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12<br />

2010<br />

Jürgen Kröppelin, Inhaber des neu eröffneten<br />

Präventionszentrums in bad harzburg<br />

MAGAZIN FÜR GoslAR/bAd hARZbuRG � KosTENlos � dEZEMbER 2010<br />

<strong>Goslar</strong>/<strong>Bad</strong> HarzBurG aKTuEll � KulTur � KuNsT � PorTrÄT<br />

sENIorEN � rEIsE � laNdKrEIs � EMPFEHluNGEN


2 quadrat 12 / 2010 � SPITZMARKE


SPITZMARKE � quadrat 12 / 2010 3<br />

Weihnachtsmarkt <strong>Goslar</strong>. Foto: Pressestelle Stadt <strong>Goslar</strong>


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SPITZMARKE kolumne � � quadrat 12 / 2010 5<br />

AllgEMEInE Besonderheiten dEZEMbER 2010<br />

Vorsatzfreie Zeiten<br />

Jedes Jahr ist es dasselbe. Ganz plötzlich steht der 24.<br />

Dezember vor der Tür. Jetzt, zum Jahresende, sollte sich<br />

doch eigentlich die wohl verdiente besinnlichen Ruhe<br />

nach einem erfolgreich gemeisterten Jahr einstellen, doch<br />

das Einzige, was sich einstellt, ist eine Zeit hysterischen<br />

Dauerstresses, die Jagd nach passenden Geschenken und<br />

1001 Weihnachtsfeiern mit Anwesenheitspflicht. Warum<br />

das so ist? Ich hab da so meine ganz eigene Theorie: Irgendwann<br />

Anfang November setzt sich ein geheimes, sagen<br />

wir zwölfköpfiges Gremium um den „großen Bestimmer“<br />

zusammen und entscheidet über den diesjährigen<br />

Termin von Heiligabend. Hat man dort möglichst einstimmig<br />

und gewaltfrei für ein Datum entschieden, lässt man<br />

das Ergebnis solange unter Verschluss, bis erste Gerüchte<br />

über einen möglichen Termin die Runde machen. Den offiziellen<br />

Zeitpunkt erfährt der Mensch aber erst ganz<br />

knapp vor dem Tag der Tage. Überraschung! Dieses Jahr<br />

ist es der 24.! Und dann geht das große Gerenne und Gezerre<br />

los, nichts als unfeierliche, besinnungslose Hektik<br />

allerorten. Jeden stört’s, jeder schwört feierlich, dies sei<br />

nun endgültig das al-ler-letz-te Mal, aber die wenigsten<br />

von uns scheinen in der Lage, sich dem Konsumterror zu<br />

entziehen.<br />

Ist es dann endlich geschafft und Weihnachten nebst anhängender<br />

Feiertage überstanden, geht das Jahr in seine<br />

letzte Kampfrunde. Alle Jahre wieder stellt sich die gleiche<br />

Frage: Was zum Henker mache ich am 31. Dezember?<br />

Wieder so ein Termin, der nie vorhersehbar ist und uns<br />

heimtückisch von hinten anfällt. Die Eintrittskarten für<br />

feilgebotene Veranstaltungen sind per se nicht unter 50<br />

Euro zu haben. Panikattacke: Brauch ich als Frau dafür<br />

ein neues kleines Schwarzes? Das impliziert mindestens<br />

noch einen Gewaltshopping-Trip, bis die Karte glüht, mit<br />

diversen Baldrianflaschen für den Liebsten, der selbstverständlich<br />

mit muss. Letztere wird er brauchen, weil er<br />

schließlich die vielen Euros für die neue Garderobe berap-<br />

pen darf. Schlimmstenfalls endet man dann auf einer dieser<br />

gezwungen ausgelassenen Festi vitäten mit pflichtbewusst<br />

fröhlichen Leuten, die man weder kennt noch kennen<br />

will, um punkt null Uhr aber auf’s Heftigste herzt und<br />

küsst, denn schließlich will man nicht aus dem Rahmen<br />

fallen. Der Neujahrsmorgen beginnt mit einer ernüchternden<br />

Erkenntnis: Weil Party und Leute des vergangenen<br />

Abends schön getrunken werden mussten, haben Kopf<br />

und Körper Besuch von einem ganzen Rudel männlicher<br />

Katzen. Und als ob dies nicht genug wäre, befinden sich<br />

Konto und Portmonee ob der pekuniären Ausschweifung<br />

mit Shrimps, Schampus und Glamour schon zu Beginn<br />

des neuen Jahres in der Dürreperiode.<br />

Für alle, denen die Stressperlen schon jetzt auf der Stirn<br />

stehen, habe ich einen Vorschlag: Laden Sie sich doch<br />

einfach eine gute Freundin / ihren besten Kumpel zum gemeinsamen<br />

„Nichtstun“ ein, lassen Sie sich eine Kontofreundliche<br />

Kartoffelsuppe schmecken und lümmeln sie<br />

sich zu Hape Kerkeling auf DVD und sündigem Spritzgebäck<br />

auf dem Sofa. Sie werden feststellen: Auch so lässt<br />

es sich hervorragend in ein neues Jahr starten. Und für die<br />

beste Freundin / den Kumpel tut’s auch noch das kleine<br />

Schwarze vom letzten Jahr!<br />

In diesem Sinne, genießen Sie das Leben und bleiben Sie<br />

versonnen!


6 quadrat 12 / 2010 � kultur 2<br />

Dezember Programm<br />

Dienstag, 07.12.2010<br />

11:00 Uhr<br />

Krabat oder das Geheimnis<br />

der schwarzen Mühle<br />

(Sorbisches National-Ensemble)<br />

Donnerstag, 16.12.2010<br />

20:00 Uhr<br />

Festliches Adventskonzert<br />

Mit Solisten der Dresdner<br />

Semperoper, Gunther Emmerlich<br />

u.a.<br />

(Sächsische Konzert- und<br />

Künstlerdirektion)<br />

Samstag, 18.12.2010<br />

19:00 Uhr<br />

Die Sieben Todsünden<br />

Komödie von Andreas Schmidt<br />

(Komödie Berlin)<br />

Sonntag, 26.12.2010<br />

18:00 Uhr<br />

Weihnachtskonzert in der<br />

Kaiserpfalz <strong>Goslar</strong><br />

(Dresdner Kapellsolisten)<br />

Ausblick 2011<br />

Dienstag, 04.01.2011 20:00 Uhr<br />

Weiblich, 45Plus, Na und!?! -<br />

Wechseljahre<br />

Musicalrevue mit Songs und<br />

Evergreens aus den 60er bis<br />

80er Jahren<br />

(Euro-Studio Landgraf)<br />

Samstag, 12.02.2011<br />

19:00 Uhr<br />

Harper Regan<br />

Schauspiel von Simon Stephens<br />

(Tourneetheater Kempf,<br />

mit Marion Kracht u.a.)<br />

<strong>Goslar</strong><br />

Donnerstag, 03.03.2011<br />

20:00 Uhr<br />

Jekyll & Hyde<br />

Musical von Frank Wildhorn<br />

(Euro-Studio Landgraf /<br />

Stadttheater Fürth)<br />

Mittwoch, 13.04.2011<br />

20:00 Uhr<br />

Der Tag, an dem der Papst<br />

gekidnappt wurde, Komödie von<br />

Joao Bethencourt<br />

(Komödie BS, mit Andrea<br />

Spatzek, Karl-Heinz von Hassel<br />

u.a.)


Foto: claudia hautumn_www.pixelio.de<br />

<strong>Goslar</strong>/<strong>Bad</strong> HarzBurG aKTuEll<br />

Gemein(d)e Splitter 10<br />

Kurz angetippt: Neues aus <strong>Goslar</strong> 23<br />

<strong>Goslar</strong>Er/<br />

<strong>Bad</strong> HarzBurGEr INsTITuTIoNEN<br />

Weihnachtsmarkt <strong>Goslar</strong> 2<br />

Salz ist nicht gleich Salz 20<br />

<strong>Goslar</strong>er Kinos 36<br />

GEsuNdHEIT<br />

Physio Präventionszentrum <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong> 12<br />

KulINarIa<br />

Ein Wein auf Rekordjagd 26<br />

KulTur<br />

InhaltsverzeIchnIs<br />

Odeon Theater Programm 6<br />

Weihnachtsgeschichte 15<br />

Wer kennt nicht Uli Stein 23<br />

Musikalische Neuerscheinungen 34<br />

<strong>Quadrat</strong> nr. 12/2010 � ausgabe Dezember 2010<br />

Paul-Lincke-Ring 2011 für Annette Humpe 35<br />

Imaginatives zum Dezember 40<br />

Der Künstler Hans Manhart 42<br />

Neues vom Buchmarkt 44<br />

Kaiserring <strong>Goslar</strong> 2010 48<br />

Hannah und die Musik 49<br />

<strong>Goslar</strong>Er ProFIlE<br />

Platz genommen 28<br />

Was macht eigentlich: Horst Zell 50<br />

zurücK GEBlIcKT<br />

Quo vadis CvD 16<br />

sTaNdards<br />

Kolumne 5<br />

Die vergangenen zwei Monate in 8 Minuten 8<br />

Kurz angetippt 24<br />

Marunde 46<br />

Schon was vor? 52<br />

Impressum 54<br />

...für SPITZMARKE schöne<br />

� quadrat 12 / 2010 7<br />

Augenblicke...<br />

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8 quadrat 12 / 2010 � zurück geblickt<br />

16. OKTOBER<br />

Eine runde Sache mit überraschendem Ende sind<br />

die <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong>er Schachtage: Mit 130 Teilnehmern<br />

ist das fünftägige Turnier in diesem Jahr besonders<br />

gut besetzt. Der 19-jährige Jonathan<br />

Carlstedt gewinnt die Schach-Open.<br />

16. OKTOBER<br />

Justus Frantz gibt in der <strong>Goslar</strong>er Kaiserpfalz zwei<br />

Konzerte an einem Tag, eins für Kinder und eins<br />

für Erwachsene. Der Erlös des Kinderkonzertes<br />

fließt an die Kreismusikschule, der des Mozartabends<br />

an seine eigene Musikförderstiftung.<br />

18. OKTOBER<br />

Ein gewaltiger Bagger wird in das Bachbett der<br />

Radau mitten in <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong> gesetzt. Er lagert<br />

dort hunderte Tonnen Grauwackefelsen auf dem<br />

Grund ab. Damit wird verhindert, dass das Gewässer<br />

die Ufermauern unterspült.<br />

19. OKTOBER<br />

500 000 Euro vom womöglich garnicht anfallenden<br />

Gewinn sollen die Stadtwerke <strong>Goslar</strong> an das<br />

unter Schwindsucht leidende Stadtsäckel, den so<br />

genannten Kernhaushalt, abführen.<br />

20. OKTOBER<br />

Auch im Landkreis <strong>Goslar</strong> häufen sich die Fälle<br />

von plumpem Abzocken mittels gefälschter Stromrechnungen.<br />

Unter dem Absender „Stadtwerke“<br />

werden Nachzahlungen gefordert. Aufpassen.<br />

dER OKTObER/nOvEMbER<br />

21. OKTOBER<br />

Es wird offenbar, dass die bisherigen Betreiber<br />

des Krodobades in <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong> das Ende ihres<br />

Pachtvertrages mit einer sehr eigenwilligen Auslegung<br />

des Vertrags-Absatzes „Rückgabe im ursprünglichen<br />

Zustand“ begangen haben. Die Instandsetzung<br />

erfordert einen hohen sechsstelligen<br />

Betrag, was als utopisch anzusehen ist.<br />

22. OKTOBER<br />

Wer die Feuerwehr wegen eines Notfalles anruft,<br />

sollte den Grund des Anrufes nennen und nicht<br />

nur nach einem Arzt fragen. Letzteres tut eine <strong>Goslar</strong>erin,<br />

obwohl ihre Freundin unter akuten Herzbeschwerden<br />

leidet, und löst damit keinen Rettungseinsatz<br />

aus, sondern nur eine Auskunft über<br />

die Öffnungszeiten des Ärztlichen Notdienstes.<br />

Glück: Die Patientin lebt. Und die Rettungszentrale<br />

fragt bei einem Notruf jetzt genauer nach.<br />

23. OKTOBER<br />

Der Verein „Leben mit Krebs“ veranstaltet im Rahmen<br />

seiner Siebten <strong>Goslar</strong>er Fortbildungstage im<br />

Tagungszentrum „Der Achtermann“ einen Informationstag.<br />

Unter dem Motto „Durch Helfen Lebensmut<br />

stärken“ können sich Patienten und deren<br />

Angehörige durch Vorträge, Fragen an Fachärzte,<br />

Teilnahme an Diskussionen und in persönlichen<br />

Gesprächen mit Gleichgesinnten informieren.<br />

26. OKTOBER<br />

Im Kreishaus <strong>Goslar</strong> findet ein Vortrag zum Thema<br />

„Flirtbörsen und die Gefahren im Internet“ statt.<br />

Die Diplompädagogin Carmen Kerger-Ladleif vom<br />

Verein „Dunkelziffer Hamburg“ berichtet darüber,<br />

dass die Anbahnung sexueller Straftaten über das<br />

Netz ständig zunimmt und wie potentielle Opfer<br />

geschützt werden können.<br />

27. OKTOBER<br />

Der Umbau einer Tennishalle zur modernen Hallenfußball-Anlage<br />

wirft die Frage auf, wie denn der<br />

neue Verwendungszweck gebührlich im Namen repräsentiert<br />

wird.<br />

28. OKTOBER<br />

Die <strong>Goslar</strong>er Polizei-Inspektion startet unter<br />

Schirmherrschaft des niedersächsischen Innenministers<br />

eine Aktion zur Förderung von Zivilcourage.<br />

Gleichzeitig wird erstmalig der „<strong>Goslar</strong>er Zivilcouragepreis“<br />

verliehen.<br />

29. OKTOBER<br />

Lieber heute als morgen würde die Bundeswehr<br />

ihr Fliegerhorst-Gelände an die Bundesanstalt für<br />

Immobilien abgeben. Die Übergabe aber scheitert<br />

noch daran, dass die Bundeswehr Kosten für den<br />

Abbruch baufälliger Gebäude übernehmen soll.<br />

Verhandlungen laufen.<br />

30. OKTOBER<br />

An <strong>Goslar</strong>s Rathaus wird gebohrt. Im Zuge der<br />

vorgesehenen Sanierungsarbeiten sind gründliche<br />

Bodenuntersuchungen notwendig. Die Ergebnisse<br />

der ersten Analysen zeigen, dass alle Rathausfassaden<br />

untersucht werden müssen.


30. OKTOBER<br />

Mehr Möglichkeiten als bisher sollen Bauherren<br />

und Renovierungswillige entlang der Radau in <strong>Bad</strong><br />

<strong>Harzburg</strong> erhalten. Statt zweigeschossig darf dreigeschossig<br />

aufgestockt werden, sobald der bestehende<br />

Bebauungsplan überarbeitet ist.<br />

01. NOVEMBER<br />

Die Kommunalaufsicht in Hannover hat dem <strong>Goslar</strong>er<br />

Rat die Bürgerbefragung zur Abwahl des<br />

Oberbürgermeisters verboten. Das Verfahren sei<br />

rechtlich unzulässig. Fortsetzung folgt.<br />

03. NOVEMBER<br />

Nachdem es angeblich in Niedersachsen keine<br />

Termine beim Zahnarzt mehr gibt, weil die Budgets<br />

frühzeitig aufgebraucht seien, verlautet für<br />

den Landkreis <strong>Goslar</strong>, dass keinerlei Probleme bestehen.<br />

04. NOVEMBER<br />

Etwa 50 <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong>er Einwohner beantragen<br />

wöchentlich einen Personalausweis. In der letzten<br />

Woche, in der es noch den „alten“ Ausweis gibt,<br />

sind es 800.<br />

06. NOVEMBER<br />

Die Missionsarbeit in der Welt unterstützen die Diakonissen<br />

des Mutterhauses Kinderheil mit ihrem<br />

Basar. Wertvolle Einzelstücke gehen zum Teil zu<br />

Schnäppchenpreisen weg.<br />

07. NOVEMBER<br />

Wildschweine finden in freier Wildbahn nicht genug<br />

Futter. So holen sie sich durch konsequentes<br />

Umpflügen des Bodens ihre Nahrung in menschlichen<br />

Siedlungen, wovon man im <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong>er<br />

Krodotal ein Liedchen singen kann. Natürlich trifft<br />

es die Grundstücke, deren Bewohner auf gemähten<br />

Rasen und gute Pflege achten.<br />

08. NOVEMBER<br />

Ist Tennis am Ende? Im Sportpark an der Wachtelpforte<br />

wird eine ehemalige Tennishalle umgebaut<br />

und als größte und modernste Hallenfußballanlage<br />

der Region eingeweiht.<br />

09. NOVEMBER<br />

Hohe Arbeitsbelastung beklagen die Mitarbeiter<br />

der Asklepios-Harzkliniken. In allen Häusern fehle<br />

Fachpersonal, besonders in <strong>Goslar</strong> und Clausthal-Zellerfeld.<br />

Zwischen 2002 und 2009 sinkt die<br />

Zahl der Beschäftigten um etwa 17 Prozent.<br />

10. NOVEMBER<br />

Die <strong>Goslar</strong>sche Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

lädt Existenzgründer zu Beratungsgesprächen<br />

mit ehrenamtlich tätigen Wirtschaftssenioren<br />

ein.<br />

11. NOVEMBER<br />

Narren übernehmen in <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong> das Regiment<br />

und den Schlüssel zum Rathaus.<br />

12. NOVEMBER<br />

zurück geblickt � quadrat 12 / 2010 9<br />

Vorwiegend auf Bäume hat es das Sturmtief Carmen<br />

abgesehen, das in der Nacht über das Harzvorland<br />

hinweg braust. Davon merken die Teilnehmer<br />

am diesjährigen 37. Pancket, dem mittelalterlichen<br />

Festmahl in der <strong>Goslar</strong>er Kaiserpfalz, nichts.<br />

Nahezu 200 Gäste erfreuen sich an launigen Reden<br />

und festlichem Schmaus.<br />

13. NOVEMBER<br />

Viel zu selten sind sie zu Besuch in <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong>:<br />

Lalelu werden im Kurhaus zum neunten Mal frenetisch<br />

begrüßt und bejubelt. Am Schluss gibt es<br />

noch stehende Ovationen für die A´Capella-<br />

Comedy-Band, die eben 15-jähriges Bestehen feiert.<br />

14. NOVEMBER<br />

Das Silberborn-<strong>Bad</strong> ist geschlossen. Für drei Monate<br />

ist das einzige echte „Schwimmbad“ aus Kostengründen<br />

ohne Wasser. Schüler, Feriengäste,<br />

Mütter und Kinder von Kurheimen haben jetzt nur<br />

zwei Möglichkeiten: Aquantic in <strong>Goslar</strong> oder die<br />

Therme in <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong>.<br />

15. NOVEMBER<br />

Nach zehn Monaten Pause suchen “die Dänen“<br />

wieder im Gosetal nach Erzvorkommen.<br />

16. NOVEMBER<br />

Redaktionsschluss, damit QUADRAT Magazin für<br />

<strong>Goslar</strong> und <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong> Anfang Dezember erscheint.


10 quadrat 12 / 2010 splitter<br />

Misstöne im Geläut<br />

Süßer die Glocken nie klingen? In <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong> ist die Erfüllung dieses<br />

Weihnachtstraums zumindest für die evangelisch-lutherische Gemeinde<br />

im Kurort noch nicht ganz sicher gestellt. Denn es gibt Probleme mit den<br />

Glocken – Klangprobleme. Eine der beiden neuen Glocken, die um<br />

Pfingsten in dem Gotteshaus an der Schmiedestraße installiert wurden,<br />

harmoniert beim Läuten nicht mit dem alten, historischen Klangkörper.<br />

Dass es diese ungeahnten Misstöne wirklich gibt, darauf wiesen zunächst<br />

einige feingehörige Gemeindemitglieder hin – fachliche Bestätigung<br />

erfuhren die klanglich geplagten Kurstädter später dann auch<br />

durch das Gutachten eines Glockensachverständigen der Landeskirche<br />

Hannover. „Die Prüfung durch die Landeskirche ist noch im Gange. Ich<br />

gehe nicht davon aus, dass in diesem Jahr noch eine neue Glocke eingesetzt<br />

wird,“ sagt die Gemeinde-Pröpstin Katharina Meyer. Allerdings<br />

sieht sie die Misstöne nicht als einen Hinweis auf göttlichen Unmut über<br />

das Glaubenshaus, sondern viel eher auch mit gesundem Humor: „Es ist<br />

zwar ärgerlich, aber auch lustig. Ich habe jetzt immerhin wirklich viel<br />

über Kirchenglocken gelernt. Zum Beispiel, dass man diese trotz ihrer<br />

Größe bis auf einen Sechzehntel-Halbton genau stimmen kann.“ Dass<br />

es eine neue Kirchenglocke geben wird, scheint für Meyer und den Kirchenvorstand<br />

Friedrich Ehrhardt klar. Allein die alte historische und eine<br />

der neuen Glocken klingen für <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong>s Lutheraner immerhin<br />

so gut abgestimmt, dass sie die Zeit bis zum geplanten Dreier-Geläut<br />

ausreichend beschallen werden. Und zum Glück, so Pröpstin Meyer, hat<br />

die Landeskirche Hannover versprochen, dass Gemeinde und Spender<br />

nicht auf den Kosten der neu zu schmelzenden Kirchenglocke sitzen<br />

bleiben werden. Gott sei Dank? •<br />

Recherchiert<br />

von ihi<br />

<strong>Goslar</strong>er<br />

Stadionumbau<br />

Nicht an einen möglichen Abstieg, sondern an den zukünftigen Erfolg in höheren<br />

Ligen glaubt man derzeit fest beim <strong>Goslar</strong>er SC 1908. Der Sportclub,<br />

der mit seiner Fußballsparte aktuell zwar im Mittelfeld der Niedersächsischen<br />

Oberliga kickt, würde sein Stadion am <strong>Goslar</strong>er Osterfeld aber gern<br />

bereit für die Regionalliga machen. Nach geltenden Standards hieße das,<br />

Platz für mindestens 5000 Zuschauer sowie fernsehtaugliche Belichtungsmöglichkeiten<br />

in der Sparkassen-Arena zu schaffen. Die wichtigsten Entscheidungen<br />

zu diesem Ziel scheinen auch bereits gefallen: Der Deutsche<br />

Fußballbund (DFB) hat mit einer Ausnahme-Erlaubnis grünes Licht signalisiert<br />

und die <strong>Goslar</strong>er Stadtoberen sind bereit, dem Verein mit einem Zuschuss<br />

in Höhe von 250.000 Euro beim Umbau der S-Arena unter die Arme<br />

zu greifen. Ob ebendieser auch gerechtfertigt ist, das bezweifelt seit Beginn<br />

der Planungen dagegen eine dem Umbau kritisch gegenüberstehende Bürgerliste<br />

im Stadtrat. Die DFB-Genehmigung gelte nämlich nur für ein Jahr,<br />

danach werde jetzt schon absehbar also zwingend eine zweite Bauphase erforderlich.<br />

Neben neuen Kosten gelte überdies ein Verbot des Braunschweiger<br />

Verwaltungsgerichts, das eine Nutzung des Osterfeld-Platzes nach 20<br />

Uhr verbietet. Und die mögliche Verdrängung anderer Sportabteilungen des<br />

GSC aus dem Stadion ahnt man ebenfalls voraus. Kann das Flutlicht also<br />

zur dunklen Bedrohung werden, die das Licht am Ende des Tunnels aller<br />

GSC-Hoffnungen auf großes Fußballniveau verdunkelt?<br />

Für Geschäftsstellenleiter des GSC, Randolf Neumann, eine Argumentation,<br />

die mit bereits geschaffenen Fakten entkräftet wird: „Ich sehe keine Probleme.<br />

Der DFB hat entschieden und genügend Ausweichstätten sind schon<br />

längst organisiert. Zum Beispiel die Sporthalle Goldene Aue.“ Und für die<br />

Stadt scheint gegen eine Auszahlung der Viertelmillion ebenfalls nichts<br />

mehr zu sprechen, da „mit dem Schreiben des DFB vom 14. Juni die Regionalligatauglichkeit<br />

der Sparkassen-Arena bescheinigt wurde“, so eine Sprecherin.<br />

Ob diese zuversichtliche Finanzplanung tatsächlich der Weisheit letzter<br />

Sch(l)uss ist, wird sich wohl erst mit den Ergebnissen der im Herbst vermuteten<br />

Umstrukturierung der Regionalligen durch den DFB erweisen. Bis dahin<br />

wird allem Anschein nach angelehnt an eine alte Aussage von Kicker-<br />

Legende Rudi Völler geplant und Geld jongliert: „Zu 50 Prozent haben wir<br />

es geschafft, aber die halbe Miete ist das noch nicht.“ •


splitter � quadrat 12 / 2010 11<br />

Brückenbaustelle <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong> – B 4<br />

„Füße vom Gas! – Tempo 20“ - mit einer elektronischen Anzeige zur Kontrolle der individuellen Geschwindigkeit werden Verkehrsteilnehmer auf beiden Seiten<br />

der B4-Brücke am Ortseingang von <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong> über die dieser Tage außergewöhnlichen Bedingungen informiert. Die meisten wird dabei wohl einfach nur ärgern,<br />

dass man auf dem Teilstück einer Bundesstraße beinahe so langsam fahren muss wie auf einer innerörtlichen Spielstraße. Woran liegt´s? Ursprünglich war<br />

geplant, die Brückenbauarbeiten bis Ende des Jahres abgeschlossen zu haben. Der Abschluss des ersten Bauabschnitts zur Beseitigung der heftigen Lärm und<br />

heftigen Protest verursachenden Rillen an beiden Seiten der rund 200 Meter langen Brücke war sogar bis Ende August angepeilt gewesen. Ob lediglich die Kurstädter<br />

und die Pendler von und Richtung Oberharz, für die die B4 eine wichtige Verkehrsanbindung bedeutet, die massiven Verzögerungen geahnt haben? Die<br />

