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Zukunftsmarkt Senioren - Nord-Handwerk

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Thema des monaTs<br />

<strong>Senioren</strong>marketing<br />

Mit beiden Beinen<br />

fest im Leben<br />

„Generation Silber“: Sie bleiben länger jung, sind als<br />

Konsumenten aufgeschlossen, und sie werden immer mehr.<br />

Die Wirtschaft entdeckt die über 50-Jährigen als Kunden<br />

und erfindet <strong>Senioren</strong>marketing. Für innovative<br />

<strong>Handwerk</strong>sbetriebe bieten sich viele neue Möglichkeiten.<br />

Ein bisschen verhält es sich mit der<br />

demographischen Entwicklung wie<br />

mit dem Klimawandel. Beide Phänomene<br />

lassen sich, so gerne auch darüber gesprochen<br />

wird, einfach nicht wegdiskutieren.<br />

Das eine wie das andere ist in vollem Gange.<br />

Gesellschaft, Wirtschaft und Politik<br />

stehen vor großen Herausforderungen,<br />

ALTERSAUFBAU DER BEVÖLKERUNG IN DEUTSCHLAND<br />

2006<br />

Alter in Jahren<br />

8 nordhandwerk März 2009<br />

vor beängstigenden Risiken und neuen<br />

Chancen. Dennoch fällt es schwer, sich<br />

auf diese, alle Lebensbereiche erfassenden<br />

Veränderungen einzustellen.<br />

Statistisch gesehen<br />

Bedingt durch den medizinischen Fortschritt<br />

und sinkende Geburtenraten altert<br />

in 1.000 Personen<br />

600 400 200 0<br />

2050*<br />

Alter in Jahren<br />

Männer Frauen Männer Frauen<br />

800 600 400 200 0<br />

100<br />

95<br />

90<br />

85<br />

80<br />

75<br />

70<br />

65<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

0 200 400 600 800<br />

* Vorausberechnung unter folgenden Annahmen: Geburtenhäufigkeit konstant; Lebenserwartung neugeborener<br />

Jungen 83,5 Jahre, Mädchen 88 Jahre; jährliche Zuwanderung von 100.000 Menschen<br />

100<br />

95<br />

90<br />

85<br />

80<br />

75<br />

70<br />

65<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

0 200 400 600<br />

© Globus<br />

1 171<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt<br />

die Bevölkerung der modernen Industriestaaten<br />

weltweit. Gegenwärtig leben<br />

in Deutschland an die 20 Millionen<br />

Menschen, die 60 Jahre und älter sind.<br />

Vorausberechnungen des Statistischen<br />

Bundesamtes zufolge wird im Jahr 2035<br />

annähernd die Hälfte der deutschen Gesamtbevölkerung<br />

über 50 Jahre alt sein.<br />

Heute sind es rund 37 %. Das heißt, innerhalb<br />

der kommenden 25 bis 30 Jahren<br />

wird die sogenannte „Generation 50 plus“<br />

um 21 % zunehmen, bei gleichzeitiger<br />

Abnahme der Gesamtbevölkerungszahl<br />

um 9 bis 10 %. Die Alterspyramide steht<br />

auf dem Kopf.<br />

Menschlich gesehen<br />

Der Anteil der <strong>Senioren</strong> steigt aber nicht<br />

nur proportional. Die Alten weigern sich<br />

zudem, je länger desto stärker als „alt“<br />

etikettiert und auf das Abstellgleis geschoben<br />

zu werden. Zahlreiche empirische<br />

Studien belegen: Für einen immer größer<br />

werdenden Teil dieser Generation gilt die<br />

schlichte Gleichung „Alter = Ruhestand =<br />

Abschied von einem aktiv-interessierten<br />

Leben“ längst nicht mehr. <strong>Senioren</strong> unternehmen<br />

– so sie es sich leisten können<br />

– Abenteuerurlaube, kümmern sich<br />

aktiv um Gesundheit und Wohlbefinden,<br />

besuchen Fortbildungsveranstaltungen, nutzen<br />

elektronische Medien fast so selbstverständlich<br />

wie die Jüngeren. Ihr Lebensstil<br />

ist geprägt von Gelassenheit, Lebensnähe<br />

und einem gesunden Egoismus. Das findet<br />

seinen Ausdruck auch im Konsumverhalten.<br />

War es früher für die <strong>Senioren</strong> eine Art<br />

Selbstverständlichkeit, Verzicht zu leisten<br />

und vorhandene Mittel für die Kinder<br />

anzusparen, so verhalten sich die „UHUs“<br />

(unter Hundertjährige) inzwischen am<br />

Markt vermehrt als aufgeschlossene und<br />

selbstbezogene Konsumenten.<br />

Ökonomisch gesehen<br />

Wie die vom Bundesfamilienministerium<br />

in Auftrag gegebene Studie „Wirtschaftsmotor<br />

Alter“ (2007) zeigt, sind die über<br />

50-Jährigen schon heute eine sowohl zahlenmäßig<br />

als auch finanziell ausgesprochen<br />

wichtige Konsumentengruppe. In vielen<br />

der insgesamt zwölf untersuchten Gütergruppen<br />

– zum Beispiel Ernährung, Kleidung<br />

oder Reisen – sorgen sie gegenwärtig<br />

bereits für beinahe die Hälfte der Umsätze.<br />

Tendenz steigend. Die von der Wirtschaft<br />

übereifrig umworbene Generation der<br />

20- bis 49-Jährigen konnte in der Stu-<br />

Foto: BilderBox<br />

die nicht in einer einzigen Gütergruppe<br />

als „Wachstumszielgruppe“ identifiziert<br />

werden.<br />

Der <strong>Senioren</strong>markt wächst dynamisch.<br />

Aber die Kunden sind anspruchsvoll. Die<br />

„Generation Silber“ bevorzugt qualitativ<br />

hochwertige und maßgeschneiderte Angebote.<br />

Gefragt sind Komfort, Nutzerfreundlichkeit,<br />

Sicherheit, Funktionalität und<br />

ein ansprechendes Design. Produkte und<br />

Dienstleistungen müssen darüber hinaus<br />

altersbedingten Einschränkungen – etwa<br />

Hör- und Sehproblemen oder verminderter<br />

Bewegungsfähigkeit – Rechnung<br />

tragen. Keine Chance hat Ghettoware. Wer<br />

begibt sich schon auf eine „<strong>Senioren</strong>reise“,<br />

wenn er sich nicht wirklich alt fühlt?<br />

Vom <strong>Handwerk</strong> aus gesehen<br />

Der <strong>Senioren</strong>markt bietet vor allem den<br />

konsumnahen Gewerken zahlreiche Möglichkeiten,<br />

allen voran den Gesundheitshandwerken,<br />

den Friseuren und Kosmetikern,<br />

den Bäckern, Fleischern, Konditoren,<br />

den Elektro- und Informationstechnikern<br />

sowie den Feinwerkmechanikern, um nur<br />

einige zu nennen.<br />

Im Bau- und Ausbaugewerbe wird<br />

Hinwendung zur älteren Kundschaft >><br />

März 2009 nordhandwerk 9<br />

• Zum 8. Mal laufen, helfen,<br />

feiern<br />

• 4 Kilometer für<br />

„Kinder helfen Kindern“<br />

• Firmenlauf mit eigenem<br />

Startschuss für jedes Team<br />

• Abschlussfest in der<br />

HSH <strong>Nord</strong>bank Arena<br />

• Anmeldungen (bis 25. Mai):<br />

www.hsh-nordbank-run.de

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