereinigte kurzfristige Finanzmittel -1.966,0 -1.679,6 17,1<br />

Anleihen 5.341,3 5.490,9 -2,7<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 994,1 1.182,8 -16,0<br />

Sonstige Finanzverbindlichkeiten 548,7 647,2 -15,2<br />

Finanzverbindlichkeiten 6.884,1 7.320,9 -6,0<br />

Bilanzielle Nettofinanzschulden1 4.918,1 5.641,3 -12,8<br />

Pensions- und Kernenergierückstellungen 9.830,6 9.616,2 2,2<br />

Langfristige Wertpapiere und Ausleihungen2 Kurzfristige Finanzmittel der Spezialfonds und kurzfristige<br />

Wertpapiere zur Deckung der Pensions- und<br />

-5.433,3 -5.536,7 -1,9<br />

Kernenergierückstellungen -1.096,4 -1.038,5 5,6<br />

Sonstiges -135,8 -156,5 -13,2<br />

Bilanzielle Nettoschulden2 Noch nicht verrechnete versicherungsmathematische<br />

Gewinne (-)/Verluste (+) der Rückstellungen für Pensionen<br />

8.083,2 8.525,8 -5,2<br />

und ähnliche Verpflichtungen<br />

Langfristige Forderungen in Zusammenhang mit<br />

-104,2 157,3 -<br />

Kernenergierückstellungen -486,8 -464,4 4,8<br />

Bewertungseffekte aus zinsinduzierten Sicherungsgeschäften -52,5 -78,9 -33,5<br />

Bereinigte Nettoschulden2 7.439,7 8.139,8 -8,6<br />

1 Bereinigt um Bewertungseffekte aus zinsinduzierten Sicherungsgeschäften betragen die Nettofinanzschulden 4.865,6 Mio. €<br />

(31.12.2010: 5.562,4 Mio. €).<br />

2 Beinhaltet Beteiligungen, die als Finanzinvestitionen gehalten werden.<br />

Nahestehende Unternehmen und Personen<br />

Die Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen werden in den Anmerkungen und Erläuterungen<br />

zum Konzernzwischenabschluss dargestellt.


ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />

Mitarbeiter<br />

Mitarbeiter des<br />

<strong>EnBW</strong>-Konzerns 1<br />

› Mitarbeiter<br />

31.03.2011 31.12.2010 Veränderung<br />

in %<br />

Strom Erzeugung und Handel 4.906 4.850 1,2<br />

Strom Netz und Vertrieb 5.897 5.535 6,5<br />

Gas 714 704 1,4<br />

Energie- und Umweltdienstleistungen 9.189 9.378 -2,0<br />

Holding 487 485 0,4<br />

Gesamt 21.193 20.952 1,1<br />

In Mitarbeiteräquivalenten 2 20.354 20.119 1,2<br />

1 Anzahl der Mitarbeiter ohne Auszubildende und ohne ruhende Arbeitsverhältnisse. Der Begriff Mitarbeiter bezeichnet weibliche und männliche<br />

Beschäftigte.<br />

2 Umgerechnet in Vollzeitbeschäftigungen.<br />

Zum 31. März 2011 beschäftigte der <strong>EnBW</strong>-Konzern 21.193 Mitarbeiter. Durch Neueinstellungen und die Übernahme<br />

von Auszubildenden sind das 241 Mitarbeiter oder 1,1 % mehr als zum Jahresende 2010. Der Anstieg der<br />

Mitarbeiterzahl im Geschäftsfeld Strom Netz und Vertrieb resultiert unter anderem aus der geänderten Zuordnung<br />

von Teilen der Belegschaft des Geschäftsfelds Energie- und Umweltdienstleistungen.<br />

Um den Herausforderungen der Zukunft im Bereich Personal aktiv begegnen zu können, hat die <strong>EnBW</strong> ihre<br />

Personalstrategie geschärft und darin die wichtigsten Stoßrichtungen für die kommenden Jahre definiert:<br />

Auswirkungen der demografischen Entwicklung kompensieren, effiziente und effektive HR-Arbeit sicherstellen,<br />

Kompetenzsicherung und -entwicklung der Belegschaft vorantreiben und innovatives und flexibles Arbeiten<br />

für die Mitarbeiter ermöglichen.<br />

Das siebte Mal in Folge wurde die <strong>EnBW</strong> 2011 mit dem Titel „Top Arbeitgeber Deutschland“ ausgezeichnet.<br />

Insbesondere überzeugte die <strong>EnBW</strong> in den Kategorien „Karrieremöglichkeiten“ und „Primäre Benefits“. Beim<br />

„Top Employer Web Benchmark 2011“ von über 100 deutschen Unternehmen kamen die <strong>EnBW</strong>-Karriereseiten<br />

erneut unter die Top 20, das Bewerbersystem sogar auf einen guten 12. Platz. Die <strong>EnBW</strong> präsentiert sich also<br />

auch online attraktiv.<br />

Die im Oktober 2010 durchgeführte Mitarbeiterbefragung wies eine erneut überdurchschnittliche und,<br />

gegenüber der letzten Befragung, um 7 Prozentpunkte erhöhte Beteiligung von 79 % (2008: 72 %) auf. Im<br />

Ergebnis zeigt sich ein gestiegener Grad der Verbundenheit der Mitarbeiter mit ihrem Unternehmen, gemessen<br />

durch den Mitarbeiter-Commitment-Index (MCI). Im Durchschnitt liegt der MCI bei deutschen Unternehmen<br />

bei 61 Punkten, während er bei der <strong>EnBW</strong> 65 Punkte erreicht. Im Vergleich zur vorherigen Befragung sind<br />

positive Veränderungen des MCI bei Teamleitern, Auszubildenden und langjährigen Arbeitnehmern zu beobachten.<br />

Die nach der Mitarbeiterbefragung 2008 eingeleiteten Maßnahmen zeigen somit einen messbaren<br />

Erfolg. Aus den in der aktuellen Mitarbeiterbefragung identifizierten Handlungsbedarfen werden im ersten<br />

und zweiten Quartal 2011 auf den verschiedenen Ebenen Maßnahmen zur Verbesserung erarbeitet.<br />

Am 28. Februar 2011 wurde mit den Tarifpartnern der privaten Energiewirtschaft in Baden-Württemberg ein<br />

zweistufiger Tarifvertrag abgeschlossen. Mit Wirkung zum 1. Januar 2011 erhalten Mitarbeiter und Auszubildende<br />

eine Vergütungserhöhung um 3,4 %. Am 1. Januar 2012 wird die Vergütung um weitere 1,8 % angehoben.<br />

Der Tarifvertrag gilt bis zum 30. September 2012.<br />

_ 21


22 _<br />

Forschung und Entwicklung<br />

Die Schwerpunkte der Forschung und Entwicklung sind bei der <strong>EnBW</strong> auf die folgenden Ziele ausgerichtet:<br />

› Herkömmliche Energiequellen effizienter nutzen und Emissionen verringern, indem der Wirkungsgrad von<br />

Kraftwerken erhöht und CO2 aus den Rauchgasen abgetrennt wird.<br />

› Zusätzliche Potenziale erneuerbarer Energien wirtschaftlich nutzbar machen, insbesondere im Bereich<br />

neuer Bioenergiequellen sowie im Bereich Geothermie. Zudem arbeiten wir an neuen Prognoseverfahren,<br />

die die Integration großer Mengen Wind- und Fotovoltaikstrom in das Netz erleichtern.<br />

› Netze verbraucher- und erzeugerseitig besser steuern (Smart Grid), um mehr erneuerbare Energien lokal<br />

in unseren Stromnetzen aufnehmen zu können. Zudem entwickeln wir mit unserem Brennstoffzellenfeldtest<br />

sowie mit neuartigen Kleinkraftwerken auf Basis von Mikrogasturbinen KWK-Lösungen weiter, die zusätzliche<br />

Beiträge zum Ausbalancieren von Ungleichgewichten im Netz liefern können.<br />

› Elektromobilität vorantreiben mithilfe von Modell- und Pilotprojekten, die den Weg weisen zu kundenorientierten<br />

Konzepten für die emissionsfreie individuelle Mobilität von morgen.<br />

Der Fokus der <strong>EnBW</strong> liegt auf der Entwicklung von Lösungen für eine nachhaltige Energieversorgung, die in<br />

eigenen Anlagen und bei unseren Kunden einen Mehrwert erzeugen. Im ersten Quartal 2011 haben wir insbesondere<br />

Vorhaben in den Bereichen flexible Brennstoffe, Elektromobilität und Erdwärme vorangetrieben.<br />

Flexible Brennstoffe: Im Januar 2011 hat die <strong>EnBW</strong> ein Projekt im Volumen von 3,8 Mio. € zum Thema Brennstoffflexibilisierung<br />

in Kooperation mit dem Kraftwerkshersteller ALSTOM Power Generation AG und weiteren<br />

Partnern erfolgreich abgeschlossen. Ziel war es, Gasturbinen noch effizienter und schadstoffärmer zu machen<br />

und die Grundlagen für einen brennstoffflexiblen Betrieb mit Syngasen zu erarbeiten. Syngase sind synthetisierte<br />

Brenngase, die aus der Umwandlung von festen Energieträgern, insbesondere Holz, oder anderen Biomassen<br />

gewonnen werden. Diese synthetischen Energieträger können einen weiteren Schritt zu höheren<br />

Wirkungsgraden, geringeren Emissionen und insgesamt zu einer effizienteren Nutzung von Brennstoffen in<br />

Gas- und Dampfkraftwerken bedeuten. In dem Projekt wurden Syngase in Testanlagen an der Universität<br />

Stuttgart hergestellt und die Abscheidung von CO2 wurde mit verschiedenen Kalksteinprodukten untersucht.<br />

Am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), ebenfalls in Stuttgart, wurden aus Syngas unter Zusatz<br />

von Wasserstoff und anderen Gasen definierte Mischungen komponiert und deren sichere und emissionsarme<br />

Verbrennung in Gasturbinen wurde erprobt. Die industrielle Produktweiterentwicklung sowie ein Folgeprojekt<br />

des DLR wurden angestoßen. Die Forschungsergebnisse fließen direkt in die Weiterentwicklung industrieller<br />

Gasturbinen ein.<br />

Elektromobilität: Bereits im Geschäftsjahr 2010 hat die <strong>EnBW</strong> ihre Aktivitäten im Bereich Elektromobilität<br />

(E-Mobilität) weiter ausgebaut. Zurzeit wird die Auslieferung von intelligenten Ladestationen im zweiten<br />

Quartal 2011 für das Forschungsprojekt MeRegioMobil vorbereitet. Ausgedehnt wurden die Aktivitäten bei<br />

MeRegioMobil bereits Anfang 2011 mit der Übergabe von fünf Elektrofahrzeugen, sogenannten Smart-EDs, an<br />

Mitarbeiter der <strong>EnBW</strong>. Bis zum Jahresende sollen 40 Smart-ED-Mobile auf den Straßen unterwegs sein. Zudem<br />

wird die Elektroflotte zeitnah durch drei Opel Meriva und zwei Mercedes-Benz A-Klasse, deren Herstellung<br />

bereits begonnen hat, ergänzt. Das Besondere an diesen Fahrzeugen ist deren Rückspeisefähigkeit an das<br />

Stromnetz – ein weiterer Beitrag für flexible Netze der Zukunft.<br />

Erdwärme für Kommunen: Zusammen mit dem Karlsruher Institut für Technologie erforscht die <strong>EnBW</strong><br />

Möglichkeiten, Verkehrsflächen mit Erdwärme umweltschonend abzutauen. Zum Einsatz kommen dabei<br />

CO2-Erdsonden, die, im Vergleich zu klassischen Erdsonden, die in Verbindung mit Wärmepumpen betrieben<br />

werden, selbstständig und ohne zusätzlichen Energieeinsatz arbeiten. Die technologische Herausforderung<br />

besteht darin, die Geometrie der Kupferrohre sowie Druck und Füllmenge des CO2 so zu gestalten, dass im<br />

Winter vereiste Flächen allein durch die vorhandene Erdwärme abtauen. Auf Schneeräumung und Tausalze<br />

kann dann verzichtet werden. Das Heizsystem wird nun im Forschungsprojekt weiter optimiert. Die erste<br />

Versuchsanlage sorgt für eine eis- und schneefreie Zufahrt des Feuerwehrhauses in Bad Waldsee. Diese Anwendung<br />

der Erdwärme kann in Zukunft für Städte und Kommunen an wichtigen Verkehrspunkten interessant<br />

werden, wie beispielsweise an Krankenhauszufahrten, Brücken oder Straßenkreuzungen.


ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />

› Risikomanagement<br />

Risikomanagement<br />

Die Risikosituation des <strong>EnBW</strong>-Konzerns hat sich in den ersten Monaten des Jahres<br />

2011 deutlich verschärft. Ein Hauptgrund für die Zuspitzung ist die Verkündung eines<br />

Moratoriums der Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke durch die Bundesregierung.<br />

Als Folge haben die zuständigen Landesbehörden die vorübergehende Betriebseinstellung<br />

von sieben Kernkraftwerken in Deutschland angeordnet. Die <strong>EnBW</strong> hat daraufhin<br />

am 17. März 2011 den Block I des Kernkraftwerks Neckarwestheim (GKN I) und<br />

den Block 1 des Kernkraftwerks Philippsburg (KKP 1) abgefahren. Dies wird mit Ergebniseinbußen<br />

für die <strong>EnBW</strong> im Geschäftsjahr 2011 verbunden sein. Gleichzeitig bestehen<br />

große Unsicherheiten über die Regelungen nach dem dreimonatigen Moratorium.<br />

Bestandsgefährdende Risiken bestehen nicht.<br />

Risikomanagement im <strong>EnBW</strong>-Konzern umfasst die Identifikation, Analyse und Bewertung sowie das Reporting<br />

von Risiken. Dieser Prozess trägt zu einer angemessenen Risikofrüherkennung bei und unterstützt die Risikosteuerung.<br />

Auf Holdingebene verantwortet das Konzernrisikomanagement die konzernweite Vorgabe von<br />

Methoden und Prozessen sowie die Ermittlung der Konzernrisikoposition und die Risikoberichterstattung an<br />

den Vorstand. Die Risikofelder des <strong>EnBW</strong>-Konzerns unterteilen sich in: Umfeld und Branche, Strategie, IT,<br />

Personal, Finanzen sowie operative und sonstige Risiken. Im vorliegenden Quartalsbericht werden in Anknüpfung<br />

an die Berichterstattung des Geschäftsberichts 2010 wesentliche Risiken dargestellt, die sich im Berichtszeitraum<br />

verändert haben oder neu aufgetreten sind.<br />

Umfeld- und Branchenrisiken<br />

Gesamtwirtschaftliche Risiken<br />

Konjunkturentwicklung: Die konjunkturelle Erholung nach der Wirtschaftskrise 2009 dauert an. Dementsprechend<br />

hat sich das Risikopotenzial, das im Fall eines Konjunktureinbruchs aus einem Minderabsatz und der<br />

Wiedervermarktung nicht abgenommener Mengen zu niedrigeren Preisen erwächst, weiter verringert.<br />

Markt- und Preisrisiken: Der Wettbewerb auf den Strom- und Gasmärkten bleibt intensiv. Im ersten Quartal<br />

2011 sind jedoch Preisrisiken auf den Großhandelsmärkten für Strom in den Fokus gerückt. Durch die für drei<br />

Monate angeordnete vorübergehende Betriebseinstellung von sieben Kernkraftwerken in Deutschland müssen<br />

auch wir bereits auf Termin verkaufte, jetzt aber nicht produzierte Strommengen am Großhandelsmarkt<br />

nachbeschaffen. Gleichzeitig sind seit der vorübergehenden Betriebseinstellung der sieben Kernkraftwerke ab<br />

Mitte März bereits deutliche Preissteigerungen zu verzeichnen. Aufgrund der Unsicherheit über den politischen<br />

Fortgang der Nutzung der Kernenergie in Deutschland bestehen weiterhin Preisrisiken für die nachzubeschaffenden<br />

Strommengen.<br />

Politische und regulatorische Risiken<br />

Moratorium Kernkraftwerke: Als Folge der Erdbebenschäden an japanischen Kernkraftwerken hat die Bundesregierung<br />

Mitte März ein Moratorium der Laufzeitverlängerung für die Kernkraftwerke entschieden. Als Folge<br />

ist von den zuständigen Landesbehörden die Einstellung des Betriebs von sieben Kernkraftwerken in Deutschland<br />

für drei Monate angeordnet worden. Dabei handelt es sich um Kraftwerke, die vor 1981 in Betrieb<br />

genommen wurden. Die <strong>EnBW</strong> hat daraufhin am 17. März 2011 den Block I des Kernkraftwerks Neckarwestheim<br />

(GKN I) und den Block 1 des Kernkraftwerks Philippsburg (KKP 1) abgefahren und in der Nacht vom Netz<br />

genommen. Die Abschaltungen werden bei der <strong>EnBW</strong> zu Ergebniseinbußen im Geschäftsjahr 2011 führen.<br />

Bereits realisiert haben sich negative Effekte aus dem Wegfall der Deckungsbeiträge sowie aus der Wiederbeschaffung<br />

der bereits für die betroffenen Kraftwerke auf Termin veräußerten Strommengen. Zudem bestehen<br />

_ 23


24 _<br />

derzeit große Unsicherheiten über den künftigen Weiterbetrieb der Kernkraftwerke in Deutschland. Als Folge<br />

der Sicherheitsüberprüfungen und einer damit möglicherweise verbundenen Änderung der Sicherheitsphilosophie<br />

können sich zudem hohe Investitionen für Nachrüstungen der Kernkraftwerke ergeben. Dies hat dazu<br />

geführt, dass wir für die Bilanzierung nicht mehr von einem Weiterbetrieb von GKN I ausgehen. Sofern auch<br />

kein Weiterbetrieb von KKP 1 in Zukunft möglich wäre, hätte dies außerordentliche Abschreibungen auf die<br />

Brennelemente und das Sachanlagevermögen zur Folge. Weiterhin ergäbe sich durch außerordentliche Zuführungen<br />

zu den Kernenergierückstellungen eine Belastung des Ergebnisses sowie der Nettoschulden. Die mögliche<br />

ungeplante Stilllegung der vom Moratorium betroffenen Kernkraftwerke kann zudem zu Verzögerungen<br />

beim Rückbau führen und damit die Kernenergierückstellungen weiter erhöhen.<br />

In welcher Form die 2010 getroffenen politischen Entscheidungen zur Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke,<br />

zur Kernbrennstoffsteuer und zu dem Förderfonds für erneuerbare Energien Bestand haben werden,<br />

ist ebenfalls ungewiss. Eine Rückkehr zum Atomkonsens 2001/2002 würde zu einer Erhöhung der Abschreibungen<br />

sowie zu einem Anstieg der Nettoschulden führen. Darüber hinaus besteht noch das Risiko eines vollständigen<br />

Ausstiegs aus der Kernenergie, gegebenenfalls noch früher, als im Atomkonsens festgelegt. Dieser<br />

würde zu weiteren, möglicherweise erheblichen Belastungen führen. Dementsprechend sind Aussagen über<br />

die Effekte für die <strong>EnBW</strong> zurzeit nur eingeschränkt möglich.<br />

Ertüchtigung Masten: Künftig werden die Netzbetreiber ergänzend zu den bestehenden Instandsetzungsanforderungen<br />

zur Thomasstahl-Problematik verpflichtet, die Zuverlässigkeit bestehender Masten zu ermitteln<br />

und Abweichungen zwischen dem festgestellten und dem zu gewährenden Sicherheitsniveau darzulegen. Bei<br />

Abweichungen sind Ertüchtigungs- oder Neubaumaßnahmen erforderlich. Im Rahmen einer Projektgruppe<br />

des Verbands der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V. (VDE) wird derzeit eine Anwendungsregel<br />

erarbeitet.<br />

Richtlinie für Industrieemissionen: Die Grenzwerte der neu gefassten Richtlinie Industrieemissionen (IED)<br />

sollen ab dem 1. Januar 2016 gelten. Auf Basis einer detaillierteren Analyse der Anlagen der <strong>EnBW</strong> hat sich der<br />

zuvor in zweistelliger Millionen-Euro-Höhe angenommene Nachrüstungsbedarf reduziert.<br />

Strategische Risiken<br />

Wirtschaftlichkeit von Investitionen: Die Investitionsvorhaben des <strong>EnBW</strong>-Konzerns umfassen zahlreiche Neubauten.<br />

Großprojekte sind durch eine hohe Komplexität und das Zusammenwirken zahlreicher Beteiligter<br />

gekennzeichnet, wodurch Störungen im Erstellungsprozess nicht auszuschließen sind. Die Folge sind zeitliche<br />

Verzögerungen oder Kostensteigerungen. Derzeit gehen wir beim Neubau des Kohlekraftwerks RDK 8 von einer<br />

weiteren Verzögerung bei der Fertigstellung aus. Beim Gasspeicher Etzel betrachten wir höhere Kosten und eine<br />

zeitliche Verzögerung für die Inbetriebnahme als wahrscheinlich. Weiterhin sind einzelne Vorhaben ebenfalls<br />

durch spezifische Risikosituationen gekennzeichnet. Insgesamt können diese Faktoren zusammen mit Veränderungen<br />

des Marktumfelds dazu führen, die geplante Werthaltigkeit der Investitionen nicht zu erreichen. Dies<br />

birgt das Risiko von Wertberichtigungen.<br />

Beteiligungen: Bestandteil der Konzernstrategie ist auch der Erwerb von Beteiligungen. Dabei ergeben sich<br />

Unsicherheiten bei der Transaktion sowie der Integration der jeweiligen Gesellschaft in den Konzern. Das<br />

Risiko der Wertminderung von Beteiligungen resultiert aus veränderten Annahmen im Hinblick auf die<br />

Geschäftsentwicklung der Beteiligung. Im Geschäftsjahr 2010 mussten Wertberichtigungen auf Beteiligungen<br />

und auf at equity bewertete Unternehmen vorgenommen werden. Das Wertberichtigungsrisiko hat sich im<br />

Vergleich zum Jahresabschluss durch das gestiegene Zinsniveau erhöht.<br />

Wechsel in der Aktionärsstruktur: Der Verkauf der Anteile der EDF an der <strong>EnBW</strong> AG an das Land Baden-<br />

Württemberg stellt nach Ansicht der <strong>EnBW</strong> und externer Gutachter keinen Fall des Change of Control bei<br />

Beteiligungen der <strong>EnBW</strong> dar. Dennoch besteht das Risiko, dass diese Rechtsauffassung bei gerichtlichen<br />

Verhandlungen keinen Bestand hat, wodurch eine nachteilige Entwicklung für die <strong>EnBW</strong> möglich wäre.


ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />

Finanzrisiken<br />

› Nachtragsbericht<br />

Asset-Management: Im Geschäftsjahr 2010 hat sich vor dem Hintergrund einer länger andauernden Seitwärtsbewegung<br />

auf den Kapitalmärkten das Risiko von Wertberichtigungen teilweise realisiert. Obwohl die<br />

<strong>EnBW</strong> eine konservative Anlagestrategie der Finanzmittel mit den Leitlinien gute Bonität, hohe Liquidität<br />

und breite Diversifikation der Anlagen verfolgt, können für Wertpapiere weitere Wertberichtigungen nicht<br />

ausgeschlossen werden.<br />

Rating: Die <strong>EnBW</strong> verfolgt das Ziel, mittelfristig ein A-Rating zu erhalten und wurde durch die Ratingagenturen<br />

bisher auch stets mit einer Bonität im A-Bereich bewertet. Auf die Belastungen aus der Einführung der Kernbrennstoffsteuer<br />

zu Jahresbeginn 2011 hat die <strong>EnBW</strong> mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket reagiert,<br />

um die finanzielle Stabilität des Unternehmens zu gewährleisten. Die vorübergehende Betriebseinstellung<br />

bei zwei unserer Kernkraftwerke bedeutet weitere finanzielle Belastungen, die sich durch die Unsicherheit<br />

künftiger Regelungen noch erhöhen können. Die <strong>EnBW</strong> steht in einem engen Dialog mit den Ratingagenturen.<br />

Wir werden zum geeigneten Zeitpunkt weitere Maßnahmen prüfen und ergreifen, die aus Sicht des Unternehmens<br />

geeignet sind, das A-Rating zu erhalten.<br />

Gesamtbeurteilung<br />

Die Risikolage des <strong>EnBW</strong>-Konzerns hat sich insbesondere durch politische Entscheidungen deutlich verschärft.<br />

Konkrete Ergebnisbelastungen ergeben sich für 2011 aus der vorübergehenden Betriebseinstellung bei zwei<br />

Kernkraftwerken des Unternehmens. Eine sehr große Unsicherheit besteht im Hinblick auf künftige Regelungen<br />

und Anforderungen für Kernkraftwerke in Deutschland. Diese Situation kann auch Auswirkungen auf das<br />

Rating der <strong>EnBW</strong> haben. Bestandsgefährdende Risiken bestehen für den <strong>EnBW</strong>-Konzern unseres Erachtens<br />

derzeit nicht, weder in Form von Einzelrisiken noch aus der Gesamtrisikoposition.<br />

Nachtragsbericht<br />

Der <strong>EnBW</strong>-Vorstand hat unter Einbindung des Aufsichtsrats beschlossen, dass die <strong>EnBW</strong> keine Rechtsmittel<br />

gegen die behördlichen Anordnungen auf vorübergehende Betriebseinstellung ihrer Kernkraftwerke Neckarwestheim<br />

I und Philippsburg 1 für die Dauer von drei Monaten einlegen wird.<br />

_ 25


26 _<br />

Prognosebericht<br />

Die vorübergehende Betriebseinstellung von zwei Kernkraftwerken der <strong>EnBW</strong> verursacht<br />

deutliche Ergebniseinbußen im Geschäftsjahr 2011. Diese Belastungen sowie die bestehende<br />

Unsicherheit bezüglich politischer Entscheidungen zur Kernkraft in Deutschland<br />

veranlassen uns, das Investitionsprogramm auf Anpassungsbedarf zu prüfen.<br />

Im vorliegenden Prognosebericht stellen wir die erwartete künftige Entwicklung der <strong>EnBW</strong> und des unternehmerischen<br />

Umfelds für das laufende Geschäftsjahr dar. Die künftige Geschäftsentwicklung kann zu einem<br />

wesentlichen Teil auch durch Entwicklungen der Rahmenbedingungen beeinflusst werden. Dementsprechend<br />

besteht stets eine Unsicherheit in Bezug auf Prognosen, da zugrunde liegende Prämissen rasch ihre Gültigkeit<br />

verlieren können. Für die Unternehmensentwicklung der <strong>EnBW</strong> ergeben sich aus den Umfeldbedingungen<br />

Chancen und Risiken. Aktuelle Risiken sind im Kapitel „Risikomanagement“ zusammengefasst. Eine umfassende<br />

Darstellung der erwarteten Unternehmensentwicklung bis zum Jahr 2012 enthält unser Geschäftsbericht<br />

2010. Der gegenwärtige Ausblick für 2011 ist durch eine sehr große Unsicherheit geprägt. Nach den Schäden an<br />

japanischen Kernkraftwerken verabschiedete die Bundesregierung ein dreimonatiges Moratorium der Laufzeitverlängerung<br />

für sieben deutsche Kernkraftwerke, wovon auch Kraftwerke der <strong>EnBW</strong> betroffen sind. Zudem<br />

wurde erneut eine Debatte über die künftigen Anforderungen und Regelungen für Kernkraft in Deutschland<br />

begonnen, deren Ausgang und Auswirkungen auf die <strong>EnBW</strong> ungewiss sind.<br />

Künftige wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Gesamtwirtschaftliche Situation: Die globale Konjunktur hat sich auch in den ersten Monaten 2011 weiter<br />

belebt, so die Europäische Zentralbank (EZB). Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat im Januar 2011 seine<br />

Wachstumsprognosen um 0,2 Prozentpunkte nach oben korrigiert. Nach zuvor 4,2 % geht er nun für das Jahr<br />

2011 von einem Anstieg des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 4,4 % aus. Die Schwellen- und Entwicklungsländer<br />

wachsen dabei mit 6,5 % deutlich dynamischer als die Industrieländer, die einen Zuwachs um 2,5 %<br />

erzielen sollen. Für die Türkei und die Tschechische Republik prognostiziert der IWF ein BIP-Wachstum von<br />

4,5 % beziehungsweise 1,7 %. Die Europäische Kommission geht in ihrer Wachstumsprognose für das Jahr 2011<br />

von einem realen BIP-Wachstum von 1,6 % im Euroraum aus. Deutschland dürfte laut Europäischer Kommission<br />

mit einem erwarteten BIP-Wachstum von 2,4 % der Spitzenreiter sein. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung<br />

(DIW) geht in seiner Frühjahrsprognose sogar von einem Wachstum von 2,8 % aus.<br />

Energienachfrage: Im Zuge der konjunkturellen Erholung wird die Energienachfrage 2011 wie schon im Vorjahr<br />

weiter zunehmen. Die globale Nachfrage nach Strom dürfte weiterhin schneller steigen als die Nachfrage nach<br />

den übrigen Formen von Endenergie, so die Internationale Energieagentur (IEA).<br />

Märkte für Primärenergieträger: Zum Ende des ersten Quartals 2011 notierten die Terminmarktpreise für Öl<br />

bei 113,25 US-$/bbl (Frontjahr 2012) und 109,20 US-$/bbl (Handelsjahr 2013). Dies wäre ein Rückgang gegenüber<br />

den Preisen für kurzfristige Lieferungen von 4 US-$/bbl beziehungsweise 8,16 US-$/bbl. Die künftige Preisentwicklung<br />

hängt in erster Linie von der weiteren Entwicklung in Nordafrika und im Mittleren Osten (Angebot),<br />

dem weltwirtschaftlichen Wachstum (Nachfrage), dem künftigen Wert des US-Dollars sowie von der Attraktivität<br />

von Rohöl als Anlageklasse ab. Die weitere Entwicklung in Japan und deren mögliche Effekte für die<br />

Weltwirtschaft können sich nachfrageseitig auswirken. Die Terminkontrakte für Kohle weisen für die Folgejahre<br />

im Vergleich zu den aktuellen Spotmarktpreisen ein geringfügig höheres Preisniveau auf. Unsicherheiten<br />

resultieren vor allem in Bezug auf die künftigen Importmengen Chinas, Indiens, Japans und Deutschlands.<br />

Zudem können sich kurzfristige Angebotsverknappungen durch Unwetter oder eine Beeinträchtigung der<br />

Infrastruktur in den Kohlepreisen niederschlagen. Auf dem Gasmarkt liegen die Terminpreise für 2012 deutlich<br />

über dem Spotpreis. Ein Hauptgrund für den durch die Marktteilnehmer erwarteten Preisanstieg ist die<br />

Annahme einer stärkeren LNG-Nachfrage in Japan. Aufgrund der Schäden an einigen Kernkraftwerken dürfte<br />

das Land Strom demnächst verstärkt mit Gaskraftwerken erzeugen. Auch die weiterhin instabile Lage in<br />

Nordafrika und im Nahen Osten wirkt preiserhöhend.


ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />

› Prognosebericht<br />

CO 2-Zertifikate: Wichtige Einflussgrößen für die weitere Preisentwicklung der CO2-Zertifikate sind der Fortgang<br />

der internationalen Klimaschutzverhandlungen und eine Entscheidung über eine Erhöhung des Klimaziels<br />

der Europäischen Union für 2020. Hieraus können sich Effekte auf das künftig erlaubte Emissionsvolumen<br />

ergeben. Zudem bleibt abzuwarten, welche Richtung die Diskussion zur Kernenergie in Deutschland und in<br />

der Europäischen Union nimmt. Für das Emissionsaufkommen und damit die Nachfrage nach Zertifikaten ist<br />

auch die weitere Wirtschaftsentwicklung von Belang. Das künftige Niveau der Fuel-Switch-Kosten beeinflusst<br />

ebenfalls die Preise.<br />

Strommarkt: Die Marktteilnehmer gingen zum Ende des ersten Quartals 2011 von einem weiteren Anstieg der<br />

Spotmarktpreise in den nächsten beiden Jahren aus. Für die künftige Preisentwicklung ist neben den Brennstoffpreisen<br />

die Entwicklung von Angebot und Nachfrage auf dem Strommarkt relevant. Für die Stromnachfrage<br />

ist die wirtschaftliche Entwicklung, insbesondere die Nachfrage der Industrie, von Bedeutung. Auf der<br />

Angebotsseite wirken einige Faktoren derzeit tendenziell preissenkend am Großhandelsmarkt. Dazu gehören<br />

der starke Ausbau der erneuerbaren Energien und die Umsetzung bestehender Neubauprojekte von Kraftwerken.<br />

Potenzial zur Preissteigerung ergibt sich insbesondere aufgrund des von der Bundesregierung ausgesprochenen<br />

Moratoriums der Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke und der Sicherheitsüberprüfung aller Kernkraftwerke.<br />

Die Abnahmepflicht nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) führt mit der Zunahme der Einspeisung<br />

erneuerbarer Energien zu einer weiter steigenden Volatilität auf dem Großhandelsspotmarkt. Damit sind<br />

auch häufig sehr niedrige und gegebenenfalls negative Preise in einzelnen Stunden verbunden. Gleichzeitig<br />

erhöhen sich auf der Endkundenseite strukturell die Kosten aus der Umlage nach dem EEG.<br />

Künftige Unternehmensentwicklung<br />

Investitionen, Strategie und Finanzierung: Aufgrund der erheblichen Belastungen aus der Kernbrennstoffsteuer<br />

hatte die <strong>EnBW</strong> ihr Investitionsprogramm überprüft und das Volumen reduziert. Gleichzeitig sind im Rahmen<br />

des Investitionsprogramms auch Desinvestitionen vorgesehen. Als Nettoinvestitionssumme für den Zeitraum<br />

2011 bis 2013 waren bisher 3,3 Mrd. € geplant. Zudem haben wir im Oktober 2010 das Effizienzprogramm<br />

„Fokus“ gestartet. Ab 2013 soll mit „Fokus“ ein EBIT-wirksames Zielvolumen von nachhaltig 300 Mio. € pro Jahr<br />

als Entlastung erreicht werden. Aufgrund der zusätzlichen Ertragseinbußen bei unseren Kernkraftwerken<br />

durch das dreimonatige Moratorium der Laufzeitverlängerung und der Unsicherheit über die künftige Situation<br />

unserer Kernkraftwerke prüfen wir das Investitionsprogramm auf erforderliche Anpassungen.<br />

Erwartete Ergebnisentwicklung: Die nachfolgende Prognose geht von der Annahme aus, dass für unsere vom<br />

Moratorium betroffenen Kernkraftwerke ein nachhaltig wirtschaftlicher Weiterbetrieb nur für KKP 1 möglich<br />

ist und dass kein Ausstieg aus der Laufzeitverlängerung erfolgt. Insgesamt gilt, dass momentan eine große<br />

Unsicherheit über die derzeitigen politischen Entwicklungen und deren Konsequenzen besteht. Aussagen<br />

für die künftige Entwicklung der <strong>EnBW</strong> sind damit nur eingeschränkt möglich. Weitere Ertragsrisiken, die in<br />

der Prognose nicht berücksichtigt sind, sind im Risikobericht dargestellt. Im Vergleich zu unserer Prognose<br />

im Geschäftsbericht 2010 gehen wir im Geschäftsfeld Strom Erzeugung und Handel nun von einem noch<br />

größeren Ergebnisrückgang aus. Der Grund hierfür ist das dreimonatige Moratorium für sieben deutsche<br />

Kernkraftwerke, von dem auch zwei Kraftwerke der <strong>EnBW</strong> betroffen sind. Zudem gehen wir davon aus, dass<br />

ein Wiederanfahren des Kernkraftwerks GKN I voraussichtlich nicht wirtschaftlich sein wird. Ergebniseinbußen<br />

aus dem Wegfall der Deckungsbeiträge der Kraftwerke und höhere Kosten aus der Nachbeschaffung der für<br />

diese Kraftwerke bereits auf Termin veräußerten Strommengen werden im Jahr 2011 zu Belastungen führen.<br />

Dementsprechend rechnen wir auf Konzernebene ebenfalls mit einem stärkeren Ergebnisrückgang, als noch<br />

im Geschäftsbericht 2010 prognostiziert.<br />

Ergebnisentwicklung 2011 (Adjusted EBIT)<br />

gegenüber dem Vorjahr<br />

GB 2010 Q1 2011<br />

Geschäftsfeld Strom Erzeugung und Handel fallend deutlich fallend<br />

Geschäftsfeld Strom Netz und Vertrieb deutlich fallend deutlich fallend<br />

Geschäftsfeld Gas fallend fallend<br />

Geschäftsfeld Energie- und Umweltdienstleistungen fallend fallend<br />

Konsolidierungskreis kein Effekt kein Effekt<br />

Adjusted EBIT Konzern -10 % bis -15 % -15 % bis -25 %<br />

_ 27


28 _<br />

ZWISCHENABSCHLUSS DES ENBW-KONZERNS (UNGEPRÜFT)<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Mio. € 01.01.–<br />