Antwort auf diese Frage hat sogar schon den Niedersächsischen Wirtschafts- und Verkehrsminister Jörg Bode zur Ortsbesichtigung in den Luftkurort geführt. Und<br />

obwohl sein Versprechen einer schnellen Lösung bei den verstimmten <strong>Harzburg</strong>ern mit einem Hauch von Skepsis aufgenommen worden war, brachte es dem Minister<br />

immerhin den wohlwollenden Beinamen „Der Kümmerer“ ein.<br />

Fragt man den Leiter der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in <strong>Goslar</strong>, Günter Hartkens, kamen die Probleme aus heiterem Himmel, wenn auch nicht<br />

überraschend: „Bei Bauvorhaben solchen Ausmaßes kommt es immer wieder zu unvorhersehbaren Verzögerungen.“ Ursächlich für die Situation der über einige<br />

Wochen für den aufmerksamen Laien-Beobachter recht menschenleer wirkenden Sanierungsstätte sei demnach die nötige Kompletterneuerung einer Betonschicht<br />

auf der Brücke durch einen neuen Spezialbeton. Heißt im Klartext: Dass sich auf der Baustelle mitunter gar nichts tut, liegt daran, dass der zuständigen Materialprüfungsanstalt<br />

in Braunschweig der Sinn nach „Spezialitäten“ steht. Und für deren Prüfung lässt man sich Zeit. Hartkens legt bei der Einordnung der Situation<br />

oberhalb der Ilsenburger Straße aber vorzugsweise nüchterne Sachlichkeit an den Tag: „Für mich ist verständlich, dass die Leute sich ärgern. Allerdings entstehen<br />

durch diese Baustelle – im Vergleich zu anderen – keine nennenswerten Stauaufkommen. Und während des Baustopps in den Wintermonaten werden die<br />

befahrbaren Spuren auch breiter gemacht, als das bei vorherigen Bauphasen der Fall gewesen ist.“ Immerhin war nach dem Ortstermin mit dem obersten Verkehrssachverständigen<br />

Bode aus Hannover eilig ein neuer Terminplan aufgestellt worden: Ende November ist Bauabschnitt A fertig, für Abschnitt B räumen die<br />

zuständigen Planer den Bauunternehmen eine Richtfrist von April bis September 2011 ein – also pro Seite sechs Monate. Unvorhersehbare Verzögerungen nicht<br />

einberechnet, versteht sich. Die andere Seite der gleichen Medaille kommentiert ein Anwohner: „Die sollen doch bauen, so lange sie wollen. Derartig still war es<br />

hier noch nie.“ •<br />

Die Pflastersteine aus China<br />

Wer in China jemandem verspricht, ihm oder ihr bei nächster Gelegenheit „einen Stein in den Garten zu werfen“, gilt in weiten Teilen Landes als netter Mensch,<br />

der bemüht ist, sich für einen Gefallen zu revanchieren. Dass mit dem neu gepflasterten Fußgängerbereich in der <strong>Goslar</strong>er Innenstadt mit den Steinen aus<br />

dem Reich der Mitte eine ebensolche Geste verbunden gewesen sei, hatten einige CDU-Mitglieder im Bauausschuss der traditionsreichen Bergbaustadt im<br />

Harz während der sich ziehenden Bauarbeiten bezweifelt. Denn extra aus China waren diese – per Ratsentscheid – importiert worden. Naturstein, so die den<br />

Christdemokraten zu einseitige Argumentation, sei das Beste, was man für die „Fische“ verwenden könne. Der Architektenentwurf für die Erneuerung der<br />

Straße mit Weltkulturerbe-Status sah ebendiese zwar auch vor, allerdings hätte mit Betonstein aus der Heimat auch Geld in Millionenhöhe bei der Erneuerung<br />

der 21.600 <strong>Quadrat</strong>meter Fläche eingespart werden können, so die Auffassung der CDU. Und sie erhielt dafür im September Rückenwind aus der Verwaltung:<br />

Ein anderer als Naturstein sei auch trotz Unesco-geschützter Altstadt durchaus zulässig. Den bereits erfolgten Ratsbeschluss zu den „China-Steinen“ kippen<br />

wollte man jedoch auch nicht, die Parlamentarier gaben sich mit einem Entgegenkommen der Stadt zufrieden, wonach „die Anpflasterung an die bestehende<br />

Pflasterfläche in Höhe der Firma Vockeroth am Bauende aus optischen Gründen mit vorhandenem (alten) Natursteinkleinpflaster ausgeführt worden ist“. Und<br />

weitere Kompromisse scheinen ebenfalls in Aussicht - etwa bei zukünftigen Sanierungsprojekten im altehrwürdigen <strong>Goslar</strong>. Ob nun auf Betonstein aus den<br />

Werken des benachbarten Vienenburg oder über Edel-Naturstein aus dem Reich der Mitte: Zumindest können die Innenstadt-Bummler seit dem<br />

8. Oktober wieder ungestört von den Bauarbeiten flanieren. Die sind beendet, die „Fische“ wieder uneingeschränkt für den Verkehr freigegeben. Bis die üblichen<br />

ersten Wartungsarbeiten folgen, natürlich. Aber seien wir ehrlich, beim Shoppen schaut man ja ohnehin mehr in die Schaufenster als auf den Bodenbelag...<br />


12 quadrat 12 / 2010 � gesundheit<br />

Jetzt in neuen großen Räumen:<br />

Der Dipl.-Osteopath und Physiotherapeut<br />

Jürgen Kröppelin verwirklicht sein Konzept<br />

der vier Säulen in <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong>. In der 1.<br />

Etage im Haus Leo am Bahnhofsplatz 1-2 in <strong>Bad</strong><br />

<strong>Harzburg</strong> eröffnet ab dem 1. Dezember 2010 das<br />

neue Therapiezentrum PHYSIO, welches auf 1000<br />

m² eine physiotherapeutische Praxis, die medizinische<br />

Trainingstherapie und ein Präventionszentrum<br />

vereint. Das PHYSIO bietet neben dem modern<br />

und großzügig gestalteten Präventions- und<br />

Fitnessbereich weiterhin einen Sauna- und Ruhe-<br />

das PHYSIO!<br />

OSTEOPaThiE, PhySiOThERaPiE, MEDiziNiSchE TRaiNiNGSThERaPiE, PRäVENTiONSzENTRuM<br />

bereich, welcher neben dem breiten Spektrum von<br />

Kursangeboten ebenfalls als Ergänzung zur Förderung<br />

der Gesundheit und des Wohlbefindens<br />

dient.<br />

Schreiten die Trainierenden an dem großzügig gestalteten<br />

Tresenbereich vorbei, gelangen sie in den<br />

hell und freundlich konzipierten Umkleidebereich.<br />

Umgezogen erscheinen sie im Sportanzug, um<br />

sich an einem der zahlreichen Trainingsgeräte zu<br />

betätigen. Angewiesen durch ihren Facharzt, dem<br />

eigenen Sportgeist oder dem Leidensdruck folgend,<br />

suchen sie Entlastung oder Schmerzlinderung,<br />

sowie Ausdauer und Wohlbefinden.<br />

DiE PhySiOThERaPiE<br />

Häufige Krankheitsbilder wie z.B. Rücken- und<br />

Kopfschmerzen lassen den Patienten um Hilfe bei<br />

ihrem Hausarzt ersuchen, der eine Diagnose erstellt<br />

und ein Rezept für eine physiotherapeutische<br />

Behandlung verordnet. Die Physiotherapie ist<br />

die ers te Säule des „Kröppelinschen“ Konzeptes,


welches zum Ziel hat, die Bewegungs- und Funktionsfähigkeit<br />

des Körpers zu erhalten oder wiederherzustellen.<br />

Dabei werden geeignete Bewegungsmuster<br />

erlernt und regelmäßig trainiert. Die<br />

Therapie korrigiert Fehlbewegungen des Körpers<br />

und ist der natürliche Weg, Verspannungen,<br />

Schmerzen oder Koordinationsmangel vorzubeugen<br />

und zu heilen. Die Physiotherapie gibt dem<br />

Patienten Hilfe zur Selbsthilfe. Somit kann er aktiv<br />

und selbstständig den Heilungsprozess unterstützen,<br />

fortführen und erneuten Problemen vorbeugen.<br />

Vier MitarbeiterInnen, allesamt Physiotherapeuten,<br />

unterstützen Jürgen Kröppelin und<br />

stehen den Patienten zur Seite.<br />

DiE OSTEOPaThiE<br />

Aufbauend auf der Ausbildung zum Physiotherapeuten<br />

und den erlangten Zusatzqualifizierungen<br />

entschied sich Jürgen Kröppelin für den fünfjährigen<br />

Studiengang Dipl.-Ostheopathie, den er im<br />

letzen Jahr erfolgreich abschloss.<br />

Bewegungseinschränkungen, wie sie durch Fehlhaltungen,<br />

Verspannungen oder Verletzungen entstehen,<br />

reguliert der Körper in Grenzen selbst. Er<br />

ist sehr anpassungsfähig und gleicht viele Störungen<br />

eine Zeit lang aus, wobei die eingeschränkten<br />

Funktionen von anderen Körperstrukturen übernommen<br />

werden. Sind die Grenzen dieser Fähigkeit<br />

erreicht, kann der gesamte Organismus gestört<br />

werden. Dies führt zu Unwohlsein, erneuten<br />

Schmerzen, insgesamt zu einem mangelnden Gesundheitsgefühl.<br />

Der Osteopath erkennt diese<br />

Funktionsstörungen, spürt ihre Ursachen auf und<br />

behandelt sie manuell. Die Osteopathie bietet in<br />

Abhängigkeit von der individuellen Situation und<br />

gesundheit � quadrat 12 / 2010 13<br />

Diagnose des Patienten eine eigene Therapieform<br />

oder auch eine sinnvolle Ergänzung mit anderen<br />

Therapienformen. Zweck einer Osteopathiebehandlung<br />

ist nicht die Bekämpfung einer Krankheit<br />

oder eines Symptoms. Ziel ist es vielmehr, die<br />

Funktionsstörungen und Blockaden, die eine<br />

Krankheit herbeiführen, begünstigen oder aufrechterhalten,<br />

zu lösen und so dem Körper zu helfen,<br />

seine Gesundheit wiederzuerlangen.<br />

Die osteopathische Medizin bezieht immer den<br />

ganzen Menschen in die Behandlung ein: sie versucht,<br />

dem Menschen in seiner körperlichen, emotionalen<br />

und geistigen Einzigartigkeit gerecht zu<br />

werden und das Behandlungsziel gemeinsam mit<br />

ihm zu erreichen.<br />

Durch die präzise Diagnostik können die krankmachenden<br />

Blockierungen aufgespürt und durch gezielte<br />

und sanfte Griffe gelöst werden. Der natürliche<br />

Selbstheilungsmechanismus wird dadurch<br />

wieder in Gang gesetzt.<br />

DiE MEDiziNiSchE TRaiNiNGzSThERaPiE<br />

Ein weiterer Schritt zur Gesundung ist die medizinische<br />

Trainingstherapie als dritte Säule des Konzepts.<br />

Jürgen Kröppelin berichtet, dass die Idee<br />

dazu in den Anfangsjahren nach der Gründung<br />

1992 entstanden ist. Die Patienten der Physiotherapie<br />

bekamen „Hausaufgaben“, um zwischen den<br />

Behandlungsterminen selbst zur ihrer Gesundung<br />

beitragen zu können. „Diese Hausaufgaben wurden<br />

leider häufig durch verschiedenste Umstände<br />

vom Patienten nicht umgesetzt. Darum musste<br />

ich mir etwas einfallen lassen“. Nun stehen den<br />

Patienten spezielle Räumlichkeiten zur Verfügung.<br />

Unter Anleitung eines Physiotherapeuten und spezifisch<br />

auf ihr Krankheitsbild abgestimmt, erlernen<br />

die Patienten den korrekten Umgang mit den<br />

Maschinen. Anschließend können die erlernten<br />

Trainingsabläufe auf Wunsch im benachbarten<br />

Präventionszentrum angewandt werden.<br />

DaS PRäVENTiONSzENTRuM<br />

Über 100 analog- und computergesteuerte Muskelaufbaugeräte<br />

stehen den Trainierenden auf der<br />

650 <strong>Quadrat</strong>meter großen Fläche des Präventionszentrums<br />

zur Verfügung. „Die Kapazitäten der al-


14 quadrat 12 / 2010 � gesundheit<br />

ten Räume waren ausgeschöpft. “ entgegnet Jür-<br />

gen Kröppelin.<br />

Das neue und moderne Ambiente zeichnet sich vor<br />

allem durch seine großzügige Gradlinigkeit, einen<br />

minimalistisch anmutenden Rezeptions- und Barbereich,<br />

sowie durch das beruhigende Farb- und<br />

Lichtkonzept aus. Offenheit und großflächige Fensterfronten<br />

definieren das Raumgefüge und machen<br />

das Trainieren zu einem ästhetischen Erlebnis. Die<br />

große Auswahl an Cardio-Geräten, wie z.B. Laufbänder,<br />

Crosstrainer, Räder und Walker lassen keine<br />

Wünsche offen. Unter der fachlichen Leitung<br />

von Jürgen Kröppelin und Patricia Wilm (Rehaund<br />

Präventionstrainerin) werden auf Basis wissenschaftlicher<br />

Grundlagen der Trainingslehre exakte<br />

Trainingspläne für die Belastung – Schwierigkeit,<br />

Dauer, Frequenz – an speziellen, eigens für<br />

die unterschiedlichen Anwendungen konstruierten<br />

Trainingsgeräten, erarbeitet. Zusätzlich werden die<br />

Trainingspläne unter osteopathischen und sportphysiotherapeuthischen<br />

Gesichtspunkten stetig<br />

optimiert, um das individuelle Trainings- und Therapieziel<br />

bestmöglich zu erreichen.<br />

Zusätzlich zum Präventions- und Muskelaufbautraining<br />

werden ab Januar 2011 regelmäßige Kur-<br />

se wie Rückenschule, Wirbelsäulengymnastik, Indoor-<br />

und ABC- Cycling und, besonders im Hinblick<br />

auf ältere Klienten, die Fallschule zur Vermeidung<br />

von Knochenbrüchen angeboten. Des<br />

weiteren wird die Physiotherapeutin Henriette<br />

Ladwig zum Erlernen verschiedener Entspannungstechniken,<br />

autogenes Training und progressive<br />

Muskelentspannung nach Jacobson anbieten.<br />

Zur Entspannung nach dem Training bietet das<br />

PHYSIO einen Sauna- und Ruhebereich im Wellness<br />

– und Wohlfühlambiente.<br />

Jürgen Kröppelin und das Team des PHYSIO laden<br />

am Samstag den 4. Dezember 2010 ab 10:00 Uhr<br />

zur Neueröffnung der Praxis für Physiotherapie<br />

und Osteopathie, der med. Trainingstherapie und<br />

des Präventionszentrums alle Patienten, Freunde<br />

und Interessenten herzlich ein. (AH/DF)<br />

PHYSIO<br />

Haus Leo<br />

Am Bahnhofsplatz 1-2<br />

38667 <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong><br />

Prävention: 05322 51484<br />

Praxis: 05322 52353<br />

www.physiojuergenkroeppelin.de


Seit fast 2.000 Jahren feiern Christen in aller Welt das Fest der Geburt Jesu.<br />

Seit mehr als 150 Jahren hat dieses spirituelle Fest aber auch eine materielle<br />

Komponente bekommen. Für viele Kinder ist das Schenken mit einer gewissen<br />

Person verbunden – mit dem Weihnachtsmann. Er ist es, der mit hochbeladenem<br />

Rentierschlitten in der heiligen Nacht durch die Luft fährt und<br />

den Kindern Geschenke unter den Weihnachtsbaum legt. Der Weihnachtsmann<br />

– ein alter Mann mit weißem Bart, hohen Stiefeln und einem roten<br />

Mantel. Aber – hat diese Sagengestalt auch eine Seele? Ja, zumindest seit<br />

der Weihnacht vor 112 Jahren, als ein kleines Mädchen in New York an den<br />

Herausgeber einer großen Zeitung schrieb und ihn fragte, ob es den Weihnachtsmann<br />

denn wirklich gebe.<br />

Der Herausgeber – sein Name<br />

ist Francis P. Church – ließ es<br />

sich nicht nehmen, der achtjährigen<br />

Virginia O’Hanlon persönlich<br />

zu antworten, uns zwar auf<br />

der ersten Seite seiner Tageszeitung,<br />

der „New York Sun“.<br />

weihnachtsgeschichte � quadrat 12 / 2010 15<br />

flusst von der Skepsis eines skeptischen Zeitalters. Sie glauben an nichts,<br />

dass sie nicht sehen. In diesem unseren großen Universum ist der Mensch<br />

vom Intellekt her ein bloßes Insekt, eine Ameise, verglichen mit der grenzenlosen<br />

Welt über ihm, gemessen an der Intelligenz, die zum Begreifen der Gesamtheit<br />

von Wahrheit und Wissen fähig ist.<br />

Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann. Er existiert so zweifellos wie Liebe<br />

und Großzügigkeit und Zuneigung bestehen, und du weißt, dass sie reichlich<br />

vorhanden sind und deinem Leben seine höchste Schönheit und Freude<br />

geben. O weh! Wie öde wäre die Welt, wenn es keinen Weihnachtsmann<br />

gäbe. Sie wäre so öde, als wenn es<br />

dort keine Virginias gäbe. Es gäbe<br />

dann keinen kindlichen Glauben,<br />

keine Poesie, keine Romantik, die<br />

diese Existenz erträglich machen.<br />

Das ewige Licht, mit dem die Kindheit<br />

die Welt erfüllt, wäre ausgelöscht.<br />

Hat der Weihnachtsmann nun<br />

Nicht an den Weihnachtsmann<br />

überhaupt etwas mit dem Fest<br />

von Christi Geburt zu tun? QUA-<br />

DRAT befragte dazu Renate Es geschah<br />

glauben! Du könntest eben so gut<br />

nicht an Elfen glauben! Du könntest<br />

deinen Papa veranlassen, Men-<br />

Wesloh-Klages, Pfarrerin an der<br />

schen anzustellen, die am Weih-<br />

Emmaus-Kirche in Adendorf.<br />

„Geht man streng nach dem Text<br />

der Evangelien, dann hat der vor 112 Jahren<br />

nachtsabend auf alle Kamine aufpassen,<br />

um den Weihnachtsmann<br />

zu fangen; aber selbst wenn sie den<br />

Weihnachtsmann natürlich<br />

Weihnachtsmann nicht herunter-<br />

nichts mit dem großen Fest der<br />

Geburt Christi zu tun. Indes: der<br />

Weihnachtsmann hat sich<br />

gewisser maßen in dieses Fest in New York<br />

kommen sähen, was würde das beweisen?<br />

Niemand sieht den Weihnachtsmann,<br />

aber das ist kein Zeichen<br />

dafür, dass es ihn nicht gibt.<br />

eingeschlichen. Ich heiße das<br />

gut, hat er doch eine solche alS DER WEihNachTSMaNN SEiNE SEElE BEKaM<br />

Die wirklichsten Dinge in der Welt<br />

sind jene, die weder Kinder noch<br />

Symbolkraft gerade für Kinder,<br />

Erwachsene sehen können. Sahst<br />

dass mit ihm für die Kleinen<br />

du jemals Elfen auf dem Rasen<br />

Weihnachten erst richtig Gestalt annimmt. Der Brief des Francis Church, den tanzen? Selbstverständlich nicht, aber das ist kein Beweis dafür, dass sie<br />

ich − wer weiß wie lange − schon kenne, trifft den Kern aller Fragen nach der nicht dort sind. Niemand kann die ungesehenen und unsichtbaren Wunder<br />

Existenz des Weihnachtsmanne. Francis Church gab ihm gewissermaßen eine<br />

Seele. Der Weihnachtsmann lässt sich nicht rational erklären, man versteht<br />

der Welt begreifen.<br />

ihn, wenn man Antoine de Exuperys Wort bedenkt, wonach nur jener sehend Du kannst die Babyrassel auseinander reißen und nachsehen, was darin die<br />

ist, der mit dem Herzen sieht.<br />

Geräusche erzeugt; aber die unsichtbare Welt ist von einem Schleier bedeckt,<br />

den nicht einmal die gemeinsame Stärke aller stärksten Männer aller Zeiten<br />

Hier die Korrespondenz zwischen der kleinen Virginia O’Hanlon und Francis P. auseinander reißen könnte. Nur Glaube, Phantasie, Poesie, Liebe, Romantik<br />

Church: „Lieber Redakteur, ich bin acht Jahre alt. Einige meiner kleinen können diesen Vorhang beiseite schieben und die himmlische Schönheit und<br />

Freunde sagen, dass es keinen Weihnachtsmann gibt. Papa sagt: ‚Wenn du es den Glanz dahinter betrachten und beschreiben. Ist das alles wahr? Ach, Vir-<br />

in der „Sun“ siehst, ist es so.‘ Bitte sagen Sie mir die Wahrheit: Gibt es einen ginia, in der ganzen Welt ist nichts sonst wahrer und beständiger. Er lebt, und er<br />

Weihnachtsmann?“ Virginia O’Hanlon, 115 West Ninety-fifth Street. Und hier lebt auf ewig. Noch in tausend Jahren, Virginia, nein, noch in zehnmal zehn-<br />

die Antwort: „Virginia, deine kleinen Freunde haben unrecht. Sie sind beeintausend Jahren wird er fortfahren, das Herz der Kindheit zu erfreuen.“ (ab)


