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Quartalsfinanzbericht<br />
Januar bis März 2011<br />
Q1<br />
<strong>EnBW</strong> Energie<br />
Baden-Württemberg AG
Auf einen Blick<br />
<strong>EnBW</strong>-Konzern 01.01.–<br />
31.03.2011<br />
Umsatz<br />
01.01.–<br />
31.03.2010<br />
Veränderung<br />
in %<br />
01.01.–<br />
31.12.2010<br />
Strom Erzeugung und Handel Mio. € 1.376,0 1.218,4 12,9 4.817,0<br />
Strom Netz und Vertrieb Mio. € 2.783,0 2.727,8 2,0 10.192,7<br />
Gas Mio. € 704,3 783,2 -10,1 1.788,1<br />
Energie- und<br />
Umweltdienstleistungen Mio. € 170,4 170,2 0,1 711,2<br />
Außenumsatz gesamt Mio. € 5.033,7 4.899,6 2,7 17.509,0<br />
Adjusted EBITDA Mio. € 951,7 1.082,9 -12,1 2.837,8<br />
EBITDA Mio. € 823,0 1.329,0 -38,1 3.279,8<br />
Adjusted EBIT 1 Mio. € 744,4 875,7 -15,0 1.930,6<br />
EBIT 1 Mio. € 611,4 1.121,8 -45,5 2.115,0<br />
Adjusted Konzernüberschuss 1, 2 Mio. € 483,7 598,2 -19,1 986,7<br />
Konzernüberschuss 1, 2 Mio. € 386,9 817,1 -52,6 1.169,4<br />
Ergebnis je Aktie aus<br />
Konzernüberschuss 2 € 1,58 3,35 -52,8 4,79<br />
Operating Cashflow Mio. € 886,8 554,5 59,9 2.560,9<br />
Free Cashflow 3 Mio. € 684,7 373,8 83,2 1.060,1<br />
Investitionen Mio. € 302,9 530,6 -42,9 2.327,9<br />
Energieabsatz des <strong>EnBW</strong>-<br />
Konzerns<br />
01.01.–<br />
31.03.2011<br />
01.01.–<br />
31.03.2010<br />
Veränderung<br />
in %<br />
01.01.–<br />
31.12.2010<br />
Strom Mrd. kWh 38,9 38,0 2,4 146,9<br />
Gas Mrd. kWh 20,1 24,2 -16,9 53,6<br />
Mitarbeiter des <strong>EnBW</strong>-<br />
Konzerns 4<br />
31.03.2011 31.03.2010 Veränderung<br />
in %<br />
31.12.2010<br />
Mitarbeiter Anzahl 21.193 19.987 6,0 20.952<br />
1 Die Zahlen vom 01.01.2010 bis 31.12.2010 wurden angepasst.<br />
2 Bezogen auf den auf die Aktionäre der <strong>EnBW</strong> AG entfallenden Gewinn.<br />
3 Free Cashflow vor Finanzierung.<br />
4 Anzahl der Mitarbeiter ohne Auszubildende und ohne ruhende Arbeitsverhältnisse. Der Begriff Mitarbeiter bezeichnet weibliche und männliche<br />
Beschäftigte.<br />
Das Titelbild zeigt den ersten kommerziellen Offshore-Windpark Deutschlands, <strong>EnBW</strong><br />
Baltic 1, der am 2. Mai 2011 offiziell in Betrieb genommen wurde. Die 21 Windkraftanlagen<br />
stehen 16 Kilometer vor der Küste nördlich der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Sie haben<br />
eine Gesamtleistung von rund 50 MW und erzeugen jährlich 185 Mio. kWh Strom für<br />
rechnerisch rund 50.000 Haushalte.
Die <strong>EnBW</strong><br />
Mit rund sechs Millionen Kunden und über 20.000 Mitarbeitern hat die <strong>EnBW</strong><br />
Energie Baden-Württemberg AG 2010 einen Jahresumsatz von über 17 Milliarden<br />
Euro erzielt.<br />
Als drittgrößtes deutsches Energieversorgungsunternehmen konzentrieren<br />
wir uns auf die Tätigkeitsbereiche Strom – unterteilt in die Geschäftsfelder<br />
Erzeugung und Handel sowie Netz und Vertrieb –, Gas sowie Energie- und<br />
Umweltdienstleistungen.<br />
Wir bekennen uns zum Standort Baden-Württemberg und Deutschland. Hier<br />
ist der Fokus unserer Aktivitäten. Darüber hinaus sind wir auch auf weiteren<br />
Märkten Europas aktiv.<br />
INHALT<br />
2 Wesentliche Finanzentwicklungen<br />
3 Top-Themen<br />
4 Brief an unsere Aktionäre<br />
6 Die <strong>EnBW</strong> am Kapitalmarkt<br />
Konzernzwischenlagebericht (ungeprüft)<br />
8 Geschäftstätigkeit und Rahmenbedingungen<br />
13 Unternehmenssituation des <strong>EnBW</strong>-Konzerns<br />
21 Mitarbeiter<br />
22 Forschung und Entwicklung<br />
23 Risikomanagement<br />
25 Nachtragsbericht<br />
26 Prognosebericht<br />
HINWEIS<br />
Zwischenabschluss des <strong>EnBW</strong>-Konzerns<br />
Januar bis März 2011 (ungeprüft)<br />
28 Gewinn- und Verlustrechnung<br />
28 Gesamtperiodenerfolgsrechnung<br />
29 Bilanz<br />
30 Eigenkapitalspiegel<br />
32 Cashflow-Rechnung<br />
33 Anmerkungen und Erläuterungen<br />
Service<br />
43 Vorstand und Aufsichtsrat<br />
44 Wichtige Hinweise<br />
Dieser Bericht wurde lediglich zu Ihrer Information erstellt. Er stellt kein Angebot und keine Anlageempfehlung<br />
dar. Die <strong>EnBW</strong> übernimmt keinerlei Verpflichtung jedweder Art, in diesem Bericht enthaltene Informationen<br />
und zukunftsgerichtete Aussagen zu aktualisieren. Weitere Erläuterungen finden Sie auf Seite 44.
2 _<br />
Wesentliche Finanzentwicklungen<br />
> Im operativen Geschäft verzeichnete der <strong>EnBW</strong>-Konzern im ersten<br />
Quartal 2011 einen Rückgang des Adjusted EBIT um 15,0 %<br />
auf 744,4 Mio. €.<br />
> Nach einem hohen positiven neutralen Konzernüberschuss<br />
im Vorjahr war dieser im Berichtszeitraum durch außerordentliche<br />
Aufwendungen deutlich negativ. Der Konzernüberschuss<br />
betrug damit 386,9 Mio. €, nach 817,1 Mio. € im Jahr<br />
zuvor.<br />
> Wir tätigten Nettoinvestitionen in Höhe von 284,9 Mio. €, nachdem<br />
im Vorjahreszeitraum aufgrund von Desinvestitionen ein<br />
Mittelzufluss von 327,9 Mio. € zu Buche stand.<br />
> Der Operating Cashflow stieg gegenüber dem Vorjahr um<br />
59,9 % auf 886,8 Mio. €.<br />
> Durch den hohen positiven Free Cashflow sanken die bereinigten<br />
Nettoschulden zum Stichtag 31. März 2011 auf 7.439,7 Mio. €.<br />
Zum Jahresende 2010 betrugen sie noch 8.139,8 Mio. €.
Top-Themen Januar bis April 2011<br />
Januar<br />
Neuer Solarpark am Netz<br />
Die 900 kW starke Fotovoltaikanlage in<br />
March-Neuershausen ist ein Beitrag zum<br />
Umweltschutz in Baden-Württemberg: Der<br />
Ertrag von rund 930.000 kWh Strom pro<br />
Jahr reicht aus, um rechnerisch 270<br />
Haushalte mit Energie aus der Sonne zu<br />
versorgen. Als Folge können jährlich 540 t<br />
CO 2 eingespart werden.<br />
Februar<br />
März<br />
GKN I und KKP 1 gehen vom Netz<br />
Die Blöcke GKN I und KKP 1 wurden nach<br />
Anordnungen des Ministeriums für Umwelt,<br />
Naturschutz und Verkehr Baden-Württemberg<br />
mit Verweis auf die Vorkommnisse in<br />
japanischen Kernkraftwerken vom Netz<br />
genommen. Die <strong>EnBW</strong> hatte im Vorfeld<br />
bereits erklärt, GKN I vorübergehend<br />
freiwillig abfahren zu wollen.<br />
April<br />
<strong>EnBW</strong> kauft Windpark<br />
Die <strong>EnBW</strong> setzt ihren Kurs beim Ausbau<br />
von Windkraft-Kapazitäten fort. Mit dem<br />
Kauf von sechs Anlagen in der Eifel wird<br />
das Portfolio im Bereich der Onshore-<br />
Windkraft um zusätzliche 12 MW Leistung<br />
ergänzt. <strong>EnBW</strong> Baltic 1, der erste kommerzielle<br />
Offshore-Windpark in deutschen<br />
Gewässern mit einer Gesamtleistung von<br />
50 MW, hat den Probebetrieb aufgenommen.<br />
Neues Kompetenzzentrum<br />
„Smart Grid“<br />
Die <strong>EnBW</strong> bündelt in einem neuen Kompetenzzentrum<br />
gezielt ihre vielfältigen Kompetenzen<br />
im Themenbereich „Intelligente Netze“.<br />
Vertreter von acht Tochtergesellschaften<br />
und Unternehmensbeteiligungen bringen ihr<br />
spezifisches Wissen ein, um die Entwicklung<br />
der Stromverteilnetze auf die sich ändernden<br />
Aufgaben der Zukunft auszurichten.<br />
Wasserkraftwerk Rheinfelden auf<br />
der Zielgeraden<br />
Auch wenn der Neubau noch nicht ganz<br />
abgeschlossen ist, liefert das Laufwasserkraftwerk<br />
Rheinfelden bereits zuverlässig<br />
Strom aus regenerativer Wasserkraft. Der<br />
Neubau gilt als ein Jahrhundertprojekt im<br />
Bereich der erneuerbaren Energien. Die<br />
Leistung beträgt rund 100 MW; das alte<br />
Kraftwerk erreichte 25,7 MW.<br />
Testflotte zieht Zwischenbilanz<br />
Insgesamt wurden mit den 500 E-Bikes bisher<br />
rund 430.000 km in Stuttgart, einer der<br />
Modellregionen für Elektromobilität, zurückgelegt.<br />
16.270 kWh Strom haben die Testfahrer<br />
getankt. Aktuell stehen zwölf Ladestationen<br />
an gut frequentierten Standorten. Die <strong>EnBW</strong><br />
gewinnt über diesen Feldversuch Erkenntnisse<br />
zu Anforderungen an Ladeinfrastruktur,<br />
Abrechnungsmodelle und Netzbelastung.<br />
Neues Bioerdgas-Angebot<br />
Dank zweier eigener Bioerdgas-Anlagen<br />
bietet die <strong>EnBW</strong> jetzt Tarife an, bei denen<br />
das Gas ganz oder teilweise aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen produziert wird. Die<br />
Anlagen in Laupheim und Blaufelden<br />
produzieren rund 50 Mio. kWh Bioerdgas im<br />
Jahr. Damit ist die <strong>EnBW</strong> einer der größten<br />
Bioerdgas-Produzenten in Baden-<br />
Württemberg.<br />
<strong>EnBW</strong> bleibt wichtigster Strompartner<br />
der Gemeinden im Land<br />
In einer europaweiten Ausschreibung des<br />
Gemeindetags Baden-Württemberg erhielt<br />
die <strong>EnBW</strong> den Zuschlag für die Lieferung<br />
von insgesamt 262 Mio. kWh Strom. Damit<br />
werden in den Jahren 2012 und 2013 über<br />
14.000 Rathäuser, Kindergärten, Schulen<br />
und weitere kommunale Einrichtungen in<br />
ganz Baden-Württemberg versorgt.<br />
_ 3
4 _<br />
Brief an unsere Aktionäre<br />
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,<br />
sehr geehrte Investoren und Freunde der <strong>EnBW</strong>,<br />
seit dem Sommer 2010 steht die Energiepolitik im Zentrum der politischen Diskussion in Deutschland. Eine neue<br />
Dimension erhielt die Debatte durch die Naturkatastrophen in Japan, die dramatische Folgen für Mensch und<br />
Umwelt und die erheblichen Schäden an Kernkraftwerken, vor allem in Fukushima, nach sich zogen. Zunächst<br />
gilt mein Mitgefühl den Menschen in Japan, die von einer Verkettung der denkbar schlimmsten Katastrophen<br />
heimgesucht wurden.<br />
Die <strong>EnBW</strong> hat auf die Ereignisse reagiert. Wir haben schon Ausrüstungen und technische Hilfslieferungen nach<br />
Fukushima gesandt und sind bereit, jederzeit weitere Hilfe bereitzustellen, die nützlich sein könnte. Und wenn<br />
jetzt in Deutschland, unter dem Eindruck der aktuellen Ereignisse in Japan, über die Kernenergie und den Umbau<br />
des deutschen Energiesystems diskutiert und neu nachgedacht wird, haben wir dafür Verständnis und respektieren<br />
dies ausdrücklich. Das gilt auch für das von der Bundesregierung verkündete dreimonatige Moratorium, mit dem<br />
die im Herbst 2010 beschlossene Laufzeitverlängerung vorübergehend ausgesetzt wird. Im März wurden<br />
entsprechend bundesweit sieben Kernkraftwerke abgefahren. Bei der <strong>EnBW</strong> waren dies der Block I in Neckarwestheim<br />
und der Block 1 in Philippsburg.<br />
Wir haben erhebliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Anordnung zum temporären Abfahren der beiden<br />
Anlagen. Trotzdem haben wir uns nach eingehender Diskussion in Vorstand und Aufsichtsrat entschieden,<br />
nicht dagegen zu klagen. Grundlage für unsere Entscheidung waren allerdings nicht allein kurzfristige<br />
wirtschaftliche Nachteile, sondern auch der langfristige Erhalt der Kundenbeziehungen und die Akzeptanz<br />
des Unternehmens in der Gesellschaft und in der Politik.<br />
Zwei von der Bundesregierung beauftragte Kommissionen überprüfen derzeit ergebnisoffen die Sicherheitsstandards<br />
für Kernkraftwerke und erörtern die gesellschaftlichen Fragen im Zusammenhang mit der Kernenergie.<br />
Eines ist klar: Einen Weg zurück zum Status quo ante wird es nicht geben. Ebenso klar ist meiner Überzeugung nach<br />
aber auch, dass wir nach Lösungen suchen müssen, die die Versorgungssicherheit nicht gefährden und langfristig<br />
die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland nicht beeinträchtigen. Wir brauchen daher einen<br />
umfangreichen Stresstest für das Stromnetz. Wie wirken sich eventuelle Abschaltungen von Kraftwerken auf die<br />
Netzstabilität aus? Welche Auswirkungen hat der Zubau großer Mengen volatiler Einspeisung aus erneuerbaren
Energien? Wieviele Stromspeicher werden wir benötigen? Diese und andere Fragen gilt es zu beantworten. Die<br />
Versorgungssicherheit ist ein hohes Gut für die Menschen und die Wirtschaft in Deutschland. Dieses Gut gilt<br />
es zu erhalten. Die <strong>EnBW</strong> unterstützt daher einen offenen und verantwortungsvollen Dialog mit allen gesellschaftlichen<br />
Gruppen, um einen breiten energiepolitischen Konsens als Basis einer zukunftsfähigen Energieversorgung<br />
zu erreichen.<br />
Im operativen Geschäft des <strong>EnBW</strong>-Konzerns machte sich die Abschaltung der zwei Kernkraftwerke im Ergebnis<br />
des ersten Quartals 2011 bereits bemerkbar. Das Adjusted EBIT ging im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode<br />
um 15,0 % auf 744,4 Mio. € zurück. Neben dem Ergebnis des Geschäftsfelds Strom Erzeugung und Handel,<br />
dessen Adjusted EBIT um 13,6 % auf 632,1 Mio. € sank, lag auch das Ergebnis des Geschäftsfelds Gas unter dem<br />
Vorjahreswert. Hier wirkten sich – teils konsolidierungs-, teils witterungsbedingt – ein geringerer Gasabsatz<br />
im Vertrieb und eine verringerte durchgeleitete Gasmenge im Netzbereich ergebnismindernd aus.<br />
Der Adjusted Konzernüberschuss, bezogen auf den auf die Aktionäre der <strong>EnBW</strong> AG entfallenden Gewinn, nahm<br />
im Vergleich der ersten Quartale 2010 und 2011 um 19,1 % auf 483,7 Mio. € ab. Der Konzernüberschuss reduzierte<br />
sich um 52,6 % auf 386,9 Mio. €. Neben den negativen Effekten im operativen Geschäft kamen dabei insbesondere<br />
Veränderungen im neutralen Ergebnis zum Tragen. Während sich der neutrale Konzernüberschuss im Vorjahr<br />
vor allem durch Veräußerungsgewinne auf 218,9 Mio. € summiert hatte, fiel er in der aktuellen Berichtsperiode<br />
aufgrund außerordentlicher Aufwendungen mit -96,8 Mio. € deutlich negativ aus.<br />
Vor dem Hintergrund der anhaltenden Diskussion um die künftige Energiepolitik in Deutschland lässt sich derzeit<br />
keine präzise Aussage zur weiteren Geschäftsentwicklung der <strong>EnBW</strong> im Jahr 2011 treffen. Im Vergleich zu unserer<br />
Prognose im Geschäftsbericht 2010 gehen wir im Geschäftsfeld Strom Erzeugung und Handel nun von einem noch<br />
größeren Ergebnisrückgang aus. Ursache ist das dreimonatige Kernenergiemoratorium. Ergebniseinbußen aus dem<br />
Wegfall der Deckungsbeiträge der Kraftwerke sowie weitere mittelbare Effekte werden 2011 zu erheblichen<br />
finanziellen Belastungen führen. Dementsprechend rechnen wir auf Konzernebene ebenfalls mit einem<br />
stärkeren Ergebnisrückgang, als noch im Geschäftsbericht 2010 prognostiziert.<br />
Sobald sich die politischen Vorgaben für die künftige Energiepolitik in Deutschland hinreichend konkretisieren,<br />
wird die <strong>EnBW</strong> die notwendigen Entscheidungen treffen und umsetzen, um die Versorgungssicherheit unserer<br />
Kunden langfristig zu gewährleisten und das Geschäftsmodell des Unternehmens wirtschaftlich nachhaltig auf<br />
die neuen Rahmenbedingungen hin zu adjustieren. Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist auch weiterhin<br />
ein wesentlicher Schwerpunkt unserer Wachstumsinvestitionen. Innerhalb der kommenden zehn Jahre wollen<br />
wir unsere installierte Leistung auf über 6.000 Megawatt nahezu verdoppeln. Voraussetzung dafür ist jedoch,<br />
dass die Rahmenbedingungen die Investitionsfähigkeit des Unternehmens nicht einschränken. Daneben wollen<br />
wir künftig verstärkt auf dezentrale Erzeugungsanlagen setzen. Wir verfügen über die notwendige Kompetenz,<br />
dezentrale Erzeugungseinheiten zu „virtuellen Kraftwerken“ zusammenzuschalten. Hierzu entwickeln wir mit<br />
Herstellern und Systemdienstleistern Partnermodelle für Kommunen und Stadtwerke. Dezentrale Erzeugung –<br />
Klimaschutz – Kommune: Dieser Dreiklang muss für uns ein noch engerer Zusammenhang werden.<br />
Eine Konstante steht bei allen Planungen jedoch nicht zur Disposition: die finanzielle Stabilität des Unternehmens.<br />
Ungeachtet der eingetrübten Ertragsaussichten haben wir beispielsweise im ersten Quartal 2011 unsere bereinigten<br />
Nettoschulden durch die Rückführung von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten um 700,1 Mio. € auf<br />
7.439,7 Mio. € reduziert. Der Erhalt des A-Ratings, diversifizierte Finanzierungsquellen und eine flexible<br />
Dividendenpolitik sind die Eckpunkte unserer ausgewogenen und verantwortungsbewussten Finanzstrategie.<br />
Ihr<br />
Hans-Peter Villis<br />
Vorsitzender des Vorstands<br />
Karlsruhe, im Mai 2011<br />
_ 5
WEITERE INFORMATIONEN<br />
www.enbw.com ›<br />
Investoren › Anleihen ›<br />
Aktuelle Ratings<br />
6 _<br />
Die <strong>EnBW</strong> am Kapitalmarkt<br />
Die Kommunikation mit dem Kapitalmarkt wird derzeit vor allem von den sich verändernden<br />
politischen Rahmenbedingungen und deren Auswirkungen auf die <strong>EnBW</strong> bestimmt. Unsere<br />
kontinuierliche Finanzkommunikation verfolgt das Ziel, die Informationsbedürfnisse der<br />
Kapitalmarktteilnehmer zu erfüllen und ihr Verständnis für sowie ihr Vertrauen in die<br />
<strong>EnBW</strong> zu festigen.<br />
Etablierter Emittent am Fremdkapitalmarkt<br />
Die <strong>EnBW</strong> verfolgt das Ziel, durch eine Optimierung der Kapitalstruktur die Beibehaltung des A-Ratings zu<br />
gewährleisten. Ein wichtiges Kriterium ist dabei die Verschuldung, die wir innerhalb einer angemessenen<br />
Bandbreite nach Maßgabe des dynamischen Verschuldungsgrads (bereinigte Nettoschulden zu Adjusted<br />
EBITDA) steuern. Vor dem Hintergrund der sich aktuell verändernden wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen<br />
hat die <strong>EnBW</strong> folgendes Maßnahmenpaket beschlossen:<br />
› Erneute Überprüfung des Investitionsprogramms für die Jahre 2011 bis 2013, das unter Berücksichtigung<br />
von Desinvestitionen von 1,8 Mrd. € bislang ein Nettoinvestitionsvolumen in Höhe von 3,3 Mrd. € vorsieht.<br />
› Umsetzung eines zusätzlichen Effizienzprogramms „Fokus“ mit einem hochlaufenden Gesamtvolumen<br />
von nachhaltig voraussichtlich 300 Mio. € ab 2013.<br />
› Weitere Schärfung des Geschäftsmodells als integrierter Versorger in Deutschland und der Tschechischen<br />
Republik mit Fokus auf Wachstum in den Bereichen erneuerbare Energien, Energiemanagement und<br />
Energieeffizienz.<br />
Die <strong>EnBW</strong> hat das Ziel einer Bonitätsbewertung im A-Bereich bisher stets erreicht. Derzeit bestehen Ratingeinstufungen<br />
von Fitch (A/Ausblick stabil), Moody’s (A2/Ausblick stabil) und Standard & Poor’s (A-/Ausblick<br />
negativ). Am 31. März 2011 hat Standard & Poor’s das Rating der <strong>EnBW</strong> unverändert mit A-/negativ bestätigt.<br />
Die Ratingeinstufung wird mit der stabilen operativen Ertragskraft der <strong>EnBW</strong> begründet. Der negative Ausblick<br />
spiegelt die Sicht von Standard & Poor’s wider, dass ein Teil des nuklearen Kraftwerkparks dauerhaft abgeschaltet<br />
bleiben könnte, was kurz- bis mittelfristige Auswirkungen auf die Ertragssituation der <strong>EnBW</strong> haben könnte.<br />
Im März hat die <strong>EnBW</strong> eine neue syndizierte Kreditlinie über 2,0 Mrd. € unterzeichnet. Sie dient als allgemeine<br />
Liquiditätsreserve und hat zunächst eine Laufzeit von fünf Jahren, die nach dem ersten beziehungsweise zweiten<br />
Laufzeitjahr um jeweils ein Jahr verlängert werden kann. Die Kreditlinie, an der sich 18 Banken beteiligen und<br />
die die im Mai 2005 etablierte Kreditlinie über 2,5 Mrd. € ersetzt, wurde am Markt sehr gut aufgenommen.<br />
Entwicklung am Rentenmarkt und Entwicklung der <strong>EnBW</strong>-Anleihen<br />
Bei der Kursentwicklung von Staatsanleihen standen im ersten Quartal 2011 insbesondere Sorgen um die Haushalts-<br />
und Finanzstabilität einzelner Länder wie Griechenland, Großbritannien, Irland, Portugal oder Japan im<br />
Fokus. Das Renditeniveau der im iBoxx € Utilities zusammengefassten Anleihen europäischer Energieversorgungsunternehmen<br />
ist seit dem Jahresbeginn kontinuierlich von 3,9 % auf 4,4 % gestiegen. Vor dem Hintergrund<br />
der Ereignisse in Japan und deren Folgen nach dem 11. März 2011 mussten die <strong>EnBW</strong>-Anleihen ebenfalls<br />
einen Anstieg der Rendite und Kursverluste hinnehmen.<br />
Entwicklung der <strong>EnBW</strong>-Aktie im ersten Quartal 2011<br />
Zu Jahresbeginn 2011 notierte die <strong>EnBW</strong>-Aktie bei 40,91 €. Die politische und gesellschaftliche Diskussion zum<br />
Thema Kernkraft führte dann insbesondere im März zu deutlichen Kursverlusten bei den börsennotierten<br />
Energieversorgungsunternehmen. Von diesem Trend war die <strong>EnBW</strong>-Aktie nicht betroffen, da bis zum 6. April<br />
2011 noch das öffentliche Übernahmeangebot der NECKARPRI GmbH zum Preis von 41,50 € je Aktie galt. Dementsprechend<br />
pendelte der Aktienkurs im Verlauf des Berichtszeitraums stets geringfügig um den Angebotspreis.<br />
Zum Ende des ersten Quartals lag der Kurs bei 41,50 €. Nach Ablauf der Angebotsfrist gab die<br />
Notierung erwartungsgemäß nach. Der Schlusskurs lag am 8. April 2011 bei 39,10 €.
ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />
› Die <strong>EnBW</strong> am Kapitalmarkt �<br />
Der deutsche Leitindex DAX startete mit starken Kursanstiegen in das Jahr 2011 und erreichte seinen bisherigen<br />
Jahreshöchststand am 18. Februar 2011 bei 7.427 Punkten. In einer anschließenden Konsolidierungsphase fiel<br />
der Index bis zum 16. März 2011 auf seinen Jahrestiefststand von 6.514 Punkten. Zum Ende des ersten Quartals<br />
2011 weist der DAX mit 7.041 Punkten ein geringfügiges Plus von 1,8 % im Vergleich zum Jahresultimo 2010 auf.<br />
Der Index DJ EURO STOXX UTILITY, der die Aktien führender europäischer Versorger umfasst, folgte im Berichtszeitraum<br />
einem ähnlichen Muster. Er notierte Ende März 2011 2,8 % höher als zu Jahresbeginn 2011.<br />
Veränderung der Aktionärsstruktur<br />
Am 6. Dezember 2010 hatte das Land Baden-Württemberg bekannt gegeben, von der Electricité de France S.A.<br />
(EDF) den an der <strong>EnBW</strong> AG gehaltenen Anteil von 45,01 % zu einem Preis von 41,50 € je Aktie erwerben zu wollen.<br />
Am 17. Februar 2011 hat die NECKARPRI GmbH, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft des Landes Baden-Württemberg,<br />
den von der EDF an der <strong>EnBW</strong> AG gehaltenen Aktienanteil übernommen und ist mit dem Land in die<br />
bisher bestehende Aktionärsvereinbarung mit dem Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke (OEW)<br />
sowie dessen 100-prozentiger Tochtergesellschaft OEW Energie-Beteiligungs GmbH (OEW GmbH) eingetreten. Die<br />
OEW GmbH und die NECKARPRI GmbH hielten zum 31. März 2011 jeweils 45,01 % am Grundkapital der <strong>EnBW</strong> AG.<br />
Die NECKARPRI GmbH hat am 7. Januar 2011 allen Aktionären der <strong>EnBW</strong> AG ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot<br />
zum Preis von 41,50 € je <strong>EnBW</strong>-Aktie unterbreitet. Die letzte Annahmefrist endete am 6. April 2011. Das<br />
Übernahmeangebot wurde für 7.704.472 <strong>EnBW</strong>-Aktien (entspricht 3,08 % am Grundkapital der <strong>EnBW</strong> AG) angenommen.<br />
Am 5. April 2011 gründete die NECKARPRI GmbH die 100-prozentige Tochtergesellschaft NECKARPRI-<br />
Beteiligungsgesellschaft mbH und übertrug auf diese ihre Beteiligung an der <strong>EnBW</strong> AG. Die NECKARPRI-Beteiligungsgesellschaft<br />
mbH trat in die Aktionärsvereinbarung mit der OEW ein. Gemäß Angebotsunterlage hat die<br />
NECKARPRI-Beteiligungsgesellschaft mbH der OEW GmbH am 11. April 2011 außerhalb des Angebotsverfahrens<br />
die Hälfte der im Zuge des Übernahmeangebots übertragenen Aktien zum Preis von 41,50 € je Aktie übertragen,<br />
damit zwischen den beiden Großaktionären künftig wieder paritätische Beteiligungsverhältnisse bestehen. Am<br />
13. April 2011 wurden 3,08 % der <strong>EnBW</strong>-Aktien, für die das Übernahmeangebot angenommen worden war,<br />
gegen Zahlung des Angebotspreises auf die NECKARPRI GmbH übertragen, die diese Aktien daraufhin ebenfalls<br />
in ihre Tochtergesellschaft NECKARPRI-Beteiligungsgesellschaft mbH einbrachte. Die Aktionärsstruktur der <strong>EnBW</strong> AG<br />
stellt sich mit Stand zum 13. April 2011 wie folgt dar:<br />
Aktionärsstruktur<br />
OEW Energie-Beteiligungs GmbH 46,55 %<br />
NECKARPRI-Beteiligungsgesellschaft mbH 46,55 %<br />
Badische Energieaktionärs-Vereinigung 2,45 %<br />
<strong>EnBW</strong> Energie Baden-Württemberg AG 2,30 %<br />
Gemeindeelektrizitätsverband Schwarzwald-Donau 0,95 %<br />
Neckar-Elektrizitätsverband 0,69 %<br />
Streubesitz 0,40 %<br />
Landeselektrizitätsverband Württemberg 0,11 %<br />
Transparente Investor Relations<br />
Durch die stetige Kommunikation mit unseren Investoren und potenziellen Anlegern wollen wir das Vertrauen<br />
der Kapitalmarktteilnehmer in die <strong>EnBW</strong> stärken. Neben turnusmäßigen Conference Calls mit Analysten und<br />
Investoren anlässlich der Quartalsberichterstattung nimmt die <strong>EnBW</strong> regelmäßig an Investorenkonferenzen teil<br />
und führt Roadshows durch. Den Jahresauftakt bildete die Teilnahme an zwei Konferenzen in Paris und New York<br />
im Januar 2011. Anfang Februar haben wir einen Conference Call zur Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen<br />
2010 für Analysten und Investoren veranstaltet. Vor dem Hintergrund der Ereignisse in Japan und dem von der<br />
Bundesregierung verhängten Moratorium für sieben deutsche Kernkraftwerke haben wir die traditionelle Frühjahrs-Roadshow<br />
auf einen späteren Zeitpunkt vertagt. Ende März war die <strong>EnBW</strong> auf einer European Utilities<br />
Conference in London vertreten.<br />
Hauptversammlung 2011 beschließt Dividende in Höhe von 1,53 € je Aktie<br />
Die ordentliche Hauptversammlung der <strong>EnBW</strong> Energie Baden-Württemberg AG fand am 19. April 2011 in Karlsruhe<br />
statt. Es waren 95,31 % der Stimmrechte vertreten. Sämtliche Beschlussvorlagen an die Hauptversammlung wurden<br />
angenommen. Gemäß dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat erfolgte zum 20. April 2011 die Auszahlung<br />
einer Dividende von 1,53 € je Aktie für das Geschäftsjahr 2010. Bezogen auf den Kurs zum Ende des ersten Quartals<br />
2011 entspricht dies einer Dividendenrendite von 3,69 %.<br />
_ 7
WEITERE INFORMATIONEN<br />
www.enbw.com › Konzern<br />
8 _<br />
KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT (UNGEPRÜFT)<br />
Geschäftstätigkeit und<br />
Rahmenbedingungen<br />
Die vier Geschäftsfelder des <strong>EnBW</strong>-Konzerns sind in drei unterschiedlichen Märkten entlang<br />
der gesamten Wertschöpfungskette tätig. Die Preise für Primärenergieträger, CO2- Zertifikate und Strom lagen im ersten Quartal 2011 teils deutlich über dem Vorjahresniveau.<br />
Verursacht wurde dieser Preisanstieg insbesondere durch geopolitische Ereignisse<br />
in Nordafrika und im Nahen Osten sowie die Schäden an japanischen Kernkraftwerken.<br />
Aufgrund der Ereignisse in Japan verordnete die Bundesregierung ein dreimonatiges<br />
Moratorium der Laufzeitverlängerung für sieben deutsche Kernkraftwerke.<br />
Geschäftstätigkeit<br />
Die <strong>EnBW</strong> verfügt über ein breit gefächertes Geschäftsportfolio und ist als integriertes Energieversorgungsunternehmen<br />
entlang der gesamten Wertschöpfungskette aktiv. Im Bereich Strom ist das Unternehmen in den<br />
beiden Geschäftsfeldern Strom Erzeugung und Handel sowie Strom Netz und Vertrieb tätig. Die Aktivitäten<br />
des Geschäftsfelds Gas erstrecken sich derzeit auf die Bereiche Mid- und Downstream. Das Midstream-Geschäft,<br />
auch Ferngasstufe genannt, umfasst Importverträge, die Importinfrastruktur, die Gasspeicherung sowie den<br />
Handel beziehungsweise die Portfoliosteuerung. Beim Downstream, der Verteilstufe, erfolgen Transport,<br />
Verteilung und Vertrieb von Gas. Im Geschäftsfeld Energie- und Umweltdienstleistungen bietet die <strong>EnBW</strong><br />
netz- und energienahe Dienstleistungen, thermische und nichtthermische Entsorgung sowie Wasserversorgung<br />
an. Das Contracting stellt den größten Teil der energienahen Dienstleistungen dar. Die Contracting-<br />
Dienstleistungen decken die gesamte Wertschöpfungskette von der ersten Bedarfsanalyse über Planung,<br />
Finanzierung und Realisierung bis hin zu Betriebsführung, Wartung und Instandhaltung der Anlagen beim<br />
Kunden ab. Zusätzlich zu Energieanlagen und Heiz(kraft)werken umfasst dies auch die Medieninfrastruktur. Die<br />
Ergebnissituation des Konzerns wird entscheidend vom Geschäftsfeld Strom Erzeugung und Handel bestimmt.<br />
Heterogene Marktstrukturen<br />
Mit unseren vier Geschäftsfeldern sind wir auf drei sehr unterschiedlichen Märkten tätig. Auf den Großhandelsmärkten<br />
agiert die <strong>EnBW</strong> in der Stromerzeugung, bei der Beschaffung von Primärenergieträgern und CO2-<br />
Zertifikaten sowie im Stromhandel. Die Großhandelsmärkte sind durch einen intensiven Wettbewerb gekennzeichnet,<br />
wobei Effizienz und Flexibilität des Erzeugungs- und Beschaffungsportfolios wesentliche Erfolgsfaktoren<br />
sind. Auf den regulierten Märkten prägen gesetzliche Vorgaben sowie Behörden und Ministerien das<br />
Marktumfeld. Dies gilt für unsere Netze und für erneuerbare Energien, insbesondere aus Wind, Biomasse und<br />
Fotovoltaik. Auf den Endkundenmärkten berät und versorgt die <strong>EnBW</strong> insgesamt rund sechs Millionen<br />
Geschäfts- und Privatkunden (Stand: 31. Dezember 2010). Dabei befindet sich das klassische Vertriebsgeschäft<br />
eines Energieversorgungsunternehmens seit einiger Zeit im Umbruch: Die <strong>EnBW</strong> positioniert sich im Wettbewerb<br />
zusätzlich durch kundenorientierte Energieberatung und Dienstleistungen rund um die effiziente<br />
Nutzung von Energie.<br />
Unternehmensstrategie<br />
Im Rahmen des geschärften Geschäftsmodells ist der <strong>EnBW</strong>-Konzern als integrierter Versorger in Deutschland<br />
und in der Tschechischen Republik vertreten. In ausgewählten Auslandsmärkten verfolgen wir ein fokussiertes<br />
Wachstum durch Aktivitäten in den Bereichen erneuerbare Energien sowie Energiemanagement und -effizienz.<br />
In Deutschland sind wir das drittgrößte Energieversorgungsunternehmen. Unsere Position unter den zehn<br />
größten Vertretern der Branche in Europa wollen wir langfristig festigen und ausbauen. Aufgrund der finanziellen<br />
Belastungen aus den energiepolitischen Entscheidungen im Jahr 2010 hatten wir zu Jahresbeginn 2011<br />
ein Maßnahmenpaket verabschiedet, um die finanzielle Stabilität und Zukunftsfähigkeit der <strong>EnBW</strong> zu sichern.<br />
Dabei wurde das Bruttoinvestitionsvolumen gekürzt und die Investitionen entlang der fünf strategischen
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› Geschäftstätigkeit und<br />
Rahmenbedingungen<br />
Stoßrichtungen wurden angepasst. Für den Zeitraum 2011 bis 2013 waren Bruttoinvestitionen in Höhe von<br />
5,1 Mrd. € vorgesehen. Unter Berücksichtigung von Desinvestitionen in Höhe von 1,8 Mrd. € betragen die Nettoinvestitionen<br />
3,3 Mrd. €. Das im März 2011 verkündete dreimonatige Moratorium der Bundesregierung zur<br />
Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke wird zu weiteren Ergebnisbelastungen für die <strong>EnBW</strong> führen. Zudem<br />
ist die Zukunft der Kernkraft in Deutschland Gegenstand umfangreicher Diskussionen. Aufgrund der noch<br />
nicht bekannten Ergebnisse und Auswirkungen dieses Moratoriums steht das Investitionsprogramm unter<br />
einem entsprechenden Vorbehalt.<br />
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Der Geschäftsverlauf der <strong>EnBW</strong> wird durch verschiedene externe Faktoren beeinflusst. Neben gesamtwirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen sowie Preisentwicklungen an den Märkten für Strom, Brennstoffe und CO2-Zertifikate<br />
wirken politische und regulatorische Entscheidungen auf die Unternehmensentwicklung der <strong>EnBW</strong> ein.<br />
Gesamtwirtschaftliche Situation<br />
Nachdem sich das Tempo der Erholung im dritten Quartal 2010 vorübergehend verlangsamt hatte, zog die<br />
Wachstumsdynamik der Weltwirtschaft Ende des letzten Jahres nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank<br />
(EZB) wieder an. Das Wachstumsmuster stellt sich in den einzelnen Ländern und Regionen jedoch uneinheitlich<br />
dar. Den Schwellen- und Entwicklungsländern droht laut Internationalem Währungsfonds (IWF)<br />
eine Überhitzung der Wirtschaft bei zunehmendem Inflationsdruck. Deutlich gedämpfter verläuft die Wirtschaftsentwicklung<br />
in den Industriestaaten, wo einige Volkswirtschaften weiterhin mit einer hohen Arbeitslosigkeit<br />
und strukturellen Problemen zu kämpfen haben. Die Europäische Kommission hat in ihrer Frühjahrsprognose<br />
die Erwartungen für das Wirtschaftswachstum 2011 im Euroraum um 0,1 Prozentpunkte auf<br />
1,6 % gegenüber der Herbstprognose 2010 heraufgesetzt. Für die tschechische Wirtschaft wird ein Plus der<br />
Wirtschaftsleistung um 1,75 % prognostiziert. In der Türkei hat sich die positive Wirtschaftsentwicklung in den<br />
letzten Monaten fortgesetzt, nachdem das Wirtschaftswachstum 2010 gut 5 % betragen hatte.<br />
Mit einer Wachstumsrate des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 3,6 % war Deutschland 2010 die wesentliche<br />
Triebkraft der europäischen Wirtschaft. Diese positive Entwicklung hielt auch in den letzten Monaten an. Der ifo-<br />
Geschäftsklimaindex erreichte im Februar 2011 den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung. Im ersten Quartal<br />
2011 hat sich das BIP laut Schätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) um 0,9 % gegenüber<br />
dem Vorquartal erhöht. Im vierten Quartal 2010 war die deutsche Wirtschaft um 0,4 % gewachsen.<br />
Strom- und Gasverbrauch erhöhten sich im Jahr 2010 um 4,2 % beziehungsweise 4,5 % im Vergleich zum Vorjahr.<br />
Der Stromverbrauch – für den bislang Zahlen vorliegen – stieg in den ersten zwei Monaten 2011 geringfügig<br />
um 0,8 % gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum.<br />
Marktsituation Primärenergieträger, CO 2-Zertifikate und Strom<br />
Die <strong>EnBW</strong> ist bestrebt, Unsicherheiten für die Erzeugungsmarge, die aus Preisentwicklungen von Primärenergieträgern,<br />
CO2-Zertifikaten und Strom auf den Großhandelsmärkten entstehen können, zu verringern. Die für<br />
die Stromerzeugung erforderlichen Mengen an Primärenergieträgern und CO2-Zertifikaten werden dazu auf<br />
dem Terminmarkt im Voraus beschafft. Zeitgleich wird die geplante Stromproduktion veräußert. Die Kosten<br />
und Erlöse des ersten Quartals 2011 sind maßgeblich auf die Konditionen der in den Jahren zuvor abgeschlossenen<br />
Lieferkontrakte zurückzuführen. Die für das erste Quartal 2011 dargestellte Preisentwicklung auf dem<br />
Terminmarkt beeinflusst im Wesentlichen die Ergebnisse der Folgeperioden. Ein gleicher Zusammenhang gilt<br />
für die vertriebsseitig am Terminmarkt erworbenen Strommengen.<br />
Ölmarkt: Nach einer Seitwärtsbewegung zum Jahresauftakt 2011 haben die Ölpreise vor dem Hintergrund der<br />
Protestbewegungen in mehreren Staaten Nordafrikas und des Mittleren Ostens zunächst deutlich zugelegt.<br />
Hintergrund für die Preisentwicklung war die sich zuspitzende Lage in einzelnen Ländern Nordafrikas und im<br />
Nahen Osten, wie Ägypten, Tunesien und Bahrain. Nicht alle Länder der Region sind unmittelbar für die Ölproduktion<br />
und -lieferung von Bedeutung. Große Unsicherheit bestand für die Marktteilnehmer jedoch darin,<br />
ob Unruhen und Proteste auch auf Länder wie Saudi Arabien oder Kuwait übergreifen und signifikante Produktions-<br />
und Lieferausfälle verursachen könnten. Nachdem die Preise sich im Februar zunächst auf dem<br />
höheren Niveau stabilisiert hatten, stiegen sie aufgrund des bewaffneten Konflikts in Libyen, der zu einem<br />
Ausfall eines Großteils der dortigen Ölproduktion von 1,5 mb/d führte, erneut an. Am 31. März erreichten die<br />
Frontmonatspreise das bisherige Jahreshoch von 117,36 US-$/bbl. Damit lagen sie 22,52 US-$/bbl beziehungsweise<br />
24 % über den Preisen am Jahresbeginn. Auf dem Terminmarkt bewegten sich die Preise für das Frontjahr<br />
2012 weitgehend parallel zu den Notierungen für kurzfristige Lieferungen. Ab Ende Februar notierten die<br />
_ 9
10 _<br />
Ölpreise für Lieferungen 2012 jedoch unterhalb des Preises für kurzfristige Lieferungen, nachdem sie zuvor fast<br />
deckungsgleich gewesen waren.<br />
Kohlemarkt: Insgesamt lagen die Kohlepreise für Lieferungen in den ARA-Raum (Amsterdam, Rotterdam,<br />
Antwerpen) auf den Spot- und Terminmärkten im ersten Quartal 2011 deutlich höher als im Vorjahreszeitraum.<br />
Die Notierungen für kurzfristige Lieferungen bewegten sich zu Jahresbeginn 2011 zunächst auf hohem<br />
Niveau. Dies war bedingt durch Nachwirkungen der Überschwemmungen in Australien sowie starke Regenfälle<br />
in Kolumbien Ende 2010. Die witterungsbedingte Entspannung in beiden Kohleexportländern und mildere<br />
Temperaturen in Europa auf der Nachfrageseite sorgten dann für einen Preisrückgang. Preisstützend wirkte in<br />
der Folge das erhöhte Ölpreisniveau. Die Preise für Lieferungen im Jahr 2012 (Frontjahr) waren im ersten Quartal<br />
2011 großteils von einer Seitwärtsbewegung gekennzeichnet. Ab Mitte März kam es in Erwartung einer erhöhten<br />
Nachfrage zu einem Anstieg der Spot- und Terminpreise. Dies ist zurückzuführen auf den Ausfall von Kernkraftwerken<br />
in Japan und die Entscheidung der Bundesregierung, in Deutschland einige Kernkraftwerke zumindest<br />
zeitweilig vom Netz zu nehmen.<br />
Preisentwicklung auf den Öl- und Kohlemärkten Durchschnitt<br />
Q1/2011<br />
Durchschnitt<br />
Q1/2010<br />
Durchschnitt<br />
2010<br />
Rohöl (Brent) Frontmonat (Tagesquotes in US-$/bbl) 105,52 77,37 80,34<br />
Rohöl (Brent) Jahrespreis 2012 (Tagesquotes in US-$/bbl)<br />
Kohle – Index für kurzfristige Lieferungen<br />
104,44 85,33 86,68<br />
(API #2 Index) in US-$/t 123,12 78,17 92,5<br />
Kohle – API #2 Jahrespreis 2012 in US-$/t 121,63 103,02 106,32<br />
Gasmarkt: Langfristige Gasimportverträge bilden die Basis für die Gasversorgung in Deutschland. Die Preise<br />
orientieren sich dabei im Wesentlichen zeitversetzt um rund sechs Monate an der Entwicklung der Notierungen<br />
für Öl. Im Zuge der 2010 gestiegenen Ölpreise zog auch der Grenzübergangspreisindex für Erdgas des Bundesamts<br />
für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) an. Er verbuchte im Zeitraum Januar bis Dezember 2010<br />
einen Anstieg um 24 % auf 23,02 €/MWh.<br />
Eine weitere wichtige Bezugsquelle für Erdgas stellen Großhandelsmärkte dar, wie beispielsweise die niederländische<br />
Title Transfer Facility (TTF) und der Handelspunkt des Marktgebiets NetConnect Germany (NCG). Im<br />
Vergleich zum Vorjahr verbuchten die durchschnittlichen Spot- und Terminpreise an der TTF im ersten Quartal<br />
2011 einen deutlichen Anstieg. Auf dem Spotmarkt herrschte zu Jahresbeginn 2011 durch den kalten Winter ein<br />
hohes Preisniveau. Im Anschluss folgte auf dem Spotmarkt in Verbindung mit einer guten Versorgungslage<br />
eine Phase mit einer geringfügig rückläufigen Preisbewegung. Die Terminmarktpreise blieben weitgehend<br />
stabil. Ende Februar vollzog sich ein Preisanstieg vor dem Hintergrund der Lage in Nordafrika und im Nahen<br />
Osten sowie der steigenden Ölpreise. Einen weiteren preistreibenden Impuls erhielten die Spot- und Terminmärkte<br />
im März von den Ereignissen in Japan. Marktteilnehmer gehen in Japan künftig von einer höheren<br />
Gasnachfrage und einer damit verbundenen Verknappung der Flüssiggas-(LNG-) Mengen für Europa aus.<br />
Entwicklung der Preise für Erdgas am TTF<br />
(niederländischer Großhandelsmarkt) in €/MWh<br />
Durchschnitt<br />
Q1/2011<br />
Durchschnitt<br />
Q1/2010<br />
Durchschnitt<br />
2010<br />
Spot 22,62 13,36 17,38<br />
Lieferung 2012 24,86 18,64 21,12<br />
CO 2-Zertifikate: Für die CO2-Emissionen aus Kraftwerken müssen im Rahmen des europäischen Emissionshandels<br />
in entsprechender Höhe Emissionszertifikate nachgewiesen werden. Die Preise für Emissionszertifikate<br />
(EU Allowance – EUA) mit Lieferung im Dezember 2011 (EUA-11) blieben im Januar 2011 zunächst stabil. Der<br />
Grund waren niedrigere Verkaufsvolumina durch Industrie und Kleinunternehmen als in diesem Zeitraum<br />
üblich. Ab Mitte Februar erfolgte ein kontinuierlicher Anstieg der EUA-Preise von etwa 15 €/t CO2 auf knapp<br />
16 €/t CO2. Hauptursache waren steigende Gaspreise und damit erhöhte Fuel-Switch-Kosten. Mitte März übertraf<br />
der Preis dann 17 €/t CO2. Ausgelöst wurde dies durch die von der Bundesregierung angeordnete zeitweise<br />
Abschaltung einiger deutscher Kernkraftwerke. Gleichzeitig legten auch die Gaspreise und damit die Fuel-<br />
Switch-Kosten weiter zu.
ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />
› Geschäftstätigkeit und<br />
Rahmenbedingungen<br />
Der Preisverlauf der CER-11-Zertifikate (Certified Emission Reduction – CER) folgte im Berichtszeitraum weitgehend<br />
parallel der Entwicklung der EUA-11-Zertifikate. Das Preisniveau der CER-11-Zertifikate liegt jedoch<br />
grundsätzlich niedriger, begründet durch das höhere Risiko der Projekte. Zudem hat sich der Spread im ersten<br />
Quartal 2011 ausgeweitet, da bestimmte Projekte nicht mehr für die Erzeugung von CER-Zertifikaten verwendet<br />
werden können.<br />
Entwicklung der Preise für Emissionszertifikate/Tagesquotes<br />
in €/t CO 2<br />
Durchschnitt<br />
Q1/2011<br />
Durchschnitt<br />
Q1/2010<br />
Durchschnitt<br />
2010<br />
EUA-11 15,38 13,55 14,82<br />
CER-11 11,72 11,42 12,12<br />
Großhandelsmarkt Strom: Der durchschnittliche Preis für sofortige Stromlieferungen (Grundlastprodukt Base)<br />
am Spotmarkt der European Energy Exchange (EEX) lag im ersten Quartal 2011 um 26 % über dem Vorjahreswert.<br />
Ursächlich dafür waren höhere Brennstoffpreise und die fortgesetzte konjunkturelle Erholung. Auf dem<br />
Terminmarkt der EEX blieb der Durchschnittspreis für Lieferungen im Jahr 2012 in etwa auf Vorjahreshöhe<br />
(Grundlastprodukt Base). Effekte aus höheren Brennstoffpreisen wurden hier durch gegenläufige Effekte kompensiert.<br />
Diese stammten aus den im Jahresverlauf 2010 getroffenen Entscheidungen zur Laufzeitverlängerung<br />
für deutsche Kernkraftwerke und dem starken Ausbau von Fotovoltaikanlagen. Ab Mitte März zeigte sich<br />
insbesondere auf dem Terminmarkt ein Preissprung vor dem Hintergrund der Entwicklung in Japan und des<br />
Moratoriums zur Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke sowie der Debatte über die weitere Nutzung der<br />
Kernenergie in Deutschland.<br />
Entwicklung der Preise für Strom (EEX)<br />
Grundlastprodukt Base, in €/MWh<br />
Durchschnitt<br />
Q1/2011<br />
Durchschnitt<br />
Q1/2010<br />
Durchschnitt<br />
2010<br />
Spot 51,85 41,03 44,49<br />
Lieferung 2012 53,72 52,02 52,57<br />
Preise für Privat- und Industriekunden: Nach Berechnungen des BDEW werden sich die monatlichen Stromkosten<br />
im Jahr 2011 für einen Musterhaushalt mit drei Personen und einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh<br />
auf 72,77 € belaufen. Für 2010 hatte der Verband noch einen Preis von 69,10 € ermittelt. Der Preisanstieg ist<br />
nach Angaben des BDEW zum Großteil auf erhöhte staatliche Steuern und Abgaben für Strom – insbesondere<br />
in Verbindung mit der EEG-Umlage – zurückzuführen. Das Statistische Bundesamt hat für Januar und Februar<br />
2011 ebenfalls einen höheren Anstieg der Strompreise als in den Vormonaten festgestellt. Für Industriekunden<br />
ermittelte der BDEW für 2010 einen durchschnittlichen Strompreis (inklusive Stromsteuer) von 11,72 ct/kWh.<br />
Im Vergleich zu 2009 (11,40 ct/kWh) ergab sich aufgrund höherer Steuern, Abgaben und Umlagen ein geringfügiger<br />
Zuwachs. Nach deutlich rückläufigen Gaspreisen für Privatkunden im Jahr 2010 notierte das Statistische<br />
Bundesamt für die ersten zwei Monate 2011 moderate Steigerungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.<br />
Politische und regulatorische Rahmenbedingungen<br />
Europäische Energiepolitik<br />
In Japan hat im März dieses Jahres ein schweres Erdbeben in Verbindung mit einem Tsunami zu Schäden<br />
an Kernkraftwerken, insbesondere am Kraftwerk Fukushima, geführt. Als Reaktion darauf haben sich<br />
die Vertreter der EU-Staaten auf einem Sondergipfel auf einheitliche Stresstests für Kernkraftwerke in<br />
den Mitgliedsstaaten geeinigt. Die Kriterien sollen durch die Europäische Kommission sowie die Europäische<br />
Atomsicherheitsregulierungsgruppe (ENSREG) ausgearbeitet werden. Die Prüfung der Kernkraftwerke durch<br />
nationale Expertengruppen ist für die zweite Jahreshälfte 2011 geplant.<br />
_ 11
12 _<br />
Energiepolitik in Deutschland<br />
Moratorium der Laufzeitverlängerung: Die Bundesregierung hat am 15. März nach den Schäden an japanischen<br />
Kernkraftwerken ein dreimonatiges Moratorium der im Herbst 2010 beschlossenen Laufzeitverlängerung für<br />
Kernkraftwerke verkündet. Davon sind sieben Kernkraftwerke betroffen, die noch im März abgefahren<br />
wurden. Bei der <strong>EnBW</strong> waren dies der Block I des Kernkraftwerks Neckarwestheim (GKN I) und der Block 1 des<br />
Kernkraftwerks Philippsburg (KKP 1). Während des Moratoriums erfolgt eine Sicherheitsüberprüfung aller<br />
Kernkraftwerke in Deutschland. Das Bundesumweltministerium hat die Reaktorsicherheitskommission damit<br />
beauftragt, die bestehenden Richtlinien zu überprüfen und, falls nötig, Veränderungsvorschläge zu präsentieren.<br />
Zudem wurde eine Ethik-Kommission unter der Leitung von Klaus Töpfer eingerichtet, um die gesellschaftspolitischen<br />
Fragen im Zusammenhang mit der Kernkraft zu erörtern. Der Ausgang der Beratungen in beiden<br />
Kommissionen ist ergebnisoffen. Vor diesem Hintergrund stehen die genauen Auswirkungen auf die <strong>EnBW</strong><br />
noch nicht fest. Auch die Folgen für das im Vorjahr beschlossene Energiekonzept der Bundesregierung in<br />
Verbindung mit der Kernbrennstoffsteuer und dem Förderfonds für erneuerbare Energien sind noch nicht<br />
abzuschätzen.<br />
EEG-Novelle: Für den beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien wird im Rahmen der EEG-Novelle ein<br />
sogenanntes Stauchungsmodell für die Vergütung bei Wind-Offshore-Anlagen diskutiert. Dieses Modell sieht<br />
vor, dass Fördermittel für derartige Anlagen zu einem Großteil im Anfangszeitraum der Förderspanne konzentriert<br />
werden können.<br />
Energiewirtschaftsgesetz: Der lange angekündigte Entwurf des Bundeswirtschaftsministeriums für eine<br />
Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes liegt mittlerweile vor und ist am 11. März in die Ressortabstimmung<br />
gegangen. Neben den Vorgaben aus dem 3. Binnenmarktpaket, die in nationales Recht umzusetzen sind, enthält<br />
der Entwurf Vorschriften zur Umsetzung weiterer europäischer Rechtsakte (Gasversorgungssicherheitsverordnung,<br />
Richtlinie über die Ermittlung und Ausweisung europäischer kritischer Infrastrukturen) sowie<br />
Teile aus dem 10-Punkte-Sofortprogramm der Bundesregierung.<br />
Regulierung der Strom- und Gasmärkte<br />
Gasmarktgebiete und Konvertierungsentgelt: Zum 1. April 2011 wurde die Anzahl der Gasmarktgebiete auf drei<br />
(NCG, Gaspool und Aequamus) reduziert. Dabei handelt es sich nicht wie bei früheren Schritten um eine<br />
Zusammenlegung bestehender Marktgebiete derselben Gasqualität, sondern um eine qualitätsübergreifende<br />
Integration von H- und L-Gasmarktgebieten. Flankierend zur Verringerung der Anzahl der Gasmarktgebiete<br />
hat die Bundesnetzagentur (BNetzA) gegenüber NetConnect Germany die Einführung eines Konvertierungsentgelts<br />
angeordnet. Die Erhebung eines gesonderten Konvertierungsentgelts ist nach Angaben der BNetzA<br />
erforderlich, um die durch die Zusammenlegung bewirkte Marktverschiebung und die damit verbundenen<br />
Kosten kontrollieren zu können. In der Folge soll dann abschließend über das Konvertierungsentgelt oder<br />
über eine Konvertierungsumlage für das gesamte Marktgebiet entschieden werden.<br />
Netzentgelt: Im Zuge der seit 2009 geltenden Anreizregulierung wurden individuelle Obergrenzen für die<br />
Erlöse aus Netzentgelten für Gasnetze (vier Jahre) und Stromnetze (fünf Jahre) festgelegt. 2011 ist das dritte Jahr<br />
der Anreizregulierung. Erstmals werden über den Gesamtkonzern hinweg die positiven Effekte aus dem Erweiterungsfaktor<br />
die Belastungen der Mehrerlösabschöpfung überkompensieren. Die Gasnetzbetreiber müssen<br />
zum 30. Juni 2011 auf Basis des abgeschlossenen Geschäftsjahres 2010 für die zweite Anreizregulierungsperiode<br />
Gas (2013 bis 2017) ihre Netzentgeltanträge bei der zuständigen Regulierungsbehörde stellen. Im Bereich der<br />
Stromnetze soll ab 1. Januar 2012 mit dem Qualitätselement ein weiteres Element der Anreizregulierung und<br />
damit eines Bonus-Malus-Systems eingeführt werden. Aus Sicht der BNetzA sollen ab Juli 2011 die unternehmensindividuellen<br />
Qualitätselemente ermittelt und ab Oktober 2011 die Beschlüsse hierzu an die Stromnetzbetreiber<br />
versendet werden.
ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />
› Unternehmenssituation<br />
des <strong>EnBW</strong>-Konzerns<br />
Unternehmenssituation<br />
des <strong>EnBW</strong>-Konzerns<br />
Im ersten Quartal 2011 sank das Adjusted EBIT im Vergleich zum Vorjahr um 15,0 % auf<br />
744,4 Mio. €. Wesentliche Ursachen waren der Verkauf der GESO, der mildere Winter<br />
sowie Belastungen aus der Wiederbeschaffung bereits veräußerter Strommengen unserer<br />
vom Moratorium betroffenen Kernkraftwerke. Die bereinigten Nettoschulden lagen zum<br />
Quartalsende um 700,1 Mio. € niedriger als zum 31. Dezember 2010.<br />
Ertragslage<br />
Absatz und Umsatz<br />
Stromabsatz<br />
des <strong>EnBW</strong>-<br />
Konzerns<br />
in Mrd. kWh<br />
01.01.–<br />
31.03.2011<br />
Erzeugung und Handel Netz und Vertrieb Gesamt<br />
01.01.–<br />
31.03.2010<br />
01.01.–<br />
31.03.2011<br />
01.01.–<br />
31.03.2010<br />
01.01.–<br />
31.03.2011<br />
01.01.–<br />
31.03.2010<br />
Privatkunden<br />
(B2C)<br />
Industrie und<br />
Weiterverteiler<br />
0,0 0,0 6,0 6,7 6,0 6,7<br />
(B2B) 1,1 0,8 11,5 11,5 12,6 12,3<br />
Handel 18,5 16,0 1,8 3,0 20,3 19,0<br />
Gesamt 19,6 16,8 19,3 21,2 38,9 38,0<br />
Im ersten Quartal 2011 lag der Stromabsatz des <strong>EnBW</strong>-Konzerns bei 38,9 Mrd. kWh. Der Zuwachs um 2,4 % im<br />
Vergleich zum Vorjahreszeitraum resultierte aus Absatzsteigerungen im Geschäft mit Industriekunden und<br />
im Handel. Der Stromabsatz an Privatkunden war aufgrund des intensiven Wettbewerbs und milderer Temperaturen<br />
rückläufig und betrug in den ersten drei Monaten 2011 6,0 Mrd. kWh, nach 6,7 Mrd. kWh im Jahr zuvor.<br />
Gasabsatz des <strong>EnBW</strong>-Konzerns<br />
in Mrd. kWh<br />
01.01.–<br />
31.03.2011<br />
01.01.–<br />
31.03.2010<br />
Veränderung<br />
in %<br />
01.01.–<br />
31.12.2010<br />
Privatkunden (B2C) 4,2 6,4 -34,4 11,8<br />
Industrie und Weiterverteiler (B2B) 15,9 17,8 -10,7 41,8<br />
Gesamt 20,1 24,2 -16,9 53,6<br />
Im Berichtszeitraum reduzierte sich der Gasabsatz auf Konzernebene um 4,1 Mrd. kWh auf 20,1 Mrd. kWh<br />
gegenüber dem Vorjahrzeitraum. Der Rückgang ist dabei zu rund 70 % auf die Veräußerung der GESO Beteiligungs-<br />
und Beratungs-AG (GESO) und ihrer Tochterunternehmen zurückzuführen. Im Jahresvergleich höhere<br />
Temperaturen wirkten ebenfalls negativ auf den Absatz.<br />
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14 _<br />
Außenumsatz des <strong>EnBW</strong>-Konzerns nach<br />
Geschäftsfeldern in Mio. € 1<br />
01.01.–<br />
31.03.2011<br />
01.01.–<br />
31.03.2010<br />
Veränderung<br />
in %<br />
01.01.–<br />
31.12.2010<br />
Strom Erzeugung und Handel 1.376,0 1.218,4 12,9 4.817,0<br />
Strom Netz und Vertrieb 2.783,0 2.727,8 2,0 10.192,7<br />
Gas 704,3 783,2 -10,1 1.788,1<br />
Energie- und Umweltdienstleistungen 170,4 170,2 0,1 711,2<br />
Gesamt 5.033,7 4.899,6 2,7 17.509,0<br />
1 Nach Abzug von Strom- und Erdgassteuer.<br />
Der Außenumsatz des <strong>EnBW</strong>-Konzerns inklusive Strom- und Erdgassteuer erreichte im ersten Quartal 2011<br />
5.306,5 Mio. €, nach 5.187,4 Mio. € im Vorjahr. Nach Abzug von Strom- und Erdgassteuer betrug der Außenumsatz<br />
5.033,7 Mio. €. Damit stieg er geringfügig um 2,7 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Bereinigt um Konsolidierungseffekte<br />
nahm der Außenumsatz um 6,6 % zu.<br />
Strom Erzeugung und Handel: Der Außenumsatz des Geschäftsfelds erhöhte sich im Berichtszeitraum um<br />
12,9 % im Vergleich zur Vorjahresperiode und betrug 1.376,0 Mio. €. Aufgrund von Preiseffekten blieb der<br />
Anstieg hinter dem Absatzplus des Geschäftsfelds zurück. Bereinigt um Konsolidierungseffekte verzeichnete<br />
die Umsatzentwicklung einen Anstieg um 15,0 %. Der Umsatzanteil des Geschäftsfelds Strom Erzeugung und<br />
Handel am Gesamtumsatz des Konzerns belief sich im ersten Quartal 2011 auf 27,3 %, nach 24,9 % im Jahr zuvor.<br />
Strom Netz und Vertrieb: Trotz eines Absatzrückgangs legte der Umsatz des Geschäftsfelds Strom Netz und<br />
Vertrieb in den ersten drei Monaten 2011 geringfügig um 2,0 % auf 2.783,0 Mio. € zu. Ursache waren positive<br />
Preiseffekte. Unter Berücksichtigung von Konsolidierungseffekten stieg der Außenumsatz um 3,9 %. Im Vergleich<br />
zum Vorjahr blieb der Anteil des Geschäftsfelds am Konzernumsatz mit 55,3 % nahezu konstant.<br />
Gas: Bedingt durch einen geringeren Absatz reduzierten sich die Umsatzerlöse in diesem Geschäftsfeld um<br />
10,1 % auf 704,3 Mio. € im Vergleich zum ersten Quartal 2010. Vor dem Hintergrund des niedrigeren Umsatzes<br />
sank der Anteil des Geschäftsfelds am Konzernumsatz auf nun 14,0 %, nach 16,0 % im Jahr zuvor.<br />
Energie- und Umweltdienstleistungen: Der Umsatz des Geschäftsfelds Energie- und Umweltdienstleistungen lag<br />
mit 170,4 Mio. € auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums von 170,2 Mio. €. Der Umsatzanteil dieses Geschäftsfelds<br />
in Bezug auf den Umsatz im <strong>EnBW</strong>-Konzern blieb mit 3,4 % ebenfalls weitgehend auf Höhe des Vorjahres<br />
von 3,5 %.<br />
Wesentliche Entwicklungen in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen im Berichtszeitraum mit 160,6 Mio. € deutlich unter dem Vorjahreswert<br />
von 429,4 Mio. €. Im ersten Quartal 2010 konnten hier positive Effekte aus der Entkonsolidierung der GESO<br />
sowie aus einer Entschädigungszahlung für die vorzeitige Kündigung eines langfristigen Stromliefervertrags<br />
verbucht werden. Der Materialaufwand nahm um 10,7 % oder 361,5 Mio. € auf 3.735,2 Mio. € zu, verursacht durch<br />
den Umsatzanstieg sowie außerordentliche Aufwendungen. Das Beteiligungsergebnis verbesserte sich in den<br />
ersten drei Monaten 2011 auf 118,0 Mio. €, nach 90,8 Mio. € im Vergleichszeitraum des Vorjahrs. Hierzu trug<br />
insbesondere ein höheres Ergebnis der EWE Aktiengesellschaft bei. Das Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) fiel<br />
mit 588,4 Mio. € um 45,2 % niedriger aus als in der Vorjahresperiode. Dementsprechend sanken die Ertragsteuern<br />
im ersten Quartal 2011 um 56,1 Mio. € auf 168,4 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr. Die Steuerquote beläuft<br />
sich damit auf 28,6 %, nach 20,9 % im Vorjahr. Grund für die niedrigere Steuerquote im Vorjahr ist insbesondere<br />
der steuerfreie Veräußerungsgewinn aus dem Verkauf der GESO.
ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />
› Unternehmenssituation<br />
des <strong>EnBW</strong>-Konzerns<br />
Ergebnis<br />
In den ersten drei Monaten 2011 verringerte sich der Konzernüberschuss, bezogen auf den auf die Aktionäre<br />
der <strong>EnBW</strong> AG entfallenden Gewinn, um 52,6 % auf 386,9 Mio. €. Neben den negativen Effekten im operativen<br />
Geschäft kamen dabei insbesondere Veränderungen im neutralen Ergebnis zum Tragen. So fiel der neutrale<br />
Konzernüberschuss aufgrund außerordentlicher Aufwendungen mit -96,8 Mio. € deutlich negativ aus. Im<br />
Vorjahr summierte er sich vor allem durch Veräußerungsgewinne auf 218,9 Mio. €. Das Ergebnis je Aktie aus<br />
Konzernüberschuss betrug im ersten Quartal 2011 1,58 €, nach 3,35 € im vorangegangenen Jahr.<br />
Adjusted und neutrales Ergebnis<br />
Eine wesentliche interne Steuerungsgröße des <strong>EnBW</strong>-Konzerns ist das Adjusted EBIT – das Ergebnis vor<br />
Ertragsteuern, Finanzergebnis und Beteiligungsergebnis. Das Adjusted EBIT ist um neutrale Ergebniseffekte<br />
bereinigt, um die Entwicklung der operativen Ertragslage zutreffend wiederzugeben. Das neutrale Ergebnis<br />
erfasst außerordentliche Effekte wie Ergebnisse aus Anlagenabgängen, außerordentliche Effekte bei den Kernenergierückstellungen,<br />
Erträge aus der Auflösung sonstiger Rückstellungen, Aufwendungen aus der Restrukturierung,<br />
wesentliche Ergebniseffekte aufgrund von Gesetzesänderungen sowie außerplanmäßige Abschreibungen.<br />
Adjusted EBIT des <strong>EnBW</strong>-Konzerns nach<br />
Geschäftsfeldern in Mio. € 1<br />
01.01.–<br />
31.03.2011<br />
01.01.–<br />
31.03.2010<br />
Veränderung<br />
in %<br />
01.01.–<br />
31.12.2010<br />
Strom Erzeugung und Handel 632,1 732,0 -13,6 1.626,7<br />
Strom Netz und Vertrieb 37,3 25,0 49,2 263,8<br />
Gas 83,2 123,8 -32,8 80,1<br />
Energie- und Umweltdienstleistungen 28,3 27,5 2,9 111,3<br />
Holding/Konsolidierung -36,5 -32,6 -12,0 -151,3<br />
Gesamt 744,4 875,7 -15,0 1.930,6<br />
1 Die Zahlen vom 01.01.2010 bis 31.12.2010 wurden angepasst.<br />
Das Adjusted EBIT im <strong>EnBW</strong>-Konzern betrug im Berichtszeitraum 744,4 Mio. €. Es lag damit 15,0 % unter<br />
dem Vorjahreswert. Zusätzlich zum operativen Geschäft hat sich der Verkauf der GESO ergebnismindernd ausgewirkt.<br />
Positive Effekte ergaben sich hingegen aus dem Aktientausch von PRE und PT. Bereinigt um Konsolidierungseffekte<br />
belief sich der Rückgang des Adjusted EBIT auf 10,6 %.<br />
Im Geschäftsfeld Strom Erzeugung und Handel blieb das Adjusted EBIT mit 632,1 Mio. € um 13,6 % unter dem<br />
Niveau des ersten Quartals 2010. Bereinigt um Konsolidierungseffekte liegt das Minus bei 12,0 %. Im Erzeugungsbereich<br />
haben sich im Vergleich zum Vorjahr niedrigere Spreads zwischen Off-Peak- und Peak-Strompreisen<br />
negativ ausgewirkt. Die durch die Bundesregierung verfügte Abschaltung von zwei Kernkraftwerken hat zudem<br />
zu Belastungen aus der Wiederbeschaffung der für die betroffenen Kraftwerke bereits auf Termin veräußerten<br />
Strommengen geführt.<br />
Das Geschäftsfeld Strom Netz und Vertrieb konnte das Ergebnis ausweiten und erwirtschaftete im Berichtszeitraum<br />
ein Adjusted EBIT in Höhe von 37,3 Mio. €, nach 25,0 Mio. € im ersten Quartal 2010. Ausschlaggebend für<br />
die positive Entwicklung war der Vertriebsbereich.<br />
Das Adjusted EBIT im Geschäftsfeld Gas verringerte sich um 32,8 % auf 83,2 Mio. € gegenüber dem Vorjahr.<br />
Dabei machte sich die Veräußerung der GESO negativ bemerkbar. Um Konsolidierungseffekte bereinigt läge<br />
der Ergebnisrückgang bei 13,4 %. Zu der Ergebnisentwicklung trugen zudem temperaturbedingt ein geringerer<br />
Gasabsatz sowie geringere Netznutzungsentgelte aufgrund gesunkener durchgeleiteter Gasmengen im Vergleich<br />
zur Vorjahresperiode bei.<br />
Im Geschäftsfeld Energie- und Umweltdienstleistungen stieg das Adjusted EBIT bei konstantem Umsatz um<br />
2,9 % auf 28,3 Mio. € gegenüber dem Vorjahr. Der Fehlbetrag auf Ebene der Holding weitete sich in der Berichtsperiode<br />
auf 36,5 Mio. € aus.<br />
_ 15
16 _<br />
Adjusted Ertragskennzahlen des <strong>EnBW</strong>-<br />
Konzerns in Mio. € 1<br />
01.01.–<br />
31.03.2011<br />
01.01.–<br />
31.03.2010<br />
Veränderung<br />
in %<br />
01.01.–<br />
31.12.2010<br />
Adjusted Beteiligungsergebnis 117,5 94,4 24,5 192,3<br />
Adjusted Finanzergebnis -138,3 -134,9 -2,5 -642,8<br />
Adjusted Ertragsteuern -206,9 -204,3 -1,3 -444,7<br />
Adjusted Konzernüberschuss 516,7 630,9 -18,1 1.035,4<br />
davon auf nicht beherrschende Anteile<br />
entfallender Gewinn (33,0) (32,7) 0,9 (48,7)<br />
davon auf die Aktionäre der <strong>EnBW</strong> AG<br />
entfallender Gewinn (483,7) (598,2) -19,1 (986,7)<br />
1 Die Zahlen vom 01.01.2010 bis 31.12.2010 wurden angepasst.<br />
Das Adjusted Beteiligungsergebnis verbuchte im Berichtszeitraum einen Anstieg um 24,5 % auf 117,5 Mio. €.<br />
Hauptgrund war ein höheres Ergebnis aus der Beteiligung an der EWE Aktiengesellschaft. Das Adjusted<br />
Finanzergebnis lag mit -138,3 Mio. € auf Höhe des Vorjahres. Die Adjusted Ertragsteuern erhöhten sich nur<br />
geringfügig von 204,3 Mio. € auf nun 206,9 Mio. €. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen sank der<br />
Adjusted Konzernüberschuss, bezogen auf den auf die Aktionäre der <strong>EnBW</strong> AG entfallenden Gewinn, gegenüber<br />
dem Vorjahr um 19,1 % auf 483,7 Mio. €.<br />
Neutrales Ergebnis des <strong>EnBW</strong>-Konzerns<br />
in Mio. €<br />
01.01.–<br />
31.03.2011<br />
01.01.–<br />
31.03.2010<br />
01.01.–<br />
31.12.2010<br />
Erträge/Aufwendungen im Bereich der Kernenergie -140,1 0,0 -77,5<br />
Erträge aus der Auflösung sonstiger Rückstellungen 4,2 1,8 75,8<br />
Veräußerungsgewinne 12,1 181,0 473,1<br />
Sonstiges neutrales Ergebnis -4,9 63,3 -29,4<br />
Neutrales EBITDA -128,7 246,1 442,0<br />
Außerplanmäßige Abschreibungen -4,3 0,0 -257,6<br />
Neutrales EBIT -133,0 246,1 184,4<br />
Neutrales Beteiligungsergebnis 0,5 -3,6 -89,1<br />
Neutrales Finanzergebnis -2,7 -3,9 -46,9<br />
Neutrale Ertragsteuern 38,5 -20,2 80,1<br />
Neutraler Konzernüberschuss -96,7 218,4 128,5<br />
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallender Gewinn (0,1) (-0,5) (-54,2)<br />
davon auf die Aktionäre der <strong>EnBW</strong> AG entfallender Gewinn (-96,8) (218,9) (182,7)<br />
Das neutrale EBIT fiel im ersten Quartal 2011 mit -133,0 Mio. € deutlich negativ aus. Im Vorjahr hatten Veräußerungsgewinne<br />
aus dem Verkauf der GESO und Entschädigungszahlungen für die Kündigung eines langfristigen<br />
Stromliefervertrags zu einem hohen positiven neutralen EBIT von 246,1 Mio. € geführt. In der Berichtsperiode<br />
ergaben sich hingegen Aufwendungen von 140,1 Mio. € im Bereich der Kernenergie. Wir erwarten für unser<br />
Kernkraftwerk GKN I so hohe Nachrüstanforderungen, dass ein nachhaltig wirtschaftlicher Weiterbetrieb nicht<br />
möglich sein wird. Aufgrund des zu erwartenden früheren Rückbaus haben wir die Stilllegungsrückstellung<br />
erhöht und die im Reaktor befindlichen Kernbrennelemente abgeschrieben.<br />
Nachdem im Vorjahr die neutralen Ertragsteuern 20,2 Mio. € betragen hatten, wurde im ersten Quartal 2011<br />
ein Ertrag von 38,5 Mio. € verbucht.<br />
In Summe weist der neutrale Konzernüberschuss, bezogen auf den auf die Aktionäre der <strong>EnBW</strong> AG entfallenden<br />
Gewinn, im Berichtszeitraum einen Fehlbetrag von 96,8 Mio. € auf. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres stand<br />
ein positives Ergebnis von 218,9 Mio. € zu Buche.
ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />
› Unternehmenssituation<br />
des <strong>EnBW</strong>-Konzerns<br />
Ergebnisdarstellung des <strong>EnBW</strong>-Konzerns in Mio. €<br />
Adjusted EBITDA<br />
Neutrales EBITDA<br />
EBITDA<br />
Adjusted EBIT<br />
Neutrales EBIT<br />
EBIT<br />
Adjusted<br />
Konzernüberschuss 1<br />
Neutraler<br />
Konzernüberschuss 1<br />
Konzernüberschuss 1<br />
01.01.– 31.03.2011<br />
1 Bezogen auf den auf die Aktionäre der <strong>EnBW</strong> AG entfallenden Gewinn.<br />
Finanzlage<br />
951,7<br />
-128,7<br />
823,0<br />
744,4<br />
-133,0<br />
611,4<br />
483,7<br />
-96,8<br />
386,9<br />
01.01.– 31.03.2010<br />
1.082,9<br />
246,1<br />
1.329,0<br />
875,7<br />
246,1<br />
1.121,8<br />
598,2<br />
218,9<br />
817,1<br />
-12,1 %<br />
-38,1 %<br />
-15,0 %<br />
-45,5 %<br />
-19,1 %<br />
-52,6 %<br />
Veränderung in %<br />
Finanzierung<br />
Der Operating Cashflow trägt einen wesentlichen Teil zur Finanzierung der <strong>EnBW</strong> bei. Im ersten Quartal 2011<br />
summierte er sich auf 886,8 Mio. €.<br />
In der Außenfinanzierung verfügt das Unternehmen über verschiedene Instrumente, die in Teilen ungenutzt<br />
sind:<br />
› Commercial-Paper-(CP-)Programm über insgesamt 2,0 Mrd. € (zum 31. März 2011 ungenutzt)<br />
› Syndizierte Kreditlinie mit fünf Jahren Laufzeit über 2,0 Mrd. € (zum 31. März 2011 ungenutzt)<br />
› Bilaterale kurzfristige Kreditlinien (561 Mio. €, zum 31. März 2011 ungenutzt)<br />
› Euro-Medium-Term-Note-(EMTN-)Programm mit einem Rahmen von 7,0 Mrd. € (zum 31. März 2011<br />
mit 5,0 Mrd. € genutzt)<br />
› Maßnahmen zur Eigenkapitalstärkung und Emission von Sonderprodukten (beispielsweise Schweizer-<br />
Franken-Anleihe aus dem Jahr 2008 mit einem Volumen von 300 Mio. CHF)<br />
Die syndizierte Kreditlinie mit einer Laufzeit von zunächst fünf Jahren wurde im März 2011 mit 18 Banken neu<br />
vereinbart. Sie ersetzt als allgemeine Liquiditätsreserve die bis dahin bestehende syndizierte Kreditlinie. Im<br />
Geschäftsjahr 2011 bestehen keine Kapitalmarktfälligkeiten. Für das Jahr 2012 bestehen Anleihe-Fälligkeiten in<br />
Höhe von 1,0 Mrd. €, für die wir frühzeitig Optionen der Refinanzierung prüfen. Das Fälligkeitsprofil der <strong>EnBW</strong>-<br />
Anleihen ist ausgewogen.<br />
Investitionen und Akquisitionen<br />
Die Investitionen im <strong>EnBW</strong>-Konzern beliefen sich in den ersten drei Monaten 2011 auf 302,9 Mio. €. Der Wert<br />
des Vorjahres lag bedingt durch höhere Finanzinvestitionen bei 530,6 Mio. €. Auf Investitionen in immaterielle<br />
Vermögenswerte und Sachanlagen entfielen im Berichtszeitraum 215,8 Mio. € (Vorjahr: 204,8 Mio. €). Dies<br />
entspricht einem Anteil an den Gesamtinvestitionen von 71,2 %, gegenüber 38,6 % im ersten Quartal 2010.<br />
Der Anteil der Investitionen für Wachstumsprojekte betrug im Berichtszeitraum rund 60 %. Die verbleibenden<br />
40 % entfielen auf Ersatz- und Erneuerungsmaßnahmen, insbesondere für Kraftwerke und Netzinfrastruktur.<br />
_ 17
18 _<br />
Die Investitionen in erneuerbare Energien beliefen sich im ersten Quartal 2011 auf rund 17 % der Gesamtinvestitionssumme.<br />
Etwas über die Hälfte der Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen tätigten wir im<br />
Geschäftsfeld Strom Erzeugung und Handel. Der Wert von 109,0 Mio. € übertrifft das Vorjahresniveau deutlich<br />
um 23,0 %. Die Mittel flossen im Wesentlichen in fortlaufende Projekte, wie den Bau des Steinkohlekraftwerks<br />
RDK 8 in Karlsruhe und der Wasserkraftwerke in Rheinfelden und Iffezheim sowie die Realisierung der Offshore-<br />
Windanlagen in der Ostsee. Im Geschäftsfeld Strom Netz und Vertrieb lagen die Investitionen mit 46,1 Mio. €<br />
unter dem Vorjahreswert von 59,9 Mio. €. Ein Großteil der Investitionen diente der kontinuierlichen Modernisierung<br />
und dem Ausbau unserer Netze. In den Ausbau des Geschäftsfelds Gas flossen 15,8 Mio. €, insbesondere<br />
für das Gasspeicherprojekt in Etzel. Die Investitionen im Geschäftsfeld Energie- und Umweltdienstleistungen<br />
erhöhten sich um 18,5 % auf 44,9 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr. Wir investierten hier unter anderem in den<br />
Bau eines Ersatzbrennstoffkraftwerks in Eisenhüttenstadt.<br />
Im ersten Quartal 2011 betrugen die Finanzinvestitionen der <strong>EnBW</strong> 87,1 Mio. €. Sie enthalten im Wesentlichen<br />
eine nachträgliche Kaufpreiszahlung im Rahmen des Anteilserwerbs an der EWE Aktiengesellschaft. Der Vorjahreswert<br />
von 325,8 Mio. € war im Wesentlichen durch einen Anteilserwerb an der Gesellschaft für die Beteiligung<br />
an dem Kraftwerk Rostock mbH bedingt. Die Desinvestitionen des Vorjahres von insgesamt 858,5 Mio. €<br />
waren hauptsächlich vom Verkauf der GESO getrieben. Dementsprechend ergab sich im Vorjahr ein Mittelzufluss<br />
bei den Nettoinvestitionen von 327,9 Mio. €. Im Berichtszeitraum beliefen sich die Desinvestitionen<br />
hingegen nur auf 18,0 Mio. €. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Baukostenzuschüsse sowie sonstige<br />
Anlagenabgänge. Demnach lag die Nettoinvestitionssumme im Berichtszeitraum bei 284,9 Mio. €.<br />
Zahlungswirksame Nettoinvestitionen des<br />
<strong>EnBW</strong>-Konzerns in Mio. €<br />
01.01.–<br />
31.03.2011<br />
01.01.–<br />
31.03.2010<br />
Veränderung<br />
in %<br />
01.01.–<br />
31.12.2010<br />
Strom Erzeugung und Handel 109,0 88,6 23,0 933,4<br />
Strom Netz und Vertrieb 46,1 59,9 -23,0 383,3<br />
Gas 15,8 18,4 -14,1 92,7<br />
Energie- und Umweltdienstleistungen 44,9 37,9 18,5 215,4<br />
Investitionen in immaterielle<br />
Vermögenswerte und Sachanlagen gesamt 215,8 204,8 5,4 1.624,8<br />
Auszahlungen für den Erwerb von voll- und<br />
quotenkonsolidierten und at equity<br />
bewerteten Unternehmen 1 83,9 320,4 -73,8 643,1<br />
Auszahlungen für den Erwerb von<br />
Beteiligungen 2 3,2 5,4 -40,7 60,0<br />
Investitionen gesamt 302,9 530,6 -42,9 2.327,9<br />
Einzahlungen aus Verkäufen immaterieller<br />
Vermögenswerte und Sachanlagen -5,6 -9,4 -40,4 -45,7<br />
Zugänge von Baukosten- und<br />
Investitionszuschüssen -8,1 -14,7 -44,9 -78,3<br />
Einzahlungen aus dem Verkauf von voll-<br />
und quotenkonsolidierten und at equity<br />
bewerteten Unternehmen 3 0,0 -834,4 - -843,9<br />
Einzahlungen aus dem Verkauf von<br />
Beteiligungen 2 -4,3 0,0 - -3,9<br />
Desinvestitionen gesamt -18,0 -858,5 -97,9 -971,8<br />
Nettoinvestitionen (zahlungswirksam) 284,9 -327,9 - 1.356,1<br />
1 Mit dem Erwerb übernommene flüssige Mittel sind nicht enthalten. Diese betragen im Berichtszeitraum 0,0 Mio. € (01.01.2010 bis 31.03.2010:<br />
0,2 Mio. €; 01.01.2010 bis 31.12.2010: 12,1 Mio. €).<br />
2 Ohne Beteiligungen, die als Finanzinvestitionen gehalten werden.<br />
3 Mit dem Verkauf abgegebene flüssige Mittel sind nicht enthalten. Diese betragen im Berichtszeitraum 0,0 Mio. € (01.01.2010 bis 31.03.2010:<br />
24,2 Mio. €; 01.01.2010 bis 31.12.2010: 63,0 Mio. €).
ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />
Liquiditätsanalyse<br />
Free Cashflow<br />
in Mio. €<br />
› Unternehmenssituation<br />
des <strong>EnBW</strong>-Konzerns<br />
01.01.–<br />
31.03.2011<br />
01.01.–<br />
31.03.2010<br />
Veränderung<br />
in %<br />
01.01.–<br />
31.12.2010<br />
FFO Strom Erzeugung und Handel 728,3 981,1 -25,8 2.077,2<br />
FFO Strom Netz und Vertrieb 74,6 45,4 64,3 359,4<br />
FFO Gas 99,8 141,0 -29,2 155,4<br />
FFO Energie- und Umweltdienstleistungen 66,3 49,2 34,8 257,4<br />
FFO Holding/Konsoliderung -31,1 -31,6 1,6 -101,7<br />
Funds from Operations (FFO) vor Steuern<br />
und Finanzierung 937,9 1.185,1 -20,9 2.747,7<br />
Veränderung der Vermögenswerte und<br />
Schulden aus operativer Geschäftstätigkeit -230,0 -586,1 60,8 124,8<br />
Gezahlte Ertragsteuern 178,9 -44,5 - -311,6<br />
Operating Cashflow 886,8 554,5 59,9 2.560,9<br />
Investitionen in immaterielle<br />
Vermögenswerte und Sachanlagen -215,8 -204,8 5,4 -1.624,8<br />
Einzahlungen aus Verkäufen immaterieller<br />
Vermögenswerte und Sachanlagen 5,6 9,4 -40,4 45,7<br />
Zugänge von Baukosten- und<br />
Investitionszuschüssen 8,1 14,7 -44,9 78,3<br />
Free Cashflow vor Finanzierung 684,7 373,8 83,2 1.060,1<br />
Erhaltene Zinsen und Dividenden 113,9 89,5 27,3 381,6<br />
Gezahlte Zinsen Finanzierungsbereich -97,0 -94,8 2,3 -355,1<br />
Free Cashflow nach Finanzierung 701,6 368,5 90,4 1.086,6<br />
Der Funds from Operations (FFO) vor Steuern und Finanzierung verringerte sich gegenüber der Vorjahresperiode<br />
um 20,9 % auf 937,9 Mio. €. Hauptursache ist der Rückgang des EBITDA um 38,1 %. Der Operating<br />
Cashflow stieg im Vergleich zum Vorjahr um 332,3 Mio. € auf 886,8 Mio. €. Ein Grund dafür ist der deutlich<br />
geringere Anstieg der Vermögenswerte und Schulden aus operativer Geschäftstätigkeit. Im Vorjahr betraf<br />
dieser im Wesentlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Zudem führte die Veräußerung eines<br />
Körperschaftsteuerguthabens zu einem Mittelzufluss bei den Ertragsteuern. Der Free Cashflow vor Finanzierung<br />
erhöhte sich in der Berichtsperiode um 310,9 Mio. € auf 684,7 Mio. €. Die erhaltenen Zinsen und<br />
Dividenden lagen über dem Vorjahreswert, während die gezahlten Zinsen im Finanzierungsbereich gegenüber<br />
dem Vorjahr weitgehend unverändert blieben. Per Saldo legte der Free Cashflow nach Finanzierung ebenfalls<br />
deutlich um 333,1 Mio. € auf 701,6 Mio. € zu.<br />
Cashflow-Rechnung<br />
in Mio. €<br />
01.01.–<br />
31.03.2011<br />
01.01.–<br />
31.03.2010<br />
Veränderung<br />
in %<br />
01.01.–<br />
31.12.2010<br />
Operating Cashflow 886,8 554,5 59,9 2.560,9<br />
Cashflow aus Investitionstätigkeit -217,0 436,6 - -1.272,6<br />
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit<br />
Zahlungswirksame Veränderung der<br />
-402,0 -159,0 - -1.001,2<br />
flüssigen Mittel<br />
Währungskursveränderung der flüssigen<br />
267,8 832,1 -67,8 287,1<br />
Mittel -0,1 4,4 - 12,3<br />
Veränderung der flüssigen Mittel 267,7 836,5 -68,0 299,4<br />
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit wies im ersten Quartal 2011 einen Mittelabfluss in Höhe von 217,0 Mio. €<br />
auf. Aufgrund von Desinvestitionen konnte im Vorjahreszeitraum ein Mittelzufluss von 436,6 Mio. € verbucht<br />
werden. Bedingt durch die Tilgung von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten weitete sich der Mittelabfluss<br />
beim Cashflow aus Finanzierungstätigkeit im Berichtszeitraum auf 402,0 Mio. € aus, während er im Vorjahr<br />
noch 159,0 Mio. € betragen hatte. Per Saldo stiegen die flüssigen Mittel des Konzerns unter Berücksichtigung<br />
geringer Währungskursveränderungen im Berichtszeitraum um 267,7 Mio. €. Im gleichen Vorjahreszeitraum<br />
betrug die Zunahme 836,5 Mio. €.<br />
_ 19
20 _<br />
Vermögenslage<br />
Im Vergleich zum Jahresultimo 2010 erhöhte sich die Bilanzsumme des <strong>EnBW</strong>-Konzerns zum 31. März 2011 um<br />
3,1 % auf 36.373,9 Mio. €. Auf der Aktivseite der Bilanz stiegen insbesondere die kurzfristigen Vermögenswerte an<br />
und erreichten 10.155,9 Mio. €, nach 9.063,6 Mio. € zum Stichtag 31. Dezember 2010. Der Rückgang der Forderungen<br />
aus Lieferungen und Leistungen im Stichtagsvergleich um 761,1 Mio. € auf 2.452,2 Mio. € ist insbesondere<br />
durch den Rückgang von EEG-Forderungen unseres Übertragungsnetzbetreibers verursacht. Der Anstieg der<br />
sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte um 1.887,5 Mio. € aufgrund der Marktbewertung von Derivaten findet<br />
seine Gegenposition auf der Passivseite der Bilanz im Zuwachs der übrigen Verbindlichkeiten und Zuschüsse in<br />
etwa der gleichen Höhe. Die Ertragsteuererstattungsansprüche wurden durch den Verkauf eines Körperschaftsteuerguthabens<br />
deutlich reduziert. Bedingt durch den Konzernüberschuss stieg auf der Passivseite das Eigenkapital<br />
auf 8.077,1 Mio. €, ein Zuwachs um 5,7 %. Die Eigenkapitalquote lag zum Ende des Berichtszeitraums bei<br />
22,2 % und damit um 0,5 Prozentpunkte höher als zum Jahresultimo 2010. Der Rückgang der langfristigen<br />
Schulden von 20.226,8 Mio. € zum Geschäftsjahresende 2010 auf 19.487,8 Mio. € zum 31. März 2011 resultiert aus<br />
der Fälligkeit einer Anleihe in Höhe von 1,0 Mrd. € im nächsten Jahr. Der Anleihebetrag wurde aufgrund des<br />
Fälligkeitstermins den kurzfristigen Schulden zugeordnet. Dementsprechend betrugen die kurzfristigen<br />
Schulden zum Ende des ersten Quartals 2011 8.809,0 Mio. €, nach 7.412,1 Mio. € zum 31. Dezember 2010.<br />
Bereinigte Nettoschulden<br />
Zum 31. März 2011 konnten die bereinigten Nettoschulden gegenüber dem Jahresende 2010 um 700,1 Mio. € auf<br />
7.439,7 Mio. € gesenkt werden. Dies resultiert aus dem hohen positiven Free Cashflow. Die Veränderung der<br />
noch nicht verrechneten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste der Rückstellungen für Pensionen<br />
und ähnliche Verpflichtungen ergibt sich vor allem aus der Anpassung des Zinssatzes für Pensionsrückstellungen.<br />
Bereinigte Nettoschulden<br />
in Mio. €<br />
31.03.2011 31.12.2010 Veränderung<br />
in %<br />
Kurzfristige Finanzmittel<br />
Kurzfristige Finanzmittel der Spezialfonds und kurzfristige<br />
Wertpapiere zur Deckung der Pensions- und<br />
-3.062,4 -2.718,1 12,7<br />
Kernenergierückstellungen 1.096,4 1.038,5 5,6<br />
Bereinigte kurzfristige Finanzmittel -1.966,0 -1.679,6 17,1<br />
Anleihen 5.341,3 5.490,9 -2,7<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 994,1 1.182,8 -16,0<br />
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 548,7 647,2 -15,2<br />
Finanzverbindlichkeiten 6.884,1 7.320,9 -6,0<br />
Bilanzielle Nettofinanzschulden1 4.918,1 5.641,3 -12,8<br />
Pensions- und Kernenergierückstellungen 9.830,6 9.616,2 2,2<br />
Langfristige Wertpapiere und Ausleihungen2 Kurzfristige Finanzmittel der Spezialfonds und kurzfristige<br />
Wertpapiere zur Deckung der Pensions- und<br />
-5.433,3 -5.536,7 -1,9<br />
Kernenergierückstellungen -1.096,4 -1.038,5 5,6<br />
Sonstiges -135,8 -156,5 -13,2<br />
Bilanzielle Nettoschulden2 Noch nicht verrechnete versicherungsmathematische<br />
Gewinne (-)/Verluste (+) der Rückstellungen für Pensionen<br />
8.083,2 8.525,8 -5,2<br />
und ähnliche Verpflichtungen<br />
Langfristige Forderungen in Zusammenhang mit<br />
-104,2 157,3 -<br />
Kernenergierückstellungen -486,8 -464,4 4,8<br />
Bewertungseffekte aus zinsinduzierten Sicherungsgeschäften -52,5 -78,9 -33,5<br />
Bereinigte Nettoschulden2 7.439,7 8.139,8 -8,6<br />
1 Bereinigt um Bewertungseffekte aus zinsinduzierten Sicherungsgeschäften betragen die Nettofinanzschulden 4.865,6 Mio. €<br />
(31.12.2010: 5.562,4 Mio. €).<br />
2 Beinhaltet Beteiligungen, die als Finanzinvestitionen gehalten werden.<br />
Nahestehende Unternehmen und Personen<br />
Die Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen werden in den Anmerkungen und Erläuterungen<br />
zum Konzernzwischenabschluss dargestellt.
ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />
Mitarbeiter<br />
Mitarbeiter des<br />
<strong>EnBW</strong>-Konzerns 1<br />
› Mitarbeiter<br />
31.03.2011 31.12.2010 Veränderung<br />
in %<br />
Strom Erzeugung und Handel 4.906 4.850 1,2<br />
Strom Netz und Vertrieb 5.897 5.535 6,5<br />
Gas 714 704 1,4<br />
Energie- und Umweltdienstleistungen 9.189 9.378 -2,0<br />
Holding 487 485 0,4<br />
Gesamt 21.193 20.952 1,1<br />
In Mitarbeiteräquivalenten 2 20.354 20.119 1,2<br />
1 Anzahl der Mitarbeiter ohne Auszubildende und ohne ruhende Arbeitsverhältnisse. Der Begriff Mitarbeiter bezeichnet weibliche und männliche<br />
Beschäftigte.<br />
2 Umgerechnet in Vollzeitbeschäftigungen.<br />
Zum 31. März 2011 beschäftigte der <strong>EnBW</strong>-Konzern 21.193 Mitarbeiter. Durch Neueinstellungen und die Übernahme<br />
von Auszubildenden sind das 241 Mitarbeiter oder 1,1 % mehr als zum Jahresende 2010. Der Anstieg der<br />
Mitarbeiterzahl im Geschäftsfeld Strom Netz und Vertrieb resultiert unter anderem aus der geänderten Zuordnung<br />
von Teilen der Belegschaft des Geschäftsfelds Energie- und Umweltdienstleistungen.<br />
Um den Herausforderungen der Zukunft im Bereich Personal aktiv begegnen zu können, hat die <strong>EnBW</strong> ihre<br />
Personalstrategie geschärft und darin die wichtigsten Stoßrichtungen für die kommenden Jahre definiert:<br />
Auswirkungen der demografischen Entwicklung kompensieren, effiziente und effektive HR-Arbeit sicherstellen,<br />
Kompetenzsicherung und -entwicklung der Belegschaft vorantreiben und innovatives und flexibles Arbeiten<br />
für die Mitarbeiter ermöglichen.<br />
Das siebte Mal in Folge wurde die <strong>EnBW</strong> 2011 mit dem Titel „Top Arbeitgeber Deutschland“ ausgezeichnet.<br />
Insbesondere überzeugte die <strong>EnBW</strong> in den Kategorien „Karrieremöglichkeiten“ und „Primäre Benefits“. Beim<br />
„Top Employer Web Benchmark 2011“ von über 100 deutschen Unternehmen kamen die <strong>EnBW</strong>-Karriereseiten<br />
erneut unter die Top 20, das Bewerbersystem sogar auf einen guten 12. Platz. Die <strong>EnBW</strong> präsentiert sich also<br />
auch online attraktiv.<br />
Die im Oktober 2010 durchgeführte Mitarbeiterbefragung wies eine erneut überdurchschnittliche und,<br />
gegenüber der letzten Befragung, um 7 Prozentpunkte erhöhte Beteiligung von 79 % (2008: 72 %) auf. Im<br />
Ergebnis zeigt sich ein gestiegener Grad der Verbundenheit der Mitarbeiter mit ihrem Unternehmen, gemessen<br />
durch den Mitarbeiter-Commitment-Index (MCI). Im Durchschnitt liegt der MCI bei deutschen Unternehmen<br />
bei 61 Punkten, während er bei der <strong>EnBW</strong> 65 Punkte erreicht. Im Vergleich zur vorherigen Befragung sind<br />
positive Veränderungen des MCI bei Teamleitern, Auszubildenden und langjährigen Arbeitnehmern zu beobachten.<br />
Die nach der Mitarbeiterbefragung 2008 eingeleiteten Maßnahmen zeigen somit einen messbaren<br />
Erfolg. Aus den in der aktuellen Mitarbeiterbefragung identifizierten Handlungsbedarfen werden im ersten<br />
und zweiten Quartal 2011 auf den verschiedenen Ebenen Maßnahmen zur Verbesserung erarbeitet.<br />
Am 28. Februar 2011 wurde mit den Tarifpartnern der privaten Energiewirtschaft in Baden-Württemberg ein<br />
zweistufiger Tarifvertrag abgeschlossen. Mit Wirkung zum 1. Januar 2011 erhalten Mitarbeiter und Auszubildende<br />
eine Vergütungserhöhung um 3,4 %. Am 1. Januar 2012 wird die Vergütung um weitere 1,8 % angehoben.<br />
Der Tarifvertrag gilt bis zum 30. September 2012.<br />
_ 21
22 _<br />
Forschung und Entwicklung<br />
Die Schwerpunkte der Forschung und Entwicklung sind bei der <strong>EnBW</strong> auf die folgenden Ziele ausgerichtet:<br />
› Herkömmliche Energiequellen effizienter nutzen und Emissionen verringern, indem der Wirkungsgrad von<br />
Kraftwerken erhöht und CO2 aus den Rauchgasen abgetrennt wird.<br />
› Zusätzliche Potenziale erneuerbarer Energien wirtschaftlich nutzbar machen, insbesondere im Bereich<br />
neuer Bioenergiequellen sowie im Bereich Geothermie. Zudem arbeiten wir an neuen Prognoseverfahren,<br />
die die Integration großer Mengen Wind- und Fotovoltaikstrom in das Netz erleichtern.<br />
› Netze verbraucher- und erzeugerseitig besser steuern (Smart Grid), um mehr erneuerbare Energien lokal<br />
in unseren Stromnetzen aufnehmen zu können. Zudem entwickeln wir mit unserem Brennstoffzellenfeldtest<br />
sowie mit neuartigen Kleinkraftwerken auf Basis von Mikrogasturbinen KWK-Lösungen weiter, die zusätzliche<br />
Beiträge zum Ausbalancieren von Ungleichgewichten im Netz liefern können.<br />
› Elektromobilität vorantreiben mithilfe von Modell- und Pilotprojekten, die den Weg weisen zu kundenorientierten<br />
Konzepten für die emissionsfreie individuelle Mobilität von morgen.<br />
Der Fokus der <strong>EnBW</strong> liegt auf der Entwicklung von Lösungen für eine nachhaltige Energieversorgung, die in<br />
eigenen Anlagen und bei unseren Kunden einen Mehrwert erzeugen. Im ersten Quartal 2011 haben wir insbesondere<br />
Vorhaben in den Bereichen flexible Brennstoffe, Elektromobilität und Erdwärme vorangetrieben.<br />
Flexible Brennstoffe: Im Januar 2011 hat die <strong>EnBW</strong> ein Projekt im Volumen von 3,8 Mio. € zum Thema Brennstoffflexibilisierung<br />
in Kooperation mit dem Kraftwerkshersteller ALSTOM Power Generation AG und weiteren<br />
Partnern erfolgreich abgeschlossen. Ziel war es, Gasturbinen noch effizienter und schadstoffärmer zu machen<br />
und die Grundlagen für einen brennstoffflexiblen Betrieb mit Syngasen zu erarbeiten. Syngase sind synthetisierte<br />
Brenngase, die aus der Umwandlung von festen Energieträgern, insbesondere Holz, oder anderen Biomassen<br />
gewonnen werden. Diese synthetischen Energieträger können einen weiteren Schritt zu höheren<br />
Wirkungsgraden, geringeren Emissionen und insgesamt zu einer effizienteren Nutzung von Brennstoffen in<br />
Gas- und Dampfkraftwerken bedeuten. In dem Projekt wurden Syngase in Testanlagen an der Universität<br />
Stuttgart hergestellt und die Abscheidung von CO2 wurde mit verschiedenen Kalksteinprodukten untersucht.<br />
Am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), ebenfalls in Stuttgart, wurden aus Syngas unter Zusatz<br />
von Wasserstoff und anderen Gasen definierte Mischungen komponiert und deren sichere und emissionsarme<br />
Verbrennung in Gasturbinen wurde erprobt. Die industrielle Produktweiterentwicklung sowie ein Folgeprojekt<br />
des DLR wurden angestoßen. Die Forschungsergebnisse fließen direkt in die Weiterentwicklung industrieller<br />
Gasturbinen ein.<br />
Elektromobilität: Bereits im Geschäftsjahr 2010 hat die <strong>EnBW</strong> ihre Aktivitäten im Bereich Elektromobilität<br />
(E-Mobilität) weiter ausgebaut. Zurzeit wird die Auslieferung von intelligenten Ladestationen im zweiten<br />
Quartal 2011 für das Forschungsprojekt MeRegioMobil vorbereitet. Ausgedehnt wurden die Aktivitäten bei<br />
MeRegioMobil bereits Anfang 2011 mit der Übergabe von fünf Elektrofahrzeugen, sogenannten Smart-EDs, an<br />
Mitarbeiter der <strong>EnBW</strong>. Bis zum Jahresende sollen 40 Smart-ED-Mobile auf den Straßen unterwegs sein. Zudem<br />
wird die Elektroflotte zeitnah durch drei Opel Meriva und zwei Mercedes-Benz A-Klasse, deren Herstellung<br />
bereits begonnen hat, ergänzt. Das Besondere an diesen Fahrzeugen ist deren Rückspeisefähigkeit an das<br />
Stromnetz – ein weiterer Beitrag für flexible Netze der Zukunft.<br />
Erdwärme für Kommunen: Zusammen mit dem Karlsruher Institut für Technologie erforscht die <strong>EnBW</strong><br />
Möglichkeiten, Verkehrsflächen mit Erdwärme umweltschonend abzutauen. Zum Einsatz kommen dabei<br />
CO2-Erdsonden, die, im Vergleich zu klassischen Erdsonden, die in Verbindung mit Wärmepumpen betrieben<br />
werden, selbstständig und ohne zusätzlichen Energieeinsatz arbeiten. Die technologische Herausforderung<br />
besteht darin, die Geometrie der Kupferrohre sowie Druck und Füllmenge des CO2 so zu gestalten, dass im<br />
Winter vereiste Flächen allein durch die vorhandene Erdwärme abtauen. Auf Schneeräumung und Tausalze<br />
kann dann verzichtet werden. Das Heizsystem wird nun im Forschungsprojekt weiter optimiert. Die erste<br />
Versuchsanlage sorgt für eine eis- und schneefreie Zufahrt des Feuerwehrhauses in Bad Waldsee. Diese Anwendung<br />
der Erdwärme kann in Zukunft für Städte und Kommunen an wichtigen Verkehrspunkten interessant<br />
werden, wie beispielsweise an Krankenhauszufahrten, Brücken oder Straßenkreuzungen.
ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />
› Risikomanagement<br />
Risikomanagement<br />
Die Risikosituation des <strong>EnBW</strong>-Konzerns hat sich in den ersten Monaten des Jahres<br />
2011 deutlich verschärft. Ein Hauptgrund für die Zuspitzung ist die Verkündung eines<br />
Moratoriums der Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke durch die Bundesregierung.<br />
Als Folge haben die zuständigen Landesbehörden die vorübergehende Betriebseinstellung<br />
von sieben Kernkraftwerken in Deutschland angeordnet. Die <strong>EnBW</strong> hat daraufhin<br />
am 17. März 2011 den Block I des Kernkraftwerks Neckarwestheim (GKN I) und<br />
den Block 1 des Kernkraftwerks Philippsburg (KKP 1) abgefahren. Dies wird mit Ergebniseinbußen<br />
für die <strong>EnBW</strong> im Geschäftsjahr 2011 verbunden sein. Gleichzeitig bestehen<br />
große Unsicherheiten über die Regelungen nach dem dreimonatigen Moratorium.<br />
Bestandsgefährdende Risiken bestehen nicht.<br />
Risikomanagement im <strong>EnBW</strong>-Konzern umfasst die Identifikation, Analyse und Bewertung sowie das Reporting<br />
von Risiken. Dieser Prozess trägt zu einer angemessenen Risikofrüherkennung bei und unterstützt die Risikosteuerung.<br />
Auf Holdingebene verantwortet das Konzernrisikomanagement die konzernweite Vorgabe von<br />
Methoden und Prozessen sowie die Ermittlung der Konzernrisikoposition und die Risikoberichterstattung an<br />
den Vorstand. Die Risikofelder des <strong>EnBW</strong>-Konzerns unterteilen sich in: Umfeld und Branche, Strategie, IT,<br />
Personal, Finanzen sowie operative und sonstige Risiken. Im vorliegenden Quartalsbericht werden in Anknüpfung<br />
an die Berichterstattung des Geschäftsberichts 2010 wesentliche Risiken dargestellt, die sich im Berichtszeitraum<br />
verändert haben oder neu aufgetreten sind.<br />
Umfeld- und Branchenrisiken<br />
Gesamtwirtschaftliche Risiken<br />
Konjunkturentwicklung: Die konjunkturelle Erholung nach der Wirtschaftskrise 2009 dauert an. Dementsprechend<br />
hat sich das Risikopotenzial, das im Fall eines Konjunktureinbruchs aus einem Minderabsatz und der<br />
Wiedervermarktung nicht abgenommener Mengen zu niedrigeren Preisen erwächst, weiter verringert.<br />
Markt- und Preisrisiken: Der Wettbewerb auf den Strom- und Gasmärkten bleibt intensiv. Im ersten Quartal<br />
2011 sind jedoch Preisrisiken auf den Großhandelsmärkten für Strom in den Fokus gerückt. Durch die für drei<br />
Monate angeordnete vorübergehende Betriebseinstellung von sieben Kernkraftwerken in Deutschland müssen<br />
auch wir bereits auf Termin verkaufte, jetzt aber nicht produzierte Strommengen am Großhandelsmarkt<br />
nachbeschaffen. Gleichzeitig sind seit der vorübergehenden Betriebseinstellung der sieben Kernkraftwerke ab<br />
Mitte März bereits deutliche Preissteigerungen zu verzeichnen. Aufgrund der Unsicherheit über den politischen<br />
Fortgang der Nutzung der Kernenergie in Deutschland bestehen weiterhin Preisrisiken für die nachzubeschaffenden<br />
Strommengen.<br />
Politische und regulatorische Risiken<br />
Moratorium Kernkraftwerke: Als Folge der Erdbebenschäden an japanischen Kernkraftwerken hat die Bundesregierung<br />
Mitte März ein Moratorium der Laufzeitverlängerung für die Kernkraftwerke entschieden. Als Folge<br />
ist von den zuständigen Landesbehörden die Einstellung des Betriebs von sieben Kernkraftwerken in Deutschland<br />
für drei Monate angeordnet worden. Dabei handelt es sich um Kraftwerke, die vor 1981 in Betrieb<br />
genommen wurden. Die <strong>EnBW</strong> hat daraufhin am 17. März 2011 den Block I des Kernkraftwerks Neckarwestheim<br />
(GKN I) und den Block 1 des Kernkraftwerks Philippsburg (KKP 1) abgefahren und in der Nacht vom Netz<br />
genommen. Die Abschaltungen werden bei der <strong>EnBW</strong> zu Ergebniseinbußen im Geschäftsjahr 2011 führen.<br />
Bereits realisiert haben sich negative Effekte aus dem Wegfall der Deckungsbeiträge sowie aus der Wiederbeschaffung<br />
der bereits für die betroffenen Kraftwerke auf Termin veräußerten Strommengen. Zudem bestehen<br />
_ 23
24 _<br />
derzeit große Unsicherheiten über den künftigen Weiterbetrieb der Kernkraftwerke in Deutschland. Als Folge<br />
der Sicherheitsüberprüfungen und einer damit möglicherweise verbundenen Änderung der Sicherheitsphilosophie<br />
können sich zudem hohe Investitionen für Nachrüstungen der Kernkraftwerke ergeben. Dies hat dazu<br />
geführt, dass wir für die Bilanzierung nicht mehr von einem Weiterbetrieb von GKN I ausgehen. Sofern auch<br />
kein Weiterbetrieb von KKP 1 in Zukunft möglich wäre, hätte dies außerordentliche Abschreibungen auf die<br />
Brennelemente und das Sachanlagevermögen zur Folge. Weiterhin ergäbe sich durch außerordentliche Zuführungen<br />
zu den Kernenergierückstellungen eine Belastung des Ergebnisses sowie der Nettoschulden. Die mögliche<br />
ungeplante Stilllegung der vom Moratorium betroffenen Kernkraftwerke kann zudem zu Verzögerungen<br />
beim Rückbau führen und damit die Kernenergierückstellungen weiter erhöhen.<br />
In welcher Form die 2010 getroffenen politischen Entscheidungen zur Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke,<br />
zur Kernbrennstoffsteuer und zu dem Förderfonds für erneuerbare Energien Bestand haben werden,<br />
ist ebenfalls ungewiss. Eine Rückkehr zum Atomkonsens 2001/2002 würde zu einer Erhöhung der Abschreibungen<br />
sowie zu einem Anstieg der Nettoschulden führen. Darüber hinaus besteht noch das Risiko eines vollständigen<br />
Ausstiegs aus der Kernenergie, gegebenenfalls noch früher, als im Atomkonsens festgelegt. Dieser<br />
würde zu weiteren, möglicherweise erheblichen Belastungen führen. Dementsprechend sind Aussagen über<br />
die Effekte für die <strong>EnBW</strong> zurzeit nur eingeschränkt möglich.<br />
Ertüchtigung Masten: Künftig werden die Netzbetreiber ergänzend zu den bestehenden Instandsetzungsanforderungen<br />
zur Thomasstahl-Problematik verpflichtet, die Zuverlässigkeit bestehender Masten zu ermitteln<br />
und Abweichungen zwischen dem festgestellten und dem zu gewährenden Sicherheitsniveau darzulegen. Bei<br />
Abweichungen sind Ertüchtigungs- oder Neubaumaßnahmen erforderlich. Im Rahmen einer Projektgruppe<br />
des Verbands der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V. (VDE) wird derzeit eine Anwendungsregel<br />
erarbeitet.<br />
Richtlinie für Industrieemissionen: Die Grenzwerte der neu gefassten Richtlinie Industrieemissionen (IED)<br />
sollen ab dem 1. Januar 2016 gelten. Auf Basis einer detaillierteren Analyse der Anlagen der <strong>EnBW</strong> hat sich der<br />
zuvor in zweistelliger Millionen-Euro-Höhe angenommene Nachrüstungsbedarf reduziert.<br />
Strategische Risiken<br />
Wirtschaftlichkeit von Investitionen: Die Investitionsvorhaben des <strong>EnBW</strong>-Konzerns umfassen zahlreiche Neubauten.<br />
Großprojekte sind durch eine hohe Komplexität und das Zusammenwirken zahlreicher Beteiligter<br />
gekennzeichnet, wodurch Störungen im Erstellungsprozess nicht auszuschließen sind. Die Folge sind zeitliche<br />
Verzögerungen oder Kostensteigerungen. Derzeit gehen wir beim Neubau des Kohlekraftwerks RDK 8 von einer<br />
weiteren Verzögerung bei der Fertigstellung aus. Beim Gasspeicher Etzel betrachten wir höhere Kosten und eine<br />
zeitliche Verzögerung für die Inbetriebnahme als wahrscheinlich. Weiterhin sind einzelne Vorhaben ebenfalls<br />
durch spezifische Risikosituationen gekennzeichnet. Insgesamt können diese Faktoren zusammen mit Veränderungen<br />
des Marktumfelds dazu führen, die geplante Werthaltigkeit der Investitionen nicht zu erreichen. Dies<br />
birgt das Risiko von Wertberichtigungen.<br />
Beteiligungen: Bestandteil der Konzernstrategie ist auch der Erwerb von Beteiligungen. Dabei ergeben sich<br />
Unsicherheiten bei der Transaktion sowie der Integration der jeweiligen Gesellschaft in den Konzern. Das<br />
Risiko der Wertminderung von Beteiligungen resultiert aus veränderten Annahmen im Hinblick auf die<br />
Geschäftsentwicklung der Beteiligung. Im Geschäftsjahr 2010 mussten Wertberichtigungen auf Beteiligungen<br />
und auf at equity bewertete Unternehmen vorgenommen werden. Das Wertberichtigungsrisiko hat sich im<br />
Vergleich zum Jahresabschluss durch das gestiegene Zinsniveau erhöht.<br />
Wechsel in der Aktionärsstruktur: Der Verkauf der Anteile der EDF an der <strong>EnBW</strong> AG an das Land Baden-<br />
Württemberg stellt nach Ansicht der <strong>EnBW</strong> und externer Gutachter keinen Fall des Change of Control bei<br />
Beteiligungen der <strong>EnBW</strong> dar. Dennoch besteht das Risiko, dass diese Rechtsauffassung bei gerichtlichen<br />
Verhandlungen keinen Bestand hat, wodurch eine nachteilige Entwicklung für die <strong>EnBW</strong> möglich wäre.
ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />
Finanzrisiken<br />
› Nachtragsbericht<br />
Asset-Management: Im Geschäftsjahr 2010 hat sich vor dem Hintergrund einer länger andauernden Seitwärtsbewegung<br />
auf den Kapitalmärkten das Risiko von Wertberichtigungen teilweise realisiert. Obwohl die<br />
<strong>EnBW</strong> eine konservative Anlagestrategie der Finanzmittel mit den Leitlinien gute Bonität, hohe Liquidität<br />
und breite Diversifikation der Anlagen verfolgt, können für Wertpapiere weitere Wertberichtigungen nicht<br />
ausgeschlossen werden.<br />
Rating: Die <strong>EnBW</strong> verfolgt das Ziel, mittelfristig ein A-Rating zu erhalten und wurde durch die Ratingagenturen<br />
bisher auch stets mit einer Bonität im A-Bereich bewertet. Auf die Belastungen aus der Einführung der Kernbrennstoffsteuer<br />
zu Jahresbeginn 2011 hat die <strong>EnBW</strong> mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket reagiert,<br />
um die finanzielle Stabilität des Unternehmens zu gewährleisten. Die vorübergehende Betriebseinstellung<br />
bei zwei unserer Kernkraftwerke bedeutet weitere finanzielle Belastungen, die sich durch die Unsicherheit<br />
künftiger Regelungen noch erhöhen können. Die <strong>EnBW</strong> steht in einem engen Dialog mit den Ratingagenturen.<br />
Wir werden zum geeigneten Zeitpunkt weitere Maßnahmen prüfen und ergreifen, die aus Sicht des Unternehmens<br />
geeignet sind, das A-Rating zu erhalten.<br />
Gesamtbeurteilung<br />
Die Risikolage des <strong>EnBW</strong>-Konzerns hat sich insbesondere durch politische Entscheidungen deutlich verschärft.<br />
Konkrete Ergebnisbelastungen ergeben sich für 2011 aus der vorübergehenden Betriebseinstellung bei zwei<br />
Kernkraftwerken des Unternehmens. Eine sehr große Unsicherheit besteht im Hinblick auf künftige Regelungen<br />
und Anforderungen für Kernkraftwerke in Deutschland. Diese Situation kann auch Auswirkungen auf das<br />
Rating der <strong>EnBW</strong> haben. Bestandsgefährdende Risiken bestehen für den <strong>EnBW</strong>-Konzern unseres Erachtens<br />
derzeit nicht, weder in Form von Einzelrisiken noch aus der Gesamtrisikoposition.<br />
Nachtragsbericht<br />
Der <strong>EnBW</strong>-Vorstand hat unter Einbindung des Aufsichtsrats beschlossen, dass die <strong>EnBW</strong> keine Rechtsmittel<br />
gegen die behördlichen Anordnungen auf vorübergehende Betriebseinstellung ihrer Kernkraftwerke Neckarwestheim<br />
I und Philippsburg 1 für die Dauer von drei Monaten einlegen wird.<br />
_ 25
26 _<br />
Prognosebericht<br />
Die vorübergehende Betriebseinstellung von zwei Kernkraftwerken der <strong>EnBW</strong> verursacht<br />
deutliche Ergebniseinbußen im Geschäftsjahr 2011. Diese Belastungen sowie die bestehende<br />
Unsicherheit bezüglich politischer Entscheidungen zur Kernkraft in Deutschland<br />
veranlassen uns, das Investitionsprogramm auf Anpassungsbedarf zu prüfen.<br />
Im vorliegenden Prognosebericht stellen wir die erwartete künftige Entwicklung der <strong>EnBW</strong> und des unternehmerischen<br />
Umfelds für das laufende Geschäftsjahr dar. Die künftige Geschäftsentwicklung kann zu einem<br />
wesentlichen Teil auch durch Entwicklungen der Rahmenbedingungen beeinflusst werden. Dementsprechend<br />
besteht stets eine Unsicherheit in Bezug auf Prognosen, da zugrunde liegende Prämissen rasch ihre Gültigkeit<br />
verlieren können. Für die Unternehmensentwicklung der <strong>EnBW</strong> ergeben sich aus den Umfeldbedingungen<br />
Chancen und Risiken. Aktuelle Risiken sind im Kapitel „Risikomanagement“ zusammengefasst. Eine umfassende<br />
Darstellung der erwarteten Unternehmensentwicklung bis zum Jahr 2012 enthält unser Geschäftsbericht<br />
2010. Der gegenwärtige Ausblick für 2011 ist durch eine sehr große Unsicherheit geprägt. Nach den Schäden an<br />
japanischen Kernkraftwerken verabschiedete die Bundesregierung ein dreimonatiges Moratorium der Laufzeitverlängerung<br />
für sieben deutsche Kernkraftwerke, wovon auch Kraftwerke der <strong>EnBW</strong> betroffen sind. Zudem<br />
wurde erneut eine Debatte über die künftigen Anforderungen und Regelungen für Kernkraft in Deutschland<br />
begonnen, deren Ausgang und Auswirkungen auf die <strong>EnBW</strong> ungewiss sind.<br />
Künftige wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Gesamtwirtschaftliche Situation: Die globale Konjunktur hat sich auch in den ersten Monaten 2011 weiter<br />
belebt, so die Europäische Zentralbank (EZB). Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat im Januar 2011 seine<br />
Wachstumsprognosen um 0,2 Prozentpunkte nach oben korrigiert. Nach zuvor 4,2 % geht er nun für das Jahr<br />
2011 von einem Anstieg des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 4,4 % aus. Die Schwellen- und Entwicklungsländer<br />
wachsen dabei mit 6,5 % deutlich dynamischer als die Industrieländer, die einen Zuwachs um 2,5 %<br />
erzielen sollen. Für die Türkei und die Tschechische Republik prognostiziert der IWF ein BIP-Wachstum von<br />
4,5 % beziehungsweise 1,7 %. Die Europäische Kommission geht in ihrer Wachstumsprognose für das Jahr 2011<br />
von einem realen BIP-Wachstum von 1,6 % im Euroraum aus. Deutschland dürfte laut Europäischer Kommission<br />
mit einem erwarteten BIP-Wachstum von 2,4 % der Spitzenreiter sein. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung<br />
(DIW) geht in seiner Frühjahrsprognose sogar von einem Wachstum von 2,8 % aus.<br />
Energienachfrage: Im Zuge der konjunkturellen Erholung wird die Energienachfrage 2011 wie schon im Vorjahr<br />
weiter zunehmen. Die globale Nachfrage nach Strom dürfte weiterhin schneller steigen als die Nachfrage nach<br />
den übrigen Formen von Endenergie, so die Internationale Energieagentur (IEA).<br />
Märkte für Primärenergieträger: Zum Ende des ersten Quartals 2011 notierten die Terminmarktpreise für Öl<br />
bei 113,25 US-$/bbl (Frontjahr 2012) und 109,20 US-$/bbl (Handelsjahr 2013). Dies wäre ein Rückgang gegenüber<br />
den Preisen für kurzfristige Lieferungen von 4 US-$/bbl beziehungsweise 8,16 US-$/bbl. Die künftige Preisentwicklung<br />
hängt in erster Linie von der weiteren Entwicklung in Nordafrika und im Mittleren Osten (Angebot),<br />
dem weltwirtschaftlichen Wachstum (Nachfrage), dem künftigen Wert des US-Dollars sowie von der Attraktivität<br />
von Rohöl als Anlageklasse ab. Die weitere Entwicklung in Japan und deren mögliche Effekte für die<br />
Weltwirtschaft können sich nachfrageseitig auswirken. Die Terminkontrakte für Kohle weisen für die Folgejahre<br />
im Vergleich zu den aktuellen Spotmarktpreisen ein geringfügig höheres Preisniveau auf. Unsicherheiten<br />
resultieren vor allem in Bezug auf die künftigen Importmengen Chinas, Indiens, Japans und Deutschlands.<br />
Zudem können sich kurzfristige Angebotsverknappungen durch Unwetter oder eine Beeinträchtigung der<br />
Infrastruktur in den Kohlepreisen niederschlagen. Auf dem Gasmarkt liegen die Terminpreise für 2012 deutlich<br />
über dem Spotpreis. Ein Hauptgrund für den durch die Marktteilnehmer erwarteten Preisanstieg ist die<br />
Annahme einer stärkeren LNG-Nachfrage in Japan. Aufgrund der Schäden an einigen Kernkraftwerken dürfte<br />
das Land Strom demnächst verstärkt mit Gaskraftwerken erzeugen. Auch die weiterhin instabile Lage in<br />
Nordafrika und im Nahen Osten wirkt preiserhöhend.
ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />
› Prognosebericht<br />
CO 2-Zertifikate: Wichtige Einflussgrößen für die weitere Preisentwicklung der CO2-Zertifikate sind der Fortgang<br />
der internationalen Klimaschutzverhandlungen und eine Entscheidung über eine Erhöhung des Klimaziels<br />
der Europäischen Union für 2020. Hieraus können sich Effekte auf das künftig erlaubte Emissionsvolumen<br />
ergeben. Zudem bleibt abzuwarten, welche Richtung die Diskussion zur Kernenergie in Deutschland und in<br />
der Europäischen Union nimmt. Für das Emissionsaufkommen und damit die Nachfrage nach Zertifikaten ist<br />
auch die weitere Wirtschaftsentwicklung von Belang. Das künftige Niveau der Fuel-Switch-Kosten beeinflusst<br />
ebenfalls die Preise.<br />
Strommarkt: Die Marktteilnehmer gingen zum Ende des ersten Quartals 2011 von einem weiteren Anstieg der<br />
Spotmarktpreise in den nächsten beiden Jahren aus. Für die künftige Preisentwicklung ist neben den Brennstoffpreisen<br />
die Entwicklung von Angebot und Nachfrage auf dem Strommarkt relevant. Für die Stromnachfrage<br />
ist die wirtschaftliche Entwicklung, insbesondere die Nachfrage der Industrie, von Bedeutung. Auf der<br />
Angebotsseite wirken einige Faktoren derzeit tendenziell preissenkend am Großhandelsmarkt. Dazu gehören<br />
der starke Ausbau der erneuerbaren Energien und die Umsetzung bestehender Neubauprojekte von Kraftwerken.<br />
Potenzial zur Preissteigerung ergibt sich insbesondere aufgrund des von der Bundesregierung ausgesprochenen<br />
Moratoriums der Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke und der Sicherheitsüberprüfung aller Kernkraftwerke.<br />
Die Abnahmepflicht nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) führt mit der Zunahme der Einspeisung<br />
erneuerbarer Energien zu einer weiter steigenden Volatilität auf dem Großhandelsspotmarkt. Damit sind<br />
auch häufig sehr niedrige und gegebenenfalls negative Preise in einzelnen Stunden verbunden. Gleichzeitig<br />
erhöhen sich auf der Endkundenseite strukturell die Kosten aus der Umlage nach dem EEG.<br />
Künftige Unternehmensentwicklung<br />
Investitionen, Strategie und Finanzierung: Aufgrund der erheblichen Belastungen aus der Kernbrennstoffsteuer<br />
hatte die <strong>EnBW</strong> ihr Investitionsprogramm überprüft und das Volumen reduziert. Gleichzeitig sind im Rahmen<br />
des Investitionsprogramms auch Desinvestitionen vorgesehen. Als Nettoinvestitionssumme für den Zeitraum<br />
2011 bis 2013 waren bisher 3,3 Mrd. € geplant. Zudem haben wir im Oktober 2010 das Effizienzprogramm<br />
„Fokus“ gestartet. Ab 2013 soll mit „Fokus“ ein EBIT-wirksames Zielvolumen von nachhaltig 300 Mio. € pro Jahr<br />
als Entlastung erreicht werden. Aufgrund der zusätzlichen Ertragseinbußen bei unseren Kernkraftwerken<br />
durch das dreimonatige Moratorium der Laufzeitverlängerung und der Unsicherheit über die künftige Situation<br />
unserer Kernkraftwerke prüfen wir das Investitionsprogramm auf erforderliche Anpassungen.<br />
Erwartete Ergebnisentwicklung: Die nachfolgende Prognose geht von der Annahme aus, dass für unsere vom<br />
Moratorium betroffenen Kernkraftwerke ein nachhaltig wirtschaftlicher Weiterbetrieb nur für KKP 1 möglich<br />
ist und dass kein Ausstieg aus der Laufzeitverlängerung erfolgt. Insgesamt gilt, dass momentan eine große<br />
Unsicherheit über die derzeitigen politischen Entwicklungen und deren Konsequenzen besteht. Aussagen<br />
für die künftige Entwicklung der <strong>EnBW</strong> sind damit nur eingeschränkt möglich. Weitere Ertragsrisiken, die in<br />
der Prognose nicht berücksichtigt sind, sind im Risikobericht dargestellt. Im Vergleich zu unserer Prognose<br />
im Geschäftsbericht 2010 gehen wir im Geschäftsfeld Strom Erzeugung und Handel nun von einem noch<br />
größeren Ergebnisrückgang aus. Der Grund hierfür ist das dreimonatige Moratorium für sieben deutsche<br />
Kernkraftwerke, von dem auch zwei Kraftwerke der <strong>EnBW</strong> betroffen sind. Zudem gehen wir davon aus, dass<br />
ein Wiederanfahren des Kernkraftwerks GKN I voraussichtlich nicht wirtschaftlich sein wird. Ergebniseinbußen<br />
aus dem Wegfall der Deckungsbeiträge der Kraftwerke und höhere Kosten aus der Nachbeschaffung der für<br />
diese Kraftwerke bereits auf Termin veräußerten Strommengen werden im Jahr 2011 zu Belastungen führen.<br />
Dementsprechend rechnen wir auf Konzernebene ebenfalls mit einem stärkeren Ergebnisrückgang, als noch<br />
im Geschäftsbericht 2010 prognostiziert.<br />
Ergebnisentwicklung 2011 (Adjusted EBIT)<br />
gegenüber dem Vorjahr<br />
GB 2010 Q1 2011<br />
Geschäftsfeld Strom Erzeugung und Handel fallend deutlich fallend<br />
Geschäftsfeld Strom Netz und Vertrieb deutlich fallend deutlich fallend<br />
Geschäftsfeld Gas fallend fallend<br />
Geschäftsfeld Energie- und Umweltdienstleistungen fallend fallend<br />
Konsolidierungskreis kein Effekt kein Effekt<br />
Adjusted EBIT Konzern -10 % bis -15 % -15 % bis -25 %<br />
_ 27
28 _<br />
ZWISCHENABSCHLUSS DES ENBW-KONZERNS (UNGEPRÜFT)<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Mio. € 01.01.–<br />
31.03.2011<br />
01.01.–<br />
31.03.2010<br />
Umsatzerlöse inklusive Strom- und Erdgassteuer 5.306,5 5.187,4<br />
Strom- und Erdgassteuer -272,8 -287,8<br />
Umsatzerlöse 5.033,7 4.899,6<br />
Bestandsveränderung 7,8 3,5<br />
Andere aktivierte Eigenleistungen 8,9 11,1<br />
Sonstige betriebliche Erträge 160,6 429,4<br />
Materialaufwand -3.735,2 -3.373,7<br />
Personalaufwand -424,0 -405,6<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen -228,8 -235,3<br />
EBITDA 823,0 1.329,0<br />
Abschreibungen -211,6 -207,2<br />
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) 611,4 1.121,8<br />
Beteiligungsergebnis 118,0 90,8<br />
davon Ergebnis at equity bewerteter Unternehmen (115,0) (82,0)<br />
davon übriges Beteiligungsergebnis (3,0) (8,8)<br />
Finanzergebnis -141,0 -138,8<br />
davon Finanzerträge (94,2) (108,4)<br />
davon Finanzaufwendungen (-235,2) (-247,2)<br />
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 588,4 1.073,8<br />
Ertragsteuern -168,4 -224,5<br />
Konzernüberschuss 420,0 849,3<br />
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallender Gewinn (33,1) (32,2)<br />
davon auf die Aktionäre der <strong>EnBW</strong> AG entfallender Gewinn (386,9) (817,1)<br />
Aktien im Umlauf (Mio. Stück), gewichtet 244,257 244,257<br />
Ergebnis je Aktie aus Konzernüberschuss (€) 1 1,58 3,35<br />
1 Verwässert und unverwässert; bezogen auf den auf die Aktionäre der <strong>EnBW</strong> AG entfallenden Gewinn.<br />
Gesamtperiodenerfolgsrechnung<br />
Mio. € 01.01.–<br />
31.03.2011<br />
01.01.–<br />
31.03.2010<br />
Konzernüberschuss 420,0 849,3<br />
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung 23,2 16,0<br />
Cashflow Hedge 103,8 -104,6<br />
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte -93,8 49,7<br />
At equity bewertete Unternehmen 14,6 -46,3<br />
Ertragsteuern auf ergebnisneutral erfasste Aufwendungen und Erträge -34,1 25,9<br />
Summe der direkt im Eigenkapital erfassten Aufwendungen und Erträge 13,7 -59,3<br />
Gesamtperiodenerfolg 433,7 790,0<br />
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallender Gewinn (30,9) (28,5)<br />
davon auf die Aktionäre der <strong>EnBW</strong> AG entfallender Gewinn (402,8) (761,5)
ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />
Bilanz<br />
Mio. € 1 31.03.2011 31.12.2010<br />
Aktiva<br />
Langfristige Vermögenswerte<br />
Immaterielle Vermögenswerte 2.118,4 2.144,9<br />
Sachanlagen 13.472,8 13.435,0<br />
Investment Properties 100,0 99,0<br />
At equity bewertete Unternehmen 3.844,8 3.752,5<br />
Übrige finanzielle Vermögenswerte 5.851,2 5.950,6<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 501,0 479,2<br />
Ertragsteuererstattungsansprüche 23,7 23,7<br />
Sonstige langfristige Vermögenswerte 273,9 290,9<br />
Latente Steuern 22,1 28,2<br />
Kurzfristige Vermögenswerte<br />
› Bilanz<br />
26.207,9 26.204,0<br />
Vorratsvermögen 880,5 991,1<br />
Finanzielle Vermögenswerte 1.007,3 955,8<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.452,2 3.213,8<br />
Ertragsteuererstattungsansprüche 146,9 389,1<br />
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 3.523,0 1.635,5<br />
Flüssige Mittel 2.146,0 1.878,3<br />
10.155,9 9.063,6<br />
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 10,1 11,8<br />
Passiva<br />
Eigenkapital<br />
Anteile der Aktionäre der <strong>EnBW</strong> AG<br />
10.166,0 9.075,4<br />
36.373,9 35.279,4<br />
Gezeichnetes Kapital 640,0 640,0<br />
Kapitalrücklage 22,2 22,2<br />
Gewinnrücklagen 5.829,1 5.442,2<br />
Eigene Aktien -204,1 -204,1<br />
Kumulierte erfolgsneutrale Veränderungen 600,7 584,8<br />
6.887,9 6.485,1<br />
Nicht beherrschende Anteile 1.189,2 1.155,4<br />
Langfristige Schulden<br />
8.077,1 7.640,5<br />
Rückstellungen 9.995,8 9.767,8<br />
Latente Steuern 1.941,8 1.815,9<br />
Finanzverbindlichkeiten 5.605,1 6.677,4<br />
Übrige Verbindlichkeiten und Zuschüsse 1.945,1 1.965,7<br />
Kurzfristige Schulden<br />
19.487,8 20.226,8<br />
Rückstellungen 1.187,5 1.213,2<br />
Finanzverbindlichkeiten 1.279,1 643,5<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.282,6 3.164,4<br />
Ertragsteuerverbindlichkeiten 45,8 47,7<br />
Übrige Verbindlichkeiten und Zuschüsse 4.014,0 2.343,3<br />
1 Die Zahlen zum 31.12.2010 wurden angepasst.<br />
8.809,0 7.412,1<br />
36.373,9 35.279,4<br />
_ 29
30 _<br />
Eigenkapitalspiegel<br />
Mio. € 1<br />
Gezeichnetes<br />
Kapital<br />
Kapitalrücklage<br />
Gewinnrücklagen<br />
Eigene Aktien<br />
Stand: 31.12.2009 640,0 22,2 4.646,5 -204,1<br />
Kumulierte erfolgsneutrale<br />
Veränderungen<br />
Konzernüberschuss 817,1<br />
Gesamtperiodenerfolg 0,0 0,0 817,1 0,0<br />
Übrige Veränderungen<br />
Stand: 31.03.2010 640,0 22,2 5.463,6 -204,1<br />
Stand: 31.12.2010 640,0 22,2 5.442,2 -204,1<br />
Kumulierte erfolgsneutrale<br />
Veränderungen<br />
Konzernüberschuss 386,9<br />
Gesamtperiodenerfolg 0,0 0,0 386,9 0,0<br />
Gezahlte Dividenden<br />
Übrige Veränderungen 0,0<br />
Stand: 31.03.2011 640,0 22,2 5.829,1 -204,1<br />
1 Die Zahlen zum 31.12.2010 wurden angepasst.<br />
2 Davon kumulierte erfolgsneutrale Veränderungen in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten zum 31.03.2011 in Höhe<br />
von 0,0 Mio. € (31.12.2010: 0,0 Mio. €; 31.03.2010: 15,5 Mio. €). Auf die Aktionäre der <strong>EnBW</strong> AG entfallend: 0,0 Mio. € (31.12.2010: 0,0 Mio. €;<br />
31.03.2010: 15,5 Mio. €).
ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />
Unterschieds-<br />
betrag aus der<br />
Währungs-<br />
umrechnung<br />
Kumulierte erfolgsneutrale Veränderungen 2<br />
Cashflow<br />
Hedge<br />
Zur<br />
Veräußerung<br />
verfügbare<br />
finanzielle<br />
Vermögens-<br />
werte<br />
At equity<br />
bewertete<br />
Unternehmen<br />
› Eigenkapitalspiegel<br />
Anteile der<br />
Aktionäre der<br />
<strong>EnBW</strong> AG 2<br />
Nicht<br />
beherrschende<br />
Anteile 2<br />
Summe<br />
-4,3 -130,3 336,0 23,8 5.329,8 1.077,9 6.407,7<br />
18,2 -75,7 48,2 -46,3 -55,6 -3,7 -59,3<br />
817,1 32,2 849,3<br />
18,2 -75,7 48,2 -46,3 761,5 28,5 790,0<br />
0,0 -112,1 -112,1<br />
13,9 -206,0 384,2 -22,5 6.091,3 994,3 7.085,6<br />
-49,6 102,8 524,9 6,7 6.485,1 1.155,4 7.640,5<br />
26,2 61,5 -86,4 14,6 15,9 -2,2 13,7<br />
386,9 33,1 420,0<br />
26,2 61,5 -86,4 14,6 402,8 30,9 433,7<br />
0,0 -1,6 -1,6<br />
0,0 4,5 4,5<br />
-23,4 164,3 438,5 21,3 6.887,9 1.189,2 8.077,1<br />
_ 31
32 _<br />
Cashflow-Rechnung<br />
Mio. € 01.01.–<br />
31.03.2011<br />
1. Operativer Bereich<br />
01.01.–<br />
31.03.2010<br />
EBITDA 823,0 1.329,0<br />
Veränderung der langfristigen Rückstellungen 82,8 -40,5<br />
Ergebnis aus Anlagenabgängen -2,1 -177,5<br />
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge 34,2 74,1<br />
Funds from Operations (FFO) vor Steuern und Finanzierung 937,9 1.185,1<br />
Veränderung der Vermögenswerte und Schulden aus operativer Geschäftstätigkeit -230,0 -586,1<br />
Vorräte (73,3) (86,9)<br />
Saldo aus Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (-152,1) (-593,6)<br />
Saldo aus sonstigen Vermögenswerten und Schulden (-115,0) (-84,5)<br />
Kurzfristige Rückstellungen (-36,2) (5,1)<br />
Gezahlte Ertragsteuern 178,9 -44,5<br />
Operating Cashflow 886,8 554,5<br />
2. Investitionsbereich<br />
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -215,8 -204,8<br />
Einzahlungen aus Verkäufen immaterieller Vermögenswerte und Sachanlagen 5,6 9,4<br />
Zugänge von Baukosten- und Investitionszuschüssen 8,1 14,7<br />
Auszahlungen aus dem Erwerb von voll- und quotenkonsolidierten<br />
und at equity bewerteten Unternehmen -83,9 -320,2<br />
Einzahlungen aus dem Verkauf von voll- und quotenkonsolidierten<br />
und at equity bewerteten Unternehmen 0,0 810,2<br />
Veränderung der Wertpapiere und Geldanlagen -44,9 37,8<br />
Erhaltene Zinsen 65,1 55,5<br />
Erhaltene Dividenden 48,8 34,0<br />
Cashflow aus Investitionstätigkeit -217,0 436,6<br />
3. Finanzierungsbereich<br />
Gezahlte Zinsen Finanzierungsbereich -97,0 -94,8<br />
Gezahlte Dividenden -1,6 0,0<br />
Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten 24,1 14,2<br />
Tilgung von Finanzverbindlichkeiten -327,5 -78,4<br />
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -402,0 -159,0<br />
Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel 267,8 832,1<br />
Währungskursveränderung der flüssigen Mittel -0,1 4,4<br />
Veränderung der flüssigen Mittel 267,7 836,5<br />
Flüssige Mittel am Anfang der Periode 1.878,3 1.578,9<br />
Flüssige Mittel am Ende der Periode 2.146,0 2.415,4<br />
davon flüssige Mittel innerhalb der kurzfristigen Vermögenswerte (2.146,0) (2.362,3)<br />
davon flüssige Mittel der zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte (0,0) (53,1)<br />
Mio. € 01.01.–<br />
31.03.2011<br />
01.01.–<br />
31.03.2010<br />
Gezahlte Zinsen Investitionsbereich (aktivierte Fremdkapitalkosten) -12,9 -6,0<br />
Gezahlte Zinsen Finanzierungsbereich -97,0 -94,8<br />
Gesamtbetrag der in der Periode gezahlten Zinsen -109,9 -100,8
ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />
› Anmerkungen und<br />
Erläuterungen<br />
Anmerkungen und Erläuterungen<br />
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Der Zwischenabschluss des <strong>EnBW</strong>-Konzerns wird zu den am Bilanzstichtag verpflichtend in der Europäischen<br />
Union anzuwendenden International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt. Zusätzlich werden auch<br />
die diesbezüglichen Interpretationen (IFRIC/SIC) beachtet. Noch nicht in Kraft getretene Standards und Interpretationen<br />
werden nicht angewendet.<br />
Die für den Konzernzwischenabschluss zum 31. März 2011 angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
entsprechen mit Ausnahme der nachfolgend beschriebenen Neuregelungen denen des Konzernabschlusses<br />
zum 31. Dezember 2010.<br />
In Einklang mit IAS 34 wurde für die Darstellung des Konzernabschlusses der <strong>EnBW</strong> AG zum 31. März 2011 ein<br />
gegenüber dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2010 verkürzter Berichtsumfang gewählt.<br />
Neben der Gewinn- und Verlustrechnung werden die Gesamtperiodenerfolgsrechnung, die Bilanz, der Eigenkapitalspiegel<br />
sowie eine verkürzte Cashflow-Rechnung des <strong>EnBW</strong>-Konzerns gesondert dargestellt.<br />
Alle wesentlichen Geschäftsvorfälle und Ereignisse im Berichtszeitraum werden im Zwischenlagebericht<br />
erläutert.<br />
Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Das International Accounting Standards Board (IASB) und das International Financial Reporting Interpretations<br />
Committee (IFRIC) haben folgende Standards und Interpretationen neu verabschiedet, die ab dem Geschäftsjahr<br />
2011 verpflichtend anzuwenden sind:<br />
› Sammelstandard zur Änderung verschiedener IFRS (2010) „Verbesserungen der International Financial<br />
Reporting Standards“: Die Änderungen sind das Ergebnis des jährlichen Verbesserungsprozesses (Annual<br />
Improvement Process) des IASB und betreffen eine Vielzahl einzelner IFRS. Die Änderungen sollen den Inhalt<br />
der Vorschriften konkretisieren und unbeabsichtigte Inkonsistenzen zwischen den Standards beseitigen.<br />
Sofern im jeweiligen Standard nichts anderes geregelt ist, sind die Änderungen erstmals auf Geschäftsjahre<br />
anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2010 beginnen. Die erstmalige Anwendung dieser Änderungen<br />
hatte keine wesentlichen Auswirkungen auf den <strong>EnBW</strong>-Konzernabschluss.<br />
› Begrenzte Befreiung erstmaliger Anwender von Vergleichsangaben nach IFRS 7 – Änderung des IFRS 1 (2010)<br />
„Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards“: Mit dieser Änderung werden<br />
Erstanwender von den im März 2009 eingeführten neuen Anhangsangaben zu Finanzinstrumenten ausgenommen.<br />
IFRS 1 (2010) ist erstmals auf Geschäftsjahre anzuwenden, die nach dem 30. Juni 2010 beginnen.<br />
Die Änderungen hatten keine Auswirkungen auf den <strong>EnBW</strong>-Konzernabschluss.<br />
› IAS 24 (2009) „Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen“: Durch die Überarbeitung<br />
des IAS 24 werden zunächst Berichtspflichten von Unternehmen, an denen der Staat beteiligt ist,<br />
vereinfacht. Bestimmte Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen, die sich aus einer<br />
Beteiligung des Staates ergeben, sind von den Angabepflichten des IAS 24 ausgenommen. Des Weiteren<br />
wurde die Definition der nahestehenden Unternehmen und Personen grundlegend überarbeitet. Der<br />
überarbeitete Standard ist erstmals auf Geschäftsjahre anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2010<br />
beginnen. Die Änderungen hatten keine wesentlichen Auswirkungen auf den <strong>EnBW</strong>-Konzernabschluss.<br />
› Einstufung von Bezugsrechten – Änderung des IAS 32 (2009) „Finanzinstrumente: Darstellung“: Die Änderung<br />
regelt die Bilanzierung von in Fremdwährung lautenden Bezugsrechten sowie Optionen und Optionsscheinen<br />
beim Emittenten, auf dessen Eigenkapitalinstrumente sich diese Rechte beziehen. Künftig sind<br />
diese Rechte als Eigenkapital und nicht mehr als Schulden auszuweisen. Der überarbeitete Standard ist<br />
erstmals auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Februar 2010 beginnen. Die Änderung<br />
hatte keine Auswirkungen auf den <strong>EnBW</strong>-Konzernabschluss.<br />
_ 33
34 _<br />
› Vorauszahlungen im Rahmen von Mindestdotierungsverpflichtungen – Änderung des IFRIC 14 (2009)<br />
„IAS-19 – Die Begrenzung eines leistungsorientierten Vermögenswerts, Mindestfinanzierungsvorschriften<br />
und ihre Wechselwirkung“: Die Änderung von IFRIC 14 ist in den Fällen relevant, in denen ein Unternehmen<br />
Mindestdotierungsverpflichtungen unterliegt und Vorauszahlungen leistet, um diese Mindestdotierungsverpflichtungen<br />
zu erfüllen. Die Änderung ermöglicht es den Unternehmen, den Vorteil aus einer solchen<br />
Vorauszahlung als Vermögenswert anzusetzen. IFRIC 14 ist erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am<br />
oder nach dem 1. Januar 2011 beginnen. Die erstmalige Anwendung von IFRIC 14 hatte keine Auswirkungen<br />
auf den <strong>EnBW</strong>-Konzernabschluss.<br />
› IFRIC 19 „Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten durch Eigenkapitalinstrumente“: Durch IFRIC 19 werden die<br />
Anforderungen in den IFRS verdeutlicht, wenn ein Unternehmen die vollständige oder teilweise Tilgung<br />
einer finanziellen Verbindlichkeit durch die Ausgabe von Aktien oder anderen Eigenkapitalinstrumenten<br />
vornimmt. Die Interpretation ist erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2010<br />
beginnen. Die erstmalige Anwendung von IFRIC 19 hatte keine Auswirkungen auf den <strong>EnBW</strong>-Konzernabschluss.<br />
Konsolidierungsgrundsätze<br />
Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der in- und ausländischen Tochter- und Gemeinschaftsunternehmen<br />
wurden einheitlich nach den bei der <strong>EnBW</strong> geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
aufgestellt.<br />
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt unter Anwendung der Erwerbsmethode. Die Anschaffungskosten eines<br />
Unternehmenserwerbs werden nach den beizulegenden Zeitwerten der hingegebenen Vermögenswerte und<br />
der eingegangenen oder übernommenen Verbindlichkeiten zum Erwerbszeitpunkt bemessen. Die Bewertung<br />
von nicht beherrschenden Anteilen erfolgt zum anteiligen beizulegenden Zeitwert der identifizierten Vermögenswerte<br />
und der übernommenen Verbindlichkeiten. Anschaffungsnebenkosten werden zum Zeitpunkt<br />
ihres Entstehens seit 2010 als Aufwand erfasst. Bei sukzessiven Unternehmenszusammenschlüssen wird der<br />
vom Erwerber zuvor an dem erworbenen Unternehmen gehaltene Eigenkapitalanteil zum beizulegenden<br />
Zeitwert am Erwerbszeitpunkt neu bestimmt und der daraus resultierende Gewinn oder Verlust seit 2010<br />
erfolgswirksam erfasst. Der Geschäfts- oder Firmenwert ermittelt sich aus dem Überschuss der übertragenen<br />
Gegenleistung und des Betrags aller nicht beherrschenden Anteile an dem erworbenen Unternehmen über die<br />
erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden. Liegt diese Gegenleistung<br />
unter dem beizulegenden Zeitwert des erworbenen Reinvermögens, wird der Unterschiedsbetrag nach<br />
nochmaliger Überprüfung sofort erfolgswirksam erfasst.<br />
Eine Veränderung der Beteiligungshöhe an einem weiterhin vollkonsolidierten Unternehmen wird als<br />
Eigenkapitaltransaktion bilanziert. Zum Zeitpunkt des Beherrschungsverlusts werden sämtliche verbliebenen<br />
Anteile zum beizulegenden Zeitwert neu bewertet.<br />
Forderungen, Verbindlichkeiten und Rückstellungen zwischen konsolidierten Unternehmen werden aufgerechnet.<br />
Konzerninterne Erträge werden mit den entsprechenden Aufwendungen verrechnet. Zwischenergebnisse<br />
werden eliminiert, sofern sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind. Steuerabgrenzungen werden<br />
vorgenommen.
ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />
› Anmerkungen und<br />
Erläuterungen<br />
Änderungen des Konsolidierungskreises<br />
Unternehmenserwerbe 2010<br />
Aktientausch Pražská energetika, a.s. und Pražská teplárenská a.s.<br />
Im ersten Quartal 2011 lag uns zum Unternehmenserwerb der Pražská energetika, a.s. (PRE) ein endgültiges<br />
Wertgutachten vor. Die Bilanzierung des Unternehmenszusammenschlusses konnte somit zum 31. März 2011<br />
abgeschlossen werden. Die zum Erwerbszeitpunkt angesetzten Vermögenswerte und Schulden sowie die<br />
daraus resultierenden Auswirkungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung wurden angepasst.<br />
Die <strong>EnBW</strong> hatte zum 20. September 2010 ihre bisher im Wesentlichen über die Pražská teplárenská Holding<br />
a.s. (PT Holding) gehaltenen Anteile von 24,3 % am Prager Fernwärmeversorger Pražská teplárenská a.s. (PT)<br />
mit den von der Energetický a průmyslový holding, a.s. gehaltenen 41,1 % an der PRE getauscht. Das Ziel der<br />
Transaktion war die Erreichung einer Mehrheitsposition beim tschechischen Energieversorgungsunternehmen<br />
PRE und der damit verbundene Ausbau unserer Präsenz auf dem strategischen Zielmarkt Tschechien.<br />
Mit rund 745.000 versorgten Abnahmestellen ist PRE das drittgrößte Stromversorgungsunternehmen in<br />
Tschechien und vereint Netz und Vertrieb im Hauptstadtgebiet Prag.<br />
PRE und PT wurden vor dem Aktientausch als Gemeinschaftsunternehmen unter Anwendung der Quotenkonsolidierung<br />
in den <strong>EnBW</strong>-Konzern einbezogen. Seit der Transaktion hält die <strong>EnBW</strong> durchgerechnet 69,6 %<br />
der Anteile an der PRE. Durch vertragliche Vereinbarungen in Zusammenhang mit der Anteilsaufstockung hat<br />
die <strong>EnBW</strong> die wirtschaftliche und industrielle Führungsrolle bei der PRE, weshalb die Gesellschaft nach der<br />
Vollkonsolidierungsmethode in den Konzernabschluss einbezogen wird. Nach dem Aktientausch hält die<br />
<strong>EnBW</strong> keine Anteile mehr an der PT.<br />
Die beim Anteilserwerb übertragene Gegenleistung enthielt die zum beizulegenden Zeitwert bewerteten<br />
PT-Anteile in Höhe von 200,5 Mio. € und eine Barkomponente in Höhe von 305,1 Mio. €. Durch den Tausch der<br />
PT-Anteile entstand im Jahresabschluss 2010 ein sonstiger betrieblicher Ertrag in Höhe von 81,1 Mio. €.<br />
Die bisher gehaltenen 28,5 % an der PRE wurden zum Erwerbszeitpunkt zum beizulegenden Zeitwert bewertet.<br />
Der entstandene Gewinn in Höhe von 173,6 Mio. € wurde im Jahresabschluss 2010 im sonstigen betrieblichen<br />
Ertrag erfasst.<br />
Für die Transaktion fielen Nebenkosten in Höhe von 6,0 Mio. € an, die im Jahresabschluss 2010 im sonstigen<br />
betrieblichen Aufwand erfasst wurden.<br />
Der Wert des nicht beherrschenden Anteils wurde anhand des identifizierbaren Nettovermögens der PRE<br />
bewertet und beträgt 236,5 Mio. €. Der Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 271,1 Mio. € repräsentiert unter<br />
anderem Synergien in den Bereichen Netz und Vertrieb, die nicht separiert werden konnten.<br />
Die PRE trug im Jahresabschluss 2010 seit ihrer Vollkonsolidierung 215,4 Mio. € zu den Umsatzerlösen und<br />
17,2 Mio. € zum Ergebnis nach Ertragsteuern bei. Bei einer Vollkonsolidierung der PRE seit Beginn des Jahres<br />
2010 hätten sich die Umsatzerlöse um 462,8 Mio. € auf 17.971,8 Mio. € und das Ergebnis nach Ertragsteuern um<br />
39,5 Mio. € auf 1.203,4 Mio. € erhöht.<br />
_ 35
36 _<br />
Durch den Erwerb wurden folgende Vermögenswerte und Schulden übernommen:<br />
Mio. € Buchwert nach<br />
IFRS<br />
Bei Erwerb<br />
angesetzt<br />
Immaterielle Vermögenswerte 7,9 197,5<br />
Sachanlagen 720,3 847,4<br />
Kurzfristige Vermögenswerte 93,5 93,5<br />
Summe Vermögenswerte 821,7 1.138,4<br />
Langfristige Schulden 243,6 253,0<br />
Kurzfristige Schulden 106,9 106,9<br />
Summe Schulden 350,5 359,9<br />
Nettovermögen 471,2 778,5<br />
Anteil der <strong>EnBW</strong> am Nettovermögen 69,6 % 542,0<br />
Anschaffungskosten in bar 305,1<br />
Beizulegender Zeitwert der PT-Anteile 200,5<br />
Summe der übertragenen Gegenleistung 505,6<br />
Beizulegender Zeitwert der bisher gehaltenen PRE-Anteile 307,5<br />
Geschäfts- oder Firmenwert 271,1<br />
Der beizulegende Zeitwert der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die durch den Unternehmenszusammenschluss<br />
erworben wurden, belief sich auf 67,7 Mio. €. Der gesamte Betrag dieser Forderungen ist voraussichtlich<br />
einbringlich.<br />
Aufgrund des inzwischen vorliegenden endgültigen Wertgutachtens wurden die Vorjahreszahlen folgendermaßen<br />
angepasst:<br />
Gewinn- und Verlustrechnung 2010<br />
in Mio. €<br />
Werte laut<br />
Geschäftsbericht<br />
2010<br />
Änderungen<br />
PRE<br />
Werte laut<br />
Quartals-<br />
finanzbericht<br />
Q1 2011<br />
EBITDA 3.279,8 0,0 3.279,8<br />
Abschreibungen -1.162,8 -2,0 -1.164,8<br />
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) 2.117,0 -2,0 2.115,0<br />
Beteiligungsergebnis 103,2 103,2<br />
Finanzergebnis -689,7 -689,7<br />
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 1.530,5 -2,0 1.528,5<br />
Ertragsteuern -365,0 0,4 -364,6<br />
Konzernüberschuss 1.165,5 -1,6 1.163,9<br />
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallender Verlust (-5,0) (-0,5) (-5,5)<br />
davon auf die Aktionäre der <strong>EnBW</strong> AG entfallender Gewinn (1.170,5) (-1,1) (1.169,4)
ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />
Bilanz 31.12.2010<br />
in Mio. €<br />
Aktiva<br />
Langfristige Vermögenswerte<br />
› Anmerkungen und<br />
Erläuterungen<br />
Werte laut<br />
Geschäftsbericht<br />
2010<br />
Änderungen<br />
PRE<br />
Werte laut<br />
Quartals-<br />
finanzbericht<br />
Q1 2011<br />
Immaterielle Vermögenswerte 2.197,0 -52,1 2.144,9<br />
Sachanlagen 13.343,3 91,7 13.435,0<br />
Andere langfristige Vermögenswerte 10.624,1 0,0 10.624,1<br />
26.164,4 39,6 26.204,0<br />
Kurzfristige Vermögenswerte 9.063,6 0,0 9.063,6<br />
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 11,8 11,8<br />
Passiva<br />
Eigenkapital<br />
9.075,4 0,0 9.075,4<br />
35.239,8 39,6 35.279,4<br />
Anteile der Aktionäre der <strong>EnBW</strong> AG 6.485,2 -0,1 6.485,1<br />
Nicht beherrschende Anteile 1.133,0 22,4 1.155,4<br />
Langfristige Schulden<br />
7.618,2 22,3 7.640,5<br />
Latente Steuern 1.798,6 17,3 1.815,9<br />
Andere langfristige Schulden 18.410,9 0,0 18.410,9<br />
20.209,5 17,3 20.226,8<br />
Kurzfristige Schulden 7.412,1 0,0 7.412,1<br />
35.239,8 39,6 35.279,4<br />
Weitere Informationen zu Erwerben und Veräußerungen von Unternehmen des Vorjahres sind dem Anhang<br />
zum Konzernabschluss für das Jahr 2010 zu entnehmen.<br />
Konsolidierungskreis<br />
Nach der Vollkonsolidierungsmethode werden alle Tochterunternehmen einbezogen, auf deren Finanz- und<br />
Geschäftspolitik nach dem sogenannten Control Concept ein beherrschender Einfluss ausgeübt werden kann.<br />
Bei der Vollkonsolidierung werden die Vermögenswerte und Schulden einer Tochtergesellschaft vollständig in<br />
den Konzernabschluss übernommen.<br />
Gemeinschaftlich geführte Unternehmen werden anhand der Quotenkonsolidierung in den Konzernabschluss<br />
einbezogen. Bei der Quotenkonsolidierung werden die Vermögenswerte und Schulden des Tochterunterneh-<br />
mens entsprechend der Höhe der Beteiligung des Mutterunternehmens im Konzernabschluss berücksichtigt.<br />
Die Equity-Bewertung kommt zur Anwendung, wenn die Möglichkeit eines maßgeblichen Einflusses auf die<br />
Geschäftspolitik des assoziierten Unternehmens besteht, aber weder die Voraussetzungen eines Tochter- noch<br />
die eines Gemeinschaftsunternehmens vorliegen. Bei der Bewertung von Anteilen bedeutet dies, dass nicht<br />
die Vermögenswerte und Schulden des Unternehmens im Konzernabschluss dargestellt werden, sondern nur<br />
sein anteiliges Eigenkapital. Ein Geschäfts- oder Firmenwert ist im Beteiligungsansatz enthalten. Negative<br />
Unterschiedsbeträge werden im Beteiligungsergebnis ertragswirksam erfasst.<br />
Anteile an Tochterunternehmen, an gemeinschaftlich geführten Unternehmen oder nach der Equity-Methode<br />
bilanzierte Unternehmen, die aus Konzernsicht von untergeordneter Bedeutung sind, werden nach IAS 39<br />
bilanziert.<br />
Wechselseitige Beteiligungen nach § 19 Abs. 1 AktG liegen im <strong>EnBW</strong>-Konzern nicht vor.<br />
_ 37
38 _<br />
Der Konsolidierungskreis setzt sich wie folgt zusammen:<br />
Art der Konsolidierung und Anzahl 31.03.2011 31.12.2010 31.03.2010<br />
Vollkonsolidierung 113 114 96<br />
Quotenkonsolidierung (Gemeinschaftsunternehmen) 29 31 35<br />
At equity bewertete Unternehmen (assoziierte Unternehmen) 18 18 16<br />
Beteiligungsergebnis<br />
Mio. € 01.01.–<br />
31.03.2011<br />
01.01.–<br />
31.03.2010<br />
Ergebnis at equity bewerteter Unternehmen 115,0 82,0<br />
Erträge aus Beteiligungen 2,5 12,5<br />
Abschreibungen auf Beteiligungen -0,9 -3,7<br />
Ergebnis aus dem Verkauf von Beteiligungen 1,4 0,0<br />
Übriges Beteiligungsergebnis 3,0 8,8<br />
Beteiligungsergebnis 118,0 90,8<br />
Finanzergebnis<br />
Mio. € 01.01.–<br />
31.03.2011<br />
01.01.–<br />
31.03.2010<br />
Zinsen und ähnliche Erträge 53,0 53,2<br />
Andere Finanzerträge 41,2 55,2<br />
Finanzerträge 94,2 108,4<br />
Finanzierungszinsen -69,7 -80,2<br />
Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen -6,9 -9,1<br />
Zinsanteil der Zuführungen zu den Rückstellungen -127,7 -125,8<br />
Personalrückstellungen (-56,1) (-56,7)<br />
Kerntechnische Rückstellungen (-71,0) (-68,3)<br />
Sonstige langfristige Rückstellungen (-0,6) (-0,8)<br />
Andere Finanzaufwendungen -30,9 -32,1<br />
Finanzaufwendungen -235,2 -247,2<br />
Finanzergebnis -141,0 -138,8<br />
Angaben zur Cashflow-Rechnung<br />
Funds from Operations (FFO)<br />
in Mio. €<br />
01.01.–<br />
31.03.2011<br />
01.01.–<br />
31.03.2010<br />
FFO vor Steuern und Finanzierung 937,9 1.185,1<br />
Gezahlte Ertragsteuern 178,9 -44,5<br />
Erhaltene Zinsen und Dividenden 113,9 89,5<br />
Gezahlte Zinsen Finanzierungsbereich -97,0 -94,8<br />
FFO nach Steuern und Finanzierung 1.133,7 1.135,3<br />
In den sonstigen zahlungsunwirksamen Aufwendungen und Erträgen sind in der Berichtsperiode außerplanmäßige<br />
Abschreibungen auf das Vorratsvermögen in Höhe von 38,0 Mio. € enthalten.
ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />
› Anmerkungen und<br />
Erläuterungen<br />
Eventualverbindlichkeiten und finanzielle Verpflichtungen<br />
Eventualverbindlichkeiten und finanzielle Verpflichtungen erhöhten sich gegenüber dem 31. Dezember 2010 um<br />
466,9 Mio. € auf 20.944,5 Mio. €. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus höheren Abnahmeverpflichtungen<br />
für Erdgas.<br />
Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen<br />
Am 17. Februar 2011 hat die NECKARPRI GmbH, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft des Landes Baden-<br />
Württemberg, den bisher von der E.D.F. INTERNATIONAL S.A. (EDFI), einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft<br />
der Electricité de France (EDF), an der <strong>EnBW</strong> Energie Baden-Württemberg AG (<strong>EnBW</strong> AG) gehaltenen Aktienanteil<br />
von 45,01 % übernommen. Darüber hinaus sind die NECKARPRI GmbH und das Land Baden-Württemberg<br />
(Land) anstelle von EDF und EDFI in die bisher bestehende Aktionärsvereinbarung zwischen diesen und dem<br />
Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke (OEW) und dessen 100-prozentiger Tochtergesellschaft<br />
OEW Energie-Beteiligungs GmbH (OEW GmbH) eingetreten. Aufgrund der in der Aktionärsvereinbarung<br />
enthaltenen Bindung zur einheitlichen Ausübung ihrer Stimmrechte bei der <strong>EnBW</strong> AG sind dem Land und<br />
der NECKARPRI GmbH sowie der OEW und der OEW GmbH ihre an der <strong>EnBW</strong> AG gehaltenen Stimmrechte<br />
wechselseitig zuzurechnen. Zu den nahestehenden Unternehmen der <strong>EnBW</strong> AG zählen seit dem 17. Februar<br />
2011 somit insbesondere das Land Baden-Württemberg, die NECKARPRI GmbH, die OEW, die OEW GmbH<br />
sowie die von diesen beherrschten, gemeinsam beherrschten oder maßgeblich beeinflussten Unternehmen.<br />
Die OEW GmbH und die NECKARPRI GmbH halten zum 31. März 2011 unmittelbar 45,01 % der Aktien an der<br />
<strong>EnBW</strong> AG.<br />
Die NECKARPRI GmbH hat am 5. April 2011 veröffentlicht, dass sie eine 100-prozentige Tochtergesellschaft<br />
mit dem Namen NECKARPRI-Beteiligungsgesellschaft mbH gegründet und auf diese ihre 45,01-prozentige<br />
Beteiligung an der <strong>EnBW</strong> AG vollständig übertragen hat.<br />
Die NECKARPRI GmbH hat am 7. Januar 2011 ein freiwilliges Übernahmeangebot an alle Aktionäre der<br />
<strong>EnBW</strong> AG veröffentlicht. Bis zum Ende der Angebotsfrist am 6. April 2011 wurde das Übernahmeangebot für<br />
3,08 % der <strong>EnBW</strong>-Aktien angenommen. Entsprechend einer in der Angebotsunterlage offengelegten Verpflichtung<br />
hat die NECKARPRI-Beteiligungsgesellschaft mbH der OEW GmbH am 11. April 2011 außerhalb des Angebotsverfahrens<br />
1,54 % der <strong>EnBW</strong>-Aktien zum Angebotspreis übertragen, damit zwischen den beiden Großaktionären<br />
künftig wieder paritätische Beteiligungsverhältnisse bestehen. Am 13. April 2011 werden 3,08 % der<br />
<strong>EnBW</strong>-Aktien, für die das Übernahmeangebot angenommen worden ist, gegen Zahlung des Angebotspreises<br />
auf die NECKARPRI GmbH übertragen, die diese Aktien daraufhin ebenfalls in ihre Tochtergesellschaft<br />
NECKARPRI-Beteiligungsgesellschaft mbH einbrachte.<br />
Nach Vollzug des paritätischen Ausgleichs, der Abwicklung des Übernahmeangebots und der Übertragung der<br />
aufgrund des Übernahmeangebots erworbenen <strong>EnBW</strong>-Aktien auf die NECKARPRI-Beteiligungsgesellschaft mbH<br />
halten das Land Baden-Württemberg und die NECKARPRI GmbH mittelbar sowie die NECKARPRI-Beteiligungsgesellschaft<br />
mbH unmittelbar 46,55 % der Aktien an der <strong>EnBW</strong> AG. Der Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke<br />
hält mittelbar sowie die OEW Energie-Beteiligungs GmbH hält unmittelbar seither ebenfalls<br />
46,55 % der Aktien an der <strong>EnBW</strong> AG.<br />
Bis zum 17. Februar 2011 wurde die <strong>EnBW</strong> AG von der EDF gemeinschaftlich mit der OEW geführt. Bis zu diesem<br />
Zeitpunkt zählt die EDF, die vom französischen Staat beherrscht wird, sowie die von dieser beherrschten,<br />
gemeinsam beherrschten oder maßgeblich beeinflussten Unternehmen zu den nahestehenden Unternehmen<br />
der <strong>EnBW</strong> AG. Die bis zum 17. Februar 2011 mit der EDF und deren nahestehenden Unternehmen getätigten<br />
Geschäfte resultieren im Wesentlichen aus Stromlieferungs- und Strombezugsverträgen. Die Umsatzerlöse<br />
und der Materialaufwand lagen wie im ersten Quartal 2010 im unteren dreistelligen Millionenbereich. Die<br />
noch bestehenden Forderungen und Verbindlichkeiten werden innerhalb eines Jahres realisiert. Allen Geschäftsbeziehungen<br />
mit der EDF lagen marktübliche Konditionen zugrunde. Von den Eventualverbindlichkeiten und<br />
finanziellen Verpflichtungen entfallen rund 3 % auf Gesellschaften der EDF.<br />
_ 39
40 _<br />
Die mit dem Land und den von diesem beherrschten, gemeinsam beherrschten oder maßgeblich beeinflussten<br />
Unternehmen getätigten Geschäfte resultieren im Wesentlichen aus Stromlieferungsverträgen an<br />
öffentliche Einrichtungen wie Universitäten und Kliniken. Die Umsatzerlöse aus diesen Geschäften waren im<br />
ersten Quartal 2011 unwesentlich. Die Forderungen aus diesen Geschäften waren zum 31. März 2011 überwiegend<br />
beglichen. Allen Geschäftsbeziehungen mit dem Land lagen marktübliche Konditionen zugrunde. Eventualverbindlichkeiten<br />
und finanzielle Verpflichtungen mit dem Land bestehen nicht.<br />
Mit der OEW und der NECKARPRI-Beteiligungsgesellschaft mbH bestehen mit Ausnahme von gezahlten Dividenden<br />
keine Geschäftsbeziehungen.<br />
Die Geschäftsbeziehungen zu Gemeinschaftsunternehmen stellen sich wie folgt dar:<br />
Gewinn- und Verlustrechnung in Mio. € 01.01.–<br />
31.03.2011<br />
01.01.–<br />
31.03.2010<br />
Umsatzerlöse 1,1 6,4<br />
Materialaufwand -1,6 -3,9<br />
Finanzergebnis 0,1 0,1<br />
Bilanz in Mio. € 31.03.2011 31.12.2010<br />
Sonstige Ausleihungen 7,9 11,2<br />
Forderungen 0,9 2,8<br />
Verbindlichkeiten 1,3 1,5<br />
Erhaltene Anzahlungen 0,1 0,1<br />
Eventualverbindlichkeiten und finanzielle Verpflichtungen in Mio. € 31.03.2011 31.12.2010<br />
Bürgschaften und Sicherheiten 41,3 45,2<br />
Sonstige finanzielle Verpflichtungen 2,9 6,6<br />
Gesamt 44,2 51,8<br />
Umsatzerlöse und Materialaufwand resultieren im Wesentlichen aus Stromlieferungs- und Strombezugsverträgen.<br />
Die Forderungen und Verbindlichkeiten werden innerhalb eines Jahres realisiert. Allen Geschäftsbeziehungen<br />
mit Gemeinschaftsunternehmen lagen marktübliche Konditionen zugrunde.<br />
Weiterhin bestehen im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit auch Beziehungen zu assoziierten Gesellschaften,<br />
unter anderem zu kommunalen at equity bewerteten Unternehmen, insbesondere zu Stadtwerken.<br />
Der Leistungsaustausch mit diesen Unternehmen fand zu marktüblichen Bedingungen statt und hat folgende<br />
Auswirkung auf die Gewinn- und Verlustrechnung und die Bilanz des <strong>EnBW</strong>-Konzerns:<br />
Gewinn- und Verlustrechnung in Mio. € 01.01.–<br />
31.03.2011<br />
01.01.–<br />
31.03.2010<br />
Umsatzerlöse 63,2 54,4<br />
Materialaufwand -42,5 -21,7<br />
Finanzergebnis -0,3 0,0<br />
Bilanz in Mio. € 31.03.2011 31.12.2010<br />
Sonstige Ausleihungen 9,8 10,1<br />
Forderungen 27,3 26,7<br />
Verbindlichkeiten 28,2 110,0<br />
Erhaltene Anzahlungen 0,2 0,2
ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />
› Anmerkungen und<br />
Erläuterungen<br />
Eventualverbindlichkeiten und finanzielle Verpflichtungen in Mio. € 31.03.2011 31.12.2010<br />
Abnahmeverpflichtungen Strom 347,5 302,3<br />
Finanzielle Verpflichtungen aus Unternehmenserwerben 0,3 0,3<br />
Sonstige finanzielle Verpflichtungen 3,9 4,0<br />
Gesamt 351,7 306,6<br />
Die Forderungen und Verbindlichkeiten des Berichtsjahres werden im Wesentlichen innerhalb eines Jahres<br />
realisiert.<br />
Beziehungen zu nahestehenden Personen<br />
Der <strong>EnBW</strong>-Konzern hat keine wesentlichen Geschäfte mit nahestehenden Personen getätigt.<br />
Dividende<br />
Die Hauptversammlung der <strong>EnBW</strong> stimmte am 19. April 2011 dem Vorschlag des Vorstands und Aufsichtsrats<br />
zu, eine Dividende von 1,53 € je Aktie für das Geschäftsjahr 2010 auszuschütten. Dies entspricht einer Dividendenzahlung<br />
von 373,7 Mio. €.<br />
Eigene Aktien<br />
Zum 31. März 2011 hält die <strong>EnBW</strong> AG 5.749.677 Stück eigene Aktien (31. Dezember 2010: 5.749.677 Stück eigene<br />
Aktien). Die Anschaffungskosten der eigenen Anteile in Höhe von 204,1 Mio. € wurden vom Buchwert des<br />
Eigenkapitals abgesetzt. Der auf sie entfallende Betrag des Grundkapitals beläuft sich auf 14.719.173,12 €<br />
(2,3 % des gezeichneten Kapitals).<br />
Segmentberichterstattung<br />
01.01.–<br />
31.03.2011<br />
in Mio. €<br />
Strom<br />
Erzeugung<br />
und Handel<br />
Strom<br />
Netz und<br />
Vertrieb<br />
Gas Energie- und<br />
Umweltdienstleistungen<br />
Holding/<br />
Konsolidierung<br />
Gesamt<br />
Außenumsatz 1.376,0 2.783,0 704,3 170,4 0,0 5.033,7<br />
Innenumsatz 1.115,0 40,6 24,5 147,6 -1.327,7 0,0<br />
Gesamtumsatz 2.491,0 2.823,6 728,8 318,0 -1.327,7 5.033,7<br />
Adjusted EBIT 632,1 37,3 83,2 28,3 -36,5 744,4<br />
EBIT<br />
Planmäßige<br />
482,8 46,4 83,1 28,7 -29,6 611,4<br />
Abschreibungen<br />
Außerplanmäßige<br />
-76,2 -69,2 -18,1 -43,1 -0,7 -207,3<br />
Abschreibungen<br />
Capital Employed<br />
-4,3 0,0 0,0 0,0 0,0 -4,3<br />
zum 31.03.2011 5.568,3 4.664,0 1.446,1 1.566,4 2.376,2 15.621,0<br />
_ 41
42 _<br />
01.01.–<br />
31.03.2010<br />
in Mio. € 1<br />
Strom<br />
Erzeugung<br />
und Handel<br />
Strom<br />
Netz und<br />
Vertrieb<br />
Gas Energie- und<br />
Umweltdienst-<br />
leistungen<br />
Holding/<br />
Konsolidierung<br />
Gesamt<br />
Außenumsatz 1.218,4 2.727,8 783,2 170,2 0,0 4.899,6<br />
Innenumsatz 1.272,7 67,8 34,1 107,3 -1.481,9 0,0<br />
Gesamtumsatz 2.491,1 2.795,6 817,3 277,5 -1.481,9 4.899,6<br />
Adjusted EBIT 732,0 25,0 123,8 27,5 -32,6 875,7<br />
EBIT 796,8 202,4 123,9 28,4 -29,7 1.121,8<br />
Planmäßige<br />
Abschreibungen -94,9 -58,2 -18,2 -35,6 -0,3 -207,2<br />
Außerplanmäßige<br />
Abschreibungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0<br />
Capital Employed<br />
zum 31.12.2010 5.320,8 4.769,9 1.440,6 1.357,6 2.734,1 15.623,0<br />
1 Die Zahlen der Vergleichsperiode (Capital Employed) wurden angepasst.<br />
Eine der wesentlichen internen Steuerungsgrößen ist das Adjusted EBIT. Das Adjusted EBIT ist eine um neutrale<br />
Ergebniseffekte bereinigte Ergebnisgröße, die die Entwicklung der operativen Ertragslage zutreffend wiedergibt.<br />
Im Lagebericht wird die Entwicklung der Geschäftsfelder anhand des Adjusted EBIT erläutert.<br />
Das Adjusted EBIT lässt sich folgendermaßen auf das Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) überleiten:<br />
Mio. € 01.01.–<br />
31.03.2011<br />
01.01.–<br />
31.03.2010<br />
Adjusted EBIT 744,4 875,7<br />
Neutrales EBIT -133,0 246,1<br />
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) 611,4 1.121,8<br />
Beteiligungsergebnis 118,0 90,8<br />
Finanzergebnis -141,0 -138,8<br />
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 588,4 1.073,8<br />
Die Segmentberichterstattung orientiert sich an der internen Berichterstattung. Das Geschäftsfeld Strom<br />
Erzeugung und Handel umfasst die Wertschöpfungsstufen Erzeugung sowie Handel und Beschaffung. Das<br />
Geschäftsfeld Strom Netz und Vertrieb umfasst die Wertschöpfungsstufen Transport, Verteilung sowie Vertrieb.<br />
Im Geschäftsfeld Gas sind die Bereiche Ferngasstufe (Midstream) mit Importverträgen und -infrastruktur,<br />
Speicherung, Handel, Portfoliosteuerung sowie die Verteilstufe (Downstream) mit Transport, Verteilung und<br />
Vertrieb enthalten. Das Geschäftsfeld Energie- und Umweltdienstleistungen besteht aus den Bereichen<br />
Thermische Entsorgung, Nichtthermische Entsorgung, Wasser sowie Sonstige Dienstleistungen mit Contractingleistungen.<br />
Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen, die auf die <strong>EnBW</strong> AG entfallen, unsere Beteiligungen<br />
an der EWE Aktiengesellschaft und der EVN AG sowie andere, nicht den gesondert dargestellten Segmenten<br />
zuordenbare Tätigkeiten werden zusammen mit den Eliminierungen zwischen den Segmenten in der Spalte<br />
Holding/Konsolidierung ausgewiesen. Die direkt zuordenbaren Kosten der <strong>EnBW</strong> AG werden anhand von<br />
Schlüsseln auf die einzelnen Geschäftsfelder verrechnet.<br />
Die Segmentdaten wurden in Übereinstimmung mit den Ansatz- und Bewertungsmethoden im Konzernabschluss<br />
ermittelt. Die Innenumsätze geben die Höhe der Umsätze zwischen den Konzerngesellschaften an.<br />
Die Umsätze zwischen den Segmenten wurden zu Marktpreisen getätigt.
ENBW-AKTIE LAGEBERICHT ZWISCHENABSCHLUSS SERVICE<br />
Vorstand und Aufsichtsrat<br />
Vorstand<br />
Hans-Peter Villis,<br />
Castrop-Rauxel/Karlsruhe<br />
Chief Executive Officer<br />
seit 1. Oktober 2007<br />
Bestellung bis 30. September 2012<br />
Dr. Bernhard Beck LL.M., Leonberg<br />
Chief Personnel Officer<br />
seit 1. Oktober 2002<br />
Bestellung bis 30. September 2012<br />
Christian Buchel, Karlsruhe<br />
Chief Operating Officer<br />
seit 1. Februar 2009<br />
Bestellung bis 31. Januar 2012<br />
Thomas Kusterer, Karlsruhe<br />
Chief Financial Officer<br />
seit 1. April 2011<br />
Bestellung bis 31. März 2014<br />
Aufsichtsrat<br />
Dr. Claus Dieter Hoffmann, Stuttgart<br />
geschäftsführender Gesellschafter<br />
der H + H Senior Advisors GmbH<br />
Vorsitzender<br />
Dietrich Herd, Philippsburg<br />
Gesamtbetriebsratsvorsitzender<br />
der <strong>EnBW</strong> Kraftwerke AG<br />
stellvertretender Vorsitzender<br />
Marc Boudier, Sèvres<br />
Direktor Europa bei Electricité de<br />
France SA (bis 15. Dezember 2010)<br />
Mitglied bis 16. Januar 2011<br />
Dr. Daniel Camus, Croissy-sur-Seine<br />
Generaldirektor für internationale<br />
Aktivitäten und Strategie bei Electricité<br />
de France SA (bis 1. Dezember 2010)<br />
Mitglied bis 9. Januar 2011<br />
Dr.-Ing. Rainer Dulger, Heidelberg<br />
geschäftsführender Gesellschafter<br />
der ProMinent Dosiertechnik GmbH<br />
Mitglied seit 21. Februar 2011<br />
Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Wolfgang Franz,<br />
Mannheim<br />
Präsident des Zentrums für Europäische<br />
Wirtschaftsforschung GmbH (ZEW)<br />
Mitglied vom 21. Februar 2011 bis<br />
19. April 2011<br />
Dirk Gaerte, Sigmaringendorf<br />
Landrat des Landkreises Sigmaringen<br />
Prof. Dr. Ulrich Goll MdL, Waiblingen<br />
Justizminister und stellvertretender<br />
Ministerpräsident des Landes<br />
Baden-Württemberg<br />
Mitglied seit 10. März 2011<br />
Josef Götz, Stuttgart<br />
Referent Sonderaufgaben bei<br />
der <strong>EnBW</strong> Regional AG<br />
Mitglied bis 19. April 2011<br />
Reiner Koch, Glienicke/Nordbahn<br />
Referatsleiter Fachbereich Ver- und<br />
Entsorgung bei der ver.di-<br />
Bundesverwaltung<br />
Marianne Kugler-Wendt, Heilbronn<br />
Bezirksgeschäftsführerin ver.di,<br />
Bezirk Heilbronn-Neckar-Franken<br />
Marianne Laigneau, Chelles<br />
Generaldirektorin für Personal<br />
bei Electricité de France SA<br />
Mitglied vom 12. Januar 2011 bis<br />
17. Februar 2011<br />
Wolfgang Lang, Karlsruhe<br />
Gesamtbetriebsratsvorsitzender<br />
der <strong>EnBW</strong> Systeme Infrastruktur<br />
Support GmbH<br />
Pierre Lederer, Paris<br />
Generaldirektor Vertrieb, Optimierung,<br />
Handel und Kontinentaleuropa bei<br />
Electricité de France SA<br />
Mitglied bis 17. Februar 2011<br />
Dr. Hubert Lienhard, Heidenheim<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der Voith GmbH<br />
Mitglied seit 21. Februar 2011<br />
Serge Massart, Paris<br />
beigeordneter Direktor des für<br />
Erzeugung und Engineering<br />
zuständigen Generaldirektors<br />
bei Electricité de France SA<br />
Mitglied vom 17. Januar 2011<br />
bis 17. Februar 2011<br />
Arnold Messner, Aichwald<br />
Betriebsratsvorsitzender der<br />
<strong>EnBW</strong> Regional AG<br />
Mitglied seit 19. April 2011<br />
› Vorstand und Aufsichtsrat<br />
Bodo Moray, Mannheim<br />
Gewerkschaftssekretär ver.di/<br />
Landesfachbereichsleiter Ver- und<br />
Entsorgung Baden-Württemberg<br />
Bernd Munding, Hochdorf<br />
stellvertretender Betriebsratsvorsitzender<br />
der <strong>EnBW</strong> Operations GmbH<br />
Mitglied seit 19. April 2011<br />
Thomas Piquemal, Paris<br />
Generaldirektor Finanzen<br />
bei Electricité de France SA<br />
Mitglied bis 17. Februar 2011<br />
Helmut Rau MdL, Ettenheim<br />
Minister im Staatsministerium<br />
des Landes Baden-Württemberg<br />
Geschäftsführer der NECKARPRI GmbH<br />
Mitglied seit 8. März 2011<br />
Gunda Röstel, Flöha<br />
kaufmännische Geschäftsführerin der<br />
Stadtentwässerung Dresden und<br />
Prokuristin der Gelsenwasser AG<br />
Mitglied seit 19. April 2011<br />
Gérard Roth, Bois d’Arcy<br />
Direktor Deutschland<br />
bei Electricité de France SA<br />
Mitglied bis 17. Februar 2011<br />
Klaus Schörnich, Düsseldorf<br />
Betriebsratsvorsitzender<br />
der Stadtwerke Düsseldorf AG<br />
Heinz Seiffert, Ehingen<br />
Landrat des Alb-Donau-Kreises<br />
Gerhard Stratthaus MdL, Brühl<br />
Finanzminister des Landes Baden-<br />
Württemberg a. D.<br />
Christoph Walther, Langebrück<br />
stellvertretender Betriebsratsvorsitzender<br />
der ENSO Energie Sachsen Ost AG<br />
Mitglied bis 19. April 2011<br />
Dietmar Weber, Esslingen<br />
Gesamtbetriebsratsvorsitzender<br />
der <strong>EnBW</strong> Operations GmbH<br />
Kurt Widmaier, Ravensburg<br />
Landrat des Landkreises Ravensburg<br />
Dr. Bernd-Michael Zinow, Pfinztal<br />
Leiter Wirtschaft und Politik bei der<br />
<strong>EnBW</strong> Energie Baden-Württemberg AG<br />
Stand: 19. April 2011<br />
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44 _<br />
Wichtige Hinweise<br />
Herausgeber<br />
<strong>EnBW</strong> Energie<br />
Baden-Württemberg AG<br />
Durlacher Allee 93<br />
76131 Karlsruhe<br />
www.enbw.com<br />
Koordination und Redaktion<br />
Unternehmenskommunikation,<br />
Karlsruhe<br />
Gestaltung und Lithografie<br />
3st kommunikation GmbH,<br />
Mainz<br />
Fotos<br />
Titel<br />
Matthias Ibeler, Emsdetten<br />
Top-Themen<br />
<strong>EnBW</strong> Energie Baden-<br />
Württemberg AG<br />
März: Luftaufnahmen<br />
Meyer, Hasel<br />
Foto des Vorstandsvorsitzenden<br />
Catrin Moritz, Essen<br />
Satz<br />
Inhouse produziert mit FIRE.sys<br />
Druck<br />
Elanders Germany GmbH,<br />
Waiblingen<br />
ISBA: R.2609.1105<br />
Veröffentlichung des<br />
Quartalsfinanzberichts<br />
Januar bis März 2011:<br />
6. Mai 2011<br />
Kein Angebot und<br />
keine Anlageempfehlung<br />
Dieser Bericht wurde lediglich zu<br />
Ihrer Information erstellt. Er stellt<br />
kein Angebot, keine Aufforderung<br />
und keine Empfehlung zum Erwerb<br />
oder zur Veräußerung von Wertpapieren<br />
dar, deren Emittent die<br />
<strong>EnBW</strong> Energie Baden-Württemberg<br />
AG (<strong>EnBW</strong>), eine Gesellschaft<br />
des <strong>EnBW</strong>-Konzerns oder eine<br />
andere Gesellschaft ist. Dieser<br />
Bericht stellt auch keine Bitte,<br />
Aufforderung oder Empfehlung<br />
zu einer Stimmabgabe oder Zustimmung<br />
dar. Alle Beschreibungen,<br />
Beispiele und Berechnungen<br />
wurden lediglich zur Veranschaulichung<br />
in diesen Bericht aufgenommen.<br />
Zukunftsgerichtete Aussagen<br />
Dieser Bericht enthält zukunftsgerichtete<br />
Aussagen, die auf<br />
aktuellen Annahmen, Plänen,<br />
Schätzungen und Prognosen der<br />
Geschäftsleitung der <strong>EnBW</strong> beruhen.<br />
Solche zukunftsgerichteten<br />
Aussagen sind daher nur zu dem<br />
Zeitpunkt gültig, zu dem sie erstmals<br />
veröffentlicht werden. Zukunftsgerichtete<br />
Aussagen ergeben<br />
sich aus dem Kontext, sind darüber<br />
hinaus jedoch auch an den Begriffen<br />
„kann“, „wird“, „sollte“,<br />
„plant“, „beabsichtigt“, „erwartet“,<br />
„denkt“, „schätzt“, „prognostiziert“,<br />
„potenziell“ oder „fortgesetzt“<br />
sowie ähnlichen Ausdrücken zu<br />
erkennen.<br />
Naturgemäß sind zukunftsgerichtete<br />
Aussagen mit Risiken und<br />
Unsicherheiten behaftet, die durch<br />
die <strong>EnBW</strong> nicht kontrolliert oder<br />
präzise vorhergesagt werden können.<br />
Tatsächliche Ereignisse, künftige<br />
Ergebnisse, die finanzielle<br />
Lage, Entwicklung oder Performance<br />
der <strong>EnBW</strong> und der Gesellschaften<br />
des <strong>EnBW</strong>-Konzerns<br />
können daher erheblich von den<br />
in diesem Bericht getätigten zukunftsgerichteten<br />
Aussagen<br />
abweichen. Deshalb kann nicht<br />
garantiert oder sonst dafür gehaftet<br />
werden, dass sich diese zukunftsgerichteten<br />
Aussagen als vollständig,<br />
richtig oder genau erweisen oder<br />
dass erwartete prognostizierte<br />
Ergebnisse in Zukunft tatsächlich<br />
erreicht werden.<br />
Keine Verpflichtung zur<br />
Aktualisierung<br />
Die <strong>EnBW</strong> übernimmt keinerlei<br />
Verpflichtung jedweder Art, in<br />
diesem Bericht enthaltene Informationen<br />
und zukunftsgerichtete<br />
Aussagen an künftige Ereignisse<br />
oder Entwicklungen anzupassen<br />
oder sonst zu aktualisieren. Dieser<br />
Quartalsfinanzbericht steht in<br />
deutscher und englischer Sprache<br />
auch im Internet als <strong>Download</strong> zur<br />
Verfügung. Im Zweifelsfall ist die<br />
deutsche Version maßgeblich.<br />
Aktionärshotline/<br />
Investor Relations<br />
Telefon: 0800 1020030 oder<br />
0800 AKTIEENBW<br />
Telefax: 0800 3629111<br />
E-Mail: info@investor.enbw.com<br />
Internet: www.enbw.com
Finanzkalender<br />
06 | 05 | 2011<br />
Veröffentlichung des Quartalsfinanzberichts Januar bis März 2011<br />
29 | 07 | 2011<br />
Veröffentlichung des Halbjahresfinanzberichts Januar bis Juni 2011<br />
11 | 11 | 2011<br />
Veröffentlichung des Quartalsfinanzberichts Januar bis September 2011
<strong>EnBW</strong> Energie<br />
Baden-Württemberg AG<br />
Durlacher Allee 93<br />
76131 Karlsruhe<br />
www.enbw.com