31.03.2011<br />

01.01.–<br />

31.03.2010<br />

Umsatzerlöse inklusive Strom- und Erdgassteuer 5.306,5 5.187,4<br />

Strom- und Erdgassteuer -272,8 -287,8<br />

Umsatzerlöse 5.033,7 4.899,6<br />

Bestandsveränderung 7,8 3,5<br />

Andere aktivierte Eigenleistungen 8,9 11,1<br />

Sonstige betriebliche Erträge 160,6 429,4<br />

Materialaufwand -3.735,2 -3.373,7<br />

Personalaufwand -424,0 -405,6<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen -228,8 -235,3<br />

EBITDA 823,0 1.329,0<br />

Abschreibungen -211,6 -207,2<br />

Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) 611,4 1.121,8<br />

Beteiligungsergebnis 118,0 90,8<br />

davon Ergebnis at equity bewerteter Unternehmen (115,0) (82,0)<br />

davon übriges Beteiligungsergebnis (3,0) (8,8)<br />

Finanzergebnis -141,0 -138,8<br />

davon Finanzerträge (94,2) (108,4)<br />

davon Finanzaufwendungen (-235,2) (-247,2)<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 588,4 1.073,8<br />

Ertragsteuern -168,4 -224,5<br />

Konzernüberschuss 420,0 849,3<br />

davon auf nicht beherrschende Anteile entfallender Gewinn (33,1) (32,2)<br />

davon auf die Aktionäre der <strong>EnBW</strong> AG entfallender Gewinn (386,9) (817,1)<br />

Aktien im Umlauf (Mio. Stück), gewichtet 244,257 244,257<br />

Ergebnis je Aktie aus Konzernüberschuss (€) 1 1,58 3,35<br />

1 Verwässert und unverwässert; bezogen auf den auf die Aktionäre der <strong>EnBW</strong> AG entfallenden Gewinn.<br />

Gesamtperiodenerfolgsrechnung<br />

Mio. € 01.01.–<br />

31.03.2011<br />

01.01.–<br />

31.03.2010<br />

Konzernüberschuss 420,0 849,3<br />

Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung 23,2 16,0<br />

Cashflow Hedge 103,8 -104,6<br />

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte -93,8 49,7<br />

At equity bewertete Unternehmen 14,6 -46,3<br />

Ertragsteuern auf ergebnisneutral erfasste Aufwendungen und Erträge -34,1 25,9<br />

Summe der direkt im Eigenkapital erfassten Aufwendungen und Erträge 13,7 -59,3<br />

Gesamtperiodenerfolg 433,7 790,0<br />

davon auf nicht beherrschende Anteile entfallender Gewinn (30,9) (28,5)<br />

davon auf die Aktionäre der <strong>EnBW</strong> AG entfallender Gewinn (402,8) (761,5)


ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />

Bilanz<br />

Mio. € 1 31.03.2011 31.12.2010<br />

Aktiva<br />

Langfristige Vermögenswerte<br />

Immaterielle Vermögenswerte 2.118,4 2.144,9<br />

Sachanlagen 13.472,8 13.435,0<br />

Investment Properties 100,0 99,0<br />

At equity bewertete Unternehmen 3.844,8 3.752,5<br />

Übrige finanzielle Vermögenswerte 5.851,2 5.950,6<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 501,0 479,2<br />

Ertragsteuererstattungsansprüche 23,7 23,7<br />

Sonstige langfristige Vermögenswerte 273,9 290,9<br />

Latente Steuern 22,1 28,2<br />

Kurzfristige Vermögenswerte<br />

› Bilanz<br />

26.207,9 26.204,0<br />

Vorratsvermögen 880,5 991,1<br />

Finanzielle Vermögenswerte 1.007,3 955,8<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.452,2 3.213,8<br />

Ertragsteuererstattungsansprüche 146,9 389,1<br />

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 3.523,0 1.635,5<br />

Flüssige Mittel 2.146,0 1.878,3<br />

10.155,9 9.063,6<br />

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 10,1 11,8<br />

Passiva<br />

Eigenkapital<br />

Anteile der Aktionäre der <strong>EnBW</strong> AG<br />

10.166,0 9.075,4<br />

36.373,9 35.279,4<br />

Gezeichnetes Kapital 640,0 640,0<br />

Kapitalrücklage 22,2 22,2<br />

Gewinnrücklagen 5.829,1 5.442,2<br />

Eigene Aktien -204,1 -204,1<br />

Kumulierte erfolgsneutrale Veränderungen 600,7 584,8<br />

6.887,9 6.485,1<br />

Nicht beherrschende Anteile 1.189,2 1.155,4<br />

Langfristige Schulden<br />

8.077,1 7.640,5<br />

Rückstellungen 9.995,8 9.767,8<br />

Latente Steuern 1.941,8 1.815,9<br />

Finanzverbindlichkeiten 5.605,1 6.677,4<br />

Übrige Verbindlichkeiten und Zuschüsse 1.945,1 1.965,7<br />

Kurzfristige Schulden<br />

19.487,8 20.226,8<br />

Rückstellungen 1.187,5 1.213,2<br />

Finanzverbindlichkeiten 1.279,1 643,5<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.282,6 3.164,4<br />

Ertragsteuerverbindlichkeiten 45,8 47,7<br />

Übrige Verbindlichkeiten und Zuschüsse 4.014,0 2.343,3<br />

1 Die Zahlen zum 31.12.2010 wurden angepasst.<br />

8.809,0 7.412,1<br />

36.373,9 35.279,4<br />

_ 29


30 _<br />

Eigenkapitalspiegel<br />

Mio. € 1<br />

Gezeichnetes<br />

Kapital<br />

Kapitalrücklage<br />

Gewinnrücklagen<br />

Eigene Aktien<br />

Stand: 31.12.2009 640,0 22,2 4.646,5 -204,1<br />

Kumulierte erfolgsneutrale<br />

Veränderungen<br />

Konzernüberschuss 817,1<br />

Gesamtperiodenerfolg 0,0 0,0 817,1 0,0<br />

Übrige Veränderungen<br />

Stand: 31.03.2010 640,0 22,2 5.463,6 -204,1<br />

Stand: 31.12.2010 640,0 22,2 5.442,2 -204,1<br />

Kumulierte erfolgsneutrale<br />

Veränderungen<br />

Konzernüberschuss 386,9<br />

Gesamtperiodenerfolg 0,0 0,0 386,9 0,0<br />

Gezahlte Dividenden<br />

Übrige Veränderungen 0,0<br />

Stand: 31.03.2011 640,0 22,2 5.829,1 -204,1<br />

1 Die Zahlen zum 31.12.2010 wurden angepasst.<br />

2 Davon kumulierte erfolgsneutrale Veränderungen in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten zum 31.03.2011 in Höhe<br />

von 0,0 Mio. € (31.12.2010: 0,0 Mio. €; 31.03.2010: 15,5 Mio. €). Auf die Aktionäre der <strong>EnBW</strong> AG entfallend: 0,0 Mio. € (31.12.2010: 0,0 Mio. €;<br />

31.03.2010: 15,5 Mio. €).


ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />

Unterschieds-<br />

betrag aus der<br />

Währungs-<br />

umrechnung<br />

Kumulierte erfolgsneutrale Veränderungen 2<br />

Cashflow<br />

Hedge<br />

Zur<br />

Veräußerung<br />

verfügbare<br />

finanzielle<br />

Vermögens-<br />

werte<br />

At equity<br />

bewertete<br />

Unternehmen<br />

› Eigenkapitalspiegel<br />

Anteile der<br />

Aktionäre der<br />

<strong>EnBW</strong> AG 2<br />

Nicht<br />

beherrschende<br />

Anteile 2<br />

Summe<br />

-4,3 -130,3 336,0 23,8 5.329,8 1.077,9 6.407,7<br />

18,2 -75,7 48,2 -46,3 -55,6 -3,7 -59,3<br />

817,1 32,2 849,3<br />

18,2 -75,7 48,2 -46,3 761,5 28,5 790,0<br />

0,0 -112,1 -112,1<br />

13,9 -206,0 384,2 -22,5 6.091,3 994,3 7.085,6<br />

-49,6 102,8 524,9 6,7 6.485,1 1.155,4 7.640,5<br />

26,2 61,5 -86,4 14,6 15,9 -2,2 13,7<br />

386,9 33,1 420,0<br />

26,2 61,5 -86,4 14,6 402,8 30,9 433,7<br />

0,0 -1,6 -1,6<br />

0,0 4,5 4,5<br />

-23,4 164,3 438,5 21,3 6.887,9 1.189,2 8.077,1<br />

_ 31


32 _<br />

Cashflow-Rechnung<br />

Mio. € 01.01.–<br />

31.03.2011<br />

1. Operativer Bereich<br />

01.01.–<br />

31.03.2010<br />

EBITDA 823,0 1.329,0<br />

Veränderung der langfristigen Rückstellungen 82,8 -40,5<br />

Ergebnis aus Anlagenabgängen -2,1 -177,5<br />

Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge 34,2 74,1<br />

Funds from Operations (FFO) vor Steuern und Finanzierung 937,9 1.185,1<br />

Veränderung der Vermögenswerte und Schulden aus operativer Geschäftstätigkeit -230,0 -586,1<br />

Vorräte (73,3) (86,9)<br />

Saldo aus Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (-152,1) (-593,6)<br />

Saldo aus sonstigen Vermögenswerten und Schulden (-115,0) (-84,5)<br />

Kurzfristige Rückstellungen (-36,2) (5,1)<br />

Gezahlte Ertragsteuern 178,9 -44,5<br />

Operating Cashflow 886,8 554,5<br />

2. Investitionsbereich<br />

Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -215,8 -204,8<br />

Einzahlungen aus Verkäufen immaterieller Vermögenswerte und Sachanlagen 5,6 9,4<br />

Zugänge von Baukosten- und Investitionszuschüssen 8,1 14,7<br />

Auszahlungen aus dem Erwerb von voll- und quotenkonsolidierten<br />

und at equity bewerteten Unternehmen -83,9 -320,2<br />

Einzahlungen aus dem Verkauf von voll- und quotenkonsolidierten<br />

und at equity bewerteten Unternehmen 0,0 810,2<br />

Veränderung der Wertpapiere und Geldanlagen -44,9 37,8<br />

Erhaltene Zinsen 65,1 55,5<br />

Erhaltene Dividenden 48,8 34,0<br />

Cashflow aus Investitionstätigkeit -217,0 436,6<br />

3. Finanzierungsbereich<br />

Gezahlte Zinsen Finanzierungsbereich -97,0 -94,8<br />

Gezahlte Dividenden -1,6 0,0<br />

Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten 24,1 14,2<br />

Tilgung von Finanzverbindlichkeiten -327,5 -78,4<br />

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -402,0 -159,0<br />

Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel 267,8 832,1<br />

Währungskursveränderung der flüssigen Mittel -0,1 4,4<br />

Veränderung der flüssigen Mittel 267,7 836,5<br />

Flüssige Mittel am Anfang der Periode 1.878,3 1.578,9<br />

Flüssige Mittel am Ende der Periode 2.146,0 2.415,4<br />

davon flüssige Mittel innerhalb der kurzfristigen Vermögenswerte (2.146,0) (2.362,3)<br />

davon flüssige Mittel der zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte (0,0) (53,1)<br />

Mio. € 01.01.–<br />

31.03.2011<br />

01.01.–<br />

31.03.2010<br />

Gezahlte Zinsen Investitionsbereich (aktivierte Fremdkapitalkosten) -12,9 -6,0<br />

Gezahlte Zinsen Finanzierungsbereich -97,0 -94,8<br />

Gesamtbetrag der in der Periode gezahlten Zinsen -109,9 -100,8


ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />

› Anmerkungen und<br />

Erläuterungen<br />

Anmerkungen und Erläuterungen<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Der Zwischenabschluss des <strong>EnBW</strong>-Konzerns wird zu den am Bilanzstichtag verpflichtend in der Europäischen<br />