16 quadrat 12 / 2010 � zurück geblickt<br />

Quo vadis, Christian-von-<br />

Wer gern zur Schule geht, gilt unter Ju-<br />

gendlichen im Allgemeinen als Streber<br />

oder Außenseiter – zumindest aber wohl<br />

als nicht ganz normal. Denn die „Penne“ ist ja in<br />

der Regel der Ort, an dem man als Heranwachsender<br />

davon abgehalten wird, sich den wirklich wichtigen<br />

Dingen des Lebens zu widmen... Was aber,<br />

wenn eine Schule es schafft, nicht nur eine „miefige<br />

Paukerbude“ zu sein, in der monoton Mathe,<br />

Bio oder Erdkunde eingetrichtert wird. Wenn sich<br />

durch ein Konzept aus modernem Ganztagsangebot<br />

die Bildungsstätte nach Ende des klassischen<br />

Unterrichts gar als Ort für Hobbies, Heimat für<br />

Vereine oder einfach nur als ein gemütlicher Treffpunkt<br />

für Freunde entpuppt?<br />

Das <strong>Goslar</strong>er Christian-von-Dohm-Gymnasium ist<br />

so ein Ort – eine Schule zwar, aber eben nicht nur,<br />

beziehungsweise mehr als das. Seit nunmehr 206<br />

Jahren existiert das CvD, wie es allgemein genannt<br />

wird, in der Bergstadt am Harz.<br />

Dohm-Gymnasium?<br />

ORT FüR liBERalE FORTSchRiTTSGEDaNKEN<br />

SEiT DER GRüNDuNG<br />

Und das Motto „Fortschritt ist unsere Tradition“<br />

steht für ein Selbstverständnis, das Platz für liberales<br />

Gedankengut und Wandlungsfähigkeit vermuten<br />

lässt. Eine Tradition, die bereits mit dem<br />

Namensgeber, dem preußischen Verwaltungsbeamten<br />

Christian von Dohm, und seit der Gründung<br />

im Jahre 1804 eng mit der Schule verbunden worden<br />

ist. Auch wenn die Schule erst 150 Jahre später,<br />

im Jahre 1954, den Namen des Mannes bekam,<br />

dem sie ihre Entstehung verdankte. Von<br />

Dohm war seinerzeit von der preußischen Obrig-<br />

EiNE haRzER SchulE PROFiTiERT iN MODERNEN zEiTEN VON ihRER TRaDiTiON<br />

keit nach <strong>Goslar</strong> entsandt worden, um die Verwaltung<br />

der damals hoch verschuldeten Bergbaustadt<br />

zu optimieren und sie in das Reich zu integrieren.<br />

Dass der Adelige dabei auf fortschrittliches Gedankengut<br />

setzte und etwa die Notwendigkeit der<br />

Bildung für Frauen betonte, führte dazu, dass die<br />

Geschichte des CvD ihren Anfang zunächst als<br />

„Schule für Töchter wohlhabender Eltern und der<br />

gebildeten Klasse“, also einer Einrichtung ausschließlich<br />

für Mädchen der damaligen Oberschicht<br />

nahm (Siehe auch Infokasten).<br />

Es folgten wechselvolle Jahre voller Orts- und Trä-<br />

gerschaftswechsel für das Christian-von-Dohm-<br />

Kollegium um 1850<br />

Gymnasium, in denen der Lehrbetrieb mit Ausnah-<br />

me des ersten Jahres nach Ende des Zweiten Welt-<br />

krieges (1945- 1946) jedoch nie dauerhaft unter-<br />

brochen wurde.<br />

WaNDEl zu EiNER MODEREN SchulFORM iN<br />

DER DEuTSchEN BilDuNGSlaNDSchaFT<br />

Was ehemalige oder aktuelle Schülerinnen und<br />

Schüler sowie Lehrkräfte über ihre Wirkungsstätte<br />

äußern, das spiegelt etwas davon wider, wie gut<br />

oder schlecht das Klima in einer Bildungseinrich-<br />

tung ist. So beschreibt die ehemalige CvD-Lehrerin<br />

und stellvertretende Schulleiterin Gisela Her-


furth in der Festschrift zum 175. Geburtstag der<br />

Schule (1989), diese als einen „Ort der offenen<br />

Atmosphäre“, der sie „besonders freundlich aufgenommen“<br />

habe.<br />

Heute werden die rund 1000 Schüler von 70 Lehrern<br />

unterrichtet. Seit 2007 ist das CvD eine sogenannte<br />

Europaschule – ein Titel, den das Niedersächsische<br />

Kultusministerium seit 1996 an<br />

Schulen vergibt, die Wahlmöglichkeiten zwischen<br />

drei Fremdsprachen bieten, „europäische Themen“<br />

in den Lehrplan aufnehmen, sich an europäischen<br />

Bildungsprogrammen beteiligen sowie<br />

Christian Wilhelm von Dohm<br />

Sein ganzes Leben lang legte Christian von Dohm<br />

ein hohes Maß an Engagement für den Bereich<br />

Sozialpolitik an den Tag. Einen wichtigen Beitrag,<br />

der ihn historisch zu einem bedeutenden<br />

Aufklärer seiner Zeit machte, war dabei das Werk<br />

„Über die bürgerliche Verbesserung der Juden“,<br />

das von Dohm im Jahr 1781<br />

veröffentlichte.<br />

Geboren wurde Christian Wilhelm<br />

von Dohm 30 Jahre zuvor<br />

im heute nordrhein-westfälischen<br />

Städtchen Lemgo. Kindheit<br />

und Jugend verlebte er in<br />

der Obhut von Bekannten und<br />

Verwandten, da von Dohm‘s<br />

Eltern bereits gestorben waren,<br />

als er das Alter von sieben<br />

Jahren erreicht hatte. Seiner<br />

Lebhaftigkeit sowie dem Interesse<br />

an Problemstellungen aller<br />

Art schon als Kind, verlieh<br />

ihm den Ruf, eine richtige „Leseratte“<br />

zu sein.<br />

Passend dazu studierte Christian von Dohm dann<br />

nach Abschluss seiner Schulausbildung auch die<br />

Fächer Theologie, Jura und Philosophie, bis er<br />

anschließend zu einem Beamten des Preußischen<br />

Staates berufen wurde. Im Jahr 1803 beginnt<br />

dann die Verknüpfung von Dohms mit der<br />

bis dahin als freie Reichsstadt existierenden<br />

Bergbaumetropole <strong>Goslar</strong> – diese wurde ins preußische<br />

Reich eingegliedert und man erteilte von<br />

feste Kontakte mit dem Ausland in Form von Austauschen<br />

pflegt. Neben dem hohen Stellenwert der<br />

modernen Fremdsprachen legt das CvD aber vor<br />

allem auch einen Schwerpunkt auf den Bereich<br />

der Naturwissenschaften, ganz konkret durch die<br />

Kooperationen mit Firmen oder Instituten, wie etwa<br />

der Technischen Universität Clausthal im Oberharz.<br />

Hier lernen die Schüler schon frühzeitig die<br />

Arbeitsweisen der möglichen weiteren Ausbildung<br />

an der Uni oder in einer Firma – nicht verwunderlich,<br />

dass drei CvD-Schüler, die beim diesjährigen<br />

Wettbewerb „Jugend forscht“ teilgenommen hatten,<br />

für ihr Projekt eine Ehrung in Form von 1000<br />

Dohm den Auftrag, „die Regulierung der Angelegenheiten<br />

hiesiger Stadt“ durchzuführen. Die<br />

ehemals wohlhabende Kaiserstadt am Harz hatte<br />

in den rund 250 Jahren davor mit immer größeren<br />

Verarmungsproblemen zu kämpfen, so dass<br />

von Dohm vornehmlich damit beschäftigt war,<br />

die finanzielle Situation der Stadt zu verbessern.<br />

Sein Vorschläge für eine<br />

Schule für Mädchen („Töchterschule“)<br />

konnte Christian<br />

von Dohm dann auch nur in<br />

die Tat umsetzen, indem er<br />

Geld für die Gründung organisierte<br />

und selbst Lehrplanvorschläge<br />

machte. Für seine<br />

Leistungen wurde Christian<br />

Wilhelm Dohm vom preußischen<br />

König geadelt. Im Jahr<br />

1820, 69 Jahren alt, starb er<br />

in Nordhausen, zuvor hatte er<br />

noch die Arbeit an seinen<br />

Memoiren, die „Denkwürdigkeiten<br />

meiner Zeit und meines<br />

Lebens“ abgeschlossen.<br />

Von seinem preußischen Zeitgenossen Ritter von<br />

Lang war von Dohm seinerzeit wie folgt beschrieben<br />

worden: „Dohm ist ein langes, hektisches<br />

Männlein mit einem hellen angenehmen Auge,<br />

freundlichem Mund, der jedem liebreich und beredt<br />

entgegenkommt, unter ständigem Leiden eines<br />

schwächlichen Körpers lebenslustig und<br />

nicht selten sich in freisinnige und launige Bemerkungen<br />

ergießend.“<br />

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18 quadrat 12 / 2010 � zurück geblickt<br />

Ausflug um 1929<br />

Euro Preisgeld einheimsen konnten, weil sie Bun-<br />

dessieger geworden sind. Aber auch die Förderung<br />

von Musik, künstlerischen Aktivitäten sowie dem<br />

sportlichen und ehrenamtlichen Interesse der<br />

Schüler – etwa dem Schulsanitätsdienst – stellen<br />

alltägliche Bereiche des Wirkens am Gymnasium<br />

an der Goldenen Aue dar. Sogar bundesweit bekannt<br />

wurde im Jahr 1980 das Sozialprojekt „Hilfe<br />

durch Schülerinnen und Schüler“. Darüber hinaus<br />

liegen den CvD-Verantwortlichen jedoch auch<br />

die Probleme und Bedürfnisse der eigenen Schüler<br />

am Herzen, für die ein breit angelegtes Beratungs-<br />

und Konfliktlösungsangebot zur Verfügung<br />

gestellt wird. Und mit zahlreichen Hobby- und<br />

weiteren außer-unterrichtlichen Angeboten finden<br />

auch die Bereiche Persönlichkeitsbildung und soziale<br />

Kompetenz ihren Platz im Schulkonzept eines<br />

modernen Gymnasiums.<br />

FESTlichER RücKBlicK auF DiE<br />

200-jähRiGE TRaDiTiON iM jahR 2004<br />

Den 200. Geburtstag feierte das Gymnasium 2004<br />

dann gleich mit einer ganzen Festwoche, zu der<br />

sich sogar der Gründer höchstpersönlich, in Form<br />

eines als Christian Wilhelm von Dohm verkleideten<br />

Direktors Hans-Dieter Renner, noch einmal voller<br />

Stolz aus seinem Grab erhoben hatte. Das CvD versucht<br />

also, seine Schüler durch zeitgemäße Pädagogik<br />

fit für die Anforderungen in der Berufs- und<br />

Arbeitswelt in Deutschland und Europa zu machen<br />

– man hat erkannt, wie wichtig soziale Kompetenzen<br />

und Teamfähigkeit sind.<br />

In den Augen der ehemaligen Schulleiterin Herfurth<br />

zeichnet diese Schule sich allerdings zumindest<br />

auch durch eine Eigenschaft aus, die gerade<br />

durch ihre liebenswerte Normalität besticht: „Selbst<br />

die Schüler am CvD könnten ihre Vokabeln gründlicher<br />

lernen, ihre Hausaufgaben seltener vergessen<br />

und überhaupt, viel, viel fleißiger sein.“ (ihi)<br />

Dieter Renner, Direktor des CvD, als Christian von<br />

Dohm verkleidet, anlässlich des 200. Jubiläums.<br />

Im Hintergrund das „Vorbild“<br />

Fotos: cvd-archiv


Chronik der Christian-von-Dohm-Schule<br />

(Quelle: Internetauftritt CvD-Gymnasium)<br />

1802-1804 - Der für <strong>Goslar</strong>s Verwaltung zustän-<br />

dige preußische Verwaltungsbeamte, der Ge-<br />

heimrat Christian von Dohm, setzt sich für die<br />

Einrichtung einer Mädchenschule ein.<br />

1804 - Gründung der zweiklassigen „Töchterschule<br />

der Stadt <strong>Goslar</strong>“ in der Breiten Straße<br />

für Töchter der „einheimische(n) und auswärtige(n)<br />

Eltern der wohlhabenden und gebildeten<br />

Klasse“, wie es in der Schulordnung heißt.<br />

Das Schulgeld beträgt vierteljährlich 1 Taler, 12<br />

Groschen zuzüglich 4 Groschen für Reinigung<br />

und Heizung der Zimmer.<br />

1827 - Verlegung der Schule in die Untere Kirchstraße<br />

1834 - Umbenennung in „Höhere Töchterschule“<br />

1839 - Rückkehr der Schule in die Breite Straße<br />

1895 - Nach der Neuordnung des höheren Mädchenschulwesens<br />

in Preußen aus dem Jahre<br />

1894 wird auch die „Höhere Töchterschule“ umgestaltet<br />

und in „Höhere Mädchenschule“ umbenannt.<br />

Gleichzeitig wird eine 7. Klasse eingerichtet.<br />

1897 - Einweihung des neuen Schulhauses in<br />

der Kornstraße<br />

1900 - Umbenennung in „Städtische Höhere<br />

Mädchenschule“ mit mittlerweile neun Klassen.<br />

1909 - Nach der Schulreform von 1908 wird die<br />

Schule umgebildet und erhält den Namen „Städtisches<br />

Lyzeum“, sie umfasst nunmehr zehn<br />

Klassen.<br />

1925 - Nach der Einführung der vierklassigen<br />

Grundschule umfasst das Lyzeum nur noch die<br />

Klassen fünf bis zehn. Schülerinnen, die Hochschulreife<br />

anstreben, müssen diese auf der Jungenschule<br />

erwerben.<br />

1937 - Mit der Vereinfachung des Schulsystems<br />

durch die Nationalsozialisten entsteht die „Oberschule<br />

für Mädchen der Reichsbauernstadt <strong>Goslar</strong>“.<br />

1938 - Die bisherige Klasse zehn wird zu einer<br />

„Klasse hauswirtschaftlicher Form“. Zusätzlich<br />

wird eine elfte Klasse eingerichtet, die den<br />

Schulabschluss des sogenannten Werkabiturs ermöglicht,<br />

das jedoch nicht zum Universitätsstudium<br />

berechtigt.<br />

April 1945 bis Januar 1946 - Schließung der<br />

Schule wegen des Kriegszusammenbruchs und<br />

der Besetzung <strong>Goslar</strong>s durch amerikanische<br />

Truppen. Von September an wird das Schulgebäude<br />

zur Unterbringung von Heimat- und Obdachlosen<br />

beschlagnahmt. Im Januar wird der<br />

Unterricht zunächst im Gebäude der Oberschulen<br />

für Jungen wieder aufgenommen.<br />

1946 - Unter der Bezeichnung „Städtische Oberschule<br />

für Mädchen“ wird die Schule der hauswirtschaftlichen<br />

Form in eine der sprachlich wissenschaftlichen<br />

Form umgestaltet, die mit dem<br />

Abitur abschließt.<br />

1954 - Umbenennung in „Christian-von-Dohm-<br />

Schule, Neusprachliches Gymnasium für Mädchen“.<br />

1970 - 463 Schüler (niedrigste Schüleranzahl)<br />

1971 - Einführung der Koedukation<br />

1975 - Einzug in das Schulzentrum „Goldene<br />

Aue“ (Baßgeige); 829 Schüler<br />

1979 - Die CvD-Schule wird 175 Jahre alt. Die<br />

Stadt macht der Schule ein Geschenk: Das Bild<br />

„CvD“ von Herrn Leitreiter, <strong>Goslar</strong>.<br />

1980 - 878 Schüler (bis dahin höchste Schüleranzahl,<br />

heute 1100 Schüler)<br />

1984 - Auf Antrag der Schulgemeinde Umbenennung<br />

in „Christian-von-Dohm-Gymnasium“<br />

2001 - Am CvD-Gymnasium wird der 250-jährige<br />

Geburtstag von Christian von Dohm mit einer historisch<br />

geprägten Projektwoche begangen.<br />

2004 - Das CvD-Gymnasium wird im September<br />

200 Jahre alt. Große Festwoche mit Projektanteil,<br />

Ausstellungen, Konzerten und Aktionen.<br />

Seit 2004 - Beispiele:<br />

Regelmäßiger Austausch mit ausländischen<br />

Schulen, etwa in Polen, Frankreich, Norwegen,<br />

Russland und den USA<br />

Mitglied und Partnerschaftsverträge im Rahmen<br />

des „European Family Learning Network“<br />

(EFLN)<br />

Gründung des Vereins „Jungforscher am CvD“ –<br />

2010: Gewinner des Preises der Uhlig-Stiftung<br />

Langelsheim<br />

Seit 2006: Teil der <strong>Goslar</strong>er Initiative zur Einrichtung<br />

eines Hochbegabtenverbundes (Kooperationen<br />

bei der Gruppen- und Individual-Förderung<br />

sowohl auf Geistes-, als auch naturwissenschaftlichen<br />

Gebieten)<br />

Restaurant-Café<br />

Am Golfplatz<br />

19<br />

Am Breitenberg 107 · 38667 <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong><br />

Telefon 05322 4343<br />

Weihnchten 2010<br />

Gourmet-Menü drei bis fünf Gänge<br />

Bitte beachten Sie außerdem unsere festliche Tageskarte!<br />

Silvester 2010<br />

Gourmet-Menü drei bis fünf Gänge<br />

Suppe, Hauptgang, Dessert € 36,50<br />

Vorspeise, Hauptgang, Dessert € 39,90<br />

Fisch, Hauptgang, Dessert € 42,90<br />

Suppe, Fisch, Hauptgang, Dessert € 44,50<br />

Vorspeise, Fisch, Hauptgang, Dessert € 47,90<br />

Vorspeise, Suppe, Fisch, Hauptgang, Dessert € 52,90<br />

Öffnungszeiten an den Feiertagen:<br />

24.12. geschlossen - 25.12. Reservierungen zu 11:30 Uhr und<br />

13:30 Uhr und am Abend ab 17:00 Uhr - 26.12. Reservierungen<br />

zu 11:30 Uhr und 13:30 Uhr, am Abend geschlossen. 31.12.<br />

Mittags geschlossen, abends ab 18:00 Uhr - 01.01. Mittags ab<br />

11:30 Uhr geöffnet.


20 quadrat 12 / 2010 � goslarer/bad harzburger institutionen<br />

Salz ist nicht gleich Salz<br />

DiE SalzGROTTE iN GOSlaR – WEllNESS aM RaND DES iNDuSTRiEGEBiETES<br />

DaS NaTuRSalz FüR DiE GOSlaRER SalzGROTTE<br />

Das wohl bekannteste Natursalz erhielt seinen Namen durch das Buch „Wasser und Salz, Urquell des Lebens“ von Barbara Hendel und Peter Ferreira, in<br />

dem es Himalajasalz genannt wird. Allerdings wird im gesamten Himalayagebirge kein Salz abgebaut. Alles so genannte Salz stammt aus Punjab in Pakistan.<br />

Es ist orange bis weiß und – mit einem erhöhten Eisenanteil – von höchster Qualität. Angewendet wird es zum Würzen, zur Inhalation und als Solebad.<br />

(tg)<br />

Fotos: bernd schubert


Salzgrotte. Das hört sich gut an. Hohe Erwar-<br />

tungen werden geweckt. Wo ist das? Man<br />

denkt an die Felsen- und Höhlenlandschaft<br />

des Harzes. Der eingeborene <strong>Goslar</strong>er gesetzten<br />

Alters gibt eine gänzlich falsche Richtung vor,<br />

aber das Navigationsgerät zeigt unbarmherzig ein<br />

Ziel im Industriegebiet Baßgeige. Bei Mercedes<br />

und BMW um die Ecke findet sich ein unscheinbares<br />

Gewerbe-Bauwerk, zur Straße grüßt ein Getränkemarkt.<br />

Es erscheint eher unwahrscheinlich,<br />

hier auf eine Salzgrotte zu stoßen. Und doch, am<br />

Zaun findet sich ein Hinweis: Salzgrotte hinten im<br />

Bürogebäude, erstes Stockwerk. Man folgt der Beschilderung<br />

und trifft auf Sigrid Müller.<br />

Sigrid Müller erzählt die Geschichte ihres kleinen<br />

Unternehmens. Viele Jahre fuhr sie mit ihrem<br />

kürzlich verstorbenen Mann nach Marienbad zur<br />

Kur. 2007 fanden sie als Neuheit eine Salzgrotte<br />

vor, zufällig litt ihr Mann an einer schon lange andauernden,<br />

hartnäckigen Bronchitis. Die verschwand<br />

schon nach drei Anwendungen in der<br />

Grotte. Da reifte der Entschluss, in dem eigenen<br />

freistehenden Gebäude eine solche Einrichtung<br />

zu schaffen. Man benötigte mit der Hilfe von<br />

Fachleuten und mit den notwendigen Genehmi-<br />

gungen etwa drei Monate, dann konnte Familie<br />

Müller die Salzgrotte erstmals in Betrieb nehmen.<br />

Salz, wird der kritische Leser fragen, was ist dar-<br />

an so interessant? Dass man es zum Bestreuen<br />

des Frühstückseies verwendet, zum Würzen vieler<br />

Speisen, es zum Beispiel sprichwörtlich krönend<br />

in die Suppe gibt, ist bekannt. Aber da handelt es<br />

sich stets um das weiße Raffinat, ein zu 99,9 Pro-<br />

zent aus Natriumclorid bestehendes Fabriker-<br />

zeugnis, vielfach noch versetzt mit Jod und Fluor.<br />

Nein, wirklich interessant ist, was Sigrid Müller<br />

über das andere, das reine Natursalz, erzählt.<br />

Zuvor öffnet sie die Grotte. Das ist ein gut 50 <strong>Quadrat</strong>meter<br />

großer Raum, völlig ausgekleidet mit<br />

Salz, an der Decke ein Salzverputz, die Wände belegt<br />

mit Salzbrocken unterschiedlicher Größe, am<br />

Boden ziegelgroße Salzsteine. Hier finden die Klienten<br />

auf bequemen Liegen die Ruhe, den in die<br />

Grotte eingeleiteten Sole-Nebel wirken zu lassen.<br />

Salz, und zwar das in Jahrmillionen gewachsene<br />

Urprodukt – im Unterschied zum Koch- oder Speisesalz<br />

wird es hier Natursalz genannt – aus der<br />

Zeit, als die Erde noch vollständig mit Salzwasser<br />

21<br />

Brauhaus <strong>Goslar</strong><br />

Genießen Sie im November<br />

und Dezember:<br />

Unser Doppelbock<br />

»Odinator«<br />

– Das Winterbier –<br />

25. + 26. Dezember 2010:<br />

Feiern Sie mit Ihren Lieben<br />

Weihnachten im Brauhaus <strong>Goslar</strong>!<br />

30.12.2010 ab 20:30 Uhr:<br />

Silvester-Vorfeier mit Live-Musik<br />

31.12.2010:<br />

Genussvoll an Silvester schlemmen<br />

und Sudhaus-Party mit DJ<br />

09.01.2011, 12:00–14:00 Uhr:<br />

Eintritt Eintritt frei<br />

Eintritt Eintritt frei<br />

Eintritt Eintritt frei<br />

Frühschoppen mit Live-Musik und<br />

Altbier-Anstich.<br />

Marktkirchhof 2, <strong>Goslar</strong>, Tel. 05321 685804


22 quadrat 12 / 2010 � goslarer/bad harzburger institutionen<br />

bedeckt war, wurde schon in der Antike als Heil-<br />

mittel entdeckt. Erstmals medizinisch erwähnt<br />

wird es im dritten Jahrhundert in Ägypten.<br />

DaS uRPRODuKT hEiSST NaTuRSalz<br />

Salz, so lernt man, ist der am meisten konsumier-<br />

te Mineralstoff in der menschlichen Ernährung.<br />

Es spielt eine wesentliche Rolle für den Wasser-<br />

haushalt, die Verdauung, die Knochen und das<br />

Nervensystem. Alle Funktionen werden vom Natursalz<br />

unterstützt, weil es zusätzlich mit Natrium,<br />

Chlorid, Kalium, Magnesium und Kalzium<br />

den Stoffwechsel anregt, ausgleicht, die Regeneration<br />

beschleunigt, negative Einflüsse neutralisiert<br />

und so bei Verwendung in Lebensmitteln an<br />

Stelle des gewöhnlichen Kochsalzes die Qualität<br />

deutlich erhöht. Schon haben gesundheitsbewusste<br />

Bäcker und Metzger das Natursalz für ihre<br />

<strong>Goslar</strong>er Salzgrotte und Natursalzladen<br />

Alte Heerstraße 3a<br />

38644 <strong>Goslar</strong>, Telefon 05321 686421<br />

Produkte entdeckt und in Kliniken und Wellness-<br />

Einrichtungen wird es bereits selbstverständlich<br />

angewendet.<br />

BaDEN iM SOlE-DaMPF<br />

Auch in der <strong>Goslar</strong>er Salzgrotte ist Wellness angesagt.<br />

Von Beginn an hat sich eine Fangemeinde<br />

gebildet, bestehend aus einzelnen regelmäßigen<br />

Besuchern, besonders aber Besucherinnen, bis<br />

hin zu Schulklassen oder Selbsthilfegruppen von<br />

Menschen, die unter Hautproblemen oder Atembeschwerden<br />

leiden. Selbst Geburtstagskränzchen<br />

haben sich schon eingefunden, um sich, mit<br />

<strong>Bad</strong>ebekleidung ausgestattet, den Wohltaten des<br />

Sole-Nebels hinzugeben. Wer die Gesundheit zuhause<br />

noch unterstützen möchte, wählt unter Dutzenden<br />

von Natursalz-Sorten für die unterschiedlichsten<br />

Anwendungen aus.<br />

So ist Sigrid Müller sicher, dass sich die Entdeckung<br />

des Natursalzes für <strong>Goslar</strong> weiter herumsprechen<br />

wird. (tg)


Wer kennt nicht<br />

Über zehn Millionen Bücher, Hunderttau-<br />

sende von Kalendern, mehr als 160 Milli-<br />

onen Postkarten und Unmengen von De-<br />

sign-Objekten hat der Schöpfer der „Frechen<br />

Maus“ unters Volk gebracht.<br />

Am 27. November 2010 wurde im <strong>Goslar</strong>er Muse-<br />

um, Königstraße 1, die große Uli-Stein-Ausstel-<br />

lung „Viel Spaß!“ – mit über 150 Originalen, sig-<br />

nierten Erstdrucken und Ideenskizzen von<br />

Deutschlands erfolgreichstem Cartoonisten – er-<br />

öffnet.<br />

Uli Stein!<br />

„ViEl SPaSS!“ MiT uli STEiN iM GOSlaRER MuSEuM<br />

Und natürlich gibt es noch mehr Uli Stein: In ei-<br />

ner Autogrammstunde am 12. Dezember 2010 si-<br />

gniert Uli Stein von 14:30 – 16:00 Uhr Bücher<br />

und Kalender, die mit einer weiteren großen Auswahl<br />

von Uli Stein-Artikeln im Museums-Shop ab<br />

sofort angeboten werden.<br />

Woher kommt diese ungeheure Popularität – zumal<br />

der 63-jährige Zeichner sich so gut wie eben<br />

möglich aus der Öffentlichkeit herauszuhalten versucht?<br />

Sein Humor ist vielschichtig, seine Protagonisten<br />

abwechslungsreich: Mäuse, Schweine,<br />

Pinguine, Hunde und Katzen oder Erwin und Martha,<br />

die gurkennasigen Vertreter der menschlichen<br />

Spezies, bevölkern genauso tragigkomische Alttagsszenen<br />

mit Hintersinn wie bildgewordene Kalauer.<br />

Die Reaktionen reichen vom dezenten<br />

Schmunzeln bis zum befreiten Lachen – das<br />

manchmal im Halse stecken bleibt. Denn mancher<br />

Witz mutiert bei näherem Hinsehen zum Irrwitz,<br />

manche Farce zur Tragödie. Wie dem auch sei, eines<br />

garantiert der Ausstellungsbesuch: „Viel<br />

Spaß!“ Die Ausstellung ist durch die Unterstüt-<br />

zung der Firma Bagger Friehe GmbH, Vienenburg,<br />

ermöglicht worden und bis zum13. Februar 2011<br />

im <strong>Goslar</strong>er Museum zu sehen.<br />

SPITZMARKE � quadrat 12 / 2010 23<br />

Susanne Rosacker<br />

Herzog-Wilhelm-Straße 93<br />

38667 <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong> · Tel. 05322 877220<br />

gluecksgriff-bad-harzburg@t-online.de<br />

www.gluecksgriff-bad-harzburg.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Di. bis Fr. von 11:00 bis 13:30 Uhr<br />

und 15:30 bis 18:30 Uhr<br />

Sa. von 11:00 bis 16:00 Uhr<br />

So. von 13:00 bis 17:00 Uhr


24 quadrat 12 / 2010 � kurz angetippt<br />

KURZ<br />

angetiPPt<br />

dezember<br />

stimmungsvolle<br />

Fackelwanderung<br />

in hahnenklee<br />

Das Feuer - Quelle von Licht und<br />

Wärme... wer braucht das nicht in<br />

der kalten Jahreszeit?<br />

Wandern Sie gemeinsam mit unseren<br />

Wanderführern ein Stück<br />

des Liebesbankweges und lernen<br />

Sie den Winterwald rund um Hahnenklee<br />

kennen. Danach können<br />

Sie sich bei einer Tasse Glühwein<br />

auf halbem Wege aufwärmen, bevor<br />

es dann wieder zurück nach<br />

Hahnenklee geht. Am 25. Dezember<br />

2010, um 19.30 Uhr ist der<br />

Treffpunkt das Kurhaus Hahnenklee,<br />

wo Sie dann auch Ihre Fackeln<br />

erhalten.<br />

Kosten: Mit Kurkarte: kostenfrei<br />

(exkl. Glühwein); Ohne Kurkarte:<br />

2,00 Euro pro Person (exkl. Glühwein)<br />

music meets art<br />

im<br />

mönchehaus museum<br />

Finsterbusch-Trio Berlin: Jean<br />

Francaix: Streichtrio (1934), Ludwig<br />

von Beethoven: Streichtrio G-<br />

Dur opus 9 Nr.1, Johann Sebastian<br />

Bach: Aria mit verschiedenen<br />

Variationen, BWV 988, die sogenannten<br />

„Goldberg-Vari atio nen“<br />

nach der Transkription für Streichtrio<br />

von Dimitri Sitlowetski. Termin:<br />

Sa. 04. Dezember um 17.00<br />

Uhr.<br />

luchsFütterung an<br />

der raBenkliPPe<br />

Jeden Mittwoch und Samstag um<br />

14.30 Uhr finden ganzjährig die<br />

Schaufütterungen an den Rabenklippen<br />

statt.<br />

Der Luchs ist im Harz wieder heimisch.<br />

24 Tiere sind in den vergangenen<br />

zehn Jahren ausgewildert<br />

worden. An den Rabenklippen<br />

bei <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong> sind drei<br />

der scheuen Großkatzen im<br />

Schaugehege des Nationalpark<br />

Harz zu bestaunen. Vom <strong>Bad</strong><br />

<strong>Harzburg</strong>er Kurpark und nach einer<br />

Fahrt mit der Burgberg-Seilbahn<br />

sind die Rabenklippen nach<br />

etwa einer Stunde zu Fuß zu erreichen.<br />

eiszeit Bis<br />

voraussichtlich<br />

20. FeBruar<br />

Die bei Jung und Alt beliebte Frei-<br />

Eisbahn bereichert auch in diesem<br />

Winter das Freizeit- und<br />

Sportangebot <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong>s. Im<br />

