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Zukunftsmarkt Senioren - Nord-Handwerk

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Thema des monaTs<br />

Raus aus der Bandagen-Ecke<br />

„Die Branche muss sich<br />

ganz neu aufstellen“<br />

Alle drängen auf den <strong>Senioren</strong>markt. Das Sanitätshaus „Schütt<br />

und Jahn“ ist seit fast 20 Jahren mittendrin. Daneben nimmt das<br />

Unternehmen konsequent die jüngere Kundschaft ins Visier.<br />

Sein Angebot ist Gesundheit und Mobilität für alle Altersgruppen.<br />

„Im Prinzip läuft die demographische<br />

Entwicklung auf uns zu.<br />

Voraussetzung ist allerdings, dass wir sie<br />

nicht verschlafen“, sagt Reinhard Jahn. Der<br />

Orthopädietechnikermeister ist Geschäftsführer<br />

und Mitgesellschafter des Sanitätshauses<br />

„Schütt und Jahn“ in Handewitt/<br />

Weding vor den Toren Flensburgs.<br />

Wie für alle Gesundheitshandwerke ist<br />

auch für die Orthopädietechnik und ihre<br />

klassische Betriebsform „Sanitätshaus“<br />

der Markt kräftig in Bewegung. Einerseits<br />

erhöhen neue Akteure – die Industrie,<br />

Bau- und Supermärkte, aber auch andere<br />

Gewerke – den Wettbewerbsdruck. Andererseits<br />

dünnt die Politik den Leistungsumfang<br />

der gesetzlichen Krankenkassen<br />

bei der Hilfsmittelversorgung schrittweise<br />

aus. Hinzu kommt ein eher verstaubtes<br />

Image, das dem Sanitätshaus noch immer<br />

12 nordhandwerk März 2009<br />

anhaftet. Als „Bandagensanitätshaus“ steht<br />

es in der öffentlichen Wahrnehmung für<br />

Alter, Krankheit, Behinderung.<br />

Lebensqualität und Mobilität<br />

Wenn Reinhard Jahn über seine Arbeit<br />

erzählt, spricht er nicht von Alter und<br />

Behinderung, sondern von Gesundheit:<br />

„Die Erhaltung und Verbesserung von<br />

Lebensqualität und Mobilität sind unsere<br />

Themen.“ Schon als er mit einem Kollegen<br />

1990 das Unternehmen gründete, sei<br />

ihnen klar gewesen, dass man sich anders<br />

präsentieren wollte. Die Branche insgesamt<br />

müsse sich ganz neu aufstellen. Der Erfolg<br />

gab ihnen Recht. Schütt und Jahn zählt<br />

heute mit seinen vier Leistungsbereichen<br />

Sanitätshaus, Reha- und Medizintechnik,<br />

Orthopädietechnik, Homecare zu<br />

den Top Ten der Branche in Schleswig-<br />

Schulungen und Seminare für Fachpublikum sind zentraler Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Reinhard Jahn (re.) im Gespräch mit Orthopädietechnikermeister<br />

Falk Lohmann.<br />

Holstein. Am Stammsitz und in den drei<br />

Filialen sind 80 Mitarbeiter beschäftigt,<br />

darunter zehn gewerbliche und kaufmännische<br />

Azubis.<br />

„Es gab einmal wirklich goldene Zeiten.<br />

Heute muss man um jeden Kunden kämpfen“,<br />

betont Reinhard Jahn. Vor allem im<br />

noch vergleichsweise kleinen Privatmarkt.<br />

Die meisten Menschen, auch die<br />

über 50-Jährigen, seien sehr aufgeschlossen<br />

und bereit, für ihre Gesundheit Geld<br />

auszugeben, wenn man sie fair anspreche<br />

und qualifiziert berate. Die anspruchsvolle<br />

Aufgabe bestehe darin, so Jahn, die Kunden<br />

wirklich kennenzulernen. „Wir müssen<br />

ihre individuellen Probleme verstehen und<br />

darauf mit dem richtigen Produkt, der<br />

richtigen Dienstleistung antworten. Das<br />

schafft Vertrauen und feste Bindung.“<br />

Aktiv am Privatmarkt<br />

Ein Hebel, den Gesundheitsmarkt nach<br />

vorn zu bringen, ist für Schütt und Jahn<br />

die professionelle Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Sie reicht von einem breitgefächerten Seminarprogramm<br />

für Physiotherapeuten<br />

oder im Pflegedienst Beschäftigte etwa<br />

über Messeauftritte und die im eigenen<br />

Haus ausgerichtete Gesundheits- und<br />

Reha-Messe bis hin zu Diskussionsveranstaltungen.<br />

Sogar Gesundheitsministerin<br />

Gitta Trauernicht hat bei Schütt und Jahn<br />

schon auf dem Podium gesessen. „Wir<br />

kennen da keine Berührungsängste“, sagt<br />

Jahn. Auch auf dem Husumer Markt hat<br />

das Unternehmen gestanden, ebenso auf<br />

einer Baufachmesse Fahrräder und Scooter<br />

vorgestellt. „Was nützt ein hervorragendes<br />

Angebot, wenn niemand davon weiß“, fragt<br />

Reinhard Jahn. Und lacht.

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