Union anzuwendenden International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt. Zusätzlich werden auch<br />

die diesbezüglichen Interpretationen (IFRIC/SIC) beachtet. Noch nicht in Kraft getretene Standards und Interpretationen<br />

werden nicht angewendet.<br />

Die für den Konzernzwischenabschluss zum 31. März 2011 angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

entsprechen mit Ausnahme der nachfolgend beschriebenen Neuregelungen denen des Konzernabschlusses<br />

zum 31. Dezember 2010.<br />

In Einklang mit IAS 34 wurde für die Darstellung des Konzernabschlusses der <strong>EnBW</strong> AG zum 31. März 2011 ein<br />

gegenüber dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2010 verkürzter Berichtsumfang gewählt.<br />

Neben der Gewinn- und Verlustrechnung werden die Gesamtperiodenerfolgsrechnung, die Bilanz, der Eigenkapitalspiegel<br />

sowie eine verkürzte Cashflow-Rechnung des <strong>EnBW</strong>-Konzerns gesondert dargestellt.<br />

Alle wesentlichen Geschäftsvorfälle und Ereignisse im Berichtszeitraum werden im Zwischenlagebericht<br />

erläutert.<br />

Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Das International Accounting Standards Board (IASB) und das International Financial Reporting Interpretations<br />

Committee (IFRIC) haben folgende Standards und Interpretationen neu verabschiedet, die ab dem Geschäftsjahr<br />

2011 verpflichtend anzuwenden sind:<br />

› Sammelstandard zur Änderung verschiedener IFRS (2010) „Verbesserungen der International Financial<br />

Reporting Standards“: Die Änderungen sind das Ergebnis des jährlichen Verbesserungsprozesses (Annual<br />

Improvement Process) des IASB und betreffen eine Vielzahl einzelner IFRS. Die Änderungen sollen den Inhalt<br />

der Vorschriften konkretisieren und unbeabsichtigte Inkonsistenzen zwischen den Standards beseitigen.<br />

Sofern im jeweiligen Standard nichts anderes geregelt ist, sind die Änderungen erstmals auf Geschäftsjahre<br />

anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2010 beginnen. Die erstmalige Anwendung dieser Änderungen<br />

hatte keine wesentlichen Auswirkungen auf den <strong>EnBW</strong>-Konzernabschluss.<br />

› Begrenzte Befreiung erstmaliger Anwender von Vergleichsangaben nach IFRS 7 – Änderung des IFRS 1 (2010)<br />

„Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards“: Mit dieser Änderung werden<br />

Erstanwender von den im März 2009 eingeführten neuen Anhangsangaben zu Finanzinstrumenten ausgenommen.<br />

IFRS 1 (2010) ist erstmals auf Geschäftsjahre anzuwenden, die nach dem 30. Juni 2010 beginnen.<br />

Die Änderungen hatten keine Auswirkungen auf den <strong>EnBW</strong>-Konzernabschluss.<br />

› IAS 24 (2009) „Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen“: Durch die Überarbeitung<br />

des IAS 24 werden zunächst Berichtspflichten von Unternehmen, an denen der Staat beteiligt ist,<br />

vereinfacht. Bestimmte Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen, die sich aus einer<br />

Beteiligung des Staates ergeben, sind von den Angabepflichten des IAS 24 ausgenommen. Des Weiteren<br />

wurde die Definition der nahestehenden Unternehmen und Personen grundlegend überarbeitet. Der<br />

überarbeitete Standard ist erstmals auf Geschäftsjahre anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2010<br />

beginnen. Die Änderungen hatten keine wesentlichen Auswirkungen auf den <strong>EnBW</strong>-Konzernabschluss.<br />

› Einstufung von Bezugsrechten – Änderung des IAS 32 (2009) „Finanzinstrumente: Darstellung“: Die Änderung<br />

regelt die Bilanzierung von in Fremdwährung lautenden Bezugsrechten sowie Optionen und Optionsscheinen<br />

beim Emittenten, auf dessen Eigenkapitalinstrumente sich diese Rechte beziehen. Künftig sind<br />

diese Rechte als Eigenkapital und nicht mehr als Schulden auszuweisen. Der überarbeitete Standard ist<br />

erstmals auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Februar 2010 beginnen. Die Änderung<br />

hatte keine Auswirkungen auf den <strong>EnBW</strong>-Konzernabschluss.<br />

_ 33


34 _<br />

› Vorauszahlungen im Rahmen von Mindestdotierungsverpflichtungen – Änderung des IFRIC 14 (2009)<br />

„IAS-19 – Die Begrenzung eines leistungsorientierten Vermögenswerts, Mindestfinanzierungsvorschriften<br />

und ihre Wechselwirkung“: Die Änderung von IFRIC 14 ist in den Fällen relevant, in denen ein Unternehmen<br />

Mindestdotierungsverpflichtungen unterliegt und Vorauszahlungen leistet, um diese Mindestdotierungsverpflichtungen<br />

zu erfüllen. Die Änderung ermöglicht es den Unternehmen, den Vorteil aus einer solchen<br />

Vorauszahlung als Vermögenswert anzusetzen. IFRIC 14 ist erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am<br />

oder nach dem 1. Januar 2011 beginnen. Die erstmalige Anwendung von IFRIC 14 hatte keine Auswirkungen<br />

auf den <strong>EnBW</strong>-Konzernabschluss.<br />

› IFRIC 19 „Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten durch Eigenkapitalinstrumente“: Durch IFRIC 19 werden die<br />

Anforderungen in den IFRS verdeutlicht, wenn ein Unternehmen die vollständige oder teilweise Tilgung<br />

einer finanziellen Verbindlichkeit durch die Ausgabe von Aktien oder anderen Eigenkapitalinstrumenten<br />

vornimmt. Die Interpretation ist erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2010<br />

beginnen. Die erstmalige Anwendung von IFRIC 19 hatte keine Auswirkungen auf den <strong>EnBW</strong>-Konzernabschluss.<br />

Konsolidierungsgrundsätze<br />

Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der in- und ausländischen Tochter- und Gemeinschaftsunternehmen<br />

wurden einheitlich nach den bei der <strong>EnBW</strong> geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

aufgestellt.<br />

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt unter Anwendung der Erwerbsmethode. Die Anschaffungskosten eines<br />

Unternehmenserwerbs werden nach den beizulegenden Zeitwerten der hingegebenen Vermögenswerte und<br />

der eingegangenen oder übernommenen Verbindlichkeiten zum Erwerbszeitpunkt bemessen. Die Bewertung<br />

von nicht beherrschenden Anteilen erfolgt zum anteiligen beizulegenden Zeitwert der identifizierten Vermögenswerte<br />

und der übernommenen Verbindlichkeiten. Anschaffungsnebenkosten werden zum Zeitpunkt<br />

ihres Entstehens seit 2010 als Aufwand erfasst. Bei sukzessiven Unternehmenszusammenschlüssen wird der<br />

vom Erwerber zuvor an dem erworbenen Unternehmen gehaltene Eigenkapitalanteil zum beizulegenden<br />

Zeitwert am Erwerbszeitpunkt neu bestimmt und der daraus resultierende Gewinn oder Verlust seit 2010<br />

erfolgswirksam erfasst. Der Geschäfts- oder Firmenwert ermittelt sich aus dem Überschuss der übertragenen<br />

Gegenleistung und des Betrags aller nicht beherrschenden Anteile an dem erworbenen Unternehmen über die<br />

erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden. Liegt diese Gegenleistung<br />

unter dem beizulegenden Zeitwert des erworbenen Reinvermögens, wird der Unterschiedsbetrag nach<br />

nochmaliger Überprüfung sofort erfolgswirksam erfasst.<br />

Eine Veränderung der Beteiligungshöhe an einem weiterhin vollkonsolidierten Unternehmen wird als<br />

Eigenkapitaltransaktion bilanziert. Zum Zeitpunkt des Beherrschungsverlusts werden sämtliche verbliebenen<br />

Anteile zum beizulegenden Zeitwert neu bewertet.<br />

Forderungen, Verbindlichkeiten und Rückstellungen zwischen konsolidierten Unternehmen werden aufgerechnet.<br />

Konzerninterne Erträge werden mit den entsprechenden Aufwendungen verrechnet. Zwischenergebnisse<br />

werden eliminiert, sofern sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind. Steuerabgrenzungen werden<br />

vorgenommen.


ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />

› Anmerkungen und<br />

Erläuterungen<br />

Änderungen des Konsolidierungskreises<br />

Unternehmenserwerbe 2010<br />

Aktientausch Pražská energetika, a.s. und Pražská teplárenská a.s.<br />

Im ersten Quartal 2011 lag uns zum Unternehmenserwerb der Pražská energetika, a.s. (PRE) ein endgültiges<br />

Wertgutachten vor. Die Bilanzierung des Unternehmenszusammenschlusses konnte somit zum 31. März 2011<br />

abgeschlossen werden. Die zum Erwerbszeitpunkt angesetzten Vermögenswerte und Schulden sowie die<br />

daraus resultierenden Auswirkungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung wurden angepasst.<br />

Die <strong>EnBW</strong> hatte zum 20. September 2010 ihre bisher im Wesentlichen über die Pražská teplárenská Holding<br />

a.s. (PT Holding) gehaltenen Anteile von 24,3 % am Prager Fernwärmeversorger Pražská teplárenská a.s. (PT)<br />

mit den von der Energetický a průmyslový holding, a.s. gehaltenen 41,1 % an der PRE getauscht. Das Ziel der<br />

Transaktion war die Erreichung einer Mehrheitsposition beim tschechischen Energieversorgungsunternehmen<br />

PRE und der damit verbundene Ausbau unserer Präsenz auf dem strategischen Zielmarkt Tschechien.<br />

Mit rund 745.000 versorgten Abnahmestellen ist PRE das drittgrößte Stromversorgungsunternehmen in<br />

Tschechien und vereint Netz und Vertrieb im Hauptstadtgebiet Prag.<br />

PRE und PT wurden vor dem Aktientausch als Gemeinschaftsunternehmen unter Anwendung der Quotenkonsolidierung<br />

in den <strong>EnBW</strong>-Konzern einbezogen. Seit der Transaktion hält die <strong>EnBW</strong> durchgerechnet 69,6 %<br />

der Anteile an der PRE. Durch vertragliche Vereinbarungen in Zusammenhang mit der Anteilsaufstockung hat<br />

die <strong>EnBW</strong> die wirtschaftliche und industrielle Führungsrolle bei der PRE, weshalb die Gesellschaft nach der<br />

Vollkonsolidierungsmethode in den Konzernabschluss einbezogen wird. Nach dem Aktientausch hält die<br />

<strong>EnBW</strong> keine Anteile mehr an der PT.<br />

Die beim Anteilserwerb übertragene Gegenleistung enthielt die zum beizulegenden Zeitwert bewerteten<br />

PT-Anteile in Höhe von 200,5 Mio. € und eine Barkomponente in Höhe von 305,1 Mio. €. Durch den Tausch der<br />

PT-Anteile entstand im Jahresabschluss 2010 ein sonstiger betrieblicher Ertrag in Höhe von 81,1 Mio. €.<br />

Die bisher gehaltenen 28,5 % an der PRE wurden zum Erwerbszeitpunkt zum beizulegenden Zeitwert bewertet.<br />

Der entstandene Gewinn in Höhe von 173,6 Mio. € wurde im Jahresabschluss 2010 im sonstigen betrieblichen<br />

Ertrag erfasst.<br />

Für die Transaktion fielen Nebenkosten in Höhe von 6,0 Mio. € an, die im Jahresabschluss 2010 im sonstigen<br />

betrieblichen Aufwand erfasst wurden.<br />

Der Wert des nicht beherrschenden Anteils wurde anhand des identifizierbaren Nettovermögens der PRE<br />

bewertet und beträgt 236,5 Mio. €. Der Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 271,1 Mio. € repräsentiert unter<br />

anderem Synergien in den Bereichen Netz und Vertrieb, die nicht separiert werden konnten.<br />

Die PRE trug im Jahresabschluss 2010 seit ihrer Vollkonsolidierung 215,4 Mio. € zu den Umsatzerlösen und<br />

17,2 Mio. € zum Ergebnis nach Ertragsteuern bei. Bei einer Vollkonsolidierung der PRE seit Beginn des Jahres<br />

2010 hätten sich die Umsatzerlöse um 462,8 Mio. € auf 17.971,8 Mio. € und das Ergebnis nach Ertragsteuern um<br />