Kurpark in unmittelbarer Nähe<br />

der Sole-Therme mit der Sauna-<br />

Erlebniswelt beginnt die „Eiszeit“.<br />

Täglich ab 10.00 Uhr heißt<br />

es „Bahn frei!“ auf dem spiegelglatten<br />

Untergrund der Frei-Eisbahn<br />

mindestens bis 09. Januar,<br />

danach gelten etwas andere Zeiten.<br />

Voraussichtlich bis zum 20.<br />

Februar 2011 können die Besucher<br />

auf schmalen Kufen mehr<br />

oder weniger gelungene Kringel<br />

ins Eis zeichnen.<br />

zauBerhaFter<br />

wintersPass<br />

in hahnenklee<br />

Im Winter, wenn der Wald unter<br />

einer dicken Schneedecke liegt,<br />

sind die geräumten Wanderwege<br />

gut bewanderbar und ermöglichen<br />

u. a. herrliche Schlittentouren.<br />

Natürlich laden die Berge rund<br />

um Hahnenklee-Bockswiese zum<br />

Langlauf, Ski- und Snowboardfahren<br />

ein. Auf dem neu ausgearbeiteten<br />

Schneeschuhwanderweg<br />

kann man tief verschneite Wälder<br />

aus einem anderen Blickwinkel<br />

sehen, ohne dabei im Schnee zu<br />

versinken.<br />

Zwischen Weihnachten und Neujahr<br />

hat Hahnenklee einiges zu<br />

bieten!<br />

ausstellung des<br />

Bundes Für umwelt-<br />

und naturschutz<br />

Auf Fototafeln aus verschiedenen<br />

Regionen Niedersachsens wird<br />

gezeigt, wie wertvolle Kulturlandschaften<br />

im Sinne des Naturschutzes<br />

genutzt und gepflegt<br />

werden: durch weidende Schafe<br />

oder Rinder oder durch nachhaltige<br />

Landwirtschaft. Daraus gehen<br />

hochwertige regionale Lebensmittel<br />

hervor – Heimatgenüsse eben.<br />

Ab 15. Dezember im Haus der Natur<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong>, Eintritt bis 2<br />

Euro, Öffnungszeiten 10.00 –<br />

17.00 Uhr. Täglich außer Montag.<br />

silvesterParty<br />

im kursaal<br />

Irish Silvester-Party: Im Kursaal<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong> und rund um die<br />

Eisbahn! Irish Silvester mit Tanz<br />

im Kursaal, Eislaufen, Bergbahnfahrt,<br />

Sally Gardens, Magic Minds<br />

und Special Guests. Karten über<br />

die Tourist-Info <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong>.<br />

kunsthandwerke im<br />

grossen heiligen<br />

kreuz<br />

Im wundervollen Ambiente des<br />

Hospizes Großes Heiliges Kreuz in<br />

<strong>Goslar</strong> haben die dort ansässigen<br />

Kunsthandwerker an den vier Adventswochenenden<br />

wieder ein abwechslungsreichesKulturprogramm<br />

bei freiem Eintritt auf die<br />

Beine gestellt. Auf der Däle treten<br />

Musikgruppen, Chöre und Solisten<br />

auf. Das gediegene Angebot<br />

der Kunsthandwerker, eine stimmungsvolle<br />

Beleuchtung und ein<br />

weihnachtliches Musikprogramm<br />

laden die Besucher zum Verweilen<br />

fernab vom Weihnachtstrubel.<br />

tanzBares in der<br />

wandelhalle<br />

Tanz- und Unterhaltungsmusik:<br />

Mit Schwung ins Wochenende.<br />

Samstags von 15.00 bis 17.00<br />

Uhr gibt es Tanzbares in der Wandelhalle.<br />

Spaß und Unterhaltung<br />

für alle Altersklassen.


lange<br />

einkauFsnacht am<br />

03. dezemBer<br />

Der Sternenhimmel strahlt in <strong>Bad</strong><br />

<strong>Harzburg</strong> in der Adventszeit wieder<br />

vom Bahnhof bis zum Kurpark.<br />

Die „Milchstraße“ ist die<br />

zwei Kilometer lange Bummelallee,<br />

die als Haupteinkaufsmeile<br />

mit Geschäften und Cafés zum<br />

Flanieren unter der einmaligen<br />

Weihnachtsbeleuchtung einlädt.<br />

Über 150.000 Lichter sind in den<br />

ehrwürdigen Kastanien installiert,<br />

zahlreiche geschmückte Weihnachtsbäume<br />

säumen links und<br />

rechts den Weg. Statt Hektik ist<br />

sinnliche Erholung angesagt.<br />

coca-cola-truck<br />

am Port-louis-Platz<br />

Besonderer Trubel wird am Freitag,<br />

10. Dezember 2010, rund<br />

um den <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong>er Port-Louis-Platz<br />

in der Bummelallee herrschen.<br />

Ganz in der Nähe des<br />

„Wintertreffs“ und des Rosengar-<br />

tens wird in der Parkstraße der<br />

aus der Fernsehwerbung weltweit<br />

bekannte Coca-Cola-Truck mit<br />

Santa Claus von 15 bis 20 Uhr<br />

Station machen. Allein schon der<br />

hell erleuchtete Truck ist sicher<br />

ein Publikumsmagnet. Zudem<br />

wird den Besuchern ein abwechslungsreiches<br />

Programm geboten.<br />

Und bei einer Verlosung winkt die<br />

einmalige Chance, auf dem Truck<br />

direkt bei der Ausfahrt aus <strong>Bad</strong><br />

<strong>Harzburg</strong> dabei zu sein.<br />

weihnachtliche<br />

konzerte im<br />

odeon-theater<br />

Jedes Jahr wieder freuen wir uns<br />

auf die Weihnachtszeit. Geht es<br />

Ihnen nicht ähnlich? Die Advents-<br />

und Weihnachtszeit versetzt einen<br />

jedes Mal aufs Neue in ungläubiges<br />

Staunen darüber, wie schnell<br />

sich das gerade begonnene Jahr<br />

dem Ende zuneigt. Advent ist für<br />

uns Erwachsene ein Stück Kindheit.<br />

Der wunderbare Duft von<br />

Weihnachten, die festliche Stimmung,<br />

die Weihnachtslieder, die<br />

schönen Geschenke, all das hat<br />

uns verzaubert. In den nächsten<br />

Albert´s<br />

CORNER<br />

Wochen bieten wir Ihnen mit unserem<br />

weihnachtlichen Musiktheaterangebot<br />

Erholung, Entspannung<br />

und Einkehr.<br />

weihnachtskonzertdes<br />

harzBurger<br />

jugendchores<br />

19.12.2010, 16.00 Uhr: Weihnachtskonzert<br />

des <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong>er<br />

Jugendchores in der Lutherkirche<br />

in <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong> unter Leitung<br />

von Propsteikantor Karsten<br />

Krüger.<br />

heilklima-wandern<br />

in altenau<br />

Nach der kurzen Einweisung geht<br />

es auf die zweistündige Wanderung.<br />

Dabei wird darauf geachtet,<br />

dass die Anstrengung über ein<br />

leichtes Ausdauertraining nicht<br />

hinaus geht. Man nutzt bestimmte<br />

Klimabedingungen und die<br />

richtige Wahl der Kleidung, damit<br />

Körpertemperatur und Blutdruck<br />

nicht steigen. Heilklima-Wandern<br />

unterstützt nicht nur den Gene-<br />

Herzog-Wilhelm-Str. 118<br />

38667 <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong><br />

Telefon 05322 51698<br />

Telefax 05322 9054418<br />

Restaurant inmitten der Bummelallee<br />

Gutbürgerliche Küche durchgehend von 11 bis 23 Uhr<br />

Ausgesuchte Weine und Biere<br />

Teilweise überdachte Außenterrasse<br />

Parkplätze für unsere Gäste<br />

Vermietung von Ferienwohnungen<br />

Räumlichkeiten für<br />

Nichtraucher und<br />

Raucher<br />

kurz angetippt � quadrat 12 / 2010 25<br />

sungsprozess, sondern hilft auch,<br />

Kondition wieder aufzubauen und<br />

die körpereigenen Abwehrkräfte<br />

zu mobilisieren.<br />

Treffpunkt ist der Parkplatz an der<br />

Kristalltherme „Heißer Brocken“.<br />

Anmeldung und Info bei Frau Jutta<br />

Obst, Telefon 05328 1795.<br />

mit den rangern<br />

die natur erleBen<br />

Fahrt mit der Bergbahn möglich,<br />

(Extrakosten) Wanderung ca. 3,5<br />

Stunden. 07. Dezember, 10.30<br />

Uhr, Treffpunkt: Haus der Natur in<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong>.<br />

aBendmusik<br />

im PalmencaFé<br />

Jeden Freitag findet im Palmencafé<br />

zwischen 19:00 und 21:00 Uhr<br />

ein Konzert statt.


26 quadrat 12 / 2010 � kulinaria<br />

Ein Wein auf Rekordjagd<br />

in seinem Handgepäck, wenn er ins Flug-<br />

zeug steigt, um nach China, Indien, Süd-<br />

afrika oder Brasilien zu fliegen? Laptop, Terminplaner,<br />

ein Buch für den langen Flug? Das alles hat<br />

Dr. Wilhelm Rieth aus Kinheim auch dabei, aber<br />

zusätzlich begleitet ihn jedes Mal eine Flasche<br />

Wein mit an Bord. Hat der Mann Flugangst, die<br />

nur mit heimischem Wein zu überwinden ist? Weit<br />

gefehlt. Dr. Rieth ist als Lebensmittelchemiker in<br />

Sachen Fruchtsaft in aller Welt unterwegs. Aber<br />

die heimliche Liebe des gelernten Winzers ist sein<br />

Weinberg, der an einem Steilhang des engen<br />

Moseltals liegt. Jährlich produziert Dr. Rieth nebenher<br />

etwa 1350 Flaschen Wein. Aus einem Teil seiner<br />

handgepflückten Weintrauben jedoch macht er<br />

ein Getränk, das er Sucellus nennt.<br />

Fotos: dr. w. rieth Was trägt der gemeine Geschäftsreisende<br />

EiNE KElTiSchE GOTThEiT auF WElTREiSE<br />

Sucellus ist ein keltischer Weingott. Sein Hochrelief<br />

wurde bei Ausgrabungen einer römischen Villenanlage<br />

aus dem 3. Jahrhundert in Kinheim, einem<br />

kleinen idyllischen Weinort an der Mittelmosel,<br />

entdeckt. Die steinerne Figur zeigt einen gedrungenen<br />

Mann in kurzem Handwerkskittel, der<br />

eine große Weintraube trägt. Aus dem Hammer<br />

über seiner rechten Schulter schließt das Rheinische<br />

Landesmuseum in Trier, dass dieser für den Bau<br />

von Holzfässern gebraucht wurde. Das Relief stellt<br />

also einen Küfer dar, der Weinfässer macht. Sucellus<br />

gilt als Gott der Winzer und Weinküfer. Er ist<br />

das Pendant zum römischen Bacchus, der als Gott<br />

der Weintrinker bekannt ist. Was also lag näher,<br />

als ein Getränk nach diesem Gott – nämlich Sucellus<br />

– zu benennen, der in der Nähe von Dr. Rieths<br />

Weinberg gefunden wurde.<br />

Was aber ist nun dieses Getränk mit dem Namen<br />

Sucellus, und warum fliegt es um die Welt? Dr.<br />

Rieth ist Lebensmittelchemiker und sehr experimentierfreudig.<br />

Der Sherry hat es ihm angetan.<br />

Aber nur Weintrauben aus dem spanischen Weinbaugebiet<br />

Andalusien, genauer gesagt aus einem<br />

genau abgegrenzten Gebiet um die Städte Jerez<br />

de la Frontera und Sanlúcar de Barrameda, haben<br />

die Ehre, zu Sherry zu werden. Nun konnte Dr.<br />

Rieth ja seinen Weinberg schlecht nach Spanien<br />

verlegen, um dort Sherry herzustellen. Er hat daher<br />

in einem eigens entwickelten, ausgeklügelten<br />

Verfahren alle jene Bedingungen optimiert, die zu<br />

einem hochwertigen Sherry führen. Und das funktioniert<br />

auch mit Kinheimer Weintrauben. Sobald<br />

die Trauben gepresst und vergoren sind, beginnt<br />

die eigentliche Sherrysierung. Unter kontrolliertem


Sauerstoffeinfluss entwickeln sich das typische<br />

Sherry-Aroma und die an Bernstein erinnernde<br />

Farbe. Während der gesamten Zeit bleibt der Wein<br />

im Eichenholzfass. Das ist zwar keines mehr von<br />

denen, die zu Zeiten des Gottes Sucellus hergestellt<br />

wurden, aber der Ursprung der traditionellen<br />

Fuder geht auf die Kelten zurück. Das alkoholische<br />

Getränk, das in diesen Holzfässern reift,<br />

nimmt eine unverkennbare Barrique-Note an, die<br />

zusammen mit dem zarten Sherry-Aroma und dem<br />

milden Geschmack eine harmonische Einheit bildet.<br />

Der Wein wird weder geschwefelt noch geschönt<br />

oder geklärt. Abgefüllt in eine ansprechende antikgrüne<br />

Flasche und bezeichnet als Wein-Aperitif<br />

liegt der Sucellus dann in Reih und Glied im Weinkeller<br />

und wartet auf Genießer, die einen „Sherry“<br />

von der Mosel zu schätzen wissen.<br />

Um seinen Sucellus bekannt zu machen, kam Dr.<br />

Rieth auf eine ungewöhnliche Idee. Zunächst erstellt<br />

er einen „Pass“ für seinen Wein, mit Passfoto<br />

und offiziellem Stempel des Ortsbürgermeisters.<br />

Gemeinsam mit der Flasche Sucellus aus<br />

dem Handgepäck spricht Dr. Rieth nun in jedem<br />

Land dieser Erde, auf das er einen Fuß setzt, bei<br />

Zollbehörden, Regierungen, Botschaften, Universitäten<br />

und Forschungsinstituten vor. Er lässt sich<br />

sozusagen von offizieller Seite in der jeweiligen<br />

Landessprache bestätigen, dass die Flasche samt<br />

Pass zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten<br />

Ort dieser Welt war. Falls gerade keine<br />

offiziellen Stellen verfügbar sind, reicht manchmal<br />

auch ein Taxifahrer oder die Rezeptionistin im<br />

Hotel. Selbstredend werden diese Bestätigungen<br />

im Pass des Sucellus immer auch fotografisch verewigt;<br />

485 Eintragungen gibt es bereits aus 39<br />

Ländern.<br />

Gleich zwei Mal hat es der Sucellus ins Guinness<br />

Buch der Rekorde geschafft. 1998 hatte diese<br />

Flasche in Begleitung ihres Winzers innerhalb von<br />

10 Monaten 110.726 Flugkilometer zurückgelegt<br />

und hat dabei 25 Länder dieser Welt „gesehen“,<br />

besser gesagt: wurde dort gesehen. Ein weiterer<br />

Weltrekord für den Sucellus findet sich im Guinness<br />

Buch der Rekorde für das Jahr 2000. Mittler-<br />

kulinaria � quadrat 12 / 2010 27<br />

weile hat der Globetrotter Sucellus mit seinem Begleiter<br />

in 268 Flügen insgesamt 925.285 Flugkilometer<br />

zurückgelegt. Das entspricht der 23-fachen<br />

Äquatorumrundung oder der 2,41-fachen<br />

Entfernung von der Erde zum Mond. Die erste<br />

Flugkilometer-Million wird für 2011 erwartet – Dr.<br />

Rieth hofft auf einen Lufthansa-Kapitän im A380<br />

mit Stempel und Stempelkissen im Gepäck …<br />

Bei Asterix gilt Sucellus übrigens als Gott der<br />

Fruchtbarkeit, des Rausches und der Ekstase –<br />

wenn das kein gutes Omen ist. Interesse geweckt?<br />

Diesen außergewöhnlichen Wein-Aperitif erhalten<br />

Sie direkt vom Winzer. (cs)<br />

Sucellus Manufaktur<br />

Dr. W. Rieth<br />

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28 quadrat 12 / 2010 � � SPITZMARKE goslar/bad harzburg privat


goslar/bad harzburg privat � quadrat 12 / 2010 29<br />

AlexAndrA und sAschA jAnitzki gAnz PrivAt FOTOS: BERND SCHUBERT UND TILMAN GöRRES<br />

Das Sportler-Ehepaar machte 2010 von sich reden. Zuhause in <strong>Goslar</strong>, holten sie bei der<br />

Masters WM der Schwimmer in Göteborg und Boras (die Schwimmer waren nur in Göteborg)<br />

Weltmeister-Titel, -Medaillen und Rekorde. QUADRAT wollte wissen, wie es sich so<br />

lebt zwischen Prominenz und sozialem Netzwerk in der Normalität.<br />

Dieses Magazin möchte Ihnen gern privat etwas<br />

näher kommen. Ohne Ihnen allerdings zu nahe zu<br />

treten. Fangen wir doch beim Naheliegendsten an.<br />

Darf man wissen, wie alt Sie sind?<br />

Alexandra: Ich werde 30 im November.<br />

Sascha: 34<br />

Sie sind miteinander verheiratet, beide Lehrer?<br />

Alexandra: Ja, seit 2006 verheiratet, ich arbeite<br />

am CvD, dem Gymnasium, mein Mann ...<br />

Sascha: ...und ich an der Realschule, auch auf der<br />

Goldenen Aue. Die eine Seite ist Gymnasium, die<br />

andere die Realschule.<br />

Dann erübrigt sich eigentlich die Frage, wie Sie<br />

sich kennen gelernt haben.<br />

Alexandra: Fifty, fifty, Schwimmen oder Schule.<br />

Nein, eher Schwimmen. Ich war zu der Zeit noch<br />

Studentin.<br />

Und Sascha war schon Lehrer. Und beide schwammen?<br />

Alexandra: Ja, ich nicht mehr so viel. Ich war damals<br />

mehr als Trainerin unterwegs. Hab damals<br />

häufig am Beckenrand gestanden. Ich hatte in<br />

Göttingen noch die Trainerausbildung gemacht.<br />

Geld verdient?<br />

Alexandra: Geld verdient, na klar. Das musste<br />

sein.<br />

Steigen wir nochmal etwas früher ein. Wann haben<br />

Sie mit dem Schwimmen angefangen?<br />

Alexandra: Als ich zur Schule gekommen bin mit<br />

sechs Jahren. Meine Mutter sagt, ich wollte es unbedingt.<br />

Ich kann mich nicht dran erinnern, aber<br />

es hat jedenfalls immer Spaß gemacht.<br />

Sascha: Bei mir auch mit sechs. Ich habe noch<br />

zwei Brüder, einen jüngeren und einen älteren,<br />

und mein Vater hat uns das Schwimmen beigebracht.<br />

Vorbild war mein Opa, der war bei Weltmeisterschaften<br />

früher dabei in der 4 x 100 Meter-<br />

Kraulstaffel. Das war damals immer mein Vorbild.<br />

Ich wollte immer so schwimmen wie mein Opa.<br />

Dann ging es weiter. Studiert haben Sie beide<br />

Sport und so weit ich weiß, Alexandra, Sie auch<br />

noch Latein und zu Ihrem Leidwesen müssen Sie<br />

das viel häufiger unterrichten als Sport?<br />

Alexandra: Also, zunächst ist wichtig, dass ich<br />

sehr gern Latein unterrichte. Aber es ist doch ein<br />

sehr großes Ungleichgewicht. Lateinlehrer sind<br />

eben sehr gesucht, Sportlehrer gibt es ein paar<br />

mehr und im Moment habe ich zum Beispiel keinen<br />

Schwimm-Unterricht, was ich sehr schade finde.<br />

Das Hauptfach geht vor, das verstehe ich, aber<br />

ein bisschen mehr Schwimmunterricht wäre toll.<br />

Sascha: ...und ich Mathematik, Informatik, Werte<br />

und Normen, also, wenn man nicht Religion<br />

macht, dann Werte und Normen, also Ethik. Und


30 quadrat 12 / 2010 � goslar/bad harzburg privat<br />

Mofa-Fahren, also Verkehrserziehung für Kinder<br />

ab 14 einhalb. Mit 15 dürfen sie dann. Ich habe<br />

eine Extra-Ausbildung gemacht und biete das also<br />

für unsere beiden Schulen an.<br />

Auch Tipps zum Frisieren?<br />

Sascha: Ich kann auch Tipps zum Frisieren geben.<br />

Es gibt ja einige Sachen, die durchaus erlaubt<br />

sind.<br />

Und die erzählen Sie dann?<br />

Sascha: Wenn die Schüler meinen, das und das<br />

würde das Mofa schneller machen, dann sage ich<br />

Ihnen, ob das stimmt oder nicht. Es kommt auch<br />

ein Polizist in die Schule, von dem erfahren die<br />

Schüler, wofür man Punkte bekommt oder die<br />

Fahrerlaubnis erlischt und was man also besser<br />

lassen sollte.<br />

Das ist neu?<br />

Sascha: Also, neu ist es an der Schule nicht, das<br />

wurde etwa zu der Zeit eingeführt, als die Realschule<br />

dazu kam. Aber diese Art Fortbildung gibt<br />

es nicht so oft und deshalb ist das schon etwas<br />

Besonderes und sicherlich ein Pluspunkt, wenn<br />

man über die Wahl der Schule nachdenkt.<br />

Wie oft trainieren Sie noch in der Woche?<br />

Alexandra: Dreimal.<br />

Sascha: Ich zweimal. Also, ich habe ja mit dem<br />

Wettkampfsport aufgehört, mache jetzt noch ein<br />

bisschen was für das Herz, ja, im doppelten Sinn,<br />

das muskuläre und die Beziehung. Ohne Wasser<br />

geht es nicht.<br />

Alexandra: Schwimmen ist irgendwie eine Sucht.<br />

Es ist sehr schwer, davon loszukommen, man hat<br />

ja auch sehr lange damit verbracht, es gehört zu<br />

einem. Aber von neun bis zehn Trainingseinheiten<br />

auf drei runter, das ist natürlich jetzt schon etwas<br />

friedlicher.<br />

Gibt es bei Ihnen beiden eine häusliche Aufgabenverteilung<br />

oder macht hier jeder alles?<br />

Sascha: Gibt es. Alexandra ist für drinnen zuständig<br />

und ich für draußen. Darüber haben wir uns<br />

früh geeinigt, weil wir bei vielen anderen Paaren<br />

sehen, dass es da Streitigkeiten gibt. Und Alexandra<br />

ist drinnen sehr eigen, somit möchte ich mich<br />

dort ausblenden.<br />

Da haben Sie es aber im Winter gut.<br />

Sascha: Da muss ich ja noch Schnee schieben und<br />

das Holz reinholen für den Ofen. Es ist ein bisschen<br />

weniger, aber wenn es dann kommt, sind es<br />

unangenehme Aufgaben, weil es unangenehm kalt<br />

ist.<br />

Alexandra, wie finden Sie denn diese Aufteilung?<br />

Alexandra: Ich finde das gut. Die Küche ist so<br />

mein Bereich und ich möchte auch nicht, dass jemand<br />

was durcheinander bringt, da habe ich so<br />

meine eigene Ordnung. Ich bin zwar auch gern<br />

draußen, aber Gartenarbeit mag ich gar nicht. Das<br />

passt eigentlich bei uns sehr gut, dass jeder das<br />

macht, was er lieber macht.<br />

Gibt es noch Hobbys außer Schwimmen?<br />

Sascha: Ganz viele. Bei mir ist es jetzt seit längerer<br />

Zeit Volleyball, ich spiele häufig mit anderen<br />

Lehrern. Und ich will jetzt mit Golf anfangen, ich<br />

habe neulich in <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong> Swingolf angefangen,<br />

das hat sehr viel Spaß gemacht. Auch ein<br />

Probetraining beim richtigen Golfsport hatte ich<br />

auf dem <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong>er Golfplatz schon. Das ist<br />