39,5 Mio. € auf 1.203,4 Mio. € erhöht.<br />

_ 35


36 _<br />

Durch den Erwerb wurden folgende Vermögenswerte und Schulden übernommen:<br />

Mio. € Buchwert nach<br />

IFRS<br />

Bei Erwerb<br />

angesetzt<br />

Immaterielle Vermögenswerte 7,9 197,5<br />

Sachanlagen 720,3 847,4<br />

Kurzfristige Vermögenswerte 93,5 93,5<br />

Summe Vermögenswerte 821,7 1.138,4<br />

Langfristige Schulden 243,6 253,0<br />

Kurzfristige Schulden 106,9 106,9<br />

Summe Schulden 350,5 359,9<br />

Nettovermögen 471,2 778,5<br />

Anteil der <strong>EnBW</strong> am Nettovermögen 69,6 % 542,0<br />

Anschaffungskosten in bar 305,1<br />

Beizulegender Zeitwert der PT-Anteile 200,5<br />

Summe der übertragenen Gegenleistung 505,6<br />

Beizulegender Zeitwert der bisher gehaltenen PRE-Anteile 307,5<br />

Geschäfts- oder Firmenwert 271,1<br />

Der beizulegende Zeitwert der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die durch den Unternehmenszusammenschluss<br />

erworben wurden, belief sich auf 67,7 Mio. €. Der gesamte Betrag dieser Forderungen ist voraussichtlich<br />

einbringlich.<br />

Aufgrund des inzwischen vorliegenden endgültigen Wertgutachtens wurden die Vorjahreszahlen folgendermaßen<br />

angepasst:<br />

Gewinn- und Verlustrechnung 2010<br />

in Mio. €<br />

Werte laut<br />

Geschäftsbericht<br />

2010<br />

Änderungen<br />

PRE<br />

Werte laut<br />

Quartals-<br />

finanzbericht<br />

Q1 2011<br />

EBITDA 3.279,8 0,0 3.279,8<br />

Abschreibungen -1.162,8 -2,0 -1.164,8<br />

Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) 2.117,0 -2,0 2.115,0<br />

Beteiligungsergebnis 103,2 103,2<br />

Finanzergebnis -689,7 -689,7<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 1.530,5 -2,0 1.528,5<br />

Ertragsteuern -365,0 0,4 -364,6<br />

Konzernüberschuss 1.165,5 -1,6 1.163,9<br />

davon auf nicht beherrschende Anteile entfallender Verlust (-5,0) (-0,5) (-5,5)<br />

davon auf die Aktionäre der <strong>EnBW</strong> AG entfallender Gewinn (1.170,5) (-1,1) (1.169,4)


ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />

Bilanz 31.12.2010<br />

in Mio. €<br />

Aktiva<br />

Langfristige Vermögenswerte<br />

› Anmerkungen und<br />

Erläuterungen<br />

Werte laut<br />

Geschäftsbericht<br />

2010<br />

Änderungen<br />

PRE<br />

Werte laut<br />

Quartals-<br />

finanzbericht<br />

Q1 2011<br />

Immaterielle Vermögenswerte 2.197,0 -52,1 2.144,9<br />

Sachanlagen 13.343,3 91,7 13.435,0<br />

Andere langfristige Vermögenswerte 10.624,1 0,0 10.624,1<br />

26.164,4 39,6 26.204,0<br />

Kurzfristige Vermögenswerte 9.063,6 0,0 9.063,6<br />

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 11,8 11,8<br />

Passiva<br />

Eigenkapital<br />

9.075,4 0,0 9.075,4<br />

35.239,8 39,6 35.279,4<br />

Anteile der Aktionäre der <strong>EnBW</strong> AG 6.485,2 -0,1 6.485,1<br />

Nicht beherrschende Anteile 1.133,0 22,4 1.155,4<br />

Langfristige Schulden<br />

7.618,2 22,3 7.640,5<br />

Latente Steuern 1.798,6 17,3 1.815,9<br />

Andere langfristige Schulden 18.410,9 0,0 18.410,9<br />

20.209,5 17,3 20.226,8<br />

Kurzfristige Schulden 7.412,1 0,0 7.412,1<br />

35.239,8 39,6 35.279,4<br />

Weitere Informationen zu Erwerben und Veräußerungen von Unternehmen des Vorjahres sind dem Anhang<br />

zum Konzernabschluss für das Jahr 2010 zu entnehmen.<br />

Konsolidierungskreis<br />

Nach der Vollkonsolidierungsmethode werden alle Tochterunternehmen einbezogen, auf deren Finanz- und<br />

Geschäftspolitik nach dem sogenannten Control Concept ein beherrschender Einfluss ausgeübt werden kann.<br />

Bei der Vollkonsolidierung werden die Vermögenswerte und Schulden einer Tochtergesellschaft vollständig in<br />

den Konzernabschluss übernommen.<br />

Gemeinschaftlich geführte Unternehmen werden anhand der Quotenkonsolidierung in den Konzernabschluss<br />

einbezogen. Bei der Quotenkonsolidierung werden die Vermögenswerte und Schulden des Tochterunterneh-<br />

mens entsprechend der Höhe der Beteiligung des Mutterunternehmens im Konzernabschluss berücksichtigt.<br />

Die Equity-Bewertung kommt zur Anwendung, wenn die Möglichkeit eines maßgeblichen Einflusses auf die<br />

Geschäftspolitik des assoziierten Unternehmens besteht, aber weder die Voraussetzungen eines Tochter- noch<br />

die eines Gemeinschaftsunternehmens vorliegen. Bei der Bewertung von Anteilen bedeutet dies, dass nicht<br />

die Vermögenswerte und Schulden des Unternehmens im Konzernabschluss dargestellt werden, sondern nur<br />

sein anteiliges Eigenkapital. Ein Geschäfts- oder Firmenwert ist im Beteiligungsansatz enthalten. Negative<br />

Unterschiedsbeträge werden im Beteiligungsergebnis ertragswirksam erfasst.<br />

Anteile an Tochterunternehmen, an gemeinschaftlich geführten Unternehmen oder nach der Equity-Methode<br />

bilanzierte Unternehmen, die aus Konzernsicht von untergeordneter Bedeutung sind, werden nach IAS 39<br />

bilanziert.<br />

Wechselseitige Beteiligungen nach § 19 Abs. 1 AktG liegen im <strong>EnBW</strong>-Konzern nicht vor.<br />

_ 37


38 _<br />

Der Konsolidierungskreis setzt sich wie folgt zusammen:<br />

Art der Konsolidierung und Anzahl 31.03.2011 31.12.2010 31.03.2010<br />

Vollkonsolidierung 113 114 96<br />

Quotenkonsolidierung (Gemeinschaftsunternehmen) 29 31 35<br />

At equity bewertete Unternehmen (assoziierte Unternehmen) 18 18 16<br />

Beteiligungsergebnis<br />

Mio. € 01.01.–<br />

31.03.2011<br />

01.01.–<br />

31.03.2010<br />

Ergebnis at equity bewerteter Unternehmen 115,0 82,0<br />

Erträge aus Beteiligungen 2,5 12,5<br />

Abschreibungen auf Beteiligungen -0,9 -3,7<br />

Ergebnis aus dem Verkauf von Beteiligungen 1,4 0,0<br />

Übriges Beteiligungsergebnis 3,0 8,8<br />

Beteiligungsergebnis 118,0 90,8<br />

Finanzergebnis<br />

Mio. € 01.01.–<br />

31.03.2011<br />

01.01.–<br />

31.03.2010<br />

Zinsen und ähnliche Erträge 53,0 53,2<br />

Andere Finanzerträge 41,2 55,2<br />

Finanzerträge 94,2 108,4<br />

Finanzierungszinsen -69,7 -80,2<br />

Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen -6,9 -9,1<br />

Zinsanteil der Zuführungen zu den Rückstellungen -127,7 -125,8<br />

Personalrückstellungen (-56,1) (-56,7)<br />

Kerntechnische Rückstellungen (-71,0) (-68,3)<br />

Sonstige langfristige Rückstellungen (-0,6) (-0,8)<br />

Andere Finanzaufwendungen -30,9 -32,1<br />

Finanzaufwendungen -235,2 -247,2<br />

Finanzergebnis -141,0 -138,8<br />

Angaben zur Cashflow-Rechnung<br />

Funds from Operations (FFO)<br />

in Mio. €<br />

01.01.–<br />

31.03.2011<br />

01.01.–<br />

31.03.2010<br />

FFO vor Steuern und Finanzierung 937,9 1.185,1<br />

Gezahlte Ertragsteuern 178,9 -44,5<br />

Erhaltene Zinsen und Dividenden 113,9 89,5<br />

Gezahlte Zinsen Finanzierungsbereich -97,0 -94,8<br />

FFO nach Steuern und Finanzierung 1.133,7 1.135,3<br />

In den sonstigen zahlungsunwirksamen Aufwendungen und Erträgen sind in der Berichtsperiode außerplanmäßige<br />

Abschreibungen auf das Vorratsvermögen in Höhe von 38,0 Mio. € enthalten.


ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />

› Anmerkungen und<br />

Erläuterungen<br />

Eventualverbindlichkeiten und finanzielle Verpflichtungen<br />

Eventualverbindlichkeiten und finanzielle Verpflichtungen erhöhten sich gegenüber dem 31. Dezember 2010 um<br />

466,9 Mio. € auf 20.944,5 Mio. €. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus höheren Abnahmeverpflichtungen<br />

für Erdgas.<br />

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen<br />

Am 17. Februar 2011 hat die NECKARPRI GmbH, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft des Landes Baden-<br />

Württemberg, den bisher von der E.D.F. INTERNATIONAL S.A. (EDFI), einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft<br />

der Electricité de France (EDF), an der <strong>EnBW</strong> Energie Baden-Württemberg AG (<strong>EnBW</strong> AG) gehaltenen Aktienanteil<br />

von 45,01 % übernommen. Darüber hinaus sind die NECKARPRI GmbH und das Land Baden-Württemberg<br />

(Land) anstelle von EDF und EDFI in die bisher bestehende Aktionärsvereinbarung zwischen diesen und dem<br />

Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke (OEW) und dessen 100-prozentiger Tochtergesellschaft<br />

OEW Energie-Beteiligungs GmbH (OEW GmbH) eingetreten. Aufgrund der in der Aktionärsvereinbarung<br />

enthaltenen Bindung zur einheitlichen Ausübung ihrer Stimmrechte bei der <strong>EnBW</strong> AG sind dem Land und<br />

der NECKARPRI GmbH sowie der OEW und der OEW GmbH ihre an der <strong>EnBW</strong> AG gehaltenen Stimmrechte<br />

wechselseitig zuzurechnen. Zu den nahestehenden Unternehmen der <strong>EnBW</strong> AG zählen seit dem 17. Februar<br />

2011 somit insbesondere das Land Baden-Württemberg, die NECKARPRI GmbH, die OEW, die OEW GmbH<br />

sowie die von diesen beherrschten, gemeinsam beherrschten oder maßgeblich beeinflussten Unternehmen.<br />

Die OEW GmbH und die NECKARPRI GmbH halten zum 31. März 2011 unmittelbar 45,01 % der Aktien an der<br />

<strong>EnBW</strong> AG.<br />

Die NECKARPRI GmbH hat am 5. April 2011 veröffentlicht, dass sie eine 100-prozentige Tochtergesellschaft<br />

mit dem Namen NECKARPRI-Beteiligungsgesellschaft mbH gegründet und auf diese ihre 45,01-prozentige<br />

Beteiligung an der <strong>EnBW</strong> AG vollständig übertragen hat.<br />

Die NECKARPRI GmbH hat am 7. Januar 2011 ein freiwilliges Übernahmeangebot an alle Aktionäre der<br />

<strong>EnBW</strong> AG veröffentlicht. Bis zum Ende der Angebotsfrist am 6. April 2011 wurde das Übernahmeangebot für<br />

3,08 % der <strong>EnBW</strong>-Aktien angenommen. Entsprechend einer in der Angebotsunterlage offengelegten Verpflichtung<br />

hat die NECKARPRI-Beteiligungsgesellschaft mbH der OEW GmbH am 11. April 2011 außerhalb des Angebotsverfahrens<br />

1,54 % der <strong>EnBW</strong>-Aktien zum Angebotspreis übertragen, damit zwischen den beiden Großaktionären<br />

künftig wieder paritätische Beteiligungsverhältnisse bestehen. Am 13. April 2011 werden 3,08 % der<br />

<strong>EnBW</strong>-Aktien, für die das Übernahmeangebot angenommen worden ist, gegen Zahlung des Angebotspreises<br />

auf die NECKARPRI GmbH übertragen, die diese Aktien daraufhin ebenfalls in ihre Tochtergesellschaft<br />

NECKARPRI-Beteiligungsgesellschaft mbH einbrachte.<br />

Nach Vollzug des paritätischen Ausgleichs, der Abwicklung des Übernahmeangebots und der Übertragung der<br />

aufgrund des Übernahmeangebots erworbenen <strong>EnBW</strong>-Aktien auf die NECKARPRI-Beteiligungsgesellschaft mbH<br />

halten das Land Baden-Württemberg und die NECKARPRI GmbH mittelbar sowie die NECKARPRI-Beteiligungsgesellschaft<br />

mbH unmittelbar 46,55 % der Aktien an der <strong>EnBW</strong> AG. Der Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke<br />

hält mittelbar sowie die OEW Energie-Beteiligungs GmbH hält unmittelbar seither ebenfalls<br />

46,55 % der Aktien an der <strong>EnBW</strong> AG.<br />

Bis zum 17. Februar 2011 wurde die <strong>EnBW</strong> AG von der EDF gemeinschaftlich mit der OEW geführt. Bis zu diesem<br />

Zeitpunkt zählt die EDF, die vom französischen Staat beherrscht wird, sowie die von dieser beherrschten,<br />

gemeinsam beherrschten oder maßgeblich beeinflussten Unternehmen zu den nahestehenden Unternehmen<br />

der <strong>EnBW</strong> AG. Die bis zum 17. Februar 2011 mit der EDF und deren nahestehenden Unternehmen getätigten<br />

Geschäfte resultieren im Wesentlichen aus Stromlieferungs- und Strombezugsverträgen. Die Umsatzerlöse<br />

und der Materialaufwand lagen wie im ersten Quartal 2010 im unteren dreistelligen Millionenbereich. Die<br />

noch bestehenden Forderungen und Verbindlichkeiten werden innerhalb eines Jahres realisiert. Allen Geschäftsbeziehungen<br />

mit der EDF lagen marktübliche Konditionen zugrunde. Von den Eventualverbindlichkeiten und<br />

finanziellen Verpflichtungen entfallen rund 3 % auf Gesellschaften der EDF.<br />

_ 39


40 _<br />

Die mit dem Land und den von diesem beherrschten, gemeinsam beherrschten oder maßgeblich beeinflussten<br />

Unternehmen getätigten Geschäfte resultieren im Wesentlichen aus Stromlieferungsverträgen an<br />

öffentliche Einrichtungen wie Universitäten und Kliniken. Die Umsatzerlöse aus diesen Geschäften waren im<br />

ersten Quartal 2011 unwesentlich. Die Forderungen aus diesen Geschäften waren zum 31. März 2011 überwiegend<br />

beglichen. Allen Geschäftsbeziehungen mit dem Land lagen marktübliche Konditionen zugrunde. Eventualverbindlichkeiten<br />

und finanzielle Verpflichtungen mit dem Land bestehen nicht.<br />

Mit der OEW und der NECKARPRI-Beteiligungsgesellschaft mbH bestehen mit Ausnahme von gezahlten Dividenden<br />

keine Geschäftsbeziehungen.<br />

Die Geschäftsbeziehungen zu Gemeinschaftsunternehmen stellen sich wie folgt dar:<br />

Gewinn- und Verlustrechnung in Mio. € 01.01.–<br />

31.03.2011<br />

01.01.–<br />

31.03.2010<br />

Umsatzerlöse 1,1 6,4<br />

Materialaufwand -1,6 -3,9<br />

Finanzergebnis 0,1 0,1<br />

Bilanz in Mio. € 31.03.2011 31.12.2010<br />

Sonstige Ausleihungen 7,9 11,2<br />

Forderungen 0,9 2,8<br />

Verbindlichkeiten 1,3 1,5<br />

Erhaltene Anzahlungen 0,1 0,1<br />

Eventualverbindlichkeiten und finanzielle Verpflichtungen in Mio. € 31.03.2011 31.12.2010<br />

Bürgschaften und Sicherheiten 41,3 45,2<br />

Sonstige finanzielle Verpflichtungen 2,9 6,6<br />

Gesamt 44,2 51,8<br />

Umsatzerlöse und Materialaufwand resultieren im Wesentlichen aus Stromlieferungs- und Strombezugsverträgen.<br />

Die Forderungen und Verbindlichkeiten werden innerhalb eines Jahres realisiert. Allen Geschäftsbeziehungen<br />

mit Gemeinschaftsunternehmen lagen marktübliche Konditionen zugrunde.<br />

Weiterhin bestehen im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit auch Beziehungen zu assoziierten Gesellschaften,<br />

unter anderem zu kommunalen at equity bewerteten Unternehmen, insbesondere zu Stadtwerken.<br />

Der Leistungsaustausch mit diesen Unternehmen fand zu marktüblichen Bedingungen statt und hat folgende<br />

Auswirkung auf die Gewinn- und Verlustrechnung und die Bilanz des <strong>EnBW</strong>-Konzerns:<br />

Gewinn- und Verlustrechnung in Mio. € 01.01.–<br />

31.03.2011<br />

01.01.–<br />

31.03.2010<br />

Umsatzerlöse 63,2 54,4<br />

Materialaufwand -42,5 -21,7<br />

Finanzergebnis -0,3 0,0<br />

Bilanz in Mio. € 31.03.2011 31.12.2010<br />

Sonstige Ausleihungen 9,8 10,1<br />

Forderungen 27,3 26,7<br />

Verbindlichkeiten 28,2 110,0<br />

Erhaltene Anzahlungen 0,2 0,2


ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />

› Anmerkungen und<br />

Erläuterungen<br />

Eventualverbindlichkeiten und finanzielle Verpflichtungen in Mio. € 31.03.2011 31.12.2010<br />

Abnahmeverpflichtungen Strom 347,5 302,3<br />

Finanzielle Verpflichtungen aus Unternehmenserwerben 0,3 0,3<br />

Sonstige finanzielle Verpflichtungen 3,9 4,0<br />

Gesamt 351,7 306,6<br />

Die Forderungen und Verbindlichkeiten des Berichtsjahres werden im Wesentlichen innerhalb eines Jahres<br />

realisiert.<br />

Beziehungen zu nahestehenden Personen<br />

Der <strong>EnBW</strong>-Konzern hat keine wesentlichen Geschäfte mit nahestehenden Personen getätigt.<br />

Dividende<br />

Die Hauptversammlung der <strong>EnBW</strong> stimmte am 19. April 2011 dem Vorschlag des Vorstands und Aufsichtsrats<br />

zu, eine Dividende von 1,53 € je Aktie für das Geschäftsjahr 2010 auszuschütten. Dies entspricht einer Dividendenzahlung<br />

von 373,7 Mio. €.<br />

Eigene Aktien<br />

Zum 31. März 2011 hält die <strong>EnBW</strong> AG 5.749.677 Stück eigene Aktien (31. Dezember 2010: 5.749.677 Stück eigene<br />

Aktien). Die Anschaffungskosten der eigenen Anteile in Höhe von 204,1 Mio. € wurden vom Buchwert des<br />

Eigenkapitals abgesetzt. Der auf sie entfallende Betrag des Grundkapitals beläuft sich auf 14.719.173,12 €<br />

(2,3 % des gezeichneten Kapitals).<br />

Segmentberichterstattung<br />

01.01.–<br />

31.03.2011<br />

in Mio. €<br />

Strom<br />

Erzeugung<br />

und Handel<br />

Strom<br />

Netz und<br />

Vertrieb<br />

Gas Energie- und<br />

Umweltdienstleistungen<br />

Holding/<br />

Konsolidierung<br />

Gesamt<br />

Außenumsatz 1.376,0 2.783,0 704,3 170,4 0,0 5.033,7<br />

Innenumsatz 1.115,0 40,6 24,5 147,6 -1.327,7 0,0<br />

Gesamtumsatz 2.491,0 2.823,6 728,8 318,0 -1.327,7 5.033,7<br />

Adjusted EBIT 632,1 37,3 83,2 28,3 -36,5 744,4<br />

EBIT<br />

Planmäßige<br />

482,8 46,4 83,1 28,7 -29,6 611,4<br />

Abschreibungen<br />

Außerplanmäßige<br />

-76,2 -69,2 -18,1 -43,1 -0,7 -207,3<br />

Abschreibungen<br />

Capital Employed<br />

-4,3 0,0 0,0 0,0 0,0 -4,3<br />

zum 31.03.2011 5.568,3 4.664,0 1.446,1 1.566,4 2.376,2 15.621,0<br />

_ 41


42 _<br />

01.01.–<br />

31.03.2010<br />

in Mio. € 1<br />

Strom<br />

Erzeugung<br />

und Handel<br />

Strom<br />

Netz und<br />

Vertrieb<br />

Gas Energie- und<br />

Umweltdienst-<br />

leistungen<br />

Holding/<br />

Konsolidierung<br />

Gesamt<br />

Außenumsatz 1.218,4 2.727,8 783,2 170,2 0,0 4.899,6<br />

Innenumsatz 1.272,7 67,8 34,1 107,3 -1.481,9 0,0<br />

Gesamtumsatz 2.491,1 2.795,6 817,3 277,5 -1.481,9 4.899,6<br />

Adjusted EBIT 732,0 25,0 123,8 27,5 -32,6 875,7<br />

EBIT 796,8 202,4 123,9 28,4 -29,7 1.121,8<br />

Planmäßige<br />

Abschreibungen -94,9 -58,2 -18,2 -35,6 -0,3 -207,2<br />

Außerplanmäßige<br />

Abschreibungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0<br />

Capital Employed<br />

zum 31.12.2010 5.320,8 4.769,9 1.440,6 1.357,6 2.734,1 15.623,0<br />

1 Die Zahlen der Vergleichsperiode (Capital Employed) wurden angepasst.<br />

Eine der wesentlichen internen Steuerungsgrößen ist das Adjusted EBIT. Das Adjusted EBIT ist eine um neutrale<br />

Ergebniseffekte bereinigte Ergebnisgröße, die die Entwicklung der operativen Ertragslage zutreffend wiedergibt.<br />

Im Lagebericht wird die Entwicklung der Geschäftsfelder anhand des Adjusted EBIT erläutert.<br />

Das Adjusted EBIT lässt sich folgendermaßen auf das Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) überleiten:<br />

Mio. € 01.01.–<br />

31.03.2011<br />

01.01.–<br />

31.03.2010<br />

Adjusted EBIT 744,4 875,7<br />

Neutrales EBIT -133,0 246,1<br />

Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) 611,4 1.121,8<br />

Beteiligungsergebnis 118,0 90,8<br />

Finanzergebnis -141,0 -138,8<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 588,4 1.073,8<br />

Die Segmentberichterstattung orientiert sich an der internen Berichterstattung. Das Geschäftsfeld Strom<br />

Erzeugung und Handel umfasst die Wertschöpfungsstufen Erzeugung sowie Handel und Beschaffung. Das<br />

Geschäftsfeld Strom Netz und Vertrieb umfasst die Wertschöpfungsstufen Transport, Verteilung sowie Vertrieb.<br />

Im Geschäftsfeld Gas sind die Bereiche Ferngasstufe (Midstream) mit Importverträgen und -infrastruktur,<br />

Speicherung, Handel, Portfoliosteuerung sowie die Verteilstufe (Downstream) mit Transport, Verteilung und<br />

Vertrieb enthalten. Das Geschäftsfeld Energie- und Umweltdienstleistungen besteht aus den Bereichen<br />

Thermische Entsorgung, Nichtthermische Entsorgung, Wasser sowie Sonstige Dienstleistungen mit Contractingleistungen.<br />

Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen, die auf die <strong>EnBW</strong> AG entfallen, unsere Beteiligungen<br />

an der EWE Aktiengesellschaft und der EVN AG sowie andere, nicht den gesondert dargestellten Segmenten<br />

zuordenbare Tätigkeiten werden zusammen mit den Eliminierungen zwischen den Segmenten in der Spalte<br />

Holding/Konsolidierung ausgewiesen. Die direkt zuordenbaren Kosten der <strong>EnBW</strong> AG werden anhand von<br />

Schlüsseln auf die einzelnen Geschäftsfelder verrechnet.<br />

Die Segmentdaten wurden in Übereinstimmung mit den Ansatz- und Bewertungsmethoden im Konzernabschluss<br />

ermittelt. Die Innenumsätze geben die Höhe der Umsätze zwischen den Konzerngesellschaften an.<br />

Die Umsätze zwischen den Segmenten wurden zu Marktpreisen getätigt.


ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />

Vorstand und Aufsichtsrat<br />

Vorstand<br />

Hans-Peter Villis,<br />

Castrop-Rauxel/Karlsruhe<br />

Chief Executive Officer<br />

seit 1. Oktober 2007<br />

Bestellung bis 30. September 2012<br />

Dr. Bernhard Beck LL.M., Leonberg<br />

Chief Personnel Officer<br />

seit 1. Oktober 2002<br />

Bestellung bis 30. September 2012<br />

Christian Buchel, Karlsruhe<br />

Chief Operating Officer<br />

seit 1. Februar 2009<br />

Bestellung bis 31. Januar 2012<br />

Thomas Kusterer, Karlsruhe<br />

Chief Financial Officer<br />

seit 1. April 2011<br />

Bestellung bis 31. März 2014<br />

Aufsichtsrat<br />

Dr. Claus Dieter Hoffmann, Stuttgart<br />

geschäftsführender Gesellschafter<br />

der H + H Senior Advisors GmbH<br />

Vorsitzender<br />

Dietrich Herd, Philippsburg<br />

Gesamtbetriebsratsvorsitzender<br />

der <strong>EnBW</strong> Kraftwerke AG<br />

stellvertretender Vorsitzender<br />

Marc Boudier, Sèvres<br />

Direktor Europa bei Electricité de<br />

France SA (bis 15. Dezember 2010)<br />

Mitglied bis 16. Januar 2011<br />

Dr. Daniel Camus, Croissy-sur-Seine<br />

Generaldirektor für internationale<br />

Aktivitäten und Strategie bei Electricité<br />

de France SA (bis 1. Dezember 2010)<br />

Mitglied bis 9. Januar 2011<br />

Dr.-Ing. Rainer Dulger, Heidelberg<br />

geschäftsführender Gesellschafter<br />

der ProMinent Dosiertechnik GmbH<br />

Mitglied seit 21. Februar 2011<br />

Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Wolfgang Franz,<br />

Mannheim<br />

Präsident des Zentrums für Europäische<br />

Wirtschaftsforschung GmbH (ZEW)<br />

Mitglied vom 21. Februar 2011 bis<br />

19. April 2011<br />

Dirk Gaerte, Sigmaringendorf<br />

Landrat des Landkreises Sigmaringen<br />

Prof. Dr. Ulrich Goll MdL, Waiblingen<br />

Justizminister und stellvertretender<br />

Ministerpräsident des Landes<br />

Baden-Württemberg<br />

Mitglied seit 10. März 2011<br />

Josef Götz, Stuttgart<br />

Referent Sonderaufgaben bei<br />

der <strong>EnBW</strong> Regional AG<br />

Mitglied bis 19. April 2011<br />

Reiner Koch, Glienicke/Nordbahn<br />

Referatsleiter Fachbereich Ver- und<br />

Entsorgung bei der ver.di-<br />

Bundesverwaltung<br />

Marianne Kugler-Wendt, Heilbronn<br />

Bezirksgeschäftsführerin ver.di,<br />

Bezirk Heilbronn-Neckar-Franken<br />

Marianne Laigneau, Chelles<br />

Generaldirektorin für Personal<br />

bei Electricité de France SA<br />

Mitglied vom 12. Januar 2011 bis<br />

17. Februar 2011<br />

Wolfgang Lang, Karlsruhe<br />

Gesamtbetriebsratsvorsitzender<br />

der <strong>EnBW</strong> Systeme Infrastruktur<br />

Support GmbH<br />

Pierre Lederer, Paris<br />

Generaldirektor Vertrieb, Optimierung,<br />

Handel und Kontinentaleuropa bei<br />

Electricité de France SA<br />

Mitglied bis 17. Februar 2011<br />

Dr. Hubert Lienhard, Heidenheim<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der Voith GmbH<br />

Mitglied seit 21. Februar 2011<br />

Serge Massart, Paris<br />

beigeordneter Direktor des für<br />

Erzeugung und Engineering<br />

zuständigen Generaldirektors<br />

bei Electricité de France SA<br />

Mitglied vom 17. Januar 2011<br />

bis 17. Februar 2011<br />

Arnold Messner, Aichwald<br />

Betriebsratsvorsitzender der<br />

<strong>EnBW</strong> Regional AG<br />

Mitglied seit 19. April 2011<br />

› Vorstand und Aufsichtsrat<br />

Bodo Moray, Mannheim<br />

Gewerkschaftssekretär ver.di/<br />

Landesfachbereichsleiter Ver- und<br />

Entsorgung Baden-Württemberg<br />

Bernd Munding, Hochdorf<br />

stellvertretender Betriebsratsvorsitzender<br />

der <strong>EnBW</strong> Operations GmbH<br />

Mitglied seit 19. April 2011<br />

Thomas Piquemal, Paris<br />

Generaldirektor Finanzen<br />

bei Electricité de France SA<br />

Mitglied bis 17. Februar 2011<br />

Helmut Rau MdL, Ettenheim<br />

Minister im Staatsministerium<br />

des Landes Baden-Württemberg<br />

Geschäftsführer der NECKARPRI GmbH<br />

Mitglied seit 8. März 2011<br />

Gunda Röstel, Flöha<br />

kaufmännische Geschäftsführerin der<br />

Stadtentwässerung Dresden und<br />

Prokuristin der Gelsenwasser AG<br />

Mitglied seit 19. April 2011<br />

Gérard Roth, Bois d’Arcy<br />

Direktor Deutschland<br />

bei Electricité de France SA<br />

Mitglied bis 17. Februar 2011<br />

Klaus Schörnich, Düsseldorf<br />

Betriebsratsvorsitzender<br />

der Stadtwerke Düsseldorf AG<br />

Heinz Seiffert, Ehingen<br />

Landrat des Alb-Donau-Kreises<br />

Gerhard Stratthaus MdL, Brühl<br />

Finanzminister des Landes Baden-<br />

Württemberg a. D.<br />

Christoph Walther, Langebrück<br />

stellvertretender Betriebsratsvorsitzender<br />

der ENSO Energie Sachsen Ost AG<br />

Mitglied bis 19. April 2011<br />

Dietmar Weber, Esslingen<br />

Gesamtbetriebsratsvorsitzender<br />

der <strong>EnBW</strong> Operations GmbH<br />

Kurt Widmaier, Ravensburg<br />

Landrat des Landkreises Ravensburg<br />

Dr. Bernd-Michael Zinow, Pfinztal<br />

Leiter Wirtschaft und Politik bei der<br />

<strong>EnBW</strong> Energie Baden-Württemberg AG<br />

Stand: 19. April 2011<br />

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44 _<br />

Wichtige Hinweise<br />

Herausgeber<br />

<strong>EnBW</strong> Energie<br />

Baden-Württemberg AG<br />

Durlacher Allee 93<br />

76131 Karlsruhe<br />

www.enbw.com<br />

Koordination und Redaktion<br />

Unternehmenskommunikation,<br />

Karlsruhe<br />

Gestaltung und Lithografie<br />

3st kommunikation GmbH,<br />

Mainz<br />

Fotos<br />

Titel<br />

Matthias Ibeler, Emsdetten<br />

Top-Themen<br />

<strong>EnBW</strong> Energie Baden-<br />

Württemberg AG<br />

März: Luftaufnahmen<br />

Meyer, Hasel<br />

Foto des Vorstandsvorsitzenden<br />

Catrin Moritz, Essen<br />

Satz<br />

Inhouse produziert mit FIRE.sys<br />

Druck<br />

Elanders Germany GmbH,<br />

Waiblingen<br />

ISBA: R.2609.1105<br />

Veröffentlichung des<br />

Quartalsfinanzberichts<br />

Januar bis März 2011:<br />

6. Mai 2011<br />

Kein Angebot und<br />

keine Anlageempfehlung<br />

Dieser Bericht wurde lediglich zu<br />

Ihrer Information erstellt. Er stellt<br />

kein Angebot, keine Aufforderung<br />

und keine Empfehlung zum Erwerb<br />

oder zur Veräußerung von Wertpapieren<br />

dar, deren Emittent die<br />

<strong>EnBW</strong> Energie Baden-Württemberg<br />

AG (<strong>EnBW</strong>), eine Gesellschaft<br />

des <strong>EnBW</strong>-Konzerns oder eine<br />

andere Gesellschaft ist. Dieser<br />

Bericht stellt auch keine Bitte,<br />

Aufforderung oder Empfehlung<br />

zu einer Stimmabgabe oder Zustimmung<br />

dar. Alle Beschreibungen,<br />

Beispiele und Berechnungen<br />

wurden lediglich zur Veranschaulichung<br />

in diesen Bericht aufgenommen.<br />

Zukunftsgerichtete Aussagen<br />

Dieser Bericht enthält zukunftsgerichtete<br />

Aussagen, die auf<br />

aktuellen Annahmen, Plänen,<br />

Schätzungen und Prognosen der<br />

Geschäftsleitung der <strong>EnBW</strong> beruhen.<br />

Solche zukunftsgerichteten<br />

Aussagen sind daher nur zu dem<br />

Zeitpunkt gültig, zu dem sie erstmals<br />

veröffentlicht werden. Zukunftsgerichtete<br />

Aussagen ergeben<br />

sich aus dem Kontext, sind darüber<br />

hinaus jedoch auch an den Begriffen<br />

„kann“, „wird“, „sollte“,<br />

„plant“, „beabsichtigt“, „erwartet“,<br />

„denkt“, „schätzt“, „prognostiziert“,<br />

„potenziell“ oder „fortgesetzt“<br />

sowie ähnlichen Ausdrücken zu<br />

erkennen.<br />

Naturgemäß sind zukunftsgerichtete<br />

Aussagen mit Risiken und<br />

Unsicherheiten behaftet, die durch<br />

die <strong>EnBW</strong> nicht kontrolliert oder<br />

präzise vorhergesagt werden können.<br />

Tatsächliche Ereignisse, künftige<br />

Ergebnisse, die finanzielle<br />

Lage, Entwicklung oder Performance<br />

der <strong>EnBW</strong> und der Gesellschaften<br />

des <strong>EnBW</strong>-Konzerns<br />

können daher erheblich von den<br />

in diesem Bericht getätigten zukunftsgerichteten<br />

Aussagen<br />

abweichen. Deshalb kann nicht<br />

garantiert oder sonst dafür gehaftet<br />

werden, dass sich diese zukunftsgerichteten<br />

Aussagen als vollständig,<br />

richtig oder genau erweisen oder<br />

dass erwartete prognostizierte<br />

Ergebnisse in Zukunft tatsächlich<br />

erreicht werden.<br />

Keine Verpflichtung zur<br />

Aktualisierung<br />

Die <strong>EnBW</strong> übernimmt keinerlei<br />

Verpflichtung jedweder Art, in<br />

diesem Bericht enthaltene Informationen<br />

und zukunftsgerichtete<br />

Aussagen an künftige Ereignisse<br />

oder Entwicklungen anzupassen<br />

oder sonst zu aktualisieren. Dieser<br />

Quartalsfinanzbericht steht in<br />

deutscher und englischer Sprache<br />

auch im Internet als <strong>Download</strong> zur<br />

Verfügung. Im Zweifelsfall ist die<br />

deutsche Version maßgeblich.<br />

Aktionärshotline/<br />

Investor Relations<br />

Telefon: 0800 1020030 oder<br />

0800 AKTIEENBW<br />

Telefax: 0800 3629111<br />

E-Mail: info@investor.enbw.com<br />

Internet: www.enbw.com


Finanzkalender<br />

06 | 05 | 2011<br />

Veröffentlichung des Quartalsfinanzberichts Januar bis März 2011<br />

29 | 07 | 2011<br />

Veröffentlichung des Halbjahresfinanzberichts Januar bis Juni 2011<br />

11 | 11 | 2011<br />

Veröffentlichung des Quartalsfinanzberichts Januar bis September 2011


<strong>EnBW</strong> Energie<br />

Baden-Württemberg AG<br />

Durlacher Allee 93<br />

76131 Karlsruhe<br />

www.enbw.com

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