natürlich auch eine finanzielle Sache. Beim<br />

Schwimmen braucht man nur eine <strong>Bad</strong>ehose oder<br />

zwei.<br />

Alexandra: Na ja, man kann auch sehr viel Geld im<br />

Schwimmsport lassen. Denk nur mal an die Hightec-<strong>Bad</strong>eanzüge<br />

im letzten Jahr, das Stück für bis<br />

zu 460 Euro, zwei brauchte man.<br />

Alexandra Janitzki<br />

30 Jahre<br />

Beruf: Lehrerin für Sport und Latein<br />

Sascha: Trotzdem, Golf ist reichlich teurer, Aufnahmegebühr,<br />

Mitgliedsbeitrag, Schläger und so<br />

weiter, da kommen schnell einige tausend Euro<br />

zusammen. Und Alexandra hat kein Interesse.<br />

Deshalb bin ich erstmal nur beim Swingolf. Außerdem,<br />

wir kommen ja von einer Ausdauer-Sportart,<br />

wir gehen ins Fitness-Studio, wir laufen, fahren<br />

Ski, wenn Schnee liegt. Und Gartenarbeit ist natürlich<br />

ein Hobby.<br />

Alexandra: Also, ich werde jetzt keine neue Sportart<br />

anfangen. Schwimmen, das ist es auch weiterhin.<br />

Ich werde die Wettkämpfe weiter runterfahren,<br />

für die Mannschaft aber auch mal wieder an<br />

den Start gehen, aber für mich sind die großen<br />

Ziele erreicht. Schwimmen ist nun mal mein Sport.<br />

Ich gehe schon mal laufen, ich gehe mit ins Fitness-Studio,<br />

mach da auch mal einen Kurs mit,<br />

mein Te-Bo (Mischung aus Taekwondo, Boxen und<br />

Aerobic, Hinweis der Redaktion) das ist viel mit<br />

Auspowern und so. Aber das ist einfach nur mal so<br />

zum Spaß. Außerdem genieße ich es jetzt, auch<br />

mal nichts zu machen. Sich mal mit Freunden zu<br />

treffen, mal nicht mehr auf die Schlafenszeit zu<br />

achten, wenn früher das Aufstehen um fünf Uhr<br />

achtundzwanzig Pflicht war. Mal vor dem Fernseher<br />

hocken oder die sozialen Kontakte pflegen. Es<br />

war ja auch ziemlich viel Entbehrung dabei in den<br />

letzten zwei Jahren, weil man sich doch sehr auf<br />

das Schwimmen konzentrierte. Wir haben tolle<br />

Freunde, die das verstanden haben, aber die sind<br />

manchmal auch zu kurz gekommen.<br />

Sascha: Wir hatten beide schon mal mit dem Gedanken<br />

gespielt, aufzuhören.<br />

Alexandra: Wir hatten schon mal...<br />

Sascha: Wir hatten schon mal aufgehört und uns<br />

beide dem Kindertraining gewidmet, die B-Lizenz<br />

erworben, das ist die zweithöchste Trainerlizenz<br />

und machten beide, mein Schatz etwas intensiver,<br />

Talentsichtung und -förderung. Da kommen die<br />

Besten aus dem Bezirk zusammen, trainieren bei<br />

uns und bekommen nochmal Hinweise. Und die<br />

geben wir dann auch an die Trainer weiter. Mein


Schatz investiert da unheimlich viel und darüber<br />

haben wir uns eigentlich kennengelernt. Vorher<br />

haben wir uns als Trainer am Beckenrand gesehen<br />

und haben uns gehasst wie die Pest, weil...<br />

Alexandra: ...wir fanden uns gegenseitig doof und<br />

arrogant.<br />

Sascha: ...sie sah zwar gut aus und so was fand sie<br />

von mir wohl auch, aber wir sind uns immer aus<br />

dem Weg gegangen...<br />

Alexandra: Wir hatten auch schon gemeinsame<br />

Freunde, aber wir beiden konnten nicht richtig<br />

miteinander. Dann kam es dazu, dass wir mal einen<br />

Wettkampf hatten, wo ich als Trainerin dabei<br />

war und er als Schwimmer.<br />

Sascha: Da mussten wir zusammen in einem Bus<br />

sitzen. Als ich einstieg, war nur noch ein Platz bei<br />

ihr frei. Die Fahrt war lang und da sind wir uns zunächst<br />

im Gespräch näher gekommen. Sie mag<br />

Sport, sie studiert Sport auf Lehramt, sie ist<br />

Schwimmerin, Lieblingsdisziplin 200 Meter Brust,<br />

plötzlich hatten wir lauter Gemeinsamkeiten. Dann<br />

haben wir immer mehr Gemeinsamkeiten gefunden<br />

und uns verknallt.<br />

Alexandra: Damals habe ich noch in Göttingen studiert,<br />

dann einen Referendariatsplatz in Braunschweig<br />

bekommen und bin dann hier nach <strong>Goslar</strong><br />

zu ihm gezogen und dann zwei Jahre lang gependelt.<br />

Er hatte gerade seine Festanstellung hier bekommen.<br />

Sascha: Mein Referendariatsplatz war hier. Und<br />

dann wollten die mich unbedingt behalten. So<br />

sind wir also beide hier.<br />

Ich hörte, Alexandra, dass Sie eigentlich lieber in<br />

Göttingen geblieben wären?<br />

Alexandra: Jaaa, ich war fünf Jahre in Göttingen,<br />

da hängt sehr viel Herzblut dran, das erste Mal<br />

weg von Zuhause, allein wohnen. Und dann habe<br />

ich in diesem Schwimmverein damals, wo ich als<br />

Trainerin war, so viele Freunde gefunden, so viele<br />

schöne Erlebnisse gehabt. Der Verein war damals<br />

so am Entstehen und wir haben da viel aufgebaut.<br />

Inzwischen fühle ich mich hier sehr wohl, aber die<br />

Zeit in Göttingen ist immer noch so ein Highlight,<br />

tief im Herzen verankert.<br />

Sascha: Zu der Zeit war ich schon hier und es war<br />

eine Parallele: Der MTV hatte noch nichts und Du<br />

hast das in Göttingen mit aufgebaut und ich hier.<br />

Dann nach dem Studium hat mein Schatz mich<br />

hier weiter unterstützt. Da war sie auch Trainerin<br />

hier und dann sind wir auch immer weiter gewachsen,<br />

das hat sich herumgesprochen und dann kamen<br />

viele aus dem Umkreis, aus Salzgitter, Braunschweig,<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong>, und haben hier bei uns<br />

trainiert. Wir wurden immer besser, aber irgendwann<br />

zerplatzt so ein kleiner Verein, weil nicht genug<br />

Geld da ist, um beispielsweise die Bahnenkosten<br />

zu tragen. Oder nicht genug Trainerstunden zu<br />

haben, weil die Öffentlichkeit auch baden will. Da<br />

ist es dann eben auseinandergegangen.<br />

Alexandra: Also, arbeiten, Trainer sein und selber<br />

schwimmen, das war zu viel. Dann haben wir für<br />

uns beschlossen: Schwimmen wir nochmal die<br />

Deutschen Meisterschaften, einen schönen Abschluss-Wettkampf,<br />

im Prinzip haben wir schon<br />

viel erreicht, lassen wir es ausklingen. Das war Anfang<br />

2007. Sascha war die Jahre vorher bei Europa-<br />

und Weltmeisterschaften gewesen, hatte auch<br />

Medaillen gewonnen, ich war ja noch zu jung,<br />

2005 hätte ich das erste Mal starten dürfen, da<br />

hatte Sascha eine Schulterverletzung und wir sind<br />

nicht gefahren.<br />

2006 haben wir geheiratet und 2007 haben wir<br />

uns überlegt, eigentlich reichts es auch, machen<br />

wir im Verein ordentlich weiter, nur dass der Verein<br />

nicht mehr konnte, er musste mit dem Leistungssport<br />

runterfahren, was nicht so gut für uns war.<br />

Also haben wir uns gesagt, arbeiten wir nicht mehr<br />

als Trainer, als Vereinstrainer.<br />

goslar/bad harzburg privat � quadrat 12 / 2010 31<br />

Sascha: Jetzt habe ich da so eine Schwimm-Arbeitsgemeinschaft,<br />

die sind absolute Nichtschwimmer.<br />

Und wenn die mal vom Beckenrand<br />

reinspringen, mit Hilfe an meiner Hand, dann lob<br />

ich die, dass sie das geschafft haben und dann<br />

kommen die so immer weiter. Und dann werde ich<br />

gefragt wie schaffst du das, dich so zu verstellen,<br />

weil ich ja sonst die Supersportler hatte. Da muss<br />

man ganz anders denken.<br />

Alexandra: Das ist auch immer schön, wenn man<br />

mal solche und mal solche trainiert.<br />

Sascha: Das geht schon. Nicht dass die dann denken:<br />

Oh, der Herr Janitzki ist Weltmeister gewesen,<br />

jetzt Dritter, der verlangt viel zu viel von uns.<br />

Mach ich überhaupt nicht.<br />

Alexandra: Meine Erfahrung ist, dass die Schüler<br />

stolz darauf sind: „Da lernt man noch mehr...“, dass<br />

sie keinen Erwartungsdruck haben, sondern alles<br />

noch etwas toller finden, etwa nach dem Motto: Vielleicht<br />

werden wir dann auch richtig schnell. Wir als<br />

Lehrer haben doch nur noch wenige Gelegenheiten,<br />

als Vorbilder zu wirken, Dinge vorzumachen, die man<br />

als Schüler nachmachen kann. Solange man jung<br />

ist, sollte man möglichst viel vormachen, mitmachen,<br />

weil es für die Schüler toll ist.<br />

Was ist mit eigenen Kindern?<br />

Alexandra: Ich bin noch in der Probezeit. Wenn<br />

sich alles beruflich gefestigt hat, sind Kinder<br />

schon geplant, aber jetzt denken wir darüber noch<br />

nicht nach. Erstmal steht der Job im Vordergrund,<br />

auch einen Hund wollen wir gern anschaffen, weil<br />

ich mit Familienhund aufgewachsen bin und Vorteile<br />

und Pflichten gut einschätzen kann.<br />

Sascha nickt. Bisher hatten wir einfach nicht genug<br />

Zeit, da hätte ein Hund nicht hineingepasst.<br />

Die Duschkabine. Was kommt danach? Und gab es<br />

ungestörte Wochenenden?<br />

Alexandra: Ja, mit Freunden treffen, mal ausgehen,<br />

das kommt jetzt öfter.<br />

Sascha: Aber das haben wir bisher auch schon geschafft.<br />

Unsere Freunde haben sich zwar manch-<br />

Sascha Janitzki<br />

34 Jahre<br />

Beruf: Lehrer für Mathematik, Sport, Werte und<br />

Normen (andernorts Ethik genannt)


32 quadrat 12 / 2010 � goslar/bad harzburg privat<br />

Links: Möglichst unterschiedliche Pokale wünscht sich der Fotograf. Alexandra hat die Wahl. Diese<br />

stammen aus den Jahren 1984 bis 2010. Zusammen besitzen beide Sportler mehr als 50 zum Teil<br />

skurile Erinnerungsstücke.<br />

Rechts: Fünfmal Gold, zweimal Silber, dreimal Bronze, das sind die jüngsten Erfolge der Janitzkis bei<br />

Schwimm-Weltmeisterschaften. Sascha gewinnt 2004 in Riccione die beiden Silbermedaillen in den<br />

Disziplinen 200 Meter Brust und 200 Meter Lagen und wird als Weltmeister über 400 Meter Lagen mit<br />

der Goldmedaille belohnt (oben rechts). Auch 2010 in Göteborg erzielt der „Schwimmgreis“, wie er<br />

sich selbst nennt, zweimal Bronze über 200 Meter Lagen und 200 Meter Brust. Die dritte Bronze holt<br />

Alexandra auf der 50-Meter-Bahn im Brustschwimmen (unten rechts). Vier Goldene (im Bild unten<br />

links) erzielt sie in den Lagen-Disziplinen über 200 und 400 Meter und im Brustwettbewerb über 100<br />

und 200 Meter.<br />

mal gewundert: „Wie macht ihr das denn?“, aber<br />

viel hängt auch von guter Planung ab.<br />

Alexandra: Und man wächst mit seinen Aufgaben.<br />

Wenn man etwas will, dann schafft man das auch.<br />

Und zur Frage nach dem ungestörten Wochenende:<br />

Einmal Training statt zweimal pro Tag ergibt<br />

ein großes Potential ungestörter Zeit. Wir haben<br />

aber eher auf Dienstag Nachmittag gesetzt, das<br />

war „unser“ Nachmittag, und die übrigen Termine<br />

auf Montag oder Mittwoch geschoben.<br />

Wird man irgendwann Direktor oder was gibt es an<br />

Plänen, voranzukommen?<br />

Alexandra: Schulleiter möchte ich nie werden.<br />

Aber mit jedem neuen Schuljahr gibt es neue Herausforderungen,<br />

an denen man wächst...<br />

Sascha: ...sei es an neuen, anderen Schülern, an<br />

Problemgruppen, an Bürokratie. Und uns ist bewusst,<br />

dass wir hier in dieser ländlichen Idylle unser<br />

Feld gefunden haben.<br />

Wie schätzen Sie sich gegenseitig?<br />

Alexandra: Ich schätze an ihm so viele Gemeinsamkeiten,<br />

dass uns das Kindertraining, das eigene<br />

Schwimmen, das gegenseitige Ermuntern und<br />

auch das Dämpfen zusammen gebracht haben. Er<br />

war ja eigentlich schon durch mit dem Schwimmsport,<br />

nach der Goldmedaille in 400 Meter Lagen<br />

und wegen der Schulterverletzung 2005.<br />

Sascha: Da wollte ich eigentlich aufhören wegen<br />

der Schmerzen in der Schulter, und dann habe ich<br />

meine Frau kennen gelernt und sie etwas motiviert<br />

zum Schwimmen...<br />

Alexandra: Ich hatte eigentlich schon aufgehört,<br />

aber irgendwie haben wir uns gegenseitig wieder<br />

hochgepuscht, und wir wurden immer besser, weil<br />

die Jugend von heute nicht mitkam.<br />

Sascha: Zum Beispiel sind jetzt Bezirksmeisterschaften<br />

hier und ohne angeben zu wollen: Wenn<br />

ich da jetzt hingehe, räume ich ab in meinen Disziplinen,<br />

ohne Training. Und das ist eigentlich<br />

schlecht. Eigentlich bin ich ein Greis, was den<br />

Sport angeht. Da müsste wer nachkommen, aber<br />

es kommt kaum einer nach. Deshalb ist bei uns<br />

immer wieder der Gedanke gekommen, dass wir<br />

immer noch gut sind. Natürlich auch, weil wir etwas<br />

über die Theorie wissen. Wir wissen, wie unser<br />

Körper funktioniert, wie wir uns zu ernähren haben.<br />

Wie müssen wir auf unseren Körper hören, da<br />

hilft uns die Trainingswissenschaft, welche Serien<br />

müssen wir genau schwimmen. Das ist immer sehr<br />

gut, wenn man in sich hineinhorchen kann. Im<br />

Prinzip kann man sich selbst oft heilen. Wir wissen<br />

ganz genau, was wir genau brauchen, um besser<br />

zu werden.<br />

Alexandra: Jetzt darf ich auch noch die Frage beantworten.<br />

Also, wir hatten uns gegenseitig wieder<br />

etwas mehr in den Schwimmsport eingebracht,<br />

dann hatten wir beschlossen, etwas mehr am Beckenrand<br />

zu stehen, und als das aufhörte und in<br />

mir der Wunsch aufkam, nochmal richtig selbst zu<br />

schwimmen, hat er mich gelassen. Wenn man<br />

dann wieder in den Wettkampfsport wechselt, ist<br />

das natürlich mit einem Riesenaufwand verbunden.<br />

Neun bis zehnmal im Wasser pro Woche, das<br />

Landtraining dazu, das passt in kein normales Leben.<br />

Mit einem anderen Partner hätte ich das<br />

nicht geschafft. Dass er dann noch mitgezogen<br />

hat, dann Europameister 2009 und Dritter bei der<br />

Weltmeisterschaft 2010 geworden ist, war natürlich<br />

ein schöner Effekt.<br />

Ja, und dann wollten wir diese Weltmeisterschaft<br />

zusammen erleben. Dass dabei neben seiner Medaille<br />

für mich vier Weltmeistertitel und zwei Europa-<br />

und zusammen vier Deutsche Rekorde drin<br />

waren, verdanke ich ihm. Er hat mitgemacht, um<br />

mir auch nochmal diese Chance zu geben, und es<br />

hat sich gelohnt. Ich wollte das unbedingt noch<br />

einmal erleben und dafür bin ich ihm unendlich<br />

dankbar. Und dann sind da die Dinge des Alltags.<br />

Jeder von uns hat Stärken und Schwächen, kann<br />

den Anderen je nach Situation ein bisschen anschubsen<br />

oder bremsen. Dafür bin ich sehr dankbar,<br />

dass das so gut klappt. Es passt so vom Geben<br />

und Nehmen.<br />

Sascha: Fünf Uhr 28, dafür bin ich eigentlich<br />

nicht der Typ, aber das war die Zeit zum Aufstehen,<br />

ab ins Aquantic für die erste Trainingseinheit.<br />

Und ich bin ihr herzlich dankbar, dass sie mich da<br />

mitgeschleift hat. Also der Fleiß, nicht nur sportlich,<br />

sondern auch in der Schule, ist schon sehr<br />

hoch anzuerkennen, weil sie ja auch als Lateinlehrerin<br />

viel mehr Hausarbeit, Korrekturen und so<br />

weiter zu erledigen hat als ich durch Mathe oder<br />

Sportunterricht. Das schätze ich hoch an dir, dass<br />

du im Job und beim Schwimmen total fleißig und<br />

gewissenhaft bist. Wenn man den Partner liebt,<br />

dann kann man ihn mit seinen Einstellungen und<br />

Wünschen verstehen.<br />

Alexandra: Ja, und mit Verständnis kann man ihn<br />

viel besser unterstützen. (tg)


Das „Belvedere<br />

am Burgberg“<br />

Das „Belvedere am Burgberg“<br />

in <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong> ist ein Alters-<br />

wohnsitz für Senioren von<br />

heute, die ihr Leben genießen und<br />

die Vorteile unseres Hauses gezielt<br />

nutzen möchten. Es lohnt sich, die<br />

Appartements in unterschiedlicher<br />

Größe einmal anzusehen.<br />

In herrlicher Lage am Fuße des Burg-<br />

berges bieten die Wohnungen indivi-<br />

duelle Möglichkeiten z. B. die Ein-<br />

richtung mit eigenen Möbeln. Kleine<br />

Einbauküchen und komfortable Sani-<br />

täreinrichtungen erlauben dazu Unabhängigkeit<br />

und Selbstständigkeit.<br />

In den vergangenen Jahren war rund<br />

um das Haus mehrmals umfangreich<br />

gebaut worden. Ein Neubau Richtung<br />

Norden entstand, der Altbau wurde<br />

um eine Etage aufgestockt und eben-<br />

falls um einen Anbau erweitert. Dadurch<br />

bekam das Belvedere mit seinen<br />

vielen modernen Wohneinheiten<br />

ein neues, freundliches Gesicht. Nun<br />

wurden noch die 40 im Altbau verbliebenen<br />

Appartements den aktuellen<br />

Ansprüchen an Wohnkomfort angeglichen<br />

und komplett modernisiert.<br />

Der Charme des alten Hauses wurde<br />

hierbei aber berücksichtigt, d.h., die<br />

Jugendstil- und Gründerzeitelemente<br />

des Hauses blieben weitgehend erhalten.<br />

Im Zuge der Umbauarbeiten<br />

entstand ferner eine beschützte Abteilung<br />

für an Demenz erkrankte Bewohner.<br />

Besuchen Sie uns! Das Belvedere<br />

Team freut sich auf Sie!<br />

SPITZMARKE � quadrat 12 / 2010 33<br />

Spiel und Spaß ist auch unser Motto<br />

Im Belvedere finden Sie ein stilvolles Zuhause<br />

und werden liebevoll umsorgt. Genießen Sie den<br />

Charme der Jahrhundertwende und jeden erdenklichen<br />

Komfort.<br />

Unsere Leistungen:<br />

Vollstationäre Pflege<br />

Kurzzeitpflege<br />

Probewohnen<br />

Geschützter Wohnbereich für<br />

Bewohner mit dementieller<br />

Erkrankung<br />

Café<br />

Informationsbüro<br />

in der Herzog-Wilhelm-Straße 94<br />

Bestnote<br />

Herzog-Julius-Straße 93 · 38667 <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong><br />

Telefon 05322 7810<br />

1,6<br />

Bewertung der<br />

Pflegekassen


34 quadrat 12 / 2010 � reingehört<br />

reinGEhÖRT<br />

deZember<br />

liSa GERRaRD & MaRcEllO<br />

DE FRaNciSci<br />

DEPaRTuM<br />

GERRaRD REcORDS<br />

Die ehemalige „Dead Can Dance“-Sängerin,<br />

die sich im Laufe der Jahre auf<br />

Soundtracks spezialisierte − zu den bekanntesten<br />

dürften wohl ihre musika-<br />

lischen Untermalungen von „Gladiator“<br />

und „Whale Rider“ gehören − hat weitestgehend<br />

unbemerkt von der kommerziellen<br />

Musikpresse ein weiteres grandioses<br />

Album veröffentlicht, auf dem sie ihre<br />

Ethno-Klassik-Elaborationen weiterhin<br />

ausgestaltet − Musik für die besonderen<br />

Stunden, Musik, die alle merkantilistischen<br />

Aspekte weit hinter sich<br />

gelassen hat.•<br />

Ray chaRlES<br />

RaRE GENiuS: ThE uNDiScOVERED<br />

MaSTERS<br />

cONcORD<br />

Es dürfte die wenigsten Zeitgenossen<br />

überraschen, dass auch Mr. Ray Charles<br />

eine Sammlung unveröffentlichter Songs<br />

in seinen Studioräumen hinterließ. Aufgenommen<br />

wurden die Lieder in den<br />

70er bis 90er Jahren und befanden sich<br />

in verschiedenen Stadien der Fertigstellung<br />

und wurden jüngst von Studiomusi-<br />

kern im Sinne des Komponisten vollendet.<br />

Besonders gespannt darf man auf<br />

das Johnny Cash-Duett „Why Me Lord“<br />

sein, einer Coverversion von Kris Kristofferson.<br />

Cash übernimmt hier die Lead<br />

Vocals, die Charles mit Gospel-Gesang<br />

und einem funky E-Piano begleitet.•<br />

Jeder weiß: Alljährlich fühlen sich er-<br />

aNNiE lENNOx<br />

a chRiSTMaS cORNucOPia<br />

uNiVERSal<br />

schreckend viele Musiker berufen, ihre<br />

ganz persönliche Weihnachtsplatte zum<br />

allgemeinen X-Mas-Taumel abzuliefern.<br />

Umso erfreulicher, dass die große, leider<br />

nahezu verstummte „Eurhytmics“-<br />

Stimme Annie Lennox mit „ihrer“ Weihnachtsplatte<br />

zeigt, dass es auch anders<br />

geht. Diese Weihnachtslieder sind zeitlos<br />

modern, und natürlich ist es vor<br />

allem mal wieder eine Freude, Lennox<br />

Stimme lauschen zu dürfen. Aber wahrscheinlich<br />

ist der Autor dieser Zeilen als<br />

Eurythmics-Fan der ersten Stunde befangen<br />

und wäre bereits begeistert,<br />

wenn sie den Beipackzettel einer Flasche<br />

Hustensaft verlesen würde.•<br />

Gemeinsam mit dem Filmkomponisten<br />

und Jazzmusiker Günther Fischer und<br />

aRMiN MüllER-STahl<br />

ES GiBT TaGE …<br />

BOuTiquE<br />

dem Akkordeonisten Tobias Morgenstern<br />

gibt Armin Mueller-Stahl auf der CD und<br />

DVD einen Teil seiner Geschichte preis.<br />

Wer eine in Songs gemeißelte Autobiografie<br />

erwartet hat, wird angenehm enttäuscht.<br />

Die vorgetragenen Lieder sind<br />

vor mehr als 45 Jahren in der DDR entstanden<br />

und entfalten eine skurrile und<br />

doch sehr poetische Welt. Der Mime<br />

singt und rezitiert über düstere Themen,<br />

bringt diese jedoch mit einer derart unbeschwerten<br />

Heiterkeit zu Gehör, dass<br />

alle Bitterkeit aus den Liedern schwindet.<br />

Das Album ist keineswegs nur ein<br />

Rückblick, sondern der überaus wache<br />

Kommentar eines sensiblen Chronisten,<br />

der in 80 Lebensjahren begriffen hat,<br />

dass das Leben aus Wiederholungen besteht.•<br />

Mit seiner Band „Jennyanykind“ war Michael<br />

Holland viele Jahre auf Dauertour,<br />

MichaEl hOllaND<br />

& ThE OccONEEchEE STRiNG BaND<br />

RhyThM OF lOVE<br />

EuRaMERicaNSOul<br />

bis der Burnout folgte. Er begann sein<br />

Leben zu ändern, traf seine zukünftige<br />

Frau, wurde Vater, schwor allem Rockstar-Glamour<br />

ab und fing an, originären<br />

Country Folk mit Bluegrass-Einschlag zu<br />

schreiben; Lieder, die trotz aller klanglichen<br />

Traditionsverbundenheit immer<br />

auch aktuelle Themen aufgreifen und<br />

von der Welt im Großen wie im Kleinen<br />

mit Liebe und Scharfsinn erzählen. Nun<br />

spielt er fast ausschließlich in kleinen<br />

Bars und Cafés rund um seinen Heimatort<br />

in North Carolina und kann von sich<br />

behaupten, ein (fast immer) glücklicher<br />

Mann zu sein. Davon handelt diese Platte.<br />

Sie erzählt von den Aufs und Abs sei-<br />

ner Beziehung, dem „Rhythm of Love“,<br />

der ihm und seiner Frau zueigen ist und<br />

der es wert ist, dass nicht nur die beiden<br />

mit ihm mitschwingen. Ein schönes 2011<br />

Dir und den Deinen, Michael!•<br />

Der Schauspieler, Autor und Sänger Antony<br />

Hegarty, mit einer betörenden an-<br />

aNTONy aND ThE<br />

jOhNSONS<br />

SWaNSONGS<br />

ROuGh TRaDE<br />

drogynen Stimme gesegnet, ist zurück.<br />

Seine Karriere begann in der Queer-Underground-Szene<br />

New Yorks, nun ist er<br />

ein viel gebuchter Star auf den bedeutendsten<br />

Bühnen der Welt. Seine Musik<br />

ist am ehesten als eine Mischung aus<br />

Dark Cabaret und Kammermusik-Pop<br />

zu beschreiben und klingt doch wie aus<br />

einer anderen Welt herübergeweht, einer,<br />

die sinnlicher, bunter und vor allem<br />

friedlicher ist als die, in der wir leben.<br />

(ap)


Ihr Traum war es,<br />

Musik zu machen<br />

DiE MuSiKERiN aNNETTE huMPE<br />

ERhälT DEN Paul-liNcKE-RiNG DER STaDT GOSlaR<br />

Bereits als junges Mädchen war es ihr Traum,<br />

Musik zu machen. Schon im Kinderzimmer<br />

gründete Annette Humpe mit ihrer fünf<br />

Jahre jüngeren Schwester Inga ihre erste Band<br />

und spielte die Beatles nach. Auch später gingen<br />

die Schwestern musikalisch gemeinsame Wege.<br />

1980 wurde Annette Humpe mit ihrer Gruppe<br />

„Ideal“ deutschlandweit bekannt. Der erste Hit<br />

„Blaue Augen“ und kurz darauf „Berlin“ waren die<br />

ersten Lieder einer musikalischen Bewegung, die<br />

als „Neue Deutsche Welle“ in die Popgeschichte<br />

einging. Humpes Gruppe „Ideal“ gehört zu den<br />

bedeutendsten und auch stilbildenden Vertretern<br />

der „Neuen Deutschen Welle“. Ohne Annette<br />

Humpe, die in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum<br />

feiert, wäre die deutsche Popmusik<br />

um viele Hits ärmer.<br />

Die Stadt <strong>Goslar</strong> würdigt Annette Humpes musika-<br />

lisches Schaffen jetzt mit dem Paul-Lincke-Ring<br />

für das Jahr 2011. Im Frühsommer wird Oberbür-<br />

germeister Henning Binnewies der Preisträgerin<br />

den Ring im <strong>Goslar</strong>er Stadtteil Hahnenklee überrei-<br />

chen. Ob es im Rahmen der Preisverleihung auch<br />

ein Konzert geben wird, wird derzeit geklärt.<br />

Seit 1955 verleiht die Stadt <strong>Goslar</strong> zum Gedächt-<br />

nis an den Komponisten Paul Lincke („Berliner<br />

Luft“) alle zwei Jahre den nach ihm benannten<br />

Ring. Der in Berlin geborene und lebende Lincke<br />

hatte 1946 auf dem Friedhof in Hahnenklee seine<br />

letzte Ruhestätte gefunden. Seitdem wird das An-<br />

denken an den Komponisten, der als Schöpfer der<br />

Berliner Operette gilt, durch diese Auszeichnung<br />

wach gehalten.<br />

Der Paul-Lincke-Ring geht an Komponisten, Textdichter<br />

und Interpreten, die sich um die deutsche<br />

Unterhaltungsmusik und neue musikalische Bühnenwerke<br />

in besonderem Maße verdient gemacht<br />

haben. Zu den Preisträgern gehören u.a. Udo Jürgens<br />

(1981), René Kollo (1991), Peter Maffay<br />

(1995), Udo Lindenberg (2003), Max Raabe<br />

(2005) und Peter Plate (2007). Im Jahr 2009 erhielt<br />

die Gruppe „Die Fantastischen Vier“ den<br />

Ring. Über die Zuerkennung entscheidet eine Jury<br />

aus zehn Mitgliedern.<br />

Annette Humpe teilte Oberbürgermeister Henning<br />

Binnewies mit, „es sei ihr eine Ehre, den Paul-<br />

Lincke-Ring in Empfang zu nehmen und sie freue<br />

sich sehr auf die Preisverleihung.“<br />

Annette Humpe, geboren am 28. Oktober 1950 in<br />

Hagen, studierte in Köln Komposition und Klavier,<br />

bevor sie 1974 nach Berlin zog und erste Erfahrungen<br />

in Bands sammelte. Erste kommerzielle<br />

Erfolge erzielte Humpe 1979 mit der Formation<br />

„Neonbabies“, in der auch ihre Schwester Inga<br />

Humpe sang. 1980 gründete Annette Humpe zusammen<br />

mit Ernst Ulrich Deuker und Frank Jürgen<br />

Krüger die Band „Ideal“, mit der sie deutschlandweit<br />

bekannt wurde. Mit ihren Liedern fing die<br />

Gruppe „Ideal“ das Lebensgefühl der 80er Jahre<br />

ein. Sie gehört zu den Mitbegründern einer musikalischen<br />

Bewegung, die als „Neue Deutsche Welle“<br />

in die Popgeschichte einging. 1983 löste sich<br />

„Ideal“ auf und Annette Humpe trat erstmals als<br />

Produzentin in Erscheinung. Für die Gruppe<br />

„DÖF“ schrieb und produzierte sie den sehr erfolgreichen<br />

Titel „Codo“. 1985 gründete sie mit ihrer<br />

kultur 35<br />

2 � quadrat 12 / 2010<br />

Schwester Inga die Formation „Humpe & Humpe“;<br />

die sie auch selbst produzierte. Bis etwa 2004 war<br />

Annette Humpe ausschließlich als Komponistin<br />

und Produzentin tätig. Sie schrieb und produzierte<br />

für so erfolgreiche Künstler, wie z.B. Udo Lindenberg,<br />

Die Prinzen, Joachim Witt und Rio Reiser.<br />

2004 gründete Humpe zusammen mit dem<br />

Sänger Adel Tawil die Formation „Ich + Ich“, für<br />

die sie komponierte und co-produzierte. Bei einigen<br />

Titeln war sie auch als Sängerin zu hören. „Ich<br />

+ Ich“ ist die bislang erfolgreichste Produktion<br />

von Annette Humpe. Die beiden Alben „Ich + Ich“<br />

und „Vom selben Stern“ erreichten hohe Chartpositionen.<br />

Der 2009 veröffentlichte Song „Pflaster“<br />

des Albums „Gute Reise“ erreichte auf Anhieb<br />

Platz 1 der deutschen Singlecharts. Ende August<br />

2010 gaben Humpe und Tawil eine kreative Pause<br />

des Duos „Ich und Ich“ bekannt, da beide ihren<br />

Soloprojekten nachgehen möchten.<br />

Annette Humpe lebt in Berlin und arbeitet zurzeit<br />

mit dem Sänger Max Raabe, der für seine 20erund<br />

30er-Jahre-Interpretationen bekannt ist, an<br />

einem neuen Album. (Quelle: Kulturamt Stadt <strong>Goslar</strong>)<br />

Foto: olaF heine


36 quadrat 12 / 2010 � kultur 2<br />

Sensationslust brachte<br />

die Bilder zum Laufen<br />

Vor 100 Jahren begann in <strong>Goslar</strong> die Geschichte<br />

des Kinos. Der gebürtige Ungar<br />

Alois Wildmann brachte den Film vom Zirkus<br />

mit. Viel Idealismus und Durchhaltevermögen<br />

waren nötig, um das Lichtspieltheater bis heute<br />

am Leben zu halten, doch nach wie vor ist das Kino<br />

in Familienbesitz. Die Geschäftsführer<br />

Florian und Jil<br />

Wildmann betreiben<br />

das Haus mit der gleichen<br />

Leidenschaft wie<br />

einst Vorfahr und Begründer<br />

Alois.<br />

Eine Kutsche rast über<br />

Kopfsteinpflaster. Ein<br />

Mann am Klavier schlägt<br />

wild die Halbton-Tasten<br />

seines Instruments. Auf<br />

dutzenden Stühlen schieben<br />

sich Gesäße nervös<br />

über hölzerne Sitzflächen.<br />

Hinter dem Rücken<br />

des Vordermannes Deckung<br />

zu suchen und ab und an erschrocken<br />

den Kopf zwischen<br />

die Schultern zu ziehen,<br />

all das gehört zum Kinobesuch<br />

um 1910 dazu. Es ist<br />

das Jahr, da Alois Wildmann,<br />

ein aus Ungarn stammender Jude, das erste <strong>Goslar</strong>er<br />

„Theater für Unterhaltung und Belehrung<br />

mittels sprechender, singender und lebender Pho-<br />

DER FilM lOcKT PuBliKuM WiE EiNST DER DRESSiERT BäR<br />

tographien“ eröffnet. 20 Pfennig kostet der Platz<br />

auf dem Sperrsitz, 50 Pfennig die Loge. Der Spuk<br />

der ersten Filmvorführung dauert nur wenige Minuten,<br />

doch die reichen aus, um die Geschichte<br />

eines der heute ältesten Familien-Kinos Deutschlands<br />

zu begründen.<br />

Die große Show, die Imagination – Alois Wildmann<br />

liegt sie. Er kommt vom Zirkus, aus einer Familie<br />

von Hochseilartisten und Trapezkünstlern.<br />

Mit kurzen<br />

Filmsequenzen,<br />

die von kleinen Produktionsgruppen<br />

hergestellt werden, geht das fahrende Volk auf<br />

Tournee. Wie einst der dressierte Bär, so spricht<br />

um die Jahrhundertwende der Film landauf landab<br />

die Sensationslust der Menschen an. Wildmann<br />

bringt ihn nach <strong>Goslar</strong>, als er Elisabeth Fuchs aus<br />

Clausthal-Zellerfeld kennenlernt und heiratet. Er<br />

wird sesshaft und kauft ein Haus am Fleischschar-<br />

ren, das bis heute als Keimzelle des <strong>Goslar</strong>er Kinos<br />

gilt. 1914 erwirbt das Paar auch das Central-<br />

Theater in Clausthal-Zellerfeld. Als Wildmann<br />

sechs Jahre später stirbt, ist mit drei Kindern für<br />

die direkte Nachfolge gesorgt.<br />

Tatsächlich geht die<br />

Geschichte weiter bis zur<br />

mittlerweile vierten Generation<br />

an der Spitze des Betriebs.<br />

Jill und Florian<br />

Wildmann, heute Geschäftsführer,<br />

haben sie<br />

aufgearbeitet, und anlässlich<br />

des 100. Betriebsjubiläums<br />

in diesem Jahr<br />

erzählen sie sie mit<br />

Stolz.<br />

Die Briefbögen von Vater<br />

und Urgroßvater, Zeitungsartikel<br />

und Fotoalben<br />

haben die Wildmanns<br />

durchforstet.<br />

„Es gab Zeiten, als Kino<br />

wirklich hochinteressant<br />

war. Dementsprechend<br />

viele Zeitungsartikel<br />

haben wir gefunden“,<br />

sagt Florian Wildmann, der selbst kein „echter“<br />

Wildmann sondern angeheiratet ist. Auch auf tragische<br />

Ereignisse seien er und seine Frau bei der<br />

Rekonstruktion der vergangenen 100 Jahre gestoßen<br />

– etwa die Trennung der Wildmann-Familie<br />

während der Nazi-Zeit. „Weil der Großvater meiner<br />

Frau jüdischer Abstammung war, musste er während<br />

des Krieges flüchten.“ Er kehrte als Conférencier<br />

zum Zirkus zurück, seine Frau blieb in <strong>Goslar</strong>.<br />

Den Aufenthaltsort dieses Wildmann, der den<br />

gleichen Namen trug wie sein Vater, Alois, kannte<br />

niemand, aber er versorgte seine Frau Helene aus<br />

Fotos: privat


der Ferne mit Lebensmitteln und Gebrauchsgü-<br />

tern. Ein dritter Alois und die Tochter Elisabeth<br />

entstammen der Verbindung. Was während der<br />

Kriegsjahre aus dem Kino wurde, konnten Jill und<br />

Florian Wildmann nicht zweifelsfrei klären. Klar<br />

ist, dass sich Konkurrenz formierte, die die Familie<br />

Wildmann nach Ende der Nazi-Herrschaft wieder<br />

verdrängte. Und mit dem dritten Alois, der<br />

1965 in den Betrieb einstieg, nahm die Entwicklung<br />

des Betriebs erst richtig Fahrt auf.<br />

Alois III. eröffnete das erste <strong>Goslar</strong>er Kinocenter<br />

und das heutige <strong>Goslar</strong>er Theater in der Breiten<br />

Straße. Nach seinem Tod behielt auch seine Frau<br />

den Expansionskurs bei: Als Ende der 90er die<br />

großen Multi-Kinos wie Pilze aus dem Boden<br />

schossen, und auch <strong>Goslar</strong> als möglicher Standort<br />

ins Visier geriet, entschied Roswitha Wildmann<br />

selbst zu bauen „Das traditionelle Haus in der<br />

Breiten Straße wollte sie aber behalten“, erklärt<br />

Schwiegersohn Florian Wildmann. Zusammen mit<br />

seiner Frau betreibt er mittlerweile zwölf Kinosäle<br />

– acht davon im Gewerbegebiet Baßgeige, die übrigen<br />

im Traditionshaus in der Breiten Straße. Wesentlich<br />

für die Erfolge des Betriebs war der<br />

Anschluss an die Cineplex-Gruppe. In der Gesellschaft<br />

sind durchweg von Inhabern geführte Kinos<br />

organisiert, denen die gemeinsame Dachmarke<br />

viele Vorteile bringt: Um Marketing und Internetauftritt<br />

müssen sich die Wildmanns nicht mehr<br />

selbst kümmern. Einkaufsverhandlungen werden<br />

zentral geführt und Erfahrungswerte ausgetauscht.<br />

„Man lässt die Hosen voreinander runter und sieht,<br />

wo man selbst noch optimieren kann.“<br />

DiE WEichEN FüR DiE zuKuNFT DES KiNOS<br />

SiND GESTEllT<br />

Was die Wildmanns derzeit beschäftigt, ist die<br />

Aufrüstung für dreidimensionalen Kinogenuss.<br />

Zwei Säle sind bereits mit entsprechenden Projektoren<br />

ausgerüstet, ein dritter soll bald folgen. „Wir<br />

hatten nicht damit gerechnet, dass die 3-D-Welle<br />

Oben: In der Altstadt, mit viel Lichtwerbung<br />

Unten: Das Foyer im Cineplex –<br />

Außenansicht Baßgeige (klein)<br />

in diesem Maße los prescht“, gibt Florian Wildmann<br />

zu. Doch er ist froh über die neuen Möglichkeiten,<br />

die 3-D seinen Kinos eröffnet: Ein Robbie<br />

Williams Konzert und ein großes Rockkonzert,<br />

wurden bereits im Cineplex in 3-D übertragen, und<br />

das nächste Experiment steht bald an. „Wir wer-<br />

kultur 37<br />

2 � quadrat 12 / 2010<br />

den das Neujahrskonzert der Berliner Philharmoniker<br />

live übertragen“, so Wildmann. „Das bringt<br />

ein Stück Kultur ins Kino, das es so bisher nicht<br />

gegeben hat.“ (vee)


38 quadrat 12 / 2010 � kultur 2<br />

9. Okt.<br />

23. Okt.<br />

13. Nov.<br />

11. Dez.<br />

26. Feb.<br />

9. April<br />

30. April<br />

14. Mai<br />

CLASART Classic präsentiert die Met-Saison 2010/2011<br />

Live in High-Defi nition<br />

The Metropolitan<br />

Opera live im Kino<br />

Richard Wagner<br />

DAS RHEINGOLD<br />

Mit Stephanie Blythe und Bryn Terfel<br />

Dirigent: James Levine, Produktion: Robert Lepage<br />

Modest Mussorgsky<br />

BORIS GODUNOV<br />

Mit Ekaterina Semenchuk und René Pape<br />

Dirigent: Valery Gergiev, Produktion: Peter Stein<br />

Gaetano Donizetti<br />

DON PASQUALE<br />

Mit Anna Netrebko und Matthew Polenzani<br />

Dirigent: James Levine, Produktion: Otto Schenk<br />

Giuseppe Verdi<br />

DON CARLO<br />

Mit Roberto Alagna und Simon Keenlyside<br />

Dirigent: Yannick Nézet-Séguin, Produktion: Nicholas Hytner<br />

Christoph Willibald Gluck<br />

IPHIGÉNIE EN TAURIDE<br />

Mit Susan Graham und Plácido Domingo<br />

Dirigent: Patrick Summers, Produktion: Stephen Wadsworth<br />

Gioachino Rossini<br />

LE COMTE ORY<br />

Mit Diana Damrau und Juan Diego Flórez<br />

Dirigent: Maurizio Benini, Produktion: Bartlett Sher<br />

Giuseppe Verdi<br />

IL TROVATORE<br />

Mit Sondra Radvanovsky und Marcelo Álvarez<br />

Dirigent: James Levine, Produktion: David McVicar<br />

Richard Wagner<br />

DIE WALKÜRE<br />

Mit Jonas Kaufmann und Bryn Terfel<br />

Dirigent: James Levine, Produktion: Robert Lepage<br />

www.metimkino.de<br />

Ferruccio Furlanetto<br />

in Don Carlo<br />

PHOTO: CATHERINE ASHMORE/METROPOLITAN OPERA<br />

The Met: Live in HD series is made possible by a generous grant from the<br />

Neubauer Family Foundation.<br />

Bloomberg is the global corporate sponsor of The Met: Live in HD.<br />

The HD broadcasts are supported by Toll brothers, america’s luxury home builder.®<br />

TMG_Plakate_RZ_V6.indd 4 26.08.10 20:54<br />

www.bolshoiimkino.de<br />

live im Kino!<br />

DER NUSSKNACKER<br />

Sonntag, 19. Dezember 2010, 17 Uhr<br />

Musik: Pyotr Ilyich Tchaikovsky,<br />

Choreographie: Yuri Grigorovich<br />

CLASS CONCERT / GISELLE<br />

Sonntag, 23. Januar 2011, 17 Uhr<br />

Class Concert<br />

Musik: Alexander Glazunov, Anatoly Lyadov,<br />

Anton Rubinstein, Dmitry Shostakovich<br />

Choreographie: Asaf Messerer<br />

Giselle<br />

Musik: Adolphe Adam<br />

Choreographie: Jean Coralli, Jules Perrot, Marius Petipa<br />

in der Bearbeitung von: Yuri Grigorovich<br />

DON QUICHOTTE<br />

Sonntag, 06. März 2011, 17 Uhr<br />

Musik: Ludwig Minkus<br />

Choreographie: Marius Petipa, Alexander Gorsky<br />

in der Bearbeitung von: Alexei Fadeyechev<br />

COPPELIA<br />

Sonntag, 29. Mai 2011, 17 Uhr<br />

Musik: Leo Delibes<br />

Choreographie: Marius Petipa, Enrico Cecchetti<br />

in der Bearbeitung von: Sergei Vikharev<br />

Live aus Moskau<br />

In HD und 5.1 Surround Sound


SaW 3D - VOllENDuNG<br />

Kinostart:<br />

25. November 2010<br />

Regie: Kevin Greutert<br />

Mit Cary Elwes, Tobin Bell,<br />

Costas Mandylor u.a.<br />

Originaltitel: Saw 3D<br />

FSK ab 18<br />

Produktionsland: USA.<br />

Genre: Horror<br />

Laufzeit: 93 Minuten. Produktionsjahr: 2010<br />

Verleiher: Kinowelt Filmverleih<br />

Inhalt: Nur wenige haben die Todesfallen des<br />

Puzzle-Mörders Jigsaw (Tobin Bell) überlebt. Als<br />

seine Opfer sich zusammenschließen und Hilfe<br />

bei dem Selbsthilfe-Guru Bobby Dagen (Sean Pa-<br />

trick Flanery) suchen, setzen sie unwissentlich ei-<br />

ne neue Welle des Terrors in Gang. Denn noch lan-<br />

ge nach seinem Tod läuft das mörderische Säge-<br />

Werk von John Cramer alias Jigsaw weiter. Das<br />

letzte Spiel beginnt: ein letzter Akt, ein Finale des<br />

Grauens – bis zum endgültigen Game over.<br />

OTTO‘S ElEVEN<br />

Kinostart:<br />

2. Dezember 2010<br />

Regie: Sven Unterwaldt Jr.<br />

Mit Otto Waalkes u.a.<br />

Produktionsland:<br />

Deutschland<br />

Genre: Komödie<br />

Produktionsjahr: 2010<br />

Verleiher: Warner Bros. GmbH<br />

Inhalt: Ähnlich wie bei „Ocean’s Eleven“ geht es<br />

um den Überfall auf ein Spielcasino. Nur ist es in<br />

diesem Fall eine sehr spezielle Außenseiterbande,<br />

die ihn ausführt. Fünf davon leben auf der winzi-<br />

gen Insel Spiegeleiland: der Maler Otto malt Watt,<br />

der Koch Pit kocht Kabeljau, Mike ist für die Fitness<br />

zuständig, Oskar für Modefragen und Artur<br />

hält per Computer Verbindung zur Außenwelt. Die<br />

Insulaner leben vom Tourismus – sie versuchen es<br />

zumindest, indem sie ein selbst gedrehtes Werbevideo<br />

ins Netz stellen. Doch wer daraufhin ihre<br />

reizarme Insel heimsucht, ist der Casinobesitzer<br />

und Kunstsammler Jean Du Merzac, der Otto arglistig<br />

und widerrechtlich um seinen wertvollsten<br />

Besitz bringt: Ein altmeisterliches Gemälde, das<br />

sich seit Generationen in Familienbesitz befindet.<br />

Da Otto untröstlich scheint, beschließen seine<br />

Freunde, ihm dabei zu helfen, sein Bild zurück zu<br />

bekommen. Nach einigen eher kläglich gescheiterten<br />

Versuchen gelingt es den Helden tatsächlich,<br />

mit Hilfe neuer Verbündeter, bis in den Safe<br />

ihres Widersachers vorzudringen.<br />

DiE chRONiKEN VON<br />

NaRNia: DiE REiSE auF<br />

DER MORGENRÖTE<br />

Kinostart: 16. Dezember 2010<br />

Regie: Michael apted<br />

Mit Georgie Henley, Skandar<br />

Keynes, Ben Barnes u.a.<br />

Originaltitel:<br />

The Chronicles of Narnia:<br />

The Voyage of the Dawn Treader<br />

Produktionsland: USA.<br />

Genre: Abenteuer, Fantasy, Familie<br />

Produktionsjahr: 2010<br />

Verleiher:<br />

Buena Vista International Film Production<br />

Inhalt: Lucy und Edmund Pevensie kehren mit ih-<br />

rem Cousin Eustace nach Narnia zurück, wo sie<br />

Prince Caspian für eine Reise über die See mit<br />

dem könglichen Schiff The Dawn Treader treffen.<br />

Auf ihrer Reise treffen sie Drachen, Zwerge, Meerwesen<br />

und eine Gruppe verlorener Krieger bis sie<br />

schließlich den Rand der Welt erreichen.<br />

RaPuNzEl –<br />

NEu VERFÖhNT<br />

Kinostart: 9. Dezember 2010<br />

Regie: Byron Howard,<br />

Nathan Greno<br />

Mit Mandy Moore, Zachary<br />

Levi, Donna Murphy u.a.<br />

Originaltitel: Tangled<br />

Produktionsland: USA.<br />

Genre: Animation, Familie<br />

Laufzeit: 100 Minuten.<br />

Produktionsjahr: 2010<br />

Verleiher: Walt Disney<br />

Inhalt: Flynn Rider ist ein Dieb, wie er im Buche<br />

steht. Smart, charmant und seinen hartnäckigen<br />

Verfolgern immer einen klugen Schritt voraus.<br />

Groß ist seine Freude, als er auf der Flucht einen<br />

kultur 39<br />

2 � quadrat 12 / 2010<br />

scheinbar verwaisten Turm im Wald entdeckt.<br />

Flugs klettert er an ihm hoch und geschwind hangelt<br />

er sich hinein. Noch größer ist allerdings seine<br />

Überraschung, als er dort auf ein Mädchen mit<br />

langem, seidig glänzendem, blonden Haar trifft.<br />

Sehr viel langem blonden Haar.<br />

Das Sprichwort „an den Haaren herbeigezogen“<br />

bekommt für ihn eine völlig neue Bedeutung, als<br />

Rapunzel - so ihr Name - ihn damit fängt und an<br />

einen Stuhl fesselt. Sie ahnen, was passiert? Haargenau!<br />

Rapunzel will raus aus dem Turm. Doch<br />

jetzt beginnt entgegen aller Überlieferung für das<br />

ungleiche Duo ein haarsträubend komisches und<br />

warmherzig verwuscheltes Abenteuer, bei dem<br />

sich die beiden mehr als einmal in den Haaren liegen<br />

...<br />

MEiNE FRau, uNSERE<br />

KiNDER uND ich<br />

Kinostart:<br />

23. Dezember 2010<br />

Regie: Paul Weitz<br />

Mit Robert De Niro,<br />

Ben Stiller, Teri Polo, u.a.<br />

Originaltitel:<br />

Little Fockers<br />

Produktionsland: USA. Genre: Komödie<br />

Produktionsjahr: 2010<br />

Verleiher: Paramount Pictures Germany<br />

Inhalt: Darum geht es in dem hochkarätig besetzten<br />

Sequel, dessen Trailer auf worstpreviews.com<br />

zu sehen ist: Zehn Jahre und zwei Enkelkinder hat<br />

es gebraucht bis Greg Focker (Ben Stiller, „Tropic<br />

Thunder“) endlich von seinem Schwiegervater<br />

Jack (Robert De Niro) akzeptiert worden ist. Doch<br />

nachdem Greg einen Nebenjob für eine Arzneimittel-Firma<br />

annimmt, kommt das alte Misstrauen<br />

gegenüber seiner liebsten männlichen Krankenschwester<br />

zurück. Als der ganze Familienclan - inklusive<br />

Pams (Teri Polo, „Meine Frau, ihre Schwiegereltern<br />

und ich“) Ex Kevin (Owen Wilson „Die<br />

Royal Tenenbaums“) zu der Geburtstagsparty der<br />

Zwillinge erscheint, muss Greg dem skeptischen<br />

Jack beweisen, wer der Mann im Haus ist. Dieser<br />

schnüffelt mal wieder herum und startet geheime<br />

Missionen, der letzte große Test für Greg. Hat er<br />

das Zeug das nächste Oberhaupt der Familie zu<br />

werden?....


40 quadrat 12 / 2010 � goslarer/bad harzburger geschichten<br />

Imaginatives zum Dezember<br />

„Das liegt nur an Weihnachten. Du weißt doch wie das dann mit den Leuten<br />

ist: Zu viel Gefühl! Das renkt sich wieder ein!“, hatte ein Kollege noch letztes<br />

Jahr zu mir gesagt. Da hatte aber auch seine Frau ihn gerade verlassen − via<br />

SMS, wir waren in der Bahn zurück nach <strong>Goslar</strong>. Er simste nur schnell zurück:<br />

„Und wohin jetzt mit den Geschenken?“<br />

Laut Statistiken der Seelsorge gibt es so etwas wie eine Weihnachtsdepression<br />

nicht. Auch die Suizidrate bleibe innerhalb der Normbereiche. Nur während<br />

der Feiertage selbst gäben<br />

sich die Menschen mehr Anlass<br />

für familiäre Zerwürfnisse,<br />

Resultat mediengenerierter,<br />

unerfüllbar harmonie-fixierter<br />

Ansprüche und überhöhten<br />

Alkoholkonsums.<br />

Bei uns im Supermarkt haben<br />

sie jetzt über der Kasse für<br />

die Warteschlange die gleichen<br />

Bildschirme wie in der<br />

Bahn, die, auf denen man<br />

dann bei Bedarf Meldungen<br />

über Robbie Williams oder<br />

Flugzeugunglücke lesen kann.<br />

So steht man nun da und<br />

muss lesen, was kommt, und<br />

plötzlich, nach einer fundamental<br />

schlechten Festtagssuppenreklame („Der Löffel Festlichkeit fürs ganze<br />

Jahr“), stand für uns alle deutlich da zu lesen: „Welthungerindex: 1 Milliarde<br />

Menschen hungern. Jeder sechste Mensch auf der Erde hat nicht genug zu essen,<br />

2009 steige die Zahl der Hungernden weltweit erstmals auf eine Milliarde.“<br />

Bumm! Für fünf Sekunden durchdringt uns als stummer Knall die Weltwirklichkeit,<br />

hinterlässt als Erinnerung eine Spur in Form eines Schuldgefühls ob<br />

des Marzipanbrotes, des Christstollens und der Weihnachtsmann-Cola in unserem<br />

Korb. Dann fängt man sich wieder, schüttelt sich, reibt sich die Augen<br />

− was war das? Es scheint, als wäre die Welt kurz knirschend zum Stehen ge-<br />

ODER<br />

Zu viel Gefühl<br />

kommen. Doch das Kassenband läuft zum Glück unbarmherzig weiter, so dass<br />

keine Zeit zum Nachdenken bleibt. Also lässt man sich nichts anmerken und<br />

zahlt.<br />

Die Legende, dass das Markusbrot, das marci panis, während der Hungersnot<br />

1407 in Lübeck entstanden sein soll, nachdem die Stadtväter den Bäckern<br />

den Auftrag gegeben hatten, aus Mandeln und Zucker, den beiden einzig verfügbaren<br />

Nahrungsmitteln in den Speichern, ein Brot herzustellen, ist nicht<br />

belegt. Fakt aber ist, dass der<br />

Stollen in Form und Aussehen<br />

traditionell an das in<br />

Windeln liegende Jesuskind<br />

erinnern soll, deswegen auch<br />

der weiße Puderzucker. Der<br />

Weihnachtsmann, wie wir ihn<br />

kennen, ist allerdings leider<br />

eher einzureihen in die Riege<br />

so illustrer Persönlichkeiten<br />

wie Ronald McDonald, Meister<br />

Propper, dem Michelinund<br />

dem HB-Männchen.<br />

Auf dem Heimweg komme<br />

ich an einem Berber vorbei.<br />

Von einer sonderbar berauschenden<br />

Mischung aus Gewissensbissen<br />

und ernüchternder<br />

Erkenntnis gepackt, gehe ich zu ihm und biete ihm meine Plastiktüte<br />

voller Einkäufe an. Er mustert mich mit einem aufgerissenen und einem zugekniffenem<br />

Auge und sagt, ich solle ihn bloß nicht siezen; bei Leuten, die einen<br />

siezen, müsse man immer doppelt aufpassen. Er heiße nur Fuzzy, „wie aus<br />

dem Western, weeste?“ Dabei zieht er an seinem gelb-grauen Zauselbart und<br />

lacht, bedeutet mir, mich zu ihm zu setzen. Er verschwindet fast in seinem<br />

dicken alten Parka, er trägt Schnürstiefel und eine schön speckige Jeans, sein<br />

knochiges Gesicht, seine Haut spannt sich straff darüber, gleicht dem eines<br />

Habichts, die Augen funkeln wach und aufmerksam unter der Kapuze hervor.<br />

Er sitzt in der Bäckerstrasse auf einer Bank vor einem Drogeriemarkt, vor sich<br />

einen Pappbecher mit ein paar Kupfermünzen darin. Immer, wenn Passanten<br />

Fotos: laura redeleit


ihr Kleingeld hineingeworfen<br />

haben, leert er ihn, immer<br />

nur soweit, dass der Boden<br />

bedeckt bleibt. „Wenn zuviel<br />

drin ist, kommt zu wenig hinein“,<br />

sagt er, lacht wieder<br />

und nickt einem Herren in<br />

Trenchcoat zu, der ein paar<br />

Centstücke hineingeworfen<br />

hat.<br />

Wie viel er so am Tag einnehme?<br />

Ach, da gäbe es keine<br />

Regeln, es gäbe gute und<br />

schlechte Tage, und es gäbe<br />

gute und schlechte Städte.<br />

„Hier, in …“, er überlegt,<br />

macht große Kulleraugen,“...Salzgitter? Nein? Nicht Salzgitter? <strong>Goslar</strong>!!<br />

Aaah!“ Als würde ihm einiges klar, guckt er sich rechts und links um, dann<br />

wieder mir direkt ins Gesicht: „Zu viele Pfeffersäcke hier! Zu viele. Bringt nix.<br />

Bin bald wieder weg. Mittwoch. Oder Donnerstag. Ist heute Mittwoch? Na, ist<br />

ja egal. Ist immer egal. Wochentage, pah!“<br />

goslarer/bad harzburger geschichten � quadrat 12 / 2010 41<br />

„Vom Pfeffersack zum Pfeffermann“,<br />

versuche ich zu witzeln<br />

und entblöde mich nicht<br />

zu fragen: „Wie feierst du<br />

denn Weihnachten?“ „Weihnachten?“<br />

Erstaunt sieht er<br />

mich an. „IHR feiert Weihnachten,<br />

ich, Weihnachten?<br />

Hier, oder hier, oder hier!“<br />

Er zeigt winkend in verschiedene<br />

Himmelsrichtungen, und<br />

wieder lacht er, wieder zieht<br />

er an seinem Bart: „Oder sehe<br />

ich aus wie der Weihnachtsmann?“<br />

Nach einer Weile wird es mir<br />

zu kalt, außerdem habe ich noch Termine. Zuhause angekommen, höre ich<br />

den AB ab. Die Ex-Frau meines Kollegen ist drauf, er sei auf der Intensivstation,<br />

habe eine Überdosis Tabletten geschluckt. Erst am Abend lese ich die<br />

Rundmail, die er geschrieben hat: „Ist jetzt ein Jahr her mit der Trennung.<br />

Entschuldigt diesen Abgang, aber ihr wisst ja: Zu viel Gefühl.“ (ap)<br />

Frühstück · Café · Bistro · Wechselnde Tagesgerichte


42 quadrat 12 / 2010 � kultur 2<br />

Kunst als Hauptberuf und<br />

Hobby: Hans Manhart<br />

schaue gern über den Tellerrand“<br />

sagt Hans Manhart. Der Mann ist viel-<br />

„Ich<br />

seitig und schlüpft beruflich in unter-<br />

schiedlichste Rollen. Neugier und vielseitige Inte-<br />

ressen treiben ihn um – bis ins Unterholz der Har-<br />

zer Wälder. Hier hat die Pilzgeschichte ihren<br />

Platz.<br />

Hans Manhart, 58, ist zunächst Lehrer, Kunsterzieher<br />

am CvD-Gymnasium in <strong>Goslar</strong>. Und er ist<br />

Maler und Grafiker, Kursleiter für Malerei an der<br />

Volkshochschule und an verschiedenen Ferienseminaren<br />

im Lande. Die Mitgliedschaften in Künstlergruppen<br />

sind mit „mehrere“ zutreffend beschrieben.<br />

Für sich malt er abstrakt, für die breitere<br />

Öffentlichkeit ist er der Pilzmaler.<br />

PilzE WachSEN DaS GaNzE jahR<br />

Es ist Herbst und die „Pilzgeschichte“ ist aktuell,<br />

denn in dieser Jahreszeit wachsen nach landläufi-<br />

aM aNFaNG MalTE ER SchOTTiSchE laNDSchaFTEN<br />

ger Meinung Pilze besonders gut. Ende Oktober<br />

sei – so Volkes Stimme – der richtige Zeitpunkt,<br />

um Pilze zu sammeln. Aber Manhart weiß mehr:<br />

„Sie können davon ausgehen, 365 Tage im Jahr<br />

Pilze zu finden“. Für den Normalverbraucher verschwinden<br />

sie dann doch mit den ersten Frösten.<br />

Falsch. Sie sind dann nur verborgen, etwa als holzbewohnende<br />

Arten. Spannend. Gehört er zu denen,<br />

die wissen, wo man genau etwa den Steinpilz<br />

findet, bevor er von anderen Liebhabern abgeern-<br />

zuFälliG WuRDE DER KuNSTERziEhER zuM PilzMalER<br />

tet ist? Ja, er finde immer noch genügend Steinpilze,<br />

weil er wisse, wo sie wachsen. Das ist ein<br />

Erfahrungswissen, das sich über Jahrzehnte gebildet<br />

hat. Es gibt bestimmte Zeigerpflanzen, bestimmte<br />

Standorte, etwa Fichtenwälder mit Birke<br />

oder Kieferwälder. Er ist auch anzutreffen in Laubwäldern.<br />

Wo der Fliegenpilz wächst, zum Beispiel,<br />

ist auch der Steinpilz nicht weit. Wann er kommt,<br />

ist allerdings wetter- und klimaabhängig, er kommt<br />

nur, wenn genug Feuchtigkeit da ist und wann das<br />

genau sein wird, lässt sich nicht voraussagen.<br />

Der Kunsterzieher im Hauptberuf ist mit seinem<br />

Hobby, der Abbildung von Pilzen, in Dimensionen<br />

weitab von der eigentlichen Malerei gestoßen. Eigentlich<br />

wollte er nach dem Abitur Chemie studieren,<br />

weil er mit der Abschlussnote 1 und hohem<br />

Interesse an der Naturwissenschaft gute Voraus-<br />

setzungen zu haben schien. Das hielt er nur zwei<br />

Semester durch, weil er die dazu verabreichte Ma-<br />

thematik nicht verdauen konnte. Eine zweite sehr<br />

gute Abschlussnote hatte er in Kunst und so begann<br />

er, das Fach zu studieren. Irgendwann kam<br />

der Pilz in sein Leben. Irgendwann malte er zufällig<br />

irgendeinen Baumpilz, fand das spannend, be-<br />

Foto: tilman Görres


sonders die Vielfalt der Formen, und er begann,<br />

Pilze zu dokumentieren, in großem Umfang, etwa<br />

mit Fundnotizen. Faszinierend ist, dass Pilze sich<br />

äußerst geschickt ökologischer Nischen zu ihrer<br />

Verbreitung bedienen und ihre Funktion als Recycler<br />

– Pilze helfen bei der Entgiftung und Neutralisierung<br />

der Natur – wahrnehmen.<br />

PilzE SuchEN Sich ÖKOlOGiSchE NiSchEN<br />

Manhart glaubt nicht, dass er alle Pilze Niedersachsens<br />

kennt. Im Gegenteil vermutet er, dass<br />

seine Beschäftigung mit den Pilzen dazu führt,<br />

immer größere Lücken im Wissen um die Pilze zu<br />

entdecken. Immerhin: Das Bestimmen und Malen<br />

eines Pilzes führt zu einer sehr viel intensiveren<br />

Beschäftigung mit Formen, Farben und Schattierungen<br />

als etwa das Fotografieren. Bestimmte<br />

Merkmale lassen sich mit der Malerei genauer als<br />

selbst mit der digitalen Fotografie darstellen. Allein<br />

die Farbabweichungen beim Ausdruck digitaler<br />

Fotos rechtfertigen den höheren Arbeitsaufwand<br />

der Malerei. Hinzu kommt der gesundheitliche<br />

Aspekt: Jeder Fund setzt körperliche Bewegung<br />

voraus, die Konzentration bei der Suche.<br />

Und das Hobby macht klüger: Welchen Boden<br />

trifft man an, welche Baumgesellschaft? Derlei<br />

biologisches Wissen hat Manhart sich im Laufe der<br />

Jahre angeeignet.<br />

Hans Manhart<br />

Lehrer, Maler, Grafiker – lebt in <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong><br />

Begonnen hat das alles mit dem „üblichen Weg<br />

des Künstlers“, vom Gegenständlichen zur Abstraktion.<br />

Am Anfang malte Manhart schottische<br />

Landschaften, Weideland, das ihn faszinierte. Es<br />

folgten erfundene Landschaften, konstruiert, aus<br />

der eigenen Vorstellung heraus gemalt. Schließlich<br />

veränderte sich die Malerei in Richtung abstrakter<br />

Bilder, Spiele mit Farben und Material. Das<br />

Thema war nicht unbedingt das Motiv, sondern<br />

eher der Schaffensprozess.<br />

DiE KOMMuNiKaTiON WiRD BElEBT<br />

Künstlerische Arbeit wie diese, so Manhart, ist auch<br />

ein Mittel der Kommunikation mit sich selbst, der<br />

Entspannung, der Selbstfindung. Auch für den<br />

Hauptberuf als Kunsterzieher sieht er deutliche Vorteile.<br />

Mit vielen Menschen unterschiedlichen Alters<br />

zu arbeiten, gibt ihm zusätzliche Kraft und die Möglichkeit<br />

zu einer deutlich intensiveren Kommunikation<br />

als andere Lehrkräfte. „Kunst ist gesund für die<br />

Seele“, heißt sein Credo. (tg)<br />

kultur 43<br />

2 � quadrat 12 / 2010<br />

Bei den abgebildeten Pilzen handelt es sich der<br />

Reihenfolge nach um<br />

1. Böhmische Verpel<br />

2. Birken-Rotkappe (Speisepilz)<br />

3. Riesenlorchel<br />

4. Langstieliger Schleimfuß<br />

5. Kirschroter Saftling<br />

6. Leuchtender Prachtbecherling


44 quadrat 12 / 2010 � angelesen<br />

anGElESEN<br />

deZember<br />

BaByS iN BlacK<br />

aRNE BEllSTORF<br />

REPRODuKT<br />

Die Geschichte nimmt im Jahr 1960 ihren<br />

Anfang, als der Rock’n’Roll nach<br />

Hamburg kam, im Halbdunkel des verrauchten<br />

Kaiserkellers an der Reeperbahn.<br />

Als Astrid Kirchherr ein Konzert<br />

einer bis dahin unbekannten Band besucht,<br />

fällt ihr der Bassist auf. Sie macht<br />

Fotos, so lernen sie sich kennen. Sie<br />

liebt Baudelaire, Sartre und de Beauvoir.<br />

Stuart, mit wenig musikalischem Talent<br />

gesegnet, liebt das Malen. Er entschließt<br />

sich, zu bleiben und ein Kunststudium<br />

an der Hochschule anzutreten.<br />

Die Beatles reisen ab, werden ohne ihn<br />

berühmt. Astrid und Stuart verloben<br />

sich und träumen von einer Hochzeit in<br />

Paris. Doch sind da Stuarts Kopfschmerzen,<br />

die Sehschwäche, die zunächst<br />

schubhaft kommt. Seine Bilder<br />

werden düsterer, schließlich nachtschwarz.<br />

Bis zum Unglück, nach nur zwei<br />

Jahren. Ein wunderbar gezeichneter<br />

Comic für Erwachsene über die Liebe<br />

zwischen dem vergessenen Beatle<br />

Stuart Sutcliffe und seiner Fotografin<br />

Astrid Kirchherr.<br />

DER KaRPFENSTREiT<br />

DaNiEl GlaTTauER, MichaEl SOWa<br />

haNSER<br />

Wer zu Weihnachten nicht streitet, versäumt<br />

eine exzellente Gelegenheit, denn<br />

zu keiner anderen Zeit gibt es eine solche<br />

Bandbreite von hervorragenden Anlässen:<br />

Wer wird eingeladen, wer bekommt<br />

welches Geschenk, was wird gekocht<br />

oder gesungen? Der Bestsellerautor<br />

Daniel Glattauer unternimmt mit<br />

diesem Buch einen ebenso schonungslosen<br />

wie liebevollen Versuch, Ordnung<br />

in die vielfältig auftretenden Weihnachtskrisen<br />

zu bringen. Daraus hervorgegangen<br />

ist ein urkomisches, von<br />

Michael Sowa kongenial illustriertes<br />

Weihnachts-Überlebenshandbuch für<br />

alle, die sich auf das Fest der Feste vorbereiten,<br />

es gemeinsam durchstehen<br />

und lebend bewältigen möchten.<br />

KlEiNES MONSTER<br />

MONSTaNTiN<br />

chRiSTiaN BERG<br />

auFBau VERlaG<br />

Monstantin ist ein ganz besonderes<br />

Monster: Er sieht nicht nur hässlich aus,<br />

sondern kann auch wunderschön singen.<br />

Jeden Monstag gibt er ein Konzert<br />

für seine Freunde Manni die Ratte, die<br />

nie was hatte, Ulf den Frosch ohne<br />

Quak, Schluck, den kleinen Schluckaufdrachen,<br />

und Eene-Meene-Helene, die<br />

kleine Hexe. Als Monstantin eines Tages<br />

an einem Wettbewerb vor dem König<br />

teilnimmt, beginnt dieser zu lachen,<br />

dass seine Krone wackelt. Er hat nämlich<br />

noch nie ein Monster gesehen, das<br />

so hässlich ist, und erst recht keines, das<br />

trotz dieses Aussehens den Mut hat, für<br />

ihn, den König, zu singen! Ein Buch, das<br />

Lust macht aufs Anderssein.<br />

KiNDER KüNSTlER<br />

MiTMachBuch<br />

laBOR aTEliERGEMEiNSchaFT<br />

BElTz<br />

Malen nach Zahlen war gestern! Heute<br />

geht es wilder zu. Im „Kinder Künstler<br />

Mitmachbuch“ der Ateliergemeinschaft<br />

Labor, einer Gruppe von Illustratoren<br />

um Philip Waechter, finden sich witzige<br />

und anspruchsvolle Herausforderungen<br />

für kleine Kreative ab sechs Jahren.<br />

Nach dem erfolgreichen Kritzelbuch er-<br />

weitern die Künstler ihr Konzept um<br />

Schneiden, Kleben, Knicken, Erfinden,<br />

Bauen, um Comics und Rätsel. Entstanden<br />

ist das ultimative Mitmachbuch<br />

samt Popelkunde, Staubsammlung, Hasenküssen,<br />

Kinnköpfen, Alufolienaußerirdischen,<br />

Post für Piepnesien,<br />

Flechtseiten, Detektiv Schnurz und<br />

vielen Absonderheiten mehr!<br />

zWEi KÖchE −<br />

EiN Buch<br />

TiM MälzER & EcKaRT WiTziGMaNN<br />

MOSaiK (ERSchEiNT aM 13.12.2010)<br />

Tim Mälzer und Eckart Witzigmann haben<br />

einen Traum: ein gemeinsames<br />

Res taurant. Aus der Vision der zwei<br />

Gaumenfreunde ist dieses ganz besondere<br />

Kochbuch entstanden, in welchem<br />

sie lauter Lieblingsrezepte zusammentrugen.<br />

Einfach, aber immer mit dem gewissen<br />

Etwas. Ob natürlich mediterran<br />

oder traditionell deutsch – so kochen Tim<br />

und Eckart für sich und ihre Freunde privat<br />

am liebsten. Wer mit Lust und Experimentierfreude<br />

am eigenen Herd steht,<br />

kann eigentlich gar nichts falsch machen,<br />

oder wie Tim Mälzer sagt: „Wir<br />

können Wasser auch nicht heißer machen<br />

als 100 Grad.“<br />

EiN iRiSchES WEih-<br />

NachTSFEST<br />

PaTRicK TaylOR<br />

RORORO<br />

Weihnachten in Ballybucklebo – mit<br />

Whiskey, Grog und Geschichten: Voller<br />

Vorfreude sieht der junge Landarzt Barry<br />

Laverty seinem ersten Weihnachtsfest<br />

im beschaulichen Ballybucklebo entge-


gen. Schnee und Eis haben die nordirische<br />

Landschaft bereits in einen weißen<br />

Traum verwandelt; doch greift<br />

gleichzeitig eine verheerende Grippe-<br />

welle um sich. Auch Barrys exzentrischen<br />

Chef, Dr. O’Reilly, hat es kräftig<br />

erwischt. Der Alte kennt für sich und<br />

seine Patienten vor allem ein Rezept:<br />

Grog mit Whiskey und Zitronensaft.<br />

Aber Barry ahnt, dass er zur Weihnachtszeit<br />

mehr für die Menschen tun<br />

muss, als ihnen dieses alte Hausmittel<br />

zu verschreiben.<br />

huNDE ja-hR-Buch 3<br />

GESchichTEN VON huNDEN<br />

uND ihREN MENSchEN<br />

MaRiPOSa (hRSG.)<br />

Im dritten Band des Hunde Ja-hr-Buchs<br />

erzählen 22 Autoren äußerst bunte und<br />

spannende Geschichten aus dem Alltag<br />

mit ihren Hunden. Doch Hund ist nicht<br />

gleich Hund. Jeder hat seine Eigenarten<br />

und Spezia litäten, für die er geschätzt<br />

und geliebt wird und die seine Men-<br />

schen aufgeschrieben haben. In alt bewährter<br />

Zusammenstellung aus Sachinformationen<br />

und Erzählungen bietet das<br />

Buch unvergessliche Lesestunden. Ein<br />

Teil des Erlöses aus dem Buchverkauf<br />

geht wieder an Tierschutz-Organisationen,<br />

die sich insbesondere um Hunde<br />

in Not kümmern.<br />

GaTTiN auS hOlzaBFällEN<br />

Max GOlDT<br />

ROWOhlT<br />

Großformatig, vierfarbig und halbleinen<br />

kommt Max Golds erstes Bilderbuch daher<br />

− ein Buch mit einem Titel, wie er<br />

nur von Max Goldt stammen kann: Gattin<br />

aus Holzabfällen. Das Cover zeigt –<br />

ja was eigentlich? Dieses Rätsel kann<br />

gelöst werden, das Wort hat der Autor:<br />

„Nicht jede Frau freut sich an ihrem<br />

Hochzeitstag über den ewig gleichen<br />

BeKLeIdunG<br />

sChuhe<br />

ausrÜsTunG<br />

angelesen � quadrat 12 / 2010 45<br />

Blumenstrauß und die Pralinen aus dem<br />

Werbefernsehen. Wie wäre es zur Abwechslung<br />

mit einer selbst gefertigten<br />

Kleinplastik aus Holzabfällen und Sisalseil?<br />

Dazu ein kleines Schild wie in<br />

einem Museum: „Gattin“, Holzabfälle,<br />

Sisalseil, 2006, Leihgabe des Künstlers.<br />

In diesem Prachtband des Komischen<br />

erzählt Goldt kleine Geschichten zu absurden<br />

Schnappschüssen − lustig, ein<br />

bisschen gemein, gegenwartslüstern<br />

und herrlich undeutsch. (nm)<br />

draussen zu hause<br />

Bäckerstraße 23–24 | 38640 <strong>Goslar</strong><br />

Tel. 05321 313774<br />

www.jack-wolfskin.com


46 quadrat 12 / 2010 � marunde<br />

www.wolf-ruediger-marunde.de


David Lynch –<br />

Kaiserringträger der<br />

Stadt <strong>Goslar</strong> 2010<br />

auSSTElluNG iM MÖNchEhauS MuSEuM GOSlaR BiS zuM 30.01.2011<br />

David Lynch erhielt am 09. Oktober 2010<br />

den Kaiserring der Stadt <strong>Goslar</strong>. Der Kaiserring<br />

wird seit 1975 verliehen und ist<br />

weltweit eine der renommiertesten Auszeichnungen<br />

für Bildende Künstler. Wer also den 1946 in<br />

Missoula, Montana, geborenen David Lynch ausschließlich<br />

als international berühmten Regisseur<br />

kennt, als Schöpfer von Filmen wie „Ele-<br />

phant Man“ und „Blue Velvet“, beide für den<br />

Regie-Oscar nominiert, oder von „Wild at Heart“,<br />

für den er 1990 die Goldene Palme der Internationalen<br />

Filmfestspiele von Cannes erhält, hat in<br />

<strong>Goslar</strong> die Gelegenheit, den Bildenden Künstler<br />

Ohne Titel (aus der Serie Snowmen), Anfang der<br />

90er Jahre, Fotografie 28x35,5 cm<br />

SPITZMARKE � quadrat 12 / 2010 47<br />

ab 139,- e<br />

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Beauty Wochenende<br />

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<strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong> romantisch<br />

2 x ÜN im „Kuschelbett“ mit Rosenblüten-<br />

Blättern inkl. Vital-Frühstücksbüffet, 1 Fl. Rotwein<br />

und süßes Präsent auf Ihrem Zimmer, 1 x<br />

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Candlelight-Dinner mit einem Glas Prosecco für<br />

einen besonderen, Abend zu Zweit, 1 x Eintritt in<br />

die Sole-Therme, 1 x Sonnenbaden im Ergoline-<br />

Solarium, 1 x leckeres Kaffee- & Kuchengedeck,<br />

1 x Eintritt in die <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong>er Spielbank,<br />

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& Meersalz, Ganzkörper-Heilerdepackung auf<br />

der Basis von Kaolin und Aromawasser Rose,<br />

Ganzkörper-Massage mit einer Intensivlotion<br />

auf Basis von Nachtkerzenöl, Intensiv-Gesichtsbehandlung<br />

mit der Bionomen Kosmetik Dr.<br />

Baumann.<br />

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6 x ÜN im DZ/ZBZ bzw. EZ mit Vital-Frühstücksbüfett,<br />

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48 quadrat 12 / 2010 � kultur 2<br />

Holding onto the relativ 2008 –<br />

Mischtechnik auf Leindwand 182,9 x 304,8 cm<br />

David Lynch kennen zu lernen: „David, the Painter“,<br />

wie der Kunstschriftsteller Werner Spies einen<br />

Essay zu seinem Werk überschreibt.<br />

DER SchOcK, WichTiG FüR DiE FilM-<br />

DRaMaTuRGiE, BESTiMMT auch DiE aRBEiT<br />

DES MalERS<br />

Die Auszeichnung wird von einer umfangreichen<br />

Ausstellung im Möchehaus Museum <strong>Goslar</strong> beglei-<br />

tet. Sie zeigt Malerei und Fotografien, Grafik und<br />

Zeichnungen des Künstlers. Dieses Werk ist nicht<br />

weniger abgründig und verstörend als Lynchs Filme.<br />

Auch in ihm nimmt er uns mit auf unheimliche<br />

Expeditionen zu den Nachtseiten der menschlichen<br />

Existenz. Dorthin, wo Sehnsucht und Begierde,<br />

Angst und Schrecken herrschen. Der<br />

Schock, der für die Dramaturgie seiner Filme wesentlich<br />

ist, bestimmt auch das Werk des Malers.<br />

Auf einem Gemälde aus dem Jahre 2004 wird ein<br />

Mann von einer Kugel zerrissen. Blut stürzt aus<br />

seinem Körper. Die schwarzen Augenhöhlen zeigen<br />

ihn bereits als Toten.<br />

Lakonisch hat Lynch den Titel des Werks im Bild<br />

vermerkt: „This Man Was Shot 0.9502 Seconds<br />

Ago“. Eine Bilderzählung, ohne dass der plötzli-<br />

I See Myself, 2007, Lithographie 66x86 cm<br />

che Einbruch von Gewalt erklärt würde. Wir wissen<br />

nicht, wer schießt oder warum. Die Existenz und<br />

Identität des Mannes bleiben im Dunkeln. Zeit<br />

und Ort sind unbestimmt. Was indes in brutaler<br />

Weise deutlich ist: Gewalt ist Teil unserer Wirklichkeit.<br />

Sie kann jederzeit auch Teil unseres eigenen<br />

Lebens werden. Uns zum Opfer oder – vielleicht<br />

noch schockierender – zum Täter machen.<br />

Darauf verweist ein anderes Bild aus den Jahren<br />

2008/09. Eine Frau, die wie ein zotteliges Monster<br />

aussieht, sitzt auf einem Bett, neben ihr ein<br />

kleines Hündchen. In der rechten Hand hält sie<br />

ein bedrohlich aussehendes, elektrisches Messer.<br />

Aus ihrem Mund kommt in Form einer Sprechblase<br />

die rüde Aufforderung: „Change the Fucking<br />

Channel, Fuckface!“<br />

lyNch KONFRONTiERT MiT uNS SElBST<br />

Es herrscht Krieg in den Bildern von David Lynch.<br />

Sie inszenieren ein Panoptikum des Schreckens<br />

und zeigen, was Menschen anderen Menschen antun<br />

können. Das trifft vor allem für seine Fotowerke<br />

der „Distorted Nudes“ (2004) zu. Die gefundenen<br />

Akte hat der Künstler in digitaler Bearbeitung<br />

zerstückelt und deformiert. Sie ähneln den Protagonisten<br />

seiner Filme in „Eraserhead“ oder „Ele-<br />

phant Man“. Aber es geht nicht nur um Konfrontation<br />

mit anderen. Vor allem konfrontiert David<br />

Lynch uns mit uns selbst. Seine Werke sind Initiationen.<br />

Auf dem Spiel steht unsere Identität. „No<br />

hay banda“ (Es gibt kein Orchester), verkündet der<br />

Conferencier in „Mulholland Drive“. Die Musik ist<br />

aufgezeichnet, die angebliche Wirklichkeit nur fingiert.<br />

Wann also leben wir in der Wahrheit, wann<br />

in der Lüge?<br />

Auf den inneren Zusammenhang seiner Bilder und<br />

Filme verweist die Geschichte, wie Lynch zum Regisseur<br />

wurde. Eines Tages hat er bei der Arbeit an<br />

einem Gemälde das ganz klare Gefühl, das Bild<br />

fülle sich mit Geräusch, Licht und Bewegung. Eine<br />

Art von Epiphanie. Sie ist der Auslöser für seine<br />

Filmarbeit. In seinen Filmen entfaltet sich der<br />

erzählende Kern der Bilder. Die Themen aber sind<br />

dieselben wie in der Malerei. Die Suche des Menschen<br />

nach sich selbst. Seine Reisen in die strahlende<br />

Finsternis seiner Obsessionen und in die<br />

Abgründe seiner Seele. Und seine schockierenden<br />

Funde dabei. David Lynch hüllt sie ein in den samtenen<br />

Glanz seiner Kunst. Das macht sie nicht weniger<br />

schrecklich – aber schön. Schrecklich<br />

schön! Michael Stoeber<br />

abbildungen: courtesy studio david lynch


,,Ich bin süchtig<br />

nach Musik“<br />

haNNahS lEBEN WiRD GEPRäGT DuRch ihRE lEiDENSchaFT FüR DiE MuSiK<br />

,,I regret a lot for I did<br />

several things. But it‘s<br />

not my fault; I ain‘t got<br />

your angels wings...“<br />

Anerkennende Blicke<br />

streifen das Mädchen in<br />

dem schwarzen Top und<br />

der schlichten Bluejeans.<br />

Viele der umstehenden Zuhörer<br />

klatschen Beifall.<br />

Heute findet eine größere<br />

Familienfeier statt und Hannah<br />

Golitz sorgt mit Gitarre<br />

und Gesang für die musikalische<br />

Unterhaltung. Die <strong>Goslar</strong>erin<br />

sitzt, umringt von Freunden<br />

und Bekannten, auf einem<br />

Barhocker. Ein schwarzer Notenständer aus Metall<br />

steht vor ihr.<br />

Hannahs musikalische Laufbahn begann, als sie<br />

mit sieben Jahren in der Kreismusikschule <strong>Goslar</strong><br />

ihre erste Gitarrenstunde bekam. ,,Aber das war<br />

nicht das Richtige für mich. Es war irgendwie zu<br />

trocken”, erklärt die Schülerin. Deswegen wechselte<br />

sie mit 14 Jahren zum Gesang, dem ein Jahr<br />

später der Klavierunterricht folgte.<br />

Was den Wunsch zu musizieren betraf, wurde die<br />

18-Jährige immer von ihren Eltern und ihrem älteren<br />

Bruder Jonas unterstützt. Obwohl Hannah<br />

schon häufiger vor Publikum gespielt hat, ist es<br />

immer wieder etwas Neues für sie. ,,Man sieht ja<br />

nicht jedes Mal die gleichen Leute vor sich sitzen,<br />

vor denen man auch schon<br />

ein paar Wochen vorher gespielt<br />

hat. Deswegen muss<br />

man immer wieder versuchen,<br />

die Menschen von<br />

sich zu überzeugen.”<br />

Sie trat auch schon in Kirchengemeinden<br />

und Jugendzentren<br />

auf. Bei<br />

letzteren sind meist auch<br />

viele andere Jugendbands<br />

dabei, was der<br />

jungen Musikerin besonders<br />

gut gefällt.<br />

,,Es ist total interessant<br />

andere Leute kennen<br />

zu lernen, die auch so gerne Musik machen,<br />

wie man selbst. Da geht es dann auch ausschließlich<br />

um die Musik.” An ihre ersten musikalischen<br />

Auftritte möchte sie aber lieber nicht erinnert werden.<br />

,,Es war so furchtbar!” Sie schüttelt unwillkürlich<br />

den Kopf. ,,Ich war damals echt nervös<br />

und hatte Angst, dass ich die Töne nicht richtig<br />

treffe.”<br />

Den Wunsch eine professionelle Sängerin zu wer-<br />

den, hat Hannah nicht. Die Musik soll dennoch<br />

eine große Rolle in ihrem weiteren Leben spielen,<br />

denn ein Leben ohne die Musik könne sie sich ein-<br />

fach nicht vorstellen. Aus dem Grund hat sie vor,<br />

später Musiklehrerin zu werden. ,,Natürlich habe<br />

ich auch nichts dagegen, wenn ich mir mein Geld<br />

privat<br />

mit meiner eigenen Musik verdienen könnte”, fügt<br />

sie mit einem Augenzwinkern hinzu. (svo) Foto:<br />

SPITZMARKE � quadrat 12 / 2010 49<br />

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50 quadrat 12 / 2010 � goslar/bad harzburger profile<br />

WAS MACHT<br />

EIGENTLICH...<br />

Horst<br />

Zell<br />

DER DIRIGENT UND SEINE KINDER<br />

Seit acht Jahren im Ruhestand und „busy“<br />

wie eh und je, das ist der heute 72-jährige<br />

ehemalige Leiter der Kreismusikschule e.V.<br />

in <strong>Goslar</strong>. Aus Rheinland-Pfalz haben sie ihn damals<br />

geholt, aus der Bierstadt Bitburg. Da war er<br />

41 und bereits ein bekannter Musiker und Orchesterleiter,<br />

der „es nochmal wissen wollte“. Mit 17<br />

bereits hatte der gebürtige Saarbrücker begonnen,<br />

im Saarländischen Rundfunk regelmäßig den Kirchenchor<br />

von St. Hubertus für die Radio-Übertragung<br />

des Gottesdienstes zu dirigieren. Das ging<br />

über mehrere Jahre. Es folgte ein Violin-Studium<br />

an der Hochschule für Musik des Saarlandes und<br />

am Mainzer Hochschulinstitut für Musik. Weiter<br />

studierte er Dirigat und Kirchenmusik und hospitierte<br />

bei dem Dirigenten Leonard Bernstein und<br />

dem Thomas-Kantor Kurt Thomas. Zwischen 1969<br />

und 1979 war er als Musiklehrer tätig oder als<br />

Kantor, gab zahlreiche Konzerte im In- und Ausland<br />

und spielte als Geiger und Dirigent Schallplatten<br />

ein.<br />

EiNE VERRücKTE iDEE:<br />

DiE SchulE MiTTEN iN DER STaDT<br />

Ab 1979, dem Beginn seiner Tätigkeit als Direktor<br />

der Kreismusikschule <strong>Goslar</strong>, war es sein Ziel, der<br />

Schule nicht nur einen – wie er sagt – ordentlichen<br />

Rahmen zu geben, indem er den Umzug der Insti-<br />

Fotos: tilman Görres


goslar/bad harzburger profile � quadrat 12 / 2010 51<br />

tution in das heute als Telemann-Haus bekannte Mitwirkung an der Initiative zur Aufführung der es bereits zu drei Titeln gebracht. Die älteste<br />

Gebäude gegen Zweifel und Widerstände durch- Rock-Oper Jesus Christ Superstar, daran die mu- Tochter aus erster Ehe, Christiane, 33, spielt Viosetzte.<br />

Sondern er begann auch, die Qualität der sikalische Bearbeitung und Leitung zu übernehline im Theaterorchester in Bremerhaven, während<br />

musikalischen Arbeit auf den höchstmöglichen men und damit zu einem weit beachteten Erfolg ihr Bruder Sebastian, 31, sich dem Kontrabass<br />

Stand zu bringen. Schon 1985 dirigierte er das beizutragen.<br />

zugewandt hat.<br />

Kammerorchester der Kreismusikschule zum Lan- Das alles sind positive Erinnerungen. Der heutige Besonders die Neigungen der beiden Jüngsten<br />

dessieg in Niedersachsen, ein Jahr später erspiel- Zell ist ein Pragmatiker. Natürlich dreht sich vie- sind tatkräftig unterstützt durch ihre Mutter, Zells<br />

te das Kammerorchester unter seiner Leitung im les um die Musik, etwa die Jury-Mitarbeit, zuletzt zweite Frau, ebenfalls eine Geigerin, die inzwi-<br />

Bundeswettbewerb den ersten<br />

schen in Teilbereichen seine<br />

Platz, dem weitere Landessiege<br />

Nachfolge in der Kreismusik-<br />

folgten. Gitta Connemann, Bun- Horst Zells Lieblingswitz, weil er doch mit Bernstein gut bekannt war: schule <strong>Goslar</strong> angetreten hat,<br />

destagsabgeordnete und verhinderte<br />

Gastrednerin beim 40-jährigen<br />

Jubiläum der Kreismusikschule,<br />

schreibt in ihrer für das<br />

Jubiläum vorgesehenen Rede<br />

über Horst Zell, er sei ein Mann,<br />

Sitzen drei Dirigenten zusammen, Karl Böhm, Leonard Bernstein, Herbert von Karajan.<br />

Sie philosophieren über die Frage, wer von ihnen der beste Dirigent sei. Böhm<br />

behauptet, ihm sei das größte und sachverständigste Publikum treu und das beweise<br />

ja wohl... Bernstein unterbricht ihn und verkündet, Gott sei ihm erschienen und<br />

habe erklärt, er sei der Beste. Karajan: „Was soll ich gesagt haben?“<br />

etwa als Leiterin des Kammerorchesters,<br />

des Benjaminorchesters<br />

und des Fachbereiches<br />

Streichinstrumente. Und – natürlich<br />

– als Lehrerin für Viola<br />

und Violine.<br />

„der über viele Jahre mit uner-<br />

Wenn er nicht gerade in Sachen<br />

müdlicher Energie und klaren<br />

Musik unterwegs ist oder be-<br />

Zielen vor Augen die Kreismusikschule aufgebaut in Dolny Kubin, Herzegovina, beim jährlichen Tagabtem Nachwuchs musikalischen Unterricht er-<br />

und zu dem gemacht hat, was sie heute ist, nämlent- und Geigenbauer-Wettbewerb, wo der passiteilt, nähert sich Horst Zell mit Vorliebe der Natur.<br />

lich eine Qualitätsschule, die weit über die Grenonierte Musikpädagoge unter extremen Bedingun- So hat er nachweislich mit Erfolg und der Zustimzen<br />

Niedersachsens hinaus Rang und Namen hat“. gen gemeinsam mit 20 weiteren Fachleuten aus mung seiner Familie mit dem Sammeln von Ho-<br />

Das war 2009, sechs Jahre nach seiner Verab- aller Herren Länder den Klang von mehr als 70 lunderbeeren ein besonderes Verfahren eingeleischiedung.<br />

Geigen zu benoten hat.<br />

tet. „Sobald der erste Nieser zu hören ist, gibt es<br />

Oder die Mitgliedschaft im Beirat des Niedersäch- Holunderbeersaft. Das ist ein unübertreffliches<br />

NaTüRlich iST ES iMMER NOch DiE MuSiK sischen Landes-Jugendorchesters, wo seine Erfah- Mittel gegen jede Art von Erkältung. Daran wird<br />

rungen gefragt sind. Auch als Lehrer ist er weiter- hier niemand erkranken“, so der ehemalige Direk-<br />

Was aber beschäftigt den Künstler heute? Mehr als hin tätig. Dabei spielt die Violine eine hervorragentor. Und beiläufig berichtet er, dass er in diesen<br />

2500 Konzerte hat er im bisherigen Leben geleide Rolle. Drei seiner vier Kinder widmen sich ganz Tagen bei seinen Streifzügen um Oker herum ersttet,<br />

Höhepunkte wie die Konzertreisen in die ohne Zureden diesem Instrument und leisten damals Pfifferlinge gefunden habe. Auf steilem Hang<br />

Schweiz und die USA, nach Ungarn, Holland, bei Beachtliches. So ist die elfjährige Constanze geerntet, waren es so viele, dass es für ein gemüt-<br />

Frankreich, Dänemark, Schweden, die Gastprofes- bereits fünfmalige Trägerin eines ersten Preises liches Abendessen mit Freunden gut gereicht<br />

sur in Ungarn, die Jury-Mitgliedschaften oder die bei Jugend musiziert, die neunjährige Theresa hat hat. (tg)


52 quadrat 12 / 2010 � schon was vor?<br />

SCHOn was vor?<br />

dEZEMbER 2010<br />

ihr nÄchster termin?<br />

gOERRES@QUAdRATgOSlAR.dE<br />

02. dEzEMBEr<br />

CABARET<br />

ODEON THEATER GOSLAR<br />

20:00 UHR<br />

03. dEzEMBEr<br />

LANGE EINKAUFSNACHT, BUMMELN<br />

UNTERM STERNENHIMMEL,<br />

INNENSTADT BAD HARZBURG<br />

04. dEzEMBEr<br />

MUSIC MEETS ART, FINSTERBUSCH-TRIO,<br />

BERLIN<br />

MÖNCHEHAUS MUSEUM GOSLAR<br />

17:00 UHR<br />

04. dEzEMBEr<br />

SASCHA GRAMMEL, PUPPET-COMEDY<br />

„HETZ MICH NICHT!“<br />

BÜNDHEIMER SCHLOSS<br />

20:00 UHR<br />

05. dEzEMBEr<br />

TRÖDELMARKT<br />

MARKTKAUF BAD HARZBURG<br />

PARKHAUS (ÜBERDACHT)<br />

AB 10:00 UHR<br />

05. dEzEMBEr<br />

„DER KLEINE KÖNIG UND SEIN PFERD<br />

GRETE: WEIHNACHTSGESCHICHTEN“<br />

KULTURKRAFTWERK GOSLAR<br />

HARZ ENERGIE – 15:00 UHR<br />

05. dEzEMBEr<br />

ADVENTSMUSIK<br />

MARKTKIRCHE GOSLAR<br />

17:00 UHR<br />

04. - 05. dEzEMBEr<br />

FLAMMENDER ADVENT<br />

KLOSTER WÖLTINGERODE<br />

11:00 – 21:00 UHR<br />

06. dEzEMBEr<br />

BENEFIZKONZERT DES AUSWAHLCHORES<br />

„NOVA LUX“, PAMPLONA / SPANIEN<br />

MARKTKIRCHE GOSLAR<br />

19:00 UHR<br />

07. dEzEMBEr<br />

KRABAT ODER DAS GEHEIMNIS DER<br />

SCHWARZEN MÜHLE<br />

ODEON THEATER GOSLAR<br />

11:00 UHR<br />

07. dEzEMBEr<br />

ERASERHEAD, DAVID LYNCH FILM<br />

KINO „GOSLARER THEATER“<br />

EINFÜHRUNG 19:00 UHR<br />

FILM 20:00 UHR<br />

08. dEzEMBEr<br />

EAT AND ART– FÜHRUNG DURCH DIE<br />

LYNCH-AUSSTELLUNG UND MENÜ,<br />

ANMELDUNG ERFORDERLICH<br />

MÖNCHEHAUS MUSEUM GS, 19:00 UHR<br />

09. dEzEMBEr<br />

WEIHNACHTSKONZERT DES<br />

WERNER-VON-SIEMENS-GYMNASIUMS<br />

LUTHERKIRCHE BAD HARZBURG<br />

19:00 UHR<br />

09. dEzEMBEr<br />

ASCHENPUTTEL DAS MUSICAL<br />

KURSAAL BAD HARZBURG<br />

15:00 UHR<br />

10. dEzEMBEr<br />

COCA-COLA- WEIHNACHTSTOUR<br />

BAD HARZBURG, ROSENGARTEN<br />

15:00 BIS 20:00 UHR<br />

10. dEzEMBEr<br />

RADAUTALER LESESTUNDE: „WEIHNACHT“<br />

RADAU-WASSERFALL<br />

19:00 UHR<br />

10. dEzEMBEr<br />

ADVENT ZUR NACHT,<br />

SCHULCHOR GOLDENE AUE<br />

MARKTKIRCHE GOSLAR<br />

22:15 UHR<br />

11. dEzEMBEr<br />

ADVENTSMARKT<br />

KIRCHE SCHLEWECKE<br />

15:00 UHR – KINDERAKTIONEN,<br />

AB 17:00 UHR ADVENTSKONZERT<br />

11. dEzEMBEr<br />

KONZERT DES CHORES „ARTONAL“<br />

MARKTKIRCHE GOSLAR<br />

18:00 UHR


11. dEzEMBEr<br />

TIM FISCHER SINGT EIN KNEF-KONZERT<br />

BÜNDHEIMER SCHLOSS<br />

20:00 UHR<br />

11. uNd 12. dEzEMBEr<br />

WEIHNACHTLICHER RAMMELSBERG,<br />

ROEDERSTOLLEN<br />

SONNABEND 14:00 UHR BIS 18:00 UHR<br />

SONNTAG 11:00 UHR BIS 17:00 UHR<br />

12. dEzEMBEr<br />

DIREKTORIN FÜHRT DURCH DIE<br />

AUSSTELLUNG DAVID LYNCH<br />

MÖNCHEHAUS MUSEUM GOSLAR<br />

11:30 UHR<br />

12. dEzEMBEr<br />

KONZERT DES KINDERCHORES DES<br />

LANDESGYMNASIUMS FÜR MUSIK,<br />

WERNIGERODE – LIEBFRAUENKIRCHE BAD<br />

HARZBURG 15:30 UHR<br />

12. dEzEMBEr<br />

AUTOGRAMM- UND SIGNIERSTUNDE MIT<br />

ULI STEIN<br />

GOSLARER MUSEUM<br />

14:30 BIS 16:00 UHR<br />

15. dEzEMBEr<br />

WEIHNACHTSGESCHICHTE AM KAMIN<br />

HOFCAFÉ ZUM SCHWALBENNEST<br />

BETTINGERODE<br />

15:30 UHR<br />

16. dEzEMBEr<br />

FESTLICHES ADVENTSKONZERT<br />

ODEON THEATER GOSLAR<br />

20:00 UHR<br />

17. dEzEMBEr<br />

ZENNON ZIMNIK GOSPEL SINGERS<br />

ST. BENNO-KIRCHE GOSLAR<br />

20:00 UHR<br />

18. dEzEMBEr<br />

TRÖDELMARKT<br />

LINDENHOF GOSLAR<br />

AB 8:00 UHR<br />

18. dEzEMBEr<br />

DIE SIEBEN TODSÜNDEN<br />

ODEON THEATER GOSLAR<br />

19:00 UHR<br />

19. dEzEMBEr<br />

ZAREWITSCH DON KOSAKEN,<br />

RUSSISCHE WEIHNACHTEN<br />

NEUWERKKIRCHE GOSLAR<br />

17:00 UHR<br />

19. dEzEMBEr<br />

WEIHNACHTSKONZERT DES JUGEND-<br />

CHORES DER LUTHERGEMEINDE<br />

LUTHERKIRCHE BAD HARZBURG<br />

16:00 UHR<br />

19. dEzEMBEr<br />

VERKAUFSOFFENER SONNTAG<br />

BAD HARZBURGER BUMMELALLEE,<br />

HERZOG-WILHELM-STRASSE<br />

19. dEzEMBEr<br />

ADVENTSMUSIK<br />

MARKTKIRCHE GOSLAR<br />

17:00 UHR<br />

schon was vor? � quadrat 12 / 2010 53<br />

19. dEzEMBEr<br />

TRÖDELMARKT<br />

REAL EINKAUFSMARKT GOSLAR<br />

PARKDECK<br />

AB 10:00 UHR<br />

21. dEzEMBEr<br />

ZENNON ZIMNIK GOSPEL SINGERS<br />

NEUWERKKIRCHE GOSLAR<br />

20:00 UHR<br />

26. dEzEMBEr<br />

WEIHNACHTSKONZERT<br />

KAISERPFALZ GOSLAR<br />

18:00 UHR<br />

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Copyright für eigens gestaltete Anzeigen und Texte<br />

beim Verlag. Nachdruck und Vervielfältigungen<br />

(auch auszugsweise), Wiedergabe durch Film, Fernsehen,<br />

Rundfunk sowie Speicherung auf elektronischen<br />

Medien nur mit schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlages. — Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

oder Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung.<br />

Mit Namen oder Initialen gekennzeichnete<br />

Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des<br />

Heraus gebers wieder.<br